technik schmierstoffe _ Mehr Schein als sein _ Je<strong>de</strong>s vierte Auto in Deutschland ist mit <strong>de</strong>utlich zu wenig o<strong>de</strong>r zu viel Öl o<strong>de</strong>r mit Schmierstoffen mangelhafter Qualität unterwegs. Das zeigt die Öl-Studie, die die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und Castrol zum zweiten Mal aufgelegt haben. Die entnommenen Öl-Proben erreichten nur bei etwas mehr als je<strong>de</strong>m zweiten Fahrzeug (56,1 Prozent) die Note „gut“. Der Gesamtzustand von 38,2 Prozent aller Proben wur<strong>de</strong> als „mittelmäßig“ eingestuft und 5,7 Prozent erreichten nicht einmal die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen. Insgesamt rieten die Prüfer mehr als 22 Prozent aller Fahrer zu einem sofortigen Ölwechsel. An dieser Öl-Studie nahmen mehr als 700 Fahrzeuge teil, die zur Hauptuntersuchung bei <strong>de</strong>r GTÜ vorgestellt wur<strong>de</strong>n. Erstmals wur<strong>de</strong> dabei auch in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Analyse-Dienstleister MOTORcheckUP die Qualität <strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Motorenöls überprüft. Angereicherte Fremdstoffe wie Ruß, Kraftstoff, Glykol o<strong>de</strong>r Wasser reduzieren die Qualität <strong>de</strong>s Öles, und ein problematisches Fahrprofil wie Kurzstreckenbetrieb ist <strong>de</strong>r Risikofaktor Nummer eins. Thomas Griebel vom Technischen Kun<strong>de</strong>ndienst bei Castrol erklärt, welche Probleme dadurch auftreten können und welche Rückschlüsse sich auf <strong>de</strong>n Gesamtzustand <strong>de</strong>s Motors ziehen lassen: „Grundsätzlich lässt sich Ruß sowohl beim Diesel als auch bei Benzinern in je<strong>de</strong>m Motorenöl nachweisen.“ Bei 14,9 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge war <strong>de</strong>r Anteil so hoch, dass sich die Qualität <strong>de</strong>s Öls spürbar verschlechterte. Durch <strong>de</strong>n Eintrag von Ruß ver- _ Immer im Bil<strong>de</strong> 26 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 1-2-<strong>2<strong>01</strong>2</strong> schlammt <strong>de</strong>r Schmierstoff und büßt dadurch einen Teil seiner Fließfähigkeit ein. Beson<strong>de</strong>rs hoch ist <strong>de</strong>r Ruß-Anteil bei häufigem Kurzstreckenbetrieb. „Wenn <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Kurzstreckenbetriebs 20 Prozent und mehr erreicht, ist mit mehr Ruß im Öl zu rechnen und dagegen hilft nur ein frühzeitiger Wechsel“, erklärt Griebel. In 28,4 Prozent aller Fahrzeuge erreichte <strong>de</strong>r Wasseran- teil im Schmierstoff einen be<strong>de</strong>nklichen Pegel. Eine geringere Schmierleistung, nachlassen<strong>de</strong>r Verschleißschutz und sinken<strong>de</strong>r Korrosionsschutz durch eine zunehmen<strong>de</strong> Säurebildung sind die Folge. Kon<strong>de</strong>nswasser reichert sich dann an, wenn es nicht regelmäßig durch eine hohe Öltemperatur wie<strong>de</strong>r ausdampfen kann. „100 Grad Celsius für einen kurzen Zeitraum reichen dafür nicht aus“, macht Griebel <strong>de</strong>utlich. In Punkto Anreicherung von Kraftstoff im Motorenöl haben 7,3 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge die kritische Grenze überschritten. Das führt zu einer verschlechterten Viskosität. Wird das Fahrzeug regelmäßig auch auf längeren Strecken bewegt, dampfen Benzin und auch Diesel im Normalfall wie<strong>de</strong>r aus. Problematisch sieht er dagegen die Bio- Für markenunabhängige Werkstätten hat Liqui Moly ein Service-Nachweis-Heft im Programm, worin alle Service- und Reparaturarbeiten eingetragen wer<strong>de</strong>n Eigentümer älterer Fahrzeuge können im Service-Nachweis- Heft von Liqui Moly alle Arbeiten am Auto dokumentieren lassen. Foto: Liqui Moly komponenten im Diesel. Raps-Methyl- Ester verdampft beispielsweise erst ab 130 Grad Celsius – Diesel dagegen schon bei 55 Grad Celsius. Dazu merkt Griebel an: „Alles, was an Biokomponenten reinkommt, bleibt häufig zum großen Teil auch drin – bis zum nächsten Ölwechsel.“ Auch Glykol im Motorenöl stellt eine Gefahr dar. Denn Glykol im Schmierstoff be<strong>de</strong>utet nichts an<strong>de</strong>res als <strong>de</strong>n Eintrag von Kühlmittel, was darauf hinweist, dass die Zylin<strong>de</strong>rkopfdichtungen nicht mehr einwandfrei funktionieren. Dass in 15,9 Prozent aller Fälle Glykol nachgewiesen wer<strong>de</strong>n konnte, überraschte auch Griebel: „In diesen Fahrzeugen ist es bis Die Tropfenanalyse <strong>de</strong>s Motorenöls macht Fremdstoffeinträge sichtbar. Foto: Linzing zum Motorscha<strong>de</strong>n nicht mehr weit.“ Der Eintrag von Fremdstoffen führt seiner Meinung nach auch zu Fehlern bei <strong>de</strong>r Füllstandsmessung, <strong>de</strong>nn auch mo<strong>de</strong>rne Aggregate verbrauchen weiterhin in kleinerem Umfang Motorenöl. Wenn Kraftstoff, Kon<strong>de</strong>nswasser o<strong>de</strong>r Glykol diesen Fehlbetrag ausgleichen, zeigt <strong>de</strong>r Peilstab einen Füllstand im grünen Bereich, obwohl ein Ölwechsel dringend erfor<strong>de</strong>rlich wäre. jr. können. Denn bei älteren Fahrzeugen, die bereits aus <strong>de</strong>r Gewährleistung sind, fehlt oft dieses Service-Heft. Aber nicht nur bei älteren Fahrzeugen ist häufig kein Serviceheft mehr vorhan<strong>de</strong>n – inzwischen wer<strong>de</strong>n auch immer mehr Neufahrzeuge ohne Serviceheft ausgeliefert, weil die fahrzeugspezifischen Daten nur noch in <strong>de</strong>n markeneigenen Servicebetrieben elektronisch erfasst und verwaltet wer<strong>de</strong>n, was <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Servicebetriebes einschränkt. Deshalb bietet Marketingleiter Peter Baumann allen Werkstätten, die Interesse am Service- Nachweis-Heft von Liqui Moly haben, an, Kontakt zu ihrem Ansprechpartner <strong>de</strong>s Außendienstes aufnehmen, damit dieser sich darum kümmern kann. jr.
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