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Katholisches Wort in die Zeit 44. Jahr Januar 2013 - Der Fels

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zu lassen. Ihre Nichterzw<strong>in</strong>gbarkeit hebe<br />

<strong>die</strong>se Rechtspflicht nicht auf. Für Gewissensentscheidungen<br />

sei hier ke<strong>in</strong> Platz.<br />

Zu e<strong>in</strong>er umfassenden Überprüfung<br />

der PID <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Normenkontrollverfahren,<br />

so befürchtet Hillgruber, werde<br />

es aus parteipolitischen Gründen wohl<br />

nicht kommen. Von besonderem Wert<br />

s<strong>in</strong>d neue Gedanken des Autors über andere<br />

Wege des prozessualen Schutzes der<br />

Grundrechte des menschlichen Embryos.<br />

Die Schwierigkeiten der Überw<strong>in</strong>dung<br />

der mangelnden Verfahrensfähigkeit des<br />

Embryos bezüglich e<strong>in</strong>er Verfassungsbeschwerde<br />

gegen das PID-Gesetz werden<br />

geschildert. Die unmittelbare Geltung der<br />

Grundrechte schließe jedoch ihre prozessuale<br />

Durchsetzbarkeit e<strong>in</strong>. Verfassungsbeschwerden<br />

müssten deshalb auch zur<br />

Abwehr der Verletzung fremder Grundrechte<br />

von Dritten erhoben werden können.<br />

Das Recht hierzu (Prozessstandschaft)<br />

müsse pr<strong>in</strong>zipiell jedem beliebigen<br />

Dritten offenstehen, der sich der Verteidigung<br />

der Grundrechte der Em bryonen annehmen<br />

will. E<strong>in</strong>e gesetzliche Beschränkung<br />

<strong>die</strong>ses Rechts auf Vere<strong>in</strong>igungen,<br />

<strong>die</strong> sich satzungsmäßig dem Schutz der<br />

Würde und des Lebens der (potentiellen)<br />

Opfer verschrieben haben, sei möglich.<br />

E<strong>in</strong> Hoffnungszeichen ist auch e<strong>in</strong>e<br />

Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs<br />

vom 18. Oktober 2011, mit<br />

der sich Klaus Ferd<strong>in</strong>and Gärditz ause<strong>in</strong>andersetzt.<br />

Mit ihr habe der EuGH e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Weichenstellung für <strong>die</strong><br />

künftige Entwicklung der europäischen<br />

Menschenwürdegarantie vorgenommen,<br />

<strong>in</strong>dem er e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung als von der Patentierung<br />

ausgeschlossen angesehen habe,<br />

wenn ihre Verwertung <strong>die</strong> Zerstörung<br />

menschlicher Embryonen erfordert.<br />

Das Buch, dem viele Leser zu wünschen<br />

s<strong>in</strong>d, macht Mut, unverm<strong>in</strong>dert und<br />

ke<strong>in</strong>eswegs aussichtslos für <strong>die</strong> Achtung<br />

der Rechte des menschlichen Embryos<br />

e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Bernward Büchner,<br />

Vorsitzender Richter am VG a. D.<br />

Vorsitzender der Juristen-Vere<strong>in</strong>igung<br />

Lebensrecht e. V.<br />

Andreas Theurer: Warum werden<br />

wir nicht katholisch? Dom<strong>in</strong>us-Verlag<br />

Augsburg 2012, ISBN 978-3-940879-<br />

22-6. Preis 5,90 E. Bezug bei allen Buchhandlungen<br />

oder bei Dr. P. Düren, Mittleres<br />

Pfaffengäßchen 11 <strong>in</strong> 86152 Augsburg,<br />

Tel. 0821 – 56 65 658, Fax 0821- 50 81<br />

419. Wer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Buchhandlung Schwierigkeiten<br />

hat, <strong>die</strong>ses Büchle<strong>in</strong> zu bestellen,<br />

kann sich direkt an den Verlag wenden.<br />

Alexander Schreiber: Die palliative Se<strong>die</strong>rung:<br />

Pflege <strong>in</strong> der Grauzone zur<br />

Euthanasie; <strong>Der</strong>scheider-Verlag 2012;<br />

84 S.; ISBN 9783930533-09-1<br />

Palliativstationen und Hospize stehen<br />

<strong>in</strong> hohem Ansehen. Sie s<strong>in</strong>d Zufluchtsorte<br />

für schwerstkranke und alte Menschen<br />

<strong>in</strong> der letzten Lebensphase. Wenn Patienten<br />

unter nicht mehr behandelbaren<br />

Schmerzen<br />

oder Symptomen leiden,<br />

wird <strong>die</strong> „palliative Se<strong>die</strong>rung“,<br />

d.h. <strong>die</strong> Verabreichung<br />

von narkotisierenden<br />

Beruhigungsmitteln,<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, um dem Leidenden<br />

<strong>die</strong> Schmerzen<br />

und damit auch <strong>die</strong> Angst<br />

zu nehmen.<br />

Aber <strong>die</strong> Anwendung<br />

<strong>die</strong>ser Methode wird begleitet<br />

von kritischen<br />

Stimmen, <strong>die</strong> unter H<strong>in</strong>weis<br />

auf <strong>in</strong>ternationale<br />

Stu<strong>die</strong>n warnen, dass mit der palliativen<br />

Se<strong>die</strong>rung <strong>die</strong> Möglichkeit des Missbrauchs<br />

gegeben ist. Statt das Leiden des<br />

Patienten zu beseitigen wird durch Überdosierung<br />

der Leidende selbst beseitigt,<br />

d.h. durch Euthanasie getötet, wobei e<strong>in</strong><br />

natürlicher Sterbeverlauf vorgetäuscht<br />

werden kann, wie es <strong>in</strong> den Niederlanden<br />

bereits zur Normalität gehört.<br />

Dem Autor, selbst <strong>in</strong> der Krankenpflege<br />

tätig, ist es e<strong>in</strong> dr<strong>in</strong>gendes Anliegen,<br />

auf <strong>die</strong>se Gefahren h<strong>in</strong>zuweisen.<br />

Entwicklungen auch <strong>in</strong> Deutschland,<br />

<strong>die</strong> Aufweichung des ärztlichen Ethos<br />

Bücher<br />

bezüglich der <strong>in</strong> <strong>die</strong> Verantwortung des<br />

Arztes gestellten Beihilfe zum Selbstmord<br />

<strong>in</strong> den Grundsätzen der Bundesärztekammer<br />

vom Februar 2011, <strong>die</strong> Regelungen<br />

zur Patientenverfügung mit dem<br />

Kriterium des „mutmaßlichen Willens“<br />

e<strong>in</strong>es nicht mehr Entscheidungsfähigen,<br />

das Absetzen von Nahrung und Flüssigkeit<br />

sowie der Kostendruck<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er überalternden<br />

Gesellschaft<br />

s<strong>in</strong>d bedenkliche Etappen<br />

auf <strong>die</strong>sem Weg. <strong>Der</strong><br />

Autor wagt e<strong>in</strong>en Blick<br />

zurück <strong>in</strong> das Euthanasieprogramm<br />

der Nationalsozialisten<br />

und weist<br />

erschreckende Parallelen<br />

zu heutigen Forderungen<br />

und Begründungen auf.<br />

Nicht ausgespart wird<br />

<strong>die</strong> Perspektive der ohneh<strong>in</strong><br />

stark belasteten<br />

Pflegekräfte und deren<br />

Gewissenskonflikte im Bereich <strong>die</strong>ser<br />

„ethischen Grauzone“, <strong>die</strong> sich mit der<br />

palliativen Se<strong>die</strong>rung eröffnet hat. Überzeugend<br />

wird der klare Standpunkt der<br />

katholischen Kirche dargelegt. Mit e<strong>in</strong>em<br />

Appell an <strong>die</strong> eigene Berufsgruppe<br />

zur Wachsamkeit und zum kompromisslosen<br />

E<strong>in</strong>satz für das Leben wirbt der<br />

Autor für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Pflegekammer,<br />

womit <strong>die</strong> Politik zum Handeln<br />

aufgerufen ist.<br />

Das 80 Seiten umfassende Bändchen<br />

ist jedem als Pflichtlektüre zu empfehlen.<br />

Alexander Schreiber<br />

Raymund Fobes: In den Fußspuren<br />

des Poverrello. B.Kühlen-Verlag Mönchengladbach.<br />

144 Seiten, Format 11,5<br />

x 16,0 cm. Preis 9,80 E. ISBN 978-3-<br />

87448-362-9<br />

Raymund Fobes stellt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Büchle<strong>in</strong><br />

„In den Spuren des Poverello“ 15<br />

franziskanisch geprägte Persönlichkeiten<br />

vom Mittelalter bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> Gegenwart<br />

vor. Diese e<strong>in</strong>drucksvollen Biographien<br />

zeigen, dass und wie Franziskus über<br />

<strong>Jahr</strong>hunderte h<strong>in</strong>weg fasz<strong>in</strong>iert. Sehr zu<br />

empfehlen. Bezug: Kühlen-Verlag Franziskanerstr.<br />

30 <strong>in</strong> 41063 Mönchengladbach,<br />

Tel.02161- 40 64 80, Fax 40 64<br />

811. <strong>in</strong>fo@kuehlen-verlag.de und www.<br />

kuehlen-verlag.de<br />

DER FELS 1/<strong>2013</strong> 29

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