Hermann und Meta Benjamin, geb. Lion - Suderburg - Online
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Hier woHnte<br />
AnnA FriedA JordAn<br />
<strong>geb</strong> plAut<br />
Jg. 1881<br />
deportiert 1941<br />
rigA<br />
ermordet 1942<br />
in AuscHwitz<br />
Anna Frieda Jordan<br />
<strong>geb</strong>. Plaut<br />
<strong>geb</strong>oren am 3. August 1881, war die älteste Tochter von Martin <strong>und</strong> Klara Plaut. Sie<br />
heiratete am 11. Juni 1911 Adolf Jordan, <strong>und</strong> zog nach Einbeck, wo ihr Mann die Tabak-<br />
fabrik seines Vaters zunächst weiterführte, später nur noch Inhaber eines Tabakwaren-<br />
geschäftes <strong>und</strong> einer Kohlenhandlung war. Beide Geschäfte wurden 1935 geschlossen.<br />
Nachdem sich Anna Frieda Jordan von ihrem Mann getrennt hatte, kehrte sie 1934 mit<br />
drei ihrer fünf Kinder zurück nach Uelzen.<br />
Die Kinder Hans, <strong>geb</strong>oren 1913, Grete Ursula, <strong>geb</strong>oren 1921, <strong>und</strong> Gerd, <strong>geb</strong>oren<br />
1923, blieben zunächst bei der Mutter. Sie alle wohnten bei Anna Friedas Mutter Klara<br />
Plaut <strong>und</strong> ihrer Schwester Ella Lina in der Brückenstraße 5. Grete <strong>und</strong> Hans verließen<br />
Deutschland 1938 bzw. 1939.<br />
In der Zeit zwischen 1938 <strong>und</strong> 1941 schrieb Anna Frieda ihrer ältesten Tochter Annelie-<br />
se <strong>und</strong> dem späteren Ehemann zahlreiche Briefe nach Dänemark. Aus ihnen spricht stets<br />
die Sorge um das Wohlergehen der beiden. Indirekt<br />
wird die bedrohliche Situation in Uelzen deutlich,<br />
wenn sie am 19. Oktober 1939, also sechs Wochen<br />
nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, zwar nichts<br />
über die politische Lage verlauten lässt, aber<br />
anklingen lässt, wie schwer es ihr Sohn Gerd<br />
momentan hat <strong>und</strong> was gewesen wäre, wenn er<br />
mit seinem Bruder Hans nach Südafrika gegangen<br />
wäre. Doch alle Hoffnung wurde zunichte gemacht,<br />
als sie <strong>und</strong> ihr Sohn Gerd Anfang Dezember 1941<br />
aufgefordert wurden, sich zum „Abtransport nach<br />
dem Osten“ in Hamburg einzufinden.<br />
Zusammen mit ihrem Sohn Gerd wurde Anna<br />
Frieda Jordan am 6. Dezember 1941 von Hamburg<br />
aus nach Riga deportiert. 1942 wurde sie im<br />
Konzentrationslager Auschwitz ermordet.