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Zugriff auf die Publikation mit Stand vom 15.10.2003

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B E M S 2 0 0 3<br />

NEWS l e t t e r 3 . 03<br />

achten gewesen – im Sinne einer dosisabhängigen<br />

Antwort der Tailfactors im Comet-Test.<br />

Im Gegensatz dazu seien bei kontinuierlicher<br />

Exposition keine DNA-Einzel-<br />

bzw. Doppelstrangbrüche <strong>auf</strong>getreten.<br />

- Rüdiger schließt <strong>mit</strong> der Bemerkung,<br />

dass <strong>die</strong> zeit- und dosisabhängige Induktion<br />

von DNA-Schäden möglicherweise<br />

spezifische Unterschiede in der Effektivität<br />

des DNA-Reparatursystems bezüglich<br />

niederfrequenzbedingter Schäden widerspiegele.<br />

Die vorliegenden Daten würden<br />

ein genotoxisches bzw. klastogenes Potential<br />

inter<strong>mit</strong>tierend applizierter elektrischer<br />

und magnetischer Niederfrequenzfelder<br />

sehr stark nahelegen.<br />

Kommentar: Die große Spannweite im<br />

Alter der Versuchspersonen (Spender) von<br />

6 bis 81 Jahren, <strong>die</strong> daraus resultierende<br />

Heterogenität der Gruppe sowie <strong>die</strong> <strong>mit</strong> 6<br />

Versuchspersonen insgesamt relativ geringe<br />

Zahl der Spender lässt <strong>mit</strong> einer gewissen<br />

Wahrscheinlichkeit signifikante Versuchsergebnisse<br />

erwarten, <strong>die</strong> dann<br />

möglicherweise zu Überinterpretationen<br />

führen können.<br />

So<strong>mit</strong> sind <strong>die</strong> aus <strong>die</strong>sem Versuch abgeleiteten<br />

Aussagen <strong>mit</strong> einer gewissen<br />

Vorsicht zu interpretieren. Die Schlussfolgerung,<br />

dass <strong>die</strong> vorliegenden Daten ein<br />

genotoxisches bzw. klastogenes Potential<br />

inter<strong>mit</strong>tierend applizierter elektrischer und<br />

magnetischer Niederfrequenzfelder sehr<br />

nahelegen würden, scheint so<strong>mit</strong> nicht<br />

unbedingt vollkommen gerechtfertigt zu<br />

sein.<br />

• F. Adlkofer referierte für K. Schlatterer,<br />

Institut für Klinische Chemie und<br />

Pathobiochemie, Universitätsklinikum<br />

Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin,<br />

über genotoxische Effekte von hochfrequenten<br />

elektromagnetischen Feldern<br />

<strong>auf</strong> Zellkulturen in vitro. Ziel <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong><br />

sei es gewesen zu testen, ob Hochfrequenzfelder<br />

genotoxische Wirkungen <strong>auf</strong><br />

humane Zelllinien ausüben könnten – sei<br />

es durch direkte oder indirekte Schädigung<br />

der DNA.<br />

Methodisch wurde ein DNA-Schaden<br />

durch Hochfrequenzfelder anhand der humanen<br />

Promyelozytenzelllinie HL-60 getestet<br />

und zwar durch <strong>die</strong> Verwendung<br />

der alkalischen Einzelzell-Gelelektrophorese<br />

(Comet-Assay) bzw. durch den Mikrokern-Assay<br />

(MN) <strong>mit</strong> Zytokinese-Block<br />

in vitro. Der alkalische Comet-Assay wurde,<br />

wie bei Singh et al. 1988 beschrieben,<br />

durchgeführt. Er entsprach auch den<br />

Richtlinien von Tice et al. 1990, 2000;<br />

Fairbairn et al. 1995 und Klaude et al.<br />

1996. Der MN-Assay wurde seinerseits<br />

nach den entsprechenden Richtlinien gehandhabt.<br />

Im Ergebnis zeigte sich, dass Hochfrequenzfeldexposition<br />

(kontinuierliches 1800<br />

MHz-Feld; SAR: 1,3 W/kg; 24 Stunden;<br />

37 °C) bei HL-60-Zellen in Abhängigkeit<br />

von der SAR einen Anstieg sowohl der<br />

Mikrokernfrequenz als auch von DNA-<br />

Strangbrüchen auslöste. Während bei einer<br />

SAR von 1,0 W/kg ein signifikanter<br />

Unterschied im Vergleich zu Kontrollproben<br />

weder in der Mikrokernfrequenz noch<br />

bei den DNA-Strangbrüchen <strong>auf</strong>trat, wurde<br />

bei SAR-Werten von 1,3 W/kg bzw. 1,6<br />

W/kg <strong>die</strong> Mikrokernfrequenz nahezu verdreifacht<br />

und <strong>die</strong> Zahl der DNA-Strangbrüche<br />

verdoppelt. Bei SAR-Werten oberhalb<br />

von 2,0 W/kg war <strong>die</strong> Induktion von<br />

Mikrokernen und DNA-Strangbrüchen<br />

weniger ausgeprägt. Unter den vorliegenden<br />

Bedingungen konnte in vitro weder<br />

ein zytotoxischer Effekt der Hochfrequenzfelder<br />

noch eine Induktion der Apoptose<br />

<strong>auf</strong>gedeckt werden.

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