10.10.2013 Aufrufe

Was riskiert die Stadt? Baukultur im Klimawandel - Bundesstiftung ...

Was riskiert die Stadt? Baukultur im Klimawandel - Bundesstiftung ...

Was riskiert die Stadt? Baukultur im Klimawandel - Bundesstiftung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Projekt 3<br />

architektonisch-energetische sanierung<br />

der Heinrich-lübke-siedlung<br />

m a r t i N t E i g E l E r<br />

Als eine der ersten baulichen Umsetzungen aus Albert Speers<br />

Denkschrift „Frankfurt für alle“ begann <strong>die</strong> ABG FRANKFURT<br />

HOLDING Ende 2010 mit der Erneuerung der Heinrich-Lübke-<br />

Siedlung in Frankfurt-Praunhe<strong>im</strong>. Das Areal wird dabei unter<br />

stadtgestalterischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten<br />

modernisiert<br />

Einerseits wies <strong>die</strong> Heinrich-lübke-siedlung mit<br />

ihren rund 600 Bestandswohnungen strukturelle Defizite<br />

auf, <strong>die</strong> teilweise Nachbarschaftskonflikte beförderten<br />

und so zu Problemen bei der Bewirtschaftung der siedlung<br />

führten. zu den Defiziten zählten:<br />

— eine sanierungsbedürftige Bausubstanz<br />

— ein hoher Energieverbrauch und hohe co2- Emissionen<br />

— unübersichtliche wegeführungen und unattraktive<br />

gestaltung der öffentlichen räume<br />

— eine geringe aufenthaltsqualität, insbesondere für<br />

<strong>die</strong> Bewohner.<br />

zugleich aber bietet <strong>die</strong> siedlung aufgrund ihres<br />

standorts <strong>im</strong> stadtgefüge – peripher und dennoch gut<br />

an <strong>die</strong> stadt angebunden – der Nähe zu den Niddaauen,<br />

ihrer Durchgrünung, der weitgehenden autofreiheit und<br />

der ruhe eine hohe wohnqualität. zentrale aspekte des<br />

Erneuerungskonzeptes beziehen sich auf <strong>die</strong> Beseitigung,<br />

respektive minderung der strukturellen Defizite<br />

und zugleich auf <strong>die</strong> stärkung der besonderen Qualitäten<br />

der siedlung.<br />

für <strong>die</strong> bestehenden wohngebäude wurde ein<br />

Erneuerungskonzept entwickelt, welches mit geringen<br />

Eingriffen in <strong>die</strong> Bausubstanz signifikante Qualitätssteigerungen<br />

ermöglicht. Es sieht vor, den Baukörpern eine<br />

neue gliederung mit einer offeneren fassade zu verleihen,<br />

ohne dass änderungen an den Bestandsvolumen<br />

notwendig werden.<br />

Des weiteren werden <strong>die</strong> an Konsolen befestigten<br />

massiven Balkonanlagen durch vorgestellte<br />

offene Balkone ersetzt, wodurch zum einen ein freundlicherer<br />

charakter erzielt werden soll, zum anderen aber<br />

auch <strong>die</strong> bestehenden konstruktiven wärmebrücken beseitigt<br />

werden können. Die gesamten gebäude werden<br />

außenseitig wärmegedämmt und <strong>im</strong> sockelbereich mit<br />

einer robusten Klinkerverkleidung versehen.<br />

Die wesentlichen Defizite bezüglich der internen<br />

Erschließung bestanden in einer dezentralen, von der<br />

städtebaulichen struktur der siedlung losgelösten zuwegung<br />

zu den gebäuden, <strong>die</strong> dazu führte, dass sich <strong>die</strong><br />

wege der Bewohner eines Hofs selten kreuzten. Das<br />

ziel, <strong>die</strong> identität der einzelnen Höfe zu stärken und <strong>die</strong><br />

© B U N D E s s t i f t U N g B a U K U l t U r 4 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!