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BerufSZiel 01.06

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HANDWERKSZEUG<br />

„Keine andere Stadt in Polen bietet eine gelungenere Verdichtung<br />

aus akademischer Tradition, Bildungsbewusstsein<br />

und Hightech-Adaptivität.“<br />

Interkulturelles Fitnessprogramm<br />

Ob Asien, Lateinamerika oder Osteuropa – bevor man sich<br />

auf das Abenteuer Ausland einlässt, sollte man zunächst<br />

kritisch überprüfen, ob man für das Ausland überhaupt<br />

geschaffen ist. Denn die Voraussetzungen für einen Job im<br />

Ausland sind nicht unbedingt die gleichen wie für eine Stelle<br />

in einem deutschen Unternehmen.<br />

Da ist zunächst einmal die Sprachhürde zu meistern. Fließendes<br />

Englisch ist absolute Grundvoraussetzung für die<br />

Arbeit in den meisten Ländern – und damit ist tatsächlich<br />

fließend gemeint. Schulenglischkenntnisse reichen bei weitem<br />

nicht aus, vorteilhaft sind längere Aufenthalte im englischsprachigen<br />

Ausland oder zumindest gründliche, über längere<br />

Zeit dauernde Sprachkurse. Nicht in allen Ländern hat<br />

sich jedoch bereits Englisch als Business-Sprache durchgesetzt.<br />

Wer in Lateinamerika reüssieren will, kommt kaum<br />

um Spanisch oder Portugiesisch herum. In lateinamerikanischen,<br />

asiatischen und osteuropäischen Ländern haben<br />

häufig nur Kollegen auf dem Managementlevel gute Englischkenntnisse<br />

– und selbst hier sollte man nicht unbedingt<br />

perfekte Sprachkenntnisse erwarten. Wer also etwas<br />

bewegen will an seinem neuen Arbeitsplatz im Ausland, sollte<br />

den Willen zeigen, die Landessprache zu lernen. Nicht<br />

nur bei der persönlichen Integration im neuen Land helfen<br />

erste Kenntnisse der Landessprache – auch bei der täglichen<br />

Arbeit und dem Kontakt mit den Mitarbeitern haben<br />

Grundkenntnisse in Chinesisch oder Russisch schon so<br />

manche Tür geöffnet.<br />

Sprache allein reicht jedoch nicht aus. Interkulturelles Wissen<br />

ist häufig noch viel wichtiger. Keicher: „Wer die Grundlagen<br />

der Höflichkeit und der Ess- und Tischkultur beherrscht<br />

und den Umgang mit Zeit und Emotionen sowie die Bedeutung<br />

der Familie kennt, hat es bei vielen Geschäftsbeziehungen<br />

leichter.“ Sich Basiswissen über die Geschichte und<br />

Geistesgeschichte des Landes anzueignen, sei ebenfalls<br />

empfehlenswert. Dabei muss man nicht die Kultur bis ins<br />

Kleinste verstehen. Häufig hilft bereits Offenheit bis hin zur<br />

Neugierde auf die fremden Kulturen. Menschen mit hoher<br />

Flexibilität, die schnell in Alternativen denken können, seien<br />

im Ausland klar im Vorteil. „Das Arbeiten in einer anderen<br />

Kultur ist immer auch ein Wachstumserlebnis, eine Chance,<br />

( )<br />

36<br />

Buchtipps – drei Klassiker zum Thema<br />

interkulturelles Arbeiten:<br />

Geert Hofstede: Cultures and Organizations,<br />

The McGraw-Hill Companies 2004, 23,95 Euro<br />

FonsTrompenaars / Charles Hampden-Turner:<br />

Riding the Waves of Culture, The McGraw-Hill<br />

Companies 1998, 33,50 Euro<br />

Fons Trompenaars / Charles Hampden-Turner:<br />

Managing People Across Cultures,<br />

Capstone Publishing Ltd 2004, 17,59 Euro<br />

sich selbst besser kennen zu lernen und neue Methoden und<br />

Stile auszuprobieren“, weiß Keicher aus eigener Erfahrung.<br />

Junge Führungskräfte werden schnell die unterschiedlichen<br />

Arbeitsstile erkennen. Die „Future-Leadership“-Expertin erläutert:<br />

„Sie müssen cross-kulturelle, oft auch virtuelle Teams<br />

managen können. Selbsttransparenz und Selbstvertrauen<br />

sind dazu ganz entscheidend.“ Das bedeutet, sich selbst gut<br />

zu kennen: Welchen Arbeitsstil, welchen Führungsstil habe<br />

ich? Wie wirkt mein Kommunikationsstil auf andere? Welche<br />

Stärken bringe ich mit, welche Schwächen? Keicher: „Wer<br />

über seine Eigenarten lächeln kann, gewinnt leichter Sympathie<br />

und das Vertrauen seiner Kollegen, offen Themen anzusprechen.<br />

Mit Humor und einer positiven Grundhaltung kann<br />

man besonders im interkulturellen Umfeld viele Situationen<br />

entschärfen und viel Energie freisetzen.“<br />

MBA<br />

MBA = AUSLANDSKARRIERE? Eine Garantie dafür gibt es nicht. Sicher<br />

ist jedoch: Wer einen Master of Business Administration vorweisen kann, hat bei Jobs mit Auslandsbezug<br />

bessere Karten. Vorausgesetzt, er hat seinen MBA bei der „richtigen“ Schule absolviert.<br />

Denn nicht der Titel an sich ist das Wertvolle für den Absolventen, sondern die Erfahrungen,<br />

die er während des Aufbaustudiums gesammelt hat. Künftige Arbeitgeber achten in der<br />

Regel darauf, dass der MBA in einem internationalen Umfeld erworben wurde – ein Studium im<br />

Ausland oder zumindest eines mit starkem internationalen Bezug bringt am meisten. Einblicke in<br />

die Arbeitweisen von Kollegen anderer Länder, Teamwork in international gemischten Teams und<br />

nicht zuletzt die verbesserten Englisch-Kenntnisse sprechen für den international anerkannten<br />

Abschluss. Praxisnah sollte das Studium darüber hinaus sein und gute Professoren im Programm<br />

haben. Nicht zu unterschätzen sind auch die Netzwerke, die sich aus dem Studium und darüber<br />

hinaus ergeben: Wer Ex-Kommilitonen auf der ganzen Welt als Ansprechpartner hat, wird schneller<br />

in fremden Ländern Fuß fassen als Mitarbeiter, die beruflich nie einen Schritt aus Deutschland<br />

herausgekommen sind. Bei der Wahl der MBA-Schule gilt: Den „besten Anbieter“ gibt es<br />

nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Kriterien ihm für seinen Abschluss wichtig<br />

sind, und eine Schule suchen, die zu seiner persönlichen Job- und Lebensplanung passt. (SOL)<br />

Linktipps: www.mba-info.de • www.mba-association.de • www.mba-gate.de • www.review.de<br />

tet neben neuen Erfahrungen manche Herausforderung auf Sie. 5. Flexibilität. Neben der Bereitschaft zu reisen, mit anderen Wohnoder<br />

Lebensumständen klarzukommen, heißt Flexibilität auch, unempfindlich gegenüber längeren Arbeitszeiten zu sein. Unterschätzen<br />

Sie nicht die Zusatzbelastung durch höheren Lernaufwand: Neben Sprachen lernen Sie auch neue Systeme, Gesellschaftsaspekte und<br />

Kulturen kennen. Sie müssen in kurzer Zeit neue Themen aufarbeiten und sich in eine neue Umgebung einleben. 6. Medienkompetenz.<br />

IT- und Informationsstrukturen sind oft schon am heimischen Arbeitsplatz tückisch. Der Schritt über Deutschlands oder gar Europas<br />

Grenzen wird Ihre Medienkompetenz fordern: Wie sind die elektronischen Kommunikationswege im neuen Unternehmen? Bedarf es gar<br />

anderer Programmiersprachen? Sorgen Sie dafür, dass Ihre PC-Kenntnisse ausreichend sind, damit Sie sich schnell neuen Situationen<br />

anpassen können. Bringen Sie all diese Fähigkeiten mit, können Sie ernsthaft über einen Schritt in die internationale Arbeitswelt nachdenken.t<br />

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