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BerufSZiel 01.06

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04 Fehler machen!<br />

Warum sie wichtig sind.<br />

14 Führen lernen!<br />

Warum es Handwerk ist. Interview mit<br />

Management-Professor Fredmund Malik.<br />

0106<br />

Eine Verlagsbeilage der Süddeutschen Zeitung<br />

COACHING ZONE I Der mediale Mentor für Young Professionals:<br />

Wie gehen Sie mit Ihren Fehlern um? Und mit den Fehlern anderer? Warum wollen Sie Führungskraft<br />

werden? Oder werden Sie lieber geführt? Sind Sie ein Teamplayer? Ein Libero, mehr im Mittelfeld<br />

oder Stürmer? Sind Sie perfekt oder unkonventionell? Tragen Sie Ringelstrümpfe? Was möchten Sie<br />

in Ihrem Leben ändern? Wollen Sie wirklich ins Ausland? Sind Sie darauf vorbereitet? Oder brauchen<br />

Sie nur Urlaub? Was ist an Ihrer Arbeit einzigartig? Wie wichtig ist Ihnen Neugier? Wohin führt sie<br />

Sie? Haben Sie über den kreativen Imperativ nachgedacht? Und, leisten Sie einen Beitrag dazu?


ANDERE HABEN DIE NASE OBEN.<br />

WIR HABEN SIE LIEBER VORN.<br />

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das Jobmagazin mit der COACHING ZONE<br />

( )<br />

Das Besondere an BERUFSZIEL:<br />

Ein Spielfeld. Eine Coaching Zone. Sie lesen zuerst das Spiel vom<br />

Anfang bis zum Schluss. Die Artikel sind auf dem „Spielfeld“ platziert:<br />

Themen wie Fehler, Führung, Fußball.<br />

Inspiriert durch Feldsportarten haben wir für BERUFSZIEL Coaches<br />

engagiert, die für Sie das Spiel analysieren und kommentieren. Visualisiert<br />

durch die „Coaching Zone“, an der der Coach – gedanklich<br />

und textlich – entlangläuft.<br />

qq<br />

BERUFSZIEL 0106 – die dritte Ausgabe, das „kleine<br />

Jubiläum“. „Weiter so“, hören wir immer wieder.<br />

Wir denken gar nicht dran. „Wir freuen uns schon auf<br />

ähnliche Ausgaben.“ Wir nicht. Uns reizt das Neue.<br />

BERUFSZIEL wartet im Herbst mit einer Überraschung auf:<br />

*Bleibt alles anders. Und jetzt zu dieser Ausgabe:<br />

Liebe Leser,<br />

*Haben Sie gerade einen Fehler gemacht, aus dem mehr werden<br />

könnte? Nicht Ihr Rausschmiss – sondern eine Innovation? Seite 4.<br />

*In den vergangenen zwei Ausgaben interviewten wir Top-Manager –<br />

diesmal sprechen wir mit einem, der Top-Manager macht: Fredmund<br />

Malik, viel beachteter Management-Professor. Seite 14.<br />

*T, T, T: Talent, Taktik, Teamgeist – was wir vom Fußball lernen<br />

können. Seite 20. *Zwei Unternehmensberaterinnen haben das<br />

Pippilotta-Prinzip entdeckt – eine Karriereanleitung mit neuen Denkund<br />

Ringel-Mustern. Seite 22. *Ins Ausland und zurück – was Sie<br />

dabei für Ihre Versicherungen beachten müssen. Seite 28. *Sind<br />

Sie fit für die internationale Karriere? Wir haben ein Work-Out-<br />

Programm für Sie – inklusive MBA-Tipps. Seite 32. *Wein ist ein<br />

gutes Smalltalk-Thema für Geschäftsessen. Das Insider-Special von<br />

Weinbetriebswirtin und -königin Sylvia Benzinger. Seite 38. *F & E<br />

– das steht in der Wirtschaft für „Forschung und Entwicklung“. Im<br />

TV stehen diese Initialen für einen Ideen-, Geist- und Erfolgreichen.<br />

Wetten, dass Sie ihn kennen? Seite 44. *Außerdem: Beachten<br />

Sie die, die SIE suchen.<br />

Viel Vergnügen bei der Wissensaufnahme und -verwertung wünscht<br />

Ihnen Ihr BERUFSZIEL-Team.<br />

*SONGBOOK:<br />

Für den richtigen Background-Sound eignen sich zum Beispiel:<br />

*Bleibt alles anders: Herbert Grönemeyer *Mistake: Mike<br />

Oldfield *Learning to Fly: Tom Petty *You’ll Never Walk Alone:<br />

div. Interpreten *Hey Pippi Langstrumpf: Titelmelodie zur Fernsehserie<br />

*Come Back and Stay: Paul Young *New York – Rio<br />

– Tokio: Trio Rio*Red, Red Wine: UB 40 *Relax: Frankie Goes<br />

To Hollywood *Advertising Space: Robbie Williams<br />

IMPRESSUM: – der mediale Mentor für Young Professionals Herausgeber: Transmedia Verlagsgesellschaft mbH, Weyertal 59, 50937 Köln, Telefon: 0221 4722-300,<br />

E-Mail: info@berufsziel.de Idee und Konzeption: Viola Strüder Redaktion: Rainer Bachmann, Michael Heinemann-May, Sabine Olschner, Viola Strüder (verantwortlich)<br />

Autoren dieser Ausgabe: Sabine Asgodom, Kathrin Baier, Sylvia Benzinger, Dr. Johanna Dahm, Markus Del Monego, Uta Glaubitz, Lino Hermes, Carolin Lüdemann, Dr. Markus Merk,<br />

Kerstin Pinger, Anabel Schröder, Gudrun Schulz Website: www.berufsziel.de: Thomas Böttcher Cover: Stock4B. Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte Unterlagen keine<br />

Haftung. Grafik-Design: Olaf Meyer, Gestaltung, Im Stavenhof 5, 50668 Köln, Telefon: 0221 9227913, E-Mail: meyer.o@t-online.de Druckvorstufe: Köllen Druck + Verlag GmbH,<br />

Ernst-Robert-Curtius-Straße 14, 53117 Bonn, Telefon: 0228 98982-0, E-Mail: druckverlag@koellen.de Druck: Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG,<br />

Flomersheimer-Straße 2-4, 67071 Ludwigshafen, Telefon: 0621 6713-0 Verlag: Süddeutsche Zeitung GmbH, Sendlinger Straße 8, 80331 München, Telefon: 089 2183-0<br />

Anzeigen: Jürgen Maukner (verantwortlich), Jens Kauerauf (Anzeigenleitung) Anzeigenverkauf: Transmedia Verlagsgesellschaft mbH, Telefon: 0221 4722-300; Süddeutsche<br />

Zeitung GmbH, Monika Hehne, Telefon: 089 2183-8272 Anzeigentechnik: Transmedia Verlagsgesellschaft mbH, Anne-Marie Hensing, Ina Zanella, Telefon: 0221 4722-360<br />

EDITORIAL<br />

q COACHING ZONE SO FUNKTIONIERT DIE COACHING ZONE Der Coach spricht Sie direkt<br />

an. Er kommentiert, verweist auf Spielzüge, Varianten und Optionen. Er deckt Lücken auf, verborgene Möglichkeiten und stellt thematische<br />

Bezüge in einem größeren Rahmen her. So wie ein Sport-Coach seinen Spielern Mut macht, sie taktisch unterstützt und betreut, so<br />

werfen unsere Coaches Fragen auf, regen Perspektivwechsel an und wirken als „Verstärker“. Sie helfen dabei, Entscheidungen so zu treffen,<br />

dass Kopf und Bauch in Einklang sind. Die Coaches beziehen Sie als Mitspieler ein und liefern Ihnen Transferhilfen. So können Sie<br />

in der eigenen Lebenswirklichkeit das „Spiel“ für sich selbst fortsetzen und die Erkenntnisse konkret für die eigenen Wege und Erfolge<br />

nutzen. Spielergebnis: Sie setzen sich mit einem Thema durch die Hilfestellung ganz neu auseinander: Sie schauen zu, lesen, lernen und<br />

arbeiten an sich selbst. Spielen Sie mit!<br />

01


02<br />

INHALT<br />

Editorial/Das Coaching-Konzept<br />

Inhaltsverzeichnis/Die Coaches<br />

Ich habe einen Fehler gemacht<br />

„Aus dem Schlamassel wieder rauskommen“<br />

Management-Professor Fredmund Malik:<br />

Führen ist ein Handwerk<br />

Taktik im Team<br />

Karriere mit Langstrumpf<br />

Sicher – seguro – secure – sicuro<br />

COACHING ZONE q<br />

Fit für den Weltmarkt?<br />

WeinWissen wirkt<br />

Frank Elstner im Gespräch<br />

01<br />

02<br />

04<br />

12<br />

14<br />

20<br />

22<br />

28<br />

32<br />

38<br />

44<br />

LEBENSZIEL<br />

FASZINATION<br />

BERUFSZEIT<br />

ZINSZAHL<br />

HANDWERKSZEUG<br />

PULSZONE<br />

AUSZUG<br />

BERUFSZIEL Inserentenverzeichnis 0106 ALDI AUDI Allianz Bankakademie Capgemini Careers in Europe Commerzbank DaimlerChrysler Deloitte Deutsche Post World Net –<br />

DHL – Postbank ECE Projektmanagement E.ON Energie HFH – Hamburger Fern-Hochschule HHL – Leipzig Graduate School of Management KPMG Schaeffler Gruppe – LUK –<br />

INA – FAG RWE Techniker Krankenkasse The Boston Consulting Group<br />

DIE COACHES: Sabine Asgodom arbeitet als Trainerin für Unternehmen, Verbände und<br />

Seminaranbieter und coacht Führungskräfte aus Medien, Politik und Wirtschaft. www.asgodom.de Dr. Johanna Dahm, Geschäftsführerin<br />

von Skylight, berät Unternehmen in Personalauswahl und -entwicklung. www.skylight.de Uta Glaubitz hat sich als Berufsberaterin und<br />

Autorin auf das Thema „Berufsfindung“ spezialisiert. www.berufsfindung.de Carolin Lüdemann, Juristin und ausgebildeter Business-<br />

Coach, ist Gesellschafterin der Perspektive GmbH/CoachAcademy sowie Karriereexpertin des TV-Senders N24. www.coachacademy.de<br />

Dr. Markus Merk ist Bundesliga-Schiedsrichter und Mitte Januar erneut zum Weltschiedsrichter gewählt worden. www.merk-es-dir.de<br />

Markus Del Monego arbeitet bei dem Essener Weinberatungsunternehmen caveCo und wurde vor einigen Jahren zum Weltmeister der<br />

Sommeliers ernannt. www.delmonego.de Anabel Schröder ist Coach und persönlicher Berater für Führungs(nachwuchs)kräfte. Sie nutzt<br />

das „Animal Based Coaching“, um Verhaltensweisen anhand von Tieren zu verdeutlichen. www.beratung-und-coaching.com


Verstärken Sie eines der größten<br />

Energieunternehmen Europas.<br />

Ihre Energie ist unser Antrieb.<br />

Energie, Einsatzfreude und Engagement unserer rund 87.000 Mitarbeiter haben uns<br />

international ganz weit nach vorne gebracht. Am Ziel sind wir noch lange nicht. Freuen<br />

Sie sich auf ein Unternehmen, das mit seiner Energie Menschen und Märkte bewegt.<br />

Und auf berufliche Herausforderungen, die Ihnen alle Chancen bieten, Ihre Dynamik<br />

in Berufserfolg umzusetzen: im Rahmen eines studienbegleitenden Praktikums, als<br />

Trainee in einer unserer operativen Gesellschaften, als qualifizierter Direkteinsteiger<br />

in einem konkreten Aufgabenbereich oder als Teilnehmer des konzernweiten<br />

International Graduate Programs.<br />

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LEBENSZIEL<br />

04<br />

Asgodom live<br />

IRREN IST MENSCHLICH. Was für ein saudummer Fehler!<br />

Bah, ist das peinlich. Wie die anderen schauen! Mist. Wenn wir vor dem Scherbenhaufen stehen, schießt uns<br />

meist ein Gedanke durch den Kopf: „Wie konnte mir das nur passieren?“. Das Spannende – allein aufgrund der<br />

Betonung dieser Frage entscheidet sich, wie wir mit dem Missgeschick umgehen: als Opfer, Täter oder Handelnder.<br />

Verfallen wir in die Opferrolle, geben wir Verantwortung aus der Hand. Landen wir in der Selbstbestrafungsfalle,<br />

verlieren wir den Mut. Bekommen wir eine Handlungsanleitung, erhalten wir eine Chance zu lernen. Und das<br />

alles durch die Betonung eines Satzes? Ja. Schauen Sie sich die Variante eins an: „Wie konnte mir das nur passieren?“<br />

Mit dieser Betonung bekommt der Satz etwas Weinerliches: Immer bin ich das arme Opfer. Ich konnte<br />

COACHING ZONE q<br />

Sabine Asgodom, Management-Trainerin, Coach und Buchautorin, München


SXC/David Crow<br />

FÄLLT IHNEN DIESER Satz schwer? Dabei können aus Fehlern Innovationen<br />

werden. Wer behauptet, immer alles hundertprozentig richtig zu machen, leidet an Selbstüberschätzung,<br />

und begeht gleich den ersten Fehler. Perfektionisten sind nicht nur langweilig, sie<br />

verspielen auch die Chance, aus den eigenen Fehlern zu lernen und sich persönlich wie beruflich<br />

weiterzuentwickeln. VON GUDRUN SCHULZ<br />

„Zwei bis fünf Fehler pro Stunde macht jeder Mensch“,<br />

meint Professor Dr. Michael Frese. Der Psychologe<br />

erforscht an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wie<br />

Fehler als Lerninstrumente kommuniziert und allen Beteiligten<br />

im Unternehmen zugänglich gemacht werden können.<br />

Sein Fazit: Ein Betrieb kann nur dann Höchstleistungen<br />

erbringen, wenn aus Fehlern gelernt wird. Lernbereitschaft<br />

zahlt sich aus. Frese: „Die Profitabilität von Firmen erhöht<br />

sich um ungefähr 20 Prozent bei hoher Fehlermanagementkultur<br />

und reduziert sich um ungefähr 20 Prozent bei niedriger<br />

Fehlermanagementkultur.“<br />

Das Walldorfer Softwareunternehmen SAP hat das Potenzial<br />

von Fehlern längst erkannt und setzt beim Umgang mit den<br />

Dingen, die nicht so laufen, wie sie sollen, vor allem auf<br />

Transparenz und Offenheit. „Die Innovationsfähigkeit eines<br />

Unternehmens hängt untrennbar mit der Motivation und<br />

gestalterischen Fähigkeit seiner Mitarbeiter zusammen. Das<br />

heißt, nur in einer fehlertoleranten Arbeitsumgebung können<br />

Neuerungen überhaupt entstehen. Umgekehrt: Wo<br />

SXC/Davide Guglielmo<br />

keine Fehler erlaubt sind, können auch keine Neuerungen<br />

entstehen“, sagt Hartmut Hillebrand, Global Head of Executive<br />

Development bei SAP. „Wir pflegen deshalb eine sehr<br />

offene Kultur. Transparenz ist dabei das Schlüsselkriterium,<br />

um Fehler bereits in ihrer Entstehung zu erkennen – und zu<br />

vermeiden. Ein Arbeitsklima, in dem Fehler erlaubt e<br />

sind, ist notwendig, weil sie die Grundlage für Weiterentwikklung<br />

und deshalb auch nicht umsonst sind.“<br />

FEHLER VERMEIDET MAN, INDEM MAN ER-<br />

FAHRUNG SAMMELT. ERFAHRUNG SAMMELT<br />

MAN, INDEM MAN FEHLER MACHT.<br />

Laurence Johnston Peter (1919-90), amerikanischer Managementberater<br />

Auch in anderen Unternehmen hat sich die Erkenntnis mittlerweile<br />

durchgesetzt, dass gute Ideen nicht vom Himmel<br />

fallen und Innovationen nicht ohne Fehler zu haben sind.<br />

Und das braucht Zeit und Freiraum. Beim Multitechnologie-<br />

Unternehmen 3M beispielsweise haben die Mitarbeiter 15<br />

Prozent ihrer Arbeitszeit zur freien Verfügung, um an Projekten<br />

eigener Wahl zu forschen. Der Automobilhersteller BMW<br />

ermunterte vor einigen Jahren mit der Initiative „Kreativer<br />

Fehler des Monats“ seine Beschäftigten, Neues auszuprobieren.<br />

Mit Erfolg, wie Bernd Kriegesmann, Leiter des Instituts<br />

für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum, das<br />

die Initiative wissenschaftlich auswertete, weiß: „Die Mitarbeiter<br />

sollten neue Dinge ausprobieren und dabei auch<br />

scheitern dürfen. Die Initiative honorierte, dass jemand<br />

gegen den Mainstream angeht und hat auf diese Weise<br />

Motivation freigesetzt.“<br />

doch gar nichts dafür. Warum bestraft mich das Leben so hart? Und außerdem: Die anderen sind schuld, die hätten<br />

mir sagen, helfen, mich nicht überschätzen dürfen... Es ist alles so ungerecht! Leider kann ich selbst gar nichts dafür<br />

tun, um beim nächsten Mal diesen Fehler nicht zu wiederholen. Ist doch alles Schicksal. Variante zwei: „Wie konnte<br />

mir das nur passieren?!“ Wird das Wort „konnte“ hart betont, führt das direkt in die Selbstbestrafung: Ich bin doch<br />

zu dumm. Ich bin unfähig. Immer mache ich alles falsch. Ich sollte es einfach lassen. Es erinnert mich an all die anderen<br />

Male, an denen ich ebenfalls unverzeihliche Fehler gemacht habe. Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Ebenfalls der<br />

direkte Weg in die Passivität. Es ist halt so, ich bin ein Versager. Und lege damit die Grundlage für viele weitere Versagen.<br />

Nun die dritte Variante: „Wie konnte mir das nur passieren?“ Allein diese andere, nachdenkliche Betonung<br />

9führt uns aus der Opferrolle auf einen guten Weg. Schon bekommt der Satz etwas Analytisches: Wie ist es zu dem<br />

05


LEBENSZIEL<br />

Allerdings: Fehler ist nicht gleich Fehler. Während eine Null-<br />

Fehler-Mentalität der Killer jeder Innovationsbemühung sein<br />

kann, haben Fehler bei Routinetätigkeiten nichts zu suchen.<br />

Vor allem nicht, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen,<br />

in der Medizin, bei der Lebensmittelproduktion, im Flugverkehr<br />

oder der Konstruktion und Fertigung im Automobilbau.<br />

Niemand ist unfehlbar – auch nicht der Chef<br />

„Aus Schaden wird man klug.“ Trotz dieser Einsicht ist es<br />

um das Ansehen von Fehlern laut Professor Frese, der seit<br />

mehr als 20 Jahren zu dem Thema forscht, in Deutschland<br />

nicht gut bestellt. „Beim Fehlermanagement steht Deutschland<br />

von 62 Ländern an vorletzter Stelle“, so Frese. Abweichungen<br />

vom Soll seien im Land der Normen nicht gern<br />

gesehen, weil sie Unsicherheit und Ängste auslösten. Hinzu<br />

komme, dass die meisten deutschen Manager nach Ansicht<br />

des Fehlerforschers weder Klima noch Kultur in ihrem<br />

Betrieb kennen, geschweige denn über die Qualifikation verfügen,<br />

diese positiv zu beeinflussen. So reduziere sich der<br />

Umgang mit Fehlern in Deutschland vielerorts noch immer<br />

auf Vertuschungsversuche.<br />

Gefangen im Tagesstress und dem Wunsch, alles möge<br />

möglichst glatt ablaufen, gilt oft noch die Maxime: Warum<br />

eine bewährte Strategie ändern, wenn bislang doch alles<br />

gut gegangen ist? Während in der Produktion beim Auftreten<br />

von Fehlern die Maschinen sofort gestoppt werden, wird im<br />

Management erst einmal weiter Kurs gehalten. „Gerade<br />

Manager, die nicht ganz sattelfest in ihrem Job sind, scheuen<br />

sich, etwas Unangenehmes zu sagen, und haben oft Angst,<br />

einen Mitarbeiter auf einen Fehler aufmerksam zu machen.<br />

Es herrscht eine Mentalität des Wegschauens getreu dem<br />

Motto ‚solange niemand etwas sagt, wird die Sache schon<br />

laufen’“, sagt Managementtrainerin Christine Öttl.<br />

Wer sich aber bei Fehlern gemäß der Vogel-Strauß-Taktik<br />

konsequent wegduckt, vergibt die Chance zum Wandel und<br />

riskiert eventuell sogar eine existenzielle Krise. Die Wiener<br />

Kommunikationsberaterin Karin Kreutzer sieht in der Etablierung<br />

einer Fehlerkultur deshalb eine wichtige Aufgabe<br />

der internen Kommunikation. „Es geht nicht darum, irgendwelche<br />

Leitlinien aufzuschreiben, sondern vielmehr darum,<br />

als Führungskraft vorzuleben, dass auch der Chef nicht perfekt<br />

ist. Allerdings darf Fehlerkultur auch nicht als unreflektierte<br />

Aufforderung zum Fehlermachen verstanden werden.<br />

Entscheidend ist, dass Mitarbeiter keine Angst davor<br />

haben, Fehler zu machene<br />

, weil sonst in den meisten Fällen<br />

eine Vertuschungskultur entsteht. Stattdessen sollten<br />

sie die Möglichkeit haben, konstruktiv mit ihnen umzugehen.“<br />

Fehler ja, aber bitte nicht zweimal, heißt deshalb die Devise<br />

beim Kommunikationsunternehmen Motorola. „Wir betrei-<br />

06<br />

EINEN FEHLER MACHEN UND IHN NICHT<br />

KORRIGIEREN – DAS ERST HEISST WIRKLICH<br />

EINEN FEHLER MACHEN.<br />

Konfuzius (551-479 v.Chr.), chinesischer Philosoph<br />

SIX SIGMA:<br />

FEHLERVERMEIDUNG MIT METHODE<br />

Ein strategisches Mittel der Fehlervermeidung ist die Six Sigma Methode, die in den 80er<br />

Jahren von Motorola im Rahmen einer Qualitätskampagne entwickelt wurde.<br />

Die Methode soll helfen, Fehler und Qualitätsprobleme zu eliminieren, Unternehmensprozesse<br />

kontinuierlich zu verbessern und damit Kosten einzusparen. Die Idee dahinter: Qualität muss<br />

auf allen Ebenen des Unternehmens praktiziert werden und potenzielle Fehlerquellen müssen<br />

in jedem Arbeitsschritt identifiziert werden. Als Folge sollen in Unternehmen, die flächendeckend<br />

nach Six Sigma organisiert sind, keine Nachbesserungen anfallen und Prozesse nahezu<br />

fehlerfrei laufen. Motorola will durch die verminderten Fehlerkosten bis heute über elf Milliarden<br />

Euro eingespart haben. In Deutschland hat sich die Zahl der Unternehmen, die Six Sigma<br />

einsetzen, nach Angaben von Matthias Schneider, Professor für Produktion und Verfahrenstechnik<br />

an der Fachhochschule Köln, in den vergangenen zwei Jahren auf 200 verdoppelt.<br />

KULTUR DER ZWEITEN CHANCE<br />

Auch wenn die Debatte um die Fehlerkultur in Unternehmen seit einigen Jahren verstärkt<br />

geführt wird, tut man sich in Deutschland nach wie vor schwer damit, Fehler einzugestehen.<br />

Misserfolge werden hierzulande gern als Zeichen für Unfähigkeit, Inkompetenz und<br />

Versagen gedeutet. Jenseits des großen Teiches geht man dagegen meist weitaus gelassener<br />

mit der eigenen Fehlbarkeit um. Viele Amerikaner nehmen kein Blatt vor den Mund,<br />

wenn es darum geht, das eigene Scheitern einzugestehen, und im Wirtschaftsmagazin Forbes<br />

berichten Manager regelmäßig über ihre größten Fehltritte. Auch was Unternehmensgründungen<br />

angeht, zeigt sich Deutschland deutlich zaghafter. Aus Angst vor einem Flop<br />

wirft fast jeder zweite potenzielle Gründer die Flinte wieder ins Korn, noch bevor er seine<br />

Idee überhaupt umgesetzt hat. Ganz anders die Amerikaner, die sich den Pioniergeist der<br />

Gründerväter bewahrt haben. Dort schreckt nur jeder Fünfte davor zurück, seine Firmenidee<br />

tatsächlich zu verwirklichen. Anders als in Deutschland bekommen Selbständige in den USA<br />

eine zweite, und wenn nötig, auch eine dritte Chance. Dass es mit dem eigenen Geschäft<br />

nicht auf Anhieb funktioniert, gilt in den USA nicht als Scheitern. Im Gegenteil: Unternehmensgründer<br />

werden für ihren Mut, etwas gewagt zu haben, respektiert. Ein Grundstein für<br />

das zwiespältige Verhältnis der Deutschen zu ihren Fehlern wird schon in der Schule gelegt.<br />

Eine falsche Antwort wird oft übergangen oder mit einem knappen Kommentar negativ<br />

bewertet. Zwar heißt das Sprichwort „Aus Fehlern wird man klug“, in der Regel erfahren<br />

Schüler nach dem Motto „setzen, sechs“ aber erst einmal, dass Fehler sanktioniert werden<br />

und Synonym für Schwäche, Nichtwissen und Defizite sind. „Es wird uns schon in der Schule<br />

anerzogen, dass Fehler etwas Schlechtes sind“, sagt Christian Harteis, wissenschaftlicher<br />

Assistent am Institut für Pädagogik an der Universität Regensburg. Und Erziehungswissenschaftler<br />

Professor Fritz Oser von der Universität Fribourg spricht in diesem Zusammenhang<br />

vom „Bermudadreieck“, weil Lernpotenzial gleich einem Flugzeug in einem mysteriösen Bermudadreieck<br />

verschwindet.<br />

Fehler gekommen? Was habe ich nicht beachtet, nicht gewusst? Was war an diesem Tag los, was hat meine Aufmerksamkeit beeinflusst?<br />

Wie war ich selbst drauf? Wie stand ich der Aufgabe gegenüber: aufgeregt, ablehnend, habe ich sie unterschätzt? Wenn ich es<br />

schaffe, diese Fragen zu stellen, habe ich eine Chance auf Veränderung, besser auf Weiterentwicklung. Das „Wie“ zeigt Auswege, Handlungsmöglichkeiten.<br />

Meine Selbstkritik, die sicher notwendig ist, richtet sich nicht vernichtend gegen meine Person „zu doof“, oder<br />

gegen die anderen „so doof“, sondern gegen eine falsche Entscheidung, gegen situatives Unvermögen. Und dies hatte Ursachen.<br />

Fehler gehören zur persönlichen Entwicklung. Sie kennen vielleicht den Satz: „Wir lernen nicht durch Erfolge, sondern durch Misserfolge.“<br />

Wenn Sie kleinen Kindern beim Laufenlernen zusehen, sehen Sie diesen Zusammenhang. Autsch, hingefallen, aha, ich muss besser<br />

die Balance halten. Schon wieder – 9 Festhalten für den Anfang wär nicht schlecht. Mama mia, schon lieg ich wieder da – also nochmal,<br />

langsam einen Fuß vor den anderen. Klappt doch. Es ist ein Wahn zu glauben, dass wir ohne Fehler durchs Leben kommen.<br />

Photocase.com


Kochen Sie gerne Ihr<br />

eigenes Süppchen?<br />

Oder lieber mit Freunden?<br />

Zu einem sehr guten Essen gehört das Gleiche wie zu einer sehr guten<br />

Lösung. Salopp gesagt: Exzellente Zutaten, exzellent zusammengestellt.<br />

In unserem Fall also hervorragende Leute in der richtigen Mischung.<br />

Genau das ist es, was wir bei Deloitte, einer der führenden Prüfungs- und<br />

Beratungsgesellschaften, so machen. Wir stellen für jeden unserer Kunden<br />

Teams auf, oft sogar aus allen Disziplinen, die voneinander profitieren.<br />

Es treffen sich also Wirtschaftsprüfer, Steuerexperten, Corporate Finance-<br />

Berater und Consultants. So ist ein Rundum-Blick über alle Bereiche<br />

garantiert und eine Lösung, die weitergedacht und wirklich auf dem Punkt<br />

ist. Für einen langfristigen Mehrwert. Dass das nicht nur unseren Kunden<br />

schmeckt, sondern auch den Mitarbeitern, versteht sich von alleine.<br />

Wenn Sie mehr über uns und Ihre Karrieremöglichkeiten bei Deloitte<br />

wissen möchten, finden Sie die wichtigsten Infos auf unserer Website:<br />

www.deloitte.com/careers<br />

© 2006 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Und wann kommen Sie auf den Punkt?


LEBENSZIEL<br />

ben ein systematisches Training für alle Mitarbeiter, wobei<br />

Fehlervermeidung nicht im Vordergrund steht“, sagt Heinrich<br />

Korte, Personalleiter bei Motorola. „Die Vorgabe für<br />

unsere Mitarbeiter ist, lieber zu handeln als zu warten,<br />

auch mit dem Risiko, einen Fehler zu begehen. Durch Training,<br />

zum Beispiel im Rahmen von Six Sigma, wird das<br />

Risiko natürlich minimiert, denn den gleichen Fehler zweimal<br />

akzeptieren wir nicht.“<br />

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist<br />

Ob Topmanager oder Young Professional – vor einem Lapsus<br />

ist niemand gefeit und auch der größte Perfektionist bleibt<br />

von Fehlern nicht verschont. Ist das Kind erst einmal in den<br />

Brunnen gefallen, geht es deshalb meist um schnelle und<br />

effektive Schadensbegrenzung. Als Erste-Hilfe-Maßnahme<br />

empfehlen sich Offenheit und Ehrlichkeit e . Schließlich kann<br />

Vertuschen von Schwachstellen und Missgeschicken weitaus<br />

größere Effekte haben als der eigentliche Fehler selbst. Phänomen<br />

Schneeballeffekt: Je länger man wartet, ein Problem<br />

anzusprechen, umso größer ist hinterher der Schaden. Eine<br />

Falle, in die gerade Berufseinsteiger oft tappen, weil sie Konsequenzen<br />

noch nicht richtig einschätzen können. Was aus<br />

ihrer Perspektive ein kleiner Patzer scheint, kann trotzdem<br />

weit reichende Folgen haben. Heinrich Korte von Motorola rät<br />

jungen Menschen deshalb, genau hinzuschauen. „Anfänger<br />

müssen sich bewusst sein, dass sie noch lernen. Viele wollen<br />

ihr frisch erworbenes Wissen anwenden, sollten aber zu<br />

Beginn sorgfältig beobachten, was die Kollegen machen, die<br />

bereits mehr Erfahrung haben. Nicht alles ‚Alte’ ist gut, aber<br />

eben auch nicht schlecht.“<br />

Auslöser für viele Anfängerfehler kann auch ein Mangel an<br />

Informationen sein. Als persönliche Fehlervermeidungsstrategie<br />

empfiehlt Christine Öttl deshalb vor allem eines: fragen,<br />

fragen, fragen. Gerade Absolventen täten sich schwer damit<br />

zuzugeben, dass sie etwas nicht wissen, und versuchten,<br />

sich erst einmal so durchzuschlagen. „Wer neu ist, kann<br />

nicht gleich vom ersten Tag an alles wissen. Außerdem ist<br />

es viel peinlicher, Fehler zu machen, als einzugestehen,<br />

dass man etwas nicht weiß.“ Ihr Rezept: gut zuhören, alles<br />

aufschreiben und den Vorgesetzten auch mal direkt auf<br />

bekannte Fehlerquellen ansprechen. Wenn alles zu spät ist<br />

und der Fehler passiert, sollte man die Karten offen auf den<br />

Tisch legen und im Idealfall gleich eine Lösung präsentieren,<br />

wie man Probleme künftig vermeiden will. Schließlich schätzen<br />

auch Vorgesetzte Konstruktivität mehr als Katastrophenstimmung.<br />

Karin Kreutzer: „Anstatt zu jammern und hundertmal<br />

zu hinterfragen, warum etwas schiefgegangen ist,<br />

sollte man seine Energie lieber in die Problemlösung stecken.“<br />

Wer sich erst einmal zur Beichte durchgerungen hat, sollte<br />

darauf achten, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wer<br />

merkt, dass der Chef unter Druck steht und im Stress ist,<br />

08<br />

DAS IST DAS SCHÖNE AN EINEM FEHLER:<br />

MAN MUSS IHN NICHT ZWEIMAL MACHEN.<br />

Thomas Alva Edison (1847-1931), amerikanischer Erfinder<br />

VOM FLOP<br />

ZUR INNOVATION<br />

Fehler sind oft die Grundlage einer Innovation. Viele Erfindungen sind nicht dem<br />

Geistesblitz eines genialischen Forschers zu verdanken, sondern Resultat eines<br />

missglückten Versuchs.<br />

Beispiel Post-it: Die kleinen gelben Zettelchen, die heute von keinem Schreibtisch<br />

mehr wegzudenken sind, erwiesen sich zunächst als glatte Fehlentwicklung. Ein<br />

Mitarbeiter der Klebstoffabteilung beim Multitechnologie-Unternehmen 3M wollte<br />

eigentlich einen neuen Super-Klebstoff erfinden. Was nach monatelangem Forschen<br />

herauskam, war jedoch ein Produkt, das nicht dauerhaft klebte und damit<br />

komplett unbrauchbar schien.<br />

Dass die kleinen Haftnotizen dann doch noch den Markt eroberten, geht auf das<br />

Konto eines 3M-Kollegen. Der sang in seiner Freizeit im Kirchenchor und war<br />

genervt von den Lesezeichen, die ihm dauernd aus dem Gesangbuch fielen. Der<br />

missglückte Super-Kleber kam ihm da gerade recht und die Idee des Post-its war<br />

geboren. „Fehler wird es immer geben. Aber die Fehler der Mitarbeiter, die meist<br />

die richtigen Dinge tun, sind nicht so gravierend wie die, die dadurch entstehen,<br />

dass das Management den Verantwortlichen genau vorschreiben will, wie sie ihre<br />

Arbeit zu verrichten haben“, lautet die 3M-Firmenphilosophie. „Ein Management,<br />

das überkritisch auf Fehler reagiert, zerstört Eigeninitiative. Doch Mitarbeiter mit<br />

persönlichem Engagement sind lebenswichtig, wenn ein Unternehmen weiter<br />

wachsen will.“<br />

Auch das Potenzmittel Viagra verdankt die Männerwelt einem Zufall. Eigentlich<br />

waren die Forscher von Pfizer auf der Suche nach einem neuen Medikament<br />

gegen Herzerkrankungen. Das Forschungsergebnis war jedoch wenig befriedigend,<br />

die Nebenwirkungen dafür waren umso interessanter und führten letztlich zum Verkaufsschlager<br />

Viagra. Fälle wie diese sind keine Ausnahmen. Scheitern gehört zur<br />

technischen Entwicklung dazu, und 85 bis 95 Prozent aller Entwicklungen gelangen<br />

laut Technikhistoriker Reinhold Bauer nie zur Marktreife.<br />

( )<br />

Buchtipps<br />

Karin Kreutzer: Angst vor Fehlern? Schwerer Fehler!; Leykam Verlag, Graz 2003;<br />

ISBN 3-7011-7476-8; 17,90 Euro<br />

Arthur Freeman, Rose DeWolf: Die 10 dümmsten Fehler kluger Leute Piper Verlag;<br />

ISBN 3492240283; 8,90 Euro<br />

Peter Hochreither: Fehlermanagement im Unternehmen. Wie aus Fehlern Umsatz und Gewinn werden<br />

Edition Praxiswissen; Business Village ; ISBN 3-934424-43-0; 21,80 Euro<br />

Johann Wappis, Berndt Jung: Taschenbuch Null-Fehler-Management. Umsetzung von Six Sigma<br />

(erscheint voraussichtlich Mai 2006); Hanser Fachbuchverlag; ISBN: 3-446-40624-7; 29,90 Euro<br />

Gerard Nierenberg: Do It Right The First Time: A Short Guide to Learning from Your Most<br />

Memorable Errors, Mistakes and Blunders; Verlag John Wiley & Sons; 18,95 Euro<br />

„Shit happens“ sagt der Engländer mit bekannt schwarzem Humor. Wir brauchen aber nicht nur in Unternehmen, wir brauchen auch für<br />

uns selbst eine kluge Fehlertoleranz. Einkalkulieren, dass wir Fehler machen, erkennen, wenn wir sie machen, und lernen, damit wir<br />

dieselben nicht noch einmal machen. Und dazu braucht es eben den klaren Blick aufs 9 „Wie ist es passiert?“. Je rationeller, klüger<br />

wir an diese Frage heran gehen, umso größer die Chance der Reifung. Fehler geben uns immer eine Botschaft: Etwas stimmte nicht,<br />

mit unserer Einstellung, mit unserer Aufmerksamkeit, mit unseren Fähigkeiten, mit unserer Motivation, aber auch mit dem Prozess, mit<br />

den Umständen. Der Hauptfeind der ehrlichen Fehleranalyse ist übrigens die Eitelkeit. Aus Eitelkeit werden Fehler nicht zugegeben,<br />

unterbleibt die Ursachenforschung. Aus Eitelkeit werden Gründe unter den Teppich gekehrt, Verkettungen nicht eingestanden. Ein Bekannter<br />

von mir, Projektleiter in einem mittelständischen Unternehmen, macht mit seinem Team jeden Montagmorgen eine kurze Fehlerkonferenz:<br />

Wer hat was in der letzten Woche falsch gemacht? Seine Begründung: „So können wir voneinander lernen, Fehler vermeiden.“


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‡ ideen nach vorn ‡<br />

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LEBENSZIEL<br />

10<br />

schlägt am besten vor, die Sache später und in Ruhe bei<br />

einem Kaffee zu besprechen. Weniger gut kommt dagegen<br />

an, wer versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und<br />

dem Kollegen das Malheur in die Schuhe zu schieben.<br />

EIN LEBEN, DAS JEMAND DAMIT VERBRINGT, FEHLER ZU MACHEN,<br />

IST NICHT NUR EHRENVOLLER, SONDERN AUCH NUTZBRINGENDER ALS<br />

EIN LEBEN, DAS MIT NICHTSTUN VERBRACHT WIRD.<br />

George Bernard Shaw (1856-1950), irischer Schriftsteller<br />

ES STEHT SCHLIMM UM EINEN MENSCHEN,<br />

AN DEM MAN NICHT EINEN EINZIGEN<br />

SYMPATHISCHEN FEHLER ENTDECKEN KANN.<br />

Benjamin Disraeli (1804-81), britischer Politiker und Schriftsteller<br />

Mindestens ebenso wichtig wie ein ehrliches Schuldeingeständnis<br />

ist die anschließende Analyse. Um Fehler künftig<br />

zu vermeiden, muss der Sache auf den Grund gegangen<br />

werden: Handelt es sich lediglich um einen Flüchtigkeitsfehler?<br />

Laufen Prozesse nicht optimal? War der Mitarbeiter<br />

überlastet? Benötigt er eine zusätzliche Schulung oder entspricht<br />

seine Aufgabe vielleicht gar nicht seinen Fähigkeiten<br />

und Talenten?<br />

Auch SAP stellt bei Fehlern die Frage nach dem Warum.<br />

Hartmut Hillebrand: „Unsere Ziele sind klar formuliert. Oft<br />

gibt es aber mehrere Wege, die dorthin führen. Dabei können<br />

Fehler vorkommen. Es ist deshalb wichtig zu erkennen,<br />

warum Fehler gemacht wurden, und Korrekturmaßnahmen<br />

einzuleiten e . Entscheidend dabei ist, dass Fehler nicht zur<br />

Charakterisierung einer Person herangezogen werden, denn<br />

niemand ist fehlerfrei.“ Sicher ist: Die Debatte um Fehlerkultur<br />

und Fehlermanagement ist in den vergangenen Jahren<br />

in Schwung gekommen. Dass sich der Umgang mit Fehlern<br />

dadurch nachhaltig verändert hat, ist damit allerdings<br />

noch nicht gesagt. Bernd Kriegesmann vom IAI ist skeptisch:<br />

„Angesichts der Arbeitsverdichtung und des Arbeitsplatzabbaus<br />

bleibt den Mitarbeitern oft kaum mehr Raum,<br />

etwas auszuprobieren. Stattdessen laufen sie dem Routinegeschäft<br />

hinterher.“ Positive Ansätze beobachtet Kriegesmann<br />

dagegen vor allem im Mittelstand. Anders als Großunternehmen<br />

seien mittelständische Unternehmen noch am<br />

ehesten bereit, einem Mitarbeiter Geld und Zeit zur Verfügung<br />

zu stellen, um Neues auszuprobieren.<br />

Fehler, so unangenehm sie für alle Beteiligten sind, können<br />

neben einem Erkenntnisgewinn wichtige Impulse für die<br />

eigene berufliche Entwicklung bringen. Wie im Fall von Peter<br />

Hochreither. Der ehemalige Fielmann-Filialleiter schied 1998<br />

aus dem Unternehmen nicht allein deshalb aus, weil er sich<br />

einige Managementfehler leistete, sondern vor allem weil er<br />

sie nicht zugegeben hatte. Heute ist Hochreither als erfolgreicher<br />

Managementtrainer tätig – und bringt anderen bei,<br />

wie sie mit Fehlern am besten umgehen.<br />

Übrigens: Er fängt immer mit seinen eigenen Fehlern an. Und erklärt vor allem das „Wie“. Wenn Sie Ihre persönliche Fehlerkonferenz<br />

einberufen wollen, nutzen Sie die „Fehlersonne“, die ich entwickelt habe und sehr nützlich finde. Hier eine kurze Anleitung: Nehmen<br />

Sie ein Blatt Papier quer, unterteilen Sie es in zwei Hälften. Zeichnen Sie in die Mitte der linken Seite einen Kreis und schreiben Sie<br />

ein Stichwort für einen Fehler hinein, den Sie gemacht haben und der unangenehme Folgen hatte. Zum Beispiel: „Wichtigen Rückruf<br />

vergessen“. Jetzt malen Sie fünf bis sieben Sonnenstrahlen um diesen Kreis und schreiben ans Ende jeden Strahls, welche Umstände<br />

zu diesem Fehler geführt haben. Zum Beispiel: 1. War ein unangenehmes Thema; 2. Musste dringend einen Bericht fertig stellen;<br />

3. War an diesem Tag mies drauf; 3. Habe morgens nicht in meinen Kalender gesehen; 4. War alles zu viel an diesem Tag; 5. Eigentlich<br />

war ich für den Käse gar nicht zuständig. Je mehr Details Sie von diesem Tag erinnern und je ehrlicher Sie dabei sind, umso besser<br />

für den 9 Lernerfolg. Sehen Sie sich diese Fehlersonne gründlich an. Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus? Wie konnte<br />

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LEBENSZIEL<br />

„AUS DEM SCHLAMASSEL<br />

Hochreither<br />

Herr Hochreither, wenn Sie auf Ihre Zeit bei<br />

Fielmann zurückblicken: Was haben Sie<br />

damals falsch gemacht?<br />

Ich habe die Fehler, die ich gemacht habe, von<br />

mir gewiesen oder sie ignoriert. Ich habe den<br />

Wandel des Unternehmens von einem Mittelständler<br />

zu einem Konzern nicht in meine eigene<br />

Karriereplanung mit einbezogen. Wenn man<br />

erfolgreich mit einem Unternehmen mitwächst,<br />

wird man unter Umständen betriebsblind und<br />

meint, man werde immer wieder von einem Netz<br />

aufgefangen, egal was man tut. Auch ich glaubte<br />

daran, was ein großer Fehler war. Die Unternehmenswerte<br />

und die Strategien des Unternehmens<br />

hatten sich im Laufe der Zeit verändert,<br />

und ich habe bei meiner Argumentation nur<br />

immer wieder auf die Ursprünge der Firma verwiesen,<br />

die betriebswirtschaftlichen Faktoren<br />

aber außer acht gelassen.<br />

Wann kamen Sie zu dieser Einsicht?<br />

Erst viel später, nachdem ich schon lange aus<br />

dem Unternehmen ausgeschieden war. Wenn<br />

man erst mal in einem Prozess drinsteckt, ist es<br />

sehr schwer, über den Tellerrand hinauszuschauen.<br />

Ich habe auf Kritik eher trotzig reagiert und<br />

die Schuld anderen in die Schuhe geschoben.<br />

Auch das war ein Fehler. Stattdessen hätte ich<br />

überlegen sollen, was falsch gelaufen ist, was<br />

ich hätte anders machen und mit wem ich darüber<br />

hätte sprechen können, ich hätte die Mitar-<br />

12<br />

beiter mehr einbeziehen und die Umsatzzahlen<br />

mehr beachten müssen. Bis man zu dieser Einsicht<br />

kommt, ist es oft aber schon zu spät.<br />

Tut solch eine Erkenntnis weh?<br />

Ja natürlich. Aber viel wichtiger als die Emotion<br />

ist die Frage, wie man aus dem Schlamassel<br />

wieder herauskommt. Was muss ich tun, damit<br />

das Unternehmen trotz meines Fehlers weiterhin<br />

erfolgreich ist? Zu dieser Frage kommt es meist<br />

aber gar nicht, weil die Angst, seinen Job zu verlieren,<br />

größer ist als das Innovationspotenzial,<br />

das vielleicht in einem Fehler steckt. Auch vor<br />

dem Gerede der Kollegen hat man oft Angst.<br />

Denn es gibt Mitarbeiter, die die Fehler ihrer Kollegen<br />

gern für ihre eigene Karriere ausnutzen.<br />

Daher sind die meisten darauf bedacht, dass<br />

die Kollegen nichts Schlechtes über sie reden.<br />

Was haben Sie aus Ihren Fehlern gelernt?<br />

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich im<br />

Grunde gar nicht so recht in ein Unternehmen<br />

hineinpasse. Daher habe ich mich selbstständig<br />

gemacht. Jetzt helfe ich anderen, ihr Unternehmen<br />

besser zu steuern. Dieser Unabhängigkeitsgedanke<br />

war sicherlich schon damals unbewusst<br />

der Grund für meine Handlungen. Denn in<br />

einer leitenden Funktion fühlt man sich häufig<br />

als Unternehmer, obwohl man gar keiner ist.<br />

Das kann zu Entscheidungen führen, die für das<br />

Unternehmen nicht gut sind. Letztlich arbeiten<br />

WIEDER RAUSKOMMEN“<br />

PETER HOCHREITHER war zehn Jahre<br />

lang als Führungskraft bei Fielmann. Verschiedene<br />

Managementfehler seinerseits führten dazu, dass er<br />

1998 aus dem Unternehmen ausschied. In BERUFSZIEL<br />

spricht er über seine Irrtümer und was er aus ihnen<br />

gelernt hat.<br />

INTERVIEW: SABINE OLSCHNER<br />

leitende Angestellte nur dann richtig gut, wenn<br />

sie dem Unternehmen dienen und ihre eigenen<br />

Bedürfnisse auch mal zurückstellen.<br />

Was lernen die Teilnehmer in Ihren Seminaren?<br />

Zu mir kommen Firmeninhaber, Geschäftsführer<br />

und andere Führungskräfte, die sich mit Fehlern<br />

in ihrem Unternehmen beschäftigen wollen. Ich<br />

versuche zunächst, sie in eine Startposition zu<br />

bringen. Denn ein Wandel fängt immer zuerst bei<br />

einem selbst an. Häufig erkennen die Seminarteilnehmer<br />

nach einer Weile, dass der Fehler gar<br />

nicht bei den Mitarbeitern oder dem Unternehmen<br />

lag, sondern bei ihrer eigenen Person.<br />

Diese Erkenntnis ist ein wesentlicher Faktor zur<br />

Veränderung. Manchmal kommen sie sogar zu<br />

dem Schluss, dass sie in einem Unternehmen<br />

arbeiten, das gar nicht zu ihnen passt, und ziehen<br />

die Konsequenzen.<br />

Was sind Sie selbst für ein Fehlertyp?<br />

Mittlerweile hoffe ich, dass ich konstruktiv<br />

mit Fehlern umgehe. Wichtig ist meiner Meinung<br />

nach, dass man mit dem, was man tut,<br />

im Reinen ist. Man muss seine Entscheidungen<br />

begründen können und darf sich nicht<br />

beirren lassen. Wenn man absolut davon überzeugt<br />

ist, dass das, was man macht, richtig<br />

ist, muss man auch in der Lage sein, seine<br />

Überzeugung bis zur höchsten Managementebene<br />

zu vertreten.<br />

es zu diesem Fehler kommen? Zeichnen Sie dann auf die rechte Seite des Blattes eine neue Sonne, die „Zielsonne“, und notieren Sie<br />

in der Mitte, was Sie verändern wollen: „Rückrufe zuverlässig erledigen“. Malen Sie wieder einen Strahlenkranz und finden Sie für jede<br />

Ursache von der linken Seite eine positive Veränderung. Zum Beispiel: 1. Lernen, mich für unangenehme Aufgaben zu motivieren;<br />

2. „Nein“ sagen, wenn es zu viel wird; 3. Mit To-do-Listen arbeiten; 4. Mein Zeitmanagement überprüfen; 5. Rechtzeitig<br />

Zuständigkeiten mit Kollegen/Vorgesetzten klären. Jetzt falten Sie das Papier in der Mitte. Die Rückseite<br />

mit der Fehlersonne können Sie getrost vergessen. Die Zielsonne allerdings sollte Sie ein paar Tage<br />

anstrahlen: Kleben Sie das Blatt dahin, wo Sie es mehrmals am Tag sehen können. Der positive Effekt<br />

dieser Übung: Sie konzentrieren sich nicht auf den Fehler, sondern auf die Verbesserung. Und das<br />

bringt Sie weiter. t


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LEBENSZIEL<br />

FÜHREN<br />

„Führungskräfte motivieren Mitarbeiter“, „Mitarbeiter sollen Spaß an der Arbeit<br />

haben“, „Loben ist wichtig“. Richtig? „Nein“, sagt FREDMUND MALIK.<br />

Er plädiert für „Pflicht statt Kür“. Im Gespräch mit Sabine Olschner setzt er so<br />

manche Managementweisheit außer Kraft.<br />

14<br />

Schröder<br />

Wie kann eine Führungskraft ihre Mitarbeiter motivieren?<br />

Am besten versucht sie es nicht einmal. Die meisten Führungskräfte<br />

verstehen Motivation darin, zu ihren Mitarbeitern<br />

nett zu sein, begeisternde Ansprachen zu halten, Schultern<br />

zu klopfen und Lob auszusprechen. Ich halte das für unnötig,<br />

wenn nicht sogar für schädlich. Wenn ein Manager Mitarbeiter<br />

haben will, die ihre Leistungskraft voll einsetzen, muss er<br />

ganz andere Maßnahmen ergreifen: Er muss ihnen eine<br />

große Aufgabe geben, die sie fordert und die ihren Stärken<br />

gerecht wird. Und zwar tatsächlich nur eine – denn Menschen<br />

sind nur dann gut in ihrer Arbeit, wenn sie sich konzentrieren<br />

dürfen, können und müssen. Sie müssen Ergebnisse erzielen,<br />

auf die sie stolz sein können.<br />

Bedeutet dies, dass man sich selbst motivieren muss?<br />

Viele, vor allem junge Leute blicken wie gebannt auf ihren<br />

Chef und warten darauf, dass er sie motiviert. Stattdessen<br />

sollten sie sich von dieser Abhängigkeit, sich durch andere<br />

motivieren zu lassen, emanzipieren. Sie sollten sich eine Haltung<br />

aneignen, die ihnen jeden Tag die nötige Kraft gibt, ihr<br />

Tagewerk anzupacken – dies gilt für Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

gleichermaßen.<br />

Das wird schwierig bei Aufgaben, die wenig Spaß machen.<br />

Man muss sich befreien von der Ansicht, Arbeit müsse Spaß<br />

machen. Wenn Sie bei der Arbeit Freude haben – wunderbar,<br />

seien Sie glücklich! Dies wird aber mit Sicherheit nicht jeden<br />

Tag, Ihr Leben lang so bleiben. Dann erst sind Manager und<br />

COACHING ZONE q<br />

IST EIN<br />

VON TIEREN können Führungskräfte viel lernen. Denn in freier<br />

Wildbahn – genauso wie im Unternehmen – muss die Herde beziehungsweise das Team so geführt werden, dass<br />

das Überleben aller gesichert ist. Führung ist harte Arbeit, da man die Verantwortung für die Herde trägt, sie sicher<br />

zur nächsten saftigen Wiese respektive zum Umsatzziel bringen und sie gleichzeitig gegen feindliche Angriffe verteidigen<br />

soll. Dabei ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Verteidigung, Antrieb, vertrauensvollem Miteinander,<br />

Sicherheit, Respekt, Gruppenbindung und Kommunikation ausschlaggebend. Pferde beispielsweise haben es<br />

leichter, denn sie teilen sich die Aufgabe. Die Leitstute führt die Herde an, wo sie steht und geht, ist vorn. Sie hat<br />

Anabel Schröder ist Businesscoach und arbeitet in ihren Sitzungen unter anderem mit Tierfiguren („Animal Based Coaching“) und bietet Führungs(nachwuchs)seminare<br />

mit Pferden als Co-Trainer an. www.horsesense-training.de


HANDWERK<br />

aufgrund ihrer mentalen Stärke, ihrer sozialen Kompetenz und ihrer langjährigen Erfahrung das volle Vertrauen aller Herdenmitglieder.<br />

Führen heißt für sie, der Herde zu dienen. Der Leithengst hingegen wird durch Dominanz und körperliche Stärke zum Verteidiger und<br />

Antreiber der Herde. Führungspersönlichkeiten sollten beide Führungsprinzipien vereinigen: Die weichen Faktoren der Leitstute sind<br />

wichtig für den Zusammenhalt und die Sicherheit des Teams. Für die Führungskraft bedeutet dies: Zeigen Sie Interesse an und Respekt<br />

gegenüber Ihren Mitarbeitern, fördern Sie die Kommunikation im Team, behalten Sie Ihr Ziel und den Weg fest im Blick und beschreiten<br />

Sie ihn mit Selbstvertrauen. Als Leithengst zeigen Sie Durchsetzungsfähigkeit und Stärke, verteidigen Sie Ihre Mitarbeiter gegenüber<br />

Angriffen von anderen, setzen Sie klare Grenzen, innerhalb derer sich die Mitarbeiter frei entfalten und bewegen können. Auch andere<br />

Tiere können uns in Sachen Führung etwas beibringen: Der Löwe beispielsweise wird von allen grundsätzlich respektiert. Diesen<br />

Respekt hat er sich nicht durch unaufhörliches Brüllen erarbeitet, sondern durch Nutzung seiner Dominanz und Krallenschärfe aus-<br />

Andreas Pohlmann<br />

15


LEBENSZIEL<br />

AUFGABEN<br />

EINES MANAGERS<br />

q<br />

q<br />

q<br />

q<br />

q<br />

16<br />

1. Für Ziele sorgen<br />

Ohne Ziele gibt es kein Management. Ich sage ausdrücklich „für Ziele sorgen“ und<br />

nicht „Ziele vereinbaren“ oder „Ziele vorgeben“. Ob man sie vereinbart (wofür vieles<br />

spricht) oder sie vorgibt, hängt von der Situation ab. Die Aufgabe als solche besteht<br />

darin, dafür zu sorgen, dass man überhaupt Ziele hat, und zwar klare und präzise.<br />

2. Organisieren<br />

Führungskräfte müssen ihre Bereiche selbst organisieren, sowohl die Strukturen als<br />

auch die Prozesse. Ob sie sich dabei von Fachleuten helfen lassen, ist zweitrangig.<br />

Es bleibt aber ihre Aufgabe, für eine vernünftige, funktionierende Organisation zu<br />

sorgen, und sie tragen die Verantwortung dafür.<br />

3. Entscheiden<br />

Wer entscheidet, ist eine Führungskraft – ganz unabhängig von Rang und Status;<br />

und wer nicht entscheidet, ist keine Führungskraft. Entscheiden ist zwar nicht die<br />

einzige Managementaufgabe; es ist aber doch die kritische Aufgabe. In der Entscheidung<br />

kommt alles zusammen und wird gewissermaßen „auf den Punkt<br />

gebracht“.<br />

4. Kontrollieren<br />

Kontrollieren gehört zu den elementaren Aufgaben der Führung. Man hat nur die<br />

Wahl zwischen verschiedenen Arten der Kontrolle. Über die Notwendigkeit von Kontrolle<br />

als solcher sollte es keine Diskussion geben. Grundlage der Kontrolle sind<br />

Messen und Beurteilen. Wo immer man messen kann, sollte man das tun. Aber<br />

man muss berücksichtigen, dass das im engeren Sinne nicht immer möglich ist.<br />

Daher gehören auch das Urteilen und Beurteilen zur Aufgabe der Kontrolle.<br />

5. Menschen fördern und entwickeln<br />

Die Förderung von Menschen muss die oberste Priorität haben – nicht<br />

zuletzt deshalb, weil die meisten Führungskräfte sich mit dieser Aufgabe schwerer<br />

tun als mit den anderen. Förderung und Entwicklung von Menschen sind nicht identisch<br />

mit Motivation. Menschen zu entwickeln heißt vor allem, sie nicht ändern zu<br />

wollen, sondern sie so zu nehmen, wie sie sind, und daraus das Beste zu machen.<br />

Es heißt, ihre Stärken zu nutzen und ihre Schwächen bedeutungslos zu machen –<br />

dadurch, dass man sie dort einsetzt, wo ihre Schwächen keine Rolle spielen.<br />

Aus: Fredmund Malik: Führen Leisten Leben. Wirksames Management für eine neue<br />

Zeit. Wilhelm Heyne Verlag München 2005<br />

Führungskräfte überhaupt gefordert. Motivation nützt in diesem<br />

Fall nichts. Stattdessen müssen sie den Mitarbeitern<br />

beibringen, in ihrer Arbeit einen Sinn zu sehen. Ärzte, Pflegepersonal,<br />

Polizisten oder Feuerwehrleute fragen niemals nach<br />

Motivation. Sie verrichten ihre Arbeit aus ganz anderen Gründen.<br />

Eine große Rolle spielt dabei das Wort Pflichtbewusstsein,<br />

das vielleicht ein bisschen aus der Mode gekommen<br />

ist. Bei der Arbeit geht es jedoch vorrangig erst einmal<br />

darum, eine Pflicht zu erfüllen. Wer immer Spaß haben und<br />

motiviert werden will, ist in den meisten Unternehmen<br />

schlecht aufgehoben<br />

Kann jeder Mensch lernen, eine Führungskraft zu werden –<br />

oder braucht es dazu angeborenes Talent?<br />

Führung ist ein Handwerk. Es gibt sicherlich Menschen, die<br />

mehr Talent haben als andere und denen daher vieles leichter<br />

fällt. Diejenigen ohne Talent müssen und können das<br />

Handwerk aber auch erlernen. Und mit einer systematischen<br />

und kontinuierlichen Ausbildung können sie mit Sicherheit<br />

um Längen besser werden als viele der heutigen Führungskräfte.<br />

Wichtig ist, sich rechtzeitig einen oder mehrere Mentoren<br />

zu suchen, die helfen können, wenn man eine wirklich<br />

schwierige Aufgabe vor sich hat. Ein Beispiel sind Fusionen:<br />

Die meisten Manager stehen zum ersten und vielleicht auch<br />

zum einzigen Mal in ihrem Leben vor solch einer schwierigen<br />

Situation. Selbst die größten Talente machen hier häufig Fehler.<br />

Wer Mentoren hat, die ihn unterstützen oder beraten, ist<br />

klar im Vorteil.<br />

Junge Führungskräfte werden ja häufig ins kalte Wasser<br />

geworfen.<br />

Für eine begrenzte Zeit ins kalte Wasser geworfen zu werden,<br />

ist nicht das Schlechteste. Vorausgesetzt, es ist sichergestellt,<br />

dass die Person, die Abteilung, das Team oder das<br />

Projekt nicht zu Schaden kommt. Der Vorgesetzte muss aber<br />

bereitstehen, um Hilfe zu leisten, wenn es nötig wird. Denn<br />

ein Misserfolgserlebnis kann bei der Nachwuchsführungskraft<br />

bleibende Schäden anrichten.<br />

Wo lässt sich das Führen von Menschen und Unternehmen<br />

am besten lernen?<br />

Die meisten Führungskräfte lernen durch Versuch und Irrtum,<br />

die Minderheit von einem hervorragenden Chef. Von seinem<br />

Vorgesetzten kann man so viel lernen. Er muss dazu kein<br />

Universalgenie sein, er muss nicht einmal herausragende<br />

soziale Kompetenzen haben – aber er muss sein Handwerk<br />

beherrschen und pflichtbewusst, seriös, gründlich und gewissenhaft<br />

arbeiten. Er muss eine Person sein, die als Beispiel<br />

akzeptiert e wird. Mein Tipp: Einmal in der Woche sollten<br />

sich Chef und angehende Führungskraft zusammensetzen<br />

und über das Gelernte reden. Was ist dem jungen Mitarbeiter<br />

aufgefallen, was hat er gelernt, was hätte der Chef besser<br />

machen können? Leider macht so etwas fast niemand.<br />

Wie sinnvoll ist eine Managementausbildung?<br />

Nehmen Sie das Beispiel des Bergführers, der durchaus mit<br />

einem Manager zu vergleichen ist: Auch Bergführer müssen<br />

Menschen unter oft schwierigen Bedingungen durch unwegsames<br />

Gelände führen. Sie müssen Gefahrensituationen<br />

beherrschen und anderen helfen, ihre Ängste zu überwinden.<br />

Wer eine Bergführerausbildung beginnt, ist in der Regel<br />

bereits ein erfahrener Alpinist, der schon vieles erlebt hat.<br />

Fachlich kann ihm niemand mehr etwas beibringen – aber<br />

Menschen führen kann er nicht. Das lernt er erst in der Ausbildung.<br />

Genauso sollten auch Manager erst lernen zu führen,<br />

wenn sie ihr fachliches Metier beherrschen.<br />

Welchen Führungsstil halten Sie für den besten?<br />

Viel wichtiger als ein bestimmter Führungsstil sind Manieren,<br />

Anstand, Kinderstube. Selbst wenn man eine schlechte<br />

schließlich in angebrachten Situationen. Seien auch Sie sich 9 Ihrer Stärke und Macht bewusst, nutzen Sie Lautstärke und gesunde<br />

Aggression – aber nur wenn es angebracht ist, zum Beispiel wenn Mitarbeiter Grenzen überschreiten oder wenn Gefahr droht.<br />

Macht im Dauereinsatz verliert an Kraft. Folgen Sie außerdem der Work-Life-Balance des Löwen: Gönnen Sie sich und Ihren Mitarbeitern<br />

auch mal eine „Verdauungspause“ und sorgen Sie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Erholung – denn<br />

eine entkräftete Herde kann nicht überleben. Identifizieren Sie sich eher mit einem Elefanten? Dann tragen Sie alles in sich, um<br />

eine gute Führungskraft zu sein: Feinfühligkeit und Fürsorge, gepaart mit Stärke, Souveränität und den Stoßzähnen als gute Verteidigungs-<br />

und Angriffsinstrumente. Die Größe des Elefanten erlaubt es, Weitblick und Übersicht zu behalten. Gleichzeit behält er<br />

Kontakt zum Boden: Sein sensibler Rüssel ertastet kleinste Gegenstände auf der Erde, seine empfindlichen Füße bemerken auch<br />

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LEBENSZIEL<br />

)<br />

18<br />

VITA<br />

Nacht hatte oder Ärger mit dem Partner, sollte man jedem<br />

seiner Mitarbeiter einen guten Morgen wünschen. Kein Mitarbeiter<br />

muss sich zumuten lassen, dass ihm der Chef seine<br />

Launen und schlechten Stimmungen ins Gesicht schlägt. Führungskräfte<br />

haben eine Funktion zu erfüllen und Haltung zu<br />

bewahren. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie pünktlich<br />

sind, ihren Mitarbeitern nicht ins Wort fallen und nicht in<br />

deren Schwächen herumbohren. Am wichtigsten ist: sie ernst<br />

zu nehmen.<br />

Was reizt so viele Menschen daran, Chef sein zu wollen?<br />

Vordergründig ist es die Aussicht auf mehr Geld, mehr Macht<br />

und mehr Ansehen. Nicht nur Sportwagen, auch Führungspositionen<br />

werden gern zur Balz genutzt. Wenn das die Hauptgründe<br />

dafür sind, Manager zu werden, ist das sehr schade.<br />

Rund ein Drittel aller Führungskräfte hingegen will gestalten.<br />

Sie sind davon überzeugt, etwas besser zu können als andere,<br />

die sie bisher erlebt haben. Mit ihrer handwerklichen<br />

Kompetenz, ihrer Professionalität und ihren sichtbaren Erfolgen<br />

beginnen sie, auf die höchsten Positionen zu schauen.<br />

Etwas besser machen zu wollen als die Konkurrenz oder die<br />

eigenen Chefs halte ich für eine gute Motivation, Führungskraft<br />

zu werden.<br />

Wer schafft es, ganz nach oben zu kommen? Gibt es einen<br />

typischen „Mustertyp Manager“?<br />

Wenn man sich die Vielzahl der Führungskräfte anschaut,<br />

gibt es darunter so viele verschiedene Typen wie Menschen<br />

auf der Welt. Keine zwei Führungskräfte sind gleich – und<br />

das ist schön. Viele sind eckige, kantige Menschen, die stolz<br />

sind auf ihre Kantigkeit, die in kein Schema hineinpassen.<br />

Was jedoch alle guten Führungskräfte gemeinsam haben, ist<br />

das Beherrschen ihres Handwerks. Ein junger Mensch sollte<br />

nicht versuchen, die Kopie eines anderen zu werden. Er sollte<br />

lieber den Mut haben, ein Individuum zu sein, an seiner<br />

Individualität zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Nur<br />

dann hat er eine Chance auf Erfolg.<br />

Fredmund Malik, geboren am 1.9.1944 in Lustenau, wuchs in<br />

Österreich auf und studierte nach mehreren Jahren Industriepraxis<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Logik- und Wissenschaftsphilosophie<br />

an den Universitäten Innsbruck und St. Gallen.<br />

Er ist Leiter und Inhaber des Managementberatungs- und Ausbildungsunternehmens<br />

Malik Management Zentrum St. Gallen mit<br />

rund 200 Mitarbeitern in St. Gallen, Zürich, Wien und London, die<br />

Führungskräfte aller Stufen und Branchen beraten.<br />

Welche Rolle spielen Glück und Zufall auf dem Weg nach<br />

oben?<br />

Sie sind nicht unwichtig. Daher muss man seine Aufmerksamkeit<br />

kultivieren, glückliche Umstände und Zufälle als<br />

solche zu erkennen und sie auch zu ergreifen. Wer Karriere<br />

machen will, muss innerlich vorbereitet sein, falls das<br />

Schicksal ihm einen glücklichen Umstand in die Hand spielt.<br />

Voraussetzung dazu ist, dass er sich zeigt, dass er gesehen<br />

wird und auf sich aufmerksam macht mit wichtigen Ergebnissen,<br />

die er für das Unternehmen geleistet hat. Bloße Rhetorik<br />

bewirkt bei kompetenten Chefs keine Karriereförderung.<br />

Stichwort Globalisierung: Bedeutet Führen im Ausland<br />

etwas anderes als im eigenen Land?<br />

Das ist wie mit dem Autofahren: Richtiges Autofahren bedeutet<br />

rund um die Welt dasselbe: Überall muss man kuppeln,<br />

schalten, lenken. Die Fahrweisen sind von Land zu Land ein<br />

bisschen anders, aber das ist nicht kulturabhängig, sondern<br />

vielleicht eher eine Frage des Temperaments. Genauso wenig<br />

gibt es ein kulturabhängiges Management: Die handwerklichen<br />

Grundlagen sind auf der ganzen Welt gleich. Was sich<br />

unterscheidet, sind die Sitten und Gebräuche, die Lebensgewohnheiten<br />

im fremden Land. Eine Führungskraft muss diese<br />

kennen – was in Ländern wie etwa China sehr schwer ist.<br />

Wer sich in einer Provinz auskennt, kennt sich noch lange<br />

nicht in einer anderen aus.<br />

Was halten Sie von MBA-Programmen als Vorbereitung auf<br />

eine Managementposition?<br />

Als Managementausbildung würde ich von einem MBA-Studium<br />

abraten. Denn MBA heißt Business „Administration“ –<br />

aber wir brauchen keine Verwaltung im Unternehmen, sondern<br />

gutes Management. Im Prinzip ist ein MBA eine Variante<br />

der deutschen Betriebswirtschaftslehre. Führungskräfte brauchen<br />

aber nicht die Sachaufgaben zu lernen, sondern Managementhandwerk.<br />

Für Naturwissenschaftler, die sich rasch<br />

betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse aneignen wollen,<br />

halte ich den MBA für sinnvoll. Aber mit Management hat<br />

dies nichts zu tun.<br />

Buchtipp:<br />

Fredmund Malik: Management. Das A und O<br />

des Handwerks. Frankfurter Allgemeine<br />

Buchverlag, Frankfurt am Main 2005.<br />

Das Buch ist Auftakt einer mehrteiligen<br />

Management-Reihe.<br />

)<br />

die leiseste Erschütterung. Vergessen Sie als Führungskraft nie, dass „der Boden“ sie trägt, dass es Ihre Mitarbeiter sind, die<br />

Ihren Erfolg ausmachen und Sie beim Erreichen Ihres Umsatzziels unterstützen. Sie sollten schon kleine Unruhen der Basis spüren<br />

und darauf reagieren. Denn wenn der Boden rissig wird und auseinander bricht, Ihr Team also nicht mehr zusammenhält, wird<br />

das Gewicht des Elefanten nicht mehr getragen. Sollten Sie sich in sich eher einen Hund sehen, haben Sie die Kraft, Ihr Revier<br />

zu verteidigen, sich durchzusetzen und gleichzeitig kontaktfreudig zu sein. Doch Achtung: Ein Hund lässt sich leicht domestizieren<br />

und trainieren, so dass er nicht mehr seinen eigenen Weg, sondern den seines Herren beschreitet. Versuchen Sie lieber, ein Wolf<br />

zu sein: nicht immer angepasst, mit eigenen Ideen, dafür erfolgreicher im Überlebenskampf. Ein Wolf ernährt sich selbst, ein Hund<br />

hingegen lebt vom Futter seines Herren und macht sich dadurch von ihm abhängig.t


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Sie auch? Bei E.ON Energie stehen Ihnen zwei Wege offen, das zu beweisen.<br />

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FASZINATION<br />

TAKTIKIMTEAM<br />

20<br />

Merk<br />

STURM, VERTEIDIGUNG, ABWEHR – wenn die Fußball-WM im Sommer 2006<br />

angepfiffen wird, sind die Rollen für Ballack und Co. klar verteilt und die Ziele hoch gesteckt.<br />

Während sich die internationalen Stars auf dem grünen Rasen messen, findet das Match im<br />

Büro täglich seine Verlängerung. VON KERSTIN PINGER<br />

Ob das Spiel eine starke Partie wird, mit tollen Paraden und<br />

schönen Toren oder doch nur frustrierendes Mittelmaß mit eher<br />

armseliger Defensivarbeit, ist eine Frage der Mannschaftsleistung.<br />

Da kann der eine ein noch so hoch dotierter Top-Torjäger<br />

sein wie der Brasilianer Ronaldinho oder ein Genie am Ball wie<br />

der Franzose Zinedine Zidane – ohne das harmonische<br />

Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft bleibt der Erfolg<br />

(meistens) aus. Kraftvoll und intelligent, voller Ideen und Kreativität<br />

sein spielerisches Können für die Mannschaft und den<br />

Mannschaftserfolg einsetzen?! Diesen Teamgeist wünscht man<br />

sich auch hinter den Bürowänden vieler Unternehmen.<br />

Teamaufstellung<br />

Teamplayer sind gesucht! Denn Projekte, Aufgaben, Zielvorgaben<br />

eines Unternehmens werden wie auf dem grünen Rasen<br />

im Verbund gelöst. Die Aufstellung der Mitarbeiter erfolgt in<br />

verteilten Rollen, nach Leistung, Persönlichkeit und Position –<br />

leider nicht immer gerecht. Christine Scheffler, Programmleiterin<br />

der Bertelsmann University, resümiert das so: „Für ein<br />

Team brauchen Sie den klassischen Macher, der Dinge entscheidet<br />

und durchführt, den Kritiker, der eingeschlagene<br />

Wege auch mal hinterfragt, und denjenigen, der für eine<br />

gewisse Teamkultur steht, der für das soziale Miteinander<br />

sorgt. Und Sie brauchen auch jemanden, der herausfordert,<br />

der kreative Ideen hat.“ Anders gesagt: Jedes Unternehmen<br />

braucht Stürmer wie Miroslav Klose, Allroundkönner mit Führungsqualitäten,<br />

die Aufgaben übernehmen mit einem klaren<br />

Blick für das Ziel und im richtigen Moment schnell und<br />

bestimmt Entscheidungen treffen. Das gute Mittelfeld mit bril-<br />

MARKUS MERK Coachen heißt<br />

Führen, egal ob im Sport oder im privaten und beruflichen Alltag. Der Coach übernimmt eine große Verantwortung,<br />

er zeichnet sich als Führungsspieler für die Entwicklung des Unternehmens, für erfolgreiche Projekte und den dafür<br />

notwendigen Teamgeist verantwortlich. Eigentlich bin ich als Schiedsrichter immer der Coach von drei Teams. Das<br />

Wichtigste ist mein eigenes. Ohne meine beiden Assistenten ist eine reibungslose Spielleitung unmöglich. Entscheidungen<br />

im Bruchteil von Sekunden zu treffen und mit meinen Mitspielern abzugleichen, bedarf eines großen<br />

Teamverständnisses. Dies ist nicht selbstverständlich und ein fließender Prozess, der einer permanenten selbstkritischen<br />

Arbeit unterliegt. Jeder kennt seinen Verantwortungsbereich. Im eigenen Team und im Umgang mit den<br />

ZU GAST IN DER COACHING ZONE q<br />

lanten Spielmachern wie Michael Ballack oder David Beckham,<br />

die auf das Projekt immer wieder intelligent Einfluss<br />

nehmen und wenn nötig beherzt den Richtungswechsel vorgeben<br />

und dennoch das Mannschaftsgefüge zusammenhalten.<br />

Die Abwehr, auch die eines noch jungen Per Mertesacker, der<br />

mit Ausdauer, Koordinationsvermögen und Entschlossenheit<br />

die Zusammenarbeit fördert. Und den Torwart, der mit Übersicht,<br />

Ausdauer auftritt und Lösungen aufzeigt, wenn’s mal<br />

brenzlig wird. Da dürfen auch gerne zwei, wie Kahn und Lehmann,<br />

im Unternehmen um ihre Position kämpfen. Konkurrenz<br />

belebt das Geschäft. „Wer weiß, warum er ,nur’ die Nummer<br />

zwei im Team ist, und was er tun muss, um Nummer eins<br />

zu werden, wird auf dem Platz wie auch im Büro mehr Motivation<br />

zeigen“, ist Prof. Dr. Henning Allmer, Leiter des Psychologischen<br />

Instituts an der Sporthochschule Köln, überzeugt.<br />

Teamgeist<br />

Zugegeben im Büro werden „Tore“ eher im Sitzen verwandelt,<br />

und Konflikte können nicht einfach auf der Linie geklärt werden.<br />

Aber auch hier kann das Team zur Galavorstellung mit<br />

brillanten Pässen auflaufen, wenn die Kommunikation und der<br />

Teamgeist stimmen. Und auch unter Druck, wie etwa beim Elfmeter<br />

der Fokus der Konzentration auf Problemlösung liegt.<br />

„Stress grundsätzlich vermeiden zu wollen, wäre der falsche<br />

Weg. Wichtiger ist es, den optimalen Anspannungs- und Erregungszustand<br />

zu erreichen“, so Allmer. Gerät nämlich die<br />

Mannschaft, sprich das Büroteam in eine Stresssituation –<br />

vergleichbar dem Rückstand im Fußball – passieren in der<br />

Regel Fehler. Schuldzuweisungen sind dann zwar üblich, zei-<br />

Dr. Markus Merk, DFB- und FIFA-Schiedsrichter, Managementtrainer mit dem Schwerpunkt „Die sichere Entscheidung“. www.merk-es-dir.de


gen aber nur, ob und wie ein Team funktioniert. „In einem<br />

Team muss es nicht immer nur harmonisch zugehen“, erklärt<br />

Christine Scheffler. „Die Herausforderung dabei ist, Konflikte<br />

konstruktiv und partnerschaftlich zu führen, so dass das<br />

gegenseitige Verständnis erweitert wird.“<br />

Teamregeln<br />

Für den Verhaltenswissenschaftler Dr. Klaus Dehner gelten<br />

auch im Büro klare Spielregeln e beziehungsweise „Regeln<br />

des gemeinsamen Handelns“. Darunter versteht er die<br />

gerechte Positionierung nach Leistung, die offene Kommunikation<br />

und die emotionale Rückbindung. „Mannschaftsspieler<br />

müssen sich darauf verlassen können, dass der beste Teamkollege<br />

am richtigen Ort eingesetzt ist, dass er seinen Leistungsbeitrag<br />

rechtzeitig und zuverlässig einbringt und dass<br />

man Vertrauen untereinander haben kann, weil die Teammitglieder<br />

ehrlich miteinander umgehen“, so der Experte von Bio-<br />

Logik, dem Unternehmen für Führung und Fortbildung aus Heidelberg.<br />

Doch ist bei allem Teamgeist der Erfolgsdruck für<br />

den Einzelnen sehr positionsgebunden. Im Fußball wird der<br />

Stürmer an seinen umgesetzten Torchancen gemessen, im<br />

Job können das brillante Lösungsmodelle sein. Doch nicht<br />

immer ist Erfolg dann messbar – wer zählt schon die Tore, die<br />

verhindert wurden. Klappern gehört deshalb in jeder Abteilung<br />

zum Handwerk. Doch Vorsicht: Es klappert nicht unbedingt<br />

derjenige am lautesten, der auch wirklich engagiert ist. Aber<br />

ungerecht geht es mitunter auch im Fußball zu. Schließlich sind<br />

Torchancen und Torerfolge zwei Paar Schuhe. Ein bisschen<br />

Glück gehört eben hier wie dort zum Erfolgserlebnis dazu.<br />

„IM ZWEIFEL<br />

FÜR DIE MANNSCHAFT“<br />

PixelQuelle.de<br />

Sein Ziel ist der Aufstieg. Ein Gespräch mit Dieter Hecking, 41, Trainer des Zweitliga-Clubs<br />

Alemannia Aachen über das „Tagesgeschäft Team“.<br />

Zu einer erfolgreichen Fußballmannschaft gehören gute Spieler. Entscheidet Talent<br />

und Können allein schon über Sieg und Niederlage? Sicher nicht. Elf gute Fußballer<br />

können und müssen nicht eine gute Mannschaft sein. Es ist wichtig, die richtige<br />

Mischung zu finden. Das Zusammenspiel der talentierten Fußballer mit den Arbeitern.<br />

Der Kämpfertyp, der auf dem Platz seine Zweikämpfe gewinnt und der schnelle Spielertyp,<br />

der die Eins-Gegen-Eins-Situationen im Angriffszentrum löst. Ich muss als Trainer<br />

mit der Auswahl der Einzelnen die bestmögliche Harmonie auf dem Platz erzielen.<br />

Wie finden Sie zu einer homogenen, gut aufgestellten Mannschaft am Spieltag?<br />

Indem ich die Gruppe im Training genau beobachte. Wer bringt eine gute Verfassung<br />

mit? Wer passt zu wem? Können die vielleicht auch außerhalb des Spielfelds miteinander?<br />

Und das Woche für Woche.<br />

Wie gehen Sie mit Konflikten innerhalb der Mannschaft um?<br />

Bei der Alemannia gibt es tatsächlich kaum Reibungspunkte, was auch an der klaren<br />

Hierarchie innerhalb der Mannschaft liegt. Dennoch ist es natürlich möglich, dass mal<br />

der vermeintlich bessere Spieler auf der Bank sitzt, weil es im Zusammenspiel auf<br />

dem Platz nicht rund läuft. Oder ein Spieler hat schlecht gespielt, dann bekommt er<br />

von mir eine deutliche Ansage. Im Training beobachte ich, wie er mit der Kritik und<br />

dem zusätzlichen Druck umgeht. Was zählt, ist der Erfolg von Alemannia Aachen und<br />

die Frage: Kann ich dem Gegner mit meiner personellen Entscheidung wehtun?<br />

Was passiert, wenn es in der Mannschaft nicht rund läuft? Die Siege ausbleiben?<br />

Dann findet eine kritische Analyse statt. Es kann sein, dass man kleine Veränderungen<br />

vornimmt, auch mal einem jungen Amateurspieler eine Chance gibt, der seine<br />

Leistungen abrufen kann. Es ist nicht immer leicht, das ausgewogene Verhältnis zu<br />

finden und zu entscheiden, wann man einen Spieler besser auswechselt oder im<br />

Spiel lässt. Da braucht man auch einfach mal ein bisschen Glück.<br />

Wie viel Individualismus tut der Mannschaft gut? Wann schadet er? Wenn es in<br />

Egoismus endet. Wenn der Spieler nicht mehr für die Mannschaft arbeitet, sondern<br />

nur für sich. Aber in diesem Fall gibt es Gruppenprozesse innerhalb einer Fußballmannschaft,<br />

die das schon regulieren. Da muss ich als Trainer selten eingreifen.<br />

Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen einem Fußballteam und einer Abteilung<br />

in einem Unternehmen? In beiden Fällen kommt es aus meiner Sicht auf Teamarbeit<br />

an. Die individuellen Interessen sollten nicht an erster Stelle stehen, obwohl persönlicher<br />

Ehrgeiz natürlich auch wichtig ist.<br />

Kunden, den Spielern, spielen 9 Vertrauen, Berechenbarkeit und Fairness eine entscheidende Rolle. Nur so komme ich einem wichtigen<br />

Teilziel, dem Vermeiden von Spannungsfeldern, näher. Eine schwere Aufgabe bei der emotionalen Atmosphäre in einem Stadion. Je öfter<br />

mir dies gelingt, desto weniger Probleme habe ich in meiner Spielleitung und dem Projektmanagement eines Spieles. Ein unauffälliges<br />

Coaching der beiden rivalisierenden Mannschaften und aller beteiligten Protagonisten verhindert Konfliktsituationen. Mit präventivem Agieren<br />

gelingt es, größere Konflikte mit Spielern zu vermeiden. Dies dient zu ihrem Selbstschutz und ist der weniger sichtbare, aber wichtigste<br />

Teil meiner Aufgabe. Ich möchte Spieler, aber auch unmittelbar Beteiligte wie die Trainer, nicht sanktionieren. Als Coach in der Spezialfunktion<br />

Schiedsrichter sehe ich mich als Teil eines Ganzen, der ,maßgeblich mit großer Verantwortung ausgestattet, zum Gelingen beiträgt.<br />

Bleibt mein Team dabei unauffällig und gelingt es mir, eine übergreifende Win-Win-Situation herzustellen, bei der alle Spaß am Spiel<br />

haben, dann bin ich ein erfolgreicher und zufriedener Coach.t<br />

Alemannia Aachen<br />

21


BERUFSZEIT<br />

22<br />

D. Stratenschulte<br />

COACHING ZONE q<br />

KARRIERE MIT<br />

SIND WIR NICHT ALLE ein bisschen Pippi Langstrumpf?<br />

Ein bisschen unkonventionell, draufgängerisch und humorvoll? Oder halten wir doch lieber den Mund, schließen<br />

noch eine Versicherung ab und trutschen zum Yogakurs? Auch wenn wir an Pippi Langstrumpf bewundern, dass<br />

sie so frech ist. Denn in die Tasche steckt sie alle: den starken Gustav, Fräulein Prüsselius, Donner-Karlsson und<br />

Blom. Doch mit ihrem Selbstbewusstsein will sie nicht die Beste sein. Als Softskills eines High Potentials hat sie<br />

bestenfalls Pfannkuchenweitwurf und Feiern zu bieten. Sie ist keine Streberin, kein Goldfisch und noch nicht mal<br />

ein Talent. Aber sie kann Pferde stemmen. Mit Annika dagegen möchte man noch nicht einmal Pferde stehlen. Sie<br />

passt besser zu Yoga und Pilates. Hauptsache gepflegt. Sie ist hübsch und vorsichtig, nett, aber angepasst. Damit<br />

Uta Glaubitz ist Berufsberaterin und Autorin des Buches „Der Job, der zu mir passt“. www.berufsfindung.de


LANGSTRUMPF<br />

grimm.design<br />

( )<br />

RINGELSTRÜMPFE, rote Zöpfe, einen Affen auf der Schulter – wer<br />

erinnert sich nicht an Pippi Langstrumpf, die kleine Rebellin aus der Kinderzeit?<br />

Unkonventionell, selbstbewusst und aufgeschlossen hat Pippi Langstrumpf genau<br />

die Eigenschaften, die einen Menschen im Leben und im Beruf weiterbringen.<br />

Christine Weiner und Carola Kupfer entwickelten daraus das „Pippilotta-Prinzip“.<br />

Sabine Olschner besuchte Christine Weiner und sprach mit ihr über Perfektionismus<br />

und Ziele.<br />

Pippi Langstrumpf ist frech und hält sich nicht an Regeln.<br />

Kann man sich eine solche Unvollkommenheit erlauben,<br />

wenn man Karriere machen will?<br />

Unvollkommenheit bedeutet nicht, dass man schlampig ist<br />

oder seine Arbeit lieblos macht. Nichts ist langweiliger und<br />

starrer als eine hundertprozentige Genauigkeit, denn dann<br />

darf nichts mehr verändert oder der Situation angepasst<br />

werden. Stellen Sie sich einen Rahmen vor, der mit Kugeln<br />

gefüllt ist. Ist der Rahmen vollgepresst, bewegt sich keine<br />

Kugel. Unvollkommenheit bedeutet, eine Kugel herauszunehmen,<br />

damit sich das Gesamtbild bewegen kann – und<br />

trotzdem hält es noch. Erst durch diese Lücke, diese vermeintliche<br />

Unvollkommenheit, kann sich etwas Neues entwickeln.<br />

Wird aber nicht gerade von einer angehenden Führungskraft<br />

Perfektion erwartet?<br />

Alle Führungspersönlichkeiten, die ich kennen gelernt habe,<br />

haben ihre Fehler und Macken. Das macht es so einfach,<br />

mit ihnen umzugehen. Sie sind flexibel und frei in ihrer<br />

Arbeit, dabei aber absolut verlässlich und genau. Und sie<br />

machen ihre Arbeit mit Liebe – denn auch wenn man nur zu<br />

80 Prozent perfekt ist, muss man zu 100 Prozent bei der<br />

Sache sein. Dies gilt natürlich nicht für alle Berufsgruppen.<br />

Ärzte oder Chirurgen zum Beispiel müssen immer 100 Prozent,<br />

besser noch 120 Prozent geben.<br />

Erfinderin des Pippilotta-Prinzips: Blaues Sofa, roter Teppich, gelb gestrichene Wände –<br />

Christine Weiner hat sich im Mannheimer Stadtteil Seckenheim ihre eigene kleine „Villa<br />

Kunterbunt“ eingerichtet. Die 45-Jährige ist Autorin und Coach für Kommunikation und<br />

Karriereplanung (www.christine-weiner.de). Nach einigen Jahren als Erzieherin und Heilpädagogin<br />

hat sie das Abitur nachgeholt und BWL studiert. Sie arbeitete zwei Jahre als<br />

Assistentin in einer internationalen Heiratsvermittlungsagentur, bevor sie beim Rundfunk<br />

einstieg. 1997 begann sie, ihren Traum vom Bücher schreiben zu verwirklichen. Die Idee<br />

zum „Pippilotta-Prinzip“ kam ihr und Co-Autorin Carola Kupfer während eines Aufenthaltes<br />

in Schweden, der Heimat von Pippi Langstrumpf.<br />

Was würde Pippi Langstrumpf zu dem Thema Karriere<br />

sagen?<br />

Die Frage, ob sie erfolgreich ist oder nicht, kennt Pippi<br />

nicht. Sie glaubt an sich, glaubt an die Freude des Tuns<br />

und geht davon aus, dass Dinge gelingen. Warum sollten<br />

sie ihr auch nicht gelingen? Wenn sie ihr Ziel auf dem einen<br />

Weg nicht erreicht, geht sie eben einen anderen Weg. Pippi<br />

Langstrumpf würde Karriere nicht mit einem Fragezeichen<br />

versehen oder sie als einen großen Berg fürchten, von dem<br />

sie nicht weiß, ob sie ihn erklimmen kann. Stattdessen<br />

würde sie einfach losgehen. Warum sollte sie schließlich<br />

diesen Berggipfel nicht erreichen? Was sollte sie davon<br />

abhalten?<br />

Wie erreicht denn Pippi Langstrumpf ein Ziel, das sie sich<br />

gesetzt hat?<br />

Sie weiß, wo sie hin will, und erkennt das Ziel. Aber sie<br />

sieht auch die Umwege, die zum Ziel führen können. Sie<br />

genießt den Weg. Vielleicht erkennt sie auch auf halber<br />

Strecke, dass das Ziel gar nicht das ist, was sie erreichen<br />

möchte. Dann definiert sie ein anderes Ziel – und das wäre<br />

auch in Ordnung. Pippi Langstrumpf geht ihren Weg nicht<br />

hastig. Stattdessen erlaubt sie sich, auch mal zu trödeln.<br />

Sie blickt sich um, woher sie gekommen ist, sie macht<br />

Rast, denkt nach, wo sie gerade steht, und entscheidet, ob<br />

der Weg noch immer stimmt. Außerdem überlegt sie sich,<br />

ähnelt Annika eher der deutsch-schweizerischen Dreifaltigkeit aus Heidi Alm-Öhi, Heidi Kabel und<br />

Heidi Klum. Harmlos, spießig, sauber – das ist gut fürs Vorzimmer, aber schlecht für die Zukunft.<br />

Denn für die braucht es in den Unternehmen vor und in den Alpen keine Mitläufer, Duckmäuser und<br />

beamtigen Typen. Und selbst wenn? Wäre das Ihre Vorstellung vom Leben? Falls nicht, sollten Sie<br />

überlegen, wie man ein bisschen mehr Pippilotta und ein bisschen weniger Heidi aus sich machen<br />

könnte. Folgende Maßnahmen wären unmittelbar umsetzbar. Erstens: Freunde, die einen runterziehen,<br />

auf Distanz halten. Zweitens: Neue Freunde suchen, die einen unterstützen.<br />

Drittens: Sich ein Hobby zulegen, das spielerisch und schnell Erfolgserlebnisse bietet.<br />

Viertens: Den nächsten Termin beim Versicherungsvertreter absagen. Fünftens: Kommunikations-<br />

Rolf Rettich / Verlag Friedrich Oetinger<br />

23


BERUFSZEIT<br />

wen sie auf ihrem Weg mitnehmen würde – denn zusammen<br />

macht es mehr Spaß, ein Ziel vor Augen zu haben.<br />

Pippi Langstrumpf ist eindeutig ein Teamplayer und kann<br />

sich auch mal auf die Kraft anderer verlassen und ihre Hilfe<br />

annehmen.<br />

Warum gelingt Pippi Langstrumpf offensichtlich alles,<br />

was sie sich vornimmt?<br />

Pippi ist eins mit sich und mag sich selbst. Solche Menschen<br />

haben oft schneller und mehr Erfolg im Beruf. Wer<br />

eine positive, offene Lebenseinstellung hat, erweitert seinen<br />

Blickwinkel. Dadurch sieht er mehr, als wenn er nur<br />

zielgerichtet auf einen Punkt schaut. Neue Lösungen und<br />

Möglichkeiten tun sich auf. Pippi Langstrumpf hat keinen<br />

Tunnelblick, und sie traut sich, alles zu sagen, was ihr wichtig<br />

ist. Wenn sich Mitarbeiter in einem Unternehmen nur<br />

dann äußern, wenn sie sich ihrer Sache ganz sicher sind,<br />

geht eine Vielzahl von Ideen verloren. Darüber hinaus werden<br />

offene Menschen von ihrer Umgebung ganz anders wahrgenommen.<br />

Sie wecken das Interesse, es macht Spaß, mit<br />

ihnen zu arbeiten. Offene Menschen stehen zu ihren Fehlern,<br />

weil sie diese als Teil ihrer Selbst sehen und nicht als<br />

Makel. Wer selbst nicht perfekt ist, sieht auch anderen ihre<br />

Fehler nach. Kollegen, die nur zu Erfolgen, aber nicht zu<br />

ihren Fehlern stehen, sind keine Sympathieträger. Es macht<br />

keinen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.<br />

Wie kommt man zu solch einem starken Selbstbewusstsein,<br />

wie Pipipi Langstrumpf es hat?<br />

Eine Möglichkeit ist es, sich für sich selbst zu interessieren.<br />

Pippi wühlt zum Beispiel gerne in ihrer Kommode. Sie<br />

findet Sachen, die sie lange verloren glaubte. Ähnlich kann<br />

man sich auch auf die Suche nach seinen eigenen Fähigkeiten<br />

und Stärken begeben und in der eigenen Seelenkommode<br />

wühlen. Man kann die Schubladen mit den Stärken<br />

betrachten und die der Schwächen neu sortieren. Vielleicht<br />

hat sich ja mittlerweile etwas geändert, oder man beschäftigt<br />

sich bewusst mit einer Schwäche. Solch eine Analyse<br />

braucht zwar Zeit und Liebe fürs Detail, bereichert das<br />

Leben aber ungemein. Vielleicht entdeckt man an einem<br />

vermeintlich negativen Verhalten auch eine positive Absicht.<br />

Wer zum Beispiel der Meinung ist, er sei zu schüchtern,<br />

könnte herausfinden, dass er einfach bedächtiger, genauer,<br />

sorgfältiger ist. Das ist wiederum eine hohe Qualität. Indem<br />

wir also unsere Schwächen in Stärken umwandelne<br />

, finden<br />

wir eine Menge Geschenke in uns.<br />

Warum trauen sich viele Frauen nicht, ihre Stärken offen<br />

zu zeigen?<br />

Die Erziehung spielt hier eine große Rolle: Jungen dürfen<br />

von klein auf ihre Stärke zeigen und werden meist sogar<br />

dazu ermuntert. Bei Mädchen wird eher auf Harmonie Wert<br />

gelegt. Harmonie lässt aber kein gesundes Konkurrenzdenken<br />

zu. Frauen müssen häufig also erst mal lernen, dass Konkurrenz<br />

spannend und positiv sein kann. Dazu müssen sie<br />

wiederum ihre ganze Kraft zeigen. Zum Glück präsentieren<br />

aber immer mehr Frauen ihre Stärken und ihre Fähigkeiten.<br />

24<br />

FRAU PIPPILOTTA LANGSTRUMPF<br />

PIPPI WIRD ERWACHSEN<br />

Wie wäre Pippi wohl gewesen, nachdem sie ihren Ringelstrümpfen entwachsen<br />

wäre? Die Autorinnen Christine Weiner und Carola Kupfer haben sich Gedanken<br />

zu Frau Langstrumpf gemacht:<br />

„Wir könnten uns vorstellen, dass Pippi Langstrumpf eine Single-Frau mit wechselnden<br />

Liebschaften ist. Sie brauchte schon als Kind nicht unbedingt Menschen um<br />

sich, sondern konnte auch gut mit sich alleine sein und sich ihren Tag selbst gestalten.<br />

Sie würde aber immer noch auffallen – nicht mehr durch Ringelstrümpfe und<br />

rote Zöpfe, sondern durch ihr konsequent authentisches Auftreten. Sie wäre heute<br />

sicherlich keine Familienmutter, sondern hätte einen Beruf, der ihr Spaß macht und<br />

der ihrer Fantasie und ihrer Kreativität gerecht wird: vielleicht Künstlerin, Journalistin,<br />

Designerin oder Grafikerin. Auch in der Forschung könnten wir uns Pippi Langstrumpf<br />

gut vorstellen, denn auch für diesen Beruf braucht man viel Fantasie – aber ob sich<br />

Pippi wirklich an feste Arbeitszeiten halten könnte, ist fraglich...“<br />

( )<br />

Buchtipps<br />

Christine Weiner, Carola Kupfer: Das Pippilotta-Prinzip. Ich mach mir<br />

die Welt, wie sie mir gefällt. Campus Verlag 2006.<br />

ISBN 3-593-37768-3, 16,90 Euro<br />

Renate und Ulrich Dehner: Steh dir nicht im Weg. Mentale Blockaden<br />

überwinden. Campus Verlag 2006. ISBN 3-593-37692-x, 19,90 Euro<br />

Horst Conen: Sei gut zu dir, wir brauchen dich! Vom besseren Umgang<br />

mit sich selbst. Campus Verlag 2005. ISBN 3-593-37184-7, 19,90 Euro<br />

– ab März auch als Hörbuch erhältlich.<br />

trainings machen. Sechstens: In seine Angst hineingehen (Wer Angst vorm Fliegen hat: Fallschirmspringen; wer Angst vorm Singen hat:<br />

Gesangsstunden nehmen). Siebtens: Falls vorhanden – Abos von Frauen- und Männerzeitschriften kündigen. Sie brauchen achtens<br />

keine Diät, keinen Klatsch und keine Kochrezepte. Schmeißen Sie neuntens Ihre Waage auf den Müll, bewundern Sie sich selbst und<br />

nicht die Stars; und überlassen Sie das Kochen Leuten, die dafür bezahlt werden. Vielleicht zucken Sie jetzt zusammen. Das macht<br />

aber nichts. Wer mit Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstocher Langstrumpf paktieren will, muss sich daran gewöhnen.<br />

Immerhin schlafen laut Pippi die Leute in Guatemala mit den Füßen auf dem Kopfkissen, Ägypter gehen nur rückwärts und Inder nur<br />

auf den Händen. Dass jemand engagiertes Liebsein für karriereförderlich hält, wird Pippi also nicht beeindrucken. Und sie hat Recht.<br />

Denn Leute, die Erfolg haben, sind oft 9 alles andere als perfekt. Perfekt ist sowieso immer nur die Dekoration… Pippi Langstrumpf<br />

dagegen leistet sich ein Gesicht voller Sommersprossen, eine Zahnlücke und viel zu große Schuhe. Das hindert sie aber nicht daran,<br />

grimm.design


BERUFSZEIT<br />

wen sie auf ihrem Weg mitnehmen würde – denn zusammen<br />

macht es mehr Spaß, ein Ziel vor Augen zu haben.<br />

Pippi Langstrumpf ist eindeutig ein Teamplayer und kann<br />

sich auch mal auf die Kraft anderer verlassen und ihre Hilfe<br />

annehmen.<br />

Warum gelingt Pippi Langstrumpf offensichtlich alles,<br />

was sie sich vornimmt?<br />

Pippi ist eins mit sich und mag sich selbst. Solche Menschen<br />

haben oft schneller und mehr Erfolg im Beruf. Wer<br />

eine positive, offene Lebenseinstellung hat, erweitert seinen<br />

Blickwinkel. Dadurch sieht er mehr, als wenn er nur<br />

zielgerichtet auf einen Punkt schaut. Neue Lösungen und<br />

Möglichkeiten tun sich auf. Pippi Langstrumpf hat keinen<br />

Tunnelblick, und sie traut sich, alles zu sagen, was ihr wichtig<br />

ist. Wenn sich Mitarbeiter in einem Unternehmen nur<br />

dann äußern, wenn sie sich ihrer Sache ganz sicher sind,<br />

geht eine Vielzahl von Ideen verloren. Darüber hinaus werden<br />

offene Menschen von ihrer Umgebung ganz anders wahrgenommen.<br />

Sie wecken das Interesse, es macht Spaß, mit<br />

ihnen zu arbeiten. Offene Menschen stehen zu ihren Fehlern,<br />

weil sie diese als Teil ihrer Selbst sehen und nicht als<br />

Makel. Wer selbst nicht perfekt ist, sieht auch anderen ihre<br />

Fehler nach. Kollegen, die nur zu Erfolgen, aber nicht zu<br />

ihren Fehlern stehen, sind keine Sympathieträger. Es macht<br />

keinen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.<br />

Wie kommt man zu solch einem starken Selbstbewusstsein,<br />

wie Pipipi Langstrumpf es hat?<br />

Eine Möglichkeit ist es, sich für sich selbst zu interessieren.<br />

Pippi wühlt zum Beispiel gerne in ihrer Kommode. Sie<br />

findet Sachen, die sie lange verloren glaubte. Ähnlich kann<br />

man sich auch auf die Suche nach seinen eigenen Fähigkeiten<br />

und Stärken begeben und in der eigenen Seelenkommode<br />

wühlen. Man kann die Schubladen mit den Stärken<br />

betrachten und die der Schwächen neu sortieren. Vielleicht<br />

hat sich ja mittlerweile etwas geändert, oder man beschäftigt<br />

sich bewusst mit einer Schwäche. Solch eine Analyse<br />

braucht zwar Zeit und Liebe fürs Detail, bereichert das<br />

Leben aber ungemein. Vielleicht entdeckt man an einem<br />

vermeintlich negativen Verhalten auch eine positive Absicht.<br />

Wer zum Beispiel der Meinung ist, er sei zu schüchtern,<br />

könnte herausfinden, dass er einfach bedächtiger, genauer,<br />

sorgfältiger ist. Das ist wiederum eine hohe Qualität. Indem<br />

wir also unsere Schwächen in Stärken umwandelne<br />

, finden<br />

wir eine Menge Geschenke in uns.<br />

Warum trauen sich viele Frauen nicht, ihre Stärken offen<br />

zu zeigen?<br />

Die Erziehung spielt hier eine große Rolle: Jungen dürfen<br />

von klein auf ihre Stärke zeigen und werden meist sogar<br />

dazu ermuntert. Bei Mädchen wird eher auf Harmonie Wert<br />

gelegt. Harmonie lässt aber kein gesundes Konkurrenzdenken<br />

zu. Frauen müssen häufig also erst mal lernen, dass Konkurrenz<br />

spannend und positiv sein kann. Dazu müssen sie<br />

wiederum ihre ganze Kraft zeigen. Zum Glück präsentieren<br />

aber immer mehr Frauen ihre Stärken und ihre Fähigkeiten.<br />

24<br />

FRAU PIPPILOTTA LANGSTRUMPF<br />

PIPPI WIRD ERWACHSEN<br />

Wie wäre Pippi wohl gewesen, nachdem sie ihren Ringelstrümpfen entwachsen<br />

wäre? Die Autorinnen Christine Weiner und Carola Kupfer haben sich Gedanken<br />

zu Frau Langstrumpf gemacht:<br />

„Wir könnten uns vorstellen, dass Pippi Langstrumpf eine Single-Frau mit wechselnden<br />

Liebschaften ist. Sie brauchte schon als Kind nicht unbedingt Menschen um<br />

sich, sondern konnte auch gut mit sich alleine sein und sich ihren Tag selbst gestalten.<br />

Sie würde aber immer noch auffallen – nicht mehr durch Ringelstrümpfe und<br />

rote Zöpfe, sondern durch ihr konsequent authentisches Auftreten. Sie wäre heute<br />

sicherlich keine Familienmutter, sondern hätte einen Beruf, der ihr Spaß macht und<br />

der ihrer Fantasie und ihrer Kreativität gerecht wird: vielleicht Künstlerin, Journalistin,<br />

Designerin oder Grafikerin. Auch in der Forschung könnten wir uns Pippi Langstrumpf<br />

gut vorstellen, denn auch für diesen Beruf braucht man viel Fantasie – aber ob sich<br />

Pippi wirklich an feste Arbeitszeiten halten könnte, ist fraglich...“<br />

( )<br />

Buchtipps<br />

Christine Weiner, Carola Kupfer: Das Pippilotta-Prinzip. Ich mach mir<br />

die Welt, wie sie mir gefällt. Campus Verlag 2006.<br />

ISBN 3-593-37768-3, 16,90 Euro<br />

Renate und Ulrich Dehner: Steh dir nicht im Weg. Mentale Blockaden<br />

überwinden. Campus Verlag 2006. ISBN 3-593-37692-x, 19,90 Euro<br />

Horst Conen: Sei gut zu dir, wir brauchen dich! Vom besseren Umgang<br />

mit sich selbst. Campus Verlag 2005. ISBN 3-593-37184-7, 19,90 Euro<br />

– ab März auch als Hörbuch erhältlich.<br />

trainings machen. Sechstens: In seine Angst hineingehen (Wer Angst vorm Fliegen hat: Fallschirmspringen; wer Angst vorm Singen hat:<br />

Gesangsstunden nehmen). Siebtens: Falls vorhanden – Abos von Frauen- und Männerzeitschriften kündigen. Sie brauchen achtens<br />

keine Diät, keinen Klatsch und keine Kochrezepte. Schmeißen Sie neuntens Ihre Waage auf den Müll, bewundern Sie sich selbst und<br />

nicht die Stars; und überlassen Sie das Kochen Leuten, die dafür bezahlt werden. Vielleicht zucken Sie jetzt zusammen. Das macht<br />

aber nichts. Wer mit Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstocher Langstrumpf paktieren will, muss sich daran gewöhnen.<br />

Immerhin schlafen laut Pippi die Leute in Guatemala mit den Füßen auf dem Kopfkissen, Ägypter gehen nur rückwärts und Inder nur<br />

auf den Händen. Dass jemand engagiertes Liebsein für karriereförderlich hält, wird Pippi also nicht beeindrucken. Und sie hat Recht.<br />

Denn Leute, die Erfolg haben, sind oft 9 alles andere als perfekt. Perfekt ist sowieso immer nur die Dekoration… Pippi Langstrumpf<br />

dagegen leistet sich ein Gesicht voller Sommersprossen, eine Zahnlücke und viel zu große Schuhe. Das hindert sie aber nicht daran,<br />

grimm.design


BERUFSZEIT<br />

Für wen eignet sich das „Pippilotta-Prinzip“, das Sie in<br />

Ihrem Buch beschreiben?<br />

Das „Pippilotta-Prinzip“ eignet sich nicht nur für Frauen, die<br />

ihre Stärken finden möchten. Es richtet sich auch an Menschen,<br />

die durch die Lebensumstände – seien es Kinder,<br />

Mann oder Karriere – unbemerkt in einem Trott gelandet<br />

sind und jetzt aufwachen und sich fragen, wo denn der<br />

Spaß in ihrem Leben geblieben ist. Wenn der Spaß mal da<br />

gewesen ist, kann man sich ihn auch wieder holen. Das ist<br />

das Gute an dieser Erkenntnis.<br />

Steckt auch in Ihnen eine Pippi Langstrumpf?<br />

Ich habe Pippi Langstrumpf als einen Teil von mir integriert.<br />

Aber es gibt auch noch andere Teile. In mir steckt zum Beispiel<br />

auch die bedächtige, vorsichtige und zurückhaltende<br />

Annika. Manchmal ist der eine Teil belebter, manchmal der<br />

andere. Wichtig ist es, zu akzeptieren, dass ich manchmal<br />

einen Annika-Tag habe, an dem ich es langsam angehen<br />

muss. An anderen Tagen hat wieder Pippi Langstrumpf die<br />

Oberhand, und ich will rausgehen, feiern, Leute kennen lernen.<br />

Ich habe Pippi und Annika auf jeden Fall gleichermaßen<br />

gern. So wie auch die vielen anderen Teile, die ich in<br />

mir trage. Da gibt es nämlich noch Robin Hood, die fromme<br />

Helene, Miss Piggy aus der Muppet-Show, die erste Frau<br />

auf dem Mond, Ottilie und Goethe und noch viele mehr...<br />

KUNST<br />

À LA PIPPI<br />

PIPILOTTI RIST, mit bürgerlichem Namen Elisabeth Charlotte<br />

Rist, hat zwar keine Villa Kunterbunt und auch kein Pferd<br />

namens „Kleiner Onkel“, ist aber trotzdem ein „bunter<br />

Vogel“. Am 21. Juni 1962 im schweizerischen Kanton St.<br />

Gallen geboren, macht die Künstlerin vor allem durch ihre<br />

Videoinstallationen und Experimentalfilme auf sich aufmerksam<br />

und zählt heute zu den renommiertesten Konzeptkünstlern<br />

der Welt. Ihre Videos sind meistens nur wenige Minuten<br />

lang und durch Nachbearbeitung stark verfremdet. In ihren<br />

Werken beschäftigt sich Pipilotti Rist häufig mit den Themen<br />

Sexualität, dem Unterschied zwischen Mann und Frau sowie<br />

dem menschlichen Körper an sich. Zu ihren bekanntesten<br />

Werken zählen die Videos „I'm Not The Girl Who Misses<br />

Much“ und „Pickelporno“. Ihren Künstlernamen trägt Pipilotti<br />

nach eigenem Bekunden bereits seit ihrer Kindheit. Obwohl<br />

sie von sich selbst sagt: „Ich bin nicht halb so wild, wie viele<br />

meinen“, macht ihre unkonventionelle, selbstbewusste und<br />

aufgeschlossene Art sie zu Pippi Langstrumpfs „Schwester<br />

im Herzen“. (LH) www.pipilottirist.net<br />

26<br />

SEMINARTIPPS<br />

ein starker Mensch zu sein und ihren Weg zu gehen. Im Gegenteil! Wie viel<br />

Energie hätten Sie übrig, wenn Sie keinem Ideal mehr zwischen Powerpoint<br />

und Poweryoga hinterher liefen! Wie viel Zeit hätten Sie für Ihre wichtigen<br />

Projekte: Endlich Ihren Job zu wechseln, endlich Ihr erstes Buch zu veröffentlichen,<br />

endlich eine politische Kampagne zu starten oder endlich eine Weltreise<br />

zu machen. Und zu tun gibt es sowieso genug. Vielleicht sollte Ihr Karriere-Motto<br />

für dieses Jahr – und das ist zehntens – lieber lauten: Du bist<br />

nicht Deutschland! Du bist Schweden!t<br />

Markus Bertschi<br />

Sie wollen bekannte Pfade verlassen und neue Wege gehen? Die Voraussetzungen<br />

dafür trägt jeder in sich. Oft fehlt nur ein kleiner Anstoß, um den Willen nach Veränderung<br />

stark genug werden zu lassen. Vielleicht hilft Ihnen ein Seminar dabei, den<br />

Beginn Ihres neuen Weges zu finden:<br />

Gewinnen Sie andere für Ihre Ziele. 2.-3. März 2006, Groß-Umstadt.<br />

Veranstalter: TrainArt®-Sozietät für Coaching, Training + Beratung. Tel. 07531 938083<br />

www.trainart.de/andere-gewinnen.htm<br />

Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte, Menschen, die ihre Wirkung auf andere verbessern<br />

wollen. Inhalt: Menschen nehmen Einfluss und werden beeinflusst. Wenn es Ihnen<br />

gelingt, dass andere Ihren Ideen Gehör schenken und sie akzeptieren, nehmen Sie Einfluss.<br />

Ihr persönlicher Erfolg als Führungskraft ist unmittelbar mit dieser Fähigkeit verknüpft.<br />

Das Seminar verbessert die Soft Skills, mit denen Sie bei anderen einen nachhaltigen<br />

Eindruck hinterlassen.<br />

Mut zum Risiko. 21. März 2006, München.<br />

Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />

Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Die Vorstellung einer Welt,<br />

die sich pausenlos neu orientiert, löst bei einigen Angst, bei anderen Faszination aus.<br />

Umso größer ist die Herausforderung, dem ständigen Anpassungsdruck gerecht zu werden.<br />

In dem Vortrag erfahren Sie, wie Sie Ihre eigenen Veränderungsprozesse professionell<br />

gestalten können.<br />

Überzeugen mit Persönlichkeit. 23.-24. März 2006, Berlin.<br />

Veranstalter: Haufe Akademie. Tel. 0761 4708-811 www.haufe-akademie.de<br />

Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte. Inhalt: Ihre Ausstrahlung und innere Haltung entscheidet<br />

grundlegend mit darüber, wie überzeugend und authentisch Sie von anderen<br />

empfunden werden. Wer sich und seine Wirkung kennt, ist glaubwürdiger und kann seine<br />

Ziele leichter erreichen. Im Seminar lernen Sie unter anderem, Ihren Kommunikationstyp<br />

bestmöglich für Ihre Ziele einzusetzen und sich selbst noch glaubwürdiger zu präsentieren.<br />

Der Selbstentwickler. 20. Juni 2006, München.<br />

Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />

Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Lernen Sie in dem Vortrag,<br />

sich trotz widriger Umstände selbst zu motivieren und Ihre Potenziale Gewinn bringend zu<br />

nutzen. Möglich wird dies durch mentale Selbstführung, die Ihre Energie bündelt. Denn<br />

gekonnter Umgang mit sich selbst ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen<br />

Umgang mit anderen.<br />

Wege zum Erfolg. 17.-19. Juli 2006, Raum Ulm.<br />

Veranstalter: Klaus Mahr & Partner – Business Development. Tel. 08131 352256<br />

www.mahr-und-partner.de<br />

Zielgruppe: Mitarbeiter, Führungskräfte, Menschen, die ihre Erfolgspotenziale besser nutzen<br />

wollen. Inhalt: Die Akzeptanz und Wertschätzung anderer und die Ergebnisse, die Sie<br />

durch Ihr Auftreten und Ihre Arbeit erreichen, macht Sie erfolgreich. In diesem Seminar<br />

erfahren Sie, was Sie tun können, um mehr Beachtung, Akzeptanz und Anerkennung zu<br />

gewinnen. Durch Kommunikation können Sie die Wahrnehmung Ihrer Mitmenschen beeinflussen,<br />

ohne sie zu manipulieren.<br />

Wirkung.Immer.Überall. 12. September 2006, München.<br />

Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />

Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Der Körper als aktives<br />

Sprachmedium ist bei Vorträgen, Verhandlungs- und Kundengesprächen von entscheidender<br />

Bedeutung. Lernen Sie in dem Vortrag, Unausgesprochenes wahrzunehmen und zu<br />

analysieren, um dadurch sich und andere besser kennen zu lernen.


BERUFSZEIT<br />

Für wen eignet sich das „Pippilotta-Prinzip“, das Sie in<br />

Ihrem Buch beschreiben?<br />

Das „Pippilotta-Prinzip“ eignet sich nicht nur für Frauen, die<br />

ihre Stärken finden möchten. Es richtet sich auch an Menschen,<br />

die durch die Lebensumstände – seien es Kinder,<br />

Mann oder Karriere – unbemerkt in einem Trott gelandet<br />

sind und jetzt aufwachen und sich fragen, wo denn der<br />

Spaß in ihrem Leben geblieben ist. Wenn der Spaß mal da<br />

gewesen ist, kann man sich ihn auch wieder holen. Das ist<br />

das Gute an dieser Erkenntnis.<br />

Steckt auch in Ihnen eine Pippi Langstrumpf?<br />

Ich habe Pippi Langstrumpf als einen Teil von mir integriert.<br />

Aber es gibt auch noch andere Teile. In mir steckt zum Beispiel<br />

auch die bedächtige, vorsichtige und zurückhaltende<br />

Annika. Manchmal ist der eine Teil belebter, manchmal der<br />

andere. Wichtig ist es, zu akzeptieren, dass ich manchmal<br />

einen Annika-Tag habe, an dem ich es langsam angehen<br />

muss. An anderen Tagen hat wieder Pippi Langstrumpf die<br />

Oberhand, und ich will rausgehen, feiern, Leute kennen lernen.<br />

Ich habe Pippi und Annika auf jeden Fall gleichermaßen<br />

gern. So wie auch die vielen anderen Teile, die ich in<br />

mir trage. Da gibt es nämlich noch Robin Hood, die fromme<br />

Helene, Miss Piggy aus der Muppet-Show, die erste Frau<br />

auf dem Mond, Ottilie und Goethe und noch viele mehr...<br />

KUNST<br />

À LA PIPPI<br />

PIPILOTTI RIST, mit bürgerlichem Namen Elisabeth Charlotte<br />

Rist, hat zwar keine Villa Kunterbunt und auch kein Pferd<br />

namens „Kleiner Onkel“, ist aber trotzdem ein „bunter<br />

Vogel“. Am 21. Juni 1962 im schweizerischen Kanton St.<br />

Gallen geboren, macht die Künstlerin vor allem durch ihre<br />

Videoinstallationen und Experimentalfilme auf sich aufmerksam<br />

und zählt heute zu den renommiertesten Konzeptkünstlern<br />

der Welt. Ihre Videos sind meistens nur wenige Minuten<br />

lang und durch Nachbearbeitung stark verfremdet. In ihren<br />

Werken beschäftigt sich Pipilotti Rist häufig mit den Themen<br />

Sexualität, dem Unterschied zwischen Mann und Frau sowie<br />

dem menschlichen Körper an sich. Zu ihren bekanntesten<br />

Werken zählen die Videos „I'm Not The Girl Who Misses<br />

Much“ und „Pickelporno“. Ihren Künstlernamen trägt Pipilotti<br />

nach eigenem Bekunden bereits seit ihrer Kindheit. Obwohl<br />

sie von sich selbst sagt: „Ich bin nicht halb so wild, wie viele<br />

meinen“, macht ihre unkonventionelle, selbstbewusste und<br />

aufgeschlossene Art sie zu Pippi Langstrumpfs „Schwester<br />

im Herzen“. (LH) www.pipilottirist.net<br />

26<br />

SEMINARTIPPS<br />

ein starker Mensch zu sein und ihren Weg zu gehen. Im Gegenteil! Wie viel<br />

Energie hätten Sie übrig, wenn Sie keinem Ideal mehr zwischen Powerpoint<br />

und Poweryoga hinterher liefen! Wie viel Zeit hätten Sie für Ihre wichtigen<br />

Projekte: Endlich Ihren Job zu wechseln, endlich Ihr erstes Buch zu veröffentlichen,<br />

endlich eine politische Kampagne zu starten oder endlich eine Weltreise<br />

zu machen. Und zu tun gibt es sowieso genug. Vielleicht sollte Ihr Karriere-Motto<br />

für dieses Jahr – und das ist zehntens – lieber lauten: Du bist<br />

nicht Deutschland! Du bist Schweden!t<br />

Markus Bertschi<br />

Sie wollen bekannte Pfade verlassen und neue Wege gehen? Die Voraussetzungen<br />

dafür trägt jeder in sich. Oft fehlt nur ein kleiner Anstoß, um den Willen nach Veränderung<br />

stark genug werden zu lassen. Vielleicht hilft Ihnen ein Seminar dabei, den<br />

Beginn Ihres neuen Weges zu finden:<br />

Gewinnen Sie andere für Ihre Ziele. 2.-3. März 2006, Groß-Umstadt.<br />

Veranstalter: TrainArt®-Sozietät für Coaching, Training + Beratung. Tel. 07531 938083<br />

www.trainart.de/andere-gewinnen.htm<br />

Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte, Menschen, die ihre Wirkung auf andere verbessern<br />

wollen. Inhalt: Menschen nehmen Einfluss und werden beeinflusst. Wenn es Ihnen<br />

gelingt, dass andere Ihren Ideen Gehör schenken und sie akzeptieren, nehmen Sie Einfluss.<br />

Ihr persönlicher Erfolg als Führungskraft ist unmittelbar mit dieser Fähigkeit verknüpft.<br />

Das Seminar verbessert die Soft Skills, mit denen Sie bei anderen einen nachhaltigen<br />

Eindruck hinterlassen.<br />

Mut zum Risiko. 21. März 2006, München.<br />

Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />

Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Die Vorstellung einer Welt,<br />

die sich pausenlos neu orientiert, löst bei einigen Angst, bei anderen Faszination aus.<br />

Umso größer ist die Herausforderung, dem ständigen Anpassungsdruck gerecht zu werden.<br />

In dem Vortrag erfahren Sie, wie Sie Ihre eigenen Veränderungsprozesse professionell<br />

gestalten können.<br />

Überzeugen mit Persönlichkeit. 23.-24. März 2006, Berlin.<br />

Veranstalter: Haufe Akademie. Tel. 0761 4708-811 www.haufe-akademie.de<br />

Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte. Inhalt: Ihre Ausstrahlung und innere Haltung entscheidet<br />

grundlegend mit darüber, wie überzeugend und authentisch Sie von anderen<br />

empfunden werden. Wer sich und seine Wirkung kennt, ist glaubwürdiger und kann seine<br />

Ziele leichter erreichen. Im Seminar lernen Sie unter anderem, Ihren Kommunikationstyp<br />

bestmöglich für Ihre Ziele einzusetzen und sich selbst noch glaubwürdiger zu präsentieren.<br />

Der Selbstentwickler. 20. Juni 2006, München.<br />

Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />

Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Lernen Sie in dem Vortrag,<br />

sich trotz widriger Umstände selbst zu motivieren und Ihre Potenziale Gewinn bringend zu<br />

nutzen. Möglich wird dies durch mentale Selbstführung, die Ihre Energie bündelt. Denn<br />

gekonnter Umgang mit sich selbst ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen<br />

Umgang mit anderen.<br />

Wege zum Erfolg. 17.-19. Juli 2006, Raum Ulm.<br />

Veranstalter: Klaus Mahr & Partner – Business Development. Tel. 08131 352256<br />

www.mahr-und-partner.de<br />

Zielgruppe: Mitarbeiter, Führungskräfte, Menschen, die ihre Erfolgspotenziale besser nutzen<br />

wollen. Inhalt: Die Akzeptanz und Wertschätzung anderer und die Ergebnisse, die Sie<br />

durch Ihr Auftreten und Ihre Arbeit erreichen, macht Sie erfolgreich. In diesem Seminar<br />

erfahren Sie, was Sie tun können, um mehr Beachtung, Akzeptanz und Anerkennung zu<br />

gewinnen. Durch Kommunikation können Sie die Wahrnehmung Ihrer Mitmenschen beeinflussen,<br />

ohne sie zu manipulieren.<br />

Wirkung.Immer.Überall. 12. September 2006, München.<br />

Veranstalter: Unternehmen Erfolg. Tel. 0700 83267833 www.unternehmen-erfolg.de<br />

Zielgruppe: Alle, die beruflich erfolgreich sein wollen. Inhalt: Der Körper als aktives<br />

Sprachmedium ist bei Vorträgen, Verhandlungs- und Kundengesprächen von entscheidender<br />

Bedeutung. Lernen Sie in dem Vortrag, Unausgesprochenes wahrzunehmen und zu<br />

analysieren, um dadurch sich und andere besser kennen zu lernen.


ZINSZAHL<br />

SICURO<br />

28<br />

SICHER<br />

CoachAcademy<br />

„REVERSE CULTURE SHOCK“ nennen Experten den<br />

Zustand, der viele Menschen überfällt, wenn sie nach einem längeren Auslandsaufenthalt in die Heimat zurückkehren.<br />

Reverse Culture Shock beschreibt ein unerwartetes Gefühl von Fremdheit und ist ein Problem, das Auslandsrückkehrern<br />

die Reintegration schwer fallen lässt. Ursachen hierfür liegen oft in einer mangelhaften Vorbereitung<br />

der Heimkehr. Wer sich für einen Auslandsaufenthalt entscheidet, der durchdenkt diesen Schritt genau:<br />

Wohnungssituation, Familie, Sprachkenntnisse, Versicherungen und Jobaussichten sind Eckdaten, die berükksichtigt<br />

werden. Die Rückkehr dagegen gilt als selbstverständlich – geplant wird diese oft gar nicht oder zu spät.<br />

COACHING ZONE q<br />

SEGU<br />

Carolin Lüdemann ist Juristin und ausgebildeter Business-Coach. Sie ist Gesellschafterin der Perspektive GmbH/CoachAcademy und coacht und trainiert dort Nachwuchsführungskräfte.<br />

Außerdem ist Carolin Lüdemann Karriereexpertin des TV-Senders N24 aus Berlin und gibt dort Auskunft über karriererelevante Themen.


RO 50<br />

SECURE<br />

Stock4B<br />

Versicherungen beim Auslandsaufenthalt VON SABINE OLSCHNER<br />

PROZENT aller 30- bis 34-Jährigen in deutschen Unternehmen haben berufliche Erfahrungen<br />

im Ausland gesammelt. Wer eine Zeit lang von seinem Arbeitgeber im Ausland eingesetzt<br />

wurde, hat nach seiner Rückkehr gute Chancen auf einen Aufstieg innerhalb des Konzerns.<br />

Doch bei aller Vorfreude auf den Einsatz sollte man nicht vergessen, Fragen rund um<br />

Versicherung, Altersvorsorge und Sozialleistungen zu klären.<br />

Gesetzliche Rentenversicherung<br />

Hier kommt es darauf an, ob ein Mitarbeiter vom Unternehmen<br />

entsandt wird, er also seinen Arbeitsvertrag<br />

weiterhin beim deutschen Unternehmen hat, oder ob er<br />

ins Ausland wechselt und dort einen ausländischen<br />

Arbeitsvertrag bekommt. Bei einer Entsendung zahlt der<br />

deutsche Arbeitgeber weiterhin die Beiträge in die<br />

gesetzlichen Renten- und Sozialversicherungen in<br />

Deutschland ein. Bei einem Wechsel ins Ausland greifen<br />

die in dem jeweiligen Land geltenden Sozialversicherungsvorschriften.<br />

Der Arbeitnehmer zahlt in die Rentenversicherung<br />

vor Ort ein und baut sich dort eine Anwartschaft<br />

auf Rentenleistungen auf. Geht er dann in den<br />

Ruhestand, bekommt er von den verschiedenen Ländern,<br />

in denen er gearbeitet hat, seine Renten überwiesen.<br />

Problemlos ist dies bei Staaten, die mit Deutschland ein<br />

spezielles Abkommen geschlossen haben. Dazu gehören<br />

unter anderem die USA, Kanada, Chile, Israel, Japan,<br />

Korea, China, Marokko, Tunesien sowie alle europäischen<br />

Länder.<br />

In Einzelfällen sollte der Arbeitnehmer überlegen, ob er<br />

während seines Auslandsaufenthalts freiwillig in die deutsche<br />

Rentenversicherung einzahlt, um etwa Mindestbeitragszeiten<br />

zu erfüllen. Vor dem Gang ins Ausland sollte<br />

man eine der Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung<br />

(früher LVA und BfA) aufsuchen. Adressen finden<br />

sich unter: www.deutsche-rentenversicherung.de.<br />

Betriebliche Altersversorgung<br />

Bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sind die<br />

Regelungen je nach Land unterschiedlich: So sind in einigen<br />

Ländern Zahlungen in betriebliche Versorgungssysteme<br />

vor Ort obligatorisch, in anderen wiederum gar nicht<br />

möglich. Ist der Arbeitnehmer bei einem großen Unternehmen<br />

angestellt, wird die bAV in Deutschland in der<br />

Regel unverändert fortgeführt – egal, ob er einen deutschen<br />

oder einen ausländischen Arbeitsvertrag unterschrieben<br />

hat. Diese Lösung ist vor allem dann sinnvoll,<br />

wenn der Mitarbeiter nach seiner Rückkehr wieder in das<br />

deutsche Unternehmen integriert werden soll. Ein weiterer<br />

Vorteil: Der Arbeitnehmer bekommt seine betrieblichen<br />

Rentenzahlungen nicht „scheibchenweise“ aus<br />

den verschiedenen Ländern, in denen er eingesetzt war.<br />

Ist abzusehen, dass der Mitarbeiter seinen Ruhestand<br />

im Ausland verbringen wird, kann er gegebenenfalls in<br />

das betriebliche Altersversorgungssystem des ausländischen<br />

Unternehmens einzahlen. Mitarbeiter, die immer<br />

wieder in verschiedene Länder entsandt werden, können<br />

ihren Arbeitgeber auf eine so genannte Offshore-Lösung<br />

ansprechen. Diese wird vor allem für leitende Führungskräfte<br />

realisiert. Bei der Offshore-Lösung wird die bAV<br />

über einen externen Versorgungsträger in einem Drittland<br />

abgewickelt und braucht nicht für jeden Auslandseinsatz<br />

erneut geregelt zu werden. Letztendlich ist der Mitarbeiter<br />

an das System gebunden, das sein Arbeitgeber in<br />

Sachen bAV gewählt hat. Ein Gespräch mit der Abteilung,<br />

die für Auslandsentsendungen zuständig ist, ist empfehlenswert.<br />

Private Lebens-, Renten-,<br />

Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />

Verträge von privaten Lebens-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />

laufen auch bei Auslandsaufenthalten<br />

wie gewohnt weiter, sofern der Versicherte seine Beiträge<br />

weiterhin zahlt. Die Leistungen im Rentenalter können<br />

ins Ausland überwiesen werden, wenn sich der Versicherte<br />

entscheidet, seinen Lebensabend außerhalb von<br />

Deutschland zu verbringen. Voraussetzung ist ein Bankkonto<br />

am neuen Heimatort, auf das die Rentenzahlungen<br />

überwiesen werden können. Eine Ausnahme sind die<br />

staatlich geförderten Riester- und Basis-Renten: Nur wer<br />

in Deutschland sein Einkommen versteuert, kann die<br />

staatlichen Zuschüsse und eventuelle Steuervergünstigungen<br />

in Anspruch nehmen. Bei der Auszahlung der Rentenleistungen<br />

ist es – nach heutigem Stand – Bedingung,<br />

dass der Rentenempfänger seinen Wohnsitz in Deutschland<br />

hat. Zieht der Ruheständler ins Ausland, muss er<br />

die Zuschüsse und Steuerersparnisse zurückzahlen.<br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

Bei gesetzlich Krankenversicherten kommt es darauf an,<br />

ob sie in ein Land entsandt werden, mit dem Deutschland<br />

ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat.<br />

Dazu gehören zum Beispiel Länder innerhalb des Europäischen<br />

Wirtschaftsraumes (EWR) – also die EU-Staaten<br />

sowie Liechtenstein, Island und Norwegen. Mit vielen<br />

Häufig erweist sich diese fehlende oder verspätete Planung als verhängnisvoller Fehler: Etwa die Hälfte aller Rückkehrer ist mit der Reintegration<br />

in ihrem Unternehmen unzufrieden. Betroffene sprechen vielmehr von einem „zweiten Neuanfang“ als von einer Rückkehr. Faktoren,<br />

die die Unzufriedenheit begründen, finden sich schnell: Rückkehrer arbeiten beispielsweise nur ungern in der gleichen Position wie<br />

vorher. Im Ausland haben sie verantwortungsvollere Aufgaben innegehabt und sich an einen anderen kulturell bedingten Arbeitsstil<br />

gewöhnt. Oft war man im Ausland ein großer „Fisch“, während man im Heimat-Unternehmen unter vielen im Aquarium schwimmt. Und:<br />

Je höher die Position im Unternehmen, umso schwieriger erweist sich erfahrungsgemäß eine Reintegration. Nicht selten passiert es,<br />

dass Rückkehrer schon nach kurzer Zeit die Firma verlassen, was – neben der Unzufriedenheit des Mitarbeiters – für die betroffenen<br />

Unternehmen einen hohen finanziellen Verlust bedeutet. Sinnvoll ist es, schon vor der Abreise ins Ausland die Rückkehrr zu planen und<br />

vertraglich zu fixieren, zum Beispiel durch die Vereinbarung eines so genannten Ruhensvertrags inklusive Rückkehrklausel, die regelt,<br />

29


ZINSZAHL<br />

Verträge von privaten Lebens-,<br />

Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />

laufen<br />

auch bei Auslandsaufenthalten<br />

wie gewohnt weiter.<br />

30<br />

Ländern in Asien, Afrika und Südamerika besteht kein<br />

solches Abkommen. Wer innerhalb des EWR beruflich<br />

eingesetzt wird, kann zwölf Monate lang auf die Leistungen<br />

seiner gesetzlichen Krankenversicherung zählen –<br />

sofern schon bei Beginn der Entsendung feststeht, dass<br />

die Tätigkeit im Ausland nicht länger als ein Jahr dauern<br />

wird. Staaten außerhalb des EWR, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen<br />

besteht, haben gegebenenfalls<br />

andere Regelungen. Gesetzlich Krankenversicherte, die<br />

in Nichtabkommensländer gehen, sind weiterhin versichert,<br />

wenn sie einen deutschen Arbeitsvertrag haben<br />

und die Entsendung zeitlich begrenzt ist. Andernfalls<br />

muss der Arbeitnehmer eine private Krankenversicherung<br />

abschließen.<br />

Private Krankenversicherung<br />

Privat Krankenversicherte genießen so lange Versicherungsschutz,<br />

wie sie einen Wohnsitz in Deutschland<br />

haben. Ohne deutsche Kontaktadresse endet das Versicherungsverhältnis.<br />

Gegebenenfalls kann man mit dem<br />

Versicherungsunternehmen besondere Vereinbarungen<br />

aushandeln. Innerhalb der EU dürfte dies kein Problem<br />

sein, da die Versicherer hier verpflichtet sind, den Vertrag<br />

weiterzuführen. Außerhalb der EU kann der Versicherer<br />

einen Beitragszuschlag verlangen. Wer seine private<br />

Krankenversicherung nicht weiterführen kann, sollte für<br />

die Zeit seines Auslandsaufenthaltes eine Anwartschaftsversicherung<br />

abschließen. Diese gewährleistet,<br />

dass man nach seiner Rückkehr zu den ursprünglichen<br />

Bedingungen wieder in seinen alten Versicherungstarif<br />

einsteigen kann. Wird die Versicherung hingegen komplett<br />

gekündigt, muss man beim Wiedereinstieg eine<br />

erneute Gesundheitsprüfung über sich ergehen lassen<br />

und mit teureren Beiträgen rechnen.<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Wer seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlegt, sollte<br />

Rücksprache mit seinem Haftpflichtversicherer halten.<br />

Dieser muss darüber informiert werden, dass sich das<br />

Risiko verändert, denn im Ausland gelten meist andere<br />

Haftungsgrenzen als in Deutschland. Bei internationalen<br />

Versicherungsunternehmen ist es gegebenenfalls möglich,<br />

seine in Deutschland abgeschlossene Versicherung<br />

zu behalten. Vor der Abreise sollte man sich auf jeden<br />

Fall von seinem Versicherer in Deutschland beraten lassen.<br />

Rechtsschutzversicherung<br />

Wer innerhalb von Europa oder in die Anliegerstaaten<br />

des Mittelmeeres entsandt wird, genießt weiterhin<br />

Rechtsschutz durch seine Versicherung – eventuell mit<br />

der Ausnahme einiger Rechtsbereiche. Bei einem Einsatz<br />

in anderen Ländern werden die Kosten in der Regel nur<br />

bei einem maximal sechs Monate dauernden Aufenthalt<br />

übernommen. Der Arbeitnehmer muss auf jeden Fall<br />

weiterhin einen Wohnsitz in Deutschland hat. Da im Ausland<br />

die Gerichts- und Anwaltskosten häufig nicht von der<br />

Gegenseite übernommen werden, auch wenn man selber<br />

den Rechtsstreit gewinnt, ist eine Rechtsschutzversicherung<br />

empfehlenswert.<br />

Unfallversicherung<br />

Eine Unfallversicherung gilt unabhängig von Ort und<br />

Dauer – sie leistet also auch bei einem Unfall im Ausland,<br />

egal, wie lange der Aufenthalt dauert.<br />

( )<br />

Nützliche Publikationen zum Download:<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund<br />

Ruhrstraße 2, 10709 Berlin, Tel. 030 865-1<br />

www.deutsche-rentenversicherung-bund.de<br />

(unter Formulare & Publikationen)<br />

Kostenlose Merkblätter zu<br />

Sozialversicherungsregelungen in 37 Ländern:<br />

Deutsche Verbindungsstelle<br />

Krankenversicherung – Ausland (DVKA)<br />

Pennefeldsweg 12 c, 53177 Bonn<br />

Tel. 0228 9530-0, www.dvka.de<br />

wie Sie in das Unternehmen reintegriert werden können. Hierbei sind auch Beförderungsaussichten zu berücksichtigen und zu dokumentieren.<br />

Erkundigen Sie sich vor einem Auslandsaufenthalt außerdem genau, welche Hilfestellungen Ihr Unternehmen bei der Rükkkehr<br />

bietet, zum Beispiel durch Mentorenprogramme oder Trainings. Ein Mentor kann wichtiger Bezugspartner im „alten“ Unternehmen<br />

bleiben und sich rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr nach einer geeigneten Position für Sie umsehen – aus den Augen braucht nicht<br />

immer auch aus dem Sinn zu sein. Als Grundregeln gelten: Wer sich maximal fünf Jahre im Ausland aufgehalten hat, lebt sich zügig<br />

wieder ein. Je größer die Entfernung und der kulturelle Unterschied zur Heimat war, umso schwieriger auch die Reintegration. Schließen<br />

Sie Ihren Auslandsaufenthalt direkt an Ihr Studium an, ist eine kürzere Verweildauer sinnvoll – denn manche Unternehmen sehen<br />

in Auslandsaufenthalten „auf eigene Faust“ Indizien für Sprunghaftigkeit oder Unentschlossenheit. t<br />

PixelQuelle.de<br />

Delfino


ZINSZAHL<br />

Verträge von privaten Lebens-,<br />

Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />

laufen<br />

auch bei Auslandsaufenthalten<br />

wie gewohnt weiter.<br />

30<br />

Ländern in Asien, Afrika und Südamerika besteht kein<br />

solches Abkommen. Wer innerhalb des EWR beruflich<br />

eingesetzt wird, kann zwölf Monate lang auf die Leistungen<br />

seiner gesetzlichen Krankenversicherung zählen –<br />

sofern schon bei Beginn der Entsendung feststeht, dass<br />

die Tätigkeit im Ausland nicht länger als ein Jahr dauern<br />

wird. Staaten außerhalb des EWR, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen<br />

besteht, haben gegebenenfalls<br />

andere Regelungen. Gesetzlich Krankenversicherte, die<br />

in Nichtabkommensländer gehen, sind weiterhin versichert,<br />

wenn sie einen deutschen Arbeitsvertrag haben<br />

und die Entsendung zeitlich begrenzt ist. Andernfalls<br />

muss der Arbeitnehmer eine private Krankenversicherung<br />

abschließen.<br />

Private Krankenversicherung<br />

Privat Krankenversicherte genießen so lange Versicherungsschutz,<br />

wie sie einen Wohnsitz in Deutschland<br />

haben. Ohne deutsche Kontaktadresse endet das Versicherungsverhältnis.<br />

Gegebenenfalls kann man mit dem<br />

Versicherungsunternehmen besondere Vereinbarungen<br />

aushandeln. Innerhalb der EU dürfte dies kein Problem<br />

sein, da die Versicherer hier verpflichtet sind, den Vertrag<br />

weiterzuführen. Außerhalb der EU kann der Versicherer<br />

einen Beitragszuschlag verlangen. Wer seine private<br />

Krankenversicherung nicht weiterführen kann, sollte für<br />

die Zeit seines Auslandsaufenthaltes eine Anwartschaftsversicherung<br />

abschließen. Diese gewährleistet,<br />

dass man nach seiner Rückkehr zu den ursprünglichen<br />

Bedingungen wieder in seinen alten Versicherungstarif<br />

einsteigen kann. Wird die Versicherung hingegen komplett<br />

gekündigt, muss man beim Wiedereinstieg eine<br />

erneute Gesundheitsprüfung über sich ergehen lassen<br />

und mit teureren Beiträgen rechnen.<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Wer seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland verlegt, sollte<br />

Rücksprache mit seinem Haftpflichtversicherer halten.<br />

Dieser muss darüber informiert werden, dass sich das<br />

Risiko verändert, denn im Ausland gelten meist andere<br />

Haftungsgrenzen als in Deutschland. Bei internationalen<br />

Versicherungsunternehmen ist es gegebenenfalls möglich,<br />

seine in Deutschland abgeschlossene Versicherung<br />

zu behalten. Vor der Abreise sollte man sich auf jeden<br />

Fall von seinem Versicherer in Deutschland beraten lassen.<br />

Rechtsschutzversicherung<br />

Wer innerhalb von Europa oder in die Anliegerstaaten<br />

des Mittelmeeres entsandt wird, genießt weiterhin<br />

Rechtsschutz durch seine Versicherung – eventuell mit<br />

der Ausnahme einiger Rechtsbereiche. Bei einem Einsatz<br />

in anderen Ländern werden die Kosten in der Regel nur<br />

bei einem maximal sechs Monate dauernden Aufenthalt<br />

übernommen. Der Arbeitnehmer muss auf jeden Fall<br />

weiterhin einen Wohnsitz in Deutschland hat. Da im Ausland<br />

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den Rechtsstreit gewinnt, ist eine Rechtsschutzversicherung<br />

empfehlenswert.<br />

Unfallversicherung<br />

Eine Unfallversicherung gilt unabhängig von Ort und<br />

Dauer – sie leistet also auch bei einem Unfall im Ausland,<br />

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Ruhrstraße 2, 10709 Berlin, Tel. 030 865-1<br />

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Sozialversicherungsregelungen in 37 Ländern:<br />

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Tel. 0228 9530-0, www.dvka.de<br />

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HANDWERKSZEUG<br />

32<br />

Annette Sartoris<br />

IT<br />

FÜR DEN WELTMARKT?<br />

q COACHING ZONE KARRIEREPLANUNG MIT WEITBLICK bedeutet,<br />

seine eigenen Kompetenzen mit den Anforderungen zukünftiger Arbeitsprozesse zusammenzubringen. Dazu ist –<br />

neben der generellen Bereitschaft, seinen Arbeits- und Lebensraum zu verlagern – vor allem ein ausgeprägtes<br />

Trendbewusstsein notwendig: Welche Branchen und Märkte lassen Innovationen zu, welche Qualifikationen sind<br />

nötig, um den Megatrends Internationalisierung, Technologietransfer, Forschung und Entwicklung gewachsen zu<br />

sein? Leider bleibt im eigenen Arbeitsalltag für das Thema Zukunftsforschung kaum Zeit. Der Schritt ins Ausland<br />

ist für Sie jedenfalls nur dann realistisch und sinnvoll, wenn das Zielland nicht zu einem Zufluchtsort wird, son-<br />

Dr. Johanna Dahm ist Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Skylight in Köln für Personalauswahl und -entwicklung. Zum Thema der internationalen Karriereplanung<br />

veröffentlichte sie unter anderem die Studie AWARE! inter_cultural_competence.


SXC/Ryan Glanzer<br />

Ihre Lebensarbeitszeit beträgt voraussichtlich noch 30 bis 35 Jahre. Wenn es<br />

Sie ins Ausland zieht, sollten Sie Ihr Augenmerk also nicht nur auf die derzeit boomenden<br />

Länder werfen, sondern auch die wachsenden Wirtschaftmärkte von übermorgen im Auge<br />

behalten. Wohin führt Sie die Zukunft? VON KATHRIN BAIER<br />

Eugen Ciemnyjewski ist ein klassischer Vertreter der modernen<br />

beruflichen Globetrotter: Zehn Jahre hat der Diplom-<br />

Kaufmann, der an der Universität Lüneburg seinen<br />

Abschluss gemacht hat, in England gearbeitet, erst für ein<br />

großes deutsches Unternehmen, dann für einen US-amerikanischen<br />

Konzern. Zwei Jahre lang studierte er neben seinem<br />

Job an der London Business School, um seinen Executive<br />

MBA zu machen, den er seit Sommer 2002 in der<br />

Tasche hat. Heute ist der 41-Jährige Direktor einer Firma im<br />

estnischen Tallinn, die eng verbunden ist mit einer Hamburger<br />

Consulting-Gesellschaft, in der er Geschäftsführer ist.<br />

Das estnische Unternehmen übernimmt für andere Firmen<br />

den Einkauf industrieller Ersatzteile. Das operative Outsourcing-Geschäft<br />

betreibt der MBA-ler zusammen mit zwei Studienfreunden,<br />

einem Esten und einem Kanadier-Iraner.<br />

„Mein berufliches Standbein hätte ich heute nicht in Estland,<br />

wenn ich nicht die London Business School besucht<br />

hätte“, so Eugen Ciemnyjewski. Über 60 Prozent der Studierenden<br />

aus seinem Jahrgang waren keine Briten, mehr als<br />

die Hälfte der Professoren an der London Business School<br />

kommt aus dem Ausland, und auch das Curriculum ist<br />

extrem international ausgerichtet: Zahlreiche Seminare,<br />

Arbeitsgemeinschaften und Clubs spezialisieren sich auf<br />

das Thema Internationalität und organisieren Studienreisen<br />

und Studienaufenthalte ins Ausland. Ciemnyjewski sieht vor<br />

allem in der Internationalität der Fakultät das große Plus für<br />

seine heutige Tätigkeit: „Am meisten habe ich von meinen<br />

Kommilitonen gelernt, weil die aus allen Kontinenten kamen.“<br />

Eugen Ciemnyjewski ist ein Paradebeispiel für die Young<br />

Generation von morgen: Karriere beschränkt sich nicht<br />

mehr nur auf ein Land, eine Stadt oder gar ein Unternehmen.<br />

Wer sich in vielen Ländern der Welt zu Hause fühlt<br />

und ein länderübergreifendes Netzwerk geknüpft hat, wird<br />

überall seinen Weg finden und Erfolg haben.<br />

QUO VADIS, YOUNG PROFESSIONAL?<br />

Welche Märkte werden in den nächsten Jahren boomen und damit für international orientierte Young Professionals<br />

interessant sein? Das Zukunftsinstitut in Kelkheim wirft einen Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden<br />

Jahre und bestätigt: Asien ist groß im Kommen.<br />

China Allein im Jahr 2004 wuchs Chinas Wirtschaft um knapp zehn Prozent. Das Zukunftsinstitut erwartet, dass China im<br />

Jahr 2040 die größte Wirtschaftsmacht der Welt sein wird. China ist längst nicht mehr nur die verlängerte Werkbank der Welt,<br />

sondern entwickelt künftige Technologien zunehmend selbst. Viele küstennahe und rohstoffreiche Gebiete sind wirtschaftlich<br />

schon heute stark aufgestellt. In Zukunft werden neben dem Großraum Shanghai und dem Raum Shenzhen rund um Hongkong<br />

einige dieser Gebiete zu „Mega-Clustern“ heranwachsen. Trotz großer Probleme zum Beispiel im Umwelt- und Energiebereich<br />

wird die chinesische Wirtschaft weiter wachsen, so die Meinung des Zukunftsinstituts. Indien Viele Experten halten Indien<br />

für eine verkannte Macht und sind überzeugt, dass das Land ähnlich rasant wachsen wird wie China. Das Zukunftsinstitut erwartet,<br />

dass Indien sich an die globale IT-Spitze setzen wird. In der Filmindustrie gehört es bereits zur Weltspitze. Als Absatzmarkt<br />

wird Indien weiter an Attraktivität gewinnen. Der Grund: Die Gehälter steigen und damit auch die Nachfrage nach hochwertigen<br />

Konsumgütern. Singapur Die Einschätzung des Zukunftsinstituts: „Singapur ist heute und in naher Zukunft einer der attraktivsten<br />

Standorte der Welt.“ Vor allem internationale Unternehmen bevorzugen Singapur als idealen strategischen Ausgangspunkt<br />

für weitere Aktivitäten innerhalb Asiens, besonders in China. Südkorea Seoul, die Hauptstadt Südkoreas ist Drehund<br />

Angelpunkt für die Entwicklung des gesamten Landes. Seoul ist vor allem eine Hightech-Hochburg: Korea ist einer der größten<br />

Hersteller von Halbleitern und Flachbildschirmen. Im Jahr 2014 soll der Regierungssitz aus Seoul in die südlich gelegene<br />

Region Yeongi-Gongij verlegt werden, um weitere Teile des Landes am Boom teilhaben zu lassen und die Hauptstadt zu entlasten.<br />

Indonesien Noch ist Indonesien ein Schwellenland, politisch instabil und von Terrorismusgefahr bedroht. Für Produktionsunternehmen<br />

wird Indonesien jedoch aufgrund sehr günstiger, aber gut oder sogar sehr gut qualifizierter Arbeitskräfte und<br />

niedriger Produktionskosten immer interessanter, auch wenn es sich noch auf einem viel niedrigeren Niveau befindet als andere<br />

asiatische „Tigerstaaten“, so das Urteil des Zukunftsinstituts. Indonesiens wichtigste Wirtschaftsregion ist heute und erwartungsgemäß<br />

auch in Zukunft der Ballungsraum Jakarta. Thailand/Vietnam Thailand entwickelt sich – mit dem Ballungsraum<br />

Bangkok als Mittelpunkt – zur Industrienation. Das unternehmerfreundliche Klima spielt die entscheidende Rolle für Unternehmen,<br />

sich in Thailand anzusiedeln. Vietnam wird von westlichen Investoren gerade entdeckt. Sie profitieren dabei von einer<br />

hochgebildeten Bevölkerung und geringen Produktionskosten.<br />

dern Ihnen neue Räume zur persönlichen Entfaltung bietet. Wer nur dem kollektiven Trendbarometer folgt, gerät schnell<br />

in eine Sackgasse, in der kein Platz ist für die eigenen Fähigkeiten, Interessen und Wünsche. Analysieren Sie vor dem<br />

Gang ins Ausland auch ihre persönlichen Beweggründe: Wie lässt sich Ihre Karriereplanung – inklusive Privatleben,<br />

Familie und Freunde – mit den neuen Aufgaben in Einklang bringen? Trends und boomende Märkte können und sollen<br />

Ihr Interesse wecken. Und sie sollen Sie dazu bringen, Ihren Werdegang und Ihre selbsterklärten Ziele zu hinterfragen.<br />

Aber überlassen Sie die Wahl nicht anderen und entscheiden Sie sich nicht für etwas, nur weil es gerade Trend ist –<br />

vielleicht liegt Ihr definiertes Ziel gar nicht unbedingt im Ausland, sondern ganz woanders? Sind Sie bereit für den<br />

Schritt in die internationale Arbeitswelt? Folgende Kompetenzen sind gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen<br />

Auslandseinsatz: 1. Projekterfahrung. Im Ausland können Sie oft sehr schnell eigenverantwortlich Projekte managen.<br />

33


HANDWERKSZEUG<br />

Aufstrebende Märkte<br />

Wo stehen die Chancen für eine berufliche Karriere am<br />

besten? Klaus Burmeister, Geschäftsführer von Z_punkt<br />

The Foresight Company in Essen, rät, genau zu beobachten,<br />

wo die Märkte der Zukunft liegen: „Menschen, die Karriere<br />

machen wollen, müssen ständig am Puls der Wirtschaft<br />

bleiben. Sie müssen selbst entscheiden, wo sie in Zukunft<br />

arbeiten möchten – in welcher Region und auch in welcher<br />

Branche. Dabei sollten sie nicht nur gebannt auf China<br />

schauen. Auch die aufstrebenden Märkte und die Nischenmärkte<br />

wie die Baltischen Staaten, Russland, Südafrika<br />

oder Dubai sind hochinteressant.“ Das Baltikum und Russland<br />

bieten zum Beispiel Chancen im Energie- und Telekommunikationsbereich,<br />

Dubai hingegen im Tourismus, so Burmeister.<br />

„Zudem ist die Konkurrenz in diesen Ländern geringer<br />

als zum Beispiel in den USA oder in China.“<br />

Asien wird allgemein eine große wirtschaftliche Zukunft vorausgesagt.<br />

Young Professionals, die in einem großen Unternehmen<br />

Karriere machen wollen, sollten auf jeden Fall<br />

Erfahrungen in einem asiatischen Markt sammeln, ist die<br />

einhellige Meinung von Experten.<br />

Doch auch außerhalb von Asien gibt es reichlich Gelegenheit,<br />

sich beruflich zu profilieren. Imke Keicher, Unternehmensberaterin,<br />

Moderatorin und Expertin für „Future Work“<br />

und „Future Leadership“ beim Zukunftsinstitut betrachtet<br />

zum Beispiel Lateinamerika als interessanten Markt für die<br />

künftige Führungselite. Auch der Zukunftsfachmann Burmeister<br />

meint: „Lateinamerika ist ein gigantischer Markt –<br />

unter der Bedingung, dass Brasilien und Venezuela ihre wirtschaftlichen<br />

Probleme in den Griff bekommen. Auch Mexiko<br />

darf man bei seinen Überlegungen nicht vergessen.“ Das<br />

Zukunftsinstitut sieht São Paulo, die Hauptstadt Brasiliens,<br />

als „Seismograph und Trendlokomotive Lateinamerikas“.<br />

Daher gelte es für viele Unternehmen, diesen „globalen<br />

Brückenkopf“ mit Investitionen zu sichern.<br />

Nicht erst seit der Erweiterung der Europäischen Union blicken<br />

viele Unternehmen auch Richtung Ostene<br />

. Der Ost-Ausschuss<br />

der Deutschen Wirtschaft, eine Interessenvertretung<br />

deutscher Unternehmen, unterstützt und fördert deren<br />

Engagement in Russland, Belarus, Ukraine, Zentralasien,<br />

Kaukasus, Baltikum und Südosteuropa. Juliane von Hennig<br />

vom Ost-Ausschuss ist von der wachsenden Bedeutung der<br />

Märkte überzeugt: „Russland ist einer der entscheidenden<br />

Zukunftsmärkte in Mittel- und Osteuropa. Neben Metropolen<br />

wie Moskau und St. Petersburg rücken auch andere russische<br />

Regionen wie die Gebiete Nowgorod, Jaroslawl, Swerdlowsk,<br />

Omsk oder die Republiken Baschkortostan und<br />

Tatarstan mehr und mehr in den Blickwinkel ausländischer<br />

Investoren.“ Auch das Zukunftsinstitut ist sicher, dass sich<br />

Riga als wichtige Kommunikations- und Serviceplattform<br />

zwischen Ost und West durchsetzen wird: „Die lettische<br />

Hauptstadt wird ein Zentrum der Zukunft sein.“ Diese Rolle<br />

wird laut des Zukunftsinstituts auch Krakau einnehmen:<br />

34<br />

CAMPUSGOES EAST<br />

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Auch die Hochschulen haben den wachsenden Wirtschaftsmarkt Asien im Fokus und bieten<br />

ihren Studenten Aufbaustudiengänge an.<br />

Die Hochschule für Bankwirtschaft in Frankfurt am Main wird in Kürze mit dem Shanghai<br />

International Banking and Finance Institute in Shanghai einen Master of Finance auflegen.<br />

www.hfb.de<br />

Die Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin bietet ein 14-monatiges „MBA European-Asien<br />

Programme“ als Vollzeitstudium an. www.mba-berlin.de<br />

Die Insead Business School in Fontainebleau hat einen eigenen Campus in Singapur.<br />

www.insead.edu<br />

Die Wharton University of Pennsylvania plant „Short-Term Executive Education Programs”<br />

in China. www.wharton.upenn.edu<br />

Zwischen der London Business School und der Hong Kong University besteht ein Austauschprogramm.<br />

www.london.edu<br />

Die Goethe Business School bietet für einige Fakultäten die Möglichkeit, ein Auslandssemester<br />

in Hongkong oder Peking zu verbringen. www.frm-germany.de<br />

Im Fox International Fellowship Programm der Yale Universität haben herausragende Studenten<br />

der elf Top-Universitäten der Welt Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.<br />

www.yale.edu/ycias<br />

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) bietet die China Educational Technology<br />

Initiative. An der Fudan Universität oder den Universitäten von Peking und Shandong treffen<br />

sich Studenten in internationalen Gruppen. http://web.mit.edu<br />

SCHNELLTEST<br />

FÜR FERNWEH-HUNGRIGE<br />

Sind Sie bereit für den Sprung ins Ausland? Bastian Broer, Ostasien-Referent beim Institut für<br />

Interkulturelles Management (IFIM) in Rheinbreitbach, bietet eine Checkliste für berufsbedingte<br />

Globetrotter:<br />

Gehören Sie in Ihrem Unternehmen zu den Leistungsträgern? Sind Sie überdurchschnittlich<br />

gut? Dann bringen Sie beste Voraussetzungen mit, im Ausland interkulturelle Barrieren zu überwinden.<br />

Liegt Ihnen die Mentalität des Landes, in das es Sie beruflich zieht? Sind Sie zum Beispiel ein<br />

pragmatischer Mensch, passen Sie wunderbar nach China. Mit Risikofreude sind Sie bestens in<br />

Südkorea aufgehoben. Werfen Sie einen Blick auf die Werte der Kulturen und überprüfen Sie,<br />

ob diese mit Ihren Werten übereinstimmen.<br />

Passt ein Auslandseinsatz in Ihre private Lebensplanung? Wenn Sie Ihr Haus gut vermieten<br />

können oder vielleicht auch ein paar Jahre leer stehen lassen können, fällt Ihnen der Umzug<br />

ins Ausland sicherlich leichter. Ob Sie Ihre Mietwohnung räumen oder untervermieten wollen,<br />

hängt von der Dauer des Einsatzes und Ihren anschließenden beruflichen Plänen ab.<br />

Was sagt Ihr Partner zu Ihren Plänen? Eine „Doppelkarriere“ zusammen mit Ihrem Partner ist<br />

nur selten möglich. Das bedeutet, dass derjenige, der mit ins Ausland zieht, seine Karriere in<br />

der Regel aufgeben muss. Sehr gut verbinden lässt sich ein Berufsabschnitt im Ausland mit<br />

Elternzeiten des Partners, besonders dann, wenn die Kinder noch klein sind.<br />

Wie sieht es mit Ihrer Gesundheit aus? Planen Sie zum Beispiel einen Karrieresprung in die<br />

Millionenstadt Peking, dürfen Sie kein Asthmatiker sein.<br />

Was sind Ihre wahren Motivationen für den Sprung ins Ausland? Wenn Sie nur „auf der Flucht<br />

sind“, weil Sie von Deutschland genug haben, ist Ihnen von einem Auslandseinsatz abzuraten.<br />

Dazu müssen Sie den Überblick behalten: Arbeitsprozesse der Mitarbeiter anstoßen, begleiten und aufeinander abstimmen. Sie sollten<br />

die Arbeitsschritte in regelmäßigen Abständen verfolgen, koordinieren und kontrollieren. 2. Fremdsprachenkenntnisse. Sind Sie<br />

verhandlungssicher? 9 Englisch reicht längst nicht überall aus. Um alle Teammitglieder zu erreichen, müssen Sie eine angemessene<br />

Gesprächsposition einnehmen können, gerade wenn es um länderübergreifende Tätigkeiten geht. 3. Teamfähigkeit. Sie bezeichnen<br />

sich als teamfähig und sozialkompetent. Doch gilt das für Sie auch bezüglich anderer Konfessionen, Rituale und Gebräuche? Auch dann,<br />

wenn Frauen eine untergeordnete Stellung zukommt oder wenn die Äußerung Ihrer politischen Meinung zu ernsten Schwierigkeiten führen<br />

kann? Akzeptanz, Respekt, Sensibilität für regionale Gepflogenheiten und vor allem Anpassungsbereitschaft sind im Ausland geboten.<br />

4. Kommunikationsfähigkeit. Eine freundliche und unaufdringliche Art, Ihre Anliegen und Ziele zu erläutern und Ihre Meinung zu<br />

vertreten, ist ideal. Doch in interkulturellen Gesprächssituationen herrscht häufig gegenseitige Unwissenheit und Unsicherheit. Hier war-<br />

PixelQuelle.de


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Berufsbegleitendes Fernstudium –<br />

diese Karrierechance sollten Sie nutzen!<br />

Die große Nachfrage belegt es – die Hamburger Fern-<br />

Hochschule ist weiter auf Expansionskurs. Fast<br />

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um sich berufsbegleitend akademisch weiter zu bilden<br />

und sich damit neue Karrierechancen zu eröffnen.<br />

Diese positive Resonanz verdankt die Hochschule<br />

einem Studienkonzept, das Präsenz- und Selbststudienphasen<br />

ausgewogen integriert.<br />

Sie können an der HFH Betriebswirtschaft,<br />

Pflegemanagement und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen berufsbegleitend<br />

studieren. Gleichzeitig<br />

bietet die HFH mehrere weiterbildende<br />

Studiengänge (z. B. Ergänzungsstudiengang<br />

„Wirtschaft“, Sonderstudiengang<br />

„Technik“, MBA) an.<br />

Zur Unterstützung Ihres Selbststudiums<br />

sieht unser bewährtes<br />

Studienkonzept regelmäßige Präsenzlehrveranstaltungen<br />

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Fax: 040 35094328<br />

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zeitgemäß studieren<br />

schaubaren Studiengruppen vor, die<br />

an insgesamt 36 Studienzentren in<br />

Deutschland und Österreich stattfinden.<br />

Während der Präsenzphasen<br />

haben Sie nicht nur die Möglichkeit<br />

zur fachlichen Diskussion und Klärung<br />

von Problemen. Auch in Hinblick<br />

auf die eigene Motivation sind<br />

die Kontakte untereinander und mit<br />

den Lehrbeauftragten während der<br />

Präsenzphasen von großer Bedeutung.<br />

Schlüsselqualifikationen, wie<br />

z. B. Teamfähigkeit oder das Prä-<br />

Unser bewährtes Fern-Studienkonzept verbindet individuelles Lernen<br />

zu Haus mit Präsenzveranstaltungen in überschaubaren Studiengruppen<br />

an insgesamt 36 Studienzentren in Deutschland und Österreich.<br />

Wir informieren Sie gern ausführlich über unsere Bachelor-/Diplom-<br />

Studiengänge<br />

Betriebswirtschaft<br />

Pflegemanagement<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

sowie den Master-Studiengang<br />

General Management.<br />

Das Hamburgische Hochschulgesetz öffnet auch Berufstätigen ohne<br />

Abitur den Zugang zu den Bachelor-/Diplom-Studiengängen.<br />

Sprechen Sie mit uns über das zeitgemäße Studium an der Hamburger<br />

Fern-Hochschule.<br />

Weiterbildungsstudiengänge:<br />

• Ergänzungsstudiengang „Wirtschaft“ (Abschluss: FH-Diplom)<br />

• Sonderstudiengang „Technik“ (Abschluss: FH-Diplom)<br />

• MBA-Studiengang in Kooperation mit amerikanischen<br />

Partneruniversitäten<br />

Fordern Sie einfach kostenlos unsere Studienführer an.<br />

Gut gerüstet für den Arbeitsmarkt mit einem Fernstudium an der Hamburger Fern-Hochschule<br />

sentieren von Arbeitsergebnissen,<br />

lassen sich ebenfalls am besten in<br />

der Gruppe trainieren.<br />

Daher immatrikuliert die HFH auch<br />

nur zu zwei festen Terminen (01.01.<br />

und 01.07. eines jeden Jahres), so<br />

dass sich auch beim Fernstudium<br />

Studiengruppen des jeweils gleichen<br />

Fachsemesters bilden.<br />

Weiterhin steht den Studierenden<br />

zum Erfahrungsaustausch untereinander,<br />

zur Prüfungsvorbereitung und<br />

zur Prüfungsanmeldung der Web-<br />

Campus der Hamburger Fern-Hochschule<br />

sowie die Studienfachberatung<br />

zur Verfügung.<br />

Wichtig ist der HFH auch die Meinung<br />

ihrer Kunden. So befragen wir<br />

unsere Studierenden systematisch<br />

und regelmäßig nach Stärken,<br />

Schwächen und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

des Studiums.<br />

Von den für die Studierenden entwickelten<br />

Lernmaterialien über moderne<br />

elektronische Medien bis hin<br />

zur Betreuung der akademischen<br />

Abschlussarbeit ist somit gewährleistet,<br />

dass das praxisorientierte<br />

Studium an der Hamburger Fern-<br />

Hochschule höchsten Qualitätserfordernissen<br />

entspricht.<br />

Durch ein Fernstudium wird der Weg<br />

zur Hochschule auch für Personen<br />

geöffnet, die aus unterschiedlichsten<br />

Gründen kein Präsenzstudium<br />

aufnehmen konnten oder können.<br />

Die Zulassung von Bewerbern erfolgt<br />

durch Nachweis der Allgemeinen<br />

Hochschulreife, der Fachhochschulreife,<br />

der fachgebundenen Fachhochschulreife<br />

oder der schriftlichen<br />

Eingangsprüfung nach § 38<br />

Abs. 1 des Hamburger Hochschulgesetzes.<br />

Neben diesen – in allen<br />

Bundesländern gleichen – Voraussetzungen<br />

für ein Studium, besteht<br />

in Hamburg ein besonderer Hochschulzugang<br />

für Berufstätige gemäß<br />

§ 38 Abs. 2 des Hamburger Hochschulgesetzes.<br />

Dies ermöglicht auch<br />

berufstätigen Arbeitnehmern ohne<br />

Abitur den Zugang zur Hochschule,<br />

wenn sie über einen qualifizierten<br />

Fortbildungsabschluss – etwa als<br />

Fachwirt/in, Unterrichtsschwester/<br />

-pfleger oder Techniker/in – verfügen.<br />

Der Entschluss, ein berufsbegleitendes<br />

Studium zu beginnen, ist<br />

keine leichte Sache – sich richtig zu<br />

informieren schon.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf<br />

unserer Homepage oder auf Ihren<br />

Anruf.<br />

Informationen für Interessierte:<br />

HFH · Hamburger Fern-Hochschule<br />

Alter Teichweg 19<br />

D-22081 Hamburg<br />

Studienberatung<br />

Tel.: 0180 5 235210<br />

Fax: 040 35094328<br />

E-Mail: info@hamburger-fh.de<br />

www.hamburger-fh.de


HANDWERKSZEUG<br />

„Keine andere Stadt in Polen bietet eine gelungenere Verdichtung<br />

aus akademischer Tradition, Bildungsbewusstsein<br />

und Hightech-Adaptivität.“<br />

Interkulturelles Fitnessprogramm<br />

Ob Asien, Lateinamerika oder Osteuropa – bevor man sich<br />

auf das Abenteuer Ausland einlässt, sollte man zunächst<br />

kritisch überprüfen, ob man für das Ausland überhaupt<br />

geschaffen ist. Denn die Voraussetzungen für einen Job im<br />

Ausland sind nicht unbedingt die gleichen wie für eine Stelle<br />

in einem deutschen Unternehmen.<br />

Da ist zunächst einmal die Sprachhürde zu meistern. Fließendes<br />

Englisch ist absolute Grundvoraussetzung für die<br />

Arbeit in den meisten Ländern – und damit ist tatsächlich<br />

fließend gemeint. Schulenglischkenntnisse reichen bei weitem<br />

nicht aus, vorteilhaft sind längere Aufenthalte im englischsprachigen<br />

Ausland oder zumindest gründliche, über längere<br />

Zeit dauernde Sprachkurse. Nicht in allen Ländern hat<br />

sich jedoch bereits Englisch als Business-Sprache durchgesetzt.<br />

Wer in Lateinamerika reüssieren will, kommt kaum<br />

um Spanisch oder Portugiesisch herum. In lateinamerikanischen,<br />

asiatischen und osteuropäischen Ländern haben<br />

häufig nur Kollegen auf dem Managementlevel gute Englischkenntnisse<br />

– und selbst hier sollte man nicht unbedingt<br />

perfekte Sprachkenntnisse erwarten. Wer also etwas<br />

bewegen will an seinem neuen Arbeitsplatz im Ausland, sollte<br />

den Willen zeigen, die Landessprache zu lernen. Nicht<br />

nur bei der persönlichen Integration im neuen Land helfen<br />

erste Kenntnisse der Landessprache – auch bei der täglichen<br />

Arbeit und dem Kontakt mit den Mitarbeitern haben<br />

Grundkenntnisse in Chinesisch oder Russisch schon so<br />

manche Tür geöffnet.<br />

Sprache allein reicht jedoch nicht aus. Interkulturelles Wissen<br />

ist häufig noch viel wichtiger. Keicher: „Wer die Grundlagen<br />

der Höflichkeit und der Ess- und Tischkultur beherrscht<br />

und den Umgang mit Zeit und Emotionen sowie die Bedeutung<br />

der Familie kennt, hat es bei vielen Geschäftsbeziehungen<br />

leichter.“ Sich Basiswissen über die Geschichte und<br />

Geistesgeschichte des Landes anzueignen, sei ebenfalls<br />

empfehlenswert. Dabei muss man nicht die Kultur bis ins<br />

Kleinste verstehen. Häufig hilft bereits Offenheit bis hin zur<br />

Neugierde auf die fremden Kulturen. Menschen mit hoher<br />

Flexibilität, die schnell in Alternativen denken können, seien<br />

im Ausland klar im Vorteil. „Das Arbeiten in einer anderen<br />

Kultur ist immer auch ein Wachstumserlebnis, eine Chance,<br />

( )<br />

36<br />

Buchtipps – drei Klassiker zum Thema<br />

interkulturelles Arbeiten:<br />

Geert Hofstede: Cultures and Organizations,<br />

The McGraw-Hill Companies 2004, 23,95 Euro<br />

FonsTrompenaars / Charles Hampden-Turner:<br />

Riding the Waves of Culture, The McGraw-Hill<br />

Companies 1998, 33,50 Euro<br />

Fons Trompenaars / Charles Hampden-Turner:<br />

Managing People Across Cultures,<br />

Capstone Publishing Ltd 2004, 17,59 Euro<br />

sich selbst besser kennen zu lernen und neue Methoden und<br />

Stile auszuprobieren“, weiß Keicher aus eigener Erfahrung.<br />

Junge Führungskräfte werden schnell die unterschiedlichen<br />

Arbeitsstile erkennen. Die „Future-Leadership“-Expertin erläutert:<br />

„Sie müssen cross-kulturelle, oft auch virtuelle Teams<br />

managen können. Selbsttransparenz und Selbstvertrauen<br />

sind dazu ganz entscheidend.“ Das bedeutet, sich selbst gut<br />

zu kennen: Welchen Arbeitsstil, welchen Führungsstil habe<br />

ich? Wie wirkt mein Kommunikationsstil auf andere? Welche<br />

Stärken bringe ich mit, welche Schwächen? Keicher: „Wer<br />

über seine Eigenarten lächeln kann, gewinnt leichter Sympathie<br />

und das Vertrauen seiner Kollegen, offen Themen anzusprechen.<br />

Mit Humor und einer positiven Grundhaltung kann<br />

man besonders im interkulturellen Umfeld viele Situationen<br />

entschärfen und viel Energie freisetzen.“<br />

MBA<br />

MBA = AUSLANDSKARRIERE? Eine Garantie dafür gibt es nicht. Sicher<br />

ist jedoch: Wer einen Master of Business Administration vorweisen kann, hat bei Jobs mit Auslandsbezug<br />

bessere Karten. Vorausgesetzt, er hat seinen MBA bei der „richtigen“ Schule absolviert.<br />

Denn nicht der Titel an sich ist das Wertvolle für den Absolventen, sondern die Erfahrungen,<br />

die er während des Aufbaustudiums gesammelt hat. Künftige Arbeitgeber achten in der<br />

Regel darauf, dass der MBA in einem internationalen Umfeld erworben wurde – ein Studium im<br />

Ausland oder zumindest eines mit starkem internationalen Bezug bringt am meisten. Einblicke in<br />

die Arbeitweisen von Kollegen anderer Länder, Teamwork in international gemischten Teams und<br />

nicht zuletzt die verbesserten Englisch-Kenntnisse sprechen für den international anerkannten<br />

Abschluss. Praxisnah sollte das Studium darüber hinaus sein und gute Professoren im Programm<br />

haben. Nicht zu unterschätzen sind auch die Netzwerke, die sich aus dem Studium und darüber<br />

hinaus ergeben: Wer Ex-Kommilitonen auf der ganzen Welt als Ansprechpartner hat, wird schneller<br />

in fremden Ländern Fuß fassen als Mitarbeiter, die beruflich nie einen Schritt aus Deutschland<br />

herausgekommen sind. Bei der Wahl der MBA-Schule gilt: Den „besten Anbieter“ gibt es<br />

nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Kriterien ihm für seinen Abschluss wichtig<br />

sind, und eine Schule suchen, die zu seiner persönlichen Job- und Lebensplanung passt. (SOL)<br />

Linktipps: www.mba-info.de • www.mba-association.de • www.mba-gate.de • www.review.de<br />

tet neben neuen Erfahrungen manche Herausforderung auf Sie. 5. Flexibilität. Neben der Bereitschaft zu reisen, mit anderen Wohnoder<br />

Lebensumständen klarzukommen, heißt Flexibilität auch, unempfindlich gegenüber längeren Arbeitszeiten zu sein. Unterschätzen<br />

Sie nicht die Zusatzbelastung durch höheren Lernaufwand: Neben Sprachen lernen Sie auch neue Systeme, Gesellschaftsaspekte und<br />

Kulturen kennen. Sie müssen in kurzer Zeit neue Themen aufarbeiten und sich in eine neue Umgebung einleben. 6. Medienkompetenz.<br />

IT- und Informationsstrukturen sind oft schon am heimischen Arbeitsplatz tückisch. Der Schritt über Deutschlands oder gar Europas<br />

Grenzen wird Ihre Medienkompetenz fordern: Wie sind die elektronischen Kommunikationswege im neuen Unternehmen? Bedarf es gar<br />

anderer Programmiersprachen? Sorgen Sie dafür, dass Ihre PC-Kenntnisse ausreichend sind, damit Sie sich schnell neuen Situationen<br />

anpassen können. Bringen Sie all diese Fähigkeiten mit, können Sie ernsthaft über einen Schritt in die internationale Arbeitswelt nachdenken.t<br />

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PULSZONE<br />

WER SICH MIT WEIN auskennt, zeigt Stil und hat ein Smalltalk-Thema für Geschäftsessen,<br />

mit dem er besonders ausländische Gäste für die Spezialitäten des eigenen Landes begeistern kann.<br />

Ein Crashkurs mit der Deutschen Weinkönigin. VON SYLVIA BENZINGER<br />

38<br />

WEIN<br />

Sylvia Benzinger, 26, ist Weinbetriebswirtin<br />

und derzeit amtierende Deutsche<br />

Weinkönigin. Ein Jahr lang vertritt sie die<br />

Interessen der deutschen Winzer und<br />

des deutschen Weines in aller Welt. Sie<br />

lebt in Kirchheim an der Weinstraße.<br />

caveCo<br />

DWI/Hartmann<br />

WISSEN<br />

Erlaubt ist, was gefällt – und was schmeckt. Jedem Genießer<br />

kann man nur empfehlen, zu probieren und seinem<br />

eigenen Geschmack zu vertrauen. Es gibt keine starren<br />

Regeln, doch es kann durchaus hilfreich sein, sich an<br />

gewissen Erfahrungswerten zu orientieren, zum Beispiel<br />

dass zu leichten, zarten Speisen auch leichte, trockene<br />

Weine passen. Entsprechend empfiehlt sich zu einem kräftigen<br />

oder gut gewürzten Essen auch ein kräftiger, würziger<br />

Wein. Denn weder soll der Wein die Speisen, noch sollen<br />

die Speisen geschmacklich den Wein überlagern.<br />

Die Korrespondenzen zwischen gutem Essen und gutem<br />

Wein sind zahllos, und was kann es Schöneres geben, als<br />

sie zu studieren. Das Schöne an den deutschen Weinen ist,<br />

dass sie sehr variationsreich in ihrer Geschmacksausprägung<br />

sind. Es gibt kaum ein Gericht, das nicht von einem<br />

heimischen Wein harmonisch begleitet werden kann.<br />

Damit ein zartes Gewächs geschmacklich zu seinem Recht<br />

kommt, sollte man es zu Beginn servieren. Je weiter das<br />

Mahl fortgeschritten ist, desto mehr an Aroma, Gehalt und<br />

Fülle kann serviert werden. Bei offiziellen Anlässen – beispielsweise<br />

einem Geschäftsessen – kann man Souveränität<br />

beweisen, indem man den Sommelier oder Weinkellner<br />

bittet, eine Weinempfehlung abzugeben. Wenn die Gruppe<br />

klein ist und das mehrgängige Menü es zulässt, mehrere<br />

Weine zu trinken, kann es durchaus auch angeraten sein,<br />

aus den offenen Weinen auf der Weinkarte zu wählen und<br />

zu jedem Gang eben ein Glas des passenden Weines zu<br />

bestellen. Ein guter Sommelier, als hilfreicher Partner des<br />

Gastes, wird auf diese Möglichkeit hinweisen. Im Restaurant<br />

wird dem Gastgeber ein kleiner Probierschluck des<br />

geöffneten Weines gereicht. Diese Gelegenheit sollte man<br />

nutzen, ins Glas zu schnuppern, den Wein zu kosten und<br />

möglichen unangenehmen Geschmack zu reklamieren, denn<br />

ein „Korkschmecker“ ist keine Seltenheit und kann den<br />

Gästen den Genuss verderben.<br />

COACHING ZONEq<br />

WEIN IST EIN feines Genussmittel, angenehmes Lebensmittel<br />

oder gar gesunde Medizin mit hohem Spaßfaktor. Das richtige Glas Wein zur richtigen Zeit kann schnell zum<br />

Kommunikationskatalysator werden und/oder entspannend sein. Doch seit Wein zum gesellschaftlichen Prestigefaktor<br />

geworden ist, kommt für manche Weinfreunde ein gewisser Stressfaktor dazu. Wie bewege ich<br />

mich sicher auf dem glatten Parkett der richtigen Weinauswahl? Eins vorweg: Sie müssen nicht zum Weinexperten<br />

mutieren, um im Restaurant überleben zu können, ein wenig Basiswissen kann aber nicht schaden.<br />

Das ist leicht zu lernen. Tipp: Sie nehmen zum Beispiel Jens Priewes Buch „Wein – die neue große<br />

Markus Del Monego ist Master of Wine und Sommelierweltmeister 1998. www.caveco.de<br />

WIRKT<br />

DWI/Hartmann


Ihr Master-Studium an der HfB,<br />

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Hochschule für Finance & Management!<br />

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The Frankfurt Executive MBA<br />

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D-60314 Frankfurt am Main<br />

Telefon 069 154008-186<br />

Telefax 069 154008-4186<br />

peuser@hfb.de<br />

Infotag am 1. April 2006<br />

www.hfb.de/berufsziel


HANDWERKSZEUG<br />

PULSZONE<br />

was passt?<br />

Leicht und dezent:<br />

Asiatische Küche, Pasta, Geflügel,<br />

gekochtes Kalb- und Rindfleisch q<br />

Trocken bis halbtrocken: Riesling, Silvaner,<br />

Rivaner, Weiß- und Grauburgunder<br />

Leicht und würzig:<br />

Zarte Ragouts, herzhafte Pasta, Lamm,<br />

Wildgeflügel qTrocken bis halbtrocken:<br />

Grauburgunder, Spätburgunder Weißherbst<br />

Gehaltvoll und dezent:<br />

Meeresfrüchte, herzhafter Seefisch, saftiger<br />

Kalbsbraten qTrocken bis halbtrocken:<br />

Weiß- und Grauburgunder, reife Rieslingauslesen,<br />

Portugieser und Spätburgunder<br />

sowie dezente Roséweine<br />

Gehaltvoll und würzig:<br />

Gebratener Seefisch, herzhafte Braten<br />

oder Steaks vom Rind, Wild- und Grillgerichte<br />

q Trocken bis halbtrocken, gereift<br />

und ausdrucksvoll: Riesling, Traminer,<br />

Weiß- und Grauburgunder, Spätburgunder<br />

und Dornfelder<br />

40<br />

NOMEN<br />

Riesling<br />

Deutschlands Winzer pflegen den Klassiker wie kein<br />

anderes Land der Erde. Zwei Drittel aller Rieslingweinberge<br />

weltweit stehen in Deutschland. Der Riesling ist<br />

eine langsame, bis in den November hinein reifende<br />

Rebsorte. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen<br />

Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne<br />

seine Reife vollendet. Optimale Bedingungen bieten die<br />

Wärme speichernden steinigen Steillagen entlang der<br />

Flusstäler. Der „typische“ Riesling zeigt eine blassgelbe,<br />

ins grünliche Gelb tendierende Farbe, im Duft eine<br />

Spur Pfirsich oder Apfel, im Mund spürt man eine rassige<br />

Säure. Bei den Rieslingen von Schieferböden spricht<br />

man von einer mineralischen Not. Edelsüße Beerenauslesen<br />

oder Eisweine gehören zu den auch international<br />

am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Trockene<br />

bis halbtrockene Rieslinge passen besonders gut zur<br />

asiatischen Küche, gekochtem Fleisch mit hellen Saucen<br />

sowie Geflügel- und Fischgerichten.<br />

Rivaner<br />

Der Rivaner, auch Müller-Thurgau genannt, gilt als älteste<br />

und gleichzeitig erfolgreichste deutsche Rebenneuzüchtung.<br />

Er zeichnet sich durch eine frühe Traubenreife aus.<br />

Rivaner-Reben stehen vor allem in Rheinhessen, in<br />

Baden, in der Pfalz, an der Mosel und in Franken. Die<br />

unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich<br />

und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften<br />

gerne als Sommerweine getrunken.<br />

Rivaner empfiehlt sich zu zartaromatischen Speisen.<br />

EST OMEN<br />

Silvaner<br />

Der Silvaner ist eine der wichtigsten Traditionssorten in<br />

Rheinhessen und Franken. Man findet ihn aber auch in<br />

der Pfalz und am Kaiserstuhl. Die Silvanerrebe liefert<br />

unaufdringliche Weine mit einer milden Säure. Geschliffene<br />

Silvaner aus Franken sind wunderbare Fischbegleiter,<br />

aus Rheinhessen und der Pfalz passen sie besonders<br />

zum Spargel.<br />

Weißer Burgunder<br />

Der Weiße Burgunder, im Ausland auch Pinot Blanc oder<br />

Pinot Bianco genannt, gehört zur Burgunderfamilie.<br />

Diese elegante Rebsorte ist schwerpunktmäßig in<br />

Baden, Rheinhessen und der Pfalz zu finden. Mit seiner<br />

frischen Säure und feinen Frucht ist er ein idealer Menüwein.<br />

Er ist gut geeignet zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalbund<br />

Schweinefleisch sowie zu Geflügel.<br />

Grauer Burgunder<br />

Der Graue Burgunder, auch als Pinot Grigio bekannt, ist<br />

als Menübegleiter vielfältig einsetzbar. Die Winzer vom<br />

Kaiserstuhl haben eine Vorliebe für diese Rebsorte entwickelt,<br />

doch mittlerweile zählt er in vielen Anbaugebieten<br />

zu den klassischen Rebsorten. Trockene Grauburgunder<br />

harmonieren gut mit Meeresfrüchten, Pasta, Lamm,<br />

Wild oder reifem Weichkäse. Süße Spät- und Auslesen<br />

passen besonders gut zu Edelpilzkäse und zu Desserts<br />

mit Honig, Mandeln und Marzipan.<br />

Spätburgunder<br />

Das Pendant zum weißen Klassiker Riesling ist der Spätburgunder.<br />

Die meisten Spätburgunderreben stehen in<br />

Baden, aber auch in der Pfalz, in Rheinhessen, in Württemberg,<br />

im Rheingau und an der Ahr. Spätburgunderweine<br />

erinnern in ihrem Duft oft an Erdbeeren und Brombeeren.<br />

Kräftige Varianten begleiten Braten und Wild<br />

oder auch eine Käseplatte. Die Rosé-Variante harmoniert<br />

mit Vorspeisen und weißem Fleisch.<br />

Dornfelder<br />

Der Dornfelder ist der Shootingstar unter den Rotweinsorten<br />

in Deutschland. Der Dornfelder kann je nach Ausbaustil<br />

durch starke Fruchtaromen wie Sauerkirsche,<br />

Brombeere und Holunder bestechen oder auch, im Holzfass<br />

ausgebaut, Gerbstoffe entwickeln. Die kräftigeren<br />

Rotweine passen zu Braten, Wild oder Käse.<br />

Spielerisch zum Weinprofi werden<br />

Das neue Gesellschaftsspiel „Welt der Weine“ ist für Weinfreunde und solche, die es werden<br />

wollen. Wer alle 900 Fragen rund um Rebsorten, Anbaugebiete, Weinproduktion, Lagerung<br />

und Geschmacksrichtungen richtig beantworten kann, darf sich mit Recht Weinexperte<br />

nennen. Mit einem guten Glas Rot- oder Weißwein fällt das Spielen sicher noch leichter.<br />

Schule“, genießen ein gutes Glas – jeweils zum Kapitel passend – während der Lektüre und machen sich einige Notizen über<br />

Anbaugebiete und Weinstilistik. Um auf internationalem Business-Parkett nicht auszurutschen, reicht es schon, die wichtigsten<br />

Rebsorten, ihre Unterschiede und verschiedenen Ausbaumethoden zu kennen. Doch auch ein guter Service im Restaurant ist<br />

eine große Hilfe. Ein kundiger Sommelier oder erfahrener Oberkellner berät gerne bei der Auswahl. Wichtig: Äußern Sie Ihre<br />

Wünsche und Vorstellungen. Wenn Sie sich mit Ihrem Budget Grenzen gesetzt haben, zeigen Sie einfach auf einen Wein in dieser<br />

Preiskategorie in der Karte – der Service wird den diskreten Hinweis wohl verstehen. Beziehen Sie auch Ihre Gäste in die<br />

Weinauswahl mit ein. Die Frage nach dem bevorzugten Geschmack Ihrer Gäste wird als freundliche Geste aufgenommen und<br />

verhindert, dass der falsche Wein auf den Tisch kommt. Ausländische Gäste mögen gerne etwas typisch Deutsches probieren,<br />

DWI/Kämper


HANDWERKSZEUG<br />

PULSZONE<br />

was passt?<br />

Leicht und dezent:<br />

Asiatische Küche, Pasta, Geflügel,<br />

gekochtes Kalb- und Rindfleisch q<br />

Trocken bis halbtrocken: Riesling, Silvaner,<br />

Rivaner, Weiß- und Grauburgunder<br />

Leicht und würzig:<br />

Zarte Ragouts, herzhafte Pasta, Lamm,<br />

Wildgeflügel qTrocken bis halbtrocken:<br />

Grauburgunder, Spätburgunder Weißherbst<br />

Gehaltvoll und dezent:<br />

Meeresfrüchte, herzhafter Seefisch, saftiger<br />

Kalbsbraten qTrocken bis halbtrocken:<br />

Weiß- und Grauburgunder, reife Rieslingauslesen,<br />

Portugieser und Spätburgunder<br />

sowie dezente Roséweine<br />

Gehaltvoll und würzig:<br />

Gebratener Seefisch, herzhafte Braten<br />

oder Steaks vom Rind, Wild- und Grillgerichte<br />

q Trocken bis halbtrocken, gereift<br />

und ausdrucksvoll: Riesling, Traminer,<br />

Weiß- und Grauburgunder, Spätburgunder<br />

und Dornfelder<br />

40<br />

NOMEN<br />

Riesling<br />

Deutschlands Winzer pflegen den Klassiker wie kein<br />

anderes Land der Erde. Zwei Drittel aller Rieslingweinberge<br />

weltweit stehen in Deutschland. Der Riesling ist<br />

eine langsame, bis in den November hinein reifende<br />

Rebsorte. Deshalb ist er prädestiniert für die nördlichen<br />

Anbaugebiete, wo er in der späten Herbstsonne<br />

seine Reife vollendet. Optimale Bedingungen bieten die<br />

Wärme speichernden steinigen Steillagen entlang der<br />

Flusstäler. Der „typische“ Riesling zeigt eine blassgelbe,<br />

ins grünliche Gelb tendierende Farbe, im Duft eine<br />

Spur Pfirsich oder Apfel, im Mund spürt man eine rassige<br />

Säure. Bei den Rieslingen von Schieferböden spricht<br />

man von einer mineralischen Not. Edelsüße Beerenauslesen<br />

oder Eisweine gehören zu den auch international<br />

am höchsten gehandelten deutschen Weinen. Trockene<br />

bis halbtrockene Rieslinge passen besonders gut zur<br />

asiatischen Küche, gekochtem Fleisch mit hellen Saucen<br />

sowie Geflügel- und Fischgerichten.<br />

Rivaner<br />

Der Rivaner, auch Müller-Thurgau genannt, gilt als älteste<br />

und gleichzeitig erfolgreichste deutsche Rebenneuzüchtung.<br />

Er zeichnet sich durch eine frühe Traubenreife aus.<br />

Rivaner-Reben stehen vor allem in Rheinhessen, in<br />

Baden, in der Pfalz, an der Mosel und in Franken. Die<br />

unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich<br />

und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften<br />

gerne als Sommerweine getrunken.<br />

Rivaner empfiehlt sich zu zartaromatischen Speisen.<br />

EST OMEN<br />

Silvaner<br />

Der Silvaner ist eine der wichtigsten Traditionssorten in<br />

Rheinhessen und Franken. Man findet ihn aber auch in<br />

der Pfalz und am Kaiserstuhl. Die Silvanerrebe liefert<br />

unaufdringliche Weine mit einer milden Säure. Geschliffene<br />

Silvaner aus Franken sind wunderbare Fischbegleiter,<br />

aus Rheinhessen und der Pfalz passen sie besonders<br />

zum Spargel.<br />

Weißer Burgunder<br />

Der Weiße Burgunder, im Ausland auch Pinot Blanc oder<br />

Pinot Bianco genannt, gehört zur Burgunderfamilie.<br />

Diese elegante Rebsorte ist schwerpunktmäßig in<br />

Baden, Rheinhessen und der Pfalz zu finden. Mit seiner<br />

frischen Säure und feinen Frucht ist er ein idealer Menüwein.<br />

Er ist gut geeignet zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalbund<br />

Schweinefleisch sowie zu Geflügel.<br />

Grauer Burgunder<br />

Der Graue Burgunder, auch als Pinot Grigio bekannt, ist<br />

als Menübegleiter vielfältig einsetzbar. Die Winzer vom<br />

Kaiserstuhl haben eine Vorliebe für diese Rebsorte entwickelt,<br />

doch mittlerweile zählt er in vielen Anbaugebieten<br />

zu den klassischen Rebsorten. Trockene Grauburgunder<br />

harmonieren gut mit Meeresfrüchten, Pasta, Lamm,<br />

Wild oder reifem Weichkäse. Süße Spät- und Auslesen<br />

passen besonders gut zu Edelpilzkäse und zu Desserts<br />

mit Honig, Mandeln und Marzipan.<br />

Spätburgunder<br />

Das Pendant zum weißen Klassiker Riesling ist der Spätburgunder.<br />

Die meisten Spätburgunderreben stehen in<br />

Baden, aber auch in der Pfalz, in Rheinhessen, in Württemberg,<br />

im Rheingau und an der Ahr. Spätburgunderweine<br />

erinnern in ihrem Duft oft an Erdbeeren und Brombeeren.<br />

Kräftige Varianten begleiten Braten und Wild<br />

oder auch eine Käseplatte. Die Rosé-Variante harmoniert<br />

mit Vorspeisen und weißem Fleisch.<br />

Dornfelder<br />

Der Dornfelder ist der Shootingstar unter den Rotweinsorten<br />

in Deutschland. Der Dornfelder kann je nach Ausbaustil<br />

durch starke Fruchtaromen wie Sauerkirsche,<br />

Brombeere und Holunder bestechen oder auch, im Holzfass<br />

ausgebaut, Gerbstoffe entwickeln. Die kräftigeren<br />

Rotweine passen zu Braten, Wild oder Käse.<br />

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wollen. Wer alle 900 Fragen rund um Rebsorten, Anbaugebiete, Weinproduktion, Lagerung<br />

und Geschmacksrichtungen richtig beantworten kann, darf sich mit Recht Weinexperte<br />

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Anbaugebiete und Weinstilistik. Um auf internationalem Business-Parkett nicht auszurutschen, reicht es schon, die wichtigsten<br />

Rebsorten, ihre Unterschiede und verschiedenen Ausbaumethoden zu kennen. Doch auch ein guter Service im Restaurant ist<br />

eine große Hilfe. Ein kundiger Sommelier oder erfahrener Oberkellner berät gerne bei der Auswahl. Wichtig: Äußern Sie Ihre<br />

Wünsche und Vorstellungen. Wenn Sie sich mit Ihrem Budget Grenzen gesetzt haben, zeigen Sie einfach auf einen Wein in dieser<br />

Preiskategorie in der Karte – der Service wird den diskreten Hinweis wohl verstehen. Beziehen Sie auch Ihre Gäste in die<br />

Weinauswahl mit ein. Die Frage nach dem bevorzugten Geschmack Ihrer Gäste wird als freundliche Geste aufgenommen und<br />

verhindert, dass der falsche Wein auf den Tisch kommt. Ausländische Gäste mögen gerne etwas typisch Deutsches probieren,<br />

DWI/Kämper


PULSZONE<br />

Das Wein-Glossar:<br />

Barrique<br />

Traditionelles französisches Fassmaß von zirka 225 Liter.<br />

Heute gebräuchlich für den Ausbau von Wein in neuen ungebrauchten<br />

Eichenfässern und das daraus resultierende<br />

Geschmacksbild der Wein.<br />

Blanc de noir<br />

Ein heller Wein, der aus roten Trauben gekeltert wird. Um dieses<br />

Ergebnis zu erzielen, müssen die Trauben sanft gepresst<br />

und der Most schnell von den Schalen getrennt werden, denn<br />

der rote Farbstoff steckt in den Beerenhäuten.<br />

Bocksbeutel<br />

Typische bauchige Flaschenform in Franken, aber auch in vier<br />

Ortsteilen Baden-Badens (Neuweiler, Steinbach, Umweg, Varnhalt)<br />

und dem badischen Bereich Tauberfranken.<br />

42<br />

PROFI<br />

Cuvée<br />

Komposition verschiedener Weine, um die verschiedenen<br />

Charaktereigenschaften der Grundweine zu einem besonderen<br />

Geschmackserlebnis zu vereinen, oder zur Schaffung<br />

eines Sektes mit gleich bleibendem Geschmacksbild.<br />

Dekantieren<br />

Umfüllen von der Flasche in eine Karaffe. Dadurch wird bei<br />

alten Rotweinen das Depot zurückgehalten. Junge Weine werden<br />

durch das Dekantieren mit Sauerstoff angereichert und<br />

können ihren Geschmack besser erschließen.<br />

Edelsüß<br />

Bezeichnet man einen Wein mit einem hohen natürlichen<br />

Zuckergehalt. Erzielt wird diese Süße zumeist durch edelfaule<br />

Beeren, die den Edelschimmel-Pilz Botrytis tragen.<br />

Federweißer<br />

Gärender Most. Die Herkunftsbezeichnung muss beim Verkauf<br />

oder Ausschank angegeben werden, zum Beispiel „deutscher<br />

Federweißer“. Auch „Bitzler“ oder „Sauser“ genannt.<br />

Flaschengärung<br />

Verfahren bei der Sektherstellung: Der Grundwein wird in der<br />

Flasche zum zweiten Mal vergoren, wobei die Flasche mit<br />

einem Kronkorken verschlossen ist und die entstehende<br />

Kohlensäure erhalten bleibt.<br />

Gerbstoffe<br />

Gruppe von Stoffen, insbesondere Tannine, die einen herbbitteren<br />

Geschmack im Wein hervorrufen. Sie stammen vor<br />

allem aus der Schale, den Kernen und dem Stielgerüst der<br />

Trauben. Durch den Ausbau im Barrique-Fass gelangen<br />

zusätzlich erwünschte Gerbstoffe in den Wein.<br />

Restsüße<br />

Menge an natürlichem Fruchtzucker, der nach dem<br />

Abschluss der Gärung im Wein enthalten ist. Jeder Wein<br />

enthält eine gewisse Menge Restzucker, da nicht der<br />

gesamte Zucker von der Hefe verarbeitet werden kann.<br />

Roséwein<br />

Weinart, die entsteht, wenn Rotweinmaische ohne Standzeit<br />

sofort gepresst wird.<br />

TALK<br />

Sommelier<br />

Besonders in der gehobenen Gastronomie hat der Sommelier<br />

seinen Platz als Weinkellner. Der Sommelier ist zuständig<br />

für die Beratung der Gäste in der Getränkeauswahl,<br />

aber auch für die Pflege des Weinkellers, den Einkauf und<br />

die fachgerechte Lagerung der Weine. Der Sommelier zeichnet<br />

sich unter anderem durch besondere Fachkenntnis<br />

bezüglich der Harmonie von Wein und Speisen aus.<br />

www.deutscheweine.de<br />

www.viniversitaet.de<br />

www.vinumtv.de<br />

Weinprobe in 8 Schritten<br />

1 Das Glas höchstens bis zu einem Drittel füllen.<br />

2 Farbe betrachten: Ist der Wein klar? Gibt es Weinstein? Kein Problem.<br />

Oder schwimmen Korkenreste im Glas? Dann Reste entfernen.<br />

Hat der Wein Schlieren: wegschütten!<br />

3 Wein riechen.<br />

4 Glas schwenken.<br />

5 Erneut riechen und die Veränderung des Buketts bemerken.<br />

6 Kleinen Schluck trinken.<br />

7 Weiteren Schluck in den Mund nehmen und mit Sauerstoff anreichern.<br />

Dazu Luft einsaugen, während man den Mund spitz formt.<br />

8 Dritten Schluck nehmen, Wein unter die Zunge laufen lassen, nach<br />

einer Sekunde schlucken, damit alle Geschmacksknospen angeregt<br />

werden.<br />

auch bei Wein. Scheuen Sie sich nicht, als Botschafter Ihres Landes heimische Weine vorzustellen. Tipp: Gäste aus mediterranen<br />

Ländern sind häufig nicht die kräftige Säure deutscher Weine gewöhnt. Hier hilft die Auswahl eines sehr reifen Jahrgangs<br />

wie 2003, in dem auch die Rieslinge einen runden Charakter zeigen. Alternativ bieten sich Rebsorten mit zurückhaltender<br />

Säure an, beispielsweise Burgundersorten oder Silvaner. Bei einem größeren Menü mit vielen Weinen wird sich Ihr Gast wahrscheinlich<br />

auch über ein Gewächs aus seiner Heimat freuen. Besonders Gäste aus Frankreich, Spanien und Italien, aber auch<br />

aus den USA, sind dann meist angenehm überrascht. „Mut zur Lücke“ heißt meine letzte Empfehlung. Denn niemand kann alles<br />

wissen, und beim Wein kommt es schließlich auf eine einzige Bewertung an: Er soll schmecken. t<br />

DWI/Hartmann<br />

Stelton A/S


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ist gar nicht so einfach.<br />

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können einem schon mal Kopfzerbrechen<br />

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Krankheitsfall ist man oft auf sich<br />

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AUSZUG<br />

„IDEEN<br />

44<br />

ENTSTEHEN<br />

DURCH NEUGIER“<br />

Waren Sie schon als Kind ein Erfindertyp?<br />

Meine Eltern und meine ehemaligen Mitschüler<br />

behaupten, ich sei schon immer ein sehr kreativer<br />

Mensch gewesen. Als Jugendlicher habe ich<br />

ein Musical geschrieben, Theaterstücke inszeniert<br />

und in der Schule Aufführungen organisiert.<br />

Ich habe mich also schon sehr früh mit den<br />

Inhalten meines heutigen Berufes beschäftigt.<br />

Was war das Erste, was Sie erfunden haben?<br />

Mit zwölf oder dreizehn Jahren war ich bei den<br />

Pfadfindern. Damals haben wir uns häufig<br />

Gruppenspiele einfallen lassen. Ich habe seinerzeit<br />

ein „Falkenschach“ für sechs Personen<br />

erfunden – ein sehr komplexes Spiel, das wir<br />

immer gern gespielt haben.<br />

Wie kommen Ihrer Meinung nach Ideen in die<br />

Welt? Hauptsächlich durch Neugier. Leider ist<br />

die Tugend, seine Neugier zu pflegen, ein wenig<br />

verloren gegangen. Schuld ist unter anderem<br />

die dauernde Medienberieselung, die die eigene<br />

Neugier hemmt. Wer neugierig ist und viele<br />

Fragen stellt, bekommt viele Antworten.<br />

Dadurch lernt man viel und kann Ideen miteinander<br />

vernetzen. Und schon ist man mittendrin<br />

COACHING ZONE q<br />

in der Kreativität. Denn nur durch Vernetzung<br />

entsteht Kreativität.<br />

Gehört zu einem kreativen Geist auch eine<br />

Portion Erfahrung? Natürlich. Denn je mehr<br />

Erfahrung man hat, umso besser kann man<br />

seine Ideen miteinander verknüpfen. Es heißt,<br />

kreative Mathematiker hätten ihre beste Zeit<br />

zwischen 19 und 21 Jahren. Ich glaube, dass<br />

diese Schöpfungsphase bei Geisteswissenschaftlern<br />

und künstlerischen Berufen länger<br />

anhält.<br />

Steigt die Kreativität mit dem Alter? Als ich<br />

mit 21 Jahren Discjockey bei Radio Luxemburg<br />

war, sagte mir ein Kollege: „Wenn du in dem<br />

Tempo weitermachst wie bisher, bist du in fünf<br />

Jahren ausgelaugt.“ Ich habe das Gefühl, das<br />

Tempo seither nie gedrosselt zu haben, und<br />

von ausgelaugt kann bei mir keine Rede sein.<br />

Im Gegenteil: Mir fällt heute mehr ein als früher.<br />

Wie gehen Sie an die Ideenfindung heran?<br />

Es gibt zwei Wege: Man kann mit System und<br />

Methode an die Sache herangehen oder sein<br />

Unterbewusstsein beobachten. Es wurde schon<br />

SWR/Krause-Burberg<br />

Schauspieler, Journalist, Fernsehproduzent,<br />

Moderator, Ideengeber –<br />

FRANK ELSTNER ist ein Vielberufener.<br />

Er hat eine ganze Reihe von<br />

Fernsehshows erfunden, darunter den<br />

Dauerbrenner „Wetten, dass...?“.<br />

Sabine Olschner sprach mit ihm über<br />

Neugier und Kreativität.<br />

oft genug berichtet, dass ich „Wetten,<br />

dass...?“ mehr oder weniger im Halbschlaf<br />

erfunden habe. Ich bin daher der Meinung:<br />

Man muss auf seine innere Stimme hören, auf<br />

Träume und Begegnungen reagieren und sich<br />

Gedanken darüber machen. Von Menschen,<br />

die gedankenlos sind, ist keine Kreativität zu<br />

erwarten.<br />

Sie haben im Rundfunk und beim Fernsehen<br />

viel erreicht. Wie definieren Sie Karriere?<br />

Für mich bedeutet Karriere der Zustand, der es<br />

mir über die vielen Jahre erlaubt hat, meiner<br />

Neugier nachzugehen. Dazu gehört, dass ich<br />

es mir zum Beispiel leisten kann, nach Paris zu<br />

fliegen, weil mich dort etwas neugierig macht.<br />

In meinem Beruf braucht man für die Kreativität<br />

auch eine gewisse Mobilität. Im Grunde definiert<br />

Karriere aber jeder anders. Für alle gilt: Wenn<br />

man erreicht hat, was man werden will, hat<br />

man Karriere gemacht.<br />

Sie moderieren eine Serie über Wein für den<br />

Hessischen Rundfunk und den Südwestrundfunk<br />

– sind Sie dadurch zum Weinexperten<br />

geworden?<br />

Mir macht es Spaß, die Sendung zu moderieren,<br />

aber ich war nie ein großer Weinkenner.<br />

Was mich allerdings sehr überrascht hat, sind<br />

die vielen verschiedenen Meinungen über die<br />

Verschlüsse von Weinflaschen: Es gibt Glas-,<br />

Kork- oder sogar Drehverschlüsse – worüber<br />

man früher die Stirn gerunzelt hat. Doch wenn<br />

man nachfragt, stellt man plötzlich fest, dass<br />

Dinge, die man früher abwertend beurteilt<br />

hat, heute vielleicht eine Menge Vorteile bieten.<br />

Mein Fazit: Man muss immer neugierig<br />

sein und Dinge hinterfragen – womit wir wieder<br />

am Anfang unseres Gesprächs wären...<br />

AUS JEDEM SATZ von Frank Elstner spricht Hingabe. Und Hingabe<br />

ist das Zauberwort für Kreativität und Selbstbestimmung. Wer seine Arbeit mit Hingabe macht, wird sie gut<br />

machen. Wer sie mit Hingabe macht, übernimmt Verantwortung. Wir sehen bei jeder Verkäuferin, bei jedem Lehrer,<br />

bei jedem Manager, bei jeder Schauspielerin, ob sie ihre Arbeit mit Hingabe machen oder nicht. Der Unterschied:<br />

Wer seine Arbeit mag, strahlt. Die anderen zeigen ihren Unmut. Sie können sich an jedem Punkt Ihrer Karriere<br />

fragen: Mache ich das hier wirklich gern? Bin ich am richtigen Platz? Im richtigen Umfeld? Wenn ja: Feiern Sie<br />

dieses große Glück. Wenn nicht? Dann sollten Sie sich Alternativen ansehen: Wo könnte ich meine Talente,<br />

meine Erfahrung, meine Werte besser einbringen? Was ist mir wichtig, wofür lohnt es sich, mich zu bemühen?<br />

Schreiben Sie alle Alternativen auf, die Ihnen einfallen. Klopfen Sie sie dann auf Realisierungsmöglichkeiten ab. Das Denken in Alternativen<br />

bringt wahre Freiheit.t<br />

Sabine Asgodom, Management-Trainerin, Coach und Buchautorin, München


Natürlich erfordert ein neues Design<br />

Talent. Und Teamwork.<br />

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Als einer der innovativsten Arbeitgeber der Automobilindustrie arbeitet DaimlerChrysler weltweit mit über<br />

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Vom 31. März bis 1. April 2006 in München.<br />

Erleben Sie, wie man Wissen in Wirkung verwandelt. An den Beispielen Risikomanagement und Übertragungstechnologie zeigen wir Ihnen,<br />

wie Sie die Wirtschaft von zwei Seiten anpacken und an den entscheidenden Schnittstellen richtungsweisende Strategien entwickeln.<br />

Bewerben können sich herausragende Studierende, Promovierende und Young Professionals (2–4 Jahre Berufserfahrung) der oben genannten<br />

Fachrichtungen. Schicken Sie Ihre vollständigen Unterlagen bis zum 24. Februar an:<br />

Nadine Engels, The Boston Consulting Group, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, Telefon: (02 11) 30 11-32 44, E-Mail: multitalente@bcg.com<br />

Weitere Informationen unter: www.bcg.de/multitalente<br />

Künstler: Oliver Sperl, 2005

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