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BerufSZiel 01.06

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LEBENSZIEL<br />

FÜHREN<br />

„Führungskräfte motivieren Mitarbeiter“, „Mitarbeiter sollen Spaß an der Arbeit<br />

haben“, „Loben ist wichtig“. Richtig? „Nein“, sagt FREDMUND MALIK.<br />

Er plädiert für „Pflicht statt Kür“. Im Gespräch mit Sabine Olschner setzt er so<br />

manche Managementweisheit außer Kraft.<br />

14<br />

Schröder<br />

Wie kann eine Führungskraft ihre Mitarbeiter motivieren?<br />

Am besten versucht sie es nicht einmal. Die meisten Führungskräfte<br />

verstehen Motivation darin, zu ihren Mitarbeitern<br />

nett zu sein, begeisternde Ansprachen zu halten, Schultern<br />

zu klopfen und Lob auszusprechen. Ich halte das für unnötig,<br />

wenn nicht sogar für schädlich. Wenn ein Manager Mitarbeiter<br />

haben will, die ihre Leistungskraft voll einsetzen, muss er<br />

ganz andere Maßnahmen ergreifen: Er muss ihnen eine<br />

große Aufgabe geben, die sie fordert und die ihren Stärken<br />

gerecht wird. Und zwar tatsächlich nur eine – denn Menschen<br />

sind nur dann gut in ihrer Arbeit, wenn sie sich konzentrieren<br />

dürfen, können und müssen. Sie müssen Ergebnisse erzielen,<br />

auf die sie stolz sein können.<br />

Bedeutet dies, dass man sich selbst motivieren muss?<br />

Viele, vor allem junge Leute blicken wie gebannt auf ihren<br />

Chef und warten darauf, dass er sie motiviert. Stattdessen<br />

sollten sie sich von dieser Abhängigkeit, sich durch andere<br />

motivieren zu lassen, emanzipieren. Sie sollten sich eine Haltung<br />

aneignen, die ihnen jeden Tag die nötige Kraft gibt, ihr<br />

Tagewerk anzupacken – dies gilt für Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

gleichermaßen.<br />

Das wird schwierig bei Aufgaben, die wenig Spaß machen.<br />

Man muss sich befreien von der Ansicht, Arbeit müsse Spaß<br />

machen. Wenn Sie bei der Arbeit Freude haben – wunderbar,<br />

seien Sie glücklich! Dies wird aber mit Sicherheit nicht jeden<br />

Tag, Ihr Leben lang so bleiben. Dann erst sind Manager und<br />

COACHING ZONE q<br />

IST EIN<br />

VON TIEREN können Führungskräfte viel lernen. Denn in freier<br />

Wildbahn – genauso wie im Unternehmen – muss die Herde beziehungsweise das Team so geführt werden, dass<br />

das Überleben aller gesichert ist. Führung ist harte Arbeit, da man die Verantwortung für die Herde trägt, sie sicher<br />

zur nächsten saftigen Wiese respektive zum Umsatzziel bringen und sie gleichzeitig gegen feindliche Angriffe verteidigen<br />

soll. Dabei ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Verteidigung, Antrieb, vertrauensvollem Miteinander,<br />

Sicherheit, Respekt, Gruppenbindung und Kommunikation ausschlaggebend. Pferde beispielsweise haben es<br />

leichter, denn sie teilen sich die Aufgabe. Die Leitstute führt die Herde an, wo sie steht und geht, ist vorn. Sie hat<br />

Anabel Schröder ist Businesscoach und arbeitet in ihren Sitzungen unter anderem mit Tierfiguren („Animal Based Coaching“) und bietet Führungs(nachwuchs)seminare<br />

mit Pferden als Co-Trainer an. www.horsesense-training.de

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