amz_2012_01-02 - Amz.de

technik schmierstoffe
Wartungsvorhersage
_ Viele Autofahrer sind mit zu wenig Motoröl unterwegs. Bei vielen
befindet sich überdies auch noch ein „undefinierbares Schmiermittelgemisch“
in der Ölwanne. Doch Ruß, Kondenswasser, Kraftstoffreste
und Glykol im Motoröl können dem Motor den Garaus machen. Ein
einfacher „Öltest“ soll dem vorbeugen.
J edes
vierte Auto in Deutschland ist
mit deutlich zu wenig oder zu viel
Öl unterwegs. Dies hat eine aktuelle
Untersuchung gezeigt, welche die
Gesellschaft für Technische Überwachung
(GTÜ) zusammen mit dem
Schmierstoffhersteller Castrol durchgeführt
hat. (Siehe dazu auch Seite 26
in dieser Ausgabe). Doch besorgniserregender
als die falsche Ölmenge bei den
untersuchten Fahrzeugen ist den Fach-
34 amz - auto | motor | zubehör Nr. 1-2-2012
SCHNELLER.
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leuten zufolge die Qualität der angetroffenen
Schmierstoffe einzustufen: Lediglich
bei etwas mehr als jedem zweiten
Fahrzeug (56,1 Prozent) konnten die Sachverständigen
die Note „gut“ bei den entnommenen
Öl-Proben vergeben. Knapp
sechs Prozent (5,7 Prozent) der geprüften
Schmierstoffe erfüllten allerdings nicht
einmal mehr die Mindestanforderungen.
In den gezogenen Motorölproben
fanden die Prüfer vor allem Rückstände
wie Ruß, Kondenswasser,
unverbrannten
Kraftstoff und Kühler-
frostschutz (Glykol).
„Derartige Verschmutzungen
können Probleme
verursachen“,
weiß Ulrich Heinzer,
Geschäftsführer von
BG Deutschland/Österreich
(www.bgprod.de).
Der Heusenstammer
We r k s t a t t c h e m i e -
spezialist hat seit
kurzem Öltestsysteme
für Motoren-, Automatikgetriebe-
und
Servolenkungsöle im
Farbe bekennen: Mit dem „BG
Testsystem“ von Heinzer lässt
sich innerhalb kürzester Zeit und
mit geringem Aufwand ermitteln,
ob das Motor-, Automatikgetriebe-
oder Servolenköl durch
Kondenswasser, Glykol, Ruß oder
Kraftstoff verschmutzt ist.
Foto: Kuss
Programm, mit denen der Werkstattfachmann
auf einfache Weise feststellen
kann, ob und welche der genannten Verschmutzungen
vorliegen – und ob dem
Autobesitzer eventuell ein Ölwechsel anzuraten
ist.
Gefährlicher Ölwanneninhalt
Eine der Aufgaben des Motoröls ist
es, den während des Betriebs anfallenden
Schmutz aufzunehmen und in
der Schwebe zu halten. Außerdem sollen
spezielle Zuschlagstoffe, welche die
Schmierstoffhersteller den Grundölen
beigeben, um ihre Produkte zu optimieren,
dabei helfen, beim Verbrennungsprozess
anfallende, aggressive chemische
Verbindungen zu neutralisieren
und in Schach zu halten. Zudem sollen
diese so genannten Additive die empfindlichen
Oberflächen des Motors vor
frühzeitigem Verschleiß zu schützen.
Doch mit zunehmender Laufleistung
verschmutzt das Öl, zudem können sich
in der Ölwanne schädliche Säuren bilden.
Außerdem kann der beim Verbrennungsvorgang
anfallende Ruß den Schmierstoff
eindicken, was laut Heinzer allmählich
zu einem gefährlichen Verschlammen
des Ölkreislaufs führt. „Etwas Ruß ist
im Öl immer enthalten, viel gefährlicher
allerdings sind Kondenswasser und unverbrannter
Kraftstoff, die vor allem im
Kurzstreckenbetrieb anfallen und sich
im Ölkreislauf absetzen können“, warnt
Heinzer. Auf Kurzstrecken erreicht das
Motoröl nämlich kaum Temperaturen,
bei denen das angesammelte Kondenswasser
und der eingetragene Kraftstoff
wieder ausdampfen können – mit der