BerufSZiel 01.06
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PULSZONE<br />
WER SICH MIT WEIN auskennt, zeigt Stil und hat ein Smalltalk-Thema für Geschäftsessen,<br />
mit dem er besonders ausländische Gäste für die Spezialitäten des eigenen Landes begeistern kann.<br />
Ein Crashkurs mit der Deutschen Weinkönigin. VON SYLVIA BENZINGER<br />
38<br />
WEIN<br />
Sylvia Benzinger, 26, ist Weinbetriebswirtin<br />
und derzeit amtierende Deutsche<br />
Weinkönigin. Ein Jahr lang vertritt sie die<br />
Interessen der deutschen Winzer und<br />
des deutschen Weines in aller Welt. Sie<br />
lebt in Kirchheim an der Weinstraße.<br />
caveCo<br />
DWI/Hartmann<br />
WISSEN<br />
Erlaubt ist, was gefällt – und was schmeckt. Jedem Genießer<br />
kann man nur empfehlen, zu probieren und seinem<br />
eigenen Geschmack zu vertrauen. Es gibt keine starren<br />
Regeln, doch es kann durchaus hilfreich sein, sich an<br />
gewissen Erfahrungswerten zu orientieren, zum Beispiel<br />
dass zu leichten, zarten Speisen auch leichte, trockene<br />
Weine passen. Entsprechend empfiehlt sich zu einem kräftigen<br />
oder gut gewürzten Essen auch ein kräftiger, würziger<br />
Wein. Denn weder soll der Wein die Speisen, noch sollen<br />
die Speisen geschmacklich den Wein überlagern.<br />
Die Korrespondenzen zwischen gutem Essen und gutem<br />
Wein sind zahllos, und was kann es Schöneres geben, als<br />
sie zu studieren. Das Schöne an den deutschen Weinen ist,<br />
dass sie sehr variationsreich in ihrer Geschmacksausprägung<br />
sind. Es gibt kaum ein Gericht, das nicht von einem<br />
heimischen Wein harmonisch begleitet werden kann.<br />
Damit ein zartes Gewächs geschmacklich zu seinem Recht<br />
kommt, sollte man es zu Beginn servieren. Je weiter das<br />
Mahl fortgeschritten ist, desto mehr an Aroma, Gehalt und<br />
Fülle kann serviert werden. Bei offiziellen Anlässen – beispielsweise<br />
einem Geschäftsessen – kann man Souveränität<br />
beweisen, indem man den Sommelier oder Weinkellner<br />
bittet, eine Weinempfehlung abzugeben. Wenn die Gruppe<br />
klein ist und das mehrgängige Menü es zulässt, mehrere<br />
Weine zu trinken, kann es durchaus auch angeraten sein,<br />
aus den offenen Weinen auf der Weinkarte zu wählen und<br />
zu jedem Gang eben ein Glas des passenden Weines zu<br />
bestellen. Ein guter Sommelier, als hilfreicher Partner des<br />
Gastes, wird auf diese Möglichkeit hinweisen. Im Restaurant<br />
wird dem Gastgeber ein kleiner Probierschluck des<br />
geöffneten Weines gereicht. Diese Gelegenheit sollte man<br />
nutzen, ins Glas zu schnuppern, den Wein zu kosten und<br />
möglichen unangenehmen Geschmack zu reklamieren, denn<br />
ein „Korkschmecker“ ist keine Seltenheit und kann den<br />
Gästen den Genuss verderben.<br />
COACHING ZONEq<br />
WEIN IST EIN feines Genussmittel, angenehmes Lebensmittel<br />
oder gar gesunde Medizin mit hohem Spaßfaktor. Das richtige Glas Wein zur richtigen Zeit kann schnell zum<br />
Kommunikationskatalysator werden und/oder entspannend sein. Doch seit Wein zum gesellschaftlichen Prestigefaktor<br />
geworden ist, kommt für manche Weinfreunde ein gewisser Stressfaktor dazu. Wie bewege ich<br />
mich sicher auf dem glatten Parkett der richtigen Weinauswahl? Eins vorweg: Sie müssen nicht zum Weinexperten<br />
mutieren, um im Restaurant überleben zu können, ein wenig Basiswissen kann aber nicht schaden.<br />
Das ist leicht zu lernen. Tipp: Sie nehmen zum Beispiel Jens Priewes Buch „Wein – die neue große<br />
Markus Del Monego ist Master of Wine und Sommelierweltmeister 1998. www.caveco.de<br />
WIRKT<br />
DWI/Hartmann