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Bad Berka und seine Mühlen (Teil 1) - Kurstadt Bad Berka

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ihr Lebensende miteinander führten. Sogar die Belegschaft der beiden <strong>Mühlen</strong> war<br />

einbezogen. Mehrfach eskalierten die Auseinandersetzungen zu Tätlichkeiten.<br />

Hatten sie allerdings Streit mit der Stadt oder den Anliegern des Mühlgrabens,<br />

konnten beide sogar einig sein. So führten sie einen jahrelangen Kampf um die<br />

Erhöhung des Wasserstandes in der Mühllache, der mehrfach schon illegal<br />

ausgeführt, aber immer wieder von der Stadt <strong>und</strong> den Behörden aus<br />

Sicherheitsgründen für die Anwohner abgelehnt <strong>und</strong> unterb<strong>und</strong>en wurde.<br />

Bei alle Streit bewiesen beide Brüder dennoch immer wieder ein Herz für ihren<br />

Heimatort. Constantin Oschatz wirkte viele Jahre auf dem Gebiet des<br />

Feuerlöschwesens. Er war Bezirkslöschinspektor <strong>und</strong> verantwortlich für den Bezirk<br />

<strong>Berka</strong> <strong>und</strong> Umgebung. Carl August Oschatz war viele Jahre Vorsitzender des<br />

Verschönerungsvereines <strong>Berka</strong>. In <strong>seine</strong> Zeit fällt die Errichtung des Paulinenturmes.<br />

Soweit uns dies die vorhandenen Akten überliefern, hatte er als Organisator die<br />

größten Lasten <strong>und</strong> Schwierigkeiten beim Bau des Turmes zu tragen. Darüber<br />

hinaus übernahm er mit <strong>seine</strong>n Gespannen den kostenlosen Transport des<br />

Baumaterials zum Turm.<br />

Generations - <strong>und</strong> Besitzerwechsel in den <strong>Mühlen</strong><br />

1906 übernahm Anton Oschatz von <strong>seine</strong>m Vater Carl August die Untermühle. Er<br />

führte umfangreiche Investitionen durch. 1910 fanden Umbauten statt, ein neues<br />

Turbinenhaus wurde errichtet <strong>und</strong> anstatt der alten Wasserräder eine Francisturbine<br />

angeschafft. Es folgte eine Stromerzeugungsanlage <strong>und</strong> die Ausstattung des<br />

gesamten Betriebes mit einer elektrischen Lichtanlage. Ob er sich finanziell<br />

übernommen hatte, ist nicht bekannt. 1916 musste Anton Oschatz aber Konkurs<br />

anmelden. <strong>Mühlen</strong>verwalter Friedrich Dieckhoff versteigerte das Objekt <strong>und</strong> schon<br />

1918 erscheint der Kaufmann Emil Nitze aus Berlin als neuer Besitzer der<br />

Untermühle.<br />

Kunst- Mühle von Emil Nitze um 1923<br />

Auch in der Obermühle bahnte sich ein Generationswechsel an. Fritz Oschatz, Sohn<br />

von Constantin Oschatz, übernahm durch die Krankheit <strong>seine</strong>s Vaters die Leitung der<br />

Obermühle. Er modernisierte <strong>und</strong> investierte ebenfalls. Es wurde eine<br />

Dampfmaschine angeschafft. Ihr folgten eine Turbine <strong>und</strong> ein Generator zur<br />

Stromerzeugung. Auch die Obermühle erhielt elektrische Beleuchtung. Im Sägewerk<br />

liefen neben einem Vertikalgatter zwei neue Horizontalgatter. 1910, nach dem Tode<br />

des Vaters, wurde Fritz Oschatz Eigentümer der Obermühle.

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