Origami - Halstenbeker Magazin
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Bau der Hamburger Stadtentwässerung<br />
Ein volkstümliches Gedicht lautete seinerzeit:<br />
„Vom Tier im Hamburger Wasserrohr<br />
Da kommen 16 Arten vor:<br />
Ein Neunaug‘, Stichling und Aal<br />
Drei Würmer leben in dem Strahl<br />
Drei Muscheln und drei träge Schnecken<br />
Sich mit der muntern Assel necken<br />
Ein Schwamm, ein Moostier, ein Polyp<br />
Die dringen lustig durch das Sieb<br />
An toten Tieren kommen raus<br />
Der Hund, die Katze und die Maus<br />
Noch nicht gefunden sind, Malheur<br />
Der Architekt und Ingenieur.“<br />
Nach dem Großen Brand im Mai 1842 erhielt der englische Ingenieur<br />
William Lindley den Auftrag, eine Kanalisation in Hamburg zu bauen<br />
INFINITY März 2013<br />
Wasserversorgung in Hamburg wie hier im Gängeviertel um 1890 -<br />
Gemeinschaftstoiletten ohne Anschluss an die Kanalisation<br />
begünstigte die Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen<br />
wie die Cholera-Epidemie in Hamburg von 1892<br />
13<br />
weitgehend abgeschlossen war. So konnten die Gefahren<br />
für Leib und Leben der Menschen gebannt werden. Aber<br />
der Sielbau konnte mit dem rasanten Anstieg der Einwohner<br />
kaum mithalten. Bis 1967 bildeten diese Kanäle - auch<br />
Siele genannt, die bis zu 4,70 Meter breit und 3,85 Meter<br />
hoch sind - das Rückgrat der innerstädtischen Kanalisation<br />
- welches auf das Pumpwerk Hafenstraße ausgerichtet<br />
war und mehr als 80 Mischwasserüberläufe umfasste.<br />
Noch im selben Jahr entstand ein weiteres rund 100 Kilometer<br />
langes tiefliegendes Kanalnetz aus Sammlern<br />
und Transportsielen, welches das alte Abwassersystem<br />
so weit entlastete, dass dieses systematisch untersucht,<br />
erneuert bzw. saniert werden konnte. Eine Entwicklung,<br />
die sich bis heute fortsetzt. So legte Hamburg die entscheidende<br />
Grundlage für hygienische Lebensbedingungen,<br />
saubere Gewässer und trinkbares Grundwasser.<br />
Bis dahin jedoch war es ein langer beschwerlicher Weg.