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Appenzeller Bräuche und Traditionen. - Appenzell.ch

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Räu<strong>ch</strong>le ond Omsinge<br />

Für viele Innerrhoderinnen <strong>und</strong> Innerrhoder ist erst Weihna<strong>ch</strong>ten wenn die bläuli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>waden des Weihrau<strong>ch</strong>s ihre Nase kitzeln. An Heiligabend, am Altjahrabend<br />

(Silvester) <strong>und</strong> am Vorabend zum Fest der heiligen drei Könige wird an vielen<br />

Orten ein altes S<strong>ch</strong>utzritual für Mens<strong>ch</strong>, Tier, Heim <strong>und</strong> Stall ausgeübt. In einer<br />

«Räu<strong>ch</strong>lipfanne» werden auf glühender Holzkohle Weihrau<strong>ch</strong>körner <strong>und</strong> ein seit<br />

Palmsonntag aufbewahrter gesegneter Zweig abgebrannt. Die Wölk<strong>ch</strong>en – <strong>und</strong><br />

damit der Segen – ziehen beim Umgang mit der qualmenden Pfanne in alle Winkel<br />

des Hauses <strong>und</strong> des Stalls.<br />

Im Dorf <strong>Appenzell</strong> gehen an Heiligabend – auf Bestellung – Ministranten mit<br />

Rau<strong>ch</strong>fass <strong>und</strong> «S<strong>ch</strong>iffli» dur<strong>ch</strong> Wohnungen <strong>und</strong> Häuser. Auf dem Land «räu<strong>ch</strong>led»<br />

meist der Hausherr; man<strong>ch</strong>erorts beten derweil die Familienangehörigen in der<br />

Stube. Als passendes Gebet wurde früher der kleine Psalter gegen «Öbel ond<br />

Oofall» (Übel <strong>und</strong> Unfall) gespro<strong>ch</strong>en.<br />

38 Ort: <strong>Appenzell</strong> Innerrhoden. Zeit: Weihna<strong>ch</strong>ten, Altjahrabend, Dreikönigsabend.<br />

Omsinge<br />

Sporadis<strong>ch</strong> wurde in Eggerstanden <strong>und</strong> wird nun au<strong>ch</strong> wieder in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Quartieren <strong>Appenzell</strong>s <strong>und</strong> in einzelnen Aussengemeinden um den Jahreswe<strong>ch</strong>sel<br />

der Brau<strong>ch</strong> des «Omsinge» gepflegt. Er ist angelehnt an das Neujahrssingen, das<br />

in Varianten vielerorts im deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen Raum seit Jahrh<strong>und</strong>erten praktiziert<br />

wird. Die von kleinen Gruppen oder Chören vorgetragenen Lieder sollen Freude<br />

<strong>und</strong> für das neue Jahr Segen <strong>und</strong> Glück bringen.

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