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DO 17.09. / FR 18.09. / SA 19.9.09 20.00 Uhr SO ... - InstantEncore

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<strong>DO</strong> <strong>17.09.</strong> / <strong>FR</strong> <strong>18.09.</strong> / <strong>SA</strong> <strong>19.9.09</strong> <strong>20.00</strong> <strong>Uhr</strong><br />

<strong>SO</strong> 20.09.09 15.30 <strong>Uhr</strong><br />

Werner-Otto-Saal<br />

Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)<br />

»Das Märchen vom Popen und seinem Knecht Balda« op. 36<br />

Musik zu einem Animationsfilm von Michail Zechanowski nach der gleichnamigen Novelle<br />

von Alexander Puschkin in einer Bearbeitung für Kammerensemble und Einrichtung für<br />

Schattentheater von Jens Schubbe<br />

Vladimir Stoupel Musikalische Leitung<br />

Inka Arlt, Patricia Christmann Szenische Konzeption und Spiel<br />

Matthis Freygang Szenische Konzeption, Figuren und Bühnenbild<br />

Lars Grünwoldt Balda<br />

Patrick Vogel Pope<br />

Gudrun Sidonie Otto Popentochter, Kleiner Teufel<br />

Tye Maurice Thomas Popenfrau, Alter Teufel, Gott<br />

Lindenquintett und Gäste Händler, Dorfbewohner, Teufel, Vieh<br />

Saskia Krispin, Diemut Wauer, Evelyn Goiny, Eberhard Krispin, Sven Goiny, Martin<br />

Köpke, Matthias Gummelt, Mathias Bock<br />

modern art ensemble<br />

Klaus Schöpp Flöte, Pikkolo Peter Michel Oboe Unolf Wäntig, Helge Harding Klarinetten<br />

Christian Vogel Klarinette, Bassklarinette, Saxophone Alexander Hase Fagott, Kontrafagott<br />

Armanda Kleinbart Horn Raphael Mentzen, Matthias Kühnle Trompete Florian Juncker<br />

Posaune Jan Jachmann Akkordeon Yoriko Ikeya Klavier Seth Josel Balaleika, russische<br />

Gitarre, Bassgitarre Friedemann Werzlau, Florian Golz Pauken und Schlagzeug<br />

Matias de Oliveira Pinto Violoncello Lars Burger Kontrabass<br />

Jens Schubbe Dramaturgie<br />

Peer Niemann Technische Einrichtung und Organisation<br />

Dauer ca.60 Minuten, keine Pause.<br />

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!


Szenenfolge und Handlung<br />

Nr. 1 Ouvertüre<br />

I. Bild »Jahrmarkt«<br />

Nr. 2 Einleitung – Nr. 3 Jahrmarktstreiben – Nr. 4 Erstes Karussel –<br />

Nr. 5 Baldas Marsch – Nr. 6 Tanz des Glöckners – Nr. 7 Zweites<br />

Karussel – Nr. 8 Tanz des Bären – Nr. 9 Lieder Baldas und des Popen<br />

– Nr. 10 Begegnung von Balda und dem Popen – Nr. 11 Baldas Dialog<br />

mit dem Popen – Nr. 12 Finale I<br />

II. Bild »Balda beim Popen«<br />

Nr. 13 Das Dorf – Nr. 14 Balda arbeitet I – Nr. 15 Wiegenlied – Nr. 16<br />

Traum und Romanze der Popentochter – Nr. 17 Walzer – Nr. 18 Balda<br />

arbeitet II – Nr. 19 Klage des Popen – Nr. 20 Der Pope freut sich –<br />

Nr. 21 Baldas Marsch<br />

III. Bild »Balda bei den Teufeln«<br />

Nr. 22 Marsch der Obskurantisten – Nr. 23 Baldas Dialog mit dem<br />

alten Teufel – Nr. 24 Baldas erster Dialog mit dem kleinen Teufel –<br />

Nr. 25 Baldas zweiter Dialog mit dem kleinen Teufel – Nr. 26 Baldas<br />

Galopp – Nr. 27 Die Teufel bezahlen – Nr. 28 Marsch der<br />

Obskurantisten<br />

IV. Bild »Die Bezahlung«<br />

Nr. 29 Die drei Nasenstüber – Nr. 30 Finale II<br />

1. Bild<br />

Jahrmarktstreiben. Händler preisen die verschiedensten Waren an,<br />

ihre Rufe mischen sich mit den Stimmen des Viehs. Ein schäbiges<br />

Karussel dreht sich leiernd. Balda erscheint, ein kräftiger Kerl, der<br />

Arbeit sucht. Er vergnügt sich beim Karussel, treibt seinen groben<br />

Spaß mit dem Glöckner und zieht das Interesse aller auf sich, als er<br />

auch noch einen Bären bändigt. Der Pope kommt auf den Jahrmarkt<br />

und wird von Balda mit einem Spottlied empfangen. Der Pope seinerseits<br />

vertröstet die Armen auf ein besseres Leben im Jenseits. Er<br />

sucht einen neuen Knecht, der für möglichst wenig Geld möglichst<br />

viel arbeitet. Balda bietet sich an und verlangt als Lohn nur, dass er<br />

dem Popen am Ende der Dienstzeit drei Nasenstüber geben darf.<br />

Der Pope geht auf das Angebot ein.<br />

2. Bild<br />

Der Pope versammelt seine Gemeinde zum Gottesdienst, während<br />

Balda arbeitet. Als es Nacht wird, singt Balda das Popensöhnchen<br />

gemeinsam mit der Popentochter und der Popenfrau in den Schlaf.<br />

Sowohl die Popentochter als auch die Popenfrau finden großes<br />

Gefallen an dem neuen Knecht. In einer Romanze artikuliert die<br />

Popentochter ihre Sehsucht und träumt von deren Erfüllung.<br />

Baldas Arbeitseifer wird von allen bewundert, nur der Pope findet<br />

keine Ruhe, denn der Zahltag naht. Da erhält er – von ganz oben –<br />

den Rat, Balda einen unerfüllbaren Auftrag zu erteilen, um der<br />

Bezahlung zu entgehen. Er fordert von Balda, zur Hölle zu fahren und<br />

von den Teufeln die angeblich ausstehenden Steuern einzutreiben.<br />

3. Bild<br />

Balda trifft am Ufer des Meeres, auf dessen Grund die Teufel wohnen,<br />

auf den alten Teufel und droht, das Meer aufzuwühlen, sollten<br />

die Teufel nicht zahlen. Der alte Teufel übeträgt seinem Enkel die<br />

Aufgabe, das Problem zu lösen. Der kleine Teufel bietet Balda an, mit<br />

ihm um die Wette zu laufen. Wenn Balda gewinnt, soll er die Steuern<br />

erhalten. Balda greift zu einer List: Sein kleiner Bruder soll an seiner<br />

Stelle laufen. Als den gibt er einen von zwei Hasen aus, die er eilends<br />

gefangen hat. Der Wettlauf rund um das Meer beginnt. Während der<br />

Teufel läuft, verschwindet der erste Hase in den Wald. Als der Teufel<br />

erschöpft das Ziel erreicht, holt Balda den zweiten Hasen hervor und<br />

gibt ihn als Sieger aus. In einer zweiten Wette fordert Balda vom<br />

Teufel, eine Stute zu »schultern«. Der Teufel wuchtet die Stute auf<br />

seine Schultern und bricht zusammen. Balda hingegen zeigt, wie<br />

man eine Stute »schultert«: indem man aufsitzt und reitet. Die Teufel<br />

müssen zahlen.<br />

4. Bild<br />

Balda kehrt zurück. Der erschrockene Pope versucht, sich zu verstecken,<br />

doch er entkommt der Strafe nicht. Der erste Nasenstüber<br />

schleudert ihn empor, der zweite raubt ihm den Verstand, der dritte<br />

bringt ihn zu Tode. Balda tritt anstelle des Popen die Herrschaft an.


Eine Trickfilmoper<br />

In den frühen dreißiger Jahren war Dmitri Schostakowitsch eine der großen<br />

Hoffnungen der jungen sowjetischen Musik. Der noch nicht einemal dreißig<br />

Jahre alte Komponist hatte bereits drei Sinfonien vorgelegt, von denen die<br />

erste (1926) ihn international bekannt machte. Zwei Opern hatten großes<br />

Aufsehen erregt: »Die Nase« (1930) nach Gogol war heftig umstritten, »Lady<br />

Macbeth von Mzensk« (1934) hatte einen Riesenerfolg. Mehrere Ballettmusiken<br />

kamen auf die Bühnen, zudem war Schostakowitsch ein gefragter<br />

Theaterkomponist. Filmaufnahmen jener Jahre zeigen den jungen Komponisten<br />

scherzend oder als Pianist sein 1. Klavierkonzert spielend. Mit dem<br />

Film, dem noch jungen neuen Medium, verband Schostakowitsch damals<br />

schon eine längere Liaison. Als Student hatte er sich in den frühen zwanziger<br />

Jahren als Kinopianist seinen kärglichen Lebensunterhalt verdient, eine<br />

harte Fronarbeit, die ihm gleichwohl vermittelte, wie vorgeformtes Bild und<br />

live gespielte Musik in Interaktion treten konnten. Solche Erfahrungen<br />

kamen ihm zugute, als er seine ersten Filmmusiken schrieb: In schneller<br />

Folge entstanden die Partituren zu »Das neue Babylon« (Stummfilm, 1929),<br />

»Allein« (1930), »Goldene Berge« (1931), »Der Gegenplan« (1932). Musik<br />

Eine Trickfilmoper<br />

zu Filmen sollte Schostakowitsch in allen Phasen seines Schaffens schreiben<br />

– bis zum Jahr 1970, in dem die letzte Filmpartitur entstand: zu »König<br />

Lear«, einem Film von Grigori Kosinzew, der gemeinsam mit Leonid<br />

Trauberg schon bei »Das neue Babylon« Regie geführt hatte.<br />

Auf ein Filmprojekt geht auch die Musik zu »Das Märchen vom Popen und<br />

seinem Knecht Balda« zurück. Trauberg hatte Schostakowitsch mit Michail<br />

Zechanowski bekannt gemacht, einem der Pioniere des Animationsfilms,<br />

der unter anderem auch Honeggers »Pacific 231« filmisch umgesetzt hatte.<br />

Zechanowski schlug Schostakowitsch Puschkins »Märchen vom Popen und<br />

seinem Knecht Balda« als Sujet für ein Musik-Film-Projekt vor. Beide wollten<br />

freilich kein harmlos niedliches Märchen mit Musik auf die Leinwand<br />

bringen, sondern eine filmisch-musikalische Farce von satirischer Schärfe.<br />

Zechanowski sprach davon, »das Lachen so zu gestalten, dass es nicht<br />

frohmacht, sondern einem die Därme umdreht«. Wes Geistes Kind dieser<br />

Film hätte sein sollen, verrät auch die Tatsache, dass eines der Mitglieder der<br />

Künstlergruppe der Oberiuten, Alexander Wwedenski, am »Märchen vom<br />

Popen und seinem Knecht Balda« mitarbeitete, wenngleich wir nicht genau<br />

wissen, worin seine Mitwirkung bestand. Die Oberiuten haben – so Olga<br />

Martynova – »als die letzten Vertreter der russischen Moderne das gesamte<br />

Spektrum ihrer Strömungen – von den mystisch gestimmten Symbolisten bis<br />

hin zu den avantgardistischen linken Futuristen – berücksichtigt, umgedacht<br />

und abgeschlossen.« Sie entdeckten die poetische Kraft des Absurden vor<br />

Beckett und Ionescu. Puschkin, Tschechow und vor allem Gogol waren ihre<br />

Idole. Ein Werk wie Schostakowitschs »Die Nase« wurde von ihnen<br />

gefeiert. Geschlossen besuchten sie die Uraufführung und waren wohl die<br />

einzigen, die dem neuen Werk vorbehaltlos zujubelten.<br />

Mit Schostakowitsch und Zechanowski trafen freilich zwei Künstler von<br />

denkbar verschiedenem Temperament aufeinander: der ungemein schnell,<br />

flexibel, zielsicher und mit Elan arbeitende Komponist und der zögerliche,<br />

von Zweifeln geplagte, in seinen Ansichten schwankende, nur langsam produzierende<br />

Filmemacher. Der Beginn der gemeinsamen Arbeit ist auf den<br />

Januar 1933 zu datieren. Während Schostakowitsch schon an der Musik<br />

arbeitete, waren für Zechanowski noch grundlegende Entscheidungen<br />

unklar: Sollte das ganze ein Puppen- oder Zeichentrickfilm werden? Sollte<br />

die Musik oder der Film Primat haben? Wie könnte das Verhältnis von<br />

Musik, Geräusch, Dialog, Bild balanciert werden? Schließlich entwarf<br />

Zechanowski exakte »musikalische Szenarien«, auf deren Grundlage<br />

Schostakowitsch die Musiknummern komponierte. Auf die fertige Musik<br />

hin wurden dann die Filmszenen gestaltet. In den von Solomon Wolkow<br />

herausgegeben Schostakowitsch-Memoiren wird dieses Vorgehen bestätigt:<br />

»Für Zechanowski schrieb ich zwei kleine Opern. Sie gelten als Musik für


Eine Trickfilmoper<br />

Trickfilme. In Wirklichkeit war es umgekehrt; die Filme waren nach meiner<br />

Musik gedreht worden, regelrechte kleine Opern: ‘Das Märchen vom Popen<br />

und seinem Knecht Balda’ und ‘Das Märchen von der törichten Maus’. Zu<br />

schade, dass all dies verlorenging.« Während die ersten Nummern der Musik<br />

bereits im April 1933 aufgenommen wurden und Schostakowitsch die<br />

Komposition im wesentlichen im November 1934 abgeschlossen hatte, zog<br />

sich die Arbeit am Film hin. Die Ansichten Zechanowskis gegenüber der<br />

Musik und Person Schostakowitschs waren dabei extremen Schwankungen<br />

unterlegen und wohl nicht unbeeinflußt von Rivalität und Eifersucht: Im<br />

Frühjahr 1933 sieht er – so Eintragungen in seinem Tagebuch – in Schostakowitsch<br />

einen zwar talentierten, aber effektverliebten Komponisten von<br />

nicht eben hohem Intellekt und bemängelt, dass dessen Musik ihn nicht<br />

inspiriere und zu »philharmonisch« daherkomme. Wenige Monate später ist<br />

Schostakowitsch für ihn ein »... wundervoller Junge. Er erledigt alles, worum<br />

ich bitte, aufmerksam und talentiert. Jedermann erkennt ihn als einen<br />

Meister an, ja als ein Genie. Er schreibt außergewöhnlich schnell, aber ohne<br />

Einbußen in der Qualität. Ein wirklicher Künstler, ein wahrer Meister. Nun<br />

ist es an mir! Ich muß etwas fertigbringen, dass der Qualtät seiner Musik<br />

nicht nachsteht«. Am 1. Juni 1935 wurde eine siebenteilige Suite aus der<br />

»Balda«-Musik in Leningrad öffentlich und erfolgreich aufgeführt. Zwischen<br />

Juni und November 1935 sowie von Januar bis Mai 1936 wurden weitere<br />

Teile der Musik aufgenommen. Noch im Juni 1936 arbeitete Zechanowski<br />

am Film. Wurde der Streifen damals vollendet? In die Kinos kam er jedenfalls<br />

nie. Ein Jahrzehnt später benennt Zechanowski eine mögliche Ursache:<br />

»Der Artikel über Schostakowitsch und andere ‘Formalisten’ ... war, selbstverständlich,<br />

der einzige Grund für das Einfrieren der Arbeit am Balda.« Im<br />

Januar 1936 war Schostakowischs Oper »Lady Macbeth von Mzensk« in<br />

einem redaktionellen Artikel der Prawda einer vernichtenden Kritik unterzogen<br />

worden – ein Generalangriff auf den Koponisten, der von einem Tag<br />

auf den anderen zur persona non grata wurde und um sein Leben fürchten<br />

musste. Die schlimmste Zeit des Stalinschen Terrors begann und zwang<br />

Schostakowitsch fortan zu einer Gratwanderung zwischen Subversion und<br />

Anpassung.<br />

Die vier bis dahin vollendeten Rollen des Films mit der Musik Schostakowitschs<br />

wurden im Archiv des Lenfilmstudios in Leningrad aufbewahrt.<br />

Dieses Lager brannte 1941 kurz nach Kriegsbeginn ab. Der Ehefrau Zechanowskis<br />

gelang es lediglich, sechzig Meter des Films (das entspricht ungefähr<br />

2 1/2 Minuten) zu retten, die allein uns heutzutage einen Eindruck vermitteln<br />

können, was für eine avantgardistische Trickfilmoper den Autoren vorgeschwebt<br />

haben könnte.<br />

Die Wiedergeburt des »Balda«<br />

Die Wiedergeburt des »Balda«<br />

Dieses Filmfragment wurde am 9. Juni 1967 während des 5. Internationalen<br />

Filmfestivals in Moskau gezeigt. Noch zu Lebzeiten Schostakowitschs gab es<br />

den Plan, die gesamte Musik zu rekonstruieren. Initiiert wurde er von der<br />

Schostakowitsch-Biographin Sofia Chentowa. Der Komponist stand dem<br />

Vorhaben offenbar aufgeschlossen gegenüber, denn er schätzte die Qualität<br />

Musik zum »Balda« selbst hoch ein. Verwirklicht werden konnte der Plan<br />

allerdings erst nach Schostakowitschs Tod. Freilich erlebte der »Balda«<br />

nicht auf der Leinwand sondern auf der Opernbühne und den Konzertpodien<br />

seine Wiedergeburt. Sofia Chentowa sichtete die erhaltenen Quellen<br />

und versuchte aus dem Material eine Version des Werkes zu erarbeiten, die<br />

einerseits den erkennbaren Intentionen der Autoren so weit wie möglich folgen<br />

und andererseits als Bühnenwerk lebensfähig sein sollte. Zu diesem<br />

Zweck wurden einige rein instrumentale Passagen textiert, auch wurde andere<br />

Musik von Schostakowitsch in das Werk integriert. In dieser Gestalt kam<br />

»Balda« am Kleinen Opern- und Balletttheater in Leningrad im September<br />

1980 zur Premiere. Schon 1979 hatte Genadi Rozhdestvensky eine sechssätzige<br />

Suite herausgegeben und aufgeführt. Joachim Dietrich Lingk bearbeitete<br />

die Opernversion von Sofia Chentowa für etwas kleineres Orchester,<br />

Sigrid Neef übertrug die Texte ins Deutsche. In dieser Gestalt war das<br />

»Märchen vom Popen und seinem Knecht Balda« seit den späten achtziger<br />

Jahren an verschiedenen deutschen Bühnen zu erleben. 1999 wurde der<br />

»Balda« in einer von Schostakowitschs Schüler Vadim Bibergan erarbeiteten<br />

Fassung als Ballett am Bolschoi Theater aufgeführt. Bibergan besorgte auch


Die Bearbeitung für Kammerensemble<br />

die jüngste Publikation des »Märchen vom Popen und seinem Knecht<br />

Balda« in der Neuen Schostakowitsch-Ausgabe, die alles erhaltene Material<br />

einbezieht. Das Manuskript der Partitur hat sich nicht vollständig erhalten.<br />

Gefunden wurden insgesamt 18 handschriftlich in Partitur ausgeführte<br />

Nummern, darüber hinaus Skizzen zu vielen dieser Sätze und zu elf weiteren<br />

Nummern, die Bibergan auf der Grundlage dieser zum Teil nur flüchtig<br />

notierten Skizzen rekonstruierte.<br />

Die Bearbeitung für Kammerensemble<br />

Unsere Bearbeitung bezieht sich weitgehend auf die von Vadim Bibergan<br />

publizierte Ausgabe. Aus der Opernversion in der Fassung Lingk/Neef<br />

haben wir lediglich die »Romanze der Popentochter« (zweiter Teil der Nr.<br />

16) und die »Klage des Popen« (Nr. 19) übernommen. In der Partitur finden<br />

sich nur spärliche Hinweise, in welchen szenischen Zusammenhang die einzelnen<br />

musikalischen Nummern gehören. Diese lassen sich bei vokalen<br />

Sätzen naturgemäß leichter erschließen, bei rein instrumentalen Stücken<br />

kann man den intendierten Zusammenang manchmal nur erahnen.<br />

Insbesondere im zweiten, dritten und vierten Bild weichen wir gelegentlich<br />

von der in der Version von Bibergan vorgeschlagenen Reihenfolge der<br />

Stücke ab, um eine größere szenische Schlüssigkeit zu erreichen. Auf einen<br />

Satz verzichten wir ganz: eine im zweiten Bild zu findende »Ouvertüre zu<br />

einem Fest«, deren szenische Funktion für uns nicht zu erschließen war.<br />

Die Bearbeitung für Kammerensemble hatte das Ziel, die klangfarbliche<br />

Charakteristik des Originals so weit wie möglich zu bewahren und an die<br />

räumlichen Gegebenheiten unseres Aufführungsortes anzupassen. Schostakowitsch<br />

sah eine sehr großes Orchester mit drei- bis vierfach besetzten<br />

Holz- und Blechblasinstrumenten, umfänglichem Schlagwerk, Akkordeon,<br />

Balaleika, Gitarre, Harfe und Streichern vor. Auffällig ist die Dominanz der<br />

Bläser, während die Streicher – wenn sie überhaupt einbezogen sind –<br />

zumeist Stimmen verdoppeln und nur selten essentielle Funktion haben.<br />

Diese Eigenart bewog uns, in der Bearbeitung auf die hohen Streicher ganz<br />

zu verzichten.<br />

In einem Detail haben wir Puschkins Märchen modifiziert. In seiner Version<br />

der Geschichte erhält der Pope den Rat, Balda zur Hölle zu schicken, von<br />

seiner Frau. Das freilich ist insofern unlogisch, als die Popenfrau gerade kurz<br />

zuvor bekannte (im »Wiegenlied«), dass sie den neuen Knecht Balda eigentlich<br />

sehr mag, sie also kaum einen Anlass hat, sich seiner zu entledigen.<br />

Zudem gibt es in Schostakowitschs Partitur einen Chor der Engel, der davon<br />

berichtet, dass dem Popen ein Stein vom Herzen gefallen sei, nachdem er<br />

den besagten Rat erhalten habe. Es lag also nahe, diese Empfehlung dem<br />

obersten Herren des Popen, Gott persönlich, in den Mund zu legen.<br />

Schattenspiel statt großer Oper<br />

Schattenspiel statt großer Oper<br />

Als die Idee geboren wurde, den »Balda« aufzuführen, standen wir vor der<br />

Frage, welche Form der szenischen Realisierung den Intentionen der Autoren<br />

am nächsten käme. Dabei schied die Opernversion recht bald aus – aus<br />

aufführungspraktischen und inhaltlichen Gründen. Sofia Chentowa musste<br />

etliche instrumentale Passagen textieren und die Personage erheblich erweitern,<br />

um lebendige Opernfiguren zu erhalten. Das hätte einerseits unsere<br />

Kapazitäten überfordert, andererseits hätten wir uns zu weit vom Original<br />

entfernt, denn schließlich hätten wir diese auf mindestens mittlere Bühnen<br />

zugeschnittene Bearbeitung nochmals bearbeiten müssen. Stattdessen schien<br />

uns die Realisierung als ein Puppenspiel, zu dem die Musik live gespielt wird,<br />

als die angemessenste Entsprechung zur Künstlichkeit und Stilisiertheit des<br />

Trickfilms. Hier wiederum dürfte das Schattentheater als eine spezielle Form<br />

des Puppenspiels, bei der die Silhouetten der Kulissen und Figuren auf eine<br />

Leinwand projiziert werden, der Ästhetik des Films am nächsten kommen.<br />

Freilich musste bei dieser Entscheidung akzeptiert werden, dass die


Von Puschkin zu Schostakowitsch<br />

Möglichkeiten des Schattentheaters gemessen am fast grenzenlosen illusionistischen<br />

Zauber des Trickfilms limitiert sind. So wird unsere Realisierung<br />

des »Märchens vom Popen und seinem Knecht Balda« eher den Charakter<br />

einer belebten Bilderfolge haben, einer Reihe von statischen Tableaux<br />

vivants, während die Dynamik des Erzählflusses von der Musik zu evozieren<br />

ist.<br />

Von Puschkin zu Schostakowitsch<br />

Sofia Chentowa hat in einem 1980 in der Zeitschrift »Musik und<br />

Gesellschaft« veröffentlichten Artikel in anschaulichen Worten den<br />

Ursprung des Puschkinschen Märchens aus dem Jahr 1830 beschrieben: »Es<br />

gibt in Russland einen Landstrich – die Gegend um Pskow –, den dichte<br />

Wälder mit jahrhundertealten Kiefern, Flüsse mit flachen Ufern, steile<br />

Hügel, endlose Wiesen und Felder, die sich bis zum Horizont erstrecken,<br />

charakterisieren. Hier ist alles so geblieben, wie es damals zu Puschkins<br />

Zeiten war. Elektrokabel und andere Kommunikationsmittel sind bewusst<br />

unter der Erde versteckt worden, statt Telegraphenmasten erhebt sich hier<br />

eine Mühle mit großen Flügeln. Am Fluss steht das Michailowsker Gut von<br />

Puschkin mit den quietschenden und knarrenden Fußböden, und daneben<br />

befindet sich das niedrige Häuschen seiner Amme Arina Rodionowna.<br />

Niemand liebte Puschkin mehr und zärtlicher als diese kräftige Bauernfrau.<br />

Von Puschkin zu Schostakowitsch<br />

Und der Poet beantwortete dies mit ebenso intensiven Gefühlen. Die des<br />

Lesens und Schreibes unkundige Bäuerin inspirierte Puschkin zu zahlreichen<br />

Werken. Sie hatte in ihrem Gedächtnis viele Märchen, Legenden,<br />

Parabeln bewahrt, die sie ihm erzählte. Aus den Märchen der Amme entstanden<br />

später die bedeutenden Poeme ‘Ruslan und Ludmilla’, ‘Das<br />

Märchen vom Goldenen Hahn’, ‘Das Märchen vom Fischer und den<br />

Fischlein’ und ‘Das Märchen von der toten Zarentochter und den sieben<br />

Recken’. Nach Irina Rodionownas Erzählungen schrieb Puschkin auch ‘Das<br />

Märchen vom Popen und seinem Knecht Balda’. Begeistert von dieser einfachen<br />

und farbenreichen Geschichte von der Volkslist, die über Gier und<br />

Dummheit triumphiert, formte er sie zu einer Versparabel um. So entstand<br />

ein kleines Werk, in dem sich der Genius des Dichters in der Präzision und<br />

Trefflichkeit der Sprache, in der dynamischen Entfaltung des Sujets und der<br />

besonderen Puschkinschen Klarheit zeigt. Die Verse sind von einer<br />

Transparenz, einer Rhythmik, die geradezu eine Vertonung verlangen: das<br />

Märchen ist, wie andere Werke Puschkins, für die musikalische Umsetzung<br />

wie geschaffen.«<br />

In Schostakowitschs und Zechanowskis Adaption des Stoffes werden freilich<br />

die einfachen Gegenüberstellungen von Gut und Böse aufgehoben. Kein<br />

»nettes Bild vom Volk« war da intendiert – das offenbaren schon die<br />

zweieinhalb erhaltenen Minuten der Jahrmarkts-Filmszene (im web zu<br />

sehen unter http://vimeo.com/1482846) –, sondern eine grelle Karikatur des<br />

Volkstümlichen. Auch der grobschlächtige Held Balda taugt kaum zur<br />

Identifikation. Die Kehrseite seiner Kraft und Verwegenheit sind Brutalität<br />

und Skrupellosigkeit. Am ehesten sympathieheischend wirken noch die arglosen<br />

Teufel, die von Balda denn auch schnöde über den Tisch gezogen werden.<br />

Schostakowitschs Musik ist eine des permanenten »als ob« und parodiert<br />

fast unausgesetzt Klänge der damals aktuellen Trivial-, Tanz-, und<br />

Gebrauchsmusik: seien das militante Marschrhytmen, eine aufgeblasene<br />

Polonaise, sentimentale Walzer, simple Kinderlieder, banale Schlager,<br />

schmachtende Romanzen, eine schmissige Polka wienerischer Provenienz,<br />

ein rasender Galopp, Volksliedintonationen oder fromme Gesänge. Es sind<br />

dies durchweg Klänge, an denen die Spuren ihrer Benutzung haften. Die<br />

Schäbigkeit und das Beschädigte der Klänge und damit jener Sphären, für<br />

die sie stehen, werden von Schostakowitsch nicht etwa verhüllt, sondern vor<br />

allem durch die Instrumentation und Eigenarten des Tonsatzes unterstrichen:<br />

die extremen Register dominieren, alles Vermittelnde, Glättende wird<br />

ausgeblendet. Nur in wenigen Momenten wird diese permanente Maskerade<br />

durchbrochen und greift unverstelltes Espressivo Raum: etwa im<br />

»Wiegenlied« des 2. Bildes, wenn in einem großen Notturno (das neben dem


Von Puschkin zu Schostakowitsch<br />

»Wiegenlied« auch »Traum und Romanze der Popentochter« und den<br />

»Walzer« umfasst) – dem einzigen Ruhepunkt des Werkes – die Figuren ihre<br />

Sehnsüchte artikulieren und von deren Erfüllung träumen. Schostakowitsch<br />

äußerte: »Der Inhalt der Geschichte selbst und das künstlerische Konzept<br />

bestimmten den Charakter der Musiksprache – in der Art eines Jahrmarkts<br />

und eines Karussels – und des ganzen Films. Wenn ‘Das Märchen vom<br />

Popen’ im Kino zu sehen ist, werde ich vielleicht wieder Vorwürfe von einigen<br />

Musikkritikern wegen meiner Oberflächlichkeit und meiner dummen<br />

Späße hören, wegen der Abwesenheit wahrer menschlicher Gefühle, die<br />

‘endlich’ in meiner Lady Macbeth zur Darstellung kamen. Aber was sollten<br />

wir als menschliches Gefühl bezeichnen? Zählen denn nur Romantik, Leid<br />

und Tragik? Hat nicht auch Lachen auch ein Anrecht auf diesen<br />

Ehrentitel?«<br />

Porträt<br />

Inka Arlt,<br />

geboren 1973 in Köln, studierte zunächst Germanistik und Psychologie in<br />

Köln, ehe sie zum Puppenspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst<br />

»Ernst Busch« in Berlin wechselte. Von 2001 bis 2004 war sie am<br />

Puppentheater der Stadt Dresden engagiert und spielte in dieser Zeit in ca.<br />

15 Produktionen mit unterschiedlichsten Puppenformen; seither arbeitet sie<br />

freischaffend. Sie war u. a. Gast am Puppentheater der Stadt Halle, dem<br />

Schauspiel Hannover (»Berlin Alexanderplatz«, »Wilhelm Meisters<br />

Lehrjahre«, beide R. Pataki) und dem Nationaltheater Bordeaux (»Der<br />

Sturm«, »Le soleil ni la mort«, beide R. Pitoiset). In diesen Inszenierungen<br />

war meist das Zusammenspiel von Puppen und Schauspielern das formale<br />

Thema. Eine Soloproduktion entstand als Mischform von Geschichtenerzählen<br />

und Objektanimation. Sie spielt dieses Solo auf Straßentheaterfestivals<br />

im deutschsprachigen Raum (u.a . Schaubudensommer Dresden,<br />

Parkfest Neuhardenberg, Bimbotown Leipzig). Für Kinder hat sie mehrere<br />

Puppentheaterproduktionen entwickelt, außerdem ein Konzerttheater für<br />

Kinder mit Sprache und Saxophon (H. Dorschner, Dresden). Sie lebt in<br />

Berlin.<br />

Patricia Christmann<br />

Geboren 1972 in Eupen im deutschsprachigen Landesteil von Belgien. Zwei<br />

Jahre Studium der Malerei in Liege (Belgien), dann Übersiedelung nach<br />

Deutschland und Hinwendung zum Theaterspiel. Nach Aufenthalten in<br />

Bochum, Dortmund, Bielefeld und Mitwirkung in diversen Theatergruppen<br />

der Off-Szene, Ausbildung zur Puppenspielerin an der Hochschule für<br />

Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Abschluss 2003 mit Diplom. Als<br />

freie Spielerin Gast an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, u. a.<br />

Deutsches Theater Berlin, Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspielhaus<br />

Freiburg, Luzerner Theater. In der freien Szene Engagements beim Theater<br />

des Lachens Berlin und Theater Konstellationen Berlin/St.Gallen.<br />

Die letzten Jahren häufig in Frankreich tätig: Tourneen, Mitarbeit an<br />

Inszenierungen, Unterricht. Sewit 2009 lebt patricia Christmann auf dem<br />

land in der Nähe von Berlin.<br />

Matthis Freygang<br />

Jahrgang 1971, stammt aus Rostock. Lehre als Plakatmaler, ab 1992 vier<br />

Semester Studium an der Fachhochschule Heiligendamm im Studiengang<br />

Grafik- und Kommunikationsdesign, von 1995 bis 2000 Studium an der


Porträt<br />

Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin im Studiengang<br />

Puppenspielkunst. Schon während des Studiums verschiedene Arbeiten für<br />

die Bühne – von Konzeption der Stücke über Entwurf und Bau von Figuren<br />

und Ausstattung bis hin zum Spiel. Seit 1997 Mitwirkung als Puppenspieler<br />

in einer Vielzahl von Produktionen: darunter »Die Reisen des Glücksgotts«<br />

von Bertolt Brecht (Berliner Ensemble, 1997), »Elemente« von Friedrich<br />

Wolf am Theater KREATUR Berlin (1998), »Aus dem Innern der Erbse«<br />

nach Texten von Robert Walser am <strong>DO</strong>CK 11 Berlin (1999), »Der Sturm«<br />

von William Shakespeare an der bat-Studiobühne Berlin (2000),<br />

Festivalproduktion »Institut Benjamenta« von Robert Walser am Théâtre<br />

National (2001), »Die heilige Johanna der Schlachthöfe« von Bertolt Brecht<br />

am TAT in Frankfurt am Main in Koproduktion mit der Schaubühne Berlin<br />

(2002), »Don Quixote« an der Semperoper Dresden (Ballett, 2004), »Das<br />

Wildpferd unterm Kachelofen« nach Christoph Hein am Carruseltheater<br />

Berlin (2005). Zwischen 2005 und 2008 Mitarbeit an einer Vielzahl von<br />

Produktionen am Theater der Jungen Generation Dresden.<br />

Lars Grünwoldt<br />

studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin bei Prof. Scot<br />

Weir. Als Stipendiat der Komischen Oper Berlin sang er 2004 die<br />

Hauptpartie des Damon in »Pastorelle en musique« von Telemann. Weitere<br />

Opernproduktionen führten ihn an die Berliner Staatsoper (2003), die<br />

Berliner Kammeroper (2004), das Nationaltheater Luxemburg (2004), das<br />

Staatstheater Braunschweig (2005), die Hamburgische Staatsoper (2005/06)<br />

und das Stadttheater Koblenz, wo er 2006 als Graf in »Le nozze di Figaro«<br />

engagiert wurde. 2007 engagierte ihn das Stadttheater Bielefeld. 2008/09<br />

debütierte er als Kaspar in »Der Freischütz« und als Lord Ruthwen in »Der<br />

Vampyr« bei den Opernfestspielen Schloss Heidenheim. Mehrfach konzertierte<br />

er in der Berliner Philharmonie und im Konzerthaus Berlin. Als Solist<br />

sang er u. a. mit der Berliner Singakademie und dem Concerto Brandenburg<br />

(Joseph Haydn »Die Schöpfung«), dem Staatsorchester Frankfurt unter<br />

Leitung von Heribert Beissel (Giacomo Puccini »Tosca«)), mit dem auf historische<br />

Aufführungspraxis spezialisierten Bach-Orchester Hannover (Johann<br />

Sebastian Bach »Johannes-Passion«) und mit Mitgliedern der Freiburger<br />

Barocksolisten (Georg Friedrich Händel »Messiah«, »Almira« und Georg<br />

Philipp Telemann »Orpheus«). 2008 konzertierte er unter Leitung von Sir<br />

Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern. Als Preisträger des<br />

Internationalen Wettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg gewann<br />

Lars Grünwoldt zwei Stückverträge für Neue Musik und war 2004<br />

Teilnehmer der 1. Rheinsberger Opernwerkstatt. Er war Stipendiat bei<br />

Yehudi Menuhin Live Music Now sowie der Internationalen<br />

Porträt<br />

Sommerakademie Mozarteum Salzburg. Als Meisterschüler in der Liedklasse<br />

von Wolfram Rieger absolvierte er Meisterkurse u. a. bei Dietrich Fischer-<br />

Dieskau, Thomas Quasthoff, Rudolf Piernay, Norman Shetler und Tom<br />

Krause. 2006 debütierte er bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern<br />

mit dem Liedzyklus »Die schöne Magelone« (Johannes Brahms). 2007 sang<br />

er den Zyklus in der Europäischen Kulturhauptstadt Luxemburg. 2009 folgte<br />

er einer Einladung der Chinesischen Botschaft zum Quinghai<br />

International Music Festival in China, bei dem er u. a. mit José Carreras sang.<br />

Gudrun Sidonie Otto<br />

Studium an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« in Weimar bei den<br />

Professoren Helga Bante und Mario Hoff. Ihre Ausbildung ergänzte sie<br />

durch Unterricht bei Klessie Kelly, Richarda Merbeth, Renate Biskub, Mira<br />

Zakai/Israel, sowie Dorothee Mields und Inga Virör (Barockgesang), Margit<br />

Legler und Reinhold Kubik (Barockgestik/Stilistik und W. Kammerlander,<br />

Julian Pike (Lied). Derzeit wird sie von Ingrid Figur unterrichtet. Während<br />

ihres Diploms 2004 sang sie als Stipendiatin an der Komischen Oper Berlin.<br />

Es folgte bis 2006/07 ein Festengagement als Solistin an den Landesbühnen<br />

Sachsen. Gastspiele führten sie u. A. mit den Partien Blonde (Mozart),<br />

Undine (Lorzing), Ännchen (Weber), Gretel (Humperdinck), Zerlina<br />

(Mozart), Adele (Strauß) und Olympia (Offenbach) an die Staatsoper<br />

Hannover, das Staatstheater Nürnberg, das Gärtnerplatztheater München,<br />

das Opernhaus Halle, das Theater Würzburg, das Théâtre de Picardie/<br />

France, die Grand Opera Luxembourg, das Staatstheater Schwerin, das<br />

Theater Plauen-Zwickau. 2007 war sie 1. Preisträgerin des Internationalen<br />

Gesangswettbewerbs Kammeroper Schloss Rheinsberg. 2008/09<br />

Stipendiatin der Vössing-Stiftung. Neben Ihrer Operntätigkeit ist die<br />

Sopranistin sehr aktiv im Bereich der alten Musik, u. a. mit Cantus<br />

Thuringia, den Salzburger Hofmusiken und dem Ensemble Amarcord<br />

zusammenarbeitet. Ihre besondere Liebe gilt dem Szenischen Liederabend.<br />

Mit dem Hammerflügelspieler Wolfgang Brunner ist 2009 eine Solo-CD mit<br />

Mendelssohn-Liedern bei Hänssler-Profil erscheinen. Gudrun Sidonie Otto<br />

war bei namhaften Festivals im In- und Ausland zu hören. Zusammenarbeit<br />

mit Dirigenten wie Sir Neville Marriner, Robert Griton, Helmuth Rilling,<br />

Thomas Hengelbrock, Rolf Beck, Peter Gülke und Gabriel Fels, oftmals verbunden<br />

mit CD-, Funk- und Fernsehaufnahmen. Kürzlich war sie mit der<br />

Mährischen Philharmonie und Ivan Zenaty, dem Radio-Sinfonie-Orchester<br />

Krakau, dem Balthasar-Neumann-Ensemble, dem Händelfestspielorchester<br />

Halle, der Salzburger Hofmusik, am Opernhaus Halle und an der<br />

Landesbühne Sachsen zu hören.


Porträt<br />

Vladimir Stoupel<br />

1962 geboren, erhielt mit drei Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Er studierte<br />

am Moskauer Konservatorium Klavier bei Evgenij Malinin und<br />

Dirigieren bei Genadi Rozhdestvensky und legte so den Grundstein für eine<br />

beachtliche internationale Karriere nicht nur als Pianist, sondern – in jüngster<br />

Zeit verstärkt – auch als Dirigent. Fünf Jahre lang war er zudem Schüler<br />

des renommierten russischen Pianisten Lazar Berman. 1984 emigrierte<br />

Vladimir Stoupel nach Paris und etablierte sich rasch im Konzertleben<br />

Frankreichs. Mit dem Wettbewerbserfolg beim Concours Internationale<br />

d’Exécution Musicale in Genf 1986 begann sein internationaler<br />

Durchbruch. Zahlreiche Soloabende und Konzerte führten ihn seither in die<br />

wichtigen Musikzentren ganz Europas und der U<strong>SA</strong>. Als Konzertsolist spielte<br />

er mit vielen namhaften Orchestern, wie beispielsweise dem Berliner<br />

Philharmonischen Orchester, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Russischen<br />

Staatsorchester und dem Lancaster Symphony Orchestra. Er arbeitete dabei<br />

mit Dirigenten wie Christian Thielemann, Marek Janowski, Michail<br />

Jurowski, Günther Neuhold und Leopold Hager zusammen. Vladimir<br />

Stoupel wird regelmäßig zu international renommierten Festivals wie dem<br />

Piano en Valois im französischen Angoulême, dem Printemps des Arts in<br />

Monte Carlo, dem Helsinki-Festival, dem Bargemusic Festival New York<br />

oder dem Schleswig-Holstein Musikfestival eingeladen. Bedeutende<br />

Rundfunk- und Fernsehanstalten (ARTE, Radio France, Deutschlandradio<br />

Kultur, Radio Suisse Romande u.a.) produzierten Aufnahmen mit dem<br />

Pianisten. Aufgrund seiner technischen Brillanz, einer außerordentlichen<br />

Ausdrucksintensität sowie eines immensen Repertoires, das selten gespielte<br />

und moderne Klavierliteratur wie auch eigene Transkriptionen einschließt,<br />

genießt Stoupels Interesse, die mitunter starren Verkrustungen des<br />

Konzertbetriebs aufzubrechen und sich neben der Pflege der Klassiker auch<br />

den zu Unrecht vergessenen Rändern des Repertoires zu widmen, spiegelt<br />

sich auch in seinen CD-Einspielungen und vielfältigen kammermusikalischen<br />

Aktivitäten wider. So brachte er beispielsweise im Jahre 2007 beim<br />

Label EDA unter dem Titel Das Leben der Maschinen eine CD mit<br />

Klavierwerken des 20. Jahrhunderts von Georges Antheil, Conlon<br />

Nancarrow, Alexander Mossolov u. a. heraus. Seine umfangreiche Diskographie<br />

umfasst u.a. das Gesamtwerk für Klavier von Arnold Schönberg<br />

(auris subtilis, 2001), das Gesamtsonatenwerk von Alexander Skrjabin<br />

(Audite, 2008, mit dem luxemburgischen Excellentia-Preis ausgezeichnet)<br />

sowie die mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik 2002 prämierte<br />

Gesamteinspielung der Werke für Bratsche und Klavier von Henri<br />

Vieuxtemps gemeinsam mit dem Bratscher Thomas Selditz. Seit einigen<br />

Porträt<br />

Jahren hat sich Vladimir Stoupel auch als Dirigent einen Namen gemacht.<br />

Er arbeitet regelmäßig u. a. mit der Philharmonie Neubrandenburg, der<br />

Polnischen Kammerphilharmonie, dem Kammerorchester von Nîmes, der<br />

Berliner Kammerphilharmonie, dem Orquesta Sinfonica de Cuidad<br />

d’Oviedo und der Jungen Europa Philharmonie zusammen. Mit seinem eigenen,<br />

1999 gegründeten Ensemble Courage gastiert er in Deutschland und im<br />

europäischen Ausland. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Werken des 20.<br />

Jahrhunderts und zeitgenössischen Kompositionen. So debütierte Stoupel<br />

äußerst erfolgreich beim isländischen Reykjavík Arts Festival 2009, wo er<br />

mit dem Reykjavík Chamber Orchestra Werke zeitgenössischer<br />

Komponistinnen (Sofia Gubaidulina, Frangis Ali-Sade u. a.) aufführte. Im<br />

Juli 2009 dirigiert er die Werke von Simon Laks mit dem Orchestre<br />

Philharmonique de Marseille.<br />

Französischer Staatsbürger seit 1985, lebt Vladimir Stoupel heute in Berlin.<br />

Tye Maurice Thomas<br />

Geboren 1977 in Berlin. Seit 1996 Gesangsunterricht bei Dr. Mark Gruett,<br />

seit 1999 Studium an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« bei Ks.<br />

Prof. Heinz Reeh. Diplom im Februar 2006 mit der Note »sehr gut«. Seitdem<br />

weiterführender Unterricht bei dem lyrischen Bariton Denis Combe-<br />

Chastel.<br />

Der Bassbariton verfügt über ein breites Opernrepertoire. An der Komischen<br />

Oper Berlin war er in der Spielzeit 2004/05 im Musical »Sweeney<br />

Todd« engagiert, ebenso am Hans-Otto-Theater Potsdam in einer Doppelproduktion<br />

mit »Die siben Todsünden« (Weill) und in »Combattimento«<br />

(Monteverdi). In der freien Produktion »Der Kaiser von Atlantis« (Viktor<br />

Ullmann) war er als »Tod« zu hören. Im Sommer 2006 war der Richard-<br />

Wagner-Stipendiat für die Oper »Der Kampf der Geschlechter« von Peter<br />

von Winter in Neuburg a. d. Donau engagiert. 2007 war er mit der Berliner<br />

Lautten Compagney in der semi-opera »King Arthur« an verschiedenen<br />

Theatern im In- undAusland zu hören. Er ist außerdem Preisträger des Wettbewerbes<br />

der Kammeroper Schloss Rheinsberg 2007 und 2008. Tye Thomas<br />

ist seit 1996 Mitglied des Berliner Grundtheaters, einer englischen Off-Theatergruppe,<br />

und hat zahlreiche Titelrollen gespielt, u.a. Othello (Shakespeare);<br />

Doctor Faustus (Marlowe); Vicomte de Valmont (»Les Liaisons Dangereuses«;<br />

Hampton).<br />

Patrick Vogel<br />

studiert in seiner Heimatstadt Berlin Gesang an der Hochschule für Musik<br />

Hanns Eisler. Bei den Festtagen im Frühjahr 2005 gab er sein Debüt an der<br />

Staatsoper Unter den Linden in der Partie des dritten Knappen in der Pre-


Porträt<br />

miere von Richard Wagners »Parsifal« unter der musikalischen Leitung von<br />

Daniel Barenboim. Seitdem folgten dort mehrere kleine bis mittlere Partien,<br />

wie beispielsweise Malcolm in Verdis »Macbeth«, der Partie des dritten<br />

Juden in Richard Strauss' »Salome« sowie der erste Geharnischte in Mozarts<br />

»Die Zauberflöte«. In diesem Rahmen erfolgten Arbeiten mit Dirigenten<br />

wie Michael Gielen, Daniel Barenboim, Philippe Jordan, Dan Ettinger,<br />

Pedro Halffter und Karl-Heinz Steffens; Gastspiele in der Schweiz, Österreich,<br />

Luxembourg, Frankreich, Spanien, Italien, Montenegro und Japan.<br />

Patrick Vogel nahm an Meisterklassen mit Willy Decker und Peter Konwitschny<br />

sowie mehrfach mit Dietrich Fischer-Dieskau, Thomas Quasthoff,<br />

Kiri Te Kanawa und Malcolm Martinau teil. Im Jahr 2006 war er Stipendiat<br />

des Richard-Wagner-Verbandes Wiesbaden. Neben der Leidenschaft für den<br />

Liedgesang gehören zu seinem Repertoire eine Reihe von Oratorien und<br />

Passionen. Darunter Händels »Messiah«, Berlioz's »L'enfance du christ«,<br />

Janácèks »Otcenas« sowie die Evangelistenpartien in Bachs »Johannespassion«<br />

und dem »Weihnachtsoratorium«. Zahlreiche Auftritte am Berliner<br />

Konzerthaus, der Philharmonie sowie in verschiedenen freien Opernproduktionen,<br />

darunter auf Schloß Britz. Es folgte eine Einladung zum Sommerfestival<br />

2008 nach Santander, Spanien. Im Sommer 2009 Einladung zur<br />

Verbier Festival Academy für die Partie des Don Ottavio in Mozarts »Don<br />

Giovanni«. Konzerte mit der Lautten-Compagney Berlin unter Wolfgang<br />

Katschner an der Seite von Kobie van Rensburg sowie der Batzdorfer Hofkapelle,<br />

der Kammerakademie Potsdam, der Singakademie zu Berlin und<br />

dem Staats- und Domchor unter Kai-Uwe Jirka, dem Philharmonischen<br />

Chor Berlin unter Jörg-Peter Weigle sowie dem Konzerthausorchester unter<br />

Lothar Zagroszek. CD-Produktion mit der Lautten-Compagney sowie dem<br />

Staats- und Domchor Berlin (Kai-Uwe Jirka).<br />

Lindenquintett<br />

Das Vokalensemble wurde Mitte der neunziger Jahre von Ensemblemitgliedern<br />

der Komischen Oper Berlin gegründet und hat sich seither ein Repertoire<br />

erarbeitet, das von der Gregorianik bis zu den Beatles reicht. Das<br />

Ensemble konzertiert – gelegentlich auch in modifizierter Besetzung – im<br />

kirchlichen Bereich, auf Festivals, bei privaten und öffentlichen Konzerten.<br />

Im Konzerthaus Mitwirkung einzelner Mitglieder oder als Ensemble in Karl<br />

Amadeus Hartmann »Simplicius Simplicissimus«, Dmitri Schostakowitsch/Benjamin<br />

Fleischmann »Aus jüdischer Volkspoesie«/»Rothschilds<br />

Geige«, Franz Schubert/Ernst Krenek »Dunkle Wasser«<br />

Porträt<br />

modern art ensemble<br />

Das modern art ensemble wurde 1994 in Berlin in der Besetzung von<br />

Schönbergs »Pierrot Lunaire« gegründet und hat sich seitdem ein weites<br />

Repertoire zeitgenössischer Kammermusik erarbeitet – von den Klassikern<br />

der Moderne bis hin zu multimedialen Konzertprojekten mit elektroakustischer<br />

Musik. Es hat bei zahlreichen internationalen Festivals mitgewirkt, u.a<br />

in Berlin, Potsdam, Weimar, Tongyeong, Danzig und Warschau. Seinen Ruf<br />

als innovatives Ensemble erlangte es durch die Uraufführung von mehr als<br />

sechzig Werken. Zu den Komponisten, die für das modern art ensemble<br />

komponiert haben, zählen u.a. Jin-Ah Ahn, Sidney Corbett, Conrado del<br />

Rosario, Gerald Humel, Ellen Hünigen, Georg Katzer, Hideki Kozakura,<br />

Marc Lingk, Makiko Nishikaze, Helmut Oehring, Rainer Rubbert, Benjamin<br />

Schweitzer und Helmut Zapf. Seine CD »Haiku« mit 13 kurzen<br />

Kompositionen Berliner Komponisten ist auf dem Label Edel Academy<br />

erschienen. Weitere Einspielungen liegen auf den Portrait-CDs von<br />

Charlotte Seither (Wergo), Gabriel Iranyi (Hungaroton) und Il-Ryun Chung<br />

(kreuzberg records) vor.<br />

Im Konzerthaus Berlin wirkte das Ensemble bei den Musiktheaterprojekten<br />

»Aus jüdischer Volkspoesie« – »Rothschilds Geige« (Dmitri Schostakowitsch,<br />

Benjamin Fleischmann) »Martinů-Trilogie« und »Dunkle Wasser<br />

(Franz Schubert, Ernst Krenek) sowie bei den live begleiteten Aufführungen<br />

der Filme »Regen« (Joris Ivens, Musik von Lou Lichtveld und Hanns Eisler),<br />

»Der Schatz« (Georg Wilhem Pabst, Musik von Max Deutsch) sowie<br />

»Die Abenteuer des Prinzen Achmed« (Lotte Reiniger, Musik von Wolfgang<br />

Zeller, Bearbeitung Jens Schubbe) mit.<br />

Musiktheater am Konzerthaus<br />

Musiktheater hat im Konzerthaus am Gendarmenmarkt seit jeher einen<br />

Platz. Nach der Wiedereröffnung des Hauses im Jahr 1984 wurden musiktheatralische<br />

Produktionen zunächst vor allem auf der Miniaturbühne des<br />

Musikclubs, gelegentlich auch im Kleinen Saal geboten. Seit der Saison<br />

2004/05 steht dem Haus mit dem Werner-Otto-Saal ein multifunktionaler<br />

Raum zur Verfügung, der in seiner Variabilität für verschiedenste Formen<br />

des Kammermusiktheaters geradezu prädestiniert scheint. Die hier seit dem<br />

Jahr 2005 gezeigten Produktionen bündeln vier inhaltliche Leitlinien: experimentelles<br />

Musikthetaer nach 1945; Klassiker des 20. Jahrhunderts; Brükkenschläge<br />

zwischen Alter und Neuer Musik; Stummfilm mit Livemusik als<br />

eine besondere Form des Musiktheaters. Produktionen im Werner-Otto-<br />

Saal seit 2005: Dieter Schnebel »St. Jago« – Musik und Bilder zu Kleist, Sylvano<br />

Bussotti/Giorgio Battistelli: »La passion selon Sade«/»Il combattimento<br />

di Ettore ed Achille«, Karl Amadeus Hartmann »Simplicius


Porträt<br />

Simplicissimus«, »Omaggio a Luciano Berio«, »Hanns Eisler – Composing<br />

for Film«, Wolfgang Amadeus Mozart »Violet Subjects«, Mike Svoboda<br />

»Clara, Robert und Johannes«, Dmitri Schostakowitsch/Benjamin Fleischmann<br />

»Aus jüdischer Volkspoesie«/»Rothschilds Geige«, »Robert Schumann<br />

– Im Eismeer«, »gaumenkino« – Fußnoten zur Teleakustik, Hans<br />

Werner Henze »El Cimarrón«, Salvatore Sciarrino/Giacomo Carissimi/Bernd<br />

Alois Zimmermann »Omnia tempus habent«, Georg Wilhelm<br />

Pabst/ Max Deutsch »Der Schatz« (Stummfilm mit Livemusik), Viktor<br />

Ullmann »Der Kaiser von Atlantis«, Bohuslav Martinů »Le raid merveilleux«/»Larmes<br />

de couteau«/ »La revue de cuisine«, »Mondflucht« –<br />

ein musikalischer Theaterabend von und mit schindelkilliusdutschke,<br />

Lotte Reiniger/Wolfgang Zeller »Die Abenteuer des Prinzen Achmed«<br />

(Stummfilm mit Livemusik), Ralf Hoyer/ Susanne Stelzenbach<br />

»KLIMA_vorher.sagen«, Alessandro Scarlatti, Luca Marenzio, Sylvano<br />

Bussotti »Sylvanos Spiegel oder Der Blick des Narziß«, Franz Schubert/Ernst<br />

Krenek »Dunkle Wasser«, Harrison Birtwistle »The Io Passion«<br />

(Kooperation mit der Berliner Kammeroper), Jean-Pierre Drouet,<br />

Patrick Kermann, Christine Dormoy »Vertiges II«, Friedrich Wilhelm<br />

Murnau/José María Sánchez-Verdú »Nosferatu« (Stummfilm mit Livemusik),<br />

Elena Mendoza/Matthias Rebstock »Niebla« (Koproduktion mit Hellerau<br />

– Europäisches Zentrum der Künste und muicadhoy Madrid).<br />

NACHWEIS<br />

Die Texte schrieb Jens Schubbe für dieses Heft. Wir danken Sigrid<br />

Neef für ihre sachdienlichen Hinweise.<br />

BILDNACHWEIS<br />

S. 4 , S. 7: Stills aus dem Filmfragment »Das Märchen vom Popen<br />

und seinem Knecht Balda« von Michail Zechanowski.<br />

Alle anderen Bilder wurden während der Proben von Patricia<br />

Christmann und Peer Niemann aufgenommen.<br />

Vorankündigung<br />

<strong>FR</strong> 02.10.09, <strong>FR</strong> 30.10.09, <strong>SA</strong> 31.10.09, 20 <strong>Uhr</strong><br />

Werner-Otto-Saal<br />

Viktor Ullmann<br />

»Der Kaiser von Atlantis«<br />

Mit Mike Keller, Jianeng Lu, Nicholas Isherwood, Patrick Vogel,<br />

Lisa Laccisaglia, Uta Buchheister, Vivian Lüdorf sowie einem<br />

Orchester aus Studierenden der Hochschule für Musik »Hanns<br />

Eisler«<br />

Christian Fröhlich Musikalische Leitung<br />

Cornelia Heger Regie<br />

Sabine Hilscher Bühne und Kostüme<br />

Kartenbestellung und Information<br />

Telefon +49 (0)30 20309-2101<br />

Sie wollen das Konzerthaus fördern und unterstützen<br />

oder interessieren sich für eine Stuhlpatenschaft?<br />

Zukunft Konzerthaus e.V.<br />

Gendarmenmarkt 2 10117 Berlin<br />

Telefon: (030) 20309-2344, Fax: (030) 20309-2076<br />

E-Mail: zukunft@konzerthaus.de<br />

www.zukunft-konzerthaus.de<br />

Freundeskreis Konzerthaus Berlin e.V.<br />

Informationen über Detlef Gogalla, 10106 Berlin<br />

Telefon: (030) 20309-2020, Fax: (030) 20309-2021<br />

E-Mail: freundeskreis@konzerthaus.de<br />

Porträt


IMPRESSUM<br />

Herausgeber Konzerthaus Berlin<br />

Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann<br />

Redaktion Jens Schubbe, Tanja-Maria Martens<br />

Titelfotografie Christian Nielinger<br />

Satz, Reinzeichnung und Herstellung REIHER Grafikdesign&Druck<br />

2,30 €<br />

Die Intendanz möchte darauf hinweisen, dass das Fotografieren sowie<br />

die Nutzung ton- und videotechnischer Geräte nicht zulässig sind.

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