doppelseitige - Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
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A<br />
• Lohaus, Eschenbeck, Kohlmann & Klein-Heßling (2006): Fragebogen<br />
zur Erhebung von Stress und Stressbewältigung im Kindes- und Jugendalter<br />
(SSKJ). Hogrefe-Testzentrale<br />
• Petermann & Jäger (1995): Aussagen-Liste zum Selbstwertgefühl von<br />
Kindern und Jugendlichen (ALS). Hogrefe-Testzentrale.<br />
• Rossmann, Peter (2005): Depressionstest <strong>für</strong> Kinder (DTK).<br />
Hogrefe-Testzentrale.<br />
III. Kurzfragebogen zur Situation nach Trennung und Scheidung<br />
Der hier angefügte Kurzfragebogen basiert auf den Befunden der Elternbefragung<br />
im Forschungsprojekt »Kinderschutz bei hochstrittiger Elternschaft«<br />
(vgl. Fichtner u.a. 2010, insb. Kapitel II) und wurde in Anlehnung an bereits<br />
existierenden Instrumente, wie etwa das »Michigan Abuse Risk Assessment«<br />
von Wagner/Hull/Luttrell 1996 konstruiert. Dieser Kurzfragebogen berücksichtigt<br />
objektive und subjektive Kriterien, die sich in der Studie als relevant<br />
erwiesen haben. Im Vergleich mit anderen Studien scheint eine Validität gegeben;<br />
die Kennwerte der Skalen sind ausreichend bis gut. Mit diesem Instrument<br />
wurde der Versuch unternommen, das Konfliktniveau in einer ersten<br />
Annäherung bestimmbar zu machen und <strong>für</strong> die Beratungspraxis ein einfach<br />
einzusetzendes Instrument zu entwickeln. Zur Bestimmung des Konfliktniveaus<br />
scheinen auf Grundlage der Forschungsergebnisse fünf Aspekte wichtig,<br />
die sich im Kurzfragebogen widerspiegeln: die subjektive Einschätzung der<br />
Konflikte durch die Betroffenen selbst; die Darstellung der Umgangsregelung<br />
seit der Elterntrennung; die Frage, ob ein Familiengerichtsverfahren anhängig<br />
war oder noch ist; eine allgemeine Bewertung der gerichtlichen Interventionen<br />
und schließlich die Einschätzung des Ex-Partners/der Ex-Partnerin anhand<br />
vier typischer Vorwürfe.<br />
Die erste Seite des Kurzfragebogens kann als Vorlage <strong>für</strong> die Befragung<br />
der Eltern dienen; die zweite Seite enthält Informationen zur Bewertung der<br />
Ergebnisse durch die Fachkräfte. Diese Seite sollte nicht den Eltern vorgelegt<br />
und auch nicht von ihnen selbst ausgewertet werden, da es sich um negativ<br />
konnotierte Auswertungskategorien handelt. Die erzielten Werte werden zusammengezählt<br />
und geben Anhaltspunkte bezüglich des Konfliktniveaus. Das<br />
heißt, Eltern mit Werten bis einschließlich »10« sind als »normal« konflikthaft<br />
einzustufen und Eltern mit Werten über »21« als hochkonflikthaft. Diese<br />
Einstufungen korrespondieren mit den Konfliktniveaus bei den 158 befragten<br />
Elternteilen aus dem Forschungsprojekt »Kinderschutz bei hochstrittiger Elternschaft«<br />
(vgl. Fichtner u.a. 2010).<br />
Mit dem Instrument des Kurzfragebogens ist allerdings nur eine allererste<br />
allgemeine Einschätzung des Konfliktniveaus möglich. Der Fragebogen könnte<br />
als Einstieg in den Beratungsprozess etwa bei der Anmeldung oder im Erstgespräch<br />
eingesetzt werden, um relevante Aspekte zur Einschätzung des Konfliktniveaus<br />
zu erfragen bzw. anzusprechen. Die Anwendung dieses Kurzfragebogens<br />
ersetzt jedoch keine weitere tiefergehende Diagnostik und qualitative<br />
Auswertung von Gesprächen mit Eltern und Kindern.<br />
Kurzfragebogen zur Situation nach Trennung und Scheidung<br />
1) Läuft oder lief ein Verfahren zum Umgang oder zur elterlichen Sorge?<br />
ja, aktuell.<br />
ja, abgeschlossen.<br />
nein, nie.<br />
2) Falls ein Verfahren oder eine Beratung stattgefunden hat:<br />
Das Verfahren hat meine Situation:<br />
verschlechtert.<br />
nicht verändert.<br />
verbessert.<br />
3) Findet ein kontinuierlicher Umgang zwischen Ihrem Kind und dem<br />
Elternteil statt, bei dem es nicht seinen Lebensmittelpunkt hat?<br />
Ja, seit der Trennung bis heute gab es stets regelmäßige<br />
Umgangskontakte.<br />
Ja, es gab Kontakte, aber unregelmäßig.<br />
Von der Trennung bis heute gab es nur seltene Kontakte.<br />
Es hat früher einmal Kontakte gegeben, die aber abgebrochen wurden.<br />
Nein, es gab niemals Umgangskontakte.<br />
Was denken Sie zu folgenden Fragen:<br />
4) Ich habe es nicht verdient, dass mein Ex-Partner /<br />
meine Ex-Partnerin so mit mir umgeht.<br />
5) Mein Ex-Partner / meine Ex-Partnerin will das Kind<br />
gegen mich aufhetzen.<br />
6) Mein Ex-Partner / meine Ex-Partnerin ist gar nicht<br />
in der Lage, sich allein um das Kind zu kümmern.<br />
7) Mein Ex-Partner / meine Ex-Partnerin klammert<br />
sich krankhaft an das Kind.<br />
Quelle:<br />
• Wagner Dennis, Hull Sue & Luttrell Julie: Structured Decision-Making<br />
in Michigan. In: Toshia, Tatara (Ed.), 9th National Roundtable on CPS<br />
Risk Assessment: Summary of Highlights, Washington, 1996, 165-191.<br />
70 Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und Scheidungsfamilien: Eine Handreichung <strong>für</strong> die Praxis 71 Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und Scheidungsfamilien: Eine Handreichung <strong>für</strong> die Praxis<br />
stimmt<br />
gar<br />
nicht<br />
stimmt<br />
etwas<br />
teils /<br />
teils<br />
stimmt<br />
ziemlich<br />
8) Wie schätzen Sie die Situationen zwischen Ihnen und Ihrem Ex-Partner<br />
ein? Zwischen uns bestehen ….<br />
sehr viele Konflikte<br />
viele Konflikte<br />
wenig Konflikte<br />
keine Konflikte<br />
stimmt<br />
genau