Hermann und Meta Benjamin, geb. Lion - Suderburg - Online
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Hier woHnte<br />
wilHelm weiss<br />
JG. 1905<br />
VerHaftet<br />
Verurteilt 1941<br />
„rassenscHande“<br />
ZucHtHaus celle<br />
Von Gestapo<br />
erscHossen 1942<br />
Wilhelm Weiss<br />
<strong>geb</strong>oren am 16. Juni 1905 in Witten/Ruhr. Seine Mutter, Rosa Weiss, war Jüdin.<br />
Sein Vater, Wilhelm Hauf, gehörte nicht der jüdischen Glaubensgemeinschaft an.<br />
Wilhelm Weiss verlebte eine unruhige Jugend, die mit einer dreijährigen Lehrzeit in der<br />
Gartenbauschule Hannover-Ahlem ihren Abschluss fand.<br />
Nach der Lehre begab er sich auf Wanderschaft <strong>und</strong> arbeitete als Gelegenheitsarbeiter in<br />
verschiedenen deutschen Städten.<br />
1935 kam Wilhelm Weiss nach Uelzen, wo er nach einer kurzen Festanstellung hier als<br />
Gelegenheitsarbeiter seinen Lebensunterhalt verdiente.<br />
In Uelzen lernte er eine Frau kennen, die nicht der jüdischen Glaubensgemeinschaft<br />
angehörte <strong>und</strong> die er verbotenerweise (Nürnberger Gesetze 1935) heiratete.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> eines Haftbefehls kam er im Februar 1941 in Untersuchungshaft. Ihm wurden<br />
verschiedene Delikte vorgehalten, u.a. so genannte „Rassenschande“, aber auch<br />
wegen einer strafbaren Handlung (sexueller Übergriff bei versuchter Gewaltanwendung),<br />
die es der Justiz sehr erleichterte, ihn als einen<br />
„triebhaften, gefährlichen Sittlichkeits-<br />
verbrecher“ zu betrachten.<br />
Die Verhandlung fand am 9. Juni 1941 im<br />
Amtsgericht Uelzen statt. Wilhelm Weiss<br />
wurde zu acht Jahren Zuchthaus, zehn Jahren<br />
Ehrverlust, Sicherungsverwahrung <strong>und</strong><br />
Entmannung verurteilt.<br />
Nach zehn Monaten Aufenthalt im Zuchthaus<br />
Celle ordnete das Reichsministerium der Justiz<br />
eine Überführung des „Juden Wilhelm Israel<br />
Weiss“ an die Geheime Staatspolizei (Gestapo)<br />
an.<br />
Wilhelm Weiss wurde am 29. April 1942<br />
auf dem Transport in das KZ Buchenwald<br />
ermordet.