Evolution isolierter Teilpopulationen der Laubholz-Säbelschrecke ...
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Material und Methoden<br />
Mit Beginn <strong>der</strong> Vegetationsperiode wurden unter standardisierten Bedingungen<br />
die F 1-Generation <strong>der</strong> im Vorjahr in Zucht genommenen <strong>Teilpopulationen</strong><br />
sowie die erzeugten Populationshybriden auf die Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
<strong>der</strong> Entwicklungsstadien hin überprüft. Hierzu wurde ein Aufzuchtbehälter (siehe<br />
Kapitel 2.1.3) mit <strong>der</strong> Nachkommenschaft eines jeden weiblichen Individuums<br />
<strong>der</strong> unterschiedlichen <strong>Teilpopulationen</strong> (bzw. <strong>der</strong> populationshybriden<br />
Nachkommen) besetzt; Sterbefälle wurden registriert. Kurz vor <strong>der</strong> Häutung<br />
zum Adultus wurden die Tiere nach Geschlechtern getrennt. Eine Woche nach<br />
<strong>der</strong> letzten Häutung wurden die Geschlechter für vier Tage zusammengesetzt.<br />
Voruntersuchungen hatten ergeben, dass bei beiden Geschlechtern ein Zeitraum<br />
von mindestens vier Tagen vergehen muss, bis es zu einer Kopulation kommen<br />
kann. Daher ist davon auszugehen, dass sich jedes Individuum in den vier Tagen<br />
des Zusammensetzens nur einmal verpaarte, es aber auch bedingt durch die vorherige<br />
Separation zu ausreichenden Verpaarungen kam, um bis zur folgenden<br />
Generation züchten zu können.<br />
Nur in Populationen, in denen ausreichend Tiere zur Verfügung standen,<br />
wurde parallel zu den Versuchslinien zur relativen Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
eine Gruppe mit jeweils einem männlichen und weiblichen Nachkommen von<br />
demselben Elternpaar als Inzuchtlinie gebildet.<br />
Die Tiere wurden jährlich hinsichtlich ihrer Absterberaten bis zur Adulthäutung<br />
miteinan<strong>der</strong> verglichen. Ähnliche Versuchsreihen wurden zur Überprüfung<br />
einer möglichen Inzuchtdepression beispielsweise auch von Saccheri et al. (1998)<br />
und Boake et al. (2003) durchgeführt. Aussagen zur absoluten Lebensspanne<br />
einzelner Individuen sind nicht möglich, weil durch die Haltung in Gruppen verendeten<br />
Tieren kein Schlupfdatum zugeordnet werden konnte.<br />
In den Folgejahren erfolgte die Aufzucht <strong>der</strong> F 2- und F 3-Generationen <strong>der</strong><br />
erfolgreich in Zucht genommenen <strong>Teilpopulationen</strong> (bzw. <strong>der</strong> Populationshybriden-Generation<br />
vom Vorjahr), sowie die Untersuchung dieser Tiere hinsichtlich<br />
ihrer biologischen Fitness. Nur bei einigen Populationen wurde die Zucht<br />
bis zur F 3-Generation fortgeführt, um die zu Vergleichszwecken gezüchtete Inzuchtlinie<br />
hinsichtlich ihrer biologischen Fitness bewerten zu können.<br />
2.3 Morphologische und biometrische Untersuchungen<br />
Die Erhebung biometrischer Daten von Tieren verschiedener <strong>Teilpopulationen</strong><br />
von B. serricauda erfolgte an Tieren <strong>der</strong> unter standardisierten Bedingungen aufgezogenen<br />
F1-, F2-und F3-Generationen. Vermessen wurden nur Individuen<br />
aus den Versuchsansätzen zur Überlebenswahrscheinlichkeit <strong>der</strong> gezüchteten<br />
Populationen. Da die Tiere stets bis zu ihrem natürlichen Tode gehalten wurden,<br />
konnten in die biometrischen Untersuchungen nur solche Individuen einbezogen<br />
werden, <strong>der</strong>en Erhaltungszustand dies erlaubte, d. h. nicht alle gezüchteten<br />
Tiere konnten vermessen o<strong>der</strong> morphologisch untersucht werden. Die