09.10.2013 Aufrufe

Appenzeller Bräuche und Traditionen. - Appenzell.ch

Appenzeller Bräuche und Traditionen. - Appenzell.ch

Appenzeller Bräuche und Traditionen. - Appenzell.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4<br />

Fasna<strong>ch</strong>t<br />

Am Vorabend des S<strong>ch</strong>mutzigen Donnerstag galoppieren S<strong>ch</strong>immel, Rappen, Fü<strong>ch</strong>se,<br />

Braune <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>eckte dur<strong>ch</strong> die Gassen von <strong>Appenzell</strong>. Im Rhythmus, den die<br />

Tambouren vorgeben, traben sie ausgelassen hierhin <strong>und</strong> dorthin, so dass die<br />

Glöck<strong>ch</strong>en am Zaumzeug in wilder Fröhli<strong>ch</strong>keit bimmeln.<br />

Die Fasna<strong>ch</strong>t im Innerrhoder Hauptort beginnt mit dem traditionellen «Ommetrommere».<br />

Dazu versammeln si<strong>ch</strong> die kleinen <strong>und</strong> grossen Trommler <strong>und</strong> die «Botzerössli»<br />

am späten Mittwo<strong>ch</strong>na<strong>ch</strong>mittag auf dem Landsgemeindeplatz.<br />

Die närris<strong>ch</strong>e Rasse der «Botzerössli» sind Holzpferd<strong>ch</strong>en. Reiter in Uniform stülpen<br />

si<strong>ch</strong> diese dur<strong>ch</strong> das ausgesägte Lo<strong>ch</strong> im Rumpf über. Der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Oberkörper<br />

ragt aus dem Pferd heraus, das mit Lederriemen über die S<strong>ch</strong>ultern des Reiters<br />

befestigt ist. Die Beine der Reiter sind unter einem farbigen «Rock» am Pferdeleib<br />

versteckt. Ross <strong>und</strong> Reiter ers<strong>ch</strong>recken in ihrem Übermut gerne die Zaungäste <strong>und</strong><br />

man<strong>ch</strong>es Tier bekommt Durst <strong>und</strong> muss am Brunnen getränkt werden.<br />

Ort: <strong>Appenzell</strong> <strong>und</strong> Aussengemeinden. Zeit: S<strong>ch</strong>mutziger Donnerstag (<strong>und</strong> Vorabend) bis As<strong>ch</strong>ermittwo<strong>ch</strong>.<br />

Der Brau<strong>ch</strong> der «Botzerössli» stammt ursprüngli<strong>ch</strong> wohl aus dem süddeuts<strong>ch</strong>en<br />

Raum. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts sollen Reiter in Militäruniformen<br />

derbe Sprü<strong>ch</strong>e vorgetragen haben.<br />

Heute leben die «Botzerössli» nur no<strong>ch</strong> in <strong>Appenzell</strong> Innerrhoden. Kurz bevor sie<br />

ausgestorben sind, hat der Fasna<strong>ch</strong>tsverein alte Exemplare restauriert. Heute traben<br />

wieder S<strong>ch</strong>aren von «Botzerössli» aller Farben <strong>und</strong> Grössen als Vorhut dem<br />

grossen Fasna<strong>ch</strong>tsumzug am Samstag voraus <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>en beim Kinderumzug am<br />

Donnerstagna<strong>ch</strong>mittag ihre Spässe. Die Mäd<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Buben <strong>und</strong> die Erwa<strong>ch</strong>senen<br />

tragen alte Feuerwehruniformen <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>minken si<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>nauzbärte, Sommersprossen<br />

<strong>und</strong> rote Wangen ins Gesi<strong>ch</strong>t.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!