Was riskiert die Stadt? Baukultur im Klimawandel - Bundesstiftung ...
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Tisch 3<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
s i l J a s c H a D E - B Ü N s o w<br />
<strong>Baukultur</strong> ist Prozesskultur: Es geht um Dialog und Auseinandersetzung,<br />
um den Austausch von Argumenten und um <strong>die</strong> Klärung<br />
der eigenen Position. Um Identifikation zu erhöhen und Mitverantwortung<br />
zu stärken, setzt bürgerschaftliches Engagement den<br />
Willen voraus, einen Prozess anzustoßen, der zielorientiert und<br />
zugleich ergebnisoffen geführt wird.<br />
<strong>im</strong> sinne einer Verbesserung des lebensumfelds<br />
und einer nachhaltigen energetischen stadtentwicklung<br />
sehen <strong>die</strong> Diskussionsteilnehmer einen großen Vorteil<br />
darin, Bürgerinnen und Bürger in ihrem Engagement zu<br />
fördern und zu unterstützen: Dies in einer klaren abgrenzung<br />
von Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement.<br />
Partizipationsgedanke<br />
fast jeder Prozess ist mit einer menge an Partikularinteressen<br />
konfrontiert. Eine klassische situation, in<br />
der unterschiedliche interessen <strong>im</strong> spiel sind. Personen,<br />
<strong>die</strong> sich einbringen möchten, <strong>die</strong> Vorteile sehen, und<br />
Personen, <strong>die</strong> Veränderungen strikt ablehnen, den status<br />
quo erhalten wollen oder der situation gleichgültig<br />
gegenüberstehen. Unterschiedliche Haltungen, <strong>die</strong> bei<br />
jedem geplanten, gewünschten oder notwendigen Bauvorhaben<br />
auftreten. Diese unterschiedlichen interessen<br />
können konstruktiv genutzt werden, wenn <strong>die</strong> akteure<br />
frühzeitig aufeinander zugehen und eine Beteiligung<br />
möglich ist. Bürgerschaftliches Engagement als positives<br />
instrument der nachhaltigen stadtentwicklung zu erkennen<br />
und zu erlernen heißt, <strong>die</strong> relevanten akteure zusammenzubringen.<br />
Chancen und Grenzen – Kultur des Miteinanders<br />
und strukturelle Widersprüche<br />
in Hinblick auf <strong>die</strong> energetisch nachhaltige stadtentwicklung<br />
und den Kl<strong>im</strong>aschutz sollten Bürger mehr<br />
Verantwortung für ihre städte übernehmen. Dabei müssen<br />
Verfahren und Kommunikationsformen den spezifischen<br />
Bedürfnissen und lebensstilen angepasst<br />
werden. Dies bedeutet, neue wege zu beschreiten, prozessorientiert<br />
zu arbeiten und mitstreiter zu gewinnen.<br />
Bürgerschaftliches Engagement setzt persönliche<br />
Betroffenheit voraus, <strong>die</strong> sich formiert und als gemeinsame<br />
initiative eine positive Veränderung von lebenssituationen<br />
herbeiführen will. Bürgerschaftliches Engagement<br />
kann jedoch nur gelingen, wenn alle Beteiligten<br />
von Notwendigkeit und Nutzen überzeugt sind. Das setzt<br />
offenheit, <strong>im</strong> Prozess wie <strong>im</strong> Ergebnis, und eine verbesserte<br />
und angstfreie Kommunikation zwischen Bürgern,<br />
Verwaltung und Politik voraus. Die Beteiligten können<br />
wichtige <strong>im</strong>pulse geben, wenn raum besteht, in dem <strong>die</strong>se<br />
artikuliert werden können.<br />
lokale Demokratie kann gestärkt werden, wenn<br />
bürgerschaftliches Engagement als positiv für <strong>die</strong> stadt-<br />
© B U N D E s s t i f t U N g B a U K U l t U r 4 9