BerufSZiel 01.06
BerufSZiel 01.06
BerufSZiel 01.06
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
04 Fehler machen!<br />
Warum sie wichtig sind.<br />
14 Führen lernen!<br />
Warum es Handwerk ist. Interview mit<br />
Management-Professor Fredmund Malik.<br />
0106<br />
Eine Verlagsbeilage der Süddeutschen Zeitung<br />
COACHING ZONE I Der mediale Mentor für Young Professionals:<br />
Wie gehen Sie mit Ihren Fehlern um? Und mit den Fehlern anderer? Warum wollen Sie Führungskraft<br />
werden? Oder werden Sie lieber geführt? Sind Sie ein Teamplayer? Ein Libero, mehr im Mittelfeld<br />
oder Stürmer? Sind Sie perfekt oder unkonventionell? Tragen Sie Ringelstrümpfe? Was möchten Sie<br />
in Ihrem Leben ändern? Wollen Sie wirklich ins Ausland? Sind Sie darauf vorbereitet? Oder brauchen<br />
Sie nur Urlaub? Was ist an Ihrer Arbeit einzigartig? Wie wichtig ist Ihnen Neugier? Wohin führt sie<br />
Sie? Haben Sie über den kreativen Imperativ nachgedacht? Und, leisten Sie einen Beitrag dazu?
ANDERE HABEN DIE NASE OBEN.<br />
WIR HABEN SIE LIEBER VORN.<br />
Capgemini sucht Berater, die den richtigen Riecher haben:<br />
www.capgemini-karriere.de<br />
Collaborative Business Experience - die neue Form der Zusammenarbeit.<br />
www.TODA.de
das Jobmagazin mit der COACHING ZONE<br />
( )<br />
Das Besondere an BERUFSZIEL:<br />
Ein Spielfeld. Eine Coaching Zone. Sie lesen zuerst das Spiel vom<br />
Anfang bis zum Schluss. Die Artikel sind auf dem „Spielfeld“ platziert:<br />
Themen wie Fehler, Führung, Fußball.<br />
Inspiriert durch Feldsportarten haben wir für BERUFSZIEL Coaches<br />
engagiert, die für Sie das Spiel analysieren und kommentieren. Visualisiert<br />
durch die „Coaching Zone“, an der der Coach – gedanklich<br />
und textlich – entlangläuft.<br />
qq<br />
BERUFSZIEL 0106 – die dritte Ausgabe, das „kleine<br />
Jubiläum“. „Weiter so“, hören wir immer wieder.<br />
Wir denken gar nicht dran. „Wir freuen uns schon auf<br />
ähnliche Ausgaben.“ Wir nicht. Uns reizt das Neue.<br />
BERUFSZIEL wartet im Herbst mit einer Überraschung auf:<br />
*Bleibt alles anders. Und jetzt zu dieser Ausgabe:<br />
Liebe Leser,<br />
*Haben Sie gerade einen Fehler gemacht, aus dem mehr werden<br />
könnte? Nicht Ihr Rausschmiss – sondern eine Innovation? Seite 4.<br />
*In den vergangenen zwei Ausgaben interviewten wir Top-Manager –<br />
diesmal sprechen wir mit einem, der Top-Manager macht: Fredmund<br />
Malik, viel beachteter Management-Professor. Seite 14.<br />
*T, T, T: Talent, Taktik, Teamgeist – was wir vom Fußball lernen<br />
können. Seite 20. *Zwei Unternehmensberaterinnen haben das<br />
Pippilotta-Prinzip entdeckt – eine Karriereanleitung mit neuen Denkund<br />
Ringel-Mustern. Seite 22. *Ins Ausland und zurück – was Sie<br />
dabei für Ihre Versicherungen beachten müssen. Seite 28. *Sind<br />
Sie fit für die internationale Karriere? Wir haben ein Work-Out-<br />
Programm für Sie – inklusive MBA-Tipps. Seite 32. *Wein ist ein<br />
gutes Smalltalk-Thema für Geschäftsessen. Das Insider-Special von<br />
Weinbetriebswirtin und -königin Sylvia Benzinger. Seite 38. *F & E<br />
– das steht in der Wirtschaft für „Forschung und Entwicklung“. Im<br />
TV stehen diese Initialen für einen Ideen-, Geist- und Erfolgreichen.<br />
Wetten, dass Sie ihn kennen? Seite 44. *Außerdem: Beachten<br />
Sie die, die SIE suchen.<br />
Viel Vergnügen bei der Wissensaufnahme und -verwertung wünscht<br />
Ihnen Ihr BERUFSZIEL-Team.<br />
*SONGBOOK:<br />
Für den richtigen Background-Sound eignen sich zum Beispiel:<br />
*Bleibt alles anders: Herbert Grönemeyer *Mistake: Mike<br />
Oldfield *Learning to Fly: Tom Petty *You’ll Never Walk Alone:<br />
div. Interpreten *Hey Pippi Langstrumpf: Titelmelodie zur Fernsehserie<br />
*Come Back and Stay: Paul Young *New York – Rio<br />
– Tokio: Trio Rio*Red, Red Wine: UB 40 *Relax: Frankie Goes<br />
To Hollywood *Advertising Space: Robbie Williams<br />
IMPRESSUM: – der mediale Mentor für Young Professionals Herausgeber: Transmedia Verlagsgesellschaft mbH, Weyertal 59, 50937 Köln, Telefon: 0221 4722-300,<br />
E-Mail: info@berufsziel.de Idee und Konzeption: Viola Strüder Redaktion: Rainer Bachmann, Michael Heinemann-May, Sabine Olschner, Viola Strüder (verantwortlich)<br />
Autoren dieser Ausgabe: Sabine Asgodom, Kathrin Baier, Sylvia Benzinger, Dr. Johanna Dahm, Markus Del Monego, Uta Glaubitz, Lino Hermes, Carolin Lüdemann, Dr. Markus Merk,<br />
Kerstin Pinger, Anabel Schröder, Gudrun Schulz Website: www.berufsziel.de: Thomas Böttcher Cover: Stock4B. Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte Unterlagen keine<br />
Haftung. Grafik-Design: Olaf Meyer, Gestaltung, Im Stavenhof 5, 50668 Köln, Telefon: 0221 9227913, E-Mail: meyer.o@t-online.de Druckvorstufe: Köllen Druck + Verlag GmbH,<br />
Ernst-Robert-Curtius-Straße 14, 53117 Bonn, Telefon: 0228 98982-0, E-Mail: druckverlag@koellen.de Druck: Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG,<br />
Flomersheimer-Straße 2-4, 67071 Ludwigshafen, Telefon: 0621 6713-0 Verlag: Süddeutsche Zeitung GmbH, Sendlinger Straße 8, 80331 München, Telefon: 089 2183-0<br />
Anzeigen: Jürgen Maukner (verantwortlich), Jens Kauerauf (Anzeigenleitung) Anzeigenverkauf: Transmedia Verlagsgesellschaft mbH, Telefon: 0221 4722-300; Süddeutsche<br />
Zeitung GmbH, Monika Hehne, Telefon: 089 2183-8272 Anzeigentechnik: Transmedia Verlagsgesellschaft mbH, Anne-Marie Hensing, Ina Zanella, Telefon: 0221 4722-360<br />
EDITORIAL<br />
q COACHING ZONE SO FUNKTIONIERT DIE COACHING ZONE Der Coach spricht Sie direkt<br />
an. Er kommentiert, verweist auf Spielzüge, Varianten und Optionen. Er deckt Lücken auf, verborgene Möglichkeiten und stellt thematische<br />
Bezüge in einem größeren Rahmen her. So wie ein Sport-Coach seinen Spielern Mut macht, sie taktisch unterstützt und betreut, so<br />
werfen unsere Coaches Fragen auf, regen Perspektivwechsel an und wirken als „Verstärker“. Sie helfen dabei, Entscheidungen so zu treffen,<br />
dass Kopf und Bauch in Einklang sind. Die Coaches beziehen Sie als Mitspieler ein und liefern Ihnen Transferhilfen. So können Sie<br />
in der eigenen Lebenswirklichkeit das „Spiel“ für sich selbst fortsetzen und die Erkenntnisse konkret für die eigenen Wege und Erfolge<br />
nutzen. Spielergebnis: Sie setzen sich mit einem Thema durch die Hilfestellung ganz neu auseinander: Sie schauen zu, lesen, lernen und<br />
arbeiten an sich selbst. Spielen Sie mit!<br />
01
02<br />
INHALT<br />
Editorial/Das Coaching-Konzept<br />
Inhaltsverzeichnis/Die Coaches<br />
Ich habe einen Fehler gemacht<br />
„Aus dem Schlamassel wieder rauskommen“<br />
Management-Professor Fredmund Malik:<br />
Führen ist ein Handwerk<br />
Taktik im Team<br />
Karriere mit Langstrumpf<br />
Sicher – seguro – secure – sicuro<br />
COACHING ZONE q<br />
Fit für den Weltmarkt?<br />
WeinWissen wirkt<br />
Frank Elstner im Gespräch<br />
01<br />
02<br />
04<br />
12<br />
14<br />
20<br />
22<br />
28<br />
32<br />
38<br />
44<br />
LEBENSZIEL<br />
FASZINATION<br />
BERUFSZEIT<br />
ZINSZAHL<br />
HANDWERKSZEUG<br />
PULSZONE<br />
AUSZUG<br />
BERUFSZIEL Inserentenverzeichnis 0106 ALDI AUDI Allianz Bankakademie Capgemini Careers in Europe Commerzbank DaimlerChrysler Deloitte Deutsche Post World Net –<br />
DHL – Postbank ECE Projektmanagement E.ON Energie HFH – Hamburger Fern-Hochschule HHL – Leipzig Graduate School of Management KPMG Schaeffler Gruppe – LUK –<br />
INA – FAG RWE Techniker Krankenkasse The Boston Consulting Group<br />
DIE COACHES: Sabine Asgodom arbeitet als Trainerin für Unternehmen, Verbände und<br />
Seminaranbieter und coacht Führungskräfte aus Medien, Politik und Wirtschaft. www.asgodom.de Dr. Johanna Dahm, Geschäftsführerin<br />
von Skylight, berät Unternehmen in Personalauswahl und -entwicklung. www.skylight.de Uta Glaubitz hat sich als Berufsberaterin und<br />
Autorin auf das Thema „Berufsfindung“ spezialisiert. www.berufsfindung.de Carolin Lüdemann, Juristin und ausgebildeter Business-<br />
Coach, ist Gesellschafterin der Perspektive GmbH/CoachAcademy sowie Karriereexpertin des TV-Senders N24. www.coachacademy.de<br />
Dr. Markus Merk ist Bundesliga-Schiedsrichter und Mitte Januar erneut zum Weltschiedsrichter gewählt worden. www.merk-es-dir.de<br />
Markus Del Monego arbeitet bei dem Essener Weinberatungsunternehmen caveCo und wurde vor einigen Jahren zum Weltmeister der<br />
Sommeliers ernannt. www.delmonego.de Anabel Schröder ist Coach und persönlicher Berater für Führungs(nachwuchs)kräfte. Sie nutzt<br />
das „Animal Based Coaching“, um Verhaltensweisen anhand von Tieren zu verdeutlichen. www.beratung-und-coaching.com
Verstärken Sie eines der größten<br />
Energieunternehmen Europas.<br />
Ihre Energie ist unser Antrieb.<br />
Energie, Einsatzfreude und Engagement unserer rund 87.000 Mitarbeiter haben uns<br />
international ganz weit nach vorne gebracht. Am Ziel sind wir noch lange nicht. Freuen<br />
Sie sich auf ein Unternehmen, das mit seiner Energie Menschen und Märkte bewegt.<br />
Und auf berufliche Herausforderungen, die Ihnen alle Chancen bieten, Ihre Dynamik<br />
in Berufserfolg umzusetzen: im Rahmen eines studienbegleitenden Praktikums, als<br />
Trainee in einer unserer operativen Gesellschaften, als qualifizierter Direkteinsteiger<br />
in einem konkreten Aufgabenbereich oder als Teilnehmer des konzernweiten<br />
International Graduate Programs.<br />
Mehr über uns erfahren Sie unter www.rwe.com/karriere.<br />
RWE AG<br />
Opernplatz 1 • 45128 Essen • T +49 (0)201/12-00<br />
www.rwe.com • personalmarketing-konzern@rwe.com
LEBENSZIEL<br />
04<br />
Asgodom live<br />
IRREN IST MENSCHLICH. Was für ein saudummer Fehler!<br />
Bah, ist das peinlich. Wie die anderen schauen! Mist. Wenn wir vor dem Scherbenhaufen stehen, schießt uns<br />
meist ein Gedanke durch den Kopf: „Wie konnte mir das nur passieren?“. Das Spannende – allein aufgrund der<br />
Betonung dieser Frage entscheidet sich, wie wir mit dem Missgeschick umgehen: als Opfer, Täter oder Handelnder.<br />
Verfallen wir in die Opferrolle, geben wir Verantwortung aus der Hand. Landen wir in der Selbstbestrafungsfalle,<br />
verlieren wir den Mut. Bekommen wir eine Handlungsanleitung, erhalten wir eine Chance zu lernen. Und das<br />
alles durch die Betonung eines Satzes? Ja. Schauen Sie sich die Variante eins an: „Wie konnte mir das nur passieren?“<br />
Mit dieser Betonung bekommt der Satz etwas Weinerliches: Immer bin ich das arme Opfer. Ich konnte<br />
COACHING ZONE q<br />
Sabine Asgodom, Management-Trainerin, Coach und Buchautorin, München
SXC/David Crow<br />
FÄLLT IHNEN DIESER Satz schwer? Dabei können aus Fehlern Innovationen<br />
werden. Wer behauptet, immer alles hundertprozentig richtig zu machen, leidet an Selbstüberschätzung,<br />
und begeht gleich den ersten Fehler. Perfektionisten sind nicht nur langweilig, sie<br />
verspielen auch die Chance, aus den eigenen Fehlern zu lernen und sich persönlich wie beruflich<br />
weiterzuentwickeln. VON GUDRUN SCHULZ<br />
„Zwei bis fünf Fehler pro Stunde macht jeder Mensch“,<br />
meint Professor Dr. Michael Frese. Der Psychologe<br />
erforscht an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wie<br />
Fehler als Lerninstrumente kommuniziert und allen Beteiligten<br />
im Unternehmen zugänglich gemacht werden können.<br />
Sein Fazit: Ein Betrieb kann nur dann Höchstleistungen<br />
erbringen, wenn aus Fehlern gelernt wird. Lernbereitschaft<br />
zahlt sich aus. Frese: „Die Profitabilität von Firmen erhöht<br />
sich um ungefähr 20 Prozent bei hoher Fehlermanagementkultur<br />
und reduziert sich um ungefähr 20 Prozent bei niedriger<br />
Fehlermanagementkultur.“<br />
Das Walldorfer Softwareunternehmen SAP hat das Potenzial<br />
von Fehlern längst erkannt und setzt beim Umgang mit den<br />
Dingen, die nicht so laufen, wie sie sollen, vor allem auf<br />
Transparenz und Offenheit. „Die Innovationsfähigkeit eines<br />
Unternehmens hängt untrennbar mit der Motivation und<br />
gestalterischen Fähigkeit seiner Mitarbeiter zusammen. Das<br />
heißt, nur in einer fehlertoleranten Arbeitsumgebung können<br />
Neuerungen überhaupt entstehen. Umgekehrt: Wo<br />
SXC/Davide Guglielmo<br />
keine Fehler erlaubt sind, können auch keine Neuerungen<br />
entstehen“, sagt Hartmut Hillebrand, Global Head of Executive<br />
Development bei SAP. „Wir pflegen deshalb eine sehr<br />
offene Kultur. Transparenz ist dabei das Schlüsselkriterium,<br />
um Fehler bereits in ihrer Entstehung zu erkennen – und zu<br />
vermeiden. Ein Arbeitsklima, in dem Fehler erlaubt e<br />
sind, ist notwendig, weil sie die Grundlage für Weiterentwikklung<br />
und deshalb auch nicht umsonst sind.“<br />
FEHLER VERMEIDET MAN, INDEM MAN ER-<br />
FAHRUNG SAMMELT. ERFAHRUNG SAMMELT<br />
MAN, INDEM MAN FEHLER MACHT.<br />
Laurence Johnston Peter (1919-90), amerikanischer Managementberater<br />
Auch in anderen Unternehmen hat sich die Erkenntnis mittlerweile<br />
durchgesetzt, dass gute Ideen nicht vom Himmel<br />
fallen und Innovationen nicht ohne Fehler zu haben sind.<br />
Und das braucht Zeit und Freiraum. Beim Multitechnologie-<br />
Unternehmen 3M beispielsweise haben die Mitarbeiter 15<br />
Prozent ihrer Arbeitszeit zur freien Verfügung, um an Projekten<br />
eigener Wahl zu forschen. Der Automobilhersteller BMW<br />
ermunterte vor einigen Jahren mit der Initiative „Kreativer<br />
Fehler des Monats“ seine Beschäftigten, Neues auszuprobieren.<br />
Mit Erfolg, wie Bernd Kriegesmann, Leiter des Instituts<br />
für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum, das<br />
die Initiative wissenschaftlich auswertete, weiß: „Die Mitarbeiter<br />
sollten neue Dinge ausprobieren und dabei auch<br />
scheitern dürfen. Die Initiative honorierte, dass jemand<br />
gegen den Mainstream angeht und hat auf diese Weise<br />
Motivation freigesetzt.“<br />
doch gar nichts dafür. Warum bestraft mich das Leben so hart? Und außerdem: Die anderen sind schuld, die hätten<br />
mir sagen, helfen, mich nicht überschätzen dürfen... Es ist alles so ungerecht! Leider kann ich selbst gar nichts dafür<br />
tun, um beim nächsten Mal diesen Fehler nicht zu wiederholen. Ist doch alles Schicksal. Variante zwei: „Wie konnte<br />
mir das nur passieren?!“ Wird das Wort „konnte“ hart betont, führt das direkt in die Selbstbestrafung: Ich bin doch<br />
zu dumm. Ich bin unfähig. Immer mache ich alles falsch. Ich sollte es einfach lassen. Es erinnert mich an all die anderen<br />
Male, an denen ich ebenfalls unverzeihliche Fehler gemacht habe. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Ebenfalls der<br />
direkte Weg in die Passivität. Es ist halt so, ich bin ein Versager. Und lege damit die Grundlage für viele weitere Versagen.<br />
Nun die dritte Variante: „Wie konnte mir das nur passieren?“ Allein diese andere, nachdenkliche Betonung<br />
9führt uns aus der Opferrolle auf einen guten Weg. Schon bekommt der Satz etwas Analytisches: Wie ist es zu dem<br />
05
LEBENSZIEL<br />
Allerdings: Fehler ist nicht gleich Fehler. Während eine Null-<br />
Fehler-Mentalität der Killer jeder Innovationsbemühung sein<br />
kann, haben Fehler bei Routinetätigkeiten nichts zu suchen.<br />
Vor allem nicht, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen,<br />
in der Medizin, bei der Lebensmittelproduktion, im Flugverkehr<br />
oder der Konstruktion und Fertigung im Automobilbau.<br />
Niemand ist unfehlbar – auch nicht der Chef<br />
„Aus Schaden wird man klug.“ Trotz dieser Einsicht ist es<br />
um das Ansehen von Fehlern laut Professor Frese, der seit<br />
mehr als 20 Jahren zu dem Thema forscht, in Deutschland<br />
nicht gut bestellt. „Beim Fehlermanagement steht Deutschland<br />
von 62 Ländern an vorletzter Stelle“, so Frese. Abweichungen<br />
vom Soll seien im Land der Normen nicht gern<br />
gesehen, weil sie Unsicherheit und Ängste auslösten. Hinzu<br />
komme, dass die meisten deutschen Manager nach Ansicht<br />
des Fehlerforschers weder Klima noch Kultur in ihrem<br />
Betrieb kennen, geschweige denn über die Qualifikation verfügen,<br />
diese positiv zu beeinflussen. So reduziere sich der<br />
Umgang mit Fehlern in Deutschland vielerorts noch immer<br />
auf Vertuschungsversuche.<br />
Gefangen im Tagesstress und dem Wunsch, alles möge<br />
möglichst glatt ablaufen, gilt oft noch die Maxime: Warum<br />
eine bewährte Strategie ändern, wenn bislang doch alles<br />
gut gegangen ist? Während in der Produktion beim Auftreten<br />
von Fehlern die Maschinen sofort gestoppt werden, wird im<br />
Management erst einmal weiter Kurs gehalten. „Gerade<br />
Manager, die nicht ganz sattelfest in ihrem Job sind, scheuen<br />
sich, etwas Unangenehmes zu sagen, und haben oft Angst,<br />
einen Mitarbeiter auf einen Fehler aufmerksam zu machen.<br />
Es herrscht eine Mentalität des Wegschauens getreu dem<br />
Motto ‚solange niemand etwas sagt, wird die Sache schon<br />
laufen’“, sagt Managementtrainerin Christine Öttl.<br />
Wer sich aber bei Fehlern gemäß der Vogel-Strauß-Taktik<br />
konsequent wegduckt, vergibt die Chance zum Wandel und<br />
riskiert eventuell sogar eine existenzielle Krise. Die Wiener<br />
Kommunikationsberaterin Karin Kreutzer sieht in der Etablierung<br />
einer Fehlerkultur deshalb eine wichtige Aufgabe<br />
der internen Kommunikation. „Es geht nicht darum, irgendwelche<br />
Leitlinien aufzuschreiben, sondern vielmehr darum,<br />
als Führungskraft vorzuleben, dass auch der Chef nicht perfekt<br />
ist. Allerdings darf Fehlerkultur auch nicht als unreflektierte<br />
Aufforderung zum Fehlermachen verstanden werden.<br />
Entscheidend ist, dass Mitarbeiter keine Angst davor<br />
haben, Fehler zu machene<br />
, weil sonst in den meisten Fällen<br />
eine Vertuschungskultur entsteht. Stattdessen sollten<br />
sie die Möglichkeit haben, konstruktiv mit ihnen umzugehen.“<br />
Fehler ja, aber bitte nicht zweimal, heißt deshalb die Devise<br />
beim Kommunikationsunternehmen Motorola. „Wir betrei-<br />
06<br />
EINEN FEHLER MACHEN UND IHN NICHT<br />
KORRIGIEREN – DAS ERST HEISST WIRKLICH<br />
EINEN FEHLER MACHEN.<br />
Konfuzius (551-479 v.Chr.), chinesischer Philosoph<br />
SIX SIGMA:<br />
FEHLERVERMEIDUNG MIT METHODE<br />
Ein strategisches Mittel der Fehlervermeidung ist die Six Sigma Methode, die in den 80er<br />
Jahren von Motorola im Rahmen einer Qualitätskampagne entwickelt wurde.<br />
Die Methode soll helfen, Fehler und Qualitätsprobleme zu eliminieren, Unternehmensprozesse<br />
kontinuierlich zu verbessern und damit Kosten einzusparen. Die Idee dahinter: Qualität muss<br />
auf allen Ebenen des Unternehmens praktiziert werden und potenzielle Fehlerquellen müssen<br />
in jedem Arbeitsschritt identifiziert werden. Als Folge sollen in Unternehmen, die flächendeckend<br />
nach Six Sigma organisiert sind, keine Nachbesserungen anfallen und Prozesse nahezu<br />
fehlerfrei laufen. Motorola will durch die verminderten Fehlerkosten bis heute über elf Milliarden<br />
Euro eingespart haben. In Deutschland hat sich die Zahl der Unternehmen, die Six Sigma<br />
einsetzen, nach Angaben von Matthias Schneider, Professor für Produktion und Verfahrenstechnik<br />
an der Fachhochschule Köln, in den vergangenen zwei Jahren auf 200 verdoppelt.<br />
KULTUR DER ZWEITEN CHANCE<br />
Auch wenn die Debatte um die Fehlerkultur in Unternehmen seit einigen Jahren verstärkt<br />
geführt wird, tut man sich in Deutschland nach wie vor schwer damit, Fehler einzugestehen.<br />
Misserfolge werden hierzulande gern als Zeichen für Unfähigkeit, Inkompetenz und<br />
Versagen gedeutet. Jenseits des großen Teiches geht man dagegen meist weitaus gelassener<br />
mit der eigenen Fehlbarkeit um. Viele Amerikaner nehmen kein Blatt vor den Mund,<br />
wenn es darum geht, das eigene Scheitern einzugestehen, und im Wirtschaftsmagazin Forbes<br />
berichten Manager regelmäßig über ihre größten Fehltritte. Auch was Unternehmensgründungen<br />
angeht, zeigt sich Deutschland deutlich zaghafter. Aus Angst vor einem Flop<br />
wirft fast jeder zweite potenzielle Gründer die Flinte wieder ins Korn, noch bevor er seine<br />
Idee überhaupt umgesetzt hat. Ganz anders die Amerikaner, die sich den Pioniergeist der<br />
Gründerväter bewahrt haben. Dort schreckt nur jeder Fünfte davor zurück, seine Firmenidee<br />
tatsächlich zu verwirklichen. Anders als in Deutschland bekommen Selbständige in den USA<br />
eine zweite, und wenn nötig, auch eine dritte Chance. Dass es mit dem eigenen Geschäft<br />
nicht auf Anhieb funktioniert, gilt in den USA nicht als Scheitern. Im Gegenteil: Unternehmensgründer<br />
werden für ihren Mut, etwas gewagt zu haben, respektiert. Ein Grundstein für<br />
das zwiespältige Verhältnis der Deutschen zu ihren Fehlern wird schon in der Schule gelegt.<br />
Eine falsche Antwort wird oft übergangen oder mit einem knappen Kommentar negativ<br />
bewertet. Zwar heißt das Sprichwort „Aus Fehlern wird man klug“, in der Regel erfahren<br />
Schüler nach dem Motto „setzen, sechs“ aber erst einmal, dass Fehler sanktioniert werden<br />
und Synonym für Schwäche, Nichtwissen und Defizite sind. „Es wird uns schon in der Schule<br />
anerzogen, dass Fehler etwas Schlechtes sind“, sagt Christian Harteis, wissenschaftlicher<br />
Assistent am Institut für Pädagogik an der Universität Regensburg. Und Erziehungswissenschaftler<br />
Professor Fritz Oser von der Universität Fribourg spricht in diesem Zusammenhang<br />
vom „Bermudadreieck“, weil Lernpotenzial gleich einem Flugzeug in einem mysteriösen Bermudadreieck<br />
verschwindet.<br />
Fehler gekommen? Was habe ich nicht beachtet, nicht gewusst? Was war an diesem Tag los, was hat meine Aufmerksamkeit beeinflusst?<br />
Wie war ich selbst drauf? Wie stand ich der Aufgabe gegenüber: aufgeregt, ablehnend, habe ich sie unterschätzt? Wenn ich es<br />
schaffe, diese Fragen zu stellen, habe ich eine Chance auf Veränderung, besser auf Weiterentwicklung. Das „Wie“ zeigt Auswege, Handlungsmöglichkeiten.<br />
Meine Selbstkritik, die sicher notwendig ist, richtet sich nicht vernichtend gegen meine Person „zu doof“, oder<br />
gegen die anderen „so doof“, sondern gegen eine falsche Entscheidung, gegen situatives Unvermögen. Und dies hatte Ursachen.<br />
Fehler gehören zur persönlichen Entwicklung. Sie kennen vielleicht den Satz: „Wir lernen nicht durch Erfolge, sondern durch Misserfolge.“<br />
Wenn Sie kleinen Kindern beim Laufenlernen zusehen, sehen Sie diesen Zusammenhang. Autsch, hingefallen, aha, ich muss besser<br />
die Balance halten. Schon wieder – 9 Festhalten für den Anfang wär nicht schlecht. Mama mia, schon lieg ich wieder da – also nochmal,<br />
langsam einen Fuß vor den anderen. Klappt doch. Es ist ein Wahn zu glauben, dass wir ohne Fehler durchs Leben kommen.<br />
Photocase.com
Kochen Sie gerne Ihr<br />
eigenes Süppchen?<br />
Oder lieber mit Freunden?<br />
Zu einem sehr guten Essen gehört das Gleiche wie zu einer sehr guten<br />
Lösung. Salopp gesagt: Exzellente Zutaten, exzellent zusammengestellt.<br />
In unserem Fall also hervorragende Leute in der richtigen Mischung.<br />
Genau das ist es, was wir bei Deloitte, einer der führenden Prüfungs- und<br />
Beratungsgesellschaften, so machen. Wir stellen für jeden unserer Kunden<br />
Teams auf, oft sogar aus allen Disziplinen, die voneinander profitieren.<br />
Es treffen sich also Wirtschaftsprüfer, Steuerexperten, Corporate Finance-<br />
Berater und Consultants. So ist ein Rundum-Blick über alle Bereiche<br />
garantiert und eine Lösung, die weitergedacht und wirklich auf dem Punkt<br />
ist. Für einen langfristigen Mehrwert. Dass das nicht nur unseren Kunden<br />
schmeckt, sondern auch den Mitarbeitern, versteht sich von alleine.<br />
Wenn Sie mehr über uns und Ihre Karrieremöglichkeiten bei Deloitte<br />
wissen möchten, finden Sie die wichtigsten Infos auf unserer Website:<br />
www.deloitte.com/careers<br />
© 2006 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Und wann kommen Sie auf den Punkt?
LEBENSZIEL<br />
ben ein systematisches Training für alle Mitarbeiter, wobei<br />
Fehlervermeidung nicht im Vordergrund steht“, sagt Heinrich<br />
Korte, Personalleiter bei Motorola. „Die Vorgabe für<br />
unsere Mitarbeiter ist, lieber zu handeln als zu warten,<br />
auch mit dem Risiko, einen Fehler zu begehen. Durch Training,<br />
zum Beispiel im Rahmen von Six Sigma, wird das<br />
Risiko natürlich minimiert, denn den gleichen Fehler zweimal<br />
akzeptieren wir nicht.“<br />
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist<br />
Ob Topmanager oder Young Professional – vor einem Lapsus<br />
ist niemand gefeit und auch der größte Perfektionist bleibt<br />
von Fehlern nicht verschont. Ist das Kind erst einmal in den<br />
Brunnen gefallen, geht es deshalb meist um schnelle und<br />
effektive Schadensbegrenzung. Als Erste-Hilfe-Maßnahme<br />
empfehlen sich Offenheit und Ehrlichkeit e . Schließlich kann<br />
Vertuschen von Schwachstellen und Missgeschicken weitaus<br />
größere Effekte haben als der eigentliche Fehler selbst. Phänomen<br />
Schneeballeffekt: Je länger man wartet, ein Problem<br />
anzusprechen, umso größer ist hinterher der Schaden. Eine<br />
Falle, in die gerade Berufseinsteiger oft tappen, weil sie Konsequenzen<br />
noch nicht richtig einschätzen können. Was aus<br />
ihrer Perspektive ein kleiner Patzer scheint, kann trotzdem<br />
weit reichende Folgen haben. Heinrich Korte von Motorola rät<br />
jungen Menschen deshalb, genau hinzuschauen. „Anfänger<br />
müssen sich bewusst sein, dass sie noch lernen. Viele wollen<br />
ihr frisch erworbenes Wissen anwenden, sollten aber zu<br />
Beginn sorgfältig beobachten, was die Kollegen machen, die<br />
bereits mehr Erfahrung haben. Nicht alles ‚Alte’ ist gut, aber<br />
eben auch nicht schlecht.“<br />
Auslöser für viele Anfängerfehler kann auch ein Mangel an<br />
Informationen sein. Als persönliche Fehlervermeidungsstrategie<br />
empfiehlt Christine Öttl deshalb vor allem eines: fragen,<br />
fragen, fragen. Gerade Absolventen täten sich schwer damit<br />
zuzugeben, dass sie etwas nicht wissen, und versuchten,<br />
sich erst einmal so durchzuschlagen. „Wer neu ist, kann<br />
nicht gleich vom ersten Tag an alles wissen. Außerdem ist<br />
es viel peinlicher, Fehler zu machen, als einzugestehen,<br />
dass man etwas nicht weiß.“ Ihr Rezept: gut zuhören, alles<br />
aufschreiben und den Vorgesetzten auch mal direkt auf<br />
bekannte Fehlerquellen ansprechen. Wenn alles zu spät ist<br />
und der Fehler passiert, sollte man die Karten offen auf den<br />
Tisch legen und im Idealfall gleich eine Lösung präsentieren,<br />
wie man Probleme künftig vermeiden will. Schließlich schätzen<br />
auch Vorgesetzte Konstruktivität mehr als Katastrophenstimmung.<br />
Karin Kreutzer: „Anstatt zu jammern und hundertmal<br />
zu hinterfragen, warum etwas schiefgegangen ist,<br />
sollte man seine Energie lieber in die Problemlösung stecken.“<br />
Wer sich erst einmal zur Beichte durchgerungen hat, sollte<br />
darauf achten, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wer<br />
merkt, dass der Chef unter Druck steht und im Stress ist,<br />
08<br />
DAS IST DAS SCHÖNE AN EINEM FEHLER:<br />
MAN MUSS IHN NICHT ZWEIMAL MACHEN.<br />
Thomas Alva Edison (1847-1931), amerikanischer Erfinder<br />
VOM FLOP<br />
ZUR INNOVATION<br />
Fehler sind oft die Grundlage einer Innovation. Viele Erfindungen sind nicht dem<br />
Geistesblitz eines genialischen Forschers zu verdanken, sondern Resultat eines<br />
missglückten Versuchs.<br />
Beispiel Post-it: Die kleinen gelben Zettelchen, die heute von keinem Schreibtisch<br />
mehr wegzudenken sind, erwiesen sich zunächst als glatte Fehlentwicklung. Ein<br />
Mitarbeiter der Klebstoffabteilung beim Multitechnologie-Unternehmen 3M wollte<br />
eigentlich einen neuen Super-Klebstoff erfinden. Was nach monatelangem Forschen<br />
herauskam, war jedoch ein Produkt, das nicht dauerhaft klebte und damit<br />
komplett unbrauchbar schien.<br />
Dass die kleinen Haftnotizen dann doch noch den Markt eroberten, geht auf das<br />
Konto eines 3M-Kollegen. Der sang in seiner Freizeit im Kirchenchor und war<br />
genervt von den Lesezeichen, die ihm dauernd aus dem Gesangbuch fielen. Der<br />
missglückte Super-Kleber kam ihm da gerade recht und die Idee des Post-its war<br />
geboren. „Fehler wird es immer geben. Aber die Fehler der Mitarbeiter, die meist<br />
die richtigen Dinge tun, sind nicht so gravierend wie die, die dadurch entstehen,<br />
dass das Management den Verantwortlichen genau vorschreiben will, wie sie ihre<br />
Arbeit zu verrichten haben“, lautet die 3M-Firmenphilosophie. „Ein Management,<br />
das überkritisch auf Fehler reagiert, zerstört Eigeninitiative. Doch Mitarbeiter mit<br />
persönlichem Engagement sind lebenswichtig, wenn ein Unternehmen weiter<br />
wachsen will.“<br />
Auch das Potenzmittel Viagra verdankt die Männerwelt einem Zufall. Eigentlich<br />
waren die Forscher von Pfizer auf der Suche nach einem neuen Medikament<br />
gegen Herzerkrankungen. Das Forschungsergebnis war jedoch wenig befriedigend,<br />
die Nebenwirkungen dafür waren umso interessanter und führten letztlich zum Verkaufsschlager<br />
Viagra. Fälle wie diese sind keine Ausnahmen. Scheitern gehört zur<br />
technischen Entwicklung dazu, und 85 bis 95 Prozent aller Entwicklungen gelangen<br />
laut Technikhistoriker Reinhold Bauer nie zur Marktreife.<br />
( )<br />
Buchtipps<br />
Karin Kreutzer: Angst vor Fehlern? Schwerer Fehler!; Leykam Verlag, Graz 2003;<br />
ISBN 3-7011-7476-8; 17,90 Euro<br />
Arthur Freeman, Rose DeWolf: Die 10 dümmsten Fehler kluger Leute Piper Verlag;<br />
ISBN 3492240283; 8,90 Euro<br />
Peter Hochreither: Fehlermanagement im Unternehmen. Wie aus Fehlern Umsatz und Gewinn werden<br />
Edition Praxiswissen; Business Village ; ISBN 3-934424-43-0; 21,80 Euro<br />
Johann Wappis, Berndt Jung: Taschenbuch Null-Fehler-Management. Umsetzung von Six Sigma<br />
(erscheint voraussichtlich Mai 2006); Hanser Fachbuchverlag; ISBN: 3-446-40624-7; 29,90 Euro<br />
Gerard Nierenberg: Do It Right The First Time: A Short Guide to Learning from Your Most<br />
Memorable Errors, Mistakes and Blunders; Verlag John Wiley & Sons; 18,95 Euro<br />
„Shit happens“ sagt der Engländer mit bekannt schwarzem Humor. Wir brauchen aber nicht nur in Unternehmen, wir brauchen auch für<br />
uns selbst eine kluge Fehlertoleranz. Einkalkulieren, dass wir Fehler machen, erkennen, wenn wir sie machen, und lernen, damit wir<br />
dieselben nicht noch einmal machen. Und dazu braucht es eben den klaren Blick aufs 9 „Wie ist es passiert?“. Je rationeller, klüger<br />
wir an diese Frage heran gehen, umso größer die Chance der Reifung. Fehler geben uns immer eine Botschaft: Etwas stimmte nicht,<br />
mit unserer Einstellung, mit unserer Aufmerksamkeit, mit unseren Fähigkeiten, mit unserer Motivation, aber auch mit dem Prozess, mit<br />
den Umständen. Der Hauptfeind der ehrlichen Fehleranalyse ist übrigens die Eitelkeit. Aus Eitelkeit werden Fehler nicht zugegeben,<br />
unterbleibt die Ursachenforschung. Aus Eitelkeit werden Gründe unter den Teppich gekehrt, Verkettungen nicht eingestanden. Ein Bekannter<br />
von mir, Projektleiter in einem mittelständischen Unternehmen, macht mit seinem Team jeden Montagmorgen eine kurze Fehlerkonferenz:<br />
Wer hat was in der letzten Woche falsch gemacht? Seine Begründung: „So können wir voneinander lernen, Fehler vermeiden.“
‡ man sagt: studenten sind mutlos. ‡ wir suchen<br />
talente, die entschlossen ihre zukunft in die hand nehmen. Ihr einstieg<br />
ins banking mit unseren trainee-programmen.<br />
‡ ideen nach vorn ‡<br />
////////////////////////////////////////////// www.commerzbank.de/karriere / ///////////
LEBENSZIEL<br />
10<br />
schlägt am besten vor, die Sache später und in Ruhe bei<br />
einem Kaffee zu besprechen. Weniger gut kommt dagegen<br />
an, wer versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und<br />
dem Kollegen das Malheur in die Schuhe zu schieben.<br />
EIN LEBEN, DAS JEMAND DAMIT VERBRINGT, FEHLER ZU MACHEN,<br />
IST NICHT NUR EHRENVOLLER, SONDERN AUCH NUTZBRINGENDER ALS<br />
EIN LEBEN, DAS MIT NICHTSTUN VERBRACHT WIRD.<br />
George Bernard Shaw (1856-1950), irischer Schriftsteller<br />
ES STEHT SCHLIMM UM EINEN MENSCHEN,<br />
AN DEM MAN NICHT EINEN EINZIGEN<br />
SYMPATHISCHEN FEHLER ENTDECKEN KANN.<br />
Benjamin Disraeli (1804-81), britischer Politiker und Schriftsteller<br />
Mindestens ebenso wichtig wie ein ehrliches Schuldeingeständnis<br />
ist die anschließende Analyse. Um Fehler künftig<br />
zu vermeiden, muss der Sache auf den Grund gegangen<br />
werden: Handelt es sich lediglich um einen Flüchtigkeitsfehler?<br />
Laufen Prozesse nicht optimal? War der Mitarbeiter<br />
überlastet? Benötigt er eine zusätzliche Schulung oder entspricht<br />
seine Aufgabe vielleicht gar nicht seinen Fähigkeiten<br />
und Talenten?<br />
Auch SAP stellt bei Fehlern die Frage nach dem Warum.<br />
Hartmut Hillebrand: „Unsere Ziele sind klar formuliert. Oft<br />
gibt es aber mehrere Wege, die dorthin führen. Dabei können<br />
Fehler vorkommen. Es ist deshalb wichtig zu erkennen,<br />
warum Fehler gemacht wurden, und Korrekturmaßnahmen<br />
einzuleiten e . Entscheidend dabei ist, dass Fehler nicht zur<br />
Charakterisierung einer Person herangezogen werden, denn<br />
niemand ist fehlerfrei.“ Sicher ist: Die Debatte um Fehlerkultur<br />
und Fehlermanagement ist in den vergangenen Jahren<br />
in Schwung gekommen. Dass sich der Umgang mit Fehlern<br />
dadurch nachhaltig verändert hat, ist damit allerdings<br />
noch nicht gesagt. Bernd Kriegesmann vom IAI ist skeptisch:<br />
„Angesichts der Arbeitsverdichtung und des Arbeitsplatzabbaus<br />
bleibt den Mitarbeitern oft kaum mehr Raum,<br />
etwas auszuprobieren. Stattdessen laufen sie dem Routinegeschäft<br />
hinterher.“ Positive Ansätze beobachtet Kriegesmann<br />
dagegen vor allem im Mittelstand. Anders als Großunternehmen<br />
seien mittelständische Unternehmen noch am<br />
ehesten bereit, einem Mitarbeiter Geld und Zeit zur Verfügung<br />
zu stellen, um Neues auszuprobieren.<br />
Fehler, so unangenehm sie für alle Beteiligten sind, können<br />
neben einem Erkenntnisgewinn wichtige Impulse für die<br />
eigene berufliche Entwicklung bringen. Wie im Fall von Peter<br />
Hochreither. Der ehemalige Fielmann-Filialleiter schied 1998<br />
aus dem Unternehmen nicht allein deshalb aus, weil er sich<br />
einige Managementfehler leistete, sondern vor allem weil er<br />
sie nicht zugegeben hatte. Heute ist Hochreither als erfolgreicher<br />
Managementtrainer tätig – und bringt anderen bei,<br />
wie sie mit Fehlern am besten umgehen.<br />
Übrigens: Er fängt immer mit seinen eigenen Fehlern an. Und erklärt vor allem das „Wie“. Wenn Sie Ihre persönliche Fehlerkonferenz<br />
einberufen wollen, nutzen Sie die „Fehlersonne“, die ich entwickelt habe und sehr nützlich finde. Hier eine kurze Anleitung: Nehmen<br />
Sie ein Blatt Papier quer, unterteilen Sie es in zwei Hälften. Zeichnen Sie in die Mitte der linken Seite einen Kreis und schreiben Sie<br />
ein Stichwort für einen Fehler hinein, den Sie gemacht haben und der unangenehme Folgen hatte. Zum Beispiel: „Wichtigen Rückruf<br />
vergessen“. Jetzt malen Sie fünf bis sieben Sonnenstrahlen um diesen Kreis und schreiben ans Ende jeden Strahls, welche Umstände<br />
zu diesem Fehler geführt haben. Zum Beispiel: 1. War ein unangenehmes Thema; 2. Musste dringend einen Bericht fertig stellen;<br />
3. War an diesem Tag mies drauf; 3. Habe morgens nicht in meinen Kalender gesehen; 4. War alles zu viel an diesem Tag; 5. Eigentlich<br />
war ich für den Käse gar nicht zuständig. Je mehr Details Sie von diesem Tag erinnern und je ehrlicher Sie dabei sind, umso besser<br />
für den 9 Lernerfolg. Sehen Sie sich diese Fehlersonne gründlich an. Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus? Wie konnte<br />
Photocase.com
Lenken Sie mit.<br />
Begleiten Sie uns auf dem Weg zur globalen Nr. 1<br />
Wir von Deutsche Post World Net leben Logistik. Weltweit liefern wir exzellente Qualität für den Erfolg<br />
unserer Kunden: unterwegs, die globale Nr. 1 zu werden. Lenken Sie diesen spannenden Prozess mit. Bringen<br />
Sie die Marken von Deutsche Post World Net, Deutsche Post, DHL und Postbank, ans Ziel – mit innovativen<br />
Ideen für Express & Logistik, Brief- und Kommunikations- sowie Finanzdienstleistungen. Sie werden erwartet:<br />
www.dpwn.de/karriere<br />
Eine Welt voller Chancen:
LEBENSZIEL<br />
„AUS DEM SCHLAMASSEL<br />
Hochreither<br />
Herr Hochreither, wenn Sie auf Ihre Zeit bei<br />
Fielmann zurückblicken: Was haben Sie<br />
damals falsch gemacht?<br />
Ich habe die Fehler, die ich gemacht habe, von<br />
mir gewiesen oder sie ignoriert. Ich habe den<br />
Wandel des Unternehmens von einem Mittelständler<br />
zu einem Konzern nicht in meine eigene<br />
Karriereplanung mit einbezogen. Wenn man<br />
erfolgreich mit einem Unternehmen mitwächst,<br />
wird man unter Umständen betriebsblind und<br />
meint, man werde immer wieder von einem Netz<br />
aufgefangen, egal was man tut. Auch ich glaubte<br />
daran, was ein großer Fehler war. Die Unternehmenswerte<br />
und die Strategien des Unternehmens<br />
hatten sich im Laufe der Zeit verändert,<br />
und ich habe bei meiner Argumentation nur<br />
immer wieder auf die Ursprünge der Firma verwiesen,<br />
die betriebswirtschaftlichen Faktoren<br />
aber außer acht gelassen.<br />
Wann kamen Sie zu dieser Einsicht?<br />
Erst viel später, nachdem ich schon lange aus<br />
dem Unternehmen ausgeschieden war. Wenn<br />
man erst mal in einem Prozess drinsteckt, ist es<br />
sehr schwer, über den Tellerrand hinauszuschauen.<br />
Ich habe auf Kritik eher trotzig reagiert und<br />
die Schuld anderen in die Schuhe geschoben.<br />
Auch das war ein Fehler. Stattdessen hätte ich<br />
überlegen sollen, was falsch gelaufen ist, was<br />
ich hätte anders machen und mit wem ich darüber<br />
hätte sprechen können, ich hätte die Mitar-<br />
12<br />
beiter mehr einbeziehen und die Umsatzzahlen<br />
mehr beachten müssen. Bis man zu dieser Einsicht<br />
kommt, ist es oft aber schon zu spät.<br />
Tut solch eine Erkenntnis weh?<br />
Ja natürlich. Aber viel wichtiger als die Emotion<br />
ist die Frage, wie man aus dem Schlamassel<br />
wieder herauskommt. Was muss ich tun, damit<br />
das Unternehmen trotz meines Fehlers weiterhin<br />
erfolgreich ist? Zu dieser Frage kommt es meist<br />
aber gar nicht, weil die Angst, seinen Job zu verlieren,<br />
größer ist als das Innovationspotenzial,<br />
das vielleicht in einem Fehler steckt. Auch vor<br />
dem Gerede der Kollegen hat man oft Angst.<br />
Denn es gibt Mitarbeiter, die die Fehler ihrer Kollegen<br />
gern für ihre eigene Karriere ausnutzen.<br />
Daher sind die meisten darauf bedacht, dass<br />
die Kollegen nichts Schlechtes über sie reden.<br />
Was haben Sie aus Ihren Fehlern gelernt?<br />
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich im<br />
Grunde gar nicht so recht in ein Unternehmen<br />
hineinpasse. Daher habe ich mich selbstständig<br />
gemacht. Jetzt helfe ich anderen, ihr Unternehmen<br />
besser zu steuern. Dieser Unabhängigkeitsgedanke<br />
war sicherlich schon damals unbewusst<br />
der Grund für meine Handlungen. Denn in<br />
einer leitenden Funktion fühlt man sich häufig<br />
als Unternehmer, obwohl man gar keiner ist.<br />
Das kann zu Entscheidungen führen, die für das<br />
Unternehmen nicht gut sind. Letztlich arbeiten<br />
WIEDER RAUSKOMMEN“<br />
PETER HOCHREITHER war zehn Jahre<br />
lang als Führungskraft bei Fielmann. Verschiedene<br />
Managementfehler seinerseits führten dazu, dass er<br />
1998 aus dem Unternehmen ausschied. In BERUFSZIEL<br />
spricht er über seine Irrtümer und was er aus ihnen<br />
gelernt hat.<br />
INTERVIEW: SABINE OLSCHNER<br />
leitende Angestellte nur dann richtig gut, wenn<br />
sie dem Unternehmen dienen und ihre eigenen<br />
Bedürfnisse auch mal zurückstellen.<br />
Was lernen die Teilnehmer in Ihren Seminaren?<br />
Zu mir kommen Firmeninhaber, Geschäftsführer<br />
und andere Führungskräfte, die sich mit Fehlern<br />
in ihrem Unternehmen beschäftigen wollen. Ich<br />
versuche zunächst, sie in eine Startposition zu<br />
bringen. Denn ein Wandel fängt immer zuerst bei<br />
einem selbst an. Häufig erkennen die Seminarteilnehmer<br />
nach einer Weile, dass der Fehler gar<br />
nicht bei den Mitarbeitern oder dem Unternehmen<br />
lag, sondern bei ihrer eigenen Person.<br />
Diese Erkenntnis ist ein wesentlicher Faktor zur<br />
Veränderung. Manchmal kommen sie sogar zu<br />
dem Schluss, dass sie in einem Unternehmen<br />
arbeiten, das gar nicht zu ihnen passt, und ziehen<br />
die Konsequenzen.<br />
Was sind Sie selbst für ein Fehlertyp?<br />
Mittlerweile hoffe ich, dass ich konstruktiv<br />
mit Fehlern umgehe. Wichtig ist meiner Meinung<br />
nach, dass man mit dem, was man tut,<br />
im Reinen ist. Man muss seine Entscheidungen<br />
begründen können und darf sich nicht<br />
beirren lassen. Wenn man absolut davon überzeugt<br />
ist, dass das, was man macht, richtig<br />
ist, muss man auch in der Lage sein, seine<br />
Überzeugung bis zur höchsten Managementebene<br />
zu vertreten.<br />
es zu diesem Fehler kommen? Zeichnen Sie dann auf die rechte Seite des Blattes eine neue Sonne, die „Zielsonne“, und notieren Sie<br />
in der Mitte, was Sie verändern wollen: „Rückrufe zuverlässig erledigen“. Malen Sie wieder einen Strahlenkranz und finden Sie für jede<br />
Ursache von der linken Seite eine positive Veränderung. Zum Beispiel: 1. Lernen, mich für unangenehme Aufgaben zu motivieren;<br />
2. „Nein“ sagen, wenn es zu viel wird; 3. Mit To-do-Listen arbeiten; 4. Mein Zeitmanagement überprüfen; 5. Rechtzeitig<br />
Zuständigkeiten mit Kollegen/Vorgesetzten klären. Jetzt falten Sie das Papier in der Mitte. Die Rückseite<br />
mit der Fehlersonne können Sie getrost vergessen. Die Zielsonne allerdings sollte Sie ein paar Tage<br />
anstrahlen: Kleben Sie das Blatt dahin, wo Sie es mehrmals am Tag sehen können. Der positive Effekt<br />
dieser Übung: Sie konzentrieren sich nicht auf den Fehler, sondern auf die Verbesserung. Und das<br />
bringt Sie weiter. t
Fasziniert von allem, was sich bewegt?<br />
www.ina.de www.fag.de www.luk.de<br />
Schaeffler KG<br />
Bewerbermanagement (INA)<br />
Industriestraße 1–3, 91074 Herzogenaurach<br />
E-Mail: bewerbung.ina@schaeffler.com<br />
Schaeffler KG<br />
Bewerbermanagement (FAG)<br />
Postfach 1260, 97419 Schweinfurt<br />
E-Mail: bewerbung.fag@schaeffler.com<br />
LuK GmbH & Co. oHG<br />
Bewerbermanagement<br />
Industriestraße 3, 77815 Bühl (Baden)<br />
E-Mail: jobs@luk.de<br />
Kommen Sie zur Schaeffler Gruppe.<br />
Gemeinsam bewegen wir die Welt<br />
Sie haben etwas gegen Stillstand? Möchten keine<br />
ruhige Kugel schieben? Stattdessen brennen Sie<br />
darauf, technische Entwicklungen ins Rollen zu<br />
bringen, die die Welt bewegen. Dann bewerben<br />
Sie sich bei uns. Als Praktikant, Diplomand oder<br />
Berufseinsteiger. Beweisen Sie Ihr Können in einem<br />
starken Team der Schaeffler Gruppe.<br />
Die Schaeffler Gruppe ist ein führender Anbieter<br />
in der Wälzlagerindustrie und gefragter Partner im<br />
internationalen Automobilbau. Sie ist bekannt für<br />
Innovationskraft und internationalen Erfolg, ihre<br />
starken Marken LuK, INA und FAG für Präzision<br />
und höchste Qualität.<br />
Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschafteten 58.000 Mitarbeiter<br />
einen Umsatz von 7,2 Mrd. Euro – an über<br />
180 Standorten.
LEBENSZIEL<br />
FÜHREN<br />
„Führungskräfte motivieren Mitarbeiter“, „Mitarbeiter sollen Spaß an der Arbeit<br />
haben“, „Loben ist wichtig“. Richtig? „Nein“, sagt FREDMUND MALIK.<br />
Er plädiert für „Pflicht statt Kür“. Im Gespräch mit Sabine Olschner setzt er so<br />
manche Managementweisheit außer Kraft.<br />
14<br />
Schröder<br />
Wie kann eine Führungskraft ihre Mitarbeiter motivieren?<br />
Am besten versucht sie es nicht einmal. Die meisten Führungskräfte<br />
verstehen Motivation darin, zu ihren Mitarbeitern<br />
nett zu sein, begeisternde Ansprachen zu halten, Schultern<br />
zu klopfen und Lob auszusprechen. Ich halte das für unnötig,<br />
wenn nicht sogar für schädlich. Wenn ein Manager Mitarbeiter<br />
haben will, die ihre Leistungskraft voll einsetzen, muss er<br />
ganz andere Maßnahmen ergreifen: Er muss ihnen eine<br />
große Aufgabe geben, die sie fordert und die ihren Stärken<br />
gerecht wird. Und zwar tatsächlich nur eine – denn Menschen<br />
sind nur dann gut in ihrer Arbeit, wenn sie sich konzentrieren<br />
dürfen, können und müssen. Sie müssen Ergebnisse erzielen,<br />
auf die sie stolz sein können.<br />
Bedeutet dies, dass man sich selbst motivieren muss?<br />
Viele, vor allem junge Leute blicken wie gebannt auf ihren<br />
Chef und warten darauf, dass er sie motiviert. Stattdessen<br />
sollten sie sich von dieser Abhängigkeit, sich durch andere<br />
motivieren zu lassen, emanzipieren. Sie sollten sich eine Haltung<br />
aneignen, die ihnen jeden Tag die nötige Kraft gibt, ihr<br />
Tagewerk anzupacken – dies gilt für Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
gleichermaßen.<br />
Das wird schwierig bei Aufgaben, die wenig Spaß machen.<br />
Man muss sich befreien von der Ansicht, Arbeit müsse Spaß<br />
machen. Wenn Sie bei der Arbeit Freude haben – wunderbar,<br />
seien Sie glücklich! Dies wird aber mit Sicherheit nicht jeden<br />
Tag, Ihr Leben lang so bleiben. Dann erst sind Manager und<br />
COACHING ZONE q<br />
IST EIN<br />
VON TIEREN können Führungskräfte viel lernen. Denn in freier<br />
Wildbahn – genauso wie im Unternehmen – muss die Herde beziehungsweise das Team so geführt werden, dass<br />
das Überleben aller gesichert ist. Führung ist harte Arbeit, da man die Verantwortung für die Herde trägt, sie sicher<br />
zur nächsten saftigen Wiese respektive zum Umsatzziel bringen und sie gleichzeitig gegen feindliche Angriffe verteidigen<br />
soll. Dabei ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Verteidigung, Antrieb, vertrauensvollem Miteinander,<br />
Sicherheit, Respekt, Gruppenbindung und Kommunikation ausschlaggebend. Pferde beispielsweise haben es<br />
leichter, denn sie teilen sich die Aufgabe. Die Leitstute führt die Herde an, wo sie steht und geht, ist vorn. Sie hat<br />
Anabel Schröder ist Businesscoach und arbeitet in ihren Sitzungen unter anderem mit Tierfiguren („Animal Based Coaching“) und bietet Führungs(nachwuchs)seminare<br />
mit Pferden als Co-Trainer an. www.horsesense-training.de
HANDWERK<br />
aufgrund ihrer mentalen Stärke, ihrer sozialen Kompetenz und ihrer langjährigen Erfahrung das volle Vertrauen aller Herdenmitglieder.<br />
Führen heißt für sie, der Herde zu dienen. Der Leithengst hingegen wird durch Dominanz und körperliche Stärke zum Verteidiger und<br />
Antreiber der Herde. Führungspersönlichkeiten sollten beide Führungsprinzipien vereinigen: Die weichen Faktoren der Leitstute sind<br />
wichtig für den Zusammenhalt und die Sicherheit des Teams. Für die Führungskraft bedeutet dies: Zeigen Sie Interesse an und Respekt<br />
gegenüber Ihren Mitarbeitern, fördern Sie die Kommunikation im Team, behalten Sie Ihr Ziel und den Weg fest im Blick und beschreiten<br />
Sie ihn mit Selbstvertrauen. Als Leithengst zeigen Sie Durchsetzungsfähigkeit und Stärke, verteidigen Sie Ihre Mitarbeiter gegenüber<br />
Angriffen von anderen, setzen Sie klare Grenzen, innerhalb derer sich die Mitarbeiter frei entfalten und bewegen können. Auch andere<br />
Tiere können uns in Sachen Führung etwas beibringen: Der Löwe beispielsweise wird von allen grundsätzlich respektiert. Diesen<br />
Respekt hat er sich nicht durch unaufhörliches Brüllen erarbeitet, sondern durch Nutzung seiner Dominanz und Krallenschärfe aus-<br />
Andreas Pohlmann<br />
15
LEBENSZIEL<br />
AUFGABEN<br />
EINES MANAGERS<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
16<br />
1. Für Ziele sorgen<br />
Ohne Ziele gibt es kein Management. Ich sage ausdrücklich „für Ziele sorgen“ und<br />
nicht „Ziele vereinbaren“ oder „Ziele vorgeben“. Ob man sie vereinbart (wofür vieles<br />
spricht) oder sie vorgibt, hängt von der Situation ab. Die Aufgabe als solche besteht<br />
darin, dafür zu sorgen, dass man überhaupt Ziele hat, und zwar klare und präzise.<br />
2. Organisieren<br />
Führungskräfte müssen ihre Bereiche selbst organisieren, sowohl die Strukturen als<br />
auch die Prozesse. Ob sie sich dabei von Fachleuten helfen lassen, ist zweitrangig.<br />
Es bleibt aber ihre Aufgabe, für eine vernünftige, funktionierende Organisation zu<br />
sorgen, und sie tragen die Verantwortung dafür.<br />
3. Entscheiden<br />
Wer entscheidet, ist eine Führungskraft – ganz unabhängig von Rang und Status;<br />
und wer nicht entscheidet, ist keine Führungskraft. Entscheiden ist zwar nicht die<br />
einzige Managementaufgabe; es ist aber doch die kritische Aufgabe. In der Entscheidung<br />
kommt alles zusammen und wird gewissermaßen „auf den Punkt<br />
gebracht“.<br />
4. Kontrollieren<br />
Kontrollieren gehört zu den elementaren Aufgaben der Führung. Man hat nur die<br />
Wahl zwischen verschiedenen Arten der Kontrolle. Über die Notwendigkeit von Kontrolle<br />
als solcher sollte es keine Diskussion geben. Grundlage der Kontrolle sind<br />
Messen und Beurteilen. Wo immer man messen kann, sollte man das tun. Aber<br />
man muss berücksichtigen, dass das im engeren Sinne nicht immer möglich ist.<br />
Daher gehören auch das Urteilen und Beurteilen zur Aufgabe der Kontrolle.<br />
5. Menschen fördern und entwickeln<br />
Die Förderung von Menschen muss die oberste Priorität haben – nicht<br />
zuletzt deshalb, weil die meisten Führungskräfte sich mit dieser Aufgabe schwerer<br />
tun als mit den anderen. Förderung und Entwicklung von Menschen sind nicht identisch<br />
mit Motivation. Menschen zu entwickeln heißt vor allem, sie nicht ändern zu<br />
wollen, sondern sie so zu nehmen, wie sie sind, und daraus das Beste zu machen.<br />
Es heißt, ihre Stärken zu nutzen und ihre Schwächen bedeutungslos zu machen –<br />
dadurch, dass man sie dort einsetzt, wo ihre Schwächen keine Rolle spielen.<br />
Aus: Fredmund Malik: Führen Leisten Leben. Wirksames Management für eine neue<br />
Zeit. Wilhelm Heyne Verlag München 2005<br />
Führungskräfte überhaupt gefordert. Motivation nützt in diesem<br />
Fall nichts. Stattdessen müssen sie den Mitarbeitern<br />
beibringen, in ihrer Arbeit einen Sinn zu sehen. Ärzte, Pflegepersonal,<br />
Polizisten oder Feuerwehrleute fragen niemals nach<br />
Motivation. Sie verrichten ihre Arbeit aus ganz anderen Gründen.<br />
Eine große Rolle spielt dabei das Wort Pflichtbewusstsein,<br />
das vielleicht ein bisschen aus der Mode gekommen<br />
ist. Bei der Arbeit geht es jedoch vorrangig erst einmal<br />
darum, eine Pflicht zu erfüllen. Wer immer Spaß haben und<br />
motiviert werden will, ist in den meisten Unternehmen<br />
schlecht aufgehoben<br />
Kann jeder Mensch lernen, eine Führungskraft zu werden –<br />
oder braucht es dazu angeborenes Talent?<br />
Führung ist ein Handwerk. Es gibt sicherlich Menschen, die<br />
mehr Talent haben als andere und denen daher vieles leichter<br />
fällt. Diejenigen ohne Talent müssen und können das<br />
Handwerk aber auch erlernen. Und mit einer systematischen<br />
und kontinuierlichen Ausbildung können sie mit Sicherheit<br />
um Längen besser werden als viele der heutigen Führungskräfte.<br />
Wichtig ist, sich rechtzeitig einen oder mehrere Mentoren<br />
zu suchen, die helfen können, wenn man eine wirklich<br />
schwierige Aufgabe vor sich hat. Ein Beispiel sind Fusionen:<br />
Die meisten Manager stehen zum ersten und vielleicht auch<br />
zum einzigen Mal in ihrem Leben vor solch einer schwierigen<br />
Situation. Selbst die größten Talente machen hier häufig Fehler.<br />
Wer Mentoren hat, die ihn unterstützen oder beraten, ist<br />
klar im Vorteil.<br />
Junge Führungskräfte werden ja häufig ins kalte Wasser<br />
geworfen.<br />
Für eine begrenzte Zeit ins kalte Wasser geworfen zu werden,<br />
ist nicht das Schlechteste. Vorausgesetzt, es ist sichergestellt,<br />
dass die Person, die Abteilung, das Team oder das<br />
Projekt nicht zu Schaden kommt. Der Vorgesetzte muss aber<br />
bereitstehen, um Hilfe zu leisten, wenn es nötig wird. Denn<br />
ein Misserfolgserlebnis kann bei der Nachwuchsführungskraft<br />
bleibende Schäden anrichten.<br />
Wo lässt sich das Führen von Menschen und Unternehmen<br />
am besten lernen?<br />
Die meisten Führungskräfte lernen durch Versuch und Irrtum,<br />
die Minderheit von einem hervorragenden Chef. Von seinem<br />
Vorgesetzten kann man so viel lernen. Er muss dazu kein<br />
Universalgenie sein, er muss nicht einmal herausragende<br />
soziale Kompetenzen haben – aber er muss sein Handwerk<br />
beherrschen und pflichtbewusst, seriös, gründlich und gewissenhaft<br />
arbeiten. Er muss eine Person sein, die als Beispiel<br />
akzeptiert e wird. Mein Tipp: Einmal in der Woche sollten<br />
sich Chef und angehende Führungskraft zusammensetzen<br />
und über das Gelernte reden. Was ist dem jungen Mitarbeiter<br />
aufgefallen, was hat er gelernt, was hätte der Chef besser<br />
machen können? Leider macht so etwas fast niemand.<br />
Wie sinnvoll ist eine Managementausbildung?<br />
Nehmen Sie das Beispiel des Bergführers, der durchaus mit<br />
einem Manager zu vergleichen ist: Auch Bergführer müssen<br />
Menschen unter oft schwierigen Bedingungen durch unwegsames<br />
Gelände führen. Sie müssen Gefahrensituationen<br />
beherrschen und anderen helfen, ihre Ängste zu überwinden.<br />
Wer eine Bergführerausbildung beginnt, ist in der Regel<br />
bereits ein erfahrener Alpinist, der schon vieles erlebt hat.<br />
Fachlich kann ihm niemand mehr etwas beibringen – aber<br />
Menschen führen kann er nicht. Das lernt er erst in der Ausbildung.<br />
Genauso sollten auch Manager erst lernen zu führen,<br />
wenn sie ihr fachliches Metier beherrschen.<br />
Welchen Führungsstil halten Sie für den besten?<br />
Viel wichtiger als ein bestimmter Führungsstil sind Manieren,<br />
Anstand, Kinderstube. Selbst wenn man eine schlechte<br />
schließlich in angebrachten Situationen. Seien auch Sie sich 9 Ihrer Stärke und Macht bewusst, nutzen Sie Lautstärke und gesunde<br />
Aggression – aber nur wenn es angebracht ist, zum Beispiel wenn Mitarbeiter Grenzen überschreiten oder wenn Gefahr droht.<br />
Macht im Dauereinsatz verliert an Kraft. Folgen Sie außerdem der Work-Life-Balance des Löwen: Gönnen Sie sich und Ihren Mitarbeitern<br />
auch mal eine „Verdauungspause“ und sorgen Sie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Erholung – denn<br />
eine entkräftete Herde kann nicht überleben. Identifizieren Sie sich eher mit einem Elefanten? Dann tragen Sie alles in sich, um<br />
eine gute Führungskraft zu sein: Feinfühligkeit und Fürsorge, gepaart mit Stärke, Souveränität und den Stoßzähnen als gute Verteidigungs-<br />
und Angriffsinstrumente. Die Größe des Elefanten erlaubt es, Weitblick und Übersicht zu behalten. Gleichzeit behält er<br />
Kontakt zum Boden: Sein sensibler Rüssel ertastet kleinste Gegenstände auf der Erde, seine empfindlichen Füße bemerken auch<br />
PixelQuelle.de
G E S C H I C H T E S C H R E I B E N<br />
Nur die Besten schreiben mit uns Geschichte! Unsere Führungskräfte<br />
spüren das Prickeln neuer Märkte und setzen Handelstrends.<br />
Wir haben als erster Discounter den Champagnermarkt<br />
revolutioniert und den exquisiten Genuss für jeden erschwinglich<br />
gemacht. Auch heute prägen wir das Preis-Leistungsverhältnis<br />
dieses Lifestyle-Produkts. Wollen auch Sie Märkte bewegen und<br />
Zukunft mitbestimmen? Dann kommen Sie zu uns!<br />
Mit innovativen Ideen, Entschlusskraft und Spaß am Handeln werden Sie<br />
bei uns erfolgreich sein. Wir suchen Hochschulabsolventen mit wirtschaftswissenschaftlicher<br />
Ausrichtung und sehr gutem Abschluss. Nach<br />
einem einjährigen Traineeship steigen Sie in unser Management ein und<br />
übernehmen Personalverantwortung für bis zu 70 Mitarbeiter. Wir bieten<br />
Ihnen Gestaltungsspielräume mit besten Aufstiegschancen, ein überdurchschnittliches<br />
Gehalt und ein partnerschaftliches Arbeitsklima auf<br />
nationaler und internationaler Ebene.<br />
Verbinden Sie Ihre persönliche Geschichte mit unserem Unternehmen –<br />
gemeinsam bewegen wir Märkte. www.karriere-bei-aldi-sued.de<br />
ALDI SÜD. Handeln aus Überzeugung.
LEBENSZIEL<br />
)<br />
18<br />
VITA<br />
Nacht hatte oder Ärger mit dem Partner, sollte man jedem<br />
seiner Mitarbeiter einen guten Morgen wünschen. Kein Mitarbeiter<br />
muss sich zumuten lassen, dass ihm der Chef seine<br />
Launen und schlechten Stimmungen ins Gesicht schlägt. Führungskräfte<br />
haben eine Funktion zu erfüllen und Haltung zu<br />
bewahren. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie pünktlich<br />
sind, ihren Mitarbeitern nicht ins Wort fallen und nicht in<br />
deren Schwächen herumbohren. Am wichtigsten ist: sie ernst<br />
zu nehmen.<br />
Was reizt so viele Menschen daran, Chef sein zu wollen?<br />
Vordergründig ist es die Aussicht auf mehr Geld, mehr Macht<br />
und mehr Ansehen. Nicht nur Sportwagen, auch Führungspositionen<br />
werden gern zur Balz genutzt. Wenn das die Hauptgründe<br />
dafür sind, Manager zu werden, ist das sehr schade.<br />
Rund ein Drittel aller Führungskräfte hingegen will gestalten.<br />
Sie sind davon überzeugt, etwas besser zu können als andere,<br />
die sie bisher erlebt haben. Mit ihrer handwerklichen<br />
Kompetenz, ihrer Professionalität und ihren sichtbaren Erfolgen<br />
beginnen sie, auf die höchsten Positionen zu schauen.<br />
Etwas besser machen zu wollen als die Konkurrenz oder die<br />
eigenen Chefs halte ich für eine gute Motivation, Führungskraft<br />
zu werden.<br />
Wer schafft es, ganz nach oben zu kommen? Gibt es einen<br />
typischen „Mustertyp Manager“?<br />
Wenn man sich die Vielzahl der Führungskräfte anschaut,<br />
gibt es darunter so viele verschiedene Typen wie Menschen<br />
auf der Welt. Keine zwei Führungskräfte sind gleich – und<br />
das ist schön. Viele sind eckige, kantige Menschen, die stolz<br />
sind auf ihre Kantigkeit, die in kein Schema hineinpassen.<br />
Was jedoch alle guten Führungskräfte gemeinsam haben, ist<br />
das Beherrschen ihres Handwerks. Ein junger Mensch sollte<br />
nicht versuchen, die Kopie eines anderen zu werden. Er sollte<br />
lieber den Mut haben, ein Individuum zu sein, an seiner<br />
Individualität zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Nur<br />
dann hat er eine Chance auf Erfolg.<br />
Fredmund Malik, geboren am 1.9.1944 in Lustenau, wuchs in<br />
Österreich auf und studierte nach mehreren Jahren Industriepraxis<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Logik- und Wissenschaftsphilosophie<br />
an den Universitäten Innsbruck und St. Gallen.<br />
Er ist Leiter und Inhaber des Managementberatungs- und Ausbildungsunternehmens<br />
Malik Management Zentrum St. Gallen mit<br />
rund 200 Mitarbeitern in St. Gallen, Zürich, Wien und London, die<br />
Führungskräfte aller Stufen und Branchen beraten.<br />
Welche Rolle spielen Glück und Zufall auf dem Weg nach<br />
oben?<br />
Sie sind nicht unwichtig. Daher muss man seine Aufmerksamkeit<br />
kultivieren, glückliche Umstände und Zufälle als<br />
solche zu erkennen und sie auch zu ergreifen. Wer Karriere<br />
machen will, muss innerlich vorbereitet sein, falls das<br />
Schicksal ihm einen glücklichen Umstand in die Hand spielt.<br />
Voraussetzung dazu ist, dass er sich zeigt, dass er gesehen<br />
wird und auf sich aufmerksam macht mit wichtigen Ergebnissen,<br />
die er für das Unternehmen geleistet hat. Bloße Rhetorik<br />
bewirkt bei kompetenten Chefs keine Karriereförderung.<br />
Stichwort Globalisierung: Bedeutet Führen im Ausland<br />
etwas anderes als im eigenen Land?<br />
Das ist wie mit dem Autofahren: Richtiges Autofahren bedeutet<br />
rund um die Welt dasselbe: Überall muss man kuppeln,<br />
schalten, lenken. Die Fahrweisen sind von Land zu Land ein<br />
bisschen anders, aber das ist nicht kulturabhängig, sondern<br />
vielleicht eher eine Frage des Temperaments. Genauso wenig<br />
gibt es ein kulturabhängiges Management: Die handwerklichen<br />
Grundlagen sind auf der ganzen Welt gleich. Was sich<br />
unterscheidet, sind die Sitten und Gebräuche, die Lebensgewohnheiten<br />
im fremden Land. Eine Führungskraft muss diese<br />
kennen – was in Ländern wie etwa China sehr schwer ist.<br />
Wer sich in einer Provinz auskennt, kennt sich noch lange<br />
nicht in einer anderen aus.<br />
Was halten Sie von MBA-Programmen als Vorbereitung auf<br />
eine Managementposition?<br />
Als Managementausbildung würde ich von einem MBA-Studium<br />
abraten. Denn MBA heißt Business „Administration“ –<br />
aber wir brauchen keine Verwaltung im Unternehmen, sondern<br />
gutes Management. Im Prinzip ist ein MBA eine Variante<br />
der deutschen Betriebswirtschaftslehre. Führungskräfte brauchen<br />
aber nicht die Sachaufgaben zu lernen, sondern Managementhandwerk.<br />
Für Naturwissenschaftler, die sich rasch<br />
betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse aneignen wollen,<br />
halte ich den MBA für sinnvoll. Aber mit Management hat<br />
dies nichts zu tun.<br />
Buchtipp:<br />
Fredmund Malik: Management. Das A und O<br />
des Handwerks. Frankfurter Allgemeine<br />
Buchverlag, Frankfurt am Main 2005.<br />
Das Buch ist Auftakt einer mehrteiligen<br />
Management-Reihe.<br />
)<br />
die leiseste Erschütterung. Vergessen Sie als Führungskraft nie, dass „der Boden“ sie trägt, dass es Ihre Mitarbeiter sind, die<br />
Ihren Erfolg ausmachen und Sie beim Erreichen Ihres Umsatzziels unterstützen. Sie sollten schon kleine Unruhen der Basis spüren<br />
und darauf reagieren. Denn wenn der Boden rissig wird und auseinander bricht, Ihr Team also nicht mehr zusammenhält, wird<br />
das Gewicht des Elefanten nicht mehr getragen. Sollten Sie sich in sich eher einen Hund sehen, haben Sie die Kraft, Ihr Revier<br />
zu verteidigen, sich durchzusetzen und gleichzeitig kontaktfreudig zu sein. Doch Achtung: Ein Hund lässt sich leicht domestizieren<br />
und trainieren, so dass er nicht mehr seinen eigenen Weg, sondern den seines Herren beschreitet. Versuchen Sie lieber, ein Wolf<br />
zu sein: nicht immer angepasst, mit eigenen Ideen, dafür erfolgreicher im Überlebenskampf. Ein Wolf ernährt sich selbst, ein Hund<br />
hingegen lebt vom Futter seines Herren und macht sich dadurch von ihm abhängig.t
Wir haben die Energie, die alles be wegt!<br />
Sie auch? Bei E.ON Energie stehen Ihnen zwei Wege offen, das zu beweisen.<br />
Traineeprogramme im E.ON Energie-Konzern<br />
Trotz eines abgeschlossenen Studiums haben Sie immer<br />
noch das Bedürfnis, Ihren persönlichen und fachlichen<br />
Ho ri zont zu erweitern?<br />
Im E.ON Energie-Konzern erwarten Sie verschiedene Traineeprogramme,<br />
in denen Sie – je nach individueller Ausgestaltung<br />
des Programms – unterschiedliche Stati onen<br />
im In- und Ausland durchlaufen und an an spruchs vol len<br />
Projekten arbeiten. Bewerben Sie sich als Trainee und<br />
bauen gemeinsam mit uns strategisch wichtiges Kon zern-<br />
Know-how auf!<br />
Direkteinstieg<br />
Sie wissen ganz genau, was Sie wollen: endlich Ver ant -<br />
wor tung in einem kon kre ten Zielbereich übernehmen<br />
und das anwenden, was Sie während Ihres Stu di ums<br />
und Ihrer Praktika gelernt haben?<br />
Wir lassen Sie ohne Umwege an die Arbeit. Vorgesetzte<br />
und Kollegen stehen Ihnen dabei zur Seite.<br />
Starten Sie mit E.ON Energie in den Berufsalltag!<br />
Wenn Sie also auf der Suche nach einer echten Herausforderung<br />
sind: Bei uns werden Sie fündig.<br />
www.eon-energie.com/karriere
FASZINATION<br />
TAKTIKIMTEAM<br />
20<br />
Merk<br />
STURM, VERTEIDIGUNG, ABWEHR – wenn die Fußball-WM im Sommer 2006<br />
angepfiffen wird, sind die Rollen für Ballack und Co. klar verteilt und die Ziele hoch gesteckt.<br />
Während sich die internationalen Stars auf dem grünen Rasen messen, findet das Match im<br />
Büro täglich seine Verlängerung. VON KERSTIN PINGER<br />
Ob das Spiel eine starke Partie wird, mit tollen Paraden und<br />
schönen Toren oder doch nur frustrierendes Mittelmaß mit eher<br />
armseliger Defensivarbeit, ist eine Frage der Mannschaftsleistung.<br />
Da kann der eine ein noch so hoch dotierter Top-Torjäger<br />
sein wie der Brasilianer Ronaldinho oder ein Genie am Ball wie<br />
der Franzose Zinedine Zidane – ohne das harmonische<br />
Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft bleibt der Erfolg<br />
(meistens) aus. Kraftvoll und intelligent, voller Ideen und Kreativität<br />
sein spielerisches Können für die Mannschaft und den<br />
Mannschaftserfolg einsetzen?! Diesen Teamgeist wünscht man<br />
sich auch hinter den Bürowänden vieler Unternehmen.<br />
Teamaufstellung<br />
Teamplayer sind gesucht! Denn Projekte, Aufgaben, Zielvorgaben<br />
eines Unternehmens werden wie auf dem grünen Rasen<br />
im Verbund gelöst. Die Aufstellung der Mitarbeiter erfolgt in<br />
verteilten Rollen, nach Leistung, Persönlichkeit und Position –<br />
leider nicht immer gerecht. Christine Scheffler, Programmleiterin<br />
der Bertelsmann University, resümiert das so: „Für ein<br />
Team brauchen Sie den klassischen Macher, der Dinge entscheidet<br />
und durchführt, den Kritiker, der eingeschlagene<br />
Wege auch mal hinterfragt, und denjenigen, der für eine<br />
gewisse Teamkultur steht, der für das soziale Miteinander<br />
sorgt. Und Sie brauchen auch jemanden, der herausfordert,<br />
der kreative Ideen hat.“ Anders gesagt: Jedes Unternehmen<br />
braucht Stürmer wie Miroslav Klose, Allroundkönner mit Führungsqualitäten,<br />
die Aufgaben übernehmen mit einem klaren<br />
Blick für das Ziel und im richtigen Moment schnell und<br />
bestimmt Entscheidungen treffen. Das gute Mittelfeld mit bril-<br />
MARKUS MERK Coachen heißt<br />
Führen, egal ob im Sport oder im privaten und beruflichen Alltag. Der Coach übernimmt eine große Verantwortung,<br />
er zeichnet sich als Führungsspieler für die Entwicklung des Unternehmens, für erfolgreiche Projekte und den dafür<br />
notwendigen Teamgeist verantwortlich. Eigentlich bin ich als Schiedsrichter immer der Coach von drei Teams. Das<br />
Wichtigste ist mein eigenes. Ohne meine beiden Assistenten ist eine reibungslose Spielleitung unmöglich. Entscheidungen<br />
im Bruchteil von Sekunden zu treffen und mit meinen Mitspielern abzugleichen, bedarf eines großen<br />
Teamverständnisses. Dies ist nicht selbstverständlich und ein fließender Prozess, der einer permanenten selbstkritischen<br />
Arbeit unterliegt. Jeder kennt seinen Verantwortungsbereich. Im eigenen Team und im Umgang mit den<br />
ZU GAST IN DER COACHING ZONE q<br />
lanten Spielmachern wie Michael Ballack oder David Beckham,<br />
die auf das Projekt immer wieder intelligent Einfluss<br />
nehmen und wenn nötig beherzt den Richtungswechsel vorgeben<br />
und dennoch das Mannschaftsgefüge zusammenhalten.<br />
Die Abwehr, auch die eines noch jungen Per Mertesacker, der<br />
mit Ausdauer, Koordinationsvermögen und Entschlossenheit<br />
die Zusammenarbeit fördert. Und den Torwart, der mit Übersicht,<br />
Ausdauer auftritt und Lösungen aufzeigt, wenn’s mal<br />
brenzlig wird. Da dürfen auch gerne zwei, wie Kahn und Lehmann,<br />
im Unternehmen um ihre Position kämpfen. Konkurrenz<br />
belebt das Geschäft. „Wer weiß, warum er ,nur’ die Nummer<br />
zwei im Team ist, und was er tun muss, um Nummer eins<br />
zu werden, wird auf dem Platz wie auch im Büro mehr Motivation<br />
zeigen“, ist Prof. Dr. Henning Allmer, Leiter des Psychologischen<br />
Instituts an der Sporthochschule Köln, überzeugt.<br />
Teamgeist<br />
Zugegeben im Büro werden „Tore“ eher im Sitzen verwandelt,<br />
und Konflikte können nicht einfach auf der Linie geklärt werden.<br />
Aber auch hier kann das Team zur Galavorstellung mit<br />
brillanten Pässen auflaufen, wenn die Kommunikation und der<br />
Teamgeist stimmen. Und auch unter Druck, wie etwa beim Elfmeter<br />
der Fokus der Konzentration auf Problemlösung liegt.<br />
„Stress grundsätzlich vermeiden zu wollen, wäre der falsche<br />
Weg. Wichtiger ist es, den optimalen Anspannungs- und Erregungszustand<br />
zu erreichen“, so Allmer. Gerät nämlich die<br />
Mannschaft, sprich das Büroteam in eine Stresssituation –<br />
vergleichbar dem Rückstand im Fußball – passieren in der<br />
Regel Fehler. Schuldzuweisungen sind dann zwar üblich, zei-<br />
Dr. Markus Merk, DFB- und FIFA-Schiedsrichter, Managementtrainer mit dem Schwerpunkt „Die sichere Entscheidung“. www.merk-es-dir.de
gen aber nur, ob und wie ein Team funktioniert. „In einem<br />
Team muss es nicht immer nur harmonisch zugehen“, erklärt<br />
Christine Scheffler. „Die Herausforderung dabei ist, Konflikte<br />
konstruktiv und partnerschaftlich zu führen, so dass das<br />
gegenseitige Verständnis erweitert wird.“<br />
Teamregeln<br />
Für den Verhaltenswissenschaftler Dr. Klaus Dehner gelten<br />
auch im Büro klare Spielregeln e beziehungsweise „Regeln<br />
des gemeinsamen Handelns“. Darunter versteht er die<br />
gerechte Positionierung nach Leistung, die offene Kommunikation<br />
und die emotionale Rückbindung. „Mannschaftsspieler<br />
müssen sich darauf verlassen können, dass der beste Teamkollege<br />
am richtigen Ort eingesetzt ist, dass er seinen Leistungsbeitrag<br />
rechtzeitig und zuverlässig einbringt und dass<br />
man Vertrauen untereinander haben kann, weil die Teammitglieder<br />
ehrlich miteinander umgehen“, so der Experte von Bio-<br />
Logik, dem Unternehmen für Führung und Fortbildung aus Heidelberg.<br />
Doch ist bei allem Teamgeist der Erfolgsdruck für<br />
den Einzelnen sehr positionsgebunden. Im Fußball wird der<br />
Stürmer an seinen umgesetzten Torchancen gemessen, im<br />
Job können das brillante Lösungsmodelle sein. Doch nicht<br />
immer ist Erfolg dann messbar – wer zählt schon die Tore, die<br />
verhindert wurden. Klappern gehört deshalb in jeder Abteilung<br />
zum Handwerk. Doch Vorsicht: Es klappert nicht unbedingt<br />
derjenige am lautesten, der auch wirklich engagiert ist. Aber<br />
ungerecht geht es mitunter auch im Fußball zu. Schließlich sind<br />
Torchancen und Torerfolge zwei Paar Schuhe. Ein bisschen<br />
Glück gehört eben hier wie dort zum Erfolgserlebnis dazu.<br />
„IM ZWEIFEL<br />
FÜR DIE MANNSCHAFT“<br />
PixelQuelle.de<br />
Sein Ziel ist der Aufstieg. Ein Gespräch mit Dieter Hecking, 41, Trainer des Zweitliga-Clubs<br />
Alemannia Aachen über das „Tagesgeschäft Team“.<br />
Zu einer erfolgreichen Fußballmannschaft gehören gute Spieler. Entscheidet Talent<br />
und Können allein schon über Sieg und Niederlage? Sicher nicht. Elf gute Fußballer<br />
können und müssen nicht eine gute Mannschaft sein. Es ist wichtig, die richtige<br />
Mischung zu finden. Das Zusammenspiel der talentierten Fußballer mit den Arbeitern.<br />
Der Kämpfertyp, der auf dem Platz seine Zweikämpfe gewinnt und der schnelle Spielertyp,<br />
der die Eins-Gegen-Eins-Situationen im Angriffszentrum löst. Ich muss als Trainer<br />
mit der Auswahl der Einzelnen die bestmögliche Harmonie auf dem Platz erzielen.<br />
Wie finden Sie zu einer homogenen, gut aufgestellten Mannschaft am Spieltag?<br />
Indem ich die Gruppe im Training genau beobachte. Wer bringt eine gute Verfassung<br />
mit? Wer passt zu wem? Können die vielleicht auch außerhalb des Spielfelds miteinander?<br />
Und das Woche für Woche.<br />
Wie gehen Sie mit Konflikten innerhalb der Mannschaft um?<br />
Bei der Alemannia gibt es tatsächlich kaum Reibungspunkte, was auch an der klaren<br />
Hierarchie innerhalb der Mannschaft liegt. Dennoch ist es natürlich möglich, dass mal<br />
der vermeintlich bessere Spieler auf der Bank sitzt, weil es im Zusammenspiel auf<br />
dem Platz nicht rund läuft. Oder ein Spieler hat schlecht gespielt, dann bekommt er<br />
von mir eine deutliche Ansage. Im Training beobachte ich, wie er mit der Kritik und<br />
dem zusätzlichen Druck umgeht. Was zählt, ist der Erfolg von Alemannia Aachen und<br />
die Frage: Kann ich dem Gegner mit meiner personellen Entscheidung wehtun?<br />
Was passiert, wenn es in der Mannschaft nicht rund läuft? Die Siege ausbleiben?<br />
Dann findet eine kritische Analyse statt. Es kann sein, dass man kleine Veränderungen<br />
vornimmt, auch mal einem jungen Amateurspieler eine Chance gibt, der seine<br />
Leistungen abrufen kann. Es ist nicht immer leicht, das ausgewogene Verhältnis zu<br />
finden und zu entscheiden, wann man einen Spieler besser auswechselt oder im<br />
Spiel lässt. Da braucht man auch einfach mal ein bisschen Glück.<br />
Wie viel Individualismus tut der Mannschaft gut? Wann schadet er? Wenn es in<br />
Egoismus endet. Wenn der Spieler nicht mehr für die Mannschaft arbeitet, sondern<br />
nur für sich. Aber in diesem Fall gibt es Gruppenprozesse innerhalb einer Fußballmannschaft,<br />
die das schon regulieren. Da muss ich als Trainer selten eingreifen.<br />
Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen einem Fußballteam und einer Abteilung<br />
in einem Unternehmen? In beiden Fällen kommt es aus meiner Sicht auf Teamarbeit<br />
an. Die individuellen Interessen sollten nicht an erster Stelle stehen, obwohl persönlicher<br />
Ehrgeiz natürlich auch wichtig ist.<br />
Kunden, den Spielern, spielen 9 Vertrauen, Berechenbarkeit und Fairness eine entscheidende Rolle. Nur so komme ich einem wichtigen<br />
Teilziel, dem Vermeiden von Spannungsfeldern, näher. Eine schwere Aufgabe bei der emotionalen Atmosphäre in einem Stadion. Je öfter<br />
mir dies gelingt, desto weniger Probleme habe ich in meiner Spielleitung und dem Projektmanagement eines Spieles. Ein unauffälliges<br />
Coaching der beiden rivalisierenden Mannschaften und aller beteiligten Protagonisten verhindert Konfliktsituationen. Mit präventivem Agieren<br />
gelingt es, größere Konflikte mit Spielern zu vermeiden. Dies dient zu ihrem Selbstschutz und ist der weniger sichtbare, aber wichtigste<br />
Teil meiner Aufgabe. Ich möchte Spieler, aber auch unmittelbar Beteiligte wie die Trainer, nicht sanktionieren. Als Coach in der Spezialfunktion<br />
Schiedsrichter sehe ich mich als Teil eines Ganzen, der ,maßgeblich mit großer Verantwortung ausgestattet, zum Gelingen beiträgt.<br />
Bleibt mein Team dabei unauffällig und gelingt es mir, eine übergreifende Win-Win-Situation herzustellen, bei der alle Spaß am Spiel<br />
haben, dann bin ich ein erfolgreicher und zufriedener Coach.t<br />
Alemannia Aachen<br />
21
BERUFSZEIT<br />
22<br />
D. Stratenschulte<br />
COACHING ZONE q<br />
KARRIERE MIT<br />
SIND WIR NICHT ALLE ein bisschen Pippi Langstrumpf?<br />
Ein bisschen unkonventionell, draufgängerisch und humorvoll? Oder halten wir doch lieber den Mund, schließen<br />
noch eine Versicherung ab und trutschen zum Yogakurs? Auch wenn wir an Pippi Langstrumpf bewundern, dass<br />
sie so frech ist. Denn in die Tasche steckt sie alle: den starken Gustav, Fräulein Prüsselius, Donner-Karlsson und<br />
Blom. Doch mit ihrem Selbstbewusstsein will sie nicht die Beste sein. Als Softskills eines High Potentials hat sie<br />
bestenfalls Pfannkuchenweitwurf und Feiern zu bieten. Sie ist keine Streberin, kein Goldfisch und noch nicht mal<br />
ein Talent. Aber sie kann Pferde stemmen. Mit Annika dagegen möchte man noch nicht einmal Pferde stehlen. Sie<br />
passt besser zu Yoga und Pilates. Hauptsache gepflegt. Sie ist hübsch und vorsichtig, nett, aber angepasst. Damit<br />
Uta Glaubitz ist Berufsberaterin und Autorin des Buches „Der Job, der zu mir passt“. www.berufsfindung.de
LANGSTRUMPF<br />
grimm.design<br />
( )<br />
RINGELSTRÜMPFE, rote Zöpfe, einen Affen auf der Schulter – wer<br />
erinnert sich nicht an Pippi Langstrumpf, die kleine Rebellin aus der Kinderzeit?<br />
Unkonventionell, selbstbewusst und aufgeschlossen hat Pippi Langstrumpf genau<br />
die Eigenschaften, die einen Menschen im Leben und im Beruf weiterbringen.<br />
Christine Weiner und Carola Kupfer entwickelten daraus das „Pippilotta-Prinzip“.<br />
Sabine Olschner besuchte Christine Weiner und sprach mit ihr über Perfektionismus<br />
und Ziele.<br />
Pippi Langstrumpf ist frech und hält sich nicht an Regeln.<br />
Kann man sich eine solche Unvollkommenheit erlauben,<br />
wenn man Karriere machen will?<br />
Unvollkommenheit bedeutet nicht, dass man schlampig ist<br />
oder seine Arbeit lieblos macht. Nichts ist langweiliger und<br />
starrer als eine hundertprozentige Genauigkeit, denn dann<br />
darf nichts mehr verändert oder der Situation angepasst<br />
werden. Stellen Sie sich einen Rahmen vor, der mit Kugeln<br />
gefüllt ist. Ist der Rahmen vollgepresst, bewegt sich keine<br />
Kugel. Unvollkommenheit bedeutet, eine Kugel herauszunehmen,<br />
damit sich das Gesamtbild bewegen kann – und<br />
trotzdem hält es noch. Erst durch diese Lücke, diese vermeintliche<br />
Unvollkommenheit, kann sich etwas Neues entwickeln.<br />
Wird aber nicht gerade von einer angehenden Führungskraft<br />
Perfektion erwartet?<br />
Alle Führungspersönlichkeiten, die ich kennen gelernt habe,<br />
haben ihre Fehler und Macken. Das macht es so einfach,<br />
mit ihnen umzugehen. Sie sind flexibel und frei in ihrer<br />
Arbeit, dabei aber absolut verlässlich und genau. Und sie<br />
machen ihre Arbeit mit Liebe – denn auch wenn man nur zu<br />
80 Prozent perfekt ist, muss man zu 100 Prozent bei der<br />
Sache sein. Dies gilt natürlich nicht für alle Berufsgruppen.<br />
Ärzte oder Chirurgen zum Beispiel müssen immer 100 Prozent,<br />
besser noch 120 Prozent geben.<br />
Erfinderin des Pippilotta-Prinzips: Blaues Sofa, roter Teppich, gelb gestrichene Wände –<br />
Christine Weiner hat sich im Mannheimer Stadtteil Seckenheim ihre eigene kleine „Villa<br />
Kunterbunt“ eingerichtet. Die 45-Jährige ist Autorin und Coach für Kommunikation und<br />
Karriereplanung (www.christine-weiner.de). Nach einigen Jahren als Erzieherin und Heilpädagogin<br />
hat sie das Abitur nachgeholt und BWL studiert. Sie arbeitete zwei Jahre als<br />
Assistentin in einer internationalen Heiratsvermittlungsagentur, bevor sie beim Rundfunk<br />
einstieg. 1997 begann sie, ihren Traum vom Bücher schreiben zu verwirklichen. Die Idee<br />
zum „Pippilotta-Prinzip“ kam ihr und Co-Autorin Carola Kupfer während eines Aufenthaltes<br />
in Schweden, der Heimat von Pippi Langstrumpf.<br />
Was würde Pippi Langstrumpf zu dem Thema Karriere<br />
sagen?<br />
Die Frage, ob sie erfolgreich ist oder nicht, kennt Pippi<br />
nicht. Sie glaubt an sich, glaubt an die Freude des Tuns<br />
und geht davon aus, dass Dinge gelingen. Warum sollten<br />
sie ihr auch nicht gelingen? Wenn sie ihr Ziel auf dem einen<br />
Weg nicht erreicht, geht sie eben einen anderen Weg. Pippi<br />
Langstrumpf würde Karriere nicht mit einem Fragezeichen<br />
versehen oder sie als einen großen Berg fürchten, von dem<br />
sie nicht weiß, ob sie ihn erklimmen kann. Stattdessen<br />
würde sie einfach losgehen. Warum sollte sie schließlich<br />
diesen Berggipfel nicht erreichen? Was sollte sie davon<br />
abhalten?<br />
Wie erreicht denn Pippi Langstrumpf ein Ziel, das sie sich<br />
gesetzt hat?<br />
Sie weiß, wo sie hin will, und erkennt das Ziel. Aber sie<br />
sieht auch die Umwege, die zum Ziel führen können. Sie<br />
genießt den Weg. Vielleicht erkennt sie auch auf halber<br />
Strecke, dass das Ziel gar nicht das ist, was sie erreichen<br />
möchte. Dann definiert sie ein anderes Ziel – und das wäre<br />
auch in Ordnung. Pippi Langstrumpf geht ihren Weg nicht<br />
hastig. Stattdessen erlaubt sie sich, auch mal zu trödeln.<br />
Sie blickt sich um, woher sie gekommen ist, sie macht<br />
Rast, denkt nach, wo sie gerade steht, und entscheidet, ob<br />
der Weg noch immer stimmt. Außerdem überlegt sie sich,<br />
ähnelt Annika eher der deutsch-schweizerischen Dreifaltigkeit aus Heidi Alm-Öhi, Heidi Kabel und<br />
Heidi Klum. Harmlos, spießig, sauber – das ist gut fürs Vorzimmer, aber schlecht für die Zukunft.<br />
Denn für die braucht es in den Unternehmen vor und in den Alpen keine Mitläufer, Duckmäuser und<br />
beamtigen Typen. Und selbst wenn? Wäre das Ihre Vorstellung vom Leben? Falls nicht, sollten Sie<br />
überlegen, wie man ein bisschen mehr Pippilotta und ein bisschen weniger Heidi aus sich machen<br />
könnte. Folgende Maßnahmen wären unmittelbar umsetzbar. Erstens: Freunde, die einen runterziehen,<br />
auf Distanz halten. Zweitens: Neue Freunde suchen, die einen unterstützen.<br />
Drittens: Sich ein Hobby zulegen, das spielerisch und schnell Erfolgserlebnisse bietet.<br />
Viertens: Den nächsten Termin beim Versicherungsvertreter absagen. Fünftens: Kommunikations-<br />
Rolf Rettich / Verlag Friedrich Oetinger<br />
23
BERUFSZEIT<br />
wen sie auf ihrem Weg mitnehmen würde – denn zusammen<br />
macht es mehr Spaß, ein Ziel vor Augen zu haben.<br />
Pippi Langstrumpf ist eindeutig ein Teamplayer und kann<br />
sich auch mal auf die Kraft anderer verlassen und ihre Hilfe<br />
annehmen.<br />
Warum gelingt Pippi Langstrumpf offensichtlich alles,<br />
was sie sich vornimmt?<br />
Pippi ist eins mit sich und mag sich selbst. Solche Menschen<br />
haben oft schneller und mehr Erfolg im Beruf. Wer<br />
eine positive, offene Lebenseinstellung hat, erweitert seinen<br />
Blickwinkel. Dadurch sieht er mehr, als wenn er nur<br />
zielgerichtet auf einen Punkt schaut. Neue Lösungen und<br />
Möglichkeiten tun sich auf. Pippi Langstrumpf hat keinen<br />
Tunnelblick, und sie traut sich, alles zu sagen, was ihr wichtig<br />
ist. Wenn sich Mitarbeiter in einem Unternehmen nur<br />
dann äußern, wenn sie sich ihrer Sache ganz sicher sind,<br />
geht eine Vielzahl von Ideen verloren. Darüber hinaus werden<br />
offene Menschen von ihrer Umgebung ganz anders wahrgenommen.<br />
Sie wecken das Interesse, es macht Spaß, mit<br />
ihnen zu arbeiten. Offene Menschen stehen zu ihren Fehlern,<br />
weil sie diese als Teil ihrer Selbst sehen und nicht als<br />
Makel. Wer selbst nicht perfekt ist, sieht auch anderen ihre<br />
Fehler nach. Kollegen, die nur zu Erfolgen, aber nicht zu<br />
ihren Fehlern stehen, sind keine Sympathieträger. Es macht<br />
keinen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.<br />
Wie kommt man zu solch einem starken Selbstbewusstsein,<br />
wie Pipipi Langstrumpf es hat?<br />
Eine Möglichkeit ist es, sich für sich selbst zu interessieren.<br />
Pippi wühlt zum Beispiel gerne in ihrer Kommode. Sie<br />
findet Sachen, die sie lange verloren glaubte. Ähnlich kann<br />
man sich auch auf die Suche nach seinen eigenen Fähigkeiten<br />
und Stärken begeben und in der eigenen Seelenkommode<br />
wühlen. Man kann die Schubladen mit den Stärken<br />
betrachten und die der Schwächen neu sortieren. Vielleicht<br />
hat sich ja mittlerweile etwas geändert, oder man beschäftigt<br />
sich bewusst mit einer Schwäche. Solch eine Analyse<br />
braucht zwar Zeit und Liebe fürs Detail, bereichert das<br />
Leben aber ungemein. Vielleicht entdeckt man an einem<br />
vermeintlich negativen Verhalten auch eine positive Absicht.<br />
Wer zum Beispiel der Meinung ist, er sei zu schüchtern,<br />
könnte herausfinden, dass er einfach bedächtiger, genauer,<br />
sorgfältiger ist. Das ist wiederum eine hohe Qualität. Indem<br />
wir also unsere Schwächen in Stärken umwandelne<br />
, finden<br />
wir eine Menge Geschenke in uns.<br />
Warum trauen sich viele Frauen nicht, ihre Stärken offen<br />
zu zeigen?<br />
Die Erziehung spielt hier eine große Rolle: Jungen dürfen<br />
von klein auf ihre Stärke zeigen und werden meist sogar<br />
dazu ermuntert. Bei Mädchen wird eher auf Harmonie Wert<br />
gelegt. Harmonie lässt aber kein gesundes Konkurrenzdenken<br />
zu. Frauen müssen häufig also erst mal lernen, dass Konkurrenz<br />
spannend und positiv sein kann. Dazu müssen sie<br />
wiederum ihre ganze Kraft zeigen. Zum Glück präsentieren<br />
aber immer mehr Frauen ihre Stärken und ihre Fähigkeiten.<br />
24<br />
FRAU PIPPILOTTA LANGSTRUMPF<br />
PIPPI WIRD ERWACHSEN<br />
Wie wäre Pippi wohl gewesen, nachdem sie ihren Ringelstrümpfen entwachsen<br />
wäre? Die Autorinnen Christine Weiner und Carola Kupfer haben sich Gedanken<br />
zu Frau Langstrumpf gemacht:<br />
„Wir könnten uns vorstellen, dass Pippi Langstrumpf eine Single-Frau mit wechselnden<br />
Liebschaften ist. Sie brauchte schon als Kind nicht unbedingt Menschen um<br />
sich, sondern konnte auch gut mit sich alleine sein und sich ihren Tag selbst gestalten.<br />
Sie würde aber immer noch auffallen – nicht mehr durch Ringelstrümpfe und<br />
rote Zöpfe, sondern durch ihr konsequent authentisches Auftreten. Sie wäre heute<br />
sicherlich keine Familienmutter, sondern hätte einen Beruf, der ihr Spaß macht und<br />
der ihrer Fantasie und ihrer Kreativität gerecht wird: vielleicht Künstlerin, Journalistin,<br />
Designerin oder Grafikerin. Auch in der Forschung könnten wir uns Pippi Langstrumpf<br />
gut vorstellen, denn auch für diesen Beruf braucht man viel Fantasie – aber ob sich<br />
Pippi wirklich an feste Arbeitszeiten halten könnte, ist fraglich...“<br />
( )<br />
Buchtipps<br />
Christine Weiner, Carola Kupfer: Das Pippilotta-Prinzip. Ich mach mir<br />
die Welt, wie sie mir gefällt. Campus Verlag 2006.<br />
ISBN 3-593-37768-3, 16,90 Euro<br />
Renate und Ulrich Dehner: Steh dir nicht im Weg. Mentale Blockaden<br />
überwinden. Campus Verlag 2006. ISBN 3-593-37692-x, 19,90 Euro<br />
Horst Conen: Sei gut zu dir, wir brauchen dich! Vom besseren Umgang<br />
mit sich selbst. Campus Verlag 2005. ISBN 3-593-37184-7, 19,90 Euro<br />
– ab März auch als Hörbuch erhältlich.<br />
trainings machen. Sechstens: In seine Angst hineingehen (Wer Angst vorm Fliegen hat: Fallschirmspringen; wer Angst vorm Singen hat:<br />
Gesangsstunden nehmen). Siebtens: Falls vorhanden – Abos von Frauen- und Männerzeitschriften kündigen. Sie brauchen achtens<br />
keine Diät, keinen Klatsch und keine Kochrezepte. Schmeißen Sie neuntens Ihre Waage auf den Müll, bewundern Sie sich selbst und<br />
nicht die Stars; und überlassen Sie das Kochen Leuten, die dafür bezahlt werden. Vielleicht zucken Sie jetzt zusammen. Das macht<br />
aber nichts. Wer mit Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstocher Langstrumpf paktieren will, muss sich daran gewöhnen.<br />
Immerhin schlafen laut Pippi die Leute in Guatemala mit den Füßen auf dem Kopfkissen, Ägypter gehen nur rückwärts und Inder nur<br />
auf den Händen. Dass jemand engagiertes Liebsein für karriereförderlich hält, wird Pippi also nicht beeindrucken. Und sie hat Recht.<br />
Denn Leute, die Erfolg haben, sind oft 9 alles andere als perfekt. Perfekt ist sowieso immer nur die Dekoration… Pippi Langstrumpf<br />
dagegen leistet sich ein Gesicht voller Sommersprossen, eine Zahnlücke und viel zu große Schuhe. Das hindert sie aber nicht daran,<br />
grimm.design
BERUFSZEIT<br />
wen sie auf ihrem Weg mitnehmen würde – denn zusammen<br />
macht es mehr Spaß, ein Ziel vor Augen zu haben.<br />
Pippi Langstrumpf ist eindeutig ein Teamplayer und kann<br />
sich auch mal auf die Kraft anderer verlassen und ihre Hilfe<br />
annehmen.<br />
Warum gelingt Pippi Langstrumpf offensichtlich alles,<br />
was sie sich vornimmt?<br />
Pippi ist eins mit sich und mag sich selbst. Solche Menschen<br />
haben oft schneller und mehr Erfolg im Beruf. Wer<br />
eine positive, offene Lebenseinstellung hat, erweitert seinen<br />
Blickwinkel. Dadurch sieht er mehr, als wenn er nur<br />
zielgerichtet auf einen Punkt schaut. Neue Lösungen und<br />
Möglichkeiten tun sich auf. Pippi Langstrumpf hat keinen<br />
Tunnelblick, und sie traut sich, alles zu sagen, was ihr wichtig<br />
ist. Wenn sich Mitarbeiter in einem Unternehmen nur<br />
dann äußern, wenn sie sich ihrer Sache ganz sicher sind,<br />
geht eine Vielzahl von Ideen verloren. Darüber hinaus werden<br />
offene Menschen von ihrer Umgebung ganz anders wahrgenommen.<br />
Sie wecken das Interesse, es macht Spaß, mit<br />
ihnen zu arbeiten. Offene Menschen stehen zu ihren Fehlern,<br />
weil sie diese als Teil ihrer Selbst sehen und nicht als<br />
Makel. Wer selbst nicht perfekt ist, sieht auch anderen ihre<br />
Fehler nach. Kollegen, die nur zu Erfolgen, aber nicht zu<br />
ihren Fehlern stehen, sind keine Sympathieträger. Es macht<br />
keinen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.<br />
Wie kommt man zu solch einem starken Selbstbewusstsein,<br />
wie Pipipi Langstrumpf es hat?<br />
Eine Möglichkeit ist es, sich für sich selbst zu interessieren.<br />
Pippi wühlt zum Beispiel gerne in ihrer Kommode. Sie<br />
findet Sachen, die sie lange verloren glaubte. Ähnlich kann<br />
man sich auch auf die Suche nach seinen eigenen Fähigkeiten<br />
und Stärken begeben und in der eigenen Seelenkommode<br />
wühlen. Man kann die Schubladen mit den Stärken<br />
betrachten und die der Schwächen neu sortieren. Vielleicht<br />
hat sich ja mittlerweile etwas geändert, oder man beschäftigt<br />
sich bewusst mit einer Schwäche. Solch eine Analyse<br />
braucht zwar Zeit und Liebe fürs Detail, bereichert das<br />
Leben aber ungemein. Vielleicht entdeckt man an einem<br />
vermeintlich negativen Verhalten auch eine positive Absicht.<br />
Wer zum Beispiel der Meinung ist, er sei zu schüchtern,<br />
könnte herausfinden, dass er einfach bedächtiger, genauer,<br />
sorgfältiger ist. Das ist wiederum eine hohe Qualität. Indem<br />
wir also unsere Schwächen in Stärken umwandelne<br />
, finden<br />
wir eine Menge Geschenke in uns.<br />
Warum trauen sich viele Frauen nicht, ihre Stärken offen<br />
zu zeigen?<br />
Die Erziehung spielt hier eine große Rolle: Jungen dürfen<br />
von klein auf ihre Stärke zeigen und werden meist sogar<br />
dazu ermuntert. Bei Mädchen wird eher auf Harmonie Wert<br />
gelegt. Harmonie lässt aber kein gesundes Konkurrenzdenken<br />
zu. Frauen müssen häufig also erst mal lernen, dass Konkurrenz<br />
spannend und positiv sein kann. Dazu müssen sie<br />
wiederum ihre ganze Kraft zeigen. Zum Glück präsentieren<br />
aber immer mehr Frauen ihre Stärken und ihre Fähigkeiten.<br />
24<br />
FRAU PIPPILOTTA LANGSTRUMPF<br />
PIPPI WIRD ERWACHSEN<br />
Wie wäre Pippi wohl gewesen, nachdem sie ihren Ringelstrümpfen entwachsen<br />
wäre? Die Autorinnen Christine Weiner und Carola Kupfer haben sich Gedanken<br />
zu Frau Langstrumpf gemacht:<br />
„Wir könnten uns vorstellen, dass Pippi Langstrumpf eine Single-Frau mit wechselnden<br />
Liebschaften ist. Sie brauchte schon als Kind nicht unbedingt Menschen um<br />
sich, sondern konnte auch gut mit sich alleine sein und sich ihren Tag selbst gestalten.<br />
Sie würde aber immer noch auffallen – nicht mehr durch Ringelstrümpfe und<br />
rote Zöpfe, sondern durch ihr konsequent authentisches Auftreten. Sie wäre heute<br />
sicherlich keine Familienmutter, sondern hätte einen Beruf, der ihr Spaß macht und<br />
der ihrer Fantasie und ihrer Kreativität gerecht wird: vielleicht Künstlerin, Journalistin,<br />
Designerin oder Grafikerin. Auch in der Forschung könnten wir uns Pippi Langstrumpf<br />
gut vorstellen, denn auch für diesen Beruf braucht man viel Fantasie – aber ob sich<br />
Pippi wirklich an feste Arbeitszeiten halten könnte, ist fraglich...“<br />
( )<br />
Buchtipps<br />
Christine Weiner, Carola Kupfer: Das Pippilotta-Prinzip. Ich mach mir<br />
die Welt, wie sie mir gefällt. Campus Verlag 2006.<br />
ISBN 3-593-37768-3, 16,90 Euro<br />
Renate und Ulrich Dehner: Steh dir nicht im Weg. Mentale Blockaden<br />
überwinden. Campus Verlag 2006. ISBN 3-593-37692-x, 19,90 Euro<br />
Horst Conen: Sei gut zu dir, wir brauchen dich! Vom besseren Umgang<br />
mit sich selbst. Campus Verlag 2005. ISBN 3-593-37184-7, 19,90 Euro<br />
– ab März auch als Hörbuch erhältlich.<br />
trainings machen. Sechstens: In seine Angst hineingehen (Wer Angst vorm Fliegen hat: Fallschirmspringen; wer Angst vorm Singen hat:<br />
Gesangsstunden nehmen). Siebtens: Falls vorhanden – Abos von Frauen- und Männerzeitschriften kündigen. Sie brauchen achtens<br />
keine Diät, keinen Klatsch und keine Kochrezepte. Schmeißen Sie neuntens Ihre Waage auf den Müll, bewundern Sie sich selbst und<br />
nicht die Stars; und überlassen Sie das Kochen Leuten, die dafür bezahlt werden. Vielleicht zucken Sie jetzt zusammen. Das macht<br />
aber nichts. Wer mit Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstocher Langstrumpf paktieren will, muss sich daran gewöhnen.<br />
Immerhin schlafen laut Pippi die Leute in Guatemala mit den Füßen auf dem Kopfkissen, Ägypter gehen nur rückwärts und Inder nur<br />
auf den Händen. Dass jemand engagiertes Liebsein für karriereförderlich hält, wird Pippi also nicht beeindrucken. Und sie hat Recht.<br />
Denn Leute, die Erfolg haben, sind oft 9 alles andere als perfekt. Perfekt ist sowieso immer nur die Dekoration… Pippi Langstrumpf<br />
dagegen leistet sich ein Gesicht voller Sommersprossen, eine Zahnlücke und viel zu große Schuhe. Das hindert sie aber nicht daran,<br />
grimm.design
BERUFSZEIT<br />
Für wen eignet sich das „Pippilotta-Prinzip“, das Sie in<br />
Ihrem Buch beschreiben?<br />
Das „Pippilotta-Prinzip“ eignet sich nicht nur für Frauen, die<br />
ihre Stärken finden möchten. Es richtet sich auch an Menschen,<br />
die durch die Lebensumstände – seien es Kinder,<br />
Mann oder Karriere – unbemerkt in einem Trott gelandet<br />
sind und jetzt aufwachen und sich fragen, wo denn der<br />
Spaß in ihrem Leben geblieben ist. Wenn der Spaß mal da<br />
gewesen ist, kann man sich ihn auch wieder holen. Das ist<br />
das Gute an dieser Erkenntnis.<br />
Steckt auch in Ihnen eine Pippi Langstrumpf?<br />
Ich habe Pippi Langstrumpf als einen Teil von mir integriert.<br />
Aber es gibt auch noch andere Teile. In mir steckt zum Beispiel<br />
auch die bedächtige, vorsichtige und zurückhaltende<br />
Annika. Manchmal ist der eine Teil belebter, manchmal der<br />
andere. Wichtig ist es, zu akzeptieren, dass ich manchmal<br />
einen Annika-Tag habe, an dem ich es langsam angehen<br />
muss. An anderen Tagen hat wieder Pippi Langstrumpf die<br />
Oberhand, und ich will rausgehen, feiern, Leute kennen lernen.<br />
Ich habe Pippi und Annika auf jeden Fall gleichermaßen<br />
gern. So wie auch die vielen anderen Teile, die ich in<br />
mir trage. Da gibt es nämlich noch Robin Hood, die fromme<br />
Helene, Miss Piggy aus der Muppet-Show, die erste Frau<br />
auf dem Mond, Ottilie und Goethe und noch viele mehr...<br />
KUNST<br />
À LA PIPPI<br />
PIPILOTTI RIST, mit bürgerlichem Namen Elisabeth Charlotte<br />
Rist, hat zwar keine Villa Kunterbunt und auch kein Pferd<br />
namens „Kleiner Onkel“, ist aber trotzdem ein „bunter<br />
Vogel“. Am 21. Juni 1962 im schweizerischen Kanton St.<br />
Gallen geboren, macht die Künstlerin vor allem durch ihre<br />
Videoinstallationen und Experimentalfilme auf sich aufmerksam<br />
und zählt heute zu den renommiertesten Konzeptkünstlern<br />
der Welt. Ihre Videos sind meistens nur wenige Minuten<br />
lang und durch Nachbearbeitung stark verfremdet. In ihren<br />
Werken beschäftigt sich Pipilotti Rist häufig mit den Themen<br />
Sexualität, dem Unterschied zwischen Mann und Frau sowie<br />
dem menschlichen Körper an sich. Zu ihren bekanntesten<br />
Werken zählen die Videos „I'm Not The Girl Who Misses<br />
Much“ und „Pickelporno“. Ihren Künstlernamen trägt Pipilotti<br />
nach eigenem Bekunden bereits seit ihrer Kindheit. Obwohl<br />
sie von sich selbst sagt: „Ich bin nicht halb so wild, wie viele<br />
meinen“, macht ihre unkonventionelle, selbstbewusste und<br />
aufgeschlossene Art sie zu Pippi Langstrumpfs „Schwester<br />
im Herzen“. (LH) www.pipilottirist.net<br />
26<br />
SEMINARTIPPS<br />
ein starker Mensch zu sein und ihren Weg zu gehen. Im Gegenteil! Wie viel<br />
Energie hätten Sie übrig, wenn Sie keinem Ideal mehr zwischen Powerpoint<br />
und Poweryoga hinterher liefen! Wie viel Zeit hätten Sie für Ihre wichtigen<br />
Projekte: Endlich Ihren Job zu wechseln, endlich Ihr erstes Buch zu veröffentlichen,<br />
endlich eine politische Kampagne zu starten oder endlich eine Weltreise<br />
zu machen. Und zu tun gibt es sowieso genug. Vielleicht sollte Ihr Karriere-Motto<br />
für dieses Jahr – und das ist zehntens – lieber lauten: Du bist<br />
nicht Deutschland! Du bist Schweden!t<br />
Markus Bertschi<br />
Sie wollen bekannte Pfade verlassen und neue Wege gehen? Die Voraussetzungen<br />
dafür trägt jeder in sich. Oft fehlt nur ein kleiner Anstoß, um den Willen nach Veränderung<br />
stark genug werden zu lassen. Vielleicht hilft Ihnen ein Seminar dabei, den<br />
Beginn Ihres neuen Weges zu finden:<br />
Gewinnen Sie andere für Ihre Ziele. 2.-3. März 2006, Groß-Umstadt.<br />
Veranstalter: TrainArt®-Sozietät für Coaching, Training + Beratung. Tel. 07531 938083<br />
www.trainart.de/andere-gewinnen.htm<br />
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte, Menschen, die ihre Wirkung auf andere verbessern<br />
wollen. Inhalt: Menschen nehmen Einfluss und werden beeinflusst. Wenn es Ihnen<br />
gelingt, dass andere Ihren Ideen Gehör schenken und sie akzeptieren, nehmen Sie Einfluss.<br />
Ihr persönlicher Erfolg als Führungskraft ist unmittelbar mit dieser Fähigkeit verknüpft.<br />
Das Seminar verbessert die Soft Skills, mit denen Sie bei anderen einen nachhaltigen<br />
Eindruck hinterlassen.<br />
Mut zum Risiko. 21. März 2006, München.<br />
Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />
Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Die Vorstellung einer Welt,<br />
die sich pausenlos neu orientiert, löst bei einigen Angst, bei anderen Faszination aus.<br />
Umso größer ist die Herausforderung, dem ständigen Anpassungsdruck gerecht zu werden.<br />
In dem Vortrag erfahren Sie, wie Sie Ihre eigenen Veränderungsprozesse professionell<br />
gestalten können.<br />
Überzeugen mit Persönlichkeit. 23.-24. März 2006, Berlin.<br />
Veranstalter: Haufe Akademie. Tel. 0761 4708-811 www.haufe-akademie.de<br />
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte. Inhalt: Ihre Ausstrahlung und innere Haltung entscheidet<br />
grundlegend mit darüber, wie überzeugend und authentisch Sie von anderen<br />
empfunden werden. Wer sich und seine Wirkung kennt, ist glaubwürdiger und kann seine<br />
Ziele leichter erreichen. Im Seminar lernen Sie unter anderem, Ihren Kommunikationstyp<br />
bestmöglich für Ihre Ziele einzusetzen und sich selbst noch glaubwürdiger zu präsentieren.<br />
Der Selbstentwickler. 20. Juni 2006, München.<br />
Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />
Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Lernen Sie in dem Vortrag,<br />
sich trotz widriger Umstände selbst zu motivieren und Ihre Potenziale Gewinn bringend zu<br />
nutzen. Möglich wird dies durch mentale Selbstführung, die Ihre Energie bündelt. Denn<br />
gekonnter Umgang mit sich selbst ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen<br />
Umgang mit anderen.<br />
Wege zum Erfolg. 17.-19. Juli 2006, Raum Ulm.<br />
Veranstalter: Klaus Mahr & Partner – Business Development. Tel. 08131 352256<br />
www.mahr-und-partner.de<br />
Zielgruppe: Mitarbeiter, Führungskräfte, Menschen, die ihre Erfolgspotenziale besser nutzen<br />
wollen. Inhalt: Die Akzeptanz und Wertschätzung anderer und die Ergebnisse, die Sie<br />
durch Ihr Auftreten und Ihre Arbeit erreichen, macht Sie erfolgreich. In diesem Seminar<br />
erfahren Sie, was Sie tun können, um mehr Beachtung, Akzeptanz und Anerkennung zu<br />
gewinnen. Durch Kommunikation können Sie die Wahrnehmung Ihrer Mitmenschen beeinflussen,<br />
ohne sie zu manipulieren.<br />
Wirkung.Immer.Überall. 12. September 2006, München.<br />
Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />
Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Der Körper als aktives<br />
Sprachmedium ist bei Vorträgen, Verhandlungs- und Kundengesprächen von entscheidender<br />
Bedeutung. Lernen Sie in dem Vortrag, Unausgesprochenes wahrzunehmen und zu<br />
analysieren, um dadurch sich und andere besser kennen zu lernen.
BERUFSZEIT<br />
Für wen eignet sich das „Pippilotta-Prinzip“, das Sie in<br />
Ihrem Buch beschreiben?<br />
Das „Pippilotta-Prinzip“ eignet sich nicht nur für Frauen, die<br />
ihre Stärken finden möchten. Es richtet sich auch an Menschen,<br />
die durch die Lebensumstände – seien es Kinder,<br />
Mann oder Karriere – unbemerkt in einem Trott gelandet<br />
sind und jetzt aufwachen und sich fragen, wo denn der<br />
Spaß in ihrem Leben geblieben ist. Wenn der Spaß mal da<br />
gewesen ist, kann man sich ihn auch wieder holen. Das ist<br />
das Gute an dieser Erkenntnis.<br />
Steckt auch in Ihnen eine Pippi Langstrumpf?<br />
Ich habe Pippi Langstrumpf als einen Teil von mir integriert.<br />
Aber es gibt auch noch andere Teile. In mir steckt zum Beispiel<br />
auch die bedächtige, vorsichtige und zurückhaltende<br />
Annika. Manchmal ist der eine Teil belebter, manchmal der<br />
andere. Wichtig ist es, zu akzeptieren, dass ich manchmal<br />
einen Annika-Tag habe, an dem ich es langsam angehen<br />
muss. An anderen Tagen hat wieder Pippi Langstrumpf die<br />
Oberhand, und ich will rausgehen, feiern, Leute kennen lernen.<br />
Ich habe Pippi und Annika auf jeden Fall gleichermaßen<br />
gern. So wie auch die vielen anderen Teile, die ich in<br />
mir trage. Da gibt es nämlich noch Robin Hood, die fromme<br />
Helene, Miss Piggy aus der Muppet-Show, die erste Frau<br />
auf dem Mond, Ottilie und Goethe und noch viele mehr...<br />
KUNST<br />
À LA PIPPI<br />
PIPILOTTI RIST, mit bürgerlichem Namen Elisabeth Charlotte<br />
Rist, hat zwar keine Villa Kunterbunt und auch kein Pferd<br />
namens „Kleiner Onkel“, ist aber trotzdem ein „bunter<br />
Vogel“. Am 21. Juni 1962 im schweizerischen Kanton St.<br />
Gallen geboren, macht die Künstlerin vor allem durch ihre<br />
Videoinstallationen und Experimentalfilme auf sich aufmerksam<br />
und zählt heute zu den renommiertesten Konzeptkünstlern<br />
der Welt. Ihre Videos sind meistens nur wenige Minuten<br />
lang und durch Nachbearbeitung stark verfremdet. In ihren<br />
Werken beschäftigt sich Pipilotti Rist häufig mit den Themen<br />
Sexualität, dem Unterschied zwischen Mann und Frau sowie<br />
dem menschlichen Körper an sich. Zu ihren bekanntesten<br />
Werken zählen die Videos „I'm Not The Girl Who Misses<br />
Much“ und „Pickelporno“. Ihren Künstlernamen trägt Pipilotti<br />
nach eigenem Bekunden bereits seit ihrer Kindheit. Obwohl<br />
sie von sich selbst sagt: „Ich bin nicht halb so wild, wie viele<br />
meinen“, macht ihre unkonventionelle, selbstbewusste und<br />
aufgeschlossene Art sie zu Pippi Langstrumpfs „Schwester<br />
im Herzen“. (LH) www.pipilottirist.net<br />
26<br />
SEMINARTIPPS<br />
ein starker Mensch zu sein und ihren Weg zu gehen. Im Gegenteil! Wie viel<br />
Energie hätten Sie übrig, wenn Sie keinem Ideal mehr zwischen Powerpoint<br />
und Poweryoga hinterher liefen! Wie viel Zeit hätten Sie für Ihre wichtigen<br />
Projekte: Endlich Ihren Job zu wechseln, endlich Ihr erstes Buch zu veröffentlichen,<br />
endlich eine politische Kampagne zu starten oder endlich eine Weltreise<br />
zu machen. Und zu tun gibt es sowieso genug. Vielleicht sollte Ihr Karriere-Motto<br />
für dieses Jahr – und das ist zehntens – lieber lauten: Du bist<br />
nicht Deutschland! Du bist Schweden!t<br />
Markus Bertschi<br />
Sie wollen bekannte Pfade verlassen und neue Wege gehen? Die Voraussetzungen<br />
dafür trägt jeder in sich. Oft fehlt nur ein kleiner Anstoß, um den Willen nach Veränderung<br />
stark genug werden zu lassen. Vielleicht hilft Ihnen ein Seminar dabei, den<br />
Beginn Ihres neuen Weges zu finden:<br />
Gewinnen Sie andere für Ihre Ziele. 2.-3. März 2006, Groß-Umstadt.<br />
Veranstalter: TrainArt®-Sozietät für Coaching, Training + Beratung. Tel. 07531 938083<br />
www.trainart.de/andere-gewinnen.htm<br />
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte, Menschen, die ihre Wirkung auf andere verbessern<br />
wollen. Inhalt: Menschen nehmen Einfluss und werden beeinflusst. Wenn es Ihnen<br />
gelingt, dass andere Ihren Ideen Gehör schenken und sie akzeptieren, nehmen Sie Einfluss.<br />
Ihr persönlicher Erfolg als Führungskraft ist unmittelbar mit dieser Fähigkeit verknüpft.<br />
Das Seminar verbessert die Soft Skills, mit denen Sie bei anderen einen nachhaltigen<br />
Eindruck hinterlassen.<br />
Mut zum Risiko. 21. März 2006, München.<br />
Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />
Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Die Vorstellung einer Welt,<br />
die sich pausenlos neu orientiert, löst bei einigen Angst, bei anderen Faszination aus.<br />
Umso größer ist die Herausforderung, dem ständigen Anpassungsdruck gerecht zu werden.<br />
In dem Vortrag erfahren Sie, wie Sie Ihre eigenen Veränderungsprozesse professionell<br />
gestalten können.<br />
Überzeugen mit Persönlichkeit. 23.-24. März 2006, Berlin.<br />
Veranstalter: Haufe Akademie. Tel. 0761 4708-811 www.haufe-akademie.de<br />
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte. Inhalt: Ihre Ausstrahlung und innere Haltung entscheidet<br />
grundlegend mit darüber, wie überzeugend und authentisch Sie von anderen<br />
empfunden werden. Wer sich und seine Wirkung kennt, ist glaubwürdiger und kann seine<br />
Ziele leichter erreichen. Im Seminar lernen Sie unter anderem, Ihren Kommunikationstyp<br />
bestmöglich für Ihre Ziele einzusetzen und sich selbst noch glaubwürdiger zu präsentieren.<br />
Der Selbstentwickler. 20. Juni 2006, München.<br />
Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />
Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Lernen Sie in dem Vortrag,<br />
sich trotz widriger Umstände selbst zu motivieren und Ihre Potenziale Gewinn bringend zu<br />
nutzen. Möglich wird dies durch mentale Selbstführung, die Ihre Energie bündelt. Denn<br />
gekonnter Umgang mit sich selbst ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen<br />
Umgang mit anderen.<br />
Wege zum Erfolg. 17.-19. Juli 2006, Raum Ulm.<br />
Veranstalter: Klaus Mahr & Partner – Business Development. Tel. 08131 352256<br />
www.mahr-und-partner.de<br />
Zielgruppe: Mitarbeiter, Führungskräfte, Menschen, die ihre Erfolgspotenziale besser nutzen<br />
wollen. Inhalt: Die Akzeptanz und Wertschätzung anderer und die Ergebnisse, die Sie<br />
durch Ihr Auftreten und Ihre Arbeit erreichen, macht Sie erfolgreich. In diesem Seminar<br />
erfahren Sie, was Sie tun können, um mehr Beachtung, Akzeptanz und Anerkennung zu<br />
gewinnen. Durch Kommunikation können Sie die Wahrnehmung Ihrer Mitmenschen beeinflussen,<br />
ohne sie zu manipulieren.<br />
Wirkung.Immer.Überall. 12. September 2006, München.<br />
Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />
Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Der Körper als aktives<br />
Sprachmedium ist bei Vorträgen, Verhandlungs- und Kundengesprächen von entscheidender<br />
Bedeutung. Lernen Sie in dem Vortrag, Unausgesprochenes wahrzunehmen und zu<br />
analysieren, um dadurch sich und andere besser kennen zu lernen.
ZINSZAHL<br />
SICURO<br />
28<br />
SICHER<br />
CoachAcademy<br />
„REVERSE CULTURE SHOCK“ nennen Experten den<br />
Zustand, der viele Menschen überfällt, wenn sie nach einem längeren Auslandsaufenthalt in die Heimat zurückkehren.<br />
Reverse Culture Shock beschreibt ein unerwartetes Gefühl von Fremdheit und ist ein Problem, das Auslandsrückkehrern<br />
die Reintegration schwer fallen lässt. Ursachen hierfür liegen oft in einer mangelhaften Vorbereitung<br />
der Heimkehr. Wer sich für einen Auslandsaufenthalt entscheidet, der durchdenkt diesen Schritt genau:<br />
Wohnungssituation, Familie, Sprachkenntnisse, Versicherungen und Jobaussichten sind Eckdaten, die berükksichtigt<br />
werden. Die Rückkehr dagegen gilt als selbstverständlich – geplant wird diese oft gar nicht oder zu spät.<br />
COACHING ZONE q<br />
SEGU<br />
Carolin Lüdemann ist Juristin und ausgebildeter Business-Coach. Sie ist Gesellschafterin der Perspektive GmbH/CoachAcademy und coacht und trainiert dort Nachwuchsführungskräfte.<br />
Außerdem ist Carolin Lüdemann Karriereexpertin des TV-Senders N24 aus Berlin und gibt dort Auskunft über karriererelevante Themen.
RO 50<br />
SECURE<br />
Stock4B<br />
Versicherungen beim Auslandsaufenthalt VON SABINE OLSCHNER<br />
PROZENT aller 30- bis 34-Jährigen in deutschen Unternehmen haben berufliche Erfahrungen<br />
im Ausland gesammelt. Wer eine Zeit lang von seinem Arbeitgeber im Ausland eingesetzt<br />
wurde, hat nach seiner Rückkehr gute Chancen auf einen Aufstieg innerhalb des Konzerns.<br />
Doch bei aller Vorfreude auf den Einsatz sollte man nicht vergessen, Fragen rund um<br />
Versicherung, Altersvorsorge und Sozialleistungen zu klären.<br />
Gesetzliche Rentenversicherung<br />
Hier kommt es darauf an, ob ein Mitarbeiter vom Unternehmen<br />
entsandt wird, er also seinen Arbeitsvertrag<br />
weiterhin beim deutschen Unternehmen hat, oder ob er<br />
ins Ausland wechselt und dort einen ausländischen<br />
Arbeitsvertrag bekommt. Bei einer Entsendung zahlt der<br />
deutsche Arbeitgeber weiterhin die Beiträge in die<br />
gesetzlichen Renten- und Sozialversicherungen in<br />
Deutschland ein. Bei einem Wechsel ins Ausland greifen<br />
die in dem jeweiligen Land geltenden Sozialversicherungsvorschriften.<br />
Der Arbeitnehmer zahlt in die Rentenversicherung<br />
vor Ort ein und baut sich dort eine Anwartschaft<br />
auf Rentenleistungen auf. Geht er dann in den<br />
Ruhestand, bekommt er von den verschiedenen Ländern,<br />
in denen er gearbeitet hat, seine Renten überwiesen.<br />
Problemlos ist dies bei Staaten, die mit Deutschland ein<br />
spezielles Abkommen geschlossen haben. Dazu gehören<br />
unter anderem die USA, Kanada, Chile, Israel, Japan,<br />
Korea, China, Marokko, Tunesien sowie alle europäischen<br />
Länder.<br />
In Einzelfällen sollte der Arbeitnehmer überlegen, ob er<br />
während seines Auslandsaufenthalts freiwillig in die deutsche<br />
Rentenversicherung einzahlt, um etwa Mindestbeitragszeiten<br />
zu erfüllen. Vor dem Gang ins Ausland sollte<br />
man eine der Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung<br />
(früher LVA und BfA) aufsuchen. Adressen finden<br />
sich unter: www.deutsche-rentenversicherung.de.<br />
Betriebliche Altersversorgung<br />
Bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sind die<br />
Regelungen je nach Land unterschiedlich: So sind in einigen<br />
Ländern Zahlungen in betriebliche Versorgungssysteme<br />
vor Ort obligatorisch, in anderen wiederum gar nicht<br />
möglich. Ist der Arbeitnehmer bei einem großen Unternehmen<br />
angestellt, wird die bAV in Deutschland in der<br />
Regel unverändert fortgeführt – egal, ob er einen deutschen<br />
oder einen ausländischen Arbeitsvertrag unterschrieben<br />
hat. Diese Lösung ist vor allem dann sinnvoll,<br />
wenn der Mitarbeiter nach seiner Rückkehr wieder in das<br />
deutsche Unternehmen integriert werden soll. Ein weiterer<br />
Vorteil: Der Arbeitnehmer bekommt seine betrieblichen<br />
Rentenzahlungen nicht „scheibchenweise“ aus<br />
den verschiedenen Ländern, in denen er eingesetzt war.<br />
Ist abzusehen, dass der Mitarbeiter seinen Ruhestand<br />
im Ausland verbringen wird, kann er gegebenenfalls in<br />
das betriebliche Altersversorgungssystem des ausländischen<br />
Unternehmens einzahlen. Mitarbeiter, die immer<br />
wieder in verschiedene Länder entsandt werden, können<br />
ihren Arbeitgeber auf eine so genannte Offshore-Lösung<br />
ansprechen. Diese wird vor allem für leitende Führungskräfte<br />
realisiert. Bei der Offshore-Lösung wird die bAV<br />
über einen externen Versorgungsträger in einem Drittland<br />
abgewickelt und braucht nicht für jeden Auslandseinsatz<br />
erneut geregelt zu werden. Letztendlich ist der Mitarbeiter<br />
an das System gebunden, das sein Arbeitgeber in<br />
Sachen bAV gewählt hat. Ein Gespräch mit der Abteilung,<br />
die für Auslandsentsendungen zuständig ist, ist empfehlenswert.<br />
Private Lebens-, Renten-,<br />
Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />
Verträge von privaten Lebens-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />
laufen auch bei Auslandsaufenthalten<br />
wie gewohnt weiter, sofern der Versicherte seine Beiträge<br />
weiterhin zahlt. Die Leistungen im Rentenalter können<br />
ins Ausland überwiesen werden, wenn sich der Versicherte<br />
entscheidet, seinen Lebensabend außerhalb von<br />
Deutschland zu verbringen. Voraussetzung ist ein Bankkonto<br />
am neuen Heimatort, auf das die Rentenzahlungen<br />
überwiesen werden können. Eine Ausnahme sind die<br />
staatlich geförderten Riester- und Basis-Renten: Nur wer<br />
in Deutschland sein Einkommen versteuert, kann die<br />
staatlichen Zuschüsse und eventuelle Steuervergünstigungen<br />
in Anspruch nehmen. Bei der Auszahlung der Rentenleistungen<br />
ist es – nach heutigem Stand – Bedingung,<br />
dass der Rentenempfänger seinen Wohnsitz in Deutschland<br />
hat. Zieht der Ruheständler ins Ausland, muss er<br />
die Zuschüsse und Steuerersparnisse zurückzahlen.<br />
Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Bei gesetzlich Krankenversicherten kommt es darauf an,<br />
ob sie in ein Land entsandt werden, mit dem Deutschland<br />
ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat.<br />
Dazu gehören zum Beispiel Länder innerhalb des Europäischen<br />
Wirtschaftsraumes (EWR) – also die EU-Staaten<br />
sowie Liechtenstein, Island und Norwegen. Mit vielen<br />
Häufig erweist sich diese fehlende oder verspätete Planung als verhängnisvoller Fehler: Etwa die Hälfte aller Rückkehrer ist mit der Reintegration<br />
in ihrem Unternehmen unzufrieden. Betroffene sprechen vielmehr von einem „zweiten Neuanfang“ als von einer Rückkehr. Faktoren,<br />
die die Unzufriedenheit begründen, finden sich schnell: Rückkehrer arbeiten beispielsweise nur ungern in der gleichen Position wie<br />
vorher. Im Ausland haben sie verantwortungsvollere Aufgaben innegehabt und sich an einen anderen kulturell bedingten Arbeitsstil<br />
gewöhnt. Oft war man im Ausland ein großer „Fisch“, während man im Heimat-Unternehmen unter vielen im Aquarium schwimmt. Und:<br />
Je höher die Position im Unternehmen, umso schwieriger erweist sich erfahrungsgemäß eine Reintegration. Nicht selten passiert es,<br />
dass Rückkehrer schon nach kurzer Zeit die Firma verlassen, was – neben der Unzufriedenheit des Mitarbeiters – für die betroffenen<br />
Unternehmen einen hohen finanziellen Verlust bedeutet. Sinnvoll ist es, schon vor der Abreise ins Ausland die Rückkehrr zu planen und<br />
vertraglich zu fixieren, zum Beispiel durch die Vereinbarung eines so genannten Ruhensvertrags inklusive Rückkehrklausel, die regelt,<br />
29
ZINSZAHL<br />
Verträge von privaten Lebens-,<br />
Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />
laufen<br />
auch bei Auslandsaufenthalten<br />
wie gewohnt weiter.<br />
30<br />
Ländern in Asien, Afrika und Südamerika besteht kein<br />
solches Abkommen. Wer innerhalb des EWR beruflich<br />
eingesetzt wird, kann zwölf Monate lang auf die Leistungen<br />
seiner gesetzlichen Krankenversicherung zählen –<br />
sofern schon bei Beginn der Entsendung feststeht, dass<br />
die Tätigkeit im Ausland nicht länger als ein Jahr dauern<br />
wird. Staaten außerhalb des EWR, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen<br />
besteht, haben gegebenenfalls<br />
andere Regelungen. Gesetzlich Krankenversicherte, die<br />
in Nichtabkommensländer gehen, sind weiterhin versichert,<br />
wenn sie einen deutschen Arbeitsvertrag haben<br />
und die Entsendung zeitlich begrenzt ist. Andernfalls<br />
muss der Arbeitnehmer eine private Krankenversicherung<br />
abschließen.<br />
Private Krankenversicherung<br />
Privat Krankenversicherte genießen so lange Versicherungsschutz,<br />
wie sie einen Wohnsitz in Deutschland<br />
haben. Ohne deutsche Kontaktadresse endet das Versicherungsverhältnis.<br />
Gegebenenfalls kann man mit dem<br />
Versicherungsunternehmen besondere Vereinbarungen<br />
aushandeln. Innerhalb der EU dürfte dies kein Problem<br />
sein, da die Versicherer hier verpflichtet sind, den Vertrag<br />
weiterzuführen. Außerhalb der EU kann der Versicherer<br />
einen Beitragszuschlag verlangen. Wer seine private<br />
Krankenversicherung nicht weiterführen kann, sollte für<br />
die Zeit seines Auslandsaufenthaltes eine Anwartschaftsversicherung<br />
abschließen. Diese gewährleistet,<br />
dass man nach seiner Rückkehr zu den ursprünglichen<br />
Bedingungen wieder in seinen alten Versicherungstarif<br />
einsteigen kann. Wird die Versicherung hingegen komplett<br />
gekündigt, muss man beim Wiedereinstieg eine<br />
erneute Gesundheitsprüfung über sich ergehen lassen<br />
und mit teureren Beiträgen rechnen.<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Wer seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlegt, sollte<br />
Rücksprache mit seinem Haftpflichtversicherer halten.<br />
Dieser muss darüber informiert werden, dass sich das<br />
Risiko verändert, denn im Ausland gelten meist andere<br />
Haftungsgrenzen als in Deutschland. Bei internationalen<br />
Versicherungsunternehmen ist es gegebenenfalls möglich,<br />
seine in Deutschland abgeschlossene Versicherung<br />
zu behalten. Vor der Abreise sollte man sich auf jeden<br />
Fall von seinem Versicherer in Deutschland beraten lassen.<br />
Rechtsschutzversicherung<br />
Wer innerhalb von Europa oder in die Anliegerstaaten<br />
des Mittelmeeres entsandt wird, genießt weiterhin<br />
Rechtsschutz durch seine Versicherung – eventuell mit<br />
der Ausnahme einiger Rechtsbereiche. Bei einem Einsatz<br />
in anderen Ländern werden die Kosten in der Regel nur<br />
bei einem maximal sechs Monate dauernden Aufenthalt<br />
übernommen. Der Arbeitnehmer muss auf jeden Fall<br />
weiterhin einen Wohnsitz in Deutschland hat. Da im Ausland<br />
die Gerichts- und Anwaltskosten häufig nicht von der<br />
Gegenseite übernommen werden, auch wenn man selber<br />
den Rechtsstreit gewinnt, ist eine Rechtsschutzversicherung<br />
empfehlenswert.<br />
Unfallversicherung<br />
Eine Unfallversicherung gilt unabhängig von Ort und<br />
Dauer – sie leistet also auch bei einem Unfall im Ausland,<br />
egal, wie lange der Aufenthalt dauert.<br />
( )<br />
Nützliche Publikationen zum Download:<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund<br />
Ruhrstraße 2, 10709 Berlin, Tel. 030 865-1<br />
www.deutsche-rentenversicherung-bund.de<br />
(unter Formulare & Publikationen)<br />
Kostenlose Merkblätter zu<br />
Sozialversicherungsregelungen in 37 Ländern:<br />
Deutsche Verbindungsstelle<br />
Krankenversicherung – Ausland (DVKA)<br />
Pennefeldsweg 12 c, 53177 Bonn<br />
Tel. 0228 9530-0, www.dvka.de<br />
wie Sie in das Unternehmen reintegriert werden können. Hierbei sind auch Beförderungsaussichten zu berücksichtigen und zu dokumentieren.<br />
Erkundigen Sie sich vor einem Auslandsaufenthalt außerdem genau, welche Hilfestellungen Ihr Unternehmen bei der Rükkkehr<br />
bietet, zum Beispiel durch Mentorenprogramme oder Trainings. Ein Mentor kann wichtiger Bezugspartner im „alten“ Unternehmen<br />
bleiben und sich rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr nach einer geeigneten Position für Sie umsehen – aus den Augen braucht nicht<br />
immer auch aus dem Sinn zu sein. Als Grundregeln gelten: Wer sich maximal fünf Jahre im Ausland aufgehalten hat, lebt sich zügig<br />
wieder ein. Je größer die Entfernung und der kulturelle Unterschied zur Heimat war, umso schwieriger auch die Reintegration. Schließen<br />
Sie Ihren Auslandsaufenthalt direkt an Ihr Studium an, ist eine kürzere Verweildauer sinnvoll – denn manche Unternehmen sehen<br />
in Auslandsaufenthalten „auf eigene Faust“ Indizien für Sprunghaftigkeit oder Unentschlossenheit. t<br />
PixelQuelle.de<br />
Delfino
ZINSZAHL<br />
Verträge von privaten Lebens-,<br />
Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />
laufen<br />
auch bei Auslandsaufenthalten<br />
wie gewohnt weiter.<br />
30<br />
Ländern in Asien, Afrika und Südamerika besteht kein<br />
solches Abkommen. Wer innerhalb des EWR beruflich<br />
eingesetzt wird, kann zwölf Monate lang auf die Leistungen<br />
seiner gesetzlichen Krankenversicherung zählen –<br />
sofern schon bei Beginn der Entsendung feststeht, dass<br />
die Tätigkeit im Ausland nicht länger als ein Jahr dauern<br />
wird. Staaten außerhalb des EWR, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen<br />
besteht, haben gegebenenfalls<br />
andere Regelungen. Gesetzlich Krankenversicherte, die<br />
in Nichtabkommensländer gehen, sind weiterhin versichert,<br />
wenn sie einen deutschen Arbeitsvertrag haben<br />
und die Entsendung zeitlich begrenzt ist. Andernfalls<br />
muss der Arbeitnehmer eine private Krankenversicherung<br />
abschließen.<br />
Private Krankenversicherung<br />
Privat Krankenversicherte genießen so lange Versicherungsschutz,<br />
wie sie einen Wohnsitz in Deutschland<br />
haben. Ohne deutsche Kontaktadresse endet das Versicherungsverhältnis.<br />
Gegebenenfalls kann man mit dem<br />
Versicherungsunternehmen besondere Vereinbarungen<br />
aushandeln. Innerhalb der EU dürfte dies kein Problem<br />
sein, da die Versicherer hier verpflichtet sind, den Vertrag<br />
weiterzuführen. Außerhalb der EU kann der Versicherer<br />
einen Beitragszuschlag verlangen. Wer seine private<br />
Krankenversicherung nicht weiterführen kann, sollte für<br />
die Zeit seines Auslandsaufenthaltes eine Anwartschaftsversicherung<br />
abschließen. Diese gewährleistet,<br />
dass man nach seiner Rückkehr zu den ursprünglichen<br />
Bedingungen wieder in seinen alten Versicherungstarif<br />
einsteigen kann. Wird die Versicherung hingegen komplett<br />
gekündigt, muss man beim Wiedereinstieg eine<br />
erneute Gesundheitsprüfung über sich ergehen lassen<br />
und mit teureren Beiträgen rechnen.<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Wer seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlegt, sollte<br />
Rücksprache mit seinem Haftpflichtversicherer halten.<br />
Dieser muss darüber informiert werden, dass sich das<br />
Risiko verändert, denn im Ausland gelten meist andere<br />
Haftungsgrenzen als in Deutschland. Bei internationalen<br />
Versicherungsunternehmen ist es gegebenenfalls möglich,<br />
seine in Deutschland abgeschlossene Versicherung<br />
zu behalten. Vor der Abreise sollte man sich auf jeden<br />
Fall von seinem Versicherer in Deutschland beraten lassen.<br />
Rechtsschutzversicherung<br />
Wer innerhalb von Europa oder in die Anliegerstaaten<br />
des Mittelmeeres entsandt wird, genießt weiterhin<br />
Rechtsschutz durch seine Versicherung – eventuell mit<br />
der Ausnahme einiger Rechtsbereiche. Bei einem Einsatz<br />
in anderen Ländern werden die Kosten in der Regel nur<br />
bei einem maximal sechs Monate dauernden Aufenthalt<br />
übernommen. Der Arbeitnehmer muss auf jeden Fall<br />
weiterhin einen Wohnsitz in Deutschland hat. Da im Ausland<br />
die Gerichts- und Anwaltskosten häufig nicht von der<br />
Gegenseite übernommen werden, auch wenn man selber<br />
den Rechtsstreit gewinnt, ist eine Rechtsschutzversicherung<br />
empfehlenswert.<br />
Unfallversicherung<br />
Eine Unfallversicherung gilt unabhängig von Ort und<br />
Dauer – sie leistet also auch bei einem Unfall im Ausland,<br />
egal, wie lange der Aufenthalt dauert.<br />
( )<br />
Nützliche Publikationen zum Download:<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund<br />
Ruhrstraße 2, 10709 Berlin, Tel. 030 865-1<br />
www.deutsche-rentenversicherung-bund.de<br />
(unter Formulare & Publikationen)<br />
Kostenlose Merkblätter zu<br />
Sozialversicherungsregelungen in 37 Ländern:<br />
Deutsche Verbindungsstelle<br />
Krankenversicherung – Ausland (DVKA)<br />
Pennefeldsweg 12 c, 53177 Bonn<br />
Tel. 0228 9530-0, www.dvka.de<br />
wie Sie in das Unternehmen reintegriert werden können. Hierbei sind auch Beförderungsaussichten zu berücksichtigen und zu dokumentieren.<br />
Erkundigen Sie sich vor einem Auslandsaufenthalt außerdem genau, welche Hilfestellungen Ihr Unternehmen bei der Rükkkehr<br />
bietet, zum Beispiel durch Mentorenprogramme oder Trainings. Ein Mentor kann wichtiger Bezugspartner im „alten“ Unternehmen<br />
bleiben und sich rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr nach einer geeigneten Position für Sie umsehen – aus den Augen braucht nicht<br />
immer auch aus dem Sinn zu sein. Als Grundregeln gelten: Wer sich maximal fünf Jahre im Ausland aufgehalten hat, lebt sich zügig<br />
wieder ein. Je größer die Entfernung und der kulturelle Unterschied zur Heimat war, umso schwieriger auch die Reintegration. Schließen<br />
Sie Ihren Auslandsaufenthalt direkt an Ihr Studium an, ist eine kürzere Verweildauer sinnvoll – denn manche Unternehmen sehen<br />
in Auslandsaufenthalten „auf eigene Faust“ Indizien für Sprunghaftigkeit oder Unentschlossenheit. t<br />
PixelQuelle.de<br />
Delfino
HANDWERKSZEUG<br />
32<br />
Annette Sartoris<br />
IT<br />
FÜR DEN WELTMARKT?<br />
q COACHING ZONE KARRIEREPLANUNG MIT WEITBLICK bedeutet,<br />
seine eigenen Kompetenzen mit den Anforderungen zukünftiger Arbeitsprozesse zusammenzubringen. Dazu ist –<br />
neben der generellen Bereitschaft, seinen Arbeits- und Lebensraum zu verlagern – vor allem ein ausgeprägtes<br />
Trendbewusstsein notwendig: Welche Branchen und Märkte lassen Innovationen zu, welche Qualifikationen sind<br />
nötig, um den Megatrends Internationalisierung, Technologietransfer, Forschung und Entwicklung gewachsen zu<br />
sein? Leider bleibt im eigenen Arbeitsalltag für das Thema Zukunftsforschung kaum Zeit. Der Schritt ins Ausland<br />
ist für Sie jedenfalls nur dann realistisch und sinnvoll, wenn das Zielland nicht zu einem Zufluchtsort wird, son-<br />
Dr. Johanna Dahm ist Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Skylight in Köln für Personalauswahl und -entwicklung. Zum Thema der internationalen Karriereplanung<br />
veröffentlichte sie unter anderem die Studie AWARE! inter_cultural_competence.
SXC/Ryan Glanzer<br />
Ihre Lebensarbeitszeit beträgt voraussichtlich noch 30 bis 35 Jahre. Wenn es<br />
Sie ins Ausland zieht, sollten Sie Ihr Augenmerk also nicht nur auf die derzeit boomenden<br />
Länder werfen, sondern auch die wachsenden Wirtschaftmärkte von übermorgen im Auge<br />
behalten. Wohin führt Sie die Zukunft? VON KATHRIN BAIER<br />
Eugen Ciemnyjewski ist ein klassischer Vertreter der modernen<br />
beruflichen Globetrotter: Zehn Jahre hat der Diplom-<br />
Kaufmann, der an der Universität Lüneburg seinen<br />
Abschluss gemacht hat, in England gearbeitet, erst für ein<br />
großes deutsches Unternehmen, dann für einen US-amerikanischen<br />
Konzern. Zwei Jahre lang studierte er neben seinem<br />
Job an der London Business School, um seinen Executive<br />
MBA zu machen, den er seit Sommer 2002 in der<br />
Tasche hat. Heute ist der 41-Jährige Direktor einer Firma im<br />
estnischen Tallinn, die eng verbunden ist mit einer Hamburger<br />
Consulting-Gesellschaft, in der er Geschäftsführer ist.<br />
Das estnische Unternehmen übernimmt für andere Firmen<br />
den Einkauf industrieller Ersatzteile. Das operative Outsourcing-Geschäft<br />
betreibt der MBA-ler zusammen mit zwei Studienfreunden,<br />
einem Esten und einem Kanadier-Iraner.<br />
„Mein berufliches Standbein hätte ich heute nicht in Estland,<br />
wenn ich nicht die London Business School besucht<br />
hätte“, so Eugen Ciemnyjewski. Über 60 Prozent der Studierenden<br />
aus seinem Jahrgang waren keine Briten, mehr als<br />
die Hälfte der Professoren an der London Business School<br />
kommt aus dem Ausland, und auch das Curriculum ist<br />
extrem international ausgerichtet: Zahlreiche Seminare,<br />
Arbeitsgemeinschaften und Clubs spezialisieren sich auf<br />
das Thema Internationalität und organisieren Studienreisen<br />
und Studienaufenthalte ins Ausland. Ciemnyjewski sieht vor<br />
allem in der Internationalität der Fakultät das große Plus für<br />
seine heutige Tätigkeit: „Am meisten habe ich von meinen<br />
Kommilitonen gelernt, weil die aus allen Kontinenten kamen.“<br />
Eugen Ciemnyjewski ist ein Paradebeispiel für die Young<br />
Generation von morgen: Karriere beschränkt sich nicht<br />
mehr nur auf ein Land, eine Stadt oder gar ein Unternehmen.<br />
Wer sich in vielen Ländern der Welt zu Hause fühlt<br />
und ein länderübergreifendes Netzwerk geknüpft hat, wird<br />
überall seinen Weg finden und Erfolg haben.<br />
QUO VADIS, YOUNG PROFESSIONAL?<br />
Welche Märkte werden in den nächsten Jahren boomen und damit für international orientierte Young Professionals<br />
interessant sein? Das Zukunftsinstitut in Kelkheim wirft einen Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden<br />
Jahre und bestätigt: Asien ist groß im Kommen.<br />
China Allein im Jahr 2004 wuchs Chinas Wirtschaft um knapp zehn Prozent. Das Zukunftsinstitut erwartet, dass China im<br />
Jahr 2040 die größte Wirtschaftsmacht der Welt sein wird. China ist längst nicht mehr nur die verlängerte Werkbank der Welt,<br />
sondern entwickelt künftige Technologien zunehmend selbst. Viele küstennahe und rohstoffreiche Gebiete sind wirtschaftlich<br />
schon heute stark aufgestellt. In Zukunft werden neben dem Großraum Shanghai und dem Raum Shenzhen rund um Hongkong<br />
einige dieser Gebiete zu „Mega-Clustern“ heranwachsen. Trotz großer Probleme zum Beispiel im Umwelt- und Energiebereich<br />
wird die chinesische Wirtschaft weiter wachsen, so die Meinung des Zukunftsinstituts. Indien Viele Experten halten Indien<br />
für eine verkannte Macht und sind überzeugt, dass das Land ähnlich rasant wachsen wird wie China. Das Zukunftsinstitut erwartet,<br />
dass Indien sich an die globale IT-Spitze setzen wird. In der Filmindustrie gehört es bereits zur Weltspitze. Als Absatzmarkt<br />
wird Indien weiter an Attraktivität gewinnen. Der Grund: Die Gehälter steigen und damit auch die Nachfrage nach hochwertigen<br />
Konsumgütern. Singapur Die Einschätzung des Zukunftsinstituts: „Singapur ist heute und in naher Zukunft einer der attraktivsten<br />
Standorte der Welt.“ Vor allem internationale Unternehmen bevorzugen Singapur als idealen strategischen Ausgangspunkt<br />
für weitere Aktivitäten innerhalb Asiens, besonders in China. Südkorea Seoul, die Hauptstadt Südkoreas ist Drehund<br />
Angelpunkt für die Entwicklung des gesamten Landes. Seoul ist vor allem eine Hightech-Hochburg: Korea ist einer der größten<br />
Hersteller von Halbleitern und Flachbildschirmen. Im Jahr 2014 soll der Regierungssitz aus Seoul in die südlich gelegene<br />
Region Yeongi-Gongij verlegt werden, um weitere Teile des Landes am Boom teilhaben zu lassen und die Hauptstadt zu entlasten.<br />
Indonesien Noch ist Indonesien ein Schwellenland, politisch instabil und von Terrorismusgefahr bedroht. Für Produktionsunternehmen<br />
wird Indonesien jedoch aufgrund sehr günstiger, aber gut oder sogar sehr gut qualifizierter Arbeitskräfte und<br />
niedriger Produktionskosten immer interessanter, auch wenn es sich noch auf einem viel niedrigeren Niveau befindet als andere<br />
asiatische „Tigerstaaten“, so das Urteil des Zukunftsinstituts. Indonesiens wichtigste Wirtschaftsregion ist heute und erwartungsgemäß<br />
auch in Zukunft der Ballungsraum Jakarta. Thailand/Vietnam Thailand entwickelt sich – mit dem Ballungsraum<br />
Bangkok als Mittelpunkt – zur Industrienation. Das unternehmerfreundliche Klima spielt die entscheidende Rolle für Unternehmen,<br />
sich in Thailand anzusiedeln. Vietnam wird von westlichen Investoren gerade entdeckt. Sie profitieren dabei von einer<br />
hochgebildeten Bevölkerung und geringen Produktionskosten.<br />
dern Ihnen neue Räume zur persönlichen Entfaltung bietet. Wer nur dem kollektiven Trendbarometer folgt, gerät schnell<br />
in eine Sackgasse, in der kein Platz ist für die eigenen Fähigkeiten, Interessen und Wünsche. Analysieren Sie vor dem<br />
Gang ins Ausland auch ihre persönlichen Beweggründe: Wie lässt sich Ihre Karriereplanung – inklusive Privatleben,<br />
Familie und Freunde – mit den neuen Aufgaben in Einklang bringen? Trends und boomende Märkte können und sollen<br />
Ihr Interesse wecken. Und sie sollen Sie dazu bringen, Ihren Werdegang und Ihre selbsterklärten Ziele zu hinterfragen.<br />
Aber überlassen Sie die Wahl nicht anderen und entscheiden Sie sich nicht für etwas, nur weil es gerade Trend ist –<br />
vielleicht liegt Ihr definiertes Ziel gar nicht unbedingt im Ausland, sondern ganz woanders? Sind Sie bereit für den<br />
Schritt in die internationale Arbeitswelt? Folgende Kompetenzen sind gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen<br />
Auslandseinsatz: 1. Projekterfahrung. Im Ausland können Sie oft sehr schnell eigenverantwortlich Projekte managen.<br />
33
HANDWERKSZEUG<br />
Aufstrebende Märkte<br />
Wo stehen die Chancen für eine berufliche Karriere am<br />
besten? Klaus Burmeister, Geschäftsführer von Z_punkt<br />
The Foresight Company in Essen, rät, genau zu beobachten,<br />
wo die Märkte der Zukunft liegen: „Menschen, die Karriere<br />
machen wollen, müssen ständig am Puls der Wirtschaft<br />
bleiben. Sie müssen selbst entscheiden, wo sie in Zukunft<br />
arbeiten möchten – in welcher Region und auch in welcher<br />
Branche. Dabei sollten sie nicht nur gebannt auf China<br />
schauen. Auch die aufstrebenden Märkte und die Nischenmärkte<br />
wie die Baltischen Staaten, Russland, Südafrika<br />
oder Dubai sind hochinteressant.“ Das Baltikum und Russland<br />
bieten zum Beispiel Chancen im Energie- und Telekommunikationsbereich,<br />
Dubai hingegen im Tourismus, so Burmeister.<br />
„Zudem ist die Konkurrenz in diesen Ländern geringer<br />
als zum Beispiel in den USA oder in China.“<br />
Asien wird allgemein eine große wirtschaftliche Zukunft vorausgesagt.<br />
Young Professionals, die in einem großen Unternehmen<br />
Karriere machen wollen, sollten auf jeden Fall<br />
Erfahrungen in einem asiatischen Markt sammeln, ist die<br />
einhellige Meinung von Experten.<br />
Doch auch außerhalb von Asien gibt es reichlich Gelegenheit,<br />
sich beruflich zu profilieren. Imke Keicher, Unternehmensberaterin,<br />
Moderatorin und Expertin für „Future Work“<br />
und „Future Leadership“ beim Zukunftsinstitut betrachtet<br />
zum Beispiel Lateinamerika als interessanten Markt für die<br />
künftige Führungselite. Auch der Zukunftsfachmann Burmeister<br />
meint: „Lateinamerika ist ein gigantischer Markt –<br />
unter der Bedingung, dass Brasilien und Venezuela ihre wirtschaftlichen<br />
Probleme in den Griff bekommen. Auch Mexiko<br />
darf man bei seinen Überlegungen nicht vergessen.“ Das<br />
Zukunftsinstitut sieht São Paulo, die Hauptstadt Brasiliens,<br />
als „Seismograph und Trendlokomotive Lateinamerikas“.<br />
Daher gelte es für viele Unternehmen, diesen „globalen<br />
Brückenkopf“ mit Investitionen zu sichern.<br />
Nicht erst seit der Erweiterung der Europäischen Union blicken<br />
viele Unternehmen auch Richtung Ostene<br />
. Der Ost-Ausschuss<br />
der Deutschen Wirtschaft, eine Interessenvertretung<br />
deutscher Unternehmen, unterstützt und fördert deren<br />
Engagement in Russland, Belarus, Ukraine, Zentralasien,<br />
Kaukasus, Baltikum und Südosteuropa. Juliane von Hennig<br />
vom Ost-Ausschuss ist von der wachsenden Bedeutung der<br />
Märkte überzeugt: „Russland ist einer der entscheidenden<br />
Zukunftsmärkte in Mittel- und Osteuropa. Neben Metropolen<br />
wie Moskau und St. Petersburg rücken auch andere russische<br />
Regionen wie die Gebiete Nowgorod, Jaroslawl, Swerdlowsk,<br />
Omsk oder die Republiken Baschkortostan und<br />
Tatarstan mehr und mehr in den Blickwinkel ausländischer<br />
Investoren.“ Auch das Zukunftsinstitut ist sicher, dass sich<br />
Riga als wichtige Kommunikations- und Serviceplattform<br />
zwischen Ost und West durchsetzen wird: „Die lettische<br />
Hauptstadt wird ein Zentrum der Zukunft sein.“ Diese Rolle<br />
wird laut des Zukunftsinstituts auch Krakau einnehmen:<br />
34<br />
CAMPUSGOES EAST<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
q<br />
Auch die Hochschulen haben den wachsenden Wirtschaftsmarkt Asien im Fokus und bieten<br />
ihren Studenten Aufbaustudiengänge an.<br />
Die Hochschule für Bankwirtschaft in Frankfurt am Main wird in Kürze mit dem Shanghai<br />
International Banking and Finance Institute in Shanghai einen Master of Finance auflegen.<br />
www.hfb.de<br />
Die Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin bietet ein 14-monatiges „MBA European-Asien<br />
Programme“ als Vollzeitstudium an. www.mba-berlin.de<br />
Die Insead Business School in Fontainebleau hat einen eigenen Campus in Singapur.<br />
www.insead.edu<br />
Die Wharton University of Pennsylvania plant „Short-Term Executive Education Programs”<br />
in China. www.wharton.upenn.edu<br />
Zwischen der London Business School und der Hong Kong University besteht ein Austauschprogramm.<br />
www.london.edu<br />
Die Goethe Business School bietet für einige Fakultäten die Möglichkeit, ein Auslandssemester<br />
in Hongkong oder Peking zu verbringen. www.frm-germany.de<br />
Im Fox International Fellowship Programm der Yale Universität haben herausragende Studenten<br />
der elf Top-Universitäten der Welt Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.<br />
www.yale.edu/ycias<br />
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) bietet die China Educational Technology<br />
Initiative. An der Fudan Universität oder den Universitäten von Peking und Shandong treffen<br />
sich Studenten in internationalen Gruppen. http://web.mit.edu<br />
SCHNELLTEST<br />
FÜR FERNWEH-HUNGRIGE<br />
Sind Sie bereit für den Sprung ins Ausland? Bastian Broer, Ostasien-Referent beim Institut für<br />
Interkulturelles Management (IFIM) in Rheinbreitbach, bietet eine Checkliste für berufsbedingte<br />
Globetrotter:<br />
Gehören Sie in Ihrem Unternehmen zu den Leistungsträgern? Sind Sie überdurchschnittlich<br />
gut? Dann bringen Sie beste Voraussetzungen mit, im Ausland interkulturelle Barrieren zu überwinden.<br />
Liegt Ihnen die Mentalität des Landes, in das es Sie beruflich zieht? Sind Sie zum Beispiel ein<br />
pragmatischer Mensch, passen Sie wunderbar nach China. Mit Risikofreude sind Sie bestens in<br />
Südkorea aufgehoben. Werfen Sie einen Blick auf die Werte der Kulturen und überprüfen Sie,<br />
ob diese mit Ihren Werten übereinstimmen.<br />
Passt ein Auslandseinsatz in Ihre private Lebensplanung? Wenn Sie Ihr Haus gut vermieten<br />
können oder vielleicht auch ein paar Jahre leer stehen lassen können, fällt Ihnen der Umzug<br />
ins Ausland sicherlich leichter. Ob Sie Ihre Mietwohnung räumen oder untervermieten wollen,<br />
hängt von der Dauer des Einsatzes und Ihren anschließenden beruflichen Plänen ab.<br />
Was sagt Ihr Partner zu Ihren Plänen? Eine „Doppelkarriere“ zusammen mit Ihrem Partner ist<br />
nur selten möglich. Das bedeutet, dass derjenige, der mit ins Ausland zieht, seine Karriere in<br />
der Regel aufgeben muss. Sehr gut verbinden lässt sich ein Berufsabschnitt im Ausland mit<br />
Elternzeiten des Partners, besonders dann, wenn die Kinder noch klein sind.<br />
Wie sieht es mit Ihrer Gesundheit aus? Planen Sie zum Beispiel einen Karrieresprung in die<br />
Millionenstadt Peking, dürfen Sie kein Asthmatiker sein.<br />
Was sind Ihre wahren Motivationen für den Sprung ins Ausland? Wenn Sie nur „auf der Flucht<br />
sind“, weil Sie von Deutschland genug haben, ist Ihnen von einem Auslandseinsatz abzuraten.<br />
Dazu müssen Sie den Überblick behalten: Arbeitsprozesse der Mitarbeiter anstoßen, begleiten und aufeinander abstimmen. Sie sollten<br />
die Arbeitsschritte in regelmäßigen Abständen verfolgen, koordinieren und kontrollieren. 2. Fremdsprachenkenntnisse. Sind Sie<br />
verhandlungssicher? 9 Englisch reicht längst nicht überall aus. Um alle Teammitglieder zu erreichen, müssen Sie eine angemessene<br />
Gesprächsposition einnehmen können, gerade wenn es um länderübergreifende Tätigkeiten geht. 3. Teamfähigkeit. Sie bezeichnen<br />
sich als teamfähig und sozialkompetent. Doch gilt das für Sie auch bezüglich anderer Konfessionen, Rituale und Gebräuche? Auch dann,<br />
wenn Frauen eine untergeordnete Stellung zukommt oder wenn die Äußerung Ihrer politischen Meinung zu ernsten Schwierigkeiten führen<br />
kann? Akzeptanz, Respekt, Sensibilität für regionale Gepflogenheiten und vor allem Anpassungsbereitschaft sind im Ausland geboten.<br />
4. Kommunikationsfähigkeit. Eine freundliche und unaufdringliche Art, Ihre Anliegen und Ziele zu erläutern und Ihre Meinung zu<br />
vertreten, ist ideal. Doch in interkulturellen Gesprächssituationen herrscht häufig gegenseitige Unwissenheit und Unsicherheit. Hier war-<br />
PixelQuelle.de
ANZEIGE<br />
ANZEIGE<br />
Berufsbegleitendes Fernstudium –<br />
diese Karrierechance sollten Sie nutzen!<br />
Die große Nachfrage belegt es – die Hamburger Fern-<br />
Hochschule ist weiter auf Expansionskurs. Fast<br />
6.000 Studierende sind an der HFH eingeschrieben,<br />
um sich berufsbegleitend akademisch weiter zu bilden<br />
und sich damit neue Karrierechancen zu eröffnen.<br />
Diese positive Resonanz verdankt die Hochschule<br />
einem Studienkonzept, das Präsenz- und Selbststudienphasen<br />
ausgewogen integriert.<br />
Sie können an der HFH Betriebswirtschaft,<br />
Pflegemanagement und<br />
Wirtschaftsingenieurwesen berufsbegleitend<br />
studieren. Gleichzeitig<br />
bietet die HFH mehrere weiterbildende<br />
Studiengänge (z. B. Ergänzungsstudiengang<br />
„Wirtschaft“, Sonderstudiengang<br />
„Technik“, MBA) an.<br />
Zur Unterstützung Ihres Selbststudiums<br />
sieht unser bewährtes<br />
Studienkonzept regelmäßige Präsenzlehrveranstaltungen<br />
in über-<br />
Berufsbegleitendes<br />
Hochschulstudium<br />
Fast 6.000 Studierende –<br />
Ausdruck des Vertrauens<br />
in das Studienkonzept<br />
der staatlich anerkannten<br />
Hamburger<br />
Fern-Hochschule<br />
HFH ·<br />
Hamburger<br />
Fern-Hochschule<br />
Alter Teichweg 19<br />
D-22081 Hamburg<br />
E-Mail:<br />
info@hamburger-fh.de<br />
www.hamburger-fh.de<br />
Fax: 040 35094328<br />
Infoline: 0180 5 235210<br />
Mo. – do. 8 –19, fr. 8 –18 Uhr<br />
(w 0,12 je Min.)<br />
zeitgemäß studieren<br />
schaubaren Studiengruppen vor, die<br />
an insgesamt 36 Studienzentren in<br />
Deutschland und Österreich stattfinden.<br />
Während der Präsenzphasen<br />
haben Sie nicht nur die Möglichkeit<br />
zur fachlichen Diskussion und Klärung<br />
von Problemen. Auch in Hinblick<br />
auf die eigene Motivation sind<br />
die Kontakte untereinander und mit<br />
den Lehrbeauftragten während der<br />
Präsenzphasen von großer Bedeutung.<br />
Schlüsselqualifikationen, wie<br />
z. B. Teamfähigkeit oder das Prä-<br />
Unser bewährtes Fern-Studienkonzept verbindet individuelles Lernen<br />
zu Haus mit Präsenzveranstaltungen in überschaubaren Studiengruppen<br />
an insgesamt 36 Studienzentren in Deutschland und Österreich.<br />
Wir informieren Sie gern ausführlich über unsere Bachelor-/Diplom-<br />
Studiengänge<br />
Betriebswirtschaft<br />
Pflegemanagement<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sowie den Master-Studiengang<br />
General Management.<br />
Das Hamburgische Hochschulgesetz öffnet auch Berufstätigen ohne<br />
Abitur den Zugang zu den Bachelor-/Diplom-Studiengängen.<br />
Sprechen Sie mit uns über das zeitgemäße Studium an der Hamburger<br />
Fern-Hochschule.<br />
Weiterbildungsstudiengänge:<br />
• Ergänzungsstudiengang „Wirtschaft“ (Abschluss: FH-Diplom)<br />
• Sonderstudiengang „Technik“ (Abschluss: FH-Diplom)<br />
• MBA-Studiengang in Kooperation mit amerikanischen<br />
Partneruniversitäten<br />
Fordern Sie einfach kostenlos unsere Studienführer an.<br />
Gut gerüstet für den Arbeitsmarkt mit einem Fernstudium an der Hamburger Fern-Hochschule<br />
sentieren von Arbeitsergebnissen,<br />
lassen sich ebenfalls am besten in<br />
der Gruppe trainieren.<br />
Daher immatrikuliert die HFH auch<br />
nur zu zwei festen Terminen (01.01.<br />
und 01.07. eines jeden Jahres), so<br />
dass sich auch beim Fernstudium<br />
Studiengruppen des jeweils gleichen<br />
Fachsemesters bilden.<br />
Weiterhin steht den Studierenden<br />
zum Erfahrungsaustausch untereinander,<br />
zur Prüfungsvorbereitung und<br />
zur Prüfungsanmeldung der Web-<br />
Campus der Hamburger Fern-Hochschule<br />
sowie die Studienfachberatung<br />
zur Verfügung.<br />
Wichtig ist der HFH auch die Meinung<br />
ihrer Kunden. So befragen wir<br />
unsere Studierenden systematisch<br />
und regelmäßig nach Stärken,<br />
Schwächen und Verbesserungsmöglichkeiten<br />
des Studiums.<br />
Von den für die Studierenden entwickelten<br />
Lernmaterialien über moderne<br />
elektronische Medien bis hin<br />
zur Betreuung der akademischen<br />
Abschlussarbeit ist somit gewährleistet,<br />
dass das praxisorientierte<br />
Studium an der Hamburger Fern-<br />
Hochschule höchsten Qualitätserfordernissen<br />
entspricht.<br />
Durch ein Fernstudium wird der Weg<br />
zur Hochschule auch für Personen<br />
geöffnet, die aus unterschiedlichsten<br />
Gründen kein Präsenzstudium<br />
aufnehmen konnten oder können.<br />
Die Zulassung von Bewerbern erfolgt<br />
durch Nachweis der Allgemeinen<br />
Hochschulreife, der Fachhochschulreife,<br />
der fachgebundenen Fachhochschulreife<br />
oder der schriftlichen<br />
Eingangsprüfung nach § 38<br />
Abs. 1 des Hamburger Hochschulgesetzes.<br />
Neben diesen – in allen<br />
Bundesländern gleichen – Voraussetzungen<br />
für ein Studium, besteht<br />
in Hamburg ein besonderer Hochschulzugang<br />
für Berufstätige gemäß<br />
§ 38 Abs. 2 des Hamburger Hochschulgesetzes.<br />
Dies ermöglicht auch<br />
berufstätigen Arbeitnehmern ohne<br />
Abitur den Zugang zur Hochschule,<br />
wenn sie über einen qualifizierten<br />
Fortbildungsabschluss – etwa als<br />
Fachwirt/in, Unterrichtsschwester/<br />
-pfleger oder Techniker/in – verfügen.<br />
Der Entschluss, ein berufsbegleitendes<br />
Studium zu beginnen, ist<br />
keine leichte Sache – sich richtig zu<br />
informieren schon.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf<br />
unserer Homepage oder auf Ihren<br />
Anruf.<br />
Informationen für Interessierte:<br />
HFH · Hamburger Fern-Hochschule<br />
Alter Teichweg 19<br />
D-22081 Hamburg<br />
Studienberatung<br />
Tel.: 0180 5 235210<br />
Fax: 040 35094328<br />
E-Mail: info@hamburger-fh.de<br />
www.hamburger-fh.de
HANDWERKSZEUG<br />
„Keine andere Stadt in Polen bietet eine gelungenere Verdichtung<br />
aus akademischer Tradition, Bildungsbewusstsein<br />
und Hightech-Adaptivität.“<br />
Interkulturelles Fitnessprogramm<br />
Ob Asien, Lateinamerika oder Osteuropa – bevor man sich<br />
auf das Abenteuer Ausland einlässt, sollte man zunächst<br />
kritisch überprüfen, ob man für das Ausland überhaupt<br />
geschaffen ist. Denn die Voraussetzungen für einen Job im<br />
Ausland sind nicht unbedingt die gleichen wie für eine Stelle<br />
in einem deutschen Unternehmen.<br />
Da ist zunächst einmal die Sprachhürde zu meistern. Fließendes<br />
Englisch ist absolute Grundvoraussetzung für die<br />
Arbeit in den meisten Ländern – und damit ist tatsächlich<br />
fließend gemeint. Schulenglischkenntnisse reichen bei weitem<br />
nicht aus, vorteilhaft sind längere Aufenthalte im englischsprachigen<br />
Ausland oder zumindest gründliche, über längere<br />
Zeit dauernde Sprachkurse. Nicht in allen Ländern hat<br />
sich jedoch bereits Englisch als Business-Sprache durchgesetzt.<br />
Wer in Lateinamerika reüssieren will, kommt kaum<br />
um Spanisch oder Portugiesisch herum. In lateinamerikanischen,<br />
asiatischen und osteuropäischen Ländern haben<br />
häufig nur Kollegen auf dem Managementlevel gute Englischkenntnisse<br />
– und selbst hier sollte man nicht unbedingt<br />
perfekte Sprachkenntnisse erwarten. Wer also etwas<br />
bewegen will an seinem neuen Arbeitsplatz im Ausland, sollte<br />
den Willen zeigen, die Landessprache zu lernen. Nicht<br />
nur bei der persönlichen Integration im neuen Land helfen<br />
erste Kenntnisse der Landessprache – auch bei der täglichen<br />
Arbeit und dem Kontakt mit den Mitarbeitern haben<br />
Grundkenntnisse in Chinesisch oder Russisch schon so<br />
manche Tür geöffnet.<br />
Sprache allein reicht jedoch nicht aus. Interkulturelles Wissen<br />
ist häufig noch viel wichtiger. Keicher: „Wer die Grundlagen<br />
der Höflichkeit und der Ess- und Tischkultur beherrscht<br />
und den Umgang mit Zeit und Emotionen sowie die Bedeutung<br />
der Familie kennt, hat es bei vielen Geschäftsbeziehungen<br />
leichter.“ Sich Basiswissen über die Geschichte und<br />
Geistesgeschichte des Landes anzueignen, sei ebenfalls<br />
empfehlenswert. Dabei muss man nicht die Kultur bis ins<br />
Kleinste verstehen. Häufig hilft bereits Offenheit bis hin zur<br />
Neugierde auf die fremden Kulturen. Menschen mit hoher<br />
Flexibilität, die schnell in Alternativen denken können, seien<br />
im Ausland klar im Vorteil. „Das Arbeiten in einer anderen<br />
Kultur ist immer auch ein Wachstumserlebnis, eine Chance,<br />
( )<br />
36<br />
Buchtipps – drei Klassiker zum Thema<br />
interkulturelles Arbeiten:<br />
Geert Hofstede: Cultures and Organizations,<br />
The McGraw-Hill Companies 2004, 23,95 Euro<br />
FonsTrompenaars / Charles Hampden-Turner:<br />
Riding the Waves of Culture, The McGraw-Hill<br />
Companies 1998, 33,50 Euro<br />
Fons Trompenaars / Charles Hampden-Turner:<br />
Managing People Across Cultures,<br />
Capstone Publishing Ltd 2004, 17,59 Euro<br />
sich selbst besser kennen zu lernen und neue Methoden und<br />
Stile auszuprobieren“, weiß Keicher aus eigener Erfahrung.<br />
Junge Führungskräfte werden schnell die unterschiedlichen<br />
Arbeitsstile erkennen. Die „Future-Leadership“-Expertin erläutert:<br />
„Sie müssen cross-kulturelle, oft auch virtuelle Teams<br />
managen können. Selbsttransparenz und Selbstvertrauen<br />
sind dazu ganz entscheidend.“ Das bedeutet, sich selbst gut<br />
zu kennen: Welchen Arbeitsstil, welchen Führungsstil habe<br />
ich? Wie wirkt mein Kommunikationsstil auf andere? Welche<br />
Stärken bringe ich mit, welche Schwächen? Keicher: „Wer<br />
über seine Eigenarten lächeln kann, gewinnt leichter Sympathie<br />
und das Vertrauen seiner Kollegen, offen Themen anzusprechen.<br />
Mit Humor und einer positiven Grundhaltung kann<br />
man besonders im interkulturellen Umfeld viele Situationen<br />
entschärfen und viel Energie freisetzen.“<br />
MBA<br />
MBA = AUSLANDSKARRIERE? Eine Garantie dafür gibt es nicht. Sicher<br />
ist jedoch: Wer einen Master of Business Administration vorweisen kann, hat bei Jobs mit Auslandsbezug<br />
bessere Karten. Vorausgesetzt, er hat seinen MBA bei der „richtigen“ Schule absolviert.<br />
Denn nicht der Titel an sich ist das Wertvolle für den Absolventen, sondern die Erfahrungen,<br />
die er während des Aufbaustudiums gesammelt hat. Künftige Arbeitgeber achten in der<br />
Regel darauf, dass der MBA in einem internationalen Umfeld erworben wurde – ein Studium im<br />
Ausland oder zumindest eines mit starkem internationalen Bezug bringt am meisten. Einblicke in<br />
die Arbeitweisen von Kollegen anderer Länder, Teamwork in international gemischten Teams und<br />
nicht zuletzt die verbesserten Englisch-Kenntnisse sprechen für den international anerkannten<br />
Abschluss. Praxisnah sollte das Studium darüber hinaus sein und gute Professoren im Programm<br />
haben. Nicht zu unterschätzen sind auch die Netzwerke, die sich aus dem Studium und darüber<br />
hinaus ergeben: Wer Ex-Kommilitonen auf der ganzen Welt als Ansprechpartner hat, wird schneller<br />
in fremden Ländern Fuß fassen als Mitarbeiter, die beruflich nie einen Schritt aus Deutschland<br />
herausgekommen sind. Bei der Wahl der MBA-Schule gilt: Den „besten Anbieter“ gibt es<br />
nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Kriterien ihm für seinen Abschluss wichtig<br />
sind, und eine Schule suchen, die zu seiner persönlichen Job- und Lebensplanung passt. (SOL)<br />
Linktipps: www.mba-info.de • www.mba-association.de • www.mba-gate.de • www.review.de<br />
tet neben neuen Erfahrungen manche Herausforderung auf Sie. 5. Flexibilität. Neben der Bereitschaft zu reisen, mit anderen Wohnoder<br />
Lebensumständen klarzukommen, heißt Flexibilität auch, unempfindlich gegenüber längeren Arbeitszeiten zu sein. Unterschätzen<br />
Sie nicht die Zusatzbelastung durch höheren Lernaufwand: Neben Sprachen lernen Sie auch neue Systeme, Gesellschaftsaspekte und<br />
Kulturen kennen. Sie müssen in kurzer Zeit neue Themen aufarbeiten und sich in eine neue Umgebung einleben. 6. Medienkompetenz.<br />
IT- und Informationsstrukturen sind oft schon am heimischen Arbeitsplatz tückisch. Der Schritt über Deutschlands oder gar Europas<br />
Grenzen wird Ihre Medienkompetenz fordern: Wie sind die elektronischen Kommunikationswege im neuen Unternehmen? Bedarf es gar<br />
anderer Programmiersprachen? Sorgen Sie dafür, dass Ihre PC-Kenntnisse ausreichend sind, damit Sie sich schnell neuen Situationen<br />
anpassen können. Bringen Sie all diese Fähigkeiten mit, können Sie ernsthaft über einen Schritt in die internationale Arbeitswelt nachdenken.t<br />
Photocase.com
Gemeinsam auf<br />
Erfolgskurs!<br />
Steuern Sie Richtung Karriere.<br />
Entscheiden Sie sich jetzt für eine der führenden Business<br />
Schools in Europa. Die HHL bietet Ihnen als wissenschaftliche<br />
Hochschule staatlich anerkannte und international<br />
akkreditierte Studienprogramme:<br />
• Master of Science in Management<br />
18-monatiges, englischsprachiges Masterstudium<br />
für Studierende mit erstem Hochschulabschluss in<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
• Full-time MBA Programm in International Management<br />
Intensiver, 15-monatiger Studiengang in Englisch für<br />
den internationalen Führungsnachwuchs<br />
• Part-time MBA Programm in International Management<br />
Zweijähriges, berufsbegleitendes Studium für Young<br />
Professionals mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung<br />
www.hhl.de<br />
HHL – Leipzig Graduate School of Management<br />
Jahnallee 59 · 04109 Leipzig · Tel. +49 (0)341 985160 · Fax +49 (0)341 4773243<br />
»Wir denken weiter.«<br />
Absolventen<br />
bei der ECE<br />
Sie haben die kreative Energie, eigenverantwortlich<br />
zu arbeiten. Starten Sie durch<br />
mit komplexen Aufgaben. Leisten Sie Ihren<br />
Beitrag zu faszinierenden Großprojekten<br />
– unterstützt von kompetenten Kollegen in<br />
einem engagierten Team.<br />
Viele Versprechen, denken Sie? Stimmt,<br />
denn als zukünftiger Mitarbeiter bekommen<br />
Sie bei uns Raum, sich persönlich weiterzuentwickeln.<br />
Wir entwickeln, realisieren und managen<br />
Einkaufscenter und gewerbliche Großimmobilien<br />
in ganz Europa.<br />
www.ece.de/jobs
PULSZONE<br />
WER SICH MIT WEIN auskennt, zeigt Stil und hat ein Smalltalk-Thema für Geschäftsessen,<br />
mit dem er besonders ausländische Gäste für die Spezialitäten des eigenen Landes begeistern kann.<br />
Ein Crashkurs mit der Deutschen Weinkönigin. VON SYLVIA BENZINGER<br />
38<br />
WEIN<br />
Sylvia Benzinger, 26, ist Weinbetriebswirtin<br />
und derzeit amtierende Deutsche<br />
Weinkönigin. Ein Jahr lang vertritt sie die<br />
Interessen der deutschen Winzer und<br />
des deutschen Weines in aller Welt. Sie<br />
lebt in Kirchheim an der Weinstraße.<br />
caveCo<br />
DWI/Hartmann<br />
WISSEN<br />
Erlaubt ist, was gefällt – und was schmeckt. Jedem Genießer<br />
kann man nur empfehlen, zu probieren und seinem<br />
eigenen Geschmack zu vertrauen. Es gibt keine starren<br />
Regeln, doch es kann durchaus hilfreich sein, sich an<br />
gewissen Erfahrungswerten zu orientieren, zum Beispiel<br />
dass zu leichten, zarten Speisen auch leichte, trockene<br />
Weine passen. Entsprechend empfiehlt sich zu einem kräftigen<br />
oder gut gewürzten Essen auch ein kräftiger, würziger<br />
Wein. Denn weder soll der Wein die Speisen, noch sollen<br />
die Speisen geschmacklich den Wein überlagern.<br />
Die Korrespondenzen zwischen gutem Essen und gutem<br />
Wein sind zahllos, und was kann es Schöneres geben, als<br />
sie zu studieren. Das Schöne an den deutschen Weinen ist,<br />
dass sie sehr variationsreich in ihrer Geschmacksausprägung<br />
sind. Es gibt kaum ein Gericht, das nicht von einem<br />
heimischen Wein harmonisch begleitet werden kann.<br />
Damit ein zartes Gewächs geschmacklich zu seinem Recht<br />
kommt, sollte man es zu Beginn servieren. Je weiter das<br />
Mahl fortgeschritten ist, desto mehr an Aroma, Gehalt und<br />
Fülle kann serviert werden. Bei offiziellen Anlässen – beispielsweise<br />
einem Geschäftsessen – kann man Souveränität<br />
beweisen, indem man den Sommelier oder Weinkellner<br />
bittet, eine Weinempfehlung abzugeben. Wenn die Gruppe<br />
klein ist und das mehrgängige Menü es zulässt, mehrere<br />
Weine zu trinken, kann es durchaus auch angeraten sein,<br />
aus den offenen Weinen auf der Weinkarte zu wählen und<br />
zu jedem Gang eben ein Glas des passenden Weines zu<br />
bestellen. Ein guter Sommelier, als hilfreicher Partner des<br />
Gastes, wird auf diese Möglichkeit hinweisen. Im Restaurant<br />
wird dem Gastgeber ein kleiner Probierschluck des<br />
geöffneten Weines gereicht. Diese Gelegenheit sollte man<br />
nutzen, ins Glas zu schnuppern, den Wein zu kosten und<br />
möglichen unangenehmen Geschmack zu reklamieren, denn<br />
ein „Korkschmecker“ ist keine Seltenheit und kann den<br />
Gästen den Genuss verderben.<br />
COACHING ZONEq<br />
WEIN IST EIN feines Genussmittel, angenehmes Lebensmittel<br />
oder gar gesunde Medizin mit hohem Spaßfaktor. Das richtige Glas Wein zur richtigen Zeit kann schnell zum<br />
Kommunikationskatalysator werden und/oder entspannend sein. Doch seit Wein zum gesellschaftlichen Prestigefaktor<br />
geworden ist, kommt für manche Weinfreunde ein gewisser Stressfaktor dazu. Wie bewege ich<br />
mich sicher auf dem glatten Parkett der richtigen Weinauswahl? Eins vorweg: Sie müssen nicht zum Weinexperten<br />
mutieren, um im Restaurant überleben zu können, ein wenig Basiswissen kann aber nicht schaden.<br />
Das ist leicht zu lernen. Tipp: Sie nehmen zum Beispiel Jens Priewes Buch „Wein – die neue große<br />
Markus Del Monego ist Master of Wine und Sommelierweltmeister 1998. www.caveco.de<br />
WIRKT<br />
DWI/Hartmann
Ihr Master-Studium an der HfB,<br />
Deutschlands führender wissenschaft licher<br />
Hochschule für Finance & Management!<br />
Master of Banking (M.Sc.)<br />
Master of Finance (M.Sc.)<br />
Master of Insurance (M.Sc.)<br />
Master of Mergers & Acquisitions (LLM)<br />
Master of Accounting & Taxation (M.Sc.)<br />
Master of Quantitative Finance (M.Sc.)<br />
The Frankfurt Executive MBA<br />
MBA – International Hospital Management<br />
HfB – Business School of<br />
Finance & Management<br />
Eva Peuser<br />
Sonnemannstraße 9–11<br />
D-60314 Frankfurt am Main<br />
Telefon 069 154008-186<br />
Telefax 069 154008-4186<br />
peuser@hfb.de<br />
Infotag am 1. April 2006<br />
www.hfb.de/berufsziel
HANDWERKSZEUG<br />
PULSZONE<br />
was passt?<br />
Leicht und dezent:<br />
Asiatische Küche, Pasta, Geflügel,<br />
gekochtes Kalb- und Rindfleisch q<br />
Trocken bis halbtrocken: Riesling, Silvaner,<br />
Rivaner, Weiß- und Grauburgunder<br />
Leicht und würzig:<br />
Zarte Ragouts, herzhafte Pasta, Lamm,<br />
Wildgeflügel qTrocken bis halbtrocken:<br />
Grauburgunder, Spätburgunder Weißherbst<br />
Gehaltvoll und dezent:<br />
Meeresfrüchte, herzhafter Seefisch, saftiger<br />
Kalbsbraten qTrocken bis halbtrocken:<br />
Weiß- und Grauburgunder, reife Rieslingauslesen,<br />
Portugieser und Spätburgunder<br />
sowie dezente Roséweine<br />
Gehaltvoll und würzig:<br />
Gebratener Seefisch, herzhafte Braten<br />
oder Steaks vom Rind, Wild- und Grillgerichte<br />
q Trocken bis halbtrocken, gereift<br />
und ausdrucksvoll: Riesling, Traminer,<br />
Weiß- und Grauburgunder, Spätburgunder<br />
und Dornfelder<br />
40<br />
NOMEN<br />
Riesling<br />
Deutschlands Winzer pflegen den Klassiker wie kein<br />
anderes Land der Erde. Zwei Drittel aller Rieslingweinberge<br />
weltweit stehen in Deutschland. Der Riesling ist<br />
eine langsame, bis in den November hinein reifende<br />
Rebsorte. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen<br />
Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne<br />
seine Reife vollendet. Optimale Bedingungen bieten die<br />
Wärme speichernden steinigen Steillagen entlang der<br />
Flusstäler. Der „typische“ Riesling zeigt eine blassgelbe,<br />
ins grünliche Gelb tendierende Farbe, im Duft eine<br />
Spur Pfirsich oder Apfel, im Mund spürt man eine rassige<br />
Säure. Bei den Rieslingen von Schieferböden spricht<br />
man von einer mineralischen Not. Edelsüße Beerenauslesen<br />
oder Eisweine gehören zu den auch international<br />
am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Trockene<br />
bis halbtrockene Rieslinge passen besonders gut zur<br />
asiatischen Küche, gekochtem Fleisch mit hellen Saucen<br />
sowie Geflügel- und Fischgerichten.<br />
Rivaner<br />
Der Rivaner, auch Müller-Thurgau genannt, gilt als älteste<br />
und gleichzeitig erfolgreichste deutsche Rebenneuzüchtung.<br />
Er zeichnet sich durch eine frühe Traubenreife aus.<br />
Rivaner-Reben stehen vor allem in Rheinhessen, in<br />
Baden, in der Pfalz, an der Mosel und in Franken. Die<br />
unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich<br />
und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften<br />
gerne als Sommerweine getrunken.<br />
Rivaner empfiehlt sich zu zartaromatischen Speisen.<br />
EST OMEN<br />
Silvaner<br />
Der Silvaner ist eine der wichtigsten Traditionssorten in<br />
Rheinhessen und Franken. Man findet ihn aber auch in<br />
der Pfalz und am Kaiserstuhl. Die Silvanerrebe liefert<br />
unaufdringliche Weine mit einer milden Säure. Geschliffene<br />
Silvaner aus Franken sind wunderbare Fischbegleiter,<br />
aus Rheinhessen und der Pfalz passen sie besonders<br />
zum Spargel.<br />
Weißer Burgunder<br />
Der Weiße Burgunder, im Ausland auch Pinot Blanc oder<br />
Pinot Bianco genannt, gehört zur Burgunderfamilie.<br />
Diese elegante Rebsorte ist schwerpunktmäßig in<br />
Baden, Rheinhessen und der Pfalz zu finden. Mit seiner<br />
frischen Säure und feinen Frucht ist er ein idealer Menüwein.<br />
Er ist gut geeignet zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalbund<br />
Schweinefleisch sowie zu Geflügel.<br />
Grauer Burgunder<br />
Der Graue Burgunder, auch als Pinot Grigio bekannt, ist<br />
als Menübegleiter vielfältig einsetzbar. Die Winzer vom<br />
Kaiserstuhl haben eine Vorliebe für diese Rebsorte entwickelt,<br />
doch mittlerweile zählt er in vielen Anbaugebieten<br />
zu den klassischen Rebsorten. Trockene Grauburgunder<br />
harmonieren gut mit Meeresfrüchten, Pasta, Lamm,<br />
Wild oder reifem Weichkäse. Süße Spät- und Auslesen<br />
passen besonders gut zu Edelpilzkäse und zu Desserts<br />
mit Honig, Mandeln und Marzipan.<br />
Spätburgunder<br />
Das Pendant zum weißen Klassiker Riesling ist der Spätburgunder.<br />
Die meisten Spätburgunderreben stehen in<br />
Baden, aber auch in der Pfalz, in Rheinhessen, in Württemberg,<br />
im Rheingau und an der Ahr. Spätburgunderweine<br />
erinnern in ihrem Duft oft an Erdbeeren und Brombeeren.<br />
Kräftige Varianten begleiten Braten und Wild<br />
oder auch eine Käseplatte. Die Rosé-Variante harmoniert<br />
mit Vorspeisen und weißem Fleisch.<br />
Dornfelder<br />
Der Dornfelder ist der Shootingstar unter den Rotweinsorten<br />
in Deutschland. Der Dornfelder kann je nach Ausbaustil<br />
durch starke Fruchtaromen wie Sauerkirsche,<br />
Brombeere und Holunder bestechen oder auch, im Holzfass<br />
ausgebaut, Gerbstoffe entwickeln. Die kräftigeren<br />
Rotweine passen zu Braten, Wild oder Käse.<br />
Spielerisch zum Weinprofi werden<br />
Das neue Gesellschaftsspiel „Welt der Weine“ ist für Weinfreunde und solche, die es werden<br />
wollen. Wer alle 900 Fragen rund um Rebsorten, Anbaugebiete, Weinproduktion, Lagerung<br />
und Geschmacksrichtungen richtig beantworten kann, darf sich mit Recht Weinexperte<br />
nennen. Mit einem guten Glas Rot- oder Weißwein fällt das Spielen sicher noch leichter.<br />
Schule“, genießen ein gutes Glas – jeweils zum Kapitel passend – während der Lektüre und machen sich einige Notizen über<br />
Anbaugebiete und Weinstilistik. Um auf internationalem Business-Parkett nicht auszurutschen, reicht es schon, die wichtigsten<br />
Rebsorten, ihre Unterschiede und verschiedenen Ausbaumethoden zu kennen. Doch auch ein guter Service im Restaurant ist<br />
eine große Hilfe. Ein kundiger Sommelier oder erfahrener Oberkellner berät gerne bei der Auswahl. Wichtig: Äußern Sie Ihre<br />
Wünsche und Vorstellungen. Wenn Sie sich mit Ihrem Budget Grenzen gesetzt haben, zeigen Sie einfach auf einen Wein in dieser<br />
Preiskategorie in der Karte – der Service wird den diskreten Hinweis wohl verstehen. Beziehen Sie auch Ihre Gäste in die<br />
Weinauswahl mit ein. Die Frage nach dem bevorzugten Geschmack Ihrer Gäste wird als freundliche Geste aufgenommen und<br />
verhindert, dass der falsche Wein auf den Tisch kommt. Ausländische Gäste mögen gerne etwas typisch Deutsches probieren,<br />
DWI/Kämper
HANDWERKSZEUG<br />
PULSZONE<br />
was passt?<br />
Leicht und dezent:<br />
Asiatische Küche, Pasta, Geflügel,<br />
gekochtes Kalb- und Rindfleisch q<br />
Trocken bis halbtrocken: Riesling, Silvaner,<br />
Rivaner, Weiß- und Grauburgunder<br />
Leicht und würzig:<br />
Zarte Ragouts, herzhafte Pasta, Lamm,<br />
Wildgeflügel qTrocken bis halbtrocken:<br />
Grauburgunder, Spätburgunder Weißherbst<br />
Gehaltvoll und dezent:<br />
Meeresfrüchte, herzhafter Seefisch, saftiger<br />
Kalbsbraten qTrocken bis halbtrocken:<br />
Weiß- und Grauburgunder, reife Rieslingauslesen,<br />
Portugieser und Spätburgunder<br />
sowie dezente Roséweine<br />
Gehaltvoll und würzig:<br />
Gebratener Seefisch, herzhafte Braten<br />
oder Steaks vom Rind, Wild- und Grillgerichte<br />
q Trocken bis halbtrocken, gereift<br />
und ausdrucksvoll: Riesling, Traminer,<br />
Weiß- und Grauburgunder, Spätburgunder<br />
und Dornfelder<br />
40<br />
NOMEN<br />
Riesling<br />
Deutschlands Winzer pflegen den Klassiker wie kein<br />
anderes Land der Erde. Zwei Drittel aller Rieslingweinberge<br />
weltweit stehen in Deutschland. Der Riesling ist<br />
eine langsame, bis in den November hinein reifende<br />
Rebsorte. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen<br />
Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne<br />
seine Reife vollendet. Optimale Bedingungen bieten die<br />
Wärme speichernden steinigen Steillagen entlang der<br />
Flusstäler. Der „typische“ Riesling zeigt eine blassgelbe,<br />
ins grünliche Gelb tendierende Farbe, im Duft eine<br />
Spur Pfirsich oder Apfel, im Mund spürt man eine rassige<br />
Säure. Bei den Rieslingen von Schieferböden spricht<br />
man von einer mineralischen Not. Edelsüße Beerenauslesen<br />
oder Eisweine gehören zu den auch international<br />
am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Trockene<br />
bis halbtrockene Rieslinge passen besonders gut zur<br />
asiatischen Küche, gekochtem Fleisch mit hellen Saucen<br />
sowie Geflügel- und Fischgerichten.<br />
Rivaner<br />
Der Rivaner, auch Müller-Thurgau genannt, gilt als älteste<br />
und gleichzeitig erfolgreichste deutsche Rebenneuzüchtung.<br />
Er zeichnet sich durch eine frühe Traubenreife aus.<br />
Rivaner-Reben stehen vor allem in Rheinhessen, in<br />
Baden, in der Pfalz, an der Mosel und in Franken. Die<br />
unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich<br />
und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften<br />
gerne als Sommerweine getrunken.<br />
Rivaner empfiehlt sich zu zartaromatischen Speisen.<br />
EST OMEN<br />
Silvaner<br />
Der Silvaner ist eine der wichtigsten Traditionssorten in<br />
Rheinhessen und Franken. Man findet ihn aber auch in<br />
der Pfalz und am Kaiserstuhl. Die Silvanerrebe liefert<br />
unaufdringliche Weine mit einer milden Säure. Geschliffene<br />
Silvaner aus Franken sind wunderbare Fischbegleiter,<br />
aus Rheinhessen und der Pfalz passen sie besonders<br />
zum Spargel.<br />
Weißer Burgunder<br />
Der Weiße Burgunder, im Ausland auch Pinot Blanc oder<br />
Pinot Bianco genannt, gehört zur Burgunderfamilie.<br />
Diese elegante Rebsorte ist schwerpunktmäßig in<br />
Baden, Rheinhessen und der Pfalz zu finden. Mit seiner<br />
frischen Säure und feinen Frucht ist er ein idealer Menüwein.<br />
Er ist gut geeignet zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalbund<br />
Schweinefleisch sowie zu Geflügel.<br />
Grauer Burgunder<br />
Der Graue Burgunder, auch als Pinot Grigio bekannt, ist<br />
als Menübegleiter vielfältig einsetzbar. Die Winzer vom<br />
Kaiserstuhl haben eine Vorliebe für diese Rebsorte entwickelt,<br />
doch mittlerweile zählt er in vielen Anbaugebieten<br />
zu den klassischen Rebsorten. Trockene Grauburgunder<br />
harmonieren gut mit Meeresfrüchten, Pasta, Lamm,<br />
Wild oder reifem Weichkäse. Süße Spät- und Auslesen<br />
passen besonders gut zu Edelpilzkäse und zu Desserts<br />
mit Honig, Mandeln und Marzipan.<br />
Spätburgunder<br />
Das Pendant zum weißen Klassiker Riesling ist der Spätburgunder.<br />
Die meisten Spätburgunderreben stehen in<br />
Baden, aber auch in der Pfalz, in Rheinhessen, in Württemberg,<br />
im Rheingau und an der Ahr. Spätburgunderweine<br />
erinnern in ihrem Duft oft an Erdbeeren und Brombeeren.<br />
Kräftige Varianten begleiten Braten und Wild<br />
oder auch eine Käseplatte. Die Rosé-Variante harmoniert<br />
mit Vorspeisen und weißem Fleisch.<br />
Dornfelder<br />
Der Dornfelder ist der Shootingstar unter den Rotweinsorten<br />
in Deutschland. Der Dornfelder kann je nach Ausbaustil<br />
durch starke Fruchtaromen wie Sauerkirsche,<br />
Brombeere und Holunder bestechen oder auch, im Holzfass<br />
ausgebaut, Gerbstoffe entwickeln. Die kräftigeren<br />
Rotweine passen zu Braten, Wild oder Käse.<br />
Spielerisch zum Weinprofi werden<br />
Das neue Gesellschaftsspiel „Welt der Weine“ ist für Weinfreunde und solche, die es werden<br />
wollen. Wer alle 900 Fragen rund um Rebsorten, Anbaugebiete, Weinproduktion, Lagerung<br />
und Geschmacksrichtungen richtig beantworten kann, darf sich mit Recht Weinexperte<br />
nennen. Mit einem guten Glas Rot- oder Weißwein fällt das Spielen sicher noch leichter.<br />
Schule“, genießen ein gutes Glas – jeweils zum Kapitel passend – während der Lektüre und machen sich einige Notizen über<br />
Anbaugebiete und Weinstilistik. Um auf internationalem Business-Parkett nicht auszurutschen, reicht es schon, die wichtigsten<br />
Rebsorten, ihre Unterschiede und verschiedenen Ausbaumethoden zu kennen. Doch auch ein guter Service im Restaurant ist<br />
eine große Hilfe. Ein kundiger Sommelier oder erfahrener Oberkellner berät gerne bei der Auswahl. Wichtig: Äußern Sie Ihre<br />
Wünsche und Vorstellungen. Wenn Sie sich mit Ihrem Budget Grenzen gesetzt haben, zeigen Sie einfach auf einen Wein in dieser<br />
Preiskategorie in der Karte – der Service wird den diskreten Hinweis wohl verstehen. Beziehen Sie auch Ihre Gäste in die<br />
Weinauswahl mit ein. Die Frage nach dem bevorzugten Geschmack Ihrer Gäste wird als freundliche Geste aufgenommen und<br />
verhindert, dass der falsche Wein auf den Tisch kommt. Ausländische Gäste mögen gerne etwas typisch Deutsches probieren,<br />
DWI/Kämper
PULSZONE<br />
Das Wein-Glossar:<br />
Barrique<br />
Traditionelles französisches Fassmaß von zirka 225 Liter.<br />
Heute gebräuchlich für den Ausbau von Wein in neuen ungebrauchten<br />
Eichenfässern und das daraus resultierende<br />
Geschmacksbild der Wein.<br />
Blanc de noir<br />
Ein heller Wein, der aus roten Trauben gekeltert wird. Um dieses<br />
Ergebnis zu erzielen, müssen die Trauben sanft gepresst<br />
und der Most schnell von den Schalen getrennt werden, denn<br />
der rote Farbstoff steckt in den Beerenhäuten.<br />
Bocksbeutel<br />
Typische bauchige Flaschenform in Franken, aber auch in vier<br />
Ortsteilen Baden-Badens (Neuweiler, Steinbach, Umweg, Varnhalt)<br />
und dem badischen Bereich Tauberfranken.<br />
42<br />
PROFI<br />
Cuvée<br />
Komposition verschiedener Weine, um die verschiedenen<br />
Charaktereigenschaften der Grundweine zu einem besonderen<br />
Geschmackserlebnis zu vereinen, oder zur Schaffung<br />
eines Sektes mit gleich bleibendem Geschmacksbild.<br />
Dekantieren<br />
Umfüllen von der Flasche in eine Karaffe. Dadurch wird bei<br />
alten Rotweinen das Depot zurückgehalten. Junge Weine werden<br />
durch das Dekantieren mit Sauerstoff angereichert und<br />
können ihren Geschmack besser erschließen.<br />
Edelsüß<br />
Bezeichnet man einen Wein mit einem hohen natürlichen<br />
Zuckergehalt. Erzielt wird diese Süße zumeist durch edelfaule<br />
Beeren, die den Edelschimmel-Pilz Botrytis tragen.<br />
Federweißer<br />
Gärender Most. Die Herkunftsbezeichnung muss beim Verkauf<br />
oder Ausschank angegeben werden, zum Beispiel „deutscher<br />
Federweißer“. Auch „Bitzler“ oder „Sauser“ genannt.<br />
Flaschengärung<br />
Verfahren bei der Sektherstellung: Der Grundwein wird in der<br />
Flasche zum zweiten Mal vergoren, wobei die Flasche mit<br />
einem Kronkorken verschlossen ist und die entstehende<br />
Kohlensäure erhalten bleibt.<br />
Gerbstoffe<br />
Gruppe von Stoffen, insbesondere Tannine, die einen herbbitteren<br />
Geschmack im Wein hervorrufen. Sie stammen vor<br />
allem aus der Schale, den Kernen und dem Stielgerüst der<br />
Trauben. Durch den Ausbau im Barrique-Fass gelangen<br />
zusätzlich erwünschte Gerbstoffe in den Wein.<br />
Restsüße<br />
Menge an natürlichem Fruchtzucker, der nach dem<br />
Abschluss der Gärung im Wein enthalten ist. Jeder Wein<br />
enthält eine gewisse Menge Restzucker, da nicht der<br />
gesamte Zucker von der Hefe verarbeitet werden kann.<br />
Roséwein<br />
Weinart, die entsteht, wenn Rotweinmaische ohne Standzeit<br />
sofort gepresst wird.<br />
TALK<br />
Sommelier<br />
Besonders in der gehobenen Gastronomie hat der Sommelier<br />
seinen Platz als Weinkellner. Der Sommelier ist zuständig<br />
für die Beratung der Gäste in der Getränkeauswahl,<br />
aber auch für die Pflege des Weinkellers, den Einkauf und<br />
die fachgerechte Lagerung der Weine. Der Sommelier zeichnet<br />
sich unter anderem durch besondere Fachkenntnis<br />
bezüglich der Harmonie von Wein und Speisen aus.<br />
www.deutscheweine.de<br />
www.viniversitaet.de<br />
www.vinumtv.de<br />
Weinprobe in 8 Schritten<br />
1 Das Glas höchstens bis zu einem Drittel füllen.<br />
2 Farbe betrachten: Ist der Wein klar? Gibt es Weinstein? Kein Problem.<br />
Oder schwimmen Korkenreste im Glas? Dann Reste entfernen.<br />
Hat der Wein Schlieren: wegschütten!<br />
3 Wein riechen.<br />
4 Glas schwenken.<br />
5 Erneut riechen und die Veränderung des Buketts bemerken.<br />
6 Kleinen Schluck trinken.<br />
7 Weiteren Schluck in den Mund nehmen und mit Sauerstoff anreichern.<br />
Dazu Luft einsaugen, während man den Mund spitz formt.<br />
8 Dritten Schluck nehmen, Wein unter die Zunge laufen lassen, nach<br />
einer Sekunde schlucken, damit alle Geschmacksknospen angeregt<br />
werden.<br />
auch bei Wein. Scheuen Sie sich nicht, als Botschafter Ihres Landes heimische Weine vorzustellen. Tipp: Gäste aus mediterranen<br />
Ländern sind häufig nicht die kräftige Säure deutscher Weine gewöhnt. Hier hilft die Auswahl eines sehr reifen Jahrgangs<br />
wie 2003, in dem auch die Rieslinge einen runden Charakter zeigen. Alternativ bieten sich Rebsorten mit zurückhaltender<br />
Säure an, beispielsweise Burgundersorten oder Silvaner. Bei einem größeren Menü mit vielen Weinen wird sich Ihr Gast wahrscheinlich<br />
auch über ein Gewächs aus seiner Heimat freuen. Besonders Gäste aus Frankreich, Spanien und Italien, aber auch<br />
aus den USA, sind dann meist angenehm überrascht. „Mut zur Lücke“ heißt meine letzte Empfehlung. Denn niemand kann alles<br />
wissen, und beim Wein kommt es schließlich auf eine einzige Bewertung an: Er soll schmecken. t<br />
DWI/Hartmann<br />
Stelton A/S
Nur einige unserer<br />
Leistungen für Sie:<br />
www.tk-unikosmos.de<br />
Der virtuelle<br />
Begleiter im Unialltag.<br />
TK-Ärztezentrum<br />
Medizinische Auskunft<br />
auch mitten in der Nacht.<br />
TK-Auslands-Assistance<br />
Wir sind auch im Ausland<br />
immer für Sie da.<br />
Alles, was Sie jetzt<br />
brauchen: passgenaue<br />
Angebote für Gesundheit<br />
und Studium.<br />
Neue Stadt, neue Leute, neues<br />
Leben: Sich im Unikosmos zurechtzufinden<br />
ist gar nicht so einfach.<br />
Prüfungsstress oder Unsicherheit<br />
über den richtigen Karriereweg<br />
können einem schon mal Kopfzerbrechen<br />
bereiten. Und auch im<br />
Krankheitsfall ist man oft auf sich<br />
gestellt. Die TK hat daher mit<br />
Experten gezielte Angebote für<br />
Studenten entwickelt. Mit passgenauen<br />
Leistungen, hilfreichen<br />
Tipps, Informationen im Internet<br />
und vielem mehr.<br />
Hier erfahren Sie mehr:<br />
www.tk-online.de<br />
Telefonische Kundenberatung<br />
01802 - 85 85 85<br />
(Mo.-Fr. 7-22 Uhr; ab 6 Cent pro Gespräch,<br />
abhängig vom Anbieter)
AUSZUG<br />
„IDEEN<br />
44<br />
ENTSTEHEN<br />
DURCH NEUGIER“<br />
Waren Sie schon als Kind ein Erfindertyp?<br />
Meine Eltern und meine ehemaligen Mitschüler<br />
behaupten, ich sei schon immer ein sehr kreativer<br />
Mensch gewesen. Als Jugendlicher habe ich<br />
ein Musical geschrieben, Theaterstücke inszeniert<br />
und in der Schule Aufführungen organisiert.<br />
Ich habe mich also schon sehr früh mit den<br />
Inhalten meines heutigen Berufes beschäftigt.<br />
Was war das Erste, was Sie erfunden haben?<br />
Mit zwölf oder dreizehn Jahren war ich bei den<br />
Pfadfindern. Damals haben wir uns häufig<br />
Gruppenspiele einfallen lassen. Ich habe seinerzeit<br />
ein „Falkenschach“ für sechs Personen<br />
erfunden – ein sehr komplexes Spiel, das wir<br />
immer gern gespielt haben.<br />
Wie kommen Ihrer Meinung nach Ideen in die<br />
Welt? Hauptsächlich durch Neugier. Leider ist<br />
die Tugend, seine Neugier zu pflegen, ein wenig<br />
verloren gegangen. Schuld ist unter anderem<br />
die dauernde Medienberieselung, die die eigene<br />
Neugier hemmt. Wer neugierig ist und viele<br />
Fragen stellt, bekommt viele Antworten.<br />
Dadurch lernt man viel und kann Ideen miteinander<br />
vernetzen. Und schon ist man mittendrin<br />
COACHING ZONE q<br />
in der Kreativität. Denn nur durch Vernetzung<br />
entsteht Kreativität.<br />
Gehört zu einem kreativen Geist auch eine<br />
Portion Erfahrung? Natürlich. Denn je mehr<br />
Erfahrung man hat, umso besser kann man<br />
seine Ideen miteinander verknüpfen. Es heißt,<br />
kreative Mathematiker hätten ihre beste Zeit<br />
zwischen 19 und 21 Jahren. Ich glaube, dass<br />
diese Schöpfungsphase bei Geisteswissenschaftlern<br />
und künstlerischen Berufen länger<br />
anhält.<br />
Steigt die Kreativität mit dem Alter? Als ich<br />
mit 21 Jahren Discjockey bei Radio Luxemburg<br />
war, sagte mir ein Kollege: „Wenn du in dem<br />
Tempo weitermachst wie bisher, bist du in fünf<br />
Jahren ausgelaugt.“ Ich habe das Gefühl, das<br />
Tempo seither nie gedrosselt zu haben, und<br />
von ausgelaugt kann bei mir keine Rede sein.<br />
Im Gegenteil: Mir fällt heute mehr ein als früher.<br />
Wie gehen Sie an die Ideenfindung heran?<br />
Es gibt zwei Wege: Man kann mit System und<br />
Methode an die Sache herangehen oder sein<br />
Unterbewusstsein beobachten. Es wurde schon<br />
SWR/Krause-Burberg<br />
Schauspieler, Journalist, Fernsehproduzent,<br />
Moderator, Ideengeber –<br />
FRANK ELSTNER ist ein Vielberufener.<br />
Er hat eine ganze Reihe von<br />
Fernsehshows erfunden, darunter den<br />
Dauerbrenner „Wetten, dass...?“.<br />
Sabine Olschner sprach mit ihm über<br />
Neugier und Kreativität.<br />
oft genug berichtet, dass ich „Wetten,<br />
dass...?“ mehr oder weniger im Halbschlaf<br />
erfunden habe. Ich bin daher der Meinung:<br />
Man muss auf seine innere Stimme hören, auf<br />
Träume und Begegnungen reagieren und sich<br />
Gedanken darüber machen. Von Menschen,<br />
die gedankenlos sind, ist keine Kreativität zu<br />
erwarten.<br />
Sie haben im Rundfunk und beim Fernsehen<br />
viel erreicht. Wie definieren Sie Karriere?<br />
Für mich bedeutet Karriere der Zustand, der es<br />
mir über die vielen Jahre erlaubt hat, meiner<br />
Neugier nachzugehen. Dazu gehört, dass ich<br />
es mir zum Beispiel leisten kann, nach Paris zu<br />
fliegen, weil mich dort etwas neugierig macht.<br />
In meinem Beruf braucht man für die Kreativität<br />
auch eine gewisse Mobilität. Im Grunde definiert<br />
Karriere aber jeder anders. Für alle gilt: Wenn<br />
man erreicht hat, was man werden will, hat<br />
man Karriere gemacht.<br />
Sie moderieren eine Serie über Wein für den<br />
Hessischen Rundfunk und den Südwestrundfunk<br />
– sind Sie dadurch zum Weinexperten<br />
geworden?<br />
Mir macht es Spaß, die Sendung zu moderieren,<br />
aber ich war nie ein großer Weinkenner.<br />
Was mich allerdings sehr überrascht hat, sind<br />
die vielen verschiedenen Meinungen über die<br />
Verschlüsse von Weinflaschen: Es gibt Glas-,<br />
Kork- oder sogar Drehverschlüsse – worüber<br />
man früher die Stirn gerunzelt hat. Doch wenn<br />
man nachfragt, stellt man plötzlich fest, dass<br />
Dinge, die man früher abwertend beurteilt<br />
hat, heute vielleicht eine Menge Vorteile bieten.<br />
Mein Fazit: Man muss immer neugierig<br />
sein und Dinge hinterfragen – womit wir wieder<br />
am Anfang unseres Gesprächs wären...<br />
AUS JEDEM SATZ von Frank Elstner spricht Hingabe. Und Hingabe<br />
ist das Zauberwort für Kreativität und Selbstbestimmung. Wer seine Arbeit mit Hingabe macht, wird sie gut<br />
machen. Wer sie mit Hingabe macht, übernimmt Verantwortung. Wir sehen bei jeder Verkäuferin, bei jedem Lehrer,<br />
bei jedem Manager, bei jeder Schauspielerin, ob sie ihre Arbeit mit Hingabe machen oder nicht. Der Unterschied:<br />
Wer seine Arbeit mag, strahlt. Die anderen zeigen ihren Unmut. Sie können sich an jedem Punkt Ihrer Karriere<br />
fragen: Mache ich das hier wirklich gern? Bin ich am richtigen Platz? Im richtigen Umfeld? Wenn ja: Feiern Sie<br />
dieses große Glück. Wenn nicht? Dann sollten Sie sich Alternativen ansehen: Wo könnte ich meine Talente,<br />
meine Erfahrung, meine Werte besser einbringen? Was ist mir wichtig, wofür lohnt es sich, mich zu bemühen?<br />
Schreiben Sie alle Alternativen auf, die Ihnen einfallen. Klopfen Sie sie dann auf Realisierungsmöglichkeiten ab. Das Denken in Alternativen<br />
bringt wahre Freiheit.t<br />
Sabine Asgodom, Management-Trainerin, Coach und Buchautorin, München
Natürlich erfordert ein neues Design<br />
Talent. Und Teamwork.<br />
Ralph Gilles, Director of Product Design bei DaimlerChrysler in Auburn Hills, USA<br />
Als einer der innovativsten Arbeitgeber der Automobilindustrie arbeitet DaimlerChrysler weltweit mit über<br />
380.000 Mitarbeitern kontinuierlich am Puls der automobilen Zukunft. Unser Team entwickelte das Design<br />
des Chrysler 300C - heute eines der meist beachteten Fahrzeuge auf unseren Straßen und eine internationale<br />
Erfolgsgeschichte. Starten Sie Ihre Zukunft mit uns.<br />
Pioneers welcome: http://career.daimlerchrysler.de<br />
www.milkdesign.de
S&F<br />
Wie Multitalente ihre Möglichkeiten multiplizieren: das Strategietraining für<br />
Wirtschaftsingenieure, Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftsmathematiker.<br />
Vom 31. März bis 1. April 2006 in München.<br />
Erleben Sie, wie man Wissen in Wirkung verwandelt. An den Beispielen Risikomanagement und Übertragungstechnologie zeigen wir Ihnen,<br />
wie Sie die Wirtschaft von zwei Seiten anpacken und an den entscheidenden Schnittstellen richtungsweisende Strategien entwickeln.<br />
Bewerben können sich herausragende Studierende, Promovierende und Young Professionals (2–4 Jahre Berufserfahrung) der oben genannten<br />
Fachrichtungen. Schicken Sie Ihre vollständigen Unterlagen bis zum 24. Februar an:<br />
Nadine Engels, The Boston Consulting Group, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, Telefon: (02 11) 30 11-32 44, E-Mail: multitalente@bcg.com<br />
Weitere Informationen unter: www.bcg.de/multitalente<br />
Künstler: Oliver Sperl, 2005