Evolution isolierter Teilpopulationen der Laubholz-Säbelschrecke ...
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Material und Methoden<br />
Schalltrichter des im „Ultravox“-System enthaltenen Ultraschallfrequenzmodulators<br />
fixiert. Die Signale des Geräts wurden über den Noldus-<br />
Verstärker direkt in einen PC eingespeist und mithilfe des Noldus-Programms<br />
aufgezeichnet und archiviert. Hierbei wurde jeweils die Zeitperiode vom Beginn<br />
eines akustischen Ereignisses bis zum Beginn des darauf folgenden akustischen<br />
Ereignisses in Millisekunden (ms) registriert. Die Dauer des akustischen Signals<br />
blieb unberücksichtigt.<br />
Sobald ein separiertes Tier anfing zu singen, wurde die Aufnahme gestartet.<br />
Die Umgebungstemperatur wurde gemessen und mit den aufgenommenen Daten<br />
gespeichert. Die Daten konnten als Tabellen direkt in das Programm Excel<br />
zur weiteren Auswertung importiert werden. Von den Daten wurden<br />
Histogramme erstellt. Hierzu wurde eine Einteilung <strong>der</strong> aufgenommenen Daten<br />
in 40 Größenklassen bis zu 1000 ms festgelegt. Die Klassen waren in 25 ms<br />
Schritten gestaffelt. Dies gestattete eine graphische Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
sowohl für die Silben-, als auch für die Strophenintervalle in einem Histogramm.<br />
Da eine ausreichende Menge von Intervallen für eine quantifizierbare Auswertung<br />
protokolliert werden konnte, konnte die Auswertung durch die Berechnung<br />
<strong>der</strong> relativen Strophen- und Silbenintervalle erfolgen. Die Strophenintervalle<br />
wurden dann untereinan<strong>der</strong> verglichen. Mit den Silbenintervallen wurde ebenso<br />
verfahren. Dadurch ließen sich Individuen und Populationen untereinan<strong>der</strong> und<br />
miteinan<strong>der</strong> vergleichen. Aufgenommen wurden nur Tiere <strong>der</strong> erfolgreich in<br />
Zucht genommenen Populationen.<br />
Durch die einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) wurde <strong>der</strong> Unterschied<br />
<strong>der</strong> für die untersuchten Populationen jeweils gemittelten Zeitintervalle mit einem<br />
Signifikanzniveau von 0.01 getestet.<br />
2.5 Partnerwahlversuche<br />
Die Partnerwahlversuche wurden mit Individuen ausgewählter Populationen<br />
durchgeführt. Grundlage für die Auswahl <strong>der</strong> Versuchskonstellationen bildeten<br />
zum einen die Ergebnisse <strong>der</strong> molekulargenetischen RAPD-Analyse, die im Vorfeld<br />
<strong>der</strong> AFLP-Analyse durchgeführt wurde. Zum an<strong>der</strong>en war allerdings die<br />
Anzahl möglicher Versuchskonstellationen durch die Verfügbarkeit einer ausreichenden<br />
Menge von Tieren <strong>der</strong> jeweiligen Nachzuchtpopulationen limitiert.<br />
Es sollte überprüft werden, ob a) eine größere genetische Distanz o<strong>der</strong> b) eine<br />
größere räumliche Distanz <strong>der</strong> Herkunftsgebiete einen Einfluss auf das Präferenzverhalten<br />
des Weibchens bei <strong>der</strong> Partnerwahl hat und ob die Weibchen das<br />
Männchen <strong>der</strong> eigenen Population bevorzugt auswählen.<br />
Das Paarungsverhalten von Barbitistes serricauda wird von Harz (1956, 1957)<br />
ausführlich beschrieben. Bei B. serricauda tritt, ähnlich wie bei an<strong>der</strong>en Phaneropteriden,<br />
bei den adulten Männchen ein Sekret aus einer Drüse dorsal im 2. Abdominalsegment<br />
aus, das während <strong>der</strong> Kopulation vom Weibchen gefressen<br />
wird. Jedoch konnte wie<strong>der</strong>holt beobachtet werden, dass Weibchen auch von