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Erkunden der eigenen Lebensaktivitäten ... - QuePNet

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<strong>Erkunden</strong> <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong>:<br />

Projektunterricht zur Einführung in die Pflegeausbildung<br />

Elfriede Frey / Ursula Matzke<br />

Krankenpflegeschule Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart<br />

Ausgezeichnet mit dem För<strong>der</strong>preis <strong>der</strong> Robert-Bosch-Stiftung 1998.<br />

1 Ausgangssituation und Projektidee<br />

An <strong>der</strong> Krankenpflegeschule des Robert-Bosch-Krankenhauses wurde im Oktober 1997<br />

erstmalig ein Projekt zum Thema: „<strong>Erkunden</strong> <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong>“ durchgeführt.<br />

Die KrankenpflegeschülerInnen setzten sich mit Hilfe <strong>der</strong> Methode des<br />

Projektunterrichtes handlungsorientiert und erfahrungsbezogen mit einem möglichen<br />

Orientierungs- und Begründungsrahmen <strong>der</strong> Pflege auseinan<strong>der</strong>. Der theoretische<br />

Hintergrund basierte dabei auf dem Pflegemodell „Modell des Lebens“ von Nancy Roper<br />

et al. (1990).<br />

Zunächst sollen zwei prinzipielle Entwicklungen an unserer Schule dargestellt werden auf<br />

die unsere Idee zurückzuführen ist. Sie beziehen sich auf die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Fachsystematik des Pflegeunterrichtes sowie auf ein Umdenken in <strong>der</strong> methodischen<br />

Gestaltung des Unterrichtes. Bis zum Lehrgang 1996/99 basierte die Unterrichtsplanung<br />

auf <strong>der</strong> vorgegebenen Systematik <strong>der</strong> theoretischen Ausbildung nach den Vorgaben <strong>der</strong><br />

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (KrPflAPrV) von 1985 (Kurtenbach, Golombek &<br />

Siebers, 1998). Aus fachdidaktischer Sicht findet sich in <strong>der</strong> vorgebenden Fachsystematik<br />

des Faches „Krankenpflege“ die klassische medizinorientierte Differenzierung und die<br />

darin versteckte Hierarchisierung <strong>der</strong> Krankenpflege in „Krankenbeobachtung“, „Grundund<br />

Behandlungspflege“ sowie „Pflege bei speziellen Krankheitsbil<strong>der</strong>n“ wie<strong>der</strong>. Einer<br />

mo<strong>der</strong>nen Pflegeausbildung, die sich nicht ausschließlich auf Krankheit, son<strong>der</strong>n auf die<br />

erkrankte Person bezieht, sich ebenso aber auch auf die Gesundheitsbedürfnisse <strong>der</strong><br />

Bevölkerung ausrichtet und Pflege als ein prozesshaftes Handeln in<br />

zwischenmenschlichen Situationen versteht, kann die angebotene Fachsystematik nicht<br />

genügen. Eine Summation von krankheitstypischen Phänomenen und pflegerischen<br />

Verrichtungen steht nicht in einem pflegetheoretischen Begründungsrahmen und<br />

wi<strong>der</strong>spricht <strong>der</strong> Intention einer personen-/ patientenorientierten Pflege. Aus diesem Grund<br />

bildeten wir als LehrerInnen unserer Krankenpflegeschule im Januar 1997 einen<br />

Facharbeitskreis mit dem Ziel für den Krankenpflegeunterricht einen Lehrplan zu<br />

entwickeln, <strong>der</strong> den o. g. Ansprüchen gerechter wird. Es wurde diskutiert, ob es sich als<br />

sinnvoll und umsetzbar erweist ein bestehendes Curriculum (etwa von Oelke o<strong>der</strong> das<br />

Hessische Curicculum) einzuführen. Im Facharbeitskreis entschieden wir uns aus<br />

verschiedenen Gründen, die an dieser Stelle zu weit führen würden, dagegen. Statt<br />

dessen begaben wir uns selbst in einen fachdidaktischen Diskurs und benutzten als<br />

Grundlage unserer weiteren Arbeit das Pflegemodell: „Modell des Lebens“ von Roper und<br />

Thierney et al. (Roper, 1990). Wir wählten dieses Modell u.a. aufgrund seiner Einfachheit,<br />

Anwendbarkeit und nicht zuletzt aufgrund seiner Praxisbezogenheit aus. Bis zum Sommer<br />

1997 entstand <strong>der</strong> erste Teil eines Lehrplans, <strong>der</strong> alle Elemente des Pflegemodells<br />

aufgreift und sich in <strong>der</strong> Systematik an den von Roper (1990) beschriebenen<br />

<strong>Lebensaktivitäten</strong> orientiert. Da <strong>der</strong> Lehrplan nicht eingereicht wird, verzichten wir an<br />

dieser Stelle auf detaillierte Erläuterungen und erwähnen nur einige Leitgedanken, die<br />

auch für das Projekt maßgeblich waren:<br />

• Der Mensch gestaltet sein Leben als Individuum in Beziehung zu und in<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit seiner Umwelt.<br />

1


• <strong>Lebensaktivitäten</strong> werden in verschiedenen Lebensphasen von <strong>der</strong> Geburt bis zum Tod<br />

in individueller Weise ausgeführt und werden von unterschiedlichen Einflüssen<br />

mitbestimmt.<br />

• Es ist ein wesentliches Ziel jedes Menschen, innerhalb <strong>der</strong> Grenzen seiner persönlichen<br />

Umstände o<strong>der</strong> Möglichkeiten, die Selbstverwirklichung und maximale Unabhängigkeit<br />

bei je<strong>der</strong> Lebensaktivität zu erreichen.<br />

• Alle <strong>Lebensaktivitäten</strong> stehen in unmittelbarem Bezug zueinan<strong>der</strong>. Der Mensch selbst<br />

trifft eine Wahl in den Aktivitäten des Lebens und bestimmt eigene Prioritäten.<br />

• Gesundheit und Krankheit werden als Kontinuum verstanden. In diesem Kontext ist ein<br />

Mensch mehr o<strong>der</strong> weniger zur aktiven und selbständigen Gestaltung seines Lebens in<br />

<strong>der</strong> Lage.<br />

• In <strong>der</strong> Anwendung des Lebensmodells von Roper et al. (1990) lässt sich die<br />

gewünschte o<strong>der</strong> notwendige Pflege systematisch abbilden und dient als Strukturhilfe<br />

für den Pflegeunterricht.<br />

Vom <strong>eigenen</strong> Erleben und Deuten zum Erleben und Verstehen des an<strong>der</strong>en zu gelangen<br />

ist ein stetiger Lernprozess in <strong>der</strong> Gestaltung von Pflegesituationen, <strong>der</strong> im schemenhaften<br />

Modell von Roper et al. (1990) vernachlässigt wird und immer mitgedacht werden muss.<br />

Es gilt diese Leitgedanken so in das Projekt einzubinden, dass das zunächst starre<br />

Schema von Roper (1990) nicht zu einer bloßen Abfolge <strong>der</strong> zwölf <strong>Lebensaktivitäten</strong> (o<strong>der</strong><br />

ATL`s) wird, son<strong>der</strong>n statt dessen als Begründungsrahmen für eine patientenorientierte<br />

Pflege erkannt werden kann. Vor <strong>der</strong> eigentlichen fachlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den<br />

einzelnen <strong>Lebensaktivitäten</strong> sahen wir eine dreieinhalbtägige Einführung in den<br />

Pflegeunterricht vor. Statt einer frontalen Präsentation über Pflege und mögliches<br />

Pflegeverständnis zogen wir es vor, dass sich die TeilnehmerInnen ihrer <strong>eigenen</strong><br />

Vorstellungen und Erfahrungen von und mit Pflege bewusst werden und gleichzeitig die<br />

Systematik des Faches Pflege an unserer Schule durch eigenes <strong>Erkunden</strong> kennenlernen.<br />

Die zwölf <strong>Lebensaktivitäten</strong> nach Roper (1990) wurden von den TeilnehmerInnen auch<br />

vor Eintritt in die Ausbildung gestaltet ohne bis dahin unbedingt bewusst wahrgenommen<br />

und reflektiert worden zu sein. Ein wesentlicher Kern des Pflegeberufes ist nach unserem<br />

Verständnis die professionelle Unterstützung, Hilfeleistung und/o<strong>der</strong> Beratung eines<br />

Hilfebedürftigen bei <strong>der</strong> Gestaltung seiner <strong>Lebensaktivitäten</strong> in seiner beson<strong>der</strong>en<br />

Lebenssituation. Vorhandene Erfahrungen, Ressourcen und Selbstpflegeanteile <strong>der</strong><br />

TeilnehmerInnen sind zu Beginn <strong>der</strong> Ausbildung aufzudecken, um sie für die berufliche<br />

Entfaltung nutzbar werden zu lassen. Hier befindet sich die Schnittstelle zu den<br />

methodischen Konsequenzen <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung, <strong>der</strong>en Entwicklung und<br />

Begründung an dieser Stelle dargestellt werden sollen.<br />

Die Herausbildung von Schlüsselqualifikationen ist ein viel diskutierter Anspruch<br />

beruflicher Bildung. In kaum einem Beruf geschieht eine so rasante Entwicklung wie es die<br />

Pflege in den vergangenen zwei Jahrzehnten aufweisen kann. So ist inzwischen nicht nur<br />

das ihr immanente medizinische Wissen, son<strong>der</strong>n auch das von ihr selbst gebildete<br />

Pflegewissen allzu eilig einer Veralterung ausgesetzt. Pflegesituationen, als jeweils<br />

einzigartige Situationen, stellen sich mit einer außerordentlichen Komplexität dar, die<br />

Transfer- und Problemlösungsfähigkeiten von den Pflegenden verlangen. Noch immer<br />

scheint es, dass die Theorie-Praxis-Schere in diesem Beruf beständig auseinan<strong>der</strong> klafft.<br />

Einerseits werden in den Schulen Ideale ver- und besprochen, an<strong>der</strong>erseits lassen die<br />

Realitäten <strong>der</strong> Pflegepraxis, die sich zunehmend auf einer gesellschaftlichen und<br />

gesundheitspolitischen „Achterbahn“ bewegen, kaum Raum für notwendige Lern- und<br />

Transferprozesse eines Neueinsteigers.<br />

Dieses Dilemma wird verstärkt, in dem die TeilnehmerInnen unzureichend die Gelegenheit<br />

haben methodische Instrumente zu erwerben mit denen sie dem beruflichen Alltag<br />

begegnen und Lernprozesse aktiv initialisieren können. Wenn nach Robinsohn (1972)<br />

Bildung <strong>der</strong> Ausstattung zum Verhalten in <strong>der</strong> Welt dient, so müssen die Situationen<br />

2


identifiziert werden, in welche die Schulabsolventen künftig gestellt sein werden. Daraus<br />

sind die nötigen Qualifikationen für eine sinnvolle Bewältigung zu ermitteln. In<br />

methodischer Konsequenz geht es im Pflegeunterricht um eine handlungsorientierte<br />

Gestaltung von Lernsituationen, in denen <strong>der</strong> Mensch im Mittelpunkt didaktischer Planung<br />

steht. Projektunterricht bedeutet handlungsorientiertes Lernen. Durch<br />

problemformulierendes und problemlösendes Handeln sollen die an einem Projekt<br />

Beteiligten lernen „ ihre Verhältnisse“ selbst zu regeln. Eine „freie, selbstbestimmte und<br />

nicht hierarchische Problembearbeitung“ ist nach Gudjons (1992, S.39) das zentrale<br />

Moment des Projektunterrichts. So stellt <strong>der</strong> Projektunterricht nicht einfach eine Methode<br />

dar, son<strong>der</strong>n versteht sich als Beitrag zur Gestaltung demokratischer Verhältnisse. An<br />

unserer Krankenpflegeschule haben die Konzepte eines problem- und<br />

handlungsorientierten sowie erfahrungsbezogenen Lernens in den letzten Jahren an<br />

Bedeutung gewonnen. Der Lernalltag <strong>der</strong> TeilnehmerInnen ist in <strong>der</strong> gesamten<br />

Ausbildungszeit in Theorie und Praxis davon geprägt. Wir hielten es aus diesen Gründen<br />

für sinnvoll den Einstieg in die Pflegeausbildung mit einem Projektunterricht zu beginnen.<br />

2 Zielsetzung<br />

Der Ausbildungsprozess des Krankenpflegeberufes ist ausgerichtet nach den<br />

Ausbildungszielen, die im Krankenpflegegesetz (Kurtenbach, Golombek & Siebers, 1998)<br />

§ 4 formuliert sind: „Die Ausbildung für Krankenschwestern und Krankenpfleger ... soll die<br />

Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verantwortlichen Mitwirkung bei <strong>der</strong><br />

Verhütung, Erkennung und Heilung von Krankheiten vermitteln.“ (S. 4)<br />

„Die Ausbildung soll insbeson<strong>der</strong>e gerichtet sein auf<br />

1. die sach- und fachkundige, umfassende, geplante Pflege des Patienten...“ (S. 4)<br />

Schon in dem gesetzlich festgelegten Ausbildungsziel wird verlangt die Ausbildung nach<br />

ganzheitlichen Gesichtspunkten zu gestalten. Während <strong>der</strong> Berufsausbildung sollen dazu<br />

notwendige Qualifikationen geför<strong>der</strong>t und herausgebildet werden. Pflege als Prozess zu<br />

denken und zu gestalten, <strong>der</strong> sich an pflegetheoretischem Gedankengut orientiert,<br />

erfor<strong>der</strong>t von Pflegenden und KrankenpflegeschülerInnen ein hohes<br />

Abstraktionsvermögen. Das Ziel des Ausbildungsprozesses muss es nun sein<br />

Handlungskompetenz, die nicht losgelöst von Denk- und Entscheidungsprozessen ist, zu<br />

erreichen. „Man lernt Theorien nur dann wirklich kennen, wenn man handelnden Umgang<br />

mit ihnen pflegt.“ (Meyer, 1988, S.31) Unterrichtskonzepte und Methoden, die es dem<br />

Lehrenden ermöglichen die TeilnehmerInnen zu selbständigen Denk- und<br />

Handlungsprozessen anzuregen, die Entscheidungsfähigkeit und Übernahme von<br />

Verantwortung för<strong>der</strong>n, sind ein Weg dem Ziel einer gelebten Ganzheitlichkeit in <strong>der</strong><br />

Pflege näher zu kommen. Nur wenn TeilnehmerInnen im Ausbildungsprozess ernst<br />

genommen werden, selber gefor<strong>der</strong>t werden und selber spüren, dass sie als ganzer<br />

Mensch in <strong>der</strong> Ausbildung sind, können sie diese Erfahrungen in das Berufsleben<br />

übertragen und weitergeben.<br />

Es ist schon zu einem frühen Zeitpunkt <strong>der</strong> Ausbildung notwendig pflegetheoretisches<br />

Denken mit <strong>der</strong> Praxis zu verbinden. Dies muss in transparenter und gelebter Weise<br />

geschehen. Pflege soll von Anfang an mit einem theoretischen Hintergrund unterrichtet<br />

werden, so dass gar nicht die Gefahr besteht, dass Pflege als eine bloße Abfolge von<br />

beobachtbaren Handlungen wie „Waschen“, „Betten“ „Puls zählen“ usw. gesehen wird. Mit<br />

<strong>der</strong> Verwendung eines Pflegemodells zur Einführung in die Pflegeausbildung kann den<br />

TeilnehmerInnen <strong>der</strong> Rahmen, in dem Pflege stattfindet, transparent gemacht werden.<br />

Ihnen wird von Anfang an klar, dass Krankenpflege keine Abfolge von beobachtbaren<br />

Tätigkeiten ist, son<strong>der</strong>n dass Pflege ein Denk-, Beziehungs-, Problemlösungs- und<br />

Handlungsprozess ist.<br />

3


An<strong>der</strong>erseits muss bedacht werden, dass <strong>der</strong> theoretische Rahmen nicht zu einem<br />

praxisfernen Überbau wird, <strong>der</strong> bei erster Konfrontation mit dem Praxisalltag frustriert in<br />

die Ecke „Schule“ gestellt und damit abgespalten wird. Neben <strong>der</strong> inhaltlichen Auswahl<br />

muss deshalb bei <strong>der</strong> Planung dieser Unterrichtseinheit beson<strong>der</strong>s Wert auf die<br />

Identifizierung <strong>der</strong> Bedingungen und die überlegte Auswahl <strong>der</strong> Methodik gelegt werden.<br />

Statt einer stark kognitiv ausgerichteten Unterrichtsgestaltung sollten affektive,<br />

pragmatische und damit auch kreative Unterrichtselemente Vorrang haben.<br />

Neben <strong>der</strong> Aneignung von Fachwissen sollen die För<strong>der</strong>ung von selbständigem Lernen,<br />

Kooperation und Kritikfähigkeit im Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />

Mit <strong>der</strong> Entscheidung für das Projekt. „<strong>Erkunden</strong> <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong>“ werden<br />

nachfolgende Ziele formuliert:<br />

• Die TeilnehmerInnen lernen ausgewählte Grundbegriffe <strong>der</strong> Pflegetheorie auf einem<br />

niedrigen Abstraktionsniveau kennen. Hierzu gehören Schlüsselbegriffe <strong>der</strong> Pflege<br />

(Mensch, Umgebung, Gesundheit/Krankheit, Pflege), Pflegeverständnis und<br />

Selbstpflege.<br />

• Die TeilnehmerInnen erhalten mit <strong>der</strong> Vorstellung des Pflegemodells „Modell des<br />

Lebens“ von Roper et al. (1990) eine Strukturhilfe für das nachfolgende Projekt sowie<br />

auch den später zu unterrichtenden „Pflegeprozess“. Gleichzeitig ist ihnen die<br />

Systematik des Pflegeunterrichtes von Beginn an transparent.<br />

• Fachliche Ziele und soziale Ziele werden als gleichbedeutend anerkannt.<br />

• Das Kennenlernen <strong>der</strong> KursteilnehrmerInnen wird unterstützt, in dem erste<br />

gruppendynamische Prozesse initiiert werden.<br />

• Die TeilnehmerInnen gewinnen (erste) Erfahrungen für ein Lernen und Arbeiten im<br />

Team.<br />

• Die TeilnehmerInnen übernehmen von Anfang an Verantwortung für ihr eigenes Lernen.<br />

Planung, Durchführung und Bewertung von Lernprozessen werden von den<br />

TeilnehmerInnen wesentlich mitbestimmt.<br />

• Die TeilnehmerInnen lernen verschiedene Lehr- und Lernmethoden kennen.<br />

• Die unterschiedlichen fachlichen Voraussetzungen und Interessen <strong>der</strong> TeilnehmerInnen<br />

werden als Ressourcen genutzt.<br />

• Die TeilnehmerInnen erfahren Selbstpflege als ein von ihnen selbst gelebtes Konzept<br />

und werden sich ihrer Gewohnheiten bei <strong>der</strong> individuellen Gestaltung ihrer <strong>eigenen</strong><br />

<strong>Lebensaktivitäten</strong> bewusst.<br />

• Aus <strong>der</strong> Reflexion und Erkenntnis über die eigene Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong><br />

wächst ein Verständnis für die Lebensgewohnheiten <strong>der</strong> Pflegebedürftigen.<br />

Mit <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Projektmethode werden bei den TeilnehmerInnen Schlüsselqualifikationen<br />

geför<strong>der</strong>t, die sie zur erfolgreichen Bewältigung <strong>der</strong> Pflegepraxis dringend<br />

benötigen. Die selbständige Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den <strong>eigenen</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong> führt<br />

die TeilnehmerInnen erfahrungsbezogen zu einem sonst eher abstrakten Konzept <strong>der</strong><br />

Selbstpflege. Aufgrund <strong>der</strong> aktiven Auseinan<strong>der</strong>setzung und kreativen Gestaltung<br />

während des Projektes ist von einem hohen Behaltenseffekt auszugehen, <strong>der</strong> notwendig<br />

ist, um PatientInnen auch nach <strong>der</strong> Konfrontation mit <strong>der</strong> „Praxisroutine“ individuell<br />

wahrzunehmen und zu pflegen. Die För<strong>der</strong>ung von Motivation, Interesse und Übernahme<br />

von Verantwortung sind Zielstellungen, die nicht nur ein Anliegen <strong>der</strong> LehrerInnen sind,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem dem Berufsstand und den Pflegenden in <strong>der</strong> Praxis zu Gute kommen.<br />

4


3 Durchführung des Projektes<br />

3.1 Planungsphase – Projektskizze<br />

Nach den bereits dargelegten allgemeinen Vorüberlegungen soll nun die konkrete<br />

Planungsphase für die Durchführung des Projektes: „<strong>Erkunden</strong> <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong>“<br />

im Kurs 97/2000 an <strong>der</strong> Krankenpflegeschule des Robert-Bosch-<br />

Krankenhauses dargestellt werden. Es fand innerhalb <strong>der</strong> Unterrichtsfächer Krankenpflege<br />

und Berufskunde statt. Es begann am dritten Ausbildungstag im ersten Semester und<br />

umfasste drei Projekttage à acht Unterrichtsstunden sowie vier Unterrichtsstunden zur<br />

Präsentation und Auswertung gemeinsam mit dem fünften Semester am vierten Tag.<br />

3.1.1 Bedingungsanalyse<br />

Zunächst zu den anthropogenen Bedingungen, es waren 21 TeilnehmerInnen und sieben<br />

Teilnehmer. Das Altersspektrum lag zwischen 17 und >40 Jahren (17-19 J. = 7; 20-21 J.=<br />

11; 22-25 J.= 6; 26-30 J.=3; > 40 J.=1). Elf TeilnehmerInnen besaßen die Mittlere Reife,<br />

davon hatten drei TeilnehmerInnen sie an einer Berufsfachschule für Gesundheit und<br />

Pflege erworben, 14 TeilnehmerInnen hatten Abitur. Einige TeilnehmerInnen verfügten<br />

bereits über eine Berufsausbildung bzw. ein abgeschlossenes Studium, ein Diplom-<br />

Theologe, eine Arthelferin, eine Krankenpflegehelferin, die am RBK beschäftigt war, eine<br />

Friseuse und ein Physiotherapeut, <strong>der</strong> seine Ausbildung in Polen gemacht hatte. Die<br />

deutsche Staatsbürgerschaft hatten alle TN, davon stammt eine TN aus dem ehemaligen<br />

Jugoslawien und zwei TN stammen aus Polen. Ledig waren 27 TN und eine TN war<br />

verheiratet und hatte drei Kin<strong>der</strong>. Die Einstellung <strong>der</strong> TeilnehmerInnen zum Unterricht war<br />

durch eine hohe Motivation, Erwartungshaltung und Neugier aufgrund <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong><br />

Berufswahl und des Ausbildungsbeginns geprägt.<br />

Zu den soziokulturellen Bedingungen ist zu erwähnen, dass <strong>der</strong> Bildungsort die<br />

Krankenpflegeschule am Robert-Bosch-Krankenhaus mit einer Ausbildungskapazität von<br />

104 Ausbildungsplätzen ist. Die zur Verfügung stehenden räumlichen Bedingungen sind<br />

drei Klassenräume sowie ein großer Festsaal, in dem bis zu 80 Personen Platz finden. Die<br />

Klassenräume haben eine flexible Sitzordnung und sind jeweils mit einer Wandtafel, einem<br />

OHP, einem Diaprojektor und einem Pflegebett ausgestattet. Die Schule verfügt<br />

außerdem über ein Epidiaskop, vier Metaplantafeln, einen Video-Rekor<strong>der</strong> und<br />

Fernsehgerät sowie einen kombinierten CD-Kasettenrekor<strong>der</strong>. An weiteren Medien gibt es<br />

zahlreiche Fach- und Lehrbücher in einer Schulbibliothek sowie Wandkarten und Modelle.<br />

Für das Projekt wird Material für Collagen (Papier in verschiedenen Formaten, Strukturen,<br />

Farben; Zeitschriften; an<strong>der</strong>es Bastelmaterial), Folien, Filmmaterial und ein Diktiergerät<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Organisatorisch ist zu berücksichtigen, dass <strong>der</strong> Unterricht um 9.00 beginnt und um<br />

16.30 Uhr endet. Zwischen 12.15 und 13.15 Uhr findet eine einstündige Mittagspause<br />

statt. Der erste Tag dient dem Input und wird als Einführung in das Projekt gestaltet.<br />

Bestimmung von Ort und Zeitraum während <strong>der</strong> Bearbeitung des Projektauftrages erfolgt<br />

durch Selbstbestimmung in den Arbeitsgruppen. Das Projekt wird über den gesamten<br />

Zeitraum von zwei LehrerInnen begleitet, die als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung<br />

stehen. Während des Projektes werden Fixpunkte mit den TeilnehmerInnen vereinbart.<br />

5


3.2 Didaktische Vorüberlegungen<br />

Die Projektarbeit „<strong>Erkunden</strong> <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong>“ integriert erfahrungsbezogene<br />

sowie problemlösende und handlungsorientierte unterrichtsmethodische<br />

Elemente, die jeweils adäquate methodische Gestaltungsweisen für den Pflegeunterricht<br />

darstellen.<br />

Der erfahrungsbezogene Teil wird durch die Reflexion <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong> Ausführung <strong>der</strong><br />

<strong>Lebensaktivitäten</strong> ermöglicht. Damit begegnen die TeilnehmerInnen ihren <strong>eigenen</strong><br />

Verhaltensweisen. Es ist davon auszugehen, dass dies ihr empathisches Handeln sowohl<br />

bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Patientenbedürfnisse als auch beim unmittelbaren<br />

Pflegehandeln stärkt. In <strong>der</strong> Einführung in das Projekt wird Selbstpflege als Problem im<br />

didaktischen Sinne (Klingenberg, 1990) thematisiert. Im Kontext des Pflegeverständnisses<br />

ist das Problem <strong>der</strong> Selbstpflege für die TeilnehmerInnen eine „ungelöste, offene<br />

Situation“, da sie zum Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns über kein pflegetheoretisches<br />

Vorwissen verfügen.<br />

Es wird für die TeilnehmerInnen ein Problemlösungsprozess initiiert, <strong>der</strong> bereits Nähe<br />

zum später zu unterrichtenden Pflegeprozess trägt. Der problemlösende Unterricht<br />

unterstützt das prozesshafte Denken und Handeln, das von den TeilnehmerInnen in ihrer<br />

Ausbildung sowie im späteren Berufsleben gefor<strong>der</strong>t wird. Während des Projektes soll<br />

eine Projektskizze angefertigt werden, die eine Informationssammlung, Absichten und<br />

Durchführungsschritte beschreibt. Diese Projektskizze trägt entfernt das Muster eines<br />

Pflegeplans.<br />

Neben den erfahrungs- und problemlösenden Elementen des Projektes steht aber das<br />

handlungsorientierte, freie und selbstbestimmte Lernen im Vor<strong>der</strong>grund. Hier wird den<br />

TeilnehmerInnen eine Lernmethode angeboten, die für das Berufsbild erfor<strong>der</strong>liche<br />

Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise Kooperations- und Kritikfähigkeit, Kreativität,<br />

Entscheidungsfähigkeit, Übernahme von Verantwortung und Methodenkompetenz för<strong>der</strong>n.<br />

Es soll noch einmal betont werden, dass es bei diesem Einstiegsprojekt im Wesentlichen<br />

darum geht, den durchaus komplizierten und auf einem hohen Abstraktionsniveau<br />

angesiedelten theoretischen Rahmen <strong>der</strong> Pflege auf eine erfahrbare und damit praxisnahe<br />

Stufe zu transferieren. Es soll eine Basis geschaffen werden, die es erlaubt im Verlauf <strong>der</strong><br />

Ausbildung ohne Blockierungen vertiefend in die Theoriebildung <strong>der</strong> Pflege einzusteigen<br />

ausgehend von einem Theorieverständnis, das praxisintegrierend und - wirksam ist.<br />

3.3 Kurzer Ablaufplan<br />

1. Projekttag<br />

• Vorstellung und Bekanntmachung: Gruppe, Thema, Projekt und Ablaufplan<br />

• Einführung zum Thema: „Pflegeverständnis“<br />

• Begrifflicher Rahmen <strong>der</strong> Pflege: Schlüsselbegriffe (Mensch/Person,<br />

Umwelt/Umgebung, Gesundheit/Krankheit, Pflege)<br />

• Hinführung und Bearbeitung zum Thema: „Selbstpflege“ unter dem Argument,<br />

damit zu beginnen, Schlüsselbegriffe <strong>der</strong> Pflege bei sich selbst zu klären<br />

• Es wird u.a. herausgearbeitet, dass das Feld <strong>der</strong> Pflege sehr komplex und schwer<br />

zu strukturieren ist. Möglicher Orientierungsrahmen und Strukturierungshilfe für die<br />

Pflege: „Modell des Lebens“ von N. Roper et al. (1990)<br />

• Projektarbeit: Einführung in die Methode des Projektunterrichtes und seiner<br />

wesentlichen Kennzeichen<br />

• Erteilen des Projektauftrages<br />

6


• Klärung des Projektverlaufes; Erläutern des Projektplans<br />

2. Projekttag<br />

• Klärung von Fragen aus dem Vortag<br />

• Gruppenbildung<br />

• Vereinbarung von Fixpunkten für ein Treffen im Plenum<br />

• Erstellen einer Projektskizze in den Gruppen<br />

• Arbeit an Kleinprojekten zu jeweils zwei <strong>Lebensaktivitäten</strong> in sechs Gruppen<br />

3. Projekttag<br />

• Arbeit an den Projekten<br />

• Treffen im Plenum<br />

• Erstes Feedback zum Projektverlauf<br />

• Absprachen über Formen <strong>der</strong> Präsentation und Auswertung<br />

4. Projekttag<br />

• Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

• Evaluation <strong>der</strong> Projekte durch das 5. Semester<br />

3.4 Beschreibung des Projektverlaufes<br />

Der Projektunterricht umfasste insgesamt dreieinhalb Tage. Ein Einführungstag stand<br />

unter dem Motto „Unser Pflegeverständnis“. Der Einstieg erfolgte mit einer<br />

Bekanntmachung <strong>der</strong> TeilnehmerInnen und <strong>der</strong> LehrerInnen und einem assoziativen<br />

Brainstorming zum Thema „Pflege“. Anschließend wurde das Unterrichtsthema und die<br />

Methode vorgestellt. Die TeilnehmerInnen berichteten über ihre schulischen Projekterfahrungen.<br />

Es musste festgestellt werden, dass nur wenige TeilnehmerInnen bereits<br />

Vorerfahrungen mit dieser Methode hatten. Insgesamt wurde von <strong>der</strong> Gruppe eine positive<br />

Erwartung mitgeteilt. Bereits im Ergebnis des Brainstormings konnte die Gruppe erleben,<br />

dass die Assoziationen zum Pflegebegriff sehr vielschichtig sind und eine prägnante<br />

Antwort zu <strong>der</strong> Frage: „Was ist eigentlich Pflege?“schwer zu finden ist.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage dieses Impulses wurde mit Hilfe <strong>der</strong> Metaplantafel und eines<br />

Unterrichtsgespräches ein erster noch grober Orientierungsrahmen anhand <strong>der</strong><br />

Schlüsselbegriffe <strong>der</strong> Pflege aufgebaut. Die einzelnen Schlüsselbegriffe wurden dann in<br />

einem kurzen Lehrervortrag erläutert. Es erfolgte die Hinführung zum Thema<br />

„Selbstpflege“ unter vier Fragestellungen, die an die Tafel geschrieben wurden:<br />

• Was ist mir als Person wichtig?<br />

• Wie stehe ich selbst zu meiner Umwelt?<br />

• Was ist für mich Gesundheit?<br />

• Wie pflege ich mich selbst?<br />

Der Selbstpflegebegriff wurde hier bewusst nicht im wissenschaftlichen Kontext des<br />

Pflegemodells nach Orem verwendet, da dies eine theoretische Überfrachtung bedeutet<br />

hätte. Statt dessen wurde <strong>der</strong> Begriff aus didaktischen Gründen pragmatisch eingeführt,<br />

um bei den TeilnehmerInnen vorhandene Selbstpflegeerfahrungen bewusst werden zu<br />

lassen. Fünf Thesen zur Selbstpflege regten zur Diskussion darüber an, warum es wichtig<br />

ist, die eigene Pflege bei sich zu klären. Die Thesen fanden Eingang in das begonnene<br />

Schaubild auf <strong>der</strong> Metaplantafel (Anlage 1). Die TeilnehmerInnen fanden sich in<br />

Kleingruppen vor <strong>der</strong> Tafel und nahmen sich nach Interesse eine These ab, die sie dann<br />

diskutierten und ihre Notizen auf Thesenpapieren sammelten. Obwohl <strong>der</strong> Begriff<br />

„Selbstpflege“ theoretisch nicht eingeführt wurde, war es erstaunlich wie angeregt und<br />

tiefgründig die anschließende Auswertung verlief. Die Thesenpapiere ergänzten das<br />

7


Schaubild und konkretisierten in nächster Ebene das Ausgangsraster <strong>der</strong><br />

Schlüsselbegriffe. Die allmähliche „Anfassbarkeit“ des anfänglich so nebulösen<br />

Pflegebegriffes wurde von <strong>der</strong> LehrerIn verstärkt.<br />

Mit einer kurzen Erklärung über Nutzen und Sinn eines Modells, veranschaulicht durch ein<br />

mitgebrachtes Anatomiemodell, wurde in einem kurzen Lehrervortrag zum Pflegemodell<br />

von Roper hingeführt. Kerngedanke war dabei, dass dieses Modell <strong>der</strong> Pflege<br />

Anhaltspunkte gibt in welcher Weise systematisch Gewohnheiten, Bedürfnisse und<br />

Lebensäußerungen erfasst werden können. Mit einem foliengestützten Lehrervortrag<br />

sowie einem Unterrichtsgespräch wurde das Pflegemodell in seinen fünf Elementen<br />

vorgestellt. Den TeilnehmerInnen erschien dieses Modell schnell plausibel. Die Elemente<br />

konkretisierten das begonnene Schaubild an <strong>der</strong> Metaplantafel und damit die<br />

Ausgangsfragestellung zum Pflegeverständnis. Die einzelnen <strong>Lebensaktivitäten</strong> wurden<br />

von ihnen anhand eines Bil<strong>der</strong>rätsels schnell erraten. In Arbeitsblättern, die das Modell<br />

abbildeten, konnten sie die noch nicht eingetragenen <strong>Lebensaktivitäten</strong> ergänzen. Am<br />

Ende dieser Einheit wurde über die Vernetzung <strong>der</strong> einzelnen Elemente diskutiert und von<br />

den TeilnehmerInnen zahlreiche Beispiele aus ihrem Alltagserleben benannt. Mit <strong>der</strong><br />

Vorstellung des Pflegemodells von Roper gelang auch eine Einführung in die Systematik<br />

des Pflegeunterrichtes und eine Vorarbeit für die nachfolgende Unterrichtseinheit<br />

„Pflegeprozess“.<br />

Am Nachmittag des ersten Tages gab die Lehrperson eine Einführung zur Methode des<br />

Projektunterrichtes, bei <strong>der</strong> wesentliche Ziele und Merkmale beschrieben wurden. Die<br />

TeilnehmerInnen erhielten den Projektauftrag, ein Merkblatt über den Projektverlauf<br />

(Anlage 2) sowie einen Musterplan für eine Projektskizze. Im Rahmen des<br />

Projektauftrages sollten die TeilnehmerInnen ihre Selbstpflege strukturiert nach<br />

<strong>Lebensaktivitäten</strong> erforschen. Dabei blieb es ihrer Entscheidung überlassen, welche<br />

konkreten Fragestellungen und Facetten sie aus diesen Lebensbereichen und in welcher<br />

Weise sie diese bearbeiten wollten. Am ersten Tag konnte noch die Gruppenbildung<br />

stattfinden, bei <strong>der</strong> jeweils zwei zu bearbeitende <strong>Lebensaktivitäten</strong> anhand des<br />

zerschnittenen Bil<strong>der</strong>rätsels gezogen wurden. Die TeilnehmerInnen entschieden, dass <strong>der</strong><br />

nächste Fixpunkt im Plenum am 3.Tag mittags stattfinden sollte. Die LehrerInnen stellten<br />

die zur Verfügung stehenden Medien und Materialien vor und wiesen darauf hin, dass sie<br />

je<strong>der</strong>zeit als AnsprechpartnerInnen aufgesucht werden können.<br />

Am zweiten und dritten Tag arbeiteten die Kleingruppen mit großem Engagement an ihren<br />

Projekten. Die Lehrpersonen konnten beobachten, dass es manchen Gruppen zu Beginn<br />

sehr schwer fiel sich auf das eigene Erleben und ihre gemachten Alltagserfahrungen<br />

einzulassen. Sie waren bestrebt pflegerisches Fachwissen in ihre Projekte einzubeziehen<br />

und auf <strong>der</strong> Suche nach anatomischer, medizinischer o<strong>der</strong> pflegerischer Fachliteratur. Hier<br />

war es für die LehrerInnen ein Balanceakt einerseits nicht störend in die Prozesse<br />

einzugreifen und an<strong>der</strong>erseits mit Rat zur Seite zu stehen. An<strong>der</strong>e Gruppen gingen<br />

vorbehaltloser an die Projektaufträge heran und entschieden sich: „Dann eben das zu tun,<br />

was wir uns dachten“ (TN-Zitat aus dem Feedback).<br />

Die Gruppen arbeiteten in diesen Tagen in ganz unterschiedlicher Herangehensweise und<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten an ihren Projektaufträgen. Zwei Gruppen arbeiteten<br />

in <strong>der</strong> Krankenpflegeschule. Die vier an<strong>der</strong>en Gruppen machten Interviews in <strong>der</strong> Stadt<br />

o<strong>der</strong> zeichneten dort ein Video auf.<br />

Am Nachmittag des dritten Tages traf sich die gesamte Gruppe im Plenum. Zunächst<br />

wurde ein anonymer Fragebogen ausgeteilt, in dem die TeilnehmerInnen in einer<br />

zweistufigen „Smile-Skala“ die vorher transparent gemachten Merkmale und Ziele des<br />

Projektunterrichtes auf ihre Erreichung hin beurteilten. Aufgrund <strong>der</strong> zweistufigen Skala<br />

8


erfolgte nur eine geringe Differenzierung in dieser ersten Auswertung. Dies lässt sich mit<br />

einer mehrstufigen Skala leicht verän<strong>der</strong>n. Die Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen ergab<br />

insgesamt ein positives Bild. Anschließend erfolgte ein Arbeitsprozessbericht <strong>der</strong><br />

einzelnen Gruppen nach folgenden Kriterien:<br />

• Kurze Darstellung des Arbeitsprozesses.<br />

• Welche Erfolge und Schwierigkeiten gab es während des Projektes?<br />

• Was konnte gelernt werden?<br />

• Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Ergebnissen?<br />

• Wie war die Zusammenarbeit in <strong>der</strong> Gruppe?<br />

• Was müsste bei einem nächsten Projekt an<strong>der</strong>s sein?<br />

• Welche inhaltlichen Ergebnisse möchten Sie in den nachfolgenden Pflegeunterricht<br />

einbringen?<br />

Für ein weiteres Projekt empfehlen wir den Arbeitsprozessbericht in den Projektauftrag<br />

aufzunehmen, da bei <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Gruppen die Spontanberichte sehr allgemein<br />

gehalten waren, zunehmend an Ähnlichkeit gewannen und kürzer wurden. Außerdem<br />

erscheint uns die Verfassung eines schriftlichen Prozessberichtes im Nachhinein ein<br />

wichtiger Lernschritt zu sein bei dem es zu einer genaueren Reflexion kommt.<br />

Im Anschluss an die Auswertung des Projektes innerhalb <strong>der</strong> Gruppe wurde die<br />

Präsentation und Evaluation im 5. Semester geplant. Die Gesamtgruppe erstellte anhand<br />

<strong>der</strong> benannten Projektergebnisse ein Präsentationsprogramm. Es wurde entschieden,<br />

welche TeilnehmerIn die Mo<strong>der</strong>ation an diesem Tag übernimmt und die Gäste durch das<br />

Programm führt. Abschließend wurde in <strong>der</strong> Gesamtgruppe überlegt wie und nach<br />

welchen Kriterien die Projektergebnisse beurteilt werden sollen. Die Gruppe schlug vor,<br />

dass sich aus dem 5. Semester eine Jury bilden sollte, die die Projektergebnisse nach<br />

sechs Kriterien beurteilen sollte. Mit einem kurzem Feedback durch die beteiligten<br />

Lehrpersonen endete <strong>der</strong> dritte Projekttag.<br />

3.5 Präsentation und Auswertung des Projektes<br />

Die Präsentation und Auswertung erfolgte am vierten Projekttag. Der Termin wurde am<br />

Ende des Einführungsblockes geplant. Der späte Termin wurde vom Kurs gewünscht, da<br />

die Zeit während des Projektes nicht für alle ausreichte ihre Ergebnisse fertigzustellen.<br />

Schon einige Tage vor <strong>der</strong> Präsentation war während des Einführungsblockes eine<br />

positive Spannung in <strong>der</strong> Gruppe zu spüren. Die TeilnehmerInnen nahmen die<br />

Präsentation sehr ernst und trafen sich zu Proben o<strong>der</strong> letzten Arbeiten an den Produkten<br />

immer wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Krankenpflegeschule. Die Ergebnisse wurden erstmalig <strong>der</strong> <strong>eigenen</strong><br />

Klasse und dem 5. Semester präsentiert. Es wäre denkbar in einem nächsten Projekt zu<br />

dieser Präsentation auch Gäste aus <strong>der</strong> Pflegepraxis (z.B. Mentoren o<strong>der</strong><br />

Stationsleitungen) einzuladen. Eine TeilnehmerIn eröffnete die Präsentation mit einer<br />

zusammenfassenden Vorstellung <strong>der</strong> erlebten Projekttage und führte die Gäste<br />

anschließend durch das Programm. Die einzelnen Gruppen stellten mit großem<br />

Engagement ihre Ergebnisse vor. Dabei war es in je<strong>der</strong> Kleingruppe gegeben, dass sich<br />

jedes Gruppenmitglied aktiv an <strong>der</strong> Präsentation beteiligte. Auch die Zuschauer waren von<br />

den Präsentationen ihrer KollegInnen begeistert, was sich nicht nur in Beifallsstürmen<br />

äußerte. Trotz des langen Präsentationszeitraumes von vier Stunden hielt sich eine<br />

deutliche Konzentration und Spannung. Nachdem alle Ergebnisse vorgestellt worden<br />

waren, übernahm das 5. Semester die Auswertung <strong>der</strong> Ergebnisse. Dazu hatten sie nach<br />

den vorgegeben Kriterien Auswertungskarten vorbereitet auf denen in einer fünfstufigen<br />

Skala die Qualität <strong>der</strong> Projektergebnisse bewertet werden konnten. In einer kurzen Pause<br />

wurden die Bewertungskarten ausgewertet und auf ein Plakat aufgetragen. Es wurden die<br />

drei besten Ergebnisse ermittelt. Anschließend dankte das 5. Semester für die<br />

beeindruckende Präsentation und verteilte an alle TeilnehmerInnen kleine Preise.<br />

9


Es ist <strong>der</strong> Projektmethode immanent, dass sich das enthaltene Fachwissen nicht<br />

antizipieren lässt. Dies verursachte für uns als Fachlehrerinnen zunächst ein gewisses<br />

Maß an Unsicherheit für die weitere Unterrichtsplanung. Einige Projektergebnisse<br />

eigneten sich gut als Einstiegsimpuls in den Unterricht zu den jeweiligen <strong>Lebensaktivitäten</strong>.<br />

Nachdem wir als Lehrerteam erste Erfahrungen und genauere Vorstellungen<br />

über zu erwartende Projektergebnisse haben, wird es in nachfolgenden Kursen leichter<br />

sein die Ergebnisse im Unterricht erneut aufzugreifen und als Motivationselement zu<br />

nutzen.<br />

4 Schlussfolgerungen<br />

Mit dem durchgeführten Projekt gelang es die TeilnehmerInnen zu Beginn ihrer<br />

Ausbildung handlungsorientiert in den pflegetheoretischen Rahmen des Ausbildungskonzeptes<br />

<strong>der</strong> Krankenpflegeschule einzuführen. Ebenso wurden sie gleich zu Beginn mit<br />

einem wichtigen Anteil <strong>der</strong> Methoden-Kultur <strong>der</strong> Krankenpflegeschule bekannt gemacht.<br />

Eine große Anzahl <strong>der</strong> TeilnehmerInnen reflektierte, dass sie sich vorher nicht klar darüber<br />

waren wie konstruktiv sie im Team arbeiten können und welche effizienten Ergebnisse<br />

dabei entstehen. Der zu Beginn initialisierte Gruppenprozess war bisher in <strong>der</strong> gesamten<br />

Klasse durch eine sehr positive Lernatmosphäre zu spüren. Obwohl die Klasse für einen<br />

Großteil des Unterrichtes in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, kam es im Verlauf des<br />

weiteren Ausbildungsjahres zu keiner innerlichen Splittung des Klassengefüges. Die<br />

positive Erfahrung mit selbstbestimmten und aktiven Lernprozessen wirkte sich<br />

motivierend auf nachfolgende Ausbildungsabschnitte in Theorie und Praxis aus. Die<br />

Gruppe weist in Konfliktsituationen sehr konstruktive Lösungsansätze auf und wirkt kritisch<br />

und aktiv an Verän<strong>der</strong>ungen in Schule und Ausbildungspraxis mit.<br />

Das soziale Potenzial <strong>der</strong> Gruppe ist sicher auch auf die Eingangsqualifikationen <strong>der</strong><br />

TeilnehmerInnen zurückzuführen.<br />

Aus langjährigen Erfahrungen mit <strong>der</strong> Institution Schule ist es jedoch bekannt, dass<br />

entsprechende Voraussetzungen <strong>der</strong> TeilnehmerInnen nicht immer geför<strong>der</strong>t werden. Das<br />

Problem <strong>der</strong> Ausbildungsstätten besteht häufig darin, dass die anfängliche Begeisterung<br />

und das hohe Motivationspotenzial allzu schnell in<br />

Enttäuschung o<strong>der</strong> gar gelähmte Frustration umschlägt. Aus diesem Grund halten wir es<br />

an unserer Schule auch für wichtig, dass mit diesem Einstiegsprojekt keine Illusion<br />

aufgebaut wird, die später <strong>der</strong> Wirklichkeit wi<strong>der</strong>spricht. Weitere Projektunterrichte,<br />

regelmäßige Reflexionen des Ausbildungsprozesses und die gemeinsame Entwicklung<br />

von Problemlösungsstrategien begleiten die TeilnehmerInnen durch ihre dreijährige<br />

Ausbildung.<br />

In <strong>der</strong> Auswertung des Projektes bewies sich, dass die sozialen Ziele hier eindeutig im<br />

Vor<strong>der</strong>grund standen. Neben <strong>der</strong> Transparenz <strong>der</strong> Fachsystematik des Pflegeunterrichtes<br />

erwarben die TeilnehmerInnen Vorwissen für den nachfolgenden Pflegeunterricht in den<br />

einzelnen <strong>Lebensaktivitäten</strong> sowie für die Unterrichtseinheit „Pflegeprozess“. Mit <strong>der</strong><br />

Erkundung ihrer Selbstpflegeanteile ist davon auszugehen, dass Voraussetzungen für das<br />

Verständnis <strong>der</strong> Ressourcen, Lebensgewohnheiten und Bedürfnisse <strong>der</strong> PatientInnen<br />

gelegt wurden. Es ist notwendig diese Wahrnehmung in <strong>der</strong> praktischen Ausbildung auf<br />

<strong>der</strong> Station nahtlos und vor allem kontinuierlich zu schulen. Hier eignen sich sehr gut<br />

eingefor<strong>der</strong>te Patientenberichte, Übergaben am Patientenbett o<strong>der</strong> auch<br />

Wahrnehmungsübungen und Auswertungsgespräche innerhalb des klinischen<br />

Unterrichtes. Später können die TeilnehmerInnen die fünf Elemente des Pflegemodells in<br />

anzufertigenden Pflegeplänen aufgreifen. Wir halten es für sinnvoll erst nach einer durch<br />

die Praxis erfahrenen Verinnerlichung des Pflegemodells von Roper weitere Theoriearbeit<br />

10


zu leisten und an<strong>der</strong>e Pflegemodelle in den Ausbildungsprozess einzubinden. Nur auf<br />

diese Weise kann eine Akzeptanz pflegetheoretischen Denkens geför<strong>der</strong>t und ein<br />

Praxisbezug geschaffen werden.<br />

Der erste Tag sollte bei einer Wie<strong>der</strong>holung des Projektes stärker erfahrungsorientiert<br />

ausgerichtet sein. Insbeson<strong>der</strong>e geht es hierbei um den Abschnitt zum Thema<br />

„Selbstpflege“. Statt einer kognitiven Bearbeitung würden wir eher affektive Lernpotenziale<br />

ansprechen mit dem Ziel die TeilnehmerInnen zu einer intensiveren Selbstreflexion zu<br />

sensibilisieren. In Mentorenqualifizierungen und regelmäßigen Mentorentreffen wurden die<br />

Ausbil<strong>der</strong>Innen <strong>der</strong> Praxis in die Prozesse einbezogen und erhielten Informationen über<br />

das Projekt. Noch lange nach Abschluss des Projektes wurden die Projektergebnisse im<br />

Eingangsbereich <strong>der</strong> Krankenpflegeschule ausgestellt. So fragten MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />

Praxis beispielsweise auf ihrem Weg zu einer Fortbildung nach und äußerten Interesse.<br />

Damit wird Theorie-Praxis-Transfer nicht zur „Einbahnstraße“, son<strong>der</strong>n ein Moment des<br />

gegenseitigen Aufeinan<strong>der</strong>zugehens.<br />

Abschließend sei erwähnt, dass ein Projekt immer Mut und eine intensive Vorarbeit<br />

benötigen. Die Beobachtung <strong>der</strong> Gruppen während des Projektes sowie die präsentierten<br />

Projektergebnisse und Nachwirkungen entschädigten uns nicht nur, son<strong>der</strong>n waren so<br />

überzeugend, dass wir entschlossen sind den Projektunterricht an unserer Krankenpflegeschule<br />

zu kultivieren.<br />

Wir würden uns freuen, wenn an<strong>der</strong>e Pflegeschulen ähnliche Projekte initiieren.<br />

Der Robert Bosch Stiftung möchten wir in beson<strong>der</strong>er Weise danken, dass sie mit ihrem<br />

Projekt „För<strong>der</strong>preis“ zahlreiche Innovationen aus Krankenpflegeschulen zusammenträgt<br />

und damit <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich macht.<br />

Kontaktadresse:<br />

Elfriede Frey<br />

Ursula Matzke<br />

Krankenpflegeschule Robert–Bosch–Krankenhaus Stuttgart<br />

Auerbachstraße 108<br />

70376 Stuttgart<br />

Literaturliste<br />

Gudjons, H. (1992). Handlungsorientiert lehren und lernen (4.Aufl.). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.<br />

Klingberg, L. (1984). Einführung in die allgemeine Didaktik. Vorlesungen. (6.Aufl.). Berlin: Volk und Wissen.<br />

Kurtenbach, H., Golombek, G. & Siebers, H. (1998). Krankenpflegegesetz (5.überarbeitete u. erweiterte<br />

Aufl.). Köln: Kohlhammer.<br />

Meyer, H. (1988). Unterrichtsmethoden. ITheorieband. Frankfurt: Scriptor.<br />

Robinsohn, S. B. (1972). Neue Wege in <strong>der</strong> Bildung durch Revision im Curriculum. Weinheim: Beltz.<br />

Roper, N. (1990). Die Elemente <strong>der</strong> Krankenpflege (4. überarbeitete Aufl.). Basel: Recom.<br />

11


Anlage 1<br />

Umwelt/ Mensch/<br />

Umgebung Person<br />

= beseelte, lebendige Umgebung (biospsychosozial). =<strong>der</strong>-/diejenige, <strong>der</strong>/die <strong>der</strong> Pflege<br />

und unbelebte (materielle) bedarf, als auch die Pflegenden<br />

Gesundheit/<br />

Krankheit<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem<br />

Pflegeverständnis<br />

lässt sich<br />

nicht von <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit<br />

sich selbst trennen<br />

Pflegende erkennen<br />

die Einmaligkeit und<br />

zugleich An<strong>der</strong>sartigkeit<br />

jedes Menschen<br />

Dem Verständnis für<br />

den Kranken geht<br />

die Reflexion über<br />

das Gesunde voraus<br />

Selbstpflege<br />

Das Nachdenken<br />

über die <strong>eigenen</strong> Lebensgewohnheiten<br />

ist <strong>der</strong> beste Zugang<br />

zum Verständnis des<br />

an<strong>der</strong>en Menschen<br />

Verhaltensweisen die<br />

Gesundheit för<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> hemmen im<br />

<strong>eigenen</strong> Leben erkennen,<br />

um den an<strong>der</strong>n<br />

zu verstehen<br />

Krankenpflege<br />

=Gesundheits -/Krankheitskontinuum<br />

in dem sich die Person während des = pflegerische Handlung; bewusstes<br />

Kontakts mit den sie Pflegenden befindet Wissen und Handeln, verbunden<br />

mit ethischen Werten<br />

12


Anlage 2<br />

• Gruppenbildung<br />

P r o j e k t v e r l a u f<br />

Es bilden sich Gruppen, die jeweils zwei<br />

<strong>Lebensaktivitäten</strong> bearbeiten. Dabei sollten Sie eine<br />

Lebensaktivität umfassen<strong>der</strong> bearbeiten, das an<strong>der</strong>e<br />

Thema kann knapper bearbeitet werden.<br />

Vorschlag: 5 er Gruppen (6 Gruppen).<br />

Vorschlag: Die Auswahl <strong>der</strong> <strong>Lebensaktivitäten</strong> erfolgt durch Losverfahren.<br />

• Plenum<br />

Zusammentreffen aller Beteiligten. Besprechen von Problemen und Fragen klären;<br />

weiteres Vorgehen planen. Weitere sog. Fixpunkte verabreden, um Fragestellung<br />

und Arbeitsplanung im Plenum zur Diskussion zu stellen.<br />

Das Plenum trifft sich mindestens zu folgenden Terminen:<br />

am Dienstag, den 6.10. 98 um 13:00 Uhr (Abgabe <strong>der</strong> Projektskizzen) und<br />

am Freitag, den 8.10.98 um 13:15 Uhr (Auswertung und Abgabe <strong>der</strong><br />

Projektberichte)<br />

Projektskizze<br />

Jede Gruppe erstellt eine Projektskizze, d. h.<br />

Stellen Sie sich eigene Fragen zu Ihrem Thema.<br />

Was wollten Sie schon immer zu diesem Thema erkunden ?<br />

Planen Sie Ziele und Absichten, die Sie erreichen wollen in<br />

Bezug auf Thema, Gruppe und Produkt.<br />

Notieren Sie Ihr geplanten Vorgehensweisen, Verfahrensweisen und<br />

Arbeitsschritte bzw. -techniken. Überlegen Sie welches Material Sie brauchen und<br />

wie Sie Ihre Zeit einteilen.<br />

Die Projektskizze hilft Ihnen die wichtigsten Ziele während <strong>der</strong> Projektarbeit im<br />

Auge zu behalten.<br />

• Durchführung des Projekts<br />

1. Tag: Einführung in das Thema; Gruppenbildung; Klären des Projektverlaufes,<br />

Projektplanung<br />

2. bis 4. Tag: Arbeit am Projektthema und Erstellen eines<br />

Produkts;<br />

Schreiben des Projektberichtes;<br />

In diesen zwei Tagen bestimmen ausschließlich Sie selbst Ihre Arbeitsweise; ebenso<br />

Ihren Arbeitsort und Ihre Arbeitszeit. Wird ein gemeinsames Plenum verabredet,<br />

müssen Sie dazu in die Schule kommen.<br />

• Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse am 24.11. 99 14:00 - 17:00 Uhr im Hörsaal des<br />

Krankenhauses.<br />

Während <strong>der</strong> ganzen Zeit steht Ihnen eine Projektbegleitung zur Verfügung. Nach<br />

Bedarf können je<strong>der</strong>zeit Besprechungen eingeräumt werden, um Fragen zu klären<br />

und das weitere Vorgehen zu erörtern.<br />

Viel Spaß und gute Ideen ☺☺☺☺<br />

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