Ausgabe Karlsruhe - Sommersemester 2009 - campushunter.de
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<strong>de</strong>r mir stets mit sehr guten Ratschlägen zur<br />
Seite steht und von <strong>de</strong>ssen Erfahrung ich<br />
schon oft profitieren konnte“, freut sich die Diplom-Kauffrau.<br />
Als Teilnehmerin am Management<br />
Start Up-Programm (MSU) genießt Nina<br />
Beikert die Unterstützung durch eine erfahrene<br />
Führungskraft, die sie während <strong>de</strong>r gesamten<br />
Laufzeit <strong>de</strong>s zweijährigen Trainee-Programms<br />
begleitet. „An meinen Mentor kann ich mich je<strong>de</strong>rzeit<br />
vertrauensvoll wen<strong>de</strong>n.“ Vor knapp<br />
zwei Jahren kam Nina Beikert, die an <strong>de</strong>r Universität<br />
Mannheim Betriebswirtschaftslehre<br />
studiert hatte, zu Roche. „Ich habe mich für<br />
Roche entschie<strong>de</strong>n, weil es mir wichtig war, für<br />
ein Unternehmen zu arbeiten, mit <strong>de</strong>ssen Produkten<br />
ich mich i<strong>de</strong>ntifizieren kann“, erläutert<br />
Nina Beikert. „Außer<strong>de</strong>m wollte ich die Chance<br />
ergreifen, in einem globalen Unternehmen<br />
in verschie<strong>de</strong>nen Bereichen zu arbeiten und<br />
die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen.“<br />
Nach<strong>de</strong>m sie ein halbes Jahr im Außendienst<br />
selbstständig Kun<strong>de</strong>n betreut hatte, leitete<br />
sie verschie<strong>de</strong>ne Projekte im Innendienst,<br />
bei <strong>de</strong>nen es unter an<strong>de</strong>rem um die Erstellung<br />
einer Marktbearbeitungsstrategie o<strong>de</strong>r um ein<br />
Konzept für Angebotsgemeinschaften ging.<br />
Den im Trainee-Programm vorgesehenen Auslandsaufenthalt<br />
nutzte sie, um am Roche-<br />
Standort in Indianapolis/USA drei Monate lang<br />
an einer Produktneuentwicklung mitzuarbeiten.<br />
„Als Trainee hatte ich die Gelegenheit, in<br />
kurzer Zeit wesentlich mehr über das Unternehmen<br />
zu erfahren als über einen Direkteinstieg“,<br />
resümiert Nina Beikert. So nahm sie an<br />
mehreren MSU-Exchange Meetings teil, zu <strong>de</strong>nen<br />
sich Trainees unterschiedlicher Fachbereiche<br />
abwechselnd an <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Standorten treffen. „Ich war bereits in Penzberg,<br />
Grenzach und Basel und habe die Werke<br />
bei einer Führung kennen gelernt.“ Auch am<br />
eigenen Standort wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Blick über <strong>de</strong>n<br />
Rand <strong>de</strong>s eigenen Bereichs geschärft. Für die<br />
Marketing- und Sales-Trainees be<strong>de</strong>utete das<br />
unter an<strong>de</strong>rem Einblicke in die Bereiche Entwicklung,<br />
Logistik und Qualitätssicherung. Daneben<br />
lag <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s Trainee-Programms<br />
auf <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r<br />
persönlichen Kompetenzen. Zusammen mit<br />
an<strong>de</strong>ren MSU-Teilnehmern nahm Nina Beikert<br />
an Seminaren zur För<strong>de</strong>rung von Auftreten,<br />
Kommunikation und Projektmanagement teil.<br />
So viele gemeinsame Aktivitäten schweißen<br />
die Trainees zusammen. „Wir haben auch privat<br />
guten Kontakt zueinan<strong>de</strong>r, gehen zusammen<br />
Skifahren o<strong>de</strong>r Surfen.“ Neben ihrem persönlichen<br />
Mentor wer<strong>de</strong>n die Trainees auch<br />
von einer Gruppe erfahrener Führungskräfte<br />
betreut, die bereits an <strong>de</strong>r Auswahl im Rahmen<br />
eines Assessment Centers beteiligt waren. Bei<br />
halbjährlichen Treffen mit diesem Gremium<br />
<strong>campushunter</strong> ® .<strong>de</strong> <strong>Sommersemester</strong> <strong>2009</strong><br />
stellt je<strong>de</strong>r Trainee seine aktuellen Projekte vor.<br />
„Im Anschluss daran bekommt je<strong>de</strong>r ein differenziertes<br />
Feedback. Es wird besprochen, in<br />
welchen Bereichen je<strong>de</strong>r Einzelne noch Entwicklungspotenzial<br />
hat. Dementsprechend<br />
wer<strong>de</strong>n auch die nächsten Projekte ausgewählt.“<br />
Auch an <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r zukünftigen Stelle<br />
ist dieses Gremium beteiligt. Noch sind die<br />
Würfel bei Nina Beikert nicht gefallen. Wohin<br />
<strong>de</strong>r Weg gehen könnte, ahnt sie allerdings<br />
schon: „Viele Marketing- und Sales-Trainees<br />
übernehmen nach Abschluss <strong>de</strong>s Management<br />
Start Up-Programms eine erste Funktion als<br />
Produktmanager. Sie sind dann für das gesamte<br />
Marketing eines Produkts verantwortlich.“<br />
Johannes Kreller, 31, Diplom-Biotechnologe<br />
Betriebsleiter Zellfermentation in <strong>de</strong>r EPO-<br />
Produktionsanlage First Lea<strong>de</strong>rship Programm,<br />
Roche Diagnostics, Penzberg<br />
Als Johannes Kreller auf einen Schlag die<br />
Verantwortung für 13 Mitarbeiten<strong>de</strong> übernahm,<br />
wusste er schon, was auf ihn zukommt. „Bei<br />
<strong>de</strong>n Orientierungstagen <strong>de</strong>s Lea<strong>de</strong>rship Programms<br />
haben wir verschie<strong>de</strong>ne Führungssituationen<br />
in Rollenspielen geprobt“, erinnert<br />
sich <strong>de</strong>r quirlige Biotechnologe und fügt lachend<br />
hinzu. „Damals hielt ich manche Szenarien<br />
für überzeichnet. Heute weiß ich, dass sie<br />
sehr nahe an <strong>de</strong>r Realität waren.“<br />
Zu <strong>de</strong>m dreitägigen Orientierungsseminar<br />
hatte sich Johannes Kreller angemel<strong>de</strong>t, um zu<br />
erfahren, welchen Herausfor<strong>de</strong>rungen er sich<br />
in einer Führungsposition stellen muss. Er wollte<br />
sich weiterentwickeln, nach<strong>de</strong>m er 2003 als<br />
Schichtmitarbeiter in <strong>de</strong>r Fermentation <strong>de</strong>r<br />
Penzberger Pharmaproduktion begonnen hatte<br />
und 2005 bereits eine Stelle als Betriebsassistent<br />
hatte. „Die Orientierungstage bestätigten<br />
mich in meinem Wunsch, Personalverantwortung<br />
zu übernehmen.“ Als sich im Dezember<br />
2007 die Chance bot, Betriebsleiter <strong>de</strong>r Fermentation<br />
innerhalb <strong>de</strong>r EPO-Produktionsanlage<br />
zu wer<strong>de</strong>n, griff Johannes Kreller gleich zu.<br />
„Die meisten meiner Mitarbeiter sind älter und<br />
schon länger im Unternehmen als ich“, sagt<br />
Kreller, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Betriebslei-<br />
Talentför<strong>de</strong>rung bei Roche I 45<br />
tung gera<strong>de</strong> 30 Jahre jung war. „Am Anfang<br />
dachte ich, dass <strong>de</strong>r Altersunterschied ein großes<br />
Problem sei. Doch es funktionierte super.“<br />
Nach<strong>de</strong>m er einige Monate erste Erfahrungen<br />
als Führungskraft sammeln konnte, startete er<br />
mit <strong>de</strong>m First Lea<strong>de</strong>rship Programm – <strong>de</strong>m<br />
Roche Personalentwicklungsprogramm für<br />
Führungskräfte mit <strong>de</strong>r ersten Führungsaufgabe.<br />
Es besteht aus sechs Modulen, zu <strong>de</strong>nen<br />
sich eine Gruppe von rund 20 Teilnehmern für<br />
zwei bis drei Tage in einem Tagungshotel unter<br />
Anleitung externer Trainer trifft. „In meiner<br />
Gruppe sind Kollegen aus Penzberg, Mannheim,<br />
Graz und <strong>de</strong>m schweizerischen Burgdorf.<br />
Von <strong>de</strong>n Berufen her sind wir kunterbunt<br />
gemischt. Es sind Leute aus Forschung und<br />
Produktion genauso dabei wie Systemprogrammierer<br />
o<strong>de</strong>r Controler.“<br />
Beim ersten dreitägigen Modul ging es vor<br />
allem um die eigene Persönlichkeit. Wer bin<br />
ich? Was kann ich? Wie wirke ich auf an<strong>de</strong>re?<br />
Wo kann ich mich verbessern? „Ich bekam<br />
durch das Seminar einen bewussteren Blick<br />
auf mich selbst und kann meine Persönlichkeit<br />
jetzt besser verstehen“, resümiert Kreller, <strong>de</strong>r<br />
viele seiner Erfahrungen aus <strong>de</strong>m Seminar<br />
auch zu Hause in Gesprächen mit seiner Frau<br />
verarbeitete. Als persönliches Hun<strong>de</strong>rt-Tage-<br />
Projekt, das je<strong>de</strong>r Teilnehmer während <strong>de</strong>s ersten<br />
Moduls für sich formulieren muss, nahm<br />
sich Johannes Kreller seine Etablierung als Betriebsleiter<br />
vor.<br />
Wenn <strong>de</strong>r junge Biotechnologe von <strong>de</strong>n<br />
Seminaren erzählt, erinnert er sich vor allem<br />
an die Rollenspiele, die ihm für seine praktische<br />
Arbeit am meisten brachten – zum Beispiel<br />
das Rollenspiel, bei <strong>de</strong>r er mit einem<br />
„Mitarbeiter“ sprechen musste, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Morgen<br />
völlig unausgeschlafen zur Arbeit kommt.<br />
„Dabei habe ich gelernt, wie man einen Mitarbeiter<br />
aus <strong>de</strong>r Reserve lockt, damit er mir erzählt,<br />
was wirklich mit ihm los ist.“ Einen bleiben<strong>de</strong>n<br />
Eindruck hinterlassen haben auch die<br />
Informationen <strong>de</strong>s Suchtberaters, <strong>de</strong>r viel zum<br />
Verständnis von Suchtkranken beigetragen<br />
hat und erklärte, wie man sich als Vorgesetzter<br />
am besten verhält.