Magazin 198310
Magazin 198310
Magazin 198310
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
eurer Bauunternehmen bei der Errichtung<br />
des Rohbaues wichtige Hilfestellung<br />
leistete.<br />
Die Stadt half mit<br />
Der Erweiterungsbau in Form einer etwa<br />
100 m 2 großen Garage war deshalb<br />
dringend notwendig geworden, weil die<br />
DLRG bisher keinen Platz im . alten "<br />
Heim hatte, um ihr Motor-Rettungsboot,<br />
ihren Gerätewagen, den Kompressor für<br />
die Preßlutt-Tauchgeräte und anderes<br />
Material unterzubringen. Lediglich der<br />
Einsatzwagen hatte Platz. So entschloß<br />
sich die Vereinsführung im Spätsommer<br />
des Jahres 1981 , die Voraussetzungen<br />
- vor allem finanzieller Art - zu schaffen,<br />
um den Garagenbau, verbunden mit<br />
einem Umbau der bisherigen kleinen<br />
Garage zu einem Büroraum, realisieren<br />
zu können. Es wurde um Spenden gebeten,<br />
Eigenmittel gesammelt und Altpapieraktionen<br />
durchgeführt, Zuschußanträge<br />
an die Stadt, die 10 000 Mark<br />
bewilligte, den Landkreis, den DLRG<br />
Bezirk Schwaben und an den DLRG<br />
Landesverband gestellt.<br />
Unerwartete Kostensteigerung<br />
Im Sommer letzten Jahres konnte dann<br />
die Baumaßnahme in Angriff genommen<br />
werden, wobei es jedoch im Winter eine<br />
Zwangspause gab - nicht zuletzt auch<br />
deshalb, weil unerwartete Kostensteigerungen<br />
das Geld knapp werden ließen.<br />
Inzwischen aber konnte der Garagenanbau<br />
fertiggestellt und die Geräte und<br />
Fahrzeuge in dem Erweiterungsbau untergebracht<br />
werden.<br />
Das DLRG-Heim wird einen Wert von<br />
schätzungsweise 150 000 Mark darstellen<br />
und insgesamt etwa 170 Quadratmeter<br />
umfassen, wobei neue Garage<br />
und der Schulungs- und Jugendraum<br />
die größten Räumlichkeiten sind.<br />
Dringend erforderlich:<br />
ein Schlauchboot<br />
Mit der Fertigstellung der Umbau- und<br />
Erweiterungsmaßnahmen ist aber die<br />
DLRG in Kaufbeuren ihrer Sorgen noch<br />
nicht enthoben. Bedingt durch die finanzielle<br />
Belastung für die Bauarbeiten<br />
mußten zwangsläufig die Ausgaben für<br />
die Anschaffung noch dringend notwendiger<br />
Rettungsgeräte zunächst gestoppt<br />
werden. So benötigen die Lebensretter<br />
für ihren Einsatz beim Wachdienst und<br />
besonders für Hilfseinsätze auf Seen<br />
und Flüssen ein Schlauchboot, eine Erneuerung<br />
oder einen Ersatz der rund<br />
zehn Jahre alten Hand-Funkgeräte und<br />
eine Modernisierung der Taucherausrüstung,<br />
um auch bei Rettungen aus Lebensgefahr<br />
in Gewässern oder bei der<br />
Bergung von Gegenständen wirksame<br />
Hilfe leisten zu können.<br />
Text und Fotos: Hartrnut Tresselt<br />
DLRG Hessisches Neckartal<br />
übernahm ehen'laliges Polizeiboot<br />
Hunderte ehrenamtlicher Arbeitsstunden zum " Flottmachen"<br />
aufgewendet<br />
Vor zwei Jahrzehnten baute eine Werft<br />
in Neckarsteinach für die hessische<br />
Wasserschutzpolizei ein schnelles Streifenboot,<br />
das am Edersee zum Einsatz<br />
kam . Viele Jahre versahen damit die<br />
" Blauen Jungs", wie die WasserschutzpOlizisten<br />
auch gern genannt werden,<br />
den Streifendienst auf Hessens größtem<br />
See. Eineinhalb Jahrzehnte sollte es<br />
dauern, bis das schnelle Boot, das mit<br />
einem 170-PS-Motor ausgestattet ist,<br />
schließlich zur Aussonderung kam , was<br />
jedoch nicht heißen so llte, daß die<br />
" Hessen 8" schrottreif geworden war.<br />
Hessens Innen minister entschied, daß<br />
das Boot bei der DLRG eine entsprechende<br />
Weiterverwendung finden sollte.<br />
Mit einer Wertangabe von 35 000 DM<br />
wurde das Wasserfahrzeug als sogenannte<br />
Dauerleihgabe dem DLRG-Landesverband<br />
Hessen im Jahre 1977 als<br />
Rettungsboot "Hessen 2" für den friedensmäßigen<br />
Katastrophenschutz<br />
Dienst feierlich übergeben. Nach einer<br />
größeren Überholung und entsprechender<br />
Ausrüstung wurde die Voraussetzung<br />
geschaffen, daß das Boot für mannigfache<br />
Rettungseinsätze auf Rhein<br />
und Main zur Verfügung stand .<br />
Nachdem der DLRG -Landesverband<br />
Hessen ein neues Boot bekam, wurden<br />
wiederum Überlegungen angestellt, wie<br />
die "Hessen 2" zukünftig eine zweckmäßige<br />
Verwendung finden sollte. In<br />
Absprache mit dem Hessischen Innenministerium<br />
stellte der DLRG-Landes-<br />
verband Hessen das bewährte Boot unter<br />
die Obhut der DLRG Hessisches<br />
Neckartal. Von Einsätzen auf Rhein und<br />
Main etwas ramponiert, mußten die<br />
DLRGler vom Hessischen Neckarstrand<br />
erst einmal kräftig Hand anlegen. Hunderte<br />
von ehrenamtlichen Arbeitsstunden<br />
waren erforderlich, um das Boot für<br />
künttige Einsätze auf dem Neckar klar<br />
zu bekommen. Mit etwas Stolz, aber<br />
auch in dem Bewußtsein, die künftigen<br />
Aufgaben auf dem Neckar zu erfüllen,<br />
haben die Männer der DLRG in letzter<br />
Zeit damit mehrere Einsätze gefahren.<br />
Ein Boot dieser Größe auf Ortsgruppenebene<br />
zu unterhalten, fällt zweifellos<br />
nicht leicht. Stünden der DLRG dafür<br />
keine Fachleute zur Verfügung - von<br />
den finanziellen Aufwendungen ganz zu<br />
schwelgen - , wäre diese Aufgabe nicht<br />
zu meistern, zumal die DLRG Hessisches<br />
Neckartal seit über zehn Jahren<br />
u. a. einen mobilen Einsatz-Zug unterhält.<br />
Den DLRG-Aktiven , Mitgliedern<br />
und Förderern ist es zu verdanken, daß<br />
in zurückliegender Zeit die Einsatzbereitschatt<br />
mit Land- und Wasserfahrzeugen<br />
gegeben war.<br />
Vor zwei Jahrzehnten wurde das Boot in<br />
Neckarsteinach für die Wasserschutzpolizei<br />
gebaut und jetzt von der DLRG<br />
genutzt - wohl kaum jemand hätte gedacht,<br />
daß es nach so langer Zeit wieder<br />
an den Neckar zurückkehrt. Ob es nun<br />
für immer hier bleibt?<br />
Paul Smyrek<br />
ZS-MAGAZIN 10183 59