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Bad Berka und seine Mühlen (Teil 1) - Kurstadt Bad Berka

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Klein Venedig um 1900<br />

<strong>Mühlen</strong> als erste technische Einrichtungen<br />

Die Erfindung der <strong>Mühlen</strong> war ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung der<br />

Menschheit. Vom einfachen Reibstein bis zur von Wasser oder Wind angetriebenen<br />

Mühle vergingen Jahrtausende. Ehrfurchtsvoll begegneten die Menschen den ersten<br />

Maschinen. Für die damalige Zeit waren sie in stattlichen Bauten errichtet <strong>und</strong> zogen<br />

die Aufmerksamkeit auf sich. Sie gaben Tag <strong>und</strong> Nacht keine Ruhe, ihre hölzernen<br />

Getriebe klapperten, ächzten <strong>und</strong> stöhnten. Deshalb waren <strong>Mühlen</strong> <strong>und</strong> ihre<br />

Umgebung oft als unheimlich verschrien. Man sah sie als Aufenthaltsort von Geistern<br />

an <strong>und</strong> brachte sie nicht selten mit Bluttaten in Verbindung. In kriegerischen Zeiten<br />

wurden sie wegen des vermuteten Reichtums ihrer Besitzer oft als erste aufgesucht.<br />

Überdies waren Müller <strong>und</strong> Müllerin häufig als „unehrlich“ verschrien. Das hatte<br />

<strong>seine</strong>n Gr<strong>und</strong> darin, dass Korn <strong>und</strong> Mehl in der Mühle nicht gewogen wurden. Der<br />

Müller benutzte bei der Annahme des Getreides <strong>und</strong> Abgabe des Mehls die „Metze“,<br />

ein Behältnis, mit dem er beides schöpfte. Als Mahllohn erhielt er kein Geld, sondern<br />

er nahm sich diesen mit der „Metze“ vom Getreide des Mahlgastes. Dabei wurde ihm<br />

oft unterstellt, er betrüge, indem er am Behältnis bzw. am Beutelsystem <strong>seine</strong>r Mühle<br />

<strong>und</strong> anderen Geräten manipuliere. Erst mit dem Voranschreiten der Technik im<br />

<strong>Mühlen</strong>wesen konnte man diese Unterstellungen zurückweisen.<br />

Zisterzienserinnen als <strong>Mühlen</strong>besitzer<br />

Die Existenz einer Mühle in <strong>Berka</strong> wurde erstmals 1280 in einer Urk<strong>und</strong>e im<br />

Kopialbuch des ehemaligen <strong>Berka</strong>er Zisterzienserinnenklosters erwähnt. Aus ihr geht<br />

hervor, dass Gräfin Elsa von Rabenswald als Besitzerin von <strong>Berka</strong> auf die<br />

Lehensherrlichkeit, d.h. auf ihr Obereigentum der von den Klosterfrauen erworbenen<br />

<strong>und</strong> geschenkten Güter <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke, verzichtete. Sie überließ diese den<br />

Nonnen zum alleinigen Besitz. Unter den erwähnten Gütern befand sich die Mühle.<br />

In der Urk<strong>und</strong>e heißt es: „.....daß wir die Mühle zu <strong>Berka</strong>, gelegen bei dem Kirchhofe,<br />

welche Mühle der Convent der heiligen Klosterfrauen, die sie um ihre Pfennige kauft<br />

haben, in Besitz bekommen hat, die dann alle Jahre jährlichen Zins gibt: Zehen<br />

Malter <strong>und</strong> 4 Speckschweine....“

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