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TERROR UND TERRORISMUS –

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Eine kürzlich veröffentlichte Studie der British Medical Association beantwortet die Frage<br />

grundsätzlich positiv, ob es möglich wäre, sogenannte „ethnische Waffen“ zu entwickeln,<br />

die nur gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen wirken würden. Dazu der Mediziner<br />

Dr. Paul Ibrahim in einem Interview mit der Zeitung des Österreichischen Roten Kreuzes:<br />

„Rund 90 Prozent der Gene sind bei allen Menschen gleich. aber kleine Unterschiede<br />

gibt es doch. Sonst würden wir einander alle wie Zwillinge gleichen und<br />

Eskimos nicht anders aussehen als Indianer. Bei ‚ethnischen Waffen‘ geht es<br />

darum, Bakterien so zu verändern, dass sie Giftstoffe herstellen, die zu Erkrankungen<br />

oder Tod führen. Das ist nicht neu. Neu ist, dass sie diese Gifte später<br />

nur im Körper von Menschen mit bestimmten Erbeigenschaften erzeugen. Damit<br />

werden diese Bakterien tödliche Krankheiten und Seuchen nur unter einer<br />

ganz bestimmten Gruppe von Menschen, etwa bei bestimmten Ethnien, auslösen"<br />

(Info@ktuell, November 2001, S. 7).<br />

Die Entwicklung derartiger „ethnischer Waffen“ könnte zugleich dem (Staats-<br />

)Terrorismus die Möglichkeit zum weitreichenden Einsatz biologischer Kampfstoffe (ohne<br />

eigenes Risiko) eröffnen.<br />

Doch auch der nukleare Terrorismus bleibt auf absehbare Zeit eine ernst zu nehmende<br />

Bedrohung. Nicht zuletzt deshalb, da heute eine Menge angereichertes Spaltmaterial (namentlich<br />

aus der früheren UdSSR) im Umlauf ist, das (offiziell) als spurlos verschwunden<br />

gilt. Wie Gereral Lebed, Präsident Jelzins einstiger Sicherheitsberater, im Jahre 1997 bestätigte,<br />

wurden in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in der UdSSR eine beträchtliche<br />

Anzahl sogenannter „Koffer-Atombomben“ für das KGB hergestellt. In Kriegszeiten sollten<br />

diese Geräte, die von einer einzigen Person zu bedienen sind, für Sabotagezwecke zum<br />

Einsatz kommen.<br />

„Außerdem behauptet Lebed, dass etliche dieser Waffen nicht mehr aufzufinden<br />

seien <strong>–</strong> weder in Russland, noch in den anderen sowjetischen Nachfolgestaaten<br />

wie der Ukraine, Weißrussland und Kasachstan, wo früher ebenfalls Kernwaffen<br />

gelagert worden waren“ (Laqueur 2001, S. 315).<br />

Und selbst konventionelle (Terror-)Angriffe auf Atomkraftwerke, um nur eine weitere Gefahrenquelle<br />

anzusprechen, können zu Strahlenverseuchungen mit verheerenden Auswirkungen<br />

führen.<br />

Es drohen also ausgesprochene Horrorszenarien, bei denen es freilich offen bleibt, ob<br />

sie auch tatsächlich jemals eintreten (ähnlich dem Bedrohungsbild eines atomaren Dritten<br />

Weltkrieges). Doch bereits die Möglichkeit von terroristischen Angriffen solch großen Ausmaßes<br />

gebietet es, sich rechtzeitig mit der gesamten Palette an Möglichkeiten ihrer Abwehr<br />

und Bekämpfung zu befassen.<br />

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