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Evolution isolierter Teilpopulationen der Laubholz-Säbelschrecke ...

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4 Diskussion<br />

Die Diskussion <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse folgt in ihrem Verlauf dem maßgeblichen<br />

Erkenntnisinteresse insofern, als die Ergebnisse ihrer Wichtigkeit nach<br />

für die zentrale Frage abgehandelt werden: Ob lokal isolierte Populationen von<br />

B. serricauda durch Inzuchtdepression, die zu einer Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> biologischen<br />

Fitness führt, vom Aussterben bedroht sind o<strong>der</strong> ob es aufgrund genetischer<br />

Drift zu einer Diversifizierung kommt, die zu Speziationsprozessen führen<br />

kann. Dabei ist zu unterscheiden, ob <strong>der</strong> Ablauf <strong>der</strong> Speziation untersucht werden<br />

soll o<strong>der</strong> ob eine erfolgte Speziation betrachtet wird.<br />

Eine allopatrische Speziation beginnt mit <strong>der</strong> Isolation von (kleinen) Populationen.<br />

Durch zufällige Verschiebung von Merkmalen kann es in solchen Populationen<br />

zu einer Diversifizierung kommen. Diese Phase einer unterschiedlichen<br />

Entwicklung in vereinzelten Populationen kann man als Speziationsprozess bezeichnen,<br />

da in diesen Populationen in <strong>der</strong> Isolation zunächst nur populationseigene<br />

Merkmale im Entstehen begriffen sind, diese Populationen also unter Umständen<br />

<strong>der</strong> Ursprung einer Art sein können. Erst wenn eine solche Diversifizierung<br />

abgeschlossen ist, sich also isolierte Populationen zu biologischen Arten<br />

entwickelt haben, kann eine tatsächlich erfolgte Speziation festgestellt werden.<br />

Im Folgenden werden die Untersuchungspunkte in umgekehrter Reihenfolge<br />

zu ihrer Besprechung im Ergebnisteil dargestellt.<br />

4.1 Populationsgenetik<br />

4.1.1 Intrapopulationsanalyse<br />

Für die Art B. serricauda, <strong>der</strong>en Adulti sich die meiste Zeit im Kronendach <strong>der</strong><br />

Bäume aufhalten, ist es schwierig, Aussagen zur Populationsstruktur zu machen,<br />

da Beobachtungen aus dem Freiland nur zu den Entwicklungsstadien vorliegen.<br />

Daher stützen sich diesbezügliche Aussagen hauptsächlich auf die populationsgenetischen<br />

Untersuchungen.<br />

In den populationsgenetischen Untersuchungen wurde eine genetische Diversität<br />

in den kleineren Populationen, wie etwa bei <strong>der</strong> Population Weißwassertal,<br />

festgestellt, die nicht o<strong>der</strong> nur unwesentlich geringer ist als in Populationen, in<br />

denen verhältnismäßig viele Tiere gesammelt werden konnten, wie etwa in <strong>der</strong><br />

Population Knutbühren Bank. Diese Beobachtung spricht für die unter 4.7 noch<br />

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