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BerufSZiel 01.06

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LEBENSZIEL<br />

AUFGABEN<br />

EINES MANAGERS<br />

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16<br />

1. Für Ziele sorgen<br />

Ohne Ziele gibt es kein Management. Ich sage ausdrücklich „für Ziele sorgen“ und<br />

nicht „Ziele vereinbaren“ oder „Ziele vorgeben“. Ob man sie vereinbart (wofür vieles<br />

spricht) oder sie vorgibt, hängt von der Situation ab. Die Aufgabe als solche besteht<br />

darin, dafür zu sorgen, dass man überhaupt Ziele hat, und zwar klare und präzise.<br />

2. Organisieren<br />

Führungskräfte müssen ihre Bereiche selbst organisieren, sowohl die Strukturen als<br />

auch die Prozesse. Ob sie sich dabei von Fachleuten helfen lassen, ist zweitrangig.<br />

Es bleibt aber ihre Aufgabe, für eine vernünftige, funktionierende Organisation zu<br />

sorgen, und sie tragen die Verantwortung dafür.<br />

3. Entscheiden<br />

Wer entscheidet, ist eine Führungskraft – ganz unabhängig von Rang und Status;<br />

und wer nicht entscheidet, ist keine Führungskraft. Entscheiden ist zwar nicht die<br />

einzige Managementaufgabe; es ist aber doch die kritische Aufgabe. In der Entscheidung<br />

kommt alles zusammen und wird gewissermaßen „auf den Punkt<br />

gebracht“.<br />

4. Kontrollieren<br />

Kontrollieren gehört zu den elementaren Aufgaben der Führung. Man hat nur die<br />

Wahl zwischen verschiedenen Arten der Kontrolle. Über die Notwendigkeit von Kontrolle<br />

als solcher sollte es keine Diskussion geben. Grundlage der Kontrolle sind<br />

Messen und Beurteilen. Wo immer man messen kann, sollte man das tun. Aber<br />

man muss berücksichtigen, dass das im engeren Sinne nicht immer möglich ist.<br />

Daher gehören auch das Urteilen und Beurteilen zur Aufgabe der Kontrolle.<br />

5. Menschen fördern und entwickeln<br />

Die Förderung von Menschen muss die oberste Priorität haben – nicht<br />

zuletzt deshalb, weil die meisten Führungskräfte sich mit dieser Aufgabe schwerer<br />

tun als mit den anderen. Förderung und Entwicklung von Menschen sind nicht identisch<br />

mit Motivation. Menschen zu entwickeln heißt vor allem, sie nicht ändern zu<br />

wollen, sondern sie so zu nehmen, wie sie sind, und daraus das Beste zu machen.<br />

Es heißt, ihre Stärken zu nutzen und ihre Schwächen bedeutungslos zu machen –<br />

dadurch, dass man sie dort einsetzt, wo ihre Schwächen keine Rolle spielen.<br />

Aus: Fredmund Malik: Führen Leisten Leben. Wirksames Management für eine neue<br />

Zeit. Wilhelm Heyne Verlag München 2005<br />

Führungskräfte überhaupt gefordert. Motivation nützt in diesem<br />

Fall nichts. Stattdessen müssen sie den Mitarbeitern<br />

beibringen, in ihrer Arbeit einen Sinn zu sehen. Ärzte, Pflegepersonal,<br />

Polizisten oder Feuerwehrleute fragen niemals nach<br />

Motivation. Sie verrichten ihre Arbeit aus ganz anderen Gründen.<br />

Eine große Rolle spielt dabei das Wort Pflichtbewusstsein,<br />

das vielleicht ein bisschen aus der Mode gekommen<br />

ist. Bei der Arbeit geht es jedoch vorrangig erst einmal<br />

darum, eine Pflicht zu erfüllen. Wer immer Spaß haben und<br />

motiviert werden will, ist in den meisten Unternehmen<br />

schlecht aufgehoben<br />

Kann jeder Mensch lernen, eine Führungskraft zu werden –<br />

oder braucht es dazu angeborenes Talent?<br />

Führung ist ein Handwerk. Es gibt sicherlich Menschen, die<br />

mehr Talent haben als andere und denen daher vieles leichter<br />

fällt. Diejenigen ohne Talent müssen und können das<br />

Handwerk aber auch erlernen. Und mit einer systematischen<br />

und kontinuierlichen Ausbildung können sie mit Sicherheit<br />

um Längen besser werden als viele der heutigen Führungskräfte.<br />

Wichtig ist, sich rechtzeitig einen oder mehrere Mentoren<br />

zu suchen, die helfen können, wenn man eine wirklich<br />

schwierige Aufgabe vor sich hat. Ein Beispiel sind Fusionen:<br />

Die meisten Manager stehen zum ersten und vielleicht auch<br />

zum einzigen Mal in ihrem Leben vor solch einer schwierigen<br />

Situation. Selbst die größten Talente machen hier häufig Fehler.<br />

Wer Mentoren hat, die ihn unterstützen oder beraten, ist<br />

klar im Vorteil.<br />

Junge Führungskräfte werden ja häufig ins kalte Wasser<br />

geworfen.<br />

Für eine begrenzte Zeit ins kalte Wasser geworfen zu werden,<br />

ist nicht das Schlechteste. Vorausgesetzt, es ist sichergestellt,<br />

dass die Person, die Abteilung, das Team oder das<br />

Projekt nicht zu Schaden kommt. Der Vorgesetzte muss aber<br />

bereitstehen, um Hilfe zu leisten, wenn es nötig wird. Denn<br />

ein Misserfolgserlebnis kann bei der Nachwuchsführungskraft<br />

bleibende Schäden anrichten.<br />

Wo lässt sich das Führen von Menschen und Unternehmen<br />

am besten lernen?<br />

Die meisten Führungskräfte lernen durch Versuch und Irrtum,<br />

die Minderheit von einem hervorragenden Chef. Von seinem<br />

Vorgesetzten kann man so viel lernen. Er muss dazu kein<br />

Universalgenie sein, er muss nicht einmal herausragende<br />

soziale Kompetenzen haben – aber er muss sein Handwerk<br />

beherrschen und pflichtbewusst, seriös, gründlich und gewissenhaft<br />

arbeiten. Er muss eine Person sein, die als Beispiel<br />

akzeptiert e wird. Mein Tipp: Einmal in der Woche sollten<br />

sich Chef und angehende Führungskraft zusammensetzen<br />

und über das Gelernte reden. Was ist dem jungen Mitarbeiter<br />

aufgefallen, was hat er gelernt, was hätte der Chef besser<br />

machen können? Leider macht so etwas fast niemand.<br />

Wie sinnvoll ist eine Managementausbildung?<br />

Nehmen Sie das Beispiel des Bergführers, der durchaus mit<br />

einem Manager zu vergleichen ist: Auch Bergführer müssen<br />

Menschen unter oft schwierigen Bedingungen durch unwegsames<br />

Gelände führen. Sie müssen Gefahrensituationen<br />

beherrschen und anderen helfen, ihre Ängste zu überwinden.<br />

Wer eine Bergführerausbildung beginnt, ist in der Regel<br />

bereits ein erfahrener Alpinist, der schon vieles erlebt hat.<br />

Fachlich kann ihm niemand mehr etwas beibringen – aber<br />

Menschen führen kann er nicht. Das lernt er erst in der Ausbildung.<br />

Genauso sollten auch Manager erst lernen zu führen,<br />

wenn sie ihr fachliches Metier beherrschen.<br />

Welchen Führungsstil halten Sie für den besten?<br />

Viel wichtiger als ein bestimmter Führungsstil sind Manieren,<br />

Anstand, Kinderstube. Selbst wenn man eine schlechte<br />

schließlich in angebrachten Situationen. Seien auch Sie sich 9 Ihrer Stärke und Macht bewusst, nutzen Sie Lautstärke und gesunde<br />

Aggression – aber nur wenn es angebracht ist, zum Beispiel wenn Mitarbeiter Grenzen überschreiten oder wenn Gefahr droht.<br />

Macht im Dauereinsatz verliert an Kraft. Folgen Sie außerdem der Work-Life-Balance des Löwen: Gönnen Sie sich und Ihren Mitarbeitern<br />

auch mal eine „Verdauungspause“ und sorgen Sie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Erholung – denn<br />

eine entkräftete Herde kann nicht überleben. Identifizieren Sie sich eher mit einem Elefanten? Dann tragen Sie alles in sich, um<br />

eine gute Führungskraft zu sein: Feinfühligkeit und Fürsorge, gepaart mit Stärke, Souveränität und den Stoßzähnen als gute Verteidigungs-<br />

und Angriffsinstrumente. Die Größe des Elefanten erlaubt es, Weitblick und Übersicht zu behalten. Gleichzeit behält er<br />

Kontakt zum Boden: Sein sensibler Rüssel ertastet kleinste Gegenstände auf der Erde, seine empfindlichen Füße bemerken auch<br />

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