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Ausbildungskonzept für die Krankenpflegeausbildung ... - QuePNet

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1 Entstehung<br />

<strong>Ausbildungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Krankenpflegeausbildung</strong><br />

am Allgemeinen Krankenhaus Altona<br />

R. Kracht<br />

Krankenpflegeschule am Allgemeinen Krankenhaus Altona Hamburg<br />

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Robert-Bosch-Stiftung 1997<br />

Das <strong>Ausbildungskonzept</strong> wurde in 2 ½ jähriger Arbeit im Team der Krankenpflegeschule<br />

entwickelt. Die Intention entstand aus dem Wunsch eine vernetzte Theorie-Praxisbeziehung<br />

in der Ausbildung zu erreichen und <strong>die</strong> einzelne Auszubildende stärker in ihrer persönlichen<br />

Entwicklung fördern zu können. Weiterhin sollte <strong>die</strong>ses Konzept Folgendes leisten:<br />

• Für alle MitarbeiterInnen des Teams einen verlässlichen Rahmen zur Orientierung<br />

bieten und <strong>die</strong> Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen vereinfachen,<br />

• eine einheitliche Vorgehensweise in allen Kursen gewährleisten,<br />

• Raum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Setzung persönlicher Akzente bieten.<br />

2 Grundsätze der Bearbeitung<br />

Um möglichst effektiv arbeiten zu können, wurde ein Projektteam zusammengesetzt.<br />

Es bestand aus sechs KollegInnen (Schulleitung, deren Vertretung, LehrerInnen und<br />

PraxisanleiterInnen) und einer externen ModeratorIn. Darüber hinaus hat das Gesamtteam<br />

an Fortbildungen zum Thema „Lehrerbild/Schülerbild“, „Pflegetheorien“ und<br />

„Schlüsselqualifikationen“ teilgenommen. Folgende Entscheidungen zur Projektarbeit<br />

wurden im Gesamtteam getroffen:<br />

• Auswahl der zugrundegelegten Schlüsselqualifikationen.<br />

• Erstellung eines Pflegeverständnisses.<br />

• Auswahl des Curriculums, das der <strong>Ausbildungskonzept</strong>ion zugrunde gelegt werden<br />

sollte.<br />

• Auswahl des Pflegemodells als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Ausbildungskonzept</strong>ion.<br />

Um den Transfer zum Team sicherzustellen, wurden regelmäßig Gesamtteamsitzungen<br />

vereinbart. Weitere Informationen zur Arbeit der Projektgruppe wurden regelmäßig an das<br />

Krankenhausdirektorium, den Personalrat, <strong>die</strong> Jugend- und Auszubildendenvertretung, <strong>die</strong><br />

pflegerischen Abteilungsleitungen, <strong>die</strong> Stationsleitungen und an <strong>die</strong> MentorInnen unseres<br />

Hauses in gesonderten Veranstaltungen weitergegeben. Als es an <strong>die</strong> Umsetzung <strong>die</strong>ses<br />

Konzeptes ging, wurden <strong>die</strong> betroffenen Kurse drei Monate vor dem Start über das neue<br />

Konzept informiert.<br />

3 Arbeitsformen<br />

Grundsätzlich wurde <strong>die</strong> Ausarbeitung in folgende Arbeitsformen unterteilt :<br />

1


3.1 Das Gesamtteam der Krankenpflegeschule<br />

In <strong>die</strong>sem Team wurden inhaltliche Grundsatzentscheidungen getroffen. Ziel war es, dass<br />

das gesamte Team hinter <strong>die</strong>sem Projekt stehen sollte und so wurden<br />

Grundsatzentscheidungen ausschließlich hier erarbeitet und festgelegt.<br />

3.2 Die Projektgruppe<br />

Diese Gruppe traf sich 14-tägig <strong>für</strong> 4–6 Stunden und hat im Rahmen der<br />

Grundsatzentscheidungen <strong>die</strong> inhaltliche Bearbeitung vorgenommen.<br />

3.3 Die „B“-Teams (B = Bearbeitung)<br />

In <strong>die</strong>sen Teams haben Mitglieder des Gesamtteams, PraxisanleiterInnen und Mitglieder<br />

der Projektgruppe <strong>die</strong> Bearbeitungen der Projektgruppe weiter differenziert, z.B. Erarbeitung<br />

konkreter Unterrichte, Erarbeitung konkreter Aufgabenstellungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auszubildenden,<br />

Festlegung von Stundenzuordnungen zu Pflegeinhalten, Stundenzuweisung der einzelnen<br />

Begleitfächer. Diese B-Teams starteten etwa ein ¾ Jahr nach Beginn des Projektes. Da von<br />

Anfang an der Transfer von Informationen im Team sichergestellt war, konnte sehr effizient<br />

und sicher gearbeitet werden.<br />

4 Vorstellung der <strong>Ausbildungskonzept</strong>ion<br />

Dem <strong>Ausbildungskonzept</strong> liegen fünf Grundprinzipien zugrunde :<br />

Pflegeverständnis<br />

Pflegemodell<br />

Fächerintegration/mit<br />

Pflege im Mittelpunkt<br />

Die fünf Grundprinzipien näher erläutert:<br />

Schlüsselqualifikationen<br />

Theorie – Praxis -<br />

Verknüpfung<br />

Pflegeverständnis<br />

Ausgehend davon, das jedes Teammitglied sich an einem persönlichen individuellen<br />

Pflegeverständnis orientiert, wollten wir ein gemeinsames <strong>für</strong> das gesamte Team erstellen.<br />

2


Orientiert an dem Pflegemodell, das wir ausgewählt haben, wurde ein eigenes<br />

Pflegeverständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung an unserer Krankenpflegeschule formuliert (Anlage 1).<br />

Pflegemodell<br />

Für <strong>die</strong>se <strong>Ausbildungskonzept</strong>ion wurde das Pflegemodell von N. Roper ausgewählt. Es<br />

<strong>die</strong>nt uns als Strukturierungsrahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen Lerneinheiten. Weiterhin kann <strong>die</strong>ses<br />

Modell relativ problemlos in <strong>die</strong> praktische Arbeit im Krankenhaus integriert werden.<br />

Fächerintegration mit Pflege im Mittelpunkt<br />

Ausgehend davon, dass Pflege das originäre Fach <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung zur<br />

Krankenschwester/-pfleger ist, sollten alle anderen Fächer während der verschiedenen<br />

Theorieeinheiten dem Pflegeinhalt zuarbeiten. Dieses erforderte viel Auseinandersetzung<br />

mit den weiteren Fachgebieten der Ausbildung und hat zu nicht immer leichten, aber gern<br />

angenommenen Diskussionen im Team und mit DozentInnen geführt (Anlage 2).<br />

Schlüsselqualifikationen<br />

Die Förderung von Schlüsselqualifikationen erschien uns sehr wichtig, da der Pflegeberuf<br />

sich in einem Veränderungsprozess befindet und wir davon ausgehen, dass Auszubildende<br />

<strong>die</strong>se Fähigkeiten benötigen, um in <strong>die</strong>sem Beruf ihren Platz zu finden. Im Gesamtteam<br />

wurden insgesamt acht Schlüsselqualifikationen ausgewählt, <strong>die</strong> <strong>für</strong> besonders<br />

förderungswürdig in Bezug auf <strong>die</strong> <strong>Krankenpflegeausbildung</strong> gehalten werden (Anlage 3).<br />

Die Umsetzung <strong>die</strong>ser Förderung sollte über <strong>die</strong> einzelnen Lerneinheiten erfolgen. Die<br />

ausgewählten Schlüsselqualifikationen wurden schwerpunktmäßig gewichtet und einzelnen<br />

Lerneinheiten zugeordnet. Es gab pro Schlüsselqualifikation und Lerneinheit folgende<br />

Zuordnungsmöglichkeiten:<br />

• schwerpunktmäßige Berücksichtigung<br />

• durchgängige Berücksichtigung<br />

• keine besondere Berücksichtigung<br />

Die Förderung der Schlüsselqualifikationen erfolgt über <strong>die</strong> didaktisch/methodische<br />

Aufbereitung der einzelnen Lerneinheiten und über Standortgespräche mit den<br />

Auszubildenden (Anlage 4).<br />

Theorie – Praxis – Verknüpfung<br />

Eine Intention zur Entwicklung <strong>die</strong>ses <strong>Ausbildungskonzept</strong>es war es, <strong>die</strong> Verbesserung der<br />

Theorie–Praxis–Verknüpfung zu erreichen. Die „Mauer“ zwischen Theorie und Praxis sollte<br />

verkleinert, wo möglich durchbrochen werden. Um <strong>die</strong>s zu erreichen, wurden folgende<br />

Instrumente entwickelt:<br />

1. Lernaufgaben <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />

Nach jeder theoretischen Lerneinheit erhalten <strong>die</strong> Auszubildenden Lernaufgaben, <strong>die</strong> sie<br />

im folgenden praktischen Einsatz auf ihren Stationen bearbeiten müssen. Nach jedem<br />

praktischen Einsatz werden zu Beginn jeder Lerneinheit <strong>die</strong> Ergebnisse der praktischen<br />

Bearbeitung ausgewertet.<br />

Die Auswertung erfolgt über unterschiedliche Formen:<br />

• in der Gesamtgruppe mit Diskussion<br />

• in Einzelterminen mit den Auszubildenden<br />

Die Bearbeitung der Lernaufgaben werden von der Kursleitung schriftlich festgehalten<br />

und liegt in der Verantwortung der einzelnen Auszubildenden (Anlage 5).<br />

3


2. Praktische Anleitungen<br />

Nach jeder Lerneinheit erfolgt eine praktische Anleitung durch PraxisanleiterInnen oder<br />

PflegelehrerInnen. Diese Anleitungen beziehen sich inhaltlich auf <strong>die</strong> vorgeschaltete<br />

Lerneinheit. Sie werden zusammen mit dem Auszubildenden geplant, durchgeführt und<br />

evaluiert. Die Komplexität der Anleitungen steigert sich im Laufe der Ausbildung (Anlage<br />

6).<br />

3. Problem- und Fragestellungen aus der Praxis im theoretischen Unterricht<br />

Wie bereits erwähnt findet <strong>die</strong> Auswertung der Lernaufgaben zu Beginn jeder neuen<br />

Lerneinheit in der Schule statt. Weiterhin werden Auszubildende und LehrerInnen dazu<br />

angehalten, Fragestellungen aus der Praxis konkret in der Theorie aufzugreifen und in<br />

den Unterricht zu integrieren.<br />

4. Lernort Praxis<br />

Es findet theoretischer Unterricht direkt im konkreten Berufsfeld statt. Dies gilt nicht nur<br />

<strong>für</strong> den Pflegeunterricht, sondern auch <strong>für</strong> alle anderen Fächer. So sind z. B. <strong>die</strong><br />

Auszubildenden in <strong>die</strong> Pathologie gegangen und haben anhand des<br />

Anschauungsmaterials zu bestimmten Themen den theoretischen Unterricht erhalten.<br />

Kontaktadresse:<br />

Petra Schröder<br />

Bildungszentrum <strong>für</strong> Gesundheitsberufe<br />

des LBK Hamburg<br />

Eiffestraße 585<br />

20537 Hamburg<br />

4


Anlage 1<br />

Pflegeverständnis<br />

Krankenpflegeschule A. K. Altona<br />

Pflege ist ein dynamischer Prozess, in dem <strong>die</strong> individuellen Pflegebedürfnisse und<br />

Ressourcen von Betroffenen, Klienten, Patienten ganzheitlich wahrgenommen, gezielt und<br />

geplant unterstützt und gefördert werden.<br />

Pflege hat dabei <strong>die</strong> Erlangung größtmöglicher Unabhängigkeit des zu pflegenden<br />

Menschen zum Ziel bzw. <strong>die</strong> Ermöglichung eines menschenwürdigen Sterbens.<br />

Pflege repräsentiert einen eigenständigen Beruf im Gesundheitswesen, der spezifische<br />

pflegerische Aufgaben in präventiven, curativen, rehabilitativen und palliativen Bereichen<br />

wahrnimmt.<br />

Pflegende kooperieren partnerschaftlich auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung mit<br />

Patienten, Angehörigen und allen beteiligten Berufsgruppen des Gesundheits- und<br />

Sozialwesens.<br />

Um den komplexen gegenwärtigen Anforderungen im sich professionalisierenden<br />

Berufsfeld Pflege, sowie zukünftig zu erwartenden Neuerungen adäquat entsprechen zu<br />

können, bedarf es in der Pflegeausbildung der umfassenden Entwicklung fachlicher,<br />

psychosozialer und berufspolitischer Kompetenzen, ebenso wie eine kontinuierliche Fortund<br />

Weiterbildung aller Pflegenden erforderlich ist.<br />

5


Anlage 2<br />

Aktivitäten und Elemente des Lebens<br />

Bewegung<br />

I. Ausbildungsabschnitt<br />

Gesetzeskunde Psychologie/Pädagogik<br />

- Grundlagen des - Motivation<br />

Rehabilitationsrechts<br />

PFLEGE<br />

Bewegung als Element des Lebens<br />

Bewegung als Voraussetzung <strong>für</strong> Unabhängigkeit<br />

Bewegung und Kommunikation<br />

Systematische Beobachtung<br />

Situationseinschätzung/Ermittlung<br />

des Pflegebedarfs<br />

Bewegung und physische Einflussfaktoren Physik<br />

Bewegung und psychische Einflussfaktoren - Statik, Kinetik,<br />

Folgen gestörter Bewegung und Lebensführung Hebelgesetze<br />

(Dekubitus, Kontraktur, Spitzfuß, Sturz) - Masse, Druck<br />

Anwendung der Norton-Skala<br />

Pflegerische Unterstützung<br />

Lagerungstechniken (inkl. Hilfsmittel)<br />

Prinzipien der Kinästhetik/Mobilisation<br />

Aktive/passive Bewegungsübungen<br />

Kontrakturenprophylaxe<br />

Dekubitusprophylaxe (Risikofaktoren)<br />

Biologie, Anatomie,<br />

Physiologie Erste Hilfe<br />

- Bewegungsapparat - Verletzungen des<br />

Bewegungsapparates<br />

Allgemeine - Krämpfe<br />

Krankheitslehre<br />

- Krankheitszeichen<br />

- Fehlbildungen<br />

- Wachstumsstörungen<br />

- Re-, Degeneration<br />

- Hypertrophie/Atrophie<br />

- Pathophysiologie des<br />

Dekubitus<br />

6


Lernziele <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lerneinheit „Bewegung“<br />

I. Ausbildungsabschnitt<br />

Die Auszubildenden...<br />

... sind in der Lage, <strong>die</strong> Bedeutung von Bewegung <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Person und <strong>für</strong> andere<br />

Menschen in verschiedenen Lebensphasen und –lagen wahrzunehmen, zu analysieren und<br />

einzuschätzen. Dabei berücksichtigen sie <strong>die</strong> Wechselwirkung von psychischer<br />

Befindlichkeit und Bewegung.<br />

... können gezielte Beobachtungen von Bewegungsabläufen, Gang und Haltung in<br />

Beziehung zu der psychischen Situation der PatientIn setzen und bewerten.<br />

... ermitteln <strong>die</strong> durch Bewegungseinschränkung entstehenden aktuellen und potenziellen<br />

Probleme unter Einbeziehung spezieller Einschätzungsinstrumente (z. B. Norton-Skala).<br />

Ressourcen werden nach den Möglichkeiten der PatientInnen und den therapeutisch<br />

gebotenen Einschränkungen gezielt einbezogen.<br />

... planen Pflegemaßnahmen individuell und zielgerichtet und wenden <strong>die</strong>s prozessorientiert<br />

an. Die Patientinnen werden zur Eigenaktivität motiviert und fachgerecht angeleitet.<br />

Bedürfnisse und Gewohnheiten werden individuell berücksichtigt.<br />

... sind sowohl in der Lage eigene Bewegungsabläufe mit einzelnen Pflegehandlungen<br />

(Kinästhetik) zu koordinieren als auch verschiedene Pflegehandlungen (Dekubitus-,<br />

Kontrakturprophylaxe, Kinästhetik) <strong>für</strong> eine PatientIn zu koordinieren.<br />

... erkennen <strong>die</strong> Wichtigkeit der Kommunikation und der Abstimmung mit anderen<br />

Berufsgruppen (z. B. KG), um <strong>die</strong> therapeutischen Erfordernisse zu gewährleisten. Durch<br />

<strong>die</strong>se Kooperation entwickeln sie ein Verständnis und angemessene Verhaltensweisen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Mitarbeit in einem therapeutischen Team.<br />

7


Anlage 3<br />

ProblemlösungsfähigkeitWahrnehmungsfähigkeitKommunikationsfähigkeitKooperationsfähigkeitSelbstmanagement<br />

Selbstwert<br />

Koordinationsfähigkeit<br />

Kreativität<br />

Einführungsblock<br />

I<br />

Kommunikation<br />

Schlüsselqualifikation / Lerneinheiten<br />

I. Ausbildungsabschnitt<br />

Sexualität KörperAufrechter- Bewegung Nahrungspflegehaltung<br />

der<br />

aufnahme<br />

& Vitalfunktion-<br />

&<br />

Kleidung en<br />

Ausscheidung<br />

Keine besondere durchgängige schwerpunktmäßige<br />

Berücksichtigung Berücksichtigung Berücksichtigung<br />

Arbeit<br />

&<br />

Freizeit<br />

Schlaf<br />

Sterben &<br />

Tod<br />

8


ProblemlösungsfähigkeitWahrnehmungsfähigkeitKommunikationsfähigkeitKooperationsfähigkeit<br />

Selbstwert<br />

Koordinationsfähigkeit<br />

Kreativität<br />

Selbst-<br />

Management<br />

Einführungsblock<br />

II<br />

_________________________<br />

1<br />

Sexualität Bewegung<br />

I<br />

Schlüsselqualifikationen / Lerneinheiten<br />

II. Ausbildungsabschnitt<br />

Kommunikation<br />

I<br />

Bewegung<br />

II<br />

Vitalfunktion<br />

I und II<br />

1 Zeitmanagement und Arbeitsorganisation (Organisation/Dokumentation) („Einführungsblock“)<br />

2 Vorbereitung auf <strong>die</strong> Pflegeplanungswoche (Block „Vitalfunktionen“)<br />

2<br />

Pflegeplanungswoche<br />

Nahrungsaufnahme<br />

–<br />

Ausscheidung<br />

Prüfungsblock<br />

9


Anlage 4<br />

Gesamtstunden: 74 (4 Blockeinstieg,<br />

Auswertung des Blockes, Auswertung<br />

Praxisaufträge<br />

Pflege: 36 Std.; (incl. 4 Std. Klausur)<br />

andere Fächer: 34 Std.<br />

Lerneinheit „ Sich bewegen“ I. Ausbildungsabschnitt<br />

SQ-Schwerpunkte:<br />

Problemlösungs-, Koordinations- und<br />

Kooperationsfähigkeit<br />

SQ- durchgängig:<br />

Wahrnehmungsfähigkeit, Selbstwert.<br />

Kommunikation, Kreativität<br />

Inhalte SQ/Gestaltungsmöglichkeiten Std. Verbindung zu anderen Fächern Std.<br />

Einführung in <strong>die</strong> Lebensaktivität<br />

- Ungestörte Bewegung als Voraussetzung <strong>für</strong><br />

Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />

- Aufnahme sozialer Kontakte<br />

- Kommunikationsmittel<br />

(Mimik/Gestik/Haltung/Gang)<br />

- Wahrnehmung der Umwelt durch Bewegung<br />

(kinästhetischer Sinn)<br />

- Orientierung durch Berührung<br />

- Systematische Beobachtung<br />

Situationseinschätzung/Ermittlung des<br />

Pflegebedarfes<br />

- Normale Bewegung in Abhängigkeit von Alter,<br />

Lebensgewohnheit, Arbeit und Trainingszustand<br />

- Abhängigkeit der Bewegung von Motivation und<br />

psychischer Verfassung<br />

- Allgemeine und lokale Folgen gestörter<br />

Bewegung<br />

1. Erwerbsfähigkeit, Lebensführung<br />

2. Abhängigkeit bis Hilflosigkeit<br />

3. Wirkung auf den Gesamtorganismus<br />

4. Zusatzschäden (Spitzfuß, Kontraktur,<br />

Sturzverletzung)<br />

Wahrnehmung/Kommunikation/<br />

Selbstwert<br />

z. B. : Wahrnehmungsübungen<br />

Berührungs-, Beobachtungsübungen<br />

Selbsterfahrungsübungen<br />

(Psyche > Bewegung)<br />

Problemlösungs-, Planungsfähigkeit<br />

z. B. : Fallbesprechung<br />

Pflegeplanung (Info-Sammlung,<br />

Zielformulierung, Maßnahmen)<br />

4 Psychologie/Pädagogik<br />

(Motivation, Motivationsförderung)<br />

Anatomie<br />

(Anatomische und physiologische<br />

Bewegungsabläufe)<br />

2 Gesetzeskunde<br />

(Grundlagen des Rehabilitationsrechts)<br />

Krankheitslehre<br />

- Störungen des Wachstums,<br />

Fehlbildungen<br />

- Fehlstellungen des aktiven und<br />

passiven Bewegungsapparates<br />

- Dystrophie<br />

- Hypertrophie und Atrophie<br />

- Re- und Degenerationsstörungen<br />

- Störungen der Steuerung durch das<br />

Nervensystem<br />

6<br />

14<br />

2<br />

10


Pflegerische Unterstützung<br />

Inhalte SQ/Gestaltungsmöglichkeiten Std. Verbindung zu anderen Fächern Std.<br />

- Lagerungstechniken (mit und ohne Hilfsmittel)<br />

- Grundprinzipien der kinästhetischen Methoden<br />

(Aktivität, Massen + Zwischenräume,<br />

Orientierung am Körper, Massen parallel + spiralig<br />

stapeln, Halte-, Transportbewegungen, Hängen +<br />

Verstreben<br />

Lagerungshilfsmittel<br />

- Spitzfuß- und Kontrakturenprophylaxe<br />

Frühmobilisation<br />

- Dekubitusprophylaxe<br />

1. Norton-Skala<br />

2. Risikofaktoren (Druck- und Scherkräfte)<br />

3. 30° - Lagerung<br />

Problemlösungs-, Planungs-,<br />

Wahrnehmungsfähigkeit/Kooperation/<br />

Koordination/Selbstwert/<br />

Kommunikation/Kreativität<br />

Selbsterfahrung > Körpergrenzung<br />

Wahrnehmung > Bewegung<br />

Praktische Übungen (Kinästhetik) gekoppelt<br />

Mit Theorie, spezielle Maßnahmen bei<br />

besonderen Pflegeproblemen<br />

Kinästhetikfilm<br />

Aktive und passive Bewegungsübungen<br />

(evtl. in Zusammenarbeit mit KG-Abt.)<br />

SQ: alle außer Selbstwert<br />

- Anhand von Fallbeispielen Norton-Skala<br />

anwenden<br />

- Exemplarische Pflegeplanung<br />

- Praktische Lagerungsübungen<br />

(Pflegepädagogik 3/95 S. 4)<br />

18 Physik<br />

(Statik, Kinetik, Hebelgesetze)<br />

Erste Hilfe<br />

- Knochenbrüche (Prinzipien von<br />

funktionsgerechten Verbänden)<br />

- Gelenkverletzungen<br />

(Vorsichtsmaßnahmen beim<br />

Ruhigstellen, physikalisch Therapie)<br />

- Krämpfe<br />

- Wirbelsäulenverletzungen<br />

8 Krankheitslehre<br />

(Pathophysiologie des Dekubitus,<br />

Gradeinteilung)<br />

Physik<br />

(Masse, Druck, Kraft)<br />

Leistungsnachweis 4<br />

30 8<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

11


Anlage 5<br />

Lernaufgabe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />

Nach der Lerneinheit<br />

Bewegung<br />

I. Ausbildungsabschnitt<br />

Suchen Sie sich auf der Station drei PatientInnen, <strong>die</strong> kontrakturgefährdet sind.<br />

Aufgabe 1<br />

• Begründen Sie auf dem Arbeitsblatt, wo und warum <strong>die</strong>se PatientInnen<br />

kontrakturgefährdet sind.<br />

• Beschreiben Sie anschließend differenziert <strong>die</strong> Maßnahmen, <strong>die</strong> Sie zur<br />

Kontrakturenprophylaxe bei den PatientInnen anwenden.<br />

Suchen Sie sich eine PatientIn, <strong>die</strong> potenziell gefährdet ist, einen Dekubitus zu bekommen.<br />

Aufgabe 2<br />

• Schätzen Sie das Dekubitusrisiko <strong>für</strong> <strong>die</strong> PatientIn an drei aufeinanderfolgenden Tagen<br />

anhand der modifizierten Nortonskala ein.<br />

• Beschreiben Sie anschließend <strong>die</strong> dekubitusprophylaktischen Maßnahmen, <strong>die</strong> Sie <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> PatientIn <strong>für</strong> sinnvoll und richtig halten.<br />

Aufgabe 3<br />

• Mobilisieren Sie eine PatientIn, indem Sie sie aus dem Bett holen oder mit ihr gehen<br />

nach kinästhetischen Prinzipien.


Anlage 6<br />

Aufgabe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxisanleitung<br />

Bewegung<br />

I. Schwerpunktmäßig gefördert werden folgende Schlüsselqualifikationen<br />

Wahrnehmungsfähigkeit<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Planungs-/Koordinationsfähigkeit<br />

Die Anleitungssituation orientiert sich an folgenden Inhalten:<br />

• Umgang mit Bewegungseinschränkungen<br />

• Erstellen von Informationssammlungen an Patienten<br />

• Beobachtung der PatientInnen hinsichtlich der Ressourcen und der Kreislaufsituation<br />

• Hilfestellung bei der Mobilisation, unter Anwendung kinästhetischer Prinzipien<br />

II a. Die Auszubildende führt ein Informationsgespräch durch.<br />

b. Die Auszubildende schätzt den Grad der Abhängigkeit/Unabhängigkeit ein und plant<br />

einzelne Mobilisationsschritte. (Wahrnehmungsfähigkeit)<br />

c. Die Auszubildende erklärt der PatientIn <strong>die</strong> geplanten Maßnahmen und führt <strong>die</strong>se<br />

unter Anwendung kinästhetischer Prinzipien durch. (Koordinations-/Kommunikations-<br />

/Wahrnehmungsfähigkeit)<br />

d. Die Auszubildende dokumentiert im Pflegebericht <strong>die</strong> durchgeführten Maßnehmen,<br />

Beobachtungen und bewertet <strong>die</strong>se.<br />

III Am Vortag erhält <strong>die</strong> Auszubildende <strong>die</strong> Checkliste, das Stammblatt und <strong>die</strong> Norton-<br />

Skala und bereitet sich auf <strong>die</strong> Anleitung vor.<br />

Die Patientenauswahl wird mit der Auszubildenden und der Station gemeinsam<br />

vorgenommen und besprochen. Offene Fragen können zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt geklärt<br />

werden.<br />

Der zeitliche Rahmen am Anleitungstag sollte ca. 2 Stunden betragen.<br />

IV · War der Mobilisationsplan patientenorientiert?<br />

• Konnte <strong>die</strong> Auszubildende <strong>die</strong> Maßnahmen korrekt und situationsgerecht<br />

einsetzen (Reaktion auf eventuelle Veränderungen)?<br />

• Konnte <strong>die</strong> Auszubildende ihr pflegerisches Vorgehen reflektieren<br />

(Abweichungen vom Plan, wo bestehen Unsicherheiten)?<br />

• Ist <strong>die</strong> Auszubildende in der Lage, <strong>die</strong> durchgeführten Maßnahmen zu<br />

dokumentieren?

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