05.10.2013 Aufrufe

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

36<br />

Antikörper gegen F. hepatica nachgewiesen. Dabei gab es deutliche Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Bundesländern. Im Norden, Nordwesten und Süden von Deutschland waren die<br />

Prävalenzen am höchsten. So betrugen sie in Schleswig-Holstein 38,4 %, in Niedersachsen<br />

(inklusive Bremen und Hamburg) 29,4 %, in Nordrhein-Westfalen 18,6 % und in Bayern<br />

17,7 %. Mittlere Prävalenzen wiesen Mecklenburg-Vorpommern (9,6 %), Hessen (9,0 %),<br />

Rheinland-Pfalz und Saarland (8,6 %) sowie Baden-Württemberg (8,4 %) auf. In Branden-<br />

burg betrug die Prävalenz 6,7 %, in Thüringen 5,3 % und in Sachsen 4,4 %. Die niedrigste<br />

Prävalenz wurde in Sachsen-Anhalt mit 2,6 % festgestellt. Die hohen Prävalenzwerte in<br />

Schleswig-Holstein stehen im Einklang mit früheren Untersuchungen von Bolln et al. (2007),<br />

der in diesem Gebiet mittels Untersuchung von Tankmilchproben mit dem Pourquier ELISA<br />

eine Prävalenz von 50 % feststellte. Für Nord-Niedersachen ermittelte Berning (2002) anhand<br />

von Schlachtbefunden eine Prävalenz von 1,1 %, die im Widerspruch zu der ermittelten<br />

Prävalenz von 29,4 % der vorliegenden Arbeit steht. Dieser Unterschied kann aus der Erhe-<br />

bungsmethode erklärt werden: möglicherweise zeigen nicht alle Tiere, die Antikörper gegen<br />

F. hepatica vorweisen auch einen Befall mit Leberegeln, da der Antikörperspiegel noch beste-<br />

hen bleiben kann, auch wenn die Tiere die Infektion überwunden haben oder behandelt wur-<br />

den. Für Bayern ermittelte Koch (2005) zwischen 2003 und 2005 eine Prävalenz von 32,2 %,<br />

die somit fast doppelt so hoch ist wie die in der vorliegenden Arbeit ermittelte von 17,7 %.<br />

Koch (2005) stellte starke regionale Unterschiede fest, im Voralpenraum wurde z.B. eine<br />

Prävalenz von 64,5 % festgestellt. Die Abweichung in den ermittelten Prävalenzen kann also<br />

daraus resultieren, dass Koch (2005) Proben aus allen Landkreisen in Bayern untersucht hat,<br />

während in der vorliegenden Studie weite Teile Bayerns nicht mit in die Untersuchung einbe-<br />

zogen werden konnten.<br />

Hohe Prävalenzen in Nordrhein-Westfalen sind bereits von Kraneburg (1992) beschrieben<br />

worden: 1987-1992 waren hier zwischen 49 % und 65 % der untersuchen Kuh- und Rinder-<br />

herden koproskopisch positiv.<br />

Die ermittelte Seroprävalenz von 23,6 % in deutschen Milchviehherden liegt unter der in Eng-<br />

land (72 %) und Wales (84 %) ermittelten (MCCANN et al. 2010). Auch in Belgien wurde<br />

2008 mit 40,2 % infizierter Herden eine höhere Prävalenz festgestellt (BENNEMA et al.<br />

2011). In der Schweiz wurde sie mit 16,9 % angegeben (DUCOMMUN u. PFISTER 1991).<br />

Die dortigen wirtschaftlichen Verluste werden auf ungefähr 52 Millionen Euro pro Jahr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!