BerufSZiel 01.06
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HANDWERKSZEUG<br />
Aufstrebende Märkte<br />
Wo stehen die Chancen für eine berufliche Karriere am<br />
besten? Klaus Burmeister, Geschäftsführer von Z_punkt<br />
The Foresight Company in Essen, rät, genau zu beobachten,<br />
wo die Märkte der Zukunft liegen: „Menschen, die Karriere<br />
machen wollen, müssen ständig am Puls der Wirtschaft<br />
bleiben. Sie müssen selbst entscheiden, wo sie in Zukunft<br />
arbeiten möchten – in welcher Region und auch in welcher<br />
Branche. Dabei sollten sie nicht nur gebannt auf China<br />
schauen. Auch die aufstrebenden Märkte und die Nischenmärkte<br />
wie die Baltischen Staaten, Russland, Südafrika<br />
oder Dubai sind hochinteressant.“ Das Baltikum und Russland<br />
bieten zum Beispiel Chancen im Energie- und Telekommunikationsbereich,<br />
Dubai hingegen im Tourismus, so Burmeister.<br />
„Zudem ist die Konkurrenz in diesen Ländern geringer<br />
als zum Beispiel in den USA oder in China.“<br />
Asien wird allgemein eine große wirtschaftliche Zukunft vorausgesagt.<br />
Young Professionals, die in einem großen Unternehmen<br />
Karriere machen wollen, sollten auf jeden Fall<br />
Erfahrungen in einem asiatischen Markt sammeln, ist die<br />
einhellige Meinung von Experten.<br />
Doch auch außerhalb von Asien gibt es reichlich Gelegenheit,<br />
sich beruflich zu profilieren. Imke Keicher, Unternehmensberaterin,<br />
Moderatorin und Expertin für „Future Work“<br />
und „Future Leadership“ beim Zukunftsinstitut betrachtet<br />
zum Beispiel Lateinamerika als interessanten Markt für die<br />
künftige Führungselite. Auch der Zukunftsfachmann Burmeister<br />
meint: „Lateinamerika ist ein gigantischer Markt –<br />
unter der Bedingung, dass Brasilien und Venezuela ihre wirtschaftlichen<br />
Probleme in den Griff bekommen. Auch Mexiko<br />
darf man bei seinen Überlegungen nicht vergessen.“ Das<br />
Zukunftsinstitut sieht São Paulo, die Hauptstadt Brasiliens,<br />
als „Seismograph und Trendlokomotive Lateinamerikas“.<br />
Daher gelte es für viele Unternehmen, diesen „globalen<br />
Brückenkopf“ mit Investitionen zu sichern.<br />
Nicht erst seit der Erweiterung der Europäischen Union blicken<br />
viele Unternehmen auch Richtung Ostene<br />
. Der Ost-Ausschuss<br />
der Deutschen Wirtschaft, eine Interessenvertretung<br />
deutscher Unternehmen, unterstützt und fördert deren<br />
Engagement in Russland, Belarus, Ukraine, Zentralasien,<br />
Kaukasus, Baltikum und Südosteuropa. Juliane von Hennig<br />
vom Ost-Ausschuss ist von der wachsenden Bedeutung der<br />
Märkte überzeugt: „Russland ist einer der entscheidenden<br />
Zukunftsmärkte in Mittel- und Osteuropa. Neben Metropolen<br />
wie Moskau und St. Petersburg rücken auch andere russische<br />
Regionen wie die Gebiete Nowgorod, Jaroslawl, Swerdlowsk,<br />
Omsk oder die Republiken Baschkortostan und<br />
Tatarstan mehr und mehr in den Blickwinkel ausländischer<br />
Investoren.“ Auch das Zukunftsinstitut ist sicher, dass sich<br />
Riga als wichtige Kommunikations- und Serviceplattform<br />
zwischen Ost und West durchsetzen wird: „Die lettische<br />
Hauptstadt wird ein Zentrum der Zukunft sein.“ Diese Rolle<br />
wird laut des Zukunftsinstituts auch Krakau einnehmen:<br />
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CAMPUSGOES EAST<br />
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Auch die Hochschulen haben den wachsenden Wirtschaftsmarkt Asien im Fokus und bieten<br />
ihren Studenten Aufbaustudiengänge an.<br />
Die Hochschule für Bankwirtschaft in Frankfurt am Main wird in Kürze mit dem Shanghai<br />
International Banking and Finance Institute in Shanghai einen Master of Finance auflegen.<br />
www.hfb.de<br />
Die Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin bietet ein 14-monatiges „MBA European-Asien<br />
Programme“ als Vollzeitstudium an. www.mba-berlin.de<br />
Die Insead Business School in Fontainebleau hat einen eigenen Campus in Singapur.<br />
www.insead.edu<br />
Die Wharton University of Pennsylvania plant „Short-Term Executive Education Programs”<br />
in China. www.wharton.upenn.edu<br />
Zwischen der London Business School und der Hong Kong University besteht ein Austauschprogramm.<br />
www.london.edu<br />
Die Goethe Business School bietet für einige Fakultäten die Möglichkeit, ein Auslandssemester<br />
in Hongkong oder Peking zu verbringen. www.frm-germany.de<br />
Im Fox International Fellowship Programm der Yale Universität haben herausragende Studenten<br />
der elf Top-Universitäten der Welt Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.<br />
www.yale.edu/ycias<br />
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) bietet die China Educational Technology<br />
Initiative. An der Fudan Universität oder den Universitäten von Peking und Shandong treffen<br />
sich Studenten in internationalen Gruppen. http://web.mit.edu<br />
SCHNELLTEST<br />
FÜR FERNWEH-HUNGRIGE<br />
Sind Sie bereit für den Sprung ins Ausland? Bastian Broer, Ostasien-Referent beim Institut für<br />
Interkulturelles Management (IFIM) in Rheinbreitbach, bietet eine Checkliste für berufsbedingte<br />
Globetrotter:<br />
Gehören Sie in Ihrem Unternehmen zu den Leistungsträgern? Sind Sie überdurchschnittlich<br />
gut? Dann bringen Sie beste Voraussetzungen mit, im Ausland interkulturelle Barrieren zu überwinden.<br />
Liegt Ihnen die Mentalität des Landes, in das es Sie beruflich zieht? Sind Sie zum Beispiel ein<br />
pragmatischer Mensch, passen Sie wunderbar nach China. Mit Risikofreude sind Sie bestens in<br />
Südkorea aufgehoben. Werfen Sie einen Blick auf die Werte der Kulturen und überprüfen Sie,<br />
ob diese mit Ihren Werten übereinstimmen.<br />
Passt ein Auslandseinsatz in Ihre private Lebensplanung? Wenn Sie Ihr Haus gut vermieten<br />
können oder vielleicht auch ein paar Jahre leer stehen lassen können, fällt Ihnen der Umzug<br />
ins Ausland sicherlich leichter. Ob Sie Ihre Mietwohnung räumen oder untervermieten wollen,<br />
hängt von der Dauer des Einsatzes und Ihren anschließenden beruflichen Plänen ab.<br />
Was sagt Ihr Partner zu Ihren Plänen? Eine „Doppelkarriere“ zusammen mit Ihrem Partner ist<br />
nur selten möglich. Das bedeutet, dass derjenige, der mit ins Ausland zieht, seine Karriere in<br />
der Regel aufgeben muss. Sehr gut verbinden lässt sich ein Berufsabschnitt im Ausland mit<br />
Elternzeiten des Partners, besonders dann, wenn die Kinder noch klein sind.<br />
Wie sieht es mit Ihrer Gesundheit aus? Planen Sie zum Beispiel einen Karrieresprung in die<br />
Millionenstadt Peking, dürfen Sie kein Asthmatiker sein.<br />
Was sind Ihre wahren Motivationen für den Sprung ins Ausland? Wenn Sie nur „auf der Flucht<br />
sind“, weil Sie von Deutschland genug haben, ist Ihnen von einem Auslandseinsatz abzuraten.<br />
Dazu müssen Sie den Überblick behalten: Arbeitsprozesse der Mitarbeiter anstoßen, begleiten und aufeinander abstimmen. Sie sollten<br />
die Arbeitsschritte in regelmäßigen Abständen verfolgen, koordinieren und kontrollieren. 2. Fremdsprachenkenntnisse. Sind Sie<br />
verhandlungssicher? 9 Englisch reicht längst nicht überall aus. Um alle Teammitglieder zu erreichen, müssen Sie eine angemessene<br />
Gesprächsposition einnehmen können, gerade wenn es um länderübergreifende Tätigkeiten geht. 3. Teamfähigkeit. Sie bezeichnen<br />
sich als teamfähig und sozialkompetent. Doch gilt das für Sie auch bezüglich anderer Konfessionen, Rituale und Gebräuche? Auch dann,<br />
wenn Frauen eine untergeordnete Stellung zukommt oder wenn die Äußerung Ihrer politischen Meinung zu ernsten Schwierigkeiten führen<br />
kann? Akzeptanz, Respekt, Sensibilität für regionale Gepflogenheiten und vor allem Anpassungsbereitschaft sind im Ausland geboten.<br />
4. Kommunikationsfähigkeit. Eine freundliche und unaufdringliche Art, Ihre Anliegen und Ziele zu erläutern und Ihre Meinung zu<br />
vertreten, ist ideal. Doch in interkulturellen Gesprächssituationen herrscht häufig gegenseitige Unwissenheit und Unsicherheit. Hier war-<br />
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