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Was riskiert die Stadt? Baukultur im Klimawandel - Bundesstiftung ...

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14 w a s r i s K i E r t D i E s t a D t ? Podium <strong>im</strong> theater aufbau Kreuzberg<br />

Bausubstanz“ mit technischen standards beklagte, wur-<br />

de von Hans-Dieter Hegner als ökonomisch notwendig<br />

eingefordert. Die gesellschaft, so Hegner, könne sich <strong>die</strong><br />

Vervielfachung der Energiekosten nicht leisten. zudem<br />

blieben <strong>die</strong> gesetzlichen Vorgaben der energetischen<br />

Ertüchtigung insbesondere <strong>im</strong> Neubau weit unter dem<br />

möglichen. „letztendlich werden wir daran gemessen, ob<br />

wir nicht nur schön und identitätsstiftend, sondern auch<br />

so bauen, dass <strong>die</strong> gesellschaft das ökonomisch aushält“,<br />

sagte Hegner. letztendlich seien es <strong>die</strong> wirtschaftlichen<br />

Parameter, <strong>die</strong> dazu führten, dass <strong>die</strong> Effizienzgewinne<br />

nicht <strong>im</strong>mer über individuelle lösungen erreicht<br />

werden könnten. in der regel müssten Neubauten heute<br />

Energieproduzenten sein. Dies forderte den vehementen<br />

widerspruch florian aichers heraus. Der architekt und<br />

Experte für regionales Bauen sagte: „ich stelle in frage,<br />

dass ein Haus ein Kraftwerk sein muss. Und ich glaube,<br />

dass es ein Problem ist, wenn wir ein Haus zu einem<br />

Kraftwerk umrüsten müssen: Es soll doch vor allem<br />

schutz und geborgenheit bieten.“<br />

gegen eine ausschließlich quantitative Herangehensweise<br />

an <strong>die</strong> energetischen Kennwerte sprach<br />

sich auch alexander Koblitz aus. „Viele leute gehen von<br />

einem leistungsdenken aus: Dinge müssen etwas können.<br />

Es spielt bei <strong>die</strong>sem ansatz eine zu geringe rolle,<br />

ob etwas schön oder hässlich ist. aber ich würde grundsätzlich<br />

sagen, dass bei jeder energetischen oder auch<br />

übergeordneten Baumaßnahme, bei der wir es mit alter<br />

Bausubstanz zu tun haben, unser Verbündeter in der<br />

Herangehensweise <strong>die</strong> Denkmalpflege ist. Die Denkmalpflege<br />

ist <strong>die</strong>, <strong>die</strong> in baukulturellen Kategorien denkt,<br />

wie schönheit oder in Begriffen, <strong>die</strong> zopfwaren sind, wie<br />

authentizität oder originalität. mit einem leistungsanspruch<br />

würde man sagen: Das Haus ist zwar alt, kann<br />

aber nichts. aber <strong>die</strong> Denkmalpflege sagt: Das sieht aber<br />

gut aus, das finden wir schön, das wollen wir erhalten“, so<br />

Koblitz.<br />

Gefordert: Erweiterung des Begriffs Nachhaltigkeit<br />

Die identität und <strong>die</strong> struktur des Bauens<br />

müssten grundlage jeder Diskussion über Nachhaltigkeit<br />

sein, sagte florian aicher. Dabei beklagte er ein<br />

gefälle der <strong>Baukultur</strong> zwischen den Nachbarregionen<br />

allgäu und Vorarlberg: in Deutschland würden zumeist<br />

technische lösungen gewählt, <strong>im</strong> Vorarlberg dagegen<br />

ganzheitlichere ansätze. gemeinsam bestätigten <strong>die</strong><br />

© B U N D E s s t i f t U N g B a U K U l t U r 2 5

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