<strong>Hexenbote</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> Seid gesegnet und habt eine gute Zeit. Eure Kainja S<strong>ch</strong>neeberge von Borbeth 35
<strong>Hexenbote</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>12</strong> Angst im Keller Als Kind mo<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> nie in unseren Keller runter gehen, denn da war ständig eine böse Frau. Wir mussten immer die Kellertreppe runter gehen um unten das Li<strong>ch</strong>t anzuma<strong>ch</strong>en. Mi<strong>ch</strong> graulte es immer, wenn i<strong>ch</strong> in den Keller musste, i<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>te viele Minuten bis i<strong>ch</strong> die Treppe runter ging. Meine Angst war zu groß, dass die böse Frau mir etwas antut oder mi<strong>ch</strong> gar mitnimmt. Als i<strong>ch</strong> ungefähr 7 Jahre alt war, hörte i<strong>ch</strong> Geräus<strong>ch</strong>e im Keller. I<strong>ch</strong> steckte meinen Kopf dur<strong>ch</strong> die Gitterstäbe um so runter zum Keller zu gucken. Kinder sind ja neugierig, i<strong>ch</strong> musste unbedingt wissen, was das war, obwohl i<strong>ch</strong> Angst vor der bösen Frau hatte. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rie na<strong>ch</strong> meiner Mama, weil i<strong>ch</strong> meinen Kopf ni<strong>ch</strong>t mehr aus den Gitterstäben raus bekam. Meine Mama holte Hilfe, ein Na<strong>ch</strong>bar kam, aber es dauerte sehr lange bis sie meinen Kopf wieder raus hatten. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rie vor Angst, weil die böse Frau zu mir wollte und auf mi<strong>ch</strong> zu kam. Meine Mama da<strong>ch</strong>te, mir tut der Na<strong>ch</strong>bar weh, weil er ja meinen Kopf rausziehen wollte. Mit einem mal ging mein Kopf raus, keiner wusste wie, Hauptsa<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> war befreit. I<strong>ch</strong> wusste und spürte, dass etwas Gutes meinen Kopf anfasste und meinen Kopf ohne S<strong>ch</strong>merzen befreite. I<strong>ch</strong> war total baff, weil ein anderer Mann, den keiner sah, nur i<strong>ch</strong>, meinen Kopf befreite. Dieser Mann hatte au<strong>ch</strong> die böse Frau verjagt und half mir. Meine kleinere S<strong>ch</strong>wester wusste und spürte seit ihrer Kindheit, dass das, was im Keller war, ni<strong>ch</strong>t nett war. Sie war ungefähr 11 Jahre alt, als unser Vater das Li<strong>ch</strong>t hatte na<strong>ch</strong> oben verlegen lassen und er hatte einen Vorhang vor den Keller gema<strong>ch</strong>t, da stand eine alte Truhe. Meine S<strong>ch</strong>wester wollte wissen was und wer die Frau war, vor allem, was sie wollte. Meine S<strong>ch</strong>wester ma<strong>ch</strong>te das Li<strong>ch</strong>t zum Keller ni<strong>ch</strong>t an ni<strong>ch</strong>t an, sie setzte si<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> nur auf die Truhe. Es dauerte ni<strong>ch</strong>t lange, da sah sie die böse Frau. Die Frau sagte immer und immer wieder:“Komm, komm zu mir!“ Meine S<strong>ch</strong>wester rannte so s<strong>ch</strong>nell sie konnte ins Oberges<strong>ch</strong>oss, wo wir wohnten, sie zitterte am ganzen Körper vor Angst. Sie überlegte eine Weile und fragte si<strong>ch</strong>, was das denn war? Also ging sie wieder zum Keller und setzte si<strong>ch</strong> auf die Truhe. Und wieder kam die Frau und forderte sie auf, zu ihr runter zu kommen. Meine S<strong>ch</strong>wester rannte wieder na<strong>ch</strong> oben in die Wohnung. Das ma<strong>ch</strong>te sie 3 oder 4 mal hintereinander, immer wieder kam die frau um sie zu locken. Wie ihr seht, war i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die einzige, die angst vor unseren Keller hatte. Es war keine Einbildung, denn meine S<strong>ch</strong>wester hat ja die glei<strong>ch</strong>e Frau gesehen und gespürt. Seit diesen Erlebnissen habe i<strong>ch</strong> Angst vor Dunkelheit und Kellern. Deswegen brennt immer ein Lämp<strong>ch</strong>en in meiner Wohnung, damit die Räume ni<strong>ch</strong>t völlig dunkel sind. Wenn Kinder sagen, dass im Keller irgendwas ist, dann ist das ni<strong>ch</strong>t unbedingt Fantasie. Es kann mehr dahinterstecken und man sollte das ernst nehmen und dem na<strong>ch</strong>gehen. Bär<strong>ch</strong>en 36