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Metabolische und Genotypische Charakteristika bei Frauen mit ...

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Hinweise dafür bestätigen Studien, die im zentralen Nervensystem von PCOS-<br />

<strong>Frauen</strong> Dopamin-Abbau-Metaboliten, wie Homovanillinsäure <strong>und</strong> Dihydro-<br />

xyphenylessigsäure in niedriger Konzentration fanden.<br />

Des Weiteren wurde ein D3-Rezeptor-Polymorphismus in höherer Frequenz <strong>bei</strong><br />

anovulatorischen Patienten <strong>mit</strong> Hyperandrogenämie nachgewiesen [33].<br />

Zusätzlich scheinen die Insulinresistenz <strong>und</strong> die Hyperinsulinämie <strong>mit</strong> Verände-<br />

rungen der LH-Pulsatilität <strong>bei</strong>m PCOS assoziiert zu sein.<br />

Dale et al. bestätigen in einem norwegischen Patientengut die Annahme, dass<br />

Insulinresistenz einen bedeutenden Faktor im Hinblick auf unerfüllten Kinder-<br />

wunsch darstellen kann. Sie untersuchten 46 infertile PCOS-Patientinnen hin-<br />

sichtlich Insulinresistenz <strong>und</strong> der Möglichkeit, innerhalb eines Jahres schwanger<br />

zu werden. Von 28 als insulinresistent klassifizierten <strong>Frauen</strong> konnten nur 18%<br />

<strong>mit</strong> Hilfe von IVF (in vitro Fertilisation) schwanger werden, entgegen 50% von<br />

den 36 als nicht-insulinresistent klassifizierten <strong>Frauen</strong> [17].<br />

Viele Studien untersuchten den Einfluss von Medikamenten <strong>mit</strong> unterschiedli-<br />

chen pharmakologischen Angriffspunkten auf eine Verbesserung des PCOS.<br />

Zwei Gruppen stehen da<strong>bei</strong> besonders im Fokus. Zum einen sind dies Pharma-<br />

ka, die in den Glukosestoffwechsel eingreifen, zum anderen handelt es sich um<br />

Präparate, die in den weiblichen Hormonstoffwechsel eingreifen.<br />

Dazu gehören Metformin, Flutamid <strong>und</strong> Clomifen. Metformin, ein zu den Bigua-<br />

nid-Derivaten gehörendes Antidiabetikum, senkt den Blutzuckerspiegel durch<br />

Hemmung der Glykogenolyse <strong>und</strong> der Glukoneogenese in der Leber sowie<br />

durch bessere Glukoseverwertung in den peripheren Geweben. Metformin er-<br />

niedrigt zudem die Plasmaspiegel von Trigliceriden, LDL <strong>und</strong> VLDL-Cholesterin<br />

<strong>und</strong> wirkt einer Gewichtszunahme entgegen [61]. Flutamid ist ein reines Antian-<br />

drogen <strong>und</strong> hebt die Wirkung von Testosteron durch kompetetiven Antagonis-<br />

mus an Androgenrezeptoren auf [61]. Clomifen ist ein Antiestrogen <strong>und</strong> führt zu<br />

einer vermehrten Freisetzung von Gonadoliberin <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> zu einer erhöhten<br />

Gonadotropinausschüttung. Bei <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> anovulatorischen Zyklen kann so<strong>mit</strong><br />

eine Ovulation ausgelöst werden, vorausgesetzt, die Hypothalomo-<br />

Hypophysäre-Achse ist intakt [61].<br />

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