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Was riskiert die Stadt? Baukultur im Klimawandel - Bundesstiftung ...

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10 s E r i E l l E U N i K a t E anne Kaestle (Duplex architekten, zürich) zu identitässtiftendem Bauen und Entwerfen<br />

duelle hat also auch mit abgrenzung zu tun. Bezogen auf<br />

<strong>die</strong> architektur suchen wir einerseits nach identifikation<br />

und andererseits nach alleinstellungsmerkmalen. Es<br />

geht um <strong>die</strong> gleichzeitigkeit des allgemeingültigen und<br />

des Besonderen.<br />

Der transfer von bekannten stadttypologien inte-<br />

ressiert uns weniger, vielmehr versuchen wir Dichte neu<br />

zu denken. wir haben bei uns <strong>im</strong> architekturbüro eine<br />

mögliche antwort gefunden, <strong>die</strong> sich an fünf leitgedanken<br />

orientiert, <strong>die</strong> sich gegenseitig beeinflussen. Diese<br />

themen spielen – mit unterschiedlicher gewichtung – in<br />

allen unseren Projekten eine rolle. man kann das durchaus<br />

als ein rezept oder eine „anleitung für identitätsstiftendes<br />

Bauen und Entwerfen“ verstehen. ich versuche<br />

eine knappe Definition <strong>die</strong>ser fünf zutaten:<br />

1. Responding Density<br />

Durch eine akzentuierte Dichteverteilung entstehen<br />

neben verbindenden Engstellen auch differenzierte<br />

freiräume, <strong>die</strong> wesentlich sind um ein Quartier<br />

zusammenzuhalten. <strong>im</strong> Entwurfsprozess nähern wir uns<br />

über Vergleiche den D<strong>im</strong>ensionen des vertrauten stadtraumes<br />

an. Eine art reaktive Dichte entsteht und lässt<br />

außenräume allein durch ihre städtebauliche Disposition<br />

identifizierbar werden. Vereinfacht gesagt, versuchen wir<br />

eine vollkommen regelmäßige Verteilung der masse zu<br />

vermeiden. Die gleichförmige abfolge von gebäude und<br />

Nicht-gebäude verhindert <strong>die</strong> Verortung <strong>im</strong> gesamtgefüge.<br />

Die monotonie des städtebaus lässt sich auf der<br />

Ebene der architektur später nicht mehr lösen. selbstverständlich<br />

geht jedem Projekt eine intensive auseinandersetzung<br />

mit dem „genius loci“, den Eigenheiten des<br />

ortes, voraus. so können wir gebietsspezifisch reagieren<br />

und <strong>die</strong> schon vorhandenen Qualitäten auf einem höheren<br />

Dichteniveau herausarbeiten. Das sieht bei einem<br />

züricher außenquartier natürlich anders aus als bei einer<br />

innerstädtischen wohnüberbauung, einem industriequartier<br />

oder <strong>im</strong> Kontext einer gartenstadt.<br />

2. Supermix<br />

„mixed Use“ ist ein bekanntes wie probates mittel<br />

zur Vielfalt, wie auch <strong>die</strong> multiple autorenschaft.<br />

Verschiedene Nutzungsebenen und unterschiedliche<br />

Handschriften generieren einen größeren reichtum. zum<br />

einen sind hier <strong>die</strong> auftraggeber gefragt, andererseits<br />

müssen auch wir Planer <strong>die</strong> rahmenbedingungen hinterfragen<br />

und gegebenenfalls sprengen. Beispielsweise<br />

© B U N D E s s t i f t U N g B a U K U l t U r 2 1

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