Soli aktuell 5/2004 - DGB-Jugend
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Newsletter der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Ausgabe Mai <strong>2004</strong><br />
soli<strong>aktuell</strong><br />
Aus für Oberursel?<br />
Nach jahrelangem Hin und<br />
Her: Diesen Sommer fällt die<br />
Entscheidung, ob der <strong>DGB</strong> seine<br />
zentrale <strong>Jugend</strong>bildungsstätte<br />
schließt.<br />
ie Abteilung <strong>Jugend</strong> beim <strong>DGB</strong>-<br />
Bundesvorstand will ihre Bil-<br />
D dungsarbeit neu ausrichten. In einer<br />
Beschlussvorlage für den <strong>DGB</strong>-Bundesjugendausschuss<br />
(BJA) vom 11. April <strong>2004</strong>,<br />
das <strong>Soli</strong> <strong>aktuell</strong> vorliegt, heißt es: »Die zentrale<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>bildungsarbeit<br />
muss in<br />
Zukunft stärker an<br />
die Abteilung <strong>Jugend</strong><br />
beim <strong>DGB</strong>-Bundesvorstand<br />
und an den<br />
<strong>DGB</strong>-Bundesjugendausschuss<br />
als Beschlussgremiumangebunden<br />
werden.<br />
Dafür soll in Zukunft<br />
eine Person bundeszentral<br />
die <strong>Jugend</strong>bildungsarbeitkoordinieren,<br />
die mit Fachund<br />
Dienstaufsicht<br />
an die Abteilung <strong>Jugend</strong><br />
beim <strong>DGB</strong>-Bundesvorstandangegliedert<br />
ist.«<br />
Zwei weitere Pädagogenstellen sollen<br />
bei der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>bildungsstätte Hattingen<br />
angesiedelt werden. Hattingen soll zugleich<br />
»zentrale <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>bildungsstätte«<br />
werden. Außerdem soll die <strong>DGB</strong>-Ju-<br />
im internet<br />
Deutsche Breakdancemeisterschaft<br />
Hopplahopp HipHop: In diesem Jahr kooperiert<br />
die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> erstmals mit<br />
der Breakdancemeisterschaft »Battle<br />
of the year <strong>2004</strong>«.<br />
Die Termine: 12. Juni in Berlin<br />
(www.bberlinopen.de), 28. August in<br />
Hannover und 23. Oktober in Braunschweig<br />
(www.battleoftheyear.de).<br />
(Siehe Seite 3)<br />
gendbildungsstätte in Fulda mit in das Konzept<br />
aufgenommen werden: »Sie soll als<br />
Ausweichquartier dienen und wegen der<br />
guten Erreichbarkeit bevorzugt für Kurzzeittagungen<br />
und Gremiensitzungen belegt<br />
werden.«<br />
Damit ist Krach vorprogrammiert. Die<br />
<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> ist schon im Besitz einer zentralen<br />
<strong>Jugend</strong>bildungsstätte: dem <strong>Jugend</strong>bildungszentrum<br />
in Oberursel. Das traditionsreiche<br />
Haus beherbergte in den letzten<br />
Oberursel: Dustere Zukunft?<br />
50 Jahren Tausende von jungen Gewerkschaftsmitgliedern,<br />
die dort an Seminaren<br />
teilnahmen. Noch vor zwei Jahren wurde es<br />
in den Verantwortungsbereich des <strong>DGB</strong>-<br />
Bildungswerkes überführt, um seine Existenz<br />
zu sichern.<br />
Dennoch kommt das voraussichtliche<br />
Aus nicht von ungefähr: <strong>DGB</strong>-Bundesjugendsekretär<br />
Christian Kühbauch: »Weil Investitionen<br />
und notwendige Umbaumaßnahmen<br />
über Jahrzehnte hinweg nicht<br />
getätigt wurden, befindet sich das Haus<br />
und seine technische Infrastruktur inzwischen<br />
in einem desolaten Zustand.«<br />
Nach einem Businessplan des <strong>DGB</strong>-Bildungswerkes<br />
liege der Kapitalbedarf bei etwa<br />
9,25 Millionen Euro, um die langfristigen<br />
Investitionen in Grundstück, Gebäude, In-<br />
inhalt<br />
3 ausbildung + beruf<br />
ventar, Hotelbetrieb und Verwaltung zu<br />
decken. Dies schließt den Neubau eines Bettenhauses<br />
für ca. 4,9 Millionen Euro mit ein.<br />
Er sei aus betriebswirtschaftlichen Gründen<br />
dringend notwendig, um für die Zukunft ein<br />
ausreichendes Angebot an komfortablen<br />
Zimmern zu gewährleisten. Oberursel-Leiterin<br />
Birgitt Grieb beruft sich hingegen auf<br />
eine Studie, in der eine Gesamtsumme von<br />
1,7 Millionen Euro für die Sanierung genannt<br />
wird. Grieb: »Das Haus befindet sich nicht in<br />
einem ›desolaten‹, sondern in verbesserungswürdigem<br />
Zustand.«<br />
Umbaupläne für Oberursel, so Kühbauch,<br />
seien nicht neu: Ihre Realisierung sei jedoch<br />
bisher stets an der fehlenden Eigenmittelzusage<br />
des <strong>DGB</strong> gescheitert. Eine Pattsituation:<br />
Die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> sei bisher nicht bereit<br />
gewesen, auf die Bundesbildungsstätte<br />
in Oberursel zu verzichten. Der <strong>DGB</strong> hingegen<br />
habe nicht die erforderlichen Finanzmittel<br />
für eine nachhaltige Sanierung zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Das letzte Sanierungskonzept der Abteilung<br />
<strong>Jugend</strong> war 1999 abgelehnt worden. ∏<br />
Lest auf Seite 4 weiter.<br />
Ausbildungsvergütungen: Die<br />
Azubis sind nicht auf Rosen gebettet<br />
4 debatte<br />
Ausgeurselt? Unsichere Zukunft<br />
für das Haus der Gewerkschaftsjugend<br />
5 thema<br />
Bundeskanzlerin – nee: Der <strong>DGB</strong><br />
gehörte zu den Mitveranstaltern<br />
des »Girls’ Day« – und war selbst<br />
betroffen.<br />
6 jav-ratgeber<br />
Einrücken, nachrücken, abrücken:<br />
Die JAV-Wahlen stehen an. Wie<br />
man die Wahlvorstände bestellt<br />
7 projekte<br />
Geld und Geschlecht: Gender<br />
Mainstreaming in der Kinderund<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe<br />
Gefährlich fremd? Das IDA gibt<br />
antirassistische Anregungen zum<br />
kritischen Umgang mit Medien<br />
A 8895<br />
05.04 soli <strong>aktuell</strong> 1
kurz + bündig<br />
Erschreckend<br />
Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche ■ Im<br />
Frühjahr 2003 waren fast 1,1 Millionen Erwerbstätige<br />
auf der Suche nach einem neuen<br />
oder einem zusätzlichen Arbeitsplatz,<br />
meldet dieser Tage das Statistische Bundesamt.<br />
Grund: drohender Arbeitsplatzverlust.<br />
Mehr als die Hälfte aller arbeitslosen <strong>Jugend</strong>lichen<br />
hat keine Berufsausbildung. Ende<br />
April standen 331.600 noch nicht vermittelten<br />
Bewerbern lediglich 149.500 freie<br />
Ausbildungsplätze gegenüber. Das wiederum<br />
berichtet die Bundesagentur für Arbeit.<br />
Die offizielle rechnerische Lücke hat sich<br />
damit im Vergleich zum April des Vorjahres<br />
um 20.700 auf 182.100 (<strong>DGB</strong>: 197.234) erhöht.<br />
Die Zahl der seit Oktober 2003 gemeldeten<br />
Lehrstellen ging im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum um 26.900 auf 386.700<br />
zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der Bewerber<br />
um 11.300 auf 576.800.<br />
Umlage<br />
Fonds-Gesetz auf dem Weg ■ Gegen die<br />
Stimmen der Opposition hat der Bundestag<br />
im Mai die umstrittene Ausbildungsabgabe<br />
beschlossen. Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigten,<br />
die nicht oder zu wenig ausbilden,<br />
müssen danach in einen Fonds zahlen,<br />
aus dem Ausbildungsplätze finanziert werden<br />
sollen. Bei ausreichend vielen Lehrstellen<br />
kommt das Gesetz nicht zum Tragen.<br />
Auch ein verbindlicher Ausbildungspakt mit<br />
der Wirtschaft könnte verhindern, dass die<br />
Umlage erhoben wird. <strong>DGB</strong>-Vorsitzender<br />
Michael Sommer: »Die Bundesregierung hat<br />
Wort gehalten, eine Ausbildungsumlage auf<br />
den Weg zu bringen, wenn die Lehrstellen-<br />
Krise nicht beseitigt wird.«<br />
Hartz-Bescheid<br />
Fernsehen und Zeitung kein Pflichtprogramm<br />
■ Die Hartz-Reformen muss man<br />
nicht kennen. Das hat laut der Berliner »taz«<br />
das Sozialgericht Freiburg entschieden. Erfolg<br />
hatten damit zwei Arbeitslose, denen<br />
das Arbeitslosengeld gekürzt worden war,<br />
weil sie sich zu spät arbeitslos gemeldet<br />
hatten. Aufgrund der Hartz-Reform müssen<br />
sich Arbeitnehmer »unverzüglich« melden,<br />
wenn sie die Kündigung erhalten oder das<br />
Auslaufen eines befristeten Vertrages absehbar<br />
ist. In beiden Fällen haben die Betroffenen<br />
sich erst gemeldet, als sie arbeitslos<br />
waren. Das Arbeitsamt hatte argumentiert,<br />
dass »Fernsehen und Tageszeitungen<br />
ausführlich über die Hartz-Reformen berichtet«<br />
hatten. Beide Antragsteller waren<br />
von ihren Arbeitgebern nicht auf die neue<br />
Pflicht hingewiesen worden. Außerdem gebe<br />
es keine Pflicht, sich über neue Gesetze<br />
zu informieren. Ob dies auch bei Delikten<br />
wie Mord oder Totschlag gilt, ließ das Gericht<br />
offen.<br />
2 soli <strong>aktuell</strong> 05.04<br />
22 Minuten<br />
Lesen als Kür ■ Rund eine Dreiviertelstunde<br />
am Tag verbringen die Deutschen in ihrer<br />
Freizeit mit Lesen. Favorit ist dabei die Tageszeitung<br />
mit rund 22 Minuten täglich.<br />
(Statistisches Bundesamt zum »Internationalen<br />
Tag des Buches« am 23. April <strong>2004</strong>)<br />
84 Cent<br />
Zahl des Monats ■ 84 Cent soll die Steuer<br />
betragen, die die Bundesregierung auf Alcopops<br />
(Limo mit Schnaps) erheben will.<br />
Erfassung<br />
EU-Pass ■ Bis Ende dieses Jahres will die<br />
EU die Einführung eines so genannten Europasses<br />
vorbereiten. Einen entsprechenden<br />
Vorschlag hat die EU Kommission verabschiedet.<br />
Der Europass soll die Transparenz<br />
von Qualifikationen verbessern und die gegenseitige<br />
Anerkennung von Bildungsabschlüssen<br />
weiter voranbringen. Damit werde<br />
in der größer werdenden Union die Mobilität<br />
von ArbeitnehmerInnen gefördert,<br />
glaubt Viviane Reding, Kommissarin für Kultur<br />
und Bildung.<br />
www.europass-berufsbildung.de<br />
Schulstress<br />
Lehrer krank ■ In deutschen Berufsschulen<br />
herrscht nach einer Studie der Deutschen<br />
Angestellten-Krankenkasse DAK volles Rohr<br />
Psycho-Stress. Mehr als jeder dritte Berufsschullehrer<br />
(38%) ist demnach gefährdet,<br />
durchzudrehen. In der Gesamtbevölkerung<br />
liegt dieser Anteil zwischen 18 und 24%. Bei<br />
15% der Berufsschullehrer sei sogar von<br />
»starker psychischer Beeinträchtigung«<br />
auszugehen. Vor allem Berufsschullehrer ab<br />
40 Jahren seien betroffen.<br />
Temptoo? Arzt!<br />
<strong>Jugend</strong> krank ■ Tattoos mit schwarzer Henna-Farbe,<br />
die nur vorübergehend die Haut<br />
verzieren, sind in Mode. Mit diesen so genannten<br />
Temptoos schmücken sich rund ein<br />
Viertel aller 16- bis 29-Jährigen. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Tätowierungen verblassen<br />
sie nach einiger Zeit. Was aber<br />
durch den oft zugesetzten Farbstoff Para-<br />
Phenylendiamin (PPD) ewig bleiben kann,<br />
sind Hautekzeme und Allergien. Das haben<br />
Hautärzte auf einem Kongress in Davos berichtet.<br />
Der Farbstoff ist zwar in Deutschland<br />
als Haarfärbemittel verboten, aber für<br />
bestimmte industrielle Zwecke zugelassen,<br />
so etwa für das Färben von Stoffen in einer<br />
Konzentration bis zu 6%. Dieser Farbstoff<br />
kann krank machen. Der Körper reagiert<br />
dann auf alles allergisch, was PPD enthält.<br />
Berufe wie Drucker oder Fotolaborant sind<br />
dann tabu.<br />
Unzufrieden<br />
Studierende zerrissen ■ Knapp die Hälfte<br />
der Uniabsolventen und nur 43% ehemaliger<br />
Fachhochschüler würden erneut ihren<br />
alten Studienort wählen. Das ergab eine repräsentativen<br />
Befragung, die das Hochschulinformationssystem<br />
in Hannover vornahm.<br />
Hauptvorwurf: mangelnder Praxisbezug,<br />
fehlende Hilfe beim Berufseinstieg. Aber:<br />
96% würden wieder Abi machen, 91% erneut<br />
studieren.<br />
Dabei macht das Hochschulstudium erfolgreich:<br />
90% der Absolventen waren rückblickend<br />
in ihrer Entscheidung für ein Studium<br />
zufrieden. Und: Der Übergang in die reguläre<br />
Beschäftigung hat sich verbessert.<br />
Knapp 80% der Fachhochschul- und gut<br />
50% der Universitätsabsolventen hatten<br />
zwölf Monate nach dem Examen eine reguläre<br />
Erwerbstätigkeit aufgenommen. »Ein<br />
Studium ist nach wie vor die beste Versicherung<br />
gegen Arbeitslosigkeit!« (Bundesbildungsministerin<br />
Edelgard Bulmahn)<br />
Die Studie im Internet: www.bmbf.de/pub/his_projektbericht_12_03.pdf<br />
Verteuerung I<br />
Für Hauptamtliche ■ Seit dem 1. April<br />
<strong>2004</strong> kostet Telefonieren im Auto ohne Freisprecheinrichtung<br />
statt wie bisher 30 nun<br />
40 Euro plus ein Punkt in Flensburg.<br />
Verteuerung II<br />
Für Ehrenamtliche ■ Für Radfahrer hat sich<br />
das Handy-Bußgeld von 15 auf 25 Euro erhöht.<br />
Punkte bleiben erspart.<br />
Termine<br />
Fahrplan <strong>2004</strong> für die Reform des Berufsbildungsgesetzes<br />
(BBiG) ■ Mai/Juni: Zeitrahmen<br />
für <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>-Aktionen bei den<br />
»kritischen« SPD- Länderregierungen<br />
Rheinland-Pfalz, NRW, Schleswig-Holstein<br />
Juni: Vermittlungsausschuss: drei Sitzungen,<br />
da Einigung nicht zu erwarten<br />
8. Juni: Sitzung des Bundesvorstandes des<br />
<strong>DGB</strong><br />
11. Juni: Befassung im Bundesrat: Anrufung<br />
Vermittlungsausschuss ist zu erwarten<br />
6. Juli: Sitzung des Bundesvorstandes des<br />
<strong>DGB</strong><br />
9. Juli: Bundesrat: Voraussichtlich Einspruch<br />
gegen das Gesetz<br />
Eventuell 9. Juli: Sondersitzung des Bundestages,<br />
um Einspruch zurückzuweisen (wenn<br />
keine Sondersitzung durchgeführt wird,<br />
dann kann sich der Bundestag erst nach der<br />
Sommerpause damit befassen: Das wird so<br />
um den 9./10. September der Fall sein).
Kein Luxus<br />
Die Hans-Böckler-Stiftung<br />
kommt in ihrer Analyse der<br />
Ausbildungsvergütungen zu<br />
dem Ergebnis: Die Auszubildenden<br />
sind nicht gerade auf<br />
Rosen gebettet.<br />
m ersten Ausbildungsjahr beläuft<br />
sich die Vergütung der Lehrlinge im<br />
I Schnitt auf 33 Prozent der Einstiegsvergütung<br />
für ausgelernte Facharbeiter<br />
und Fachangestellte. Im dritten bzw.<br />
vierten Ausbildungsjahr klettert die Ausbildungsvergütung<br />
auf rund 43 Prozent. »Das<br />
ist – gemessen am produktiven Beitrag der<br />
Auszubildenden zum Arbeits- und Produktionsprozess<br />
insbesondere im dritten und<br />
vierten Ausbildungsjahr – keine Luxusvergütung«,<br />
sagt Reinhard Bispinck, der Tarifexperte<br />
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Instituts in der Hans-Böckler-<br />
Stiftung (WSI).<br />
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen<br />
klaffen je nach Wirtschaftszweig und Ausbildungsjahr<br />
weit auseinander. Die Spanne<br />
reicht von 325 Euro im privaten Verkehrsgewerbe<br />
Sachsen-Anhalt (erstes Ausbildungsjahr)<br />
bis zu 1.222 Euro für die gewerblichen<br />
Auszubildenden im westdeutschen Bauhauptgewerbe<br />
(viertes Ausbildungsjahr).<br />
Dies geht aus einer Auswertung des WSI-Tarifarchiv<br />
hervor.<br />
Die Auszubildenden erhielten im vergangenen<br />
Jahr in der Mehrzahl der Wirtschaftszweige<br />
höhere tarifliche Ausbildungsvergü-<br />
um ersten Mal unterstützt die Gewerkschaftsjugend<br />
die Breakdan-<br />
Z cemeisterschaft »Battle of the<br />
Year«. Die Meisterschaft gibt es seit 1990.<br />
Veranstalter ist Thomas Hergenröther, der<br />
selbst Breaker ist. Die regionalen Vorentscheide<br />
finden in verschiedenen deutschen<br />
Städten statt. Anmelden kann man sich auf<br />
den Internetseiten der regionalen Wettkämpfe.<br />
Wer sich bei den regionalen Vorausscheidungen<br />
mit dem Segen der Profibreaker<br />
aus der Jury weiterqualifiziert,<br />
kämpft am 28. August um den Titel »Deutscher<br />
Meister«. Der nimmt dann bei der<br />
Weltmeisterschaft teil, die am 23. Oktober<br />
in Braunschweig stattfindet. Den Gewin-<br />
tungen gegenüber 2002. Bezogen auf das<br />
dritte Ausbildungsjahr lagen die Erhöhungen<br />
zwischen 0,6 Prozent (Einzelhandel Brandenburg<br />
auf 688 Euro) und 9,8 Prozent (Landwirtschaft<br />
Mecklenburg-Vorpommern auf 550<br />
Euro). Die Anhebungen betrugen in der Mehr-<br />
Niederschwelliges Angebot<br />
Die Deutsche Breakdancemeisterschaft läuft, die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> tanzt mit.<br />
nern winken Geldpreise, Ruhm und Ehre.<br />
Rund um die Veranstaltungen gibt es Partys,<br />
Workshops, Diskussionsrunden.<br />
Doch warum ist die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> dabei?<br />
Was hat sie mit Breakdance am Hut? »Wir<br />
schätzen es, dass die <strong>Jugend</strong>lichen selbst etwas<br />
auf die Beine stellen. Mit der Organisation<br />
der Veranstaltungen haben sie sich sogar<br />
eigene Jobs als Eventorganisator geschaffen«,<br />
so Christian Kühbauch, Bundesjugendsekretär<br />
des <strong>DGB</strong>.<br />
Tatsächlich ist »Battle of the year« ein<br />
nichtkommerzielles Projekt. So eine gute<br />
Sache gehört unterstützt und deshalb werden<br />
<strong>DGB</strong>-Ausbildungsexperten an Infoständen<br />
auf jeder Veranstaltung zuhören<br />
ausbildung + beruf<br />
zahl der Tarifbereiche zwischen zwei und drei<br />
Prozent. In fünf Tarifbereichen wurden die<br />
Ausbildungsvergütungen nicht erhöht.<br />
Das Ergebnis basiert auf einer Untersuchung<br />
von 25 Wirtschaftszweigen und Tarifbereichen.<br />
∏<br />
ausbildungsvergütungen im vergleich<br />
Tarifbereich<br />
1. Ausbildungsjahr,<br />
¤<br />
2. Ausbildungsjahr,<br />
¤<br />
3. Ausbildungsjahr,<br />
¤<br />
4. Ausbildungsjahr,<br />
¤<br />
in % der mittleren<br />
Gruppe (Anfangsstufe),<br />
von … bis …<br />
Chemische Industrie Nordrhein 638 713 789 853 E: 30,2–40,4<br />
Chemische Industrie Ost 525 569 625 687 E: 28,6–37,4<br />
Metallindustrie 677 717 780 837 L: 37,7–46,6;<br />
Nordwürttemberg/Nordbaden G: 38,6–47,7<br />
Metall- und Elektroindustrie 635 680 736 775 L: 35,3–43,1;<br />
Sachsen G: 36,0–44,0<br />
Druckindustrie West 748 799 850 901 L: 35,3–42,5; G: 45,9–55,3<br />
Druckindustrie Ost 748 799 850 901 L: 35,3–42,5; G: 45,4–54,6<br />
Textilindustrie Baden-Württemberg 601 643 712 766 L: 37,2–47,4; G: 34,3–43,7<br />
Textilindustrie Ost 453 490 547 596 L: 34,1–44,8, G: 27,5–36,2<br />
Bauhauptgewerbe West 554 860 1.086 1.222 L: 24,2–53,3;<br />
ohne Berlin-West (549) (765) (999) (-) G: 29,6–53,9<br />
Bauhauptgewerbe Ost 490 684 864 972 L: 24,0–47,6;<br />
ohne Berlin-Ost (484) (609) (796) (-) G: 29,3–48,2<br />
Deutsche Bahn AG Konzern West 581 627 669 728 E: 35,5–44,5<br />
Deutsche Bahn AG Konzern Ost 523 564602 655 E: 34,4–43,1<br />
Bankgewerbe West 685 741 794 - E: 35,7–41,3<br />
Bankgewerbe Ost 685 741 794 - E: 35,7–41,3<br />
Versicherungsgewerbe West 711 783 854- E: 36,1–43,4<br />
Versicherungsgewerbe Ost 711 783 854- E: 36,1–43,4<br />
Hotel- und Gaststättengew. Bayern 460/525 599 672 - E: 28,3/32,3–41,4<br />
Hotel- und Gaststättengew. Sachsen 360 450 510 - E: 29,0–41,1<br />
Öffentlicher Dienst Bund, 605 653 697 758 L: 33,9–42,5;<br />
Länder, Gemeinden West G: 36,8–46,1<br />
Öffentlicher Dienst Bund, 551 594634690 L: 33,9–42,5;<br />
Länder, Gemeinden Ost G: 36,8–46,1<br />
Ausbildungsvergütungen der gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden in ausgewählten<br />
Tarifbereichen West/Ost (L = Lohn; G = Gehalt; E = Entgelt. Quelle: WSI-Tarifdaten 2003)<br />
und beraten – natürlich kostenlos. Jeder,<br />
der will, kann sich also ganz nebenbei guten<br />
Rat abholen, wenn er Stress in der Berufsschule<br />
oder der Ausbildung hat. Das können<br />
alle möglichen Fragen sein: Verdiene ich zuwenig?<br />
Arbeite ich zuviel? Wie wechsle ich<br />
den Ausbildungsplatz? Muss ich mir das<br />
oder dies gefallen lassen?<br />
Was auch immer in der Ausbildung<br />
nervt – die <strong>DGB</strong>-Experten wissen, was zu<br />
tun ist. Also Infotainment vom feinsten. ∏<br />
Silvia Helbig<br />
Termine: 12. Juni in Berlin (Mellowpark), www.bberlinopen.de;<br />
28. August: Nationale Meisterschaft in Hannover<br />
(Pavillon), www.battleoftheyear.de; 23. Oktober: Internationale<br />
Meisterschaft in Braunschweig (VW Halle),<br />
www.battleoftheyear.de<br />
05.04 soli <strong>aktuell</strong> 3
debatte<br />
A<br />
Geld knapp, Bildungsprogramm<br />
unzeitgemäß, historischer<br />
Auftrag: Positionen im<br />
Kampf um das <strong>Jugend</strong>bildungszentrum<br />
Oberursel. Fortsetzung<br />
von Seite 1.<br />
uch bei einer weniger umfassenden<br />
Lösung wie von Hausleiterin<br />
Grieb vorgeschlagen, hält die <strong>DGB</strong>-<br />
Spitze entgegen, liege der Bedarf an Eigenmitteln<br />
von Seiten des <strong>DGB</strong> bei mindestens<br />
3,4 Millionen Euro.<br />
Zudem seien die Kosten für den laufenden<br />
Betrieb hoch – die Höhe der Subventionierung<br />
für die zentrale <strong>Jugend</strong>bildungsstätte<br />
des <strong>DGB</strong> sei dabei aber umstritten. In<br />
Oberursel werde derzeit bei einem Gesamtetat<br />
von 843.000 Euro und ca. 12.000 Teil-<br />
nehmertagenjeder Teilnehmer<br />
pro Tag seiner<br />
Anwesenheit mit<br />
zusätzlich 70 Euro<br />
aus dem Haushalt des <strong>DGB</strong> subventioniert.<br />
Hinzu komme, dass von den 12.000<br />
Teilnehmertagen nur ca. 3.000 bis 4.000 zu<br />
eigenen Seminaren zählten. Der <strong>DGB</strong> subventioniere<br />
also in erheblichem Maße Teilnehmertage<br />
von externen Belegern. Erschwerend<br />
komme für die nächsten Jahre<br />
hinzu, dass drei Pädagogenstellen derzeit<br />
mit 95.000 Euro aus dem Kinder- und <strong>Jugend</strong>plan<br />
des Bundes finanziert würden.<br />
Aufgrund von Strukturveränderungen der<br />
öffentlichen Förderung, sei mit einer Kürzung<br />
der Förderung um 75.000 Euro zu rechnen.<br />
Dies bedeute entweder, dass der <strong>DGB</strong><br />
seinen Zuschuss erhöhen müsse, zwei Stellen<br />
gestrichen werden, oder entsprechend<br />
weniger Seminare angeboten werden.<br />
Fazit Kühbauch: »Eine inhaltliche, organisatorische<br />
und finanzielle Neukonzeption<br />
der <strong>Jugend</strong>bildungsarbeit des <strong>DGB</strong> hat mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit eine Schließung<br />
der <strong>Jugend</strong>bildungsstätte in Oberursel zur<br />
Folge.« Und: »Unabhängig von der Tatsache,<br />
ob Oberursel geschlossen wird oder nicht,<br />
ist eine grundsätzliche inhaltliche Neuausrichtung<br />
der <strong>Jugend</strong>bildungsarbeit des <strong>DGB</strong><br />
erforderlich.«<br />
Mit der internationalen Arbeit des <strong>Jugend</strong>bildungszentrums<br />
Oberursel seien die<br />
meisten Partner bei den Gewerkschaften<br />
und den <strong>DGB</strong>-Bezirken zufrieden. Diese Arbeit<br />
gelte es zu erhalten und auszubauen.<br />
Im Bereich der nationalen Arbeit gebe es jedoch<br />
schon seit vielen Jahren Kritik, die im-<br />
4 soli <strong>aktuell</strong> 05.04<br />
Ausgeurselt?<br />
mer wieder in den Gremiensitzungen artikuliert<br />
worden sei. So hätten Teile des Programms<br />
nichts mit den politischen und organisationspolitischen<br />
Interessen der <strong>DGB</strong>-<br />
<strong>Jugend</strong> zu tun. Andere Teile des Programms<br />
befassten sich mit eher unpolitischen oder<br />
nicht-gewerkschaftlichen Themen. Diese<br />
Seminare seien zwar insgesamt löblich und<br />
unterstützenswert, dürften aber nicht Aufgabe<br />
einer bundeszentralen <strong>Jugend</strong>bildung<br />
des <strong>DGB</strong> sein, »solange die Kernaufgaben<br />
wie Mitbestimmung, Berufsbildung, politische<br />
Kampagnen, Vorfeldarbeit so gut wie<br />
gar nicht im Programm vorkommen«.<br />
Das will Hausleiterin Grieb nicht auf sich<br />
sitzen lassen. In ihrer Stellungnahme an den<br />
BJA schreibt sie, die Kosten einer realistischen<br />
Sanierung des Hauses liege einer Stu-<br />
die aus dem Jahre<br />
1999 zufolge bei<br />
1,7 Millionen Euro.<br />
Den Kostenanteil<br />
des <strong>DGB</strong><br />
könne man durch einen Teilverkauf der<br />
Außenanlagen als Bauland senken und die<br />
Mitarbeit außerbetrieblicher Ausbildungs-<br />
»Warum die zusätzlichen quantitativen<br />
und qualitativen Anforderungen an bundeszentrale<br />
<strong>Jugend</strong>bildungsarbeit künftig…<br />
projekte in bestimmten<br />
Bauphasen einbeziehen,<br />
ebenso die<br />
Arbeitsleistung von<br />
Mitarbeitern des<br />
Hauses in bestimmten<br />
Bauabschnitten.<br />
Grieb: »Dies ist in erster Linie eine Frage des<br />
politischen Willens und in zweiter Linie eine<br />
Frage der unternehmerischen Kreativität.«<br />
Stellen in Hattingen und Fulda müssten<br />
ebenfalls aus <strong>DGB</strong>-eigenen Mitteln gefördert<br />
werden. »Das Problem der rückläufigen<br />
öffentlichen Fördermittel ist kein spezifisches<br />
Problem Oberursels«, so die Leiterin<br />
des Bildungszentrums.<br />
Auch bei der Analyse des Bildungsprogramms<br />
gibt Grieb Kontra: »Das zur Beschlussvorlage<br />
vorliegende Bildungsprogramm<br />
beinhaltet neben einer reduzierten<br />
Version der internationalen Bildungsarbeit<br />
Oberursels ein nahezu ausschließlich an den<br />
<strong>aktuell</strong>en Kampagnen und Arbeitsschwerpunkten<br />
der Abteilung <strong>Jugend</strong> orientiertes<br />
Bildungsprogramm. Es orientiert sich in wesentlichen<br />
Teilen ausschließlich am Qualifizierungsbedarf<br />
der ehren- und hauptamtlichen<br />
MitarbeiterInnen der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>.«<br />
Die künftige bundeszentrale Bildungsarbeit<br />
sei fast jeglicher Autonomie enthoben.<br />
Spielräume in der selbstständigen Gestaltung<br />
der Arbeitsschwerpunkte seien nicht<br />
….besser durch die Schließung eines<br />
Bildungszentrums bewältigt werden<br />
sollen, bleibt unbeantwortet.«<br />
Birgitt Grieb, Leiterin des<br />
<strong>Jugend</strong>bildungszentrums Oberursel<br />
mehr sichtbar »und offensichtlich auch nicht<br />
gewollt«. Ihr Fazit: »Warum die dadurch entstehenden<br />
zusätzlichen quantitativen und<br />
qualitativen Anforderungen an bundeszentrale<br />
<strong>Jugend</strong>bildungsarbeit künftig besser<br />
durch die Schließung eines Bildungszentrums<br />
bewältigt werden sollen, bleibt unbeantwortet.«<br />
Und: »In unseren Bildungsstätten<br />
können wir ein an gewerkschaftlichen<br />
Zielen orientiertes Profil entwickeln und sie<br />
zu Zentren der gewerkschaftlichen Orientierung,<br />
einer Kultur des demokratischen Umgangs<br />
und zu Orten der gewerkschaftlichen<br />
Identitätsbildung machen. Oberursel eignet<br />
sich hierfür in ganz besonderer Weise.«<br />
Was soll der Sinn sonst sein als gewerkschaftliche<br />
Bildung, kontert BJA-Mitglied<br />
Daniel Wucherpfennig. Seit nunmehr acht<br />
Jahren habe das Haus keine Verankerung in<br />
der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>bildungsarbeit, schon gar<br />
nicht in der <strong>Jugend</strong>arbeit. Wichtige Impulse<br />
seien aus dem <strong>DGB</strong>-Bundesjugendsekretariat<br />
gekommen und aus den <strong>DGB</strong>-Bezirken<br />
(z.B. das »Courage«-Projekt). Diese Kritik sei<br />
im Haus der Gewerkschaftsjugend bekannt,<br />
»nur leider auch schon seit über acht Jah-<br />
ren«.Wucherpfennig: »Welchen Sinn<br />
hat eine bundeszentrale<br />
Bildungsstätte,<br />
wenn sie sich nicht<br />
im Wesentlichen um<br />
Qualifizierungsbedarf<br />
von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern<br />
bemüht?«<br />
Dem <strong>DGB</strong>, schreibt Birgitt Grieb, sei<br />
1954 Haus und Grundstück vom Land Hessen<br />
übertragen worden, »um dort für die <strong>Jugend</strong><br />
nach den verheerenden Folgen des<br />
Nationalsozialismus und seiner rassistischen<br />
Vernichtungspolitik einen gesellschaftspolitischen<br />
Beitrag zur Erziehung zu<br />
Demokratie und Völkerverständigung zu<br />
leisten und an die Freiheitsideale der Arbeiterbewegung<br />
anzuknüpfen«. Dies verweise<br />
auch auf die Verantwortung, die mit dieser<br />
Schenkung an die Gewerkschaftsjugend<br />
übertragen wurde. Grieb: »Darin liegt der<br />
eigentliche Wert der ›Immobilie‹.«<br />
Unterstützer haben derweil für den Erhalt<br />
des Hauses mobil gemacht und Rundbriefe<br />
verschickt, in denen aufgefordert<br />
wird, Druck auf den <strong>DGB</strong>-BJA auszuüben. Bei<br />
den Verantwortlichen macht sich ebenfalls<br />
Kritik breit. Ein BJA-Mitglied: »Wir sollen nur<br />
den Kopf hinhalten. Dabei ist die Schließung<br />
längst Sache des <strong>DGB</strong>-Bildungswerkes und<br />
nicht der Gewerkschaftsjugend.« ∏
Bundeskanzlerin – nee<br />
Mit einer Rekordbeteiligung<br />
ging am 22. April der »Girls’<br />
Day« <strong>2004</strong> über die Bühne:<br />
Über 100.000 Mädchen sahen<br />
sich in künftigen Berufsfeldern<br />
um. Der <strong>DGB</strong> gehörte zu den<br />
Mitveranstaltern – und war<br />
selbst betroffen.<br />
eim <strong>DGB</strong>-Bundesvorstand in Berlin<br />
sollte es um »Politik als Beruf für<br />
B Frauen« gehen. Eingeladen waren<br />
Schülerinnen der Hans-Carossa-Schule sowie<br />
die 14- bis 16-jährigen Töchter von <strong>DGB</strong>-<br />
Mitarbeitern, die unter anderem von <strong>DGB</strong>-<br />
Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock erfuhren,<br />
wie ihr Weg an die Gewerkschaftsspitze<br />
verlaufen ist.<br />
»Ich hätte nicht gedacht, dass so viele verschiedene<br />
Berufe in einer Gewerkschaft<br />
ausgeübt werden«, sagte die 15-jährige Lena<br />
erstaunt, nachdem sie einen Blick hinter die<br />
Kulissen der Bundesvorstandsverwaltung<br />
geworfen und dort Buchhalter und Journalistinnen,<br />
Sozialwissenschaftlerinnen und<br />
Sekretäre kennen gelernt hatte.<br />
Die 43 Schülerinnen aus dem Hans-Carossa-Gymnasium<br />
in Berlin-Gatow freuten<br />
Mann? Frau? Egal!<br />
Von Halina, Elisabeth, Neele,<br />
Corinna und Nadine (alle 15).<br />
»Es sollte eigentlich egal sein, ob ein Mann<br />
oder eine Frau einen Job macht«, sagt Halina.<br />
Männer und Frauen hätten jedoch verschiedene<br />
Blickwinkel. Elisabeth ist deshalb besonders<br />
wichtig, »dass beide ihre Meinung<br />
gleich stark vertreten können«.<br />
Ein Leben im Rampenlicht der Politik stellen<br />
sich die Schülerinnen schwierig vor. »Ich<br />
kann mir nicht vorstellen, Bundeskanzlerin zu<br />
sein, weil man sich oft beschimpfen lassen<br />
muss«, meint Neele. »In diesem Amt muss<br />
man viel Verantwortung übernehmen«, ergänzt<br />
Corinna.<br />
Für die jungen Frauen ist klar, dass sie<br />
sich nicht zwischen Familie und Beruf entscheiden<br />
wollen – sie wollen beides. »Erst Beruf,<br />
dann eine Familie gründen und später<br />
wieder in den Beruf einsteigen«, möchte Elisabeth.<br />
Nadine findet »es wichtig für eine Familie,<br />
dass man einen Beruf hat, damit man<br />
sie versorgen kann«. Und für Halina steht<br />
fest: »Ich möchte keine Hausfrau sein, sondern<br />
meine Grenzen erkennen und neue Erfahrungen<br />
sammeln.« ∏<br />
sich über die Offenheit der <strong>DGB</strong>-Beschäftigten.<br />
Bei ihren Besuchen in fünf verschiedenen<br />
Abteilungen hatten die Mädchen<br />
ausgiebig Gelegenheit zu Gesprächen mit<br />
den MitarbeiterInnen. Am Ende bekamen<br />
die 15- und 16-Jährigen sogar die Chance,<br />
Tuchfühlung mit einem echten Chefinnensessel<br />
aufzunehmen: Obwohl die stellvertretende<br />
<strong>DGB</strong>-Vorsitzende Ursula Engelen-<br />
Kefer terminbedingt nicht im Haus sein<br />
konnte, hatte sie ihr Büro für die Mädchen<br />
freigegeben, die hier einmal erproben konnten,<br />
wie es sich am Schreibtisch einer der<br />
wichtigen Frauen Deutschlands sitzt.<br />
Zuvor konnten die Schülerinnen in verschiedenen<br />
Gruppenrunden ihre Vorstellungen<br />
zu Karriere, Politik und Familie<br />
äußern. Ein Leben als Hausfrau mit<br />
Kind(ern) konnte sich keine vorstellen. Und<br />
die klassischen Frauenberufe à la Krankenschwester<br />
oder Bankkauffrau standen bei<br />
den meisten auch nicht unbedingt auf der<br />
persönlichen Hitliste. »Ich möchte Wissenschaftlerin<br />
werden«, sagte die 15-jährige<br />
Neele selbstbewusst. Lehrerin, Grafikdesignerin,<br />
Lektorin nannten andere als Traumberufe.<br />
Die Motivation, nach dem Abitur eine<br />
technische Ausbildung oder ein entsprechendes<br />
Studium zu beginnen war allerdings<br />
bei den jungen Frauen nicht ausgeprägt.<br />
Auch mit Politik als Beruf hatten die<br />
meisten nichts am Hut. Bundeskanzlerin<br />
beispielsweise möchten sie nicht werden.<br />
»Da muss man viel Verantwortung übernehmen«,<br />
sagte Corinna. Und ihre Klassenkameradin<br />
Halina erkannte den Nachteil,<br />
dass in einem solchen Amt das »Privatleben<br />
stark eingeschränkt« sei.<br />
Dass sich die Mädchen allerdings<br />
durchaus für Politik interessieren, zeigten<br />
sie in einem Kurzseminar mit den Teamerinnen<br />
Luciole Sauviat und Silvia Hauffe, in<br />
dem sie per Collage zusammenstellten, was<br />
sie von Frauen in der Politik erwarten: zum<br />
Beispiel Einsatz für echte Chancengleichheit<br />
der Geschlechter und für Lohngerechtigkeit,<br />
aber auch gegen<br />
die Ausbeutung<br />
von Frauen durch<br />
Prostitution. ∏<br />
Literatur: <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />
(Hg.): Nutze deine Chancen.<br />
Ratgeber für Mädchen bei<br />
der Berufswahl.<br />
Im Download unter<br />
www.dgb-jugend.de,<br />
Stichwort »Broschüren«<br />
dgb-»girls’ day«<br />
»Recht interessant«<br />
Das sagen Mädchen, die zum ersten<br />
Mal im Leben den Deutschen Gewerkschaftsbund<br />
gesehen haben:<br />
Helene Sommer, 14<br />
Mutter: Schriftstellerin. Weibliches<br />
Vorbild: keins. Berufswunsch:<br />
Lebensmittelchemikerin.<br />
»Ich finde es gut, dass man uns<br />
am ›Girls’ Day‹ über typische<br />
Männerberufe informiert, so dass man merkt,<br />
dass auch Männerberufe für uns interessant<br />
sein können. Was der Tag beim <strong>DGB</strong> gebracht<br />
hat: Ich hab viel über Gewerkschaften erfahren<br />
und einen kleinen Einblick in das Leben als<br />
Politikerin bekommen.«<br />
Elisabeth Voutsis, 16<br />
Mutter: Erzieherin. Weibliches<br />
Vorbild: keins. Berufswunsch: Versicherungskauffrau.<br />
»Ich finde den ›Girls’ Day‹ wichtig,<br />
weil man in einige Berufsfelder<br />
reingucken kann. An dem Tag hab ich<br />
gelernt, was der <strong>DGB</strong> ist und womit er sich<br />
beschäftigt. Das war zum Teil recht interessant.«<br />
Cathrin Poths, 14<br />
Mutter: Krankenschwester. Weibliche<br />
Vorbilder: in der Promi-Szene<br />
zu finden. Berufswunsch: Sängerin.<br />
Oder Kripo!<br />
»Der ›Girls’ Day‹ hat einen Einblick<br />
in die vielfältige Berufswelt des <strong>DGB</strong> gebracht.<br />
Und ich weiß nun mehr über Politik.«<br />
Yamila Ighreiz, 15<br />
Mutter: Sekretärin. Weibliche<br />
Vorbilder: Jennifer Lopez, Angela<br />
Merkel, »weil sie eine hervorragende<br />
Politikerin ist«. Berufswunsch:<br />
Kauffrau.<br />
»Mit dem ›Girls’ Day‹ bekam man einen besseren<br />
Einblick in die Arbeitswelt der Gewerkschaften.<br />
Ich hab gelernt, dass es Frauen nicht<br />
nötig haben, sich unterdrückt zu fühlen. Und<br />
wie man an Ausbildungsplätze kommt.«<br />
Juliane Opitz, 16<br />
Mutter: Verwaltungsangestellte.<br />
Weibliche Vorbilder: Jennifer Lopez,<br />
Alicia Keys, Christina Aguilera,<br />
Paris Hilton (»Die haben viel<br />
Geld, grins!«). Berufswunsch:<br />
Was mit Menschen und Sprachen.<br />
»Ich hab viel über die Rechte von Frauen gelernt.<br />
Was mir der Tag gebracht hat? Viel Spaß<br />
und neue Eindrücke.« ∏<br />
Umfrage: Silvia Helbig<br />
thema<br />
05.04 soli <strong>aktuell</strong> 5
jav-ratgeber<br />
I<br />
Es ist wieder so weit: In diesem<br />
Jahr finden in der Zeit vom<br />
1. Oktober bis 30. November<br />
die Wahlen zu den <strong>Jugend</strong>- und<br />
Auszubildendenvertretungen<br />
(JAV) statt. Das Wichtigste<br />
schon jetzt: Die Bestellung der<br />
Wahlvorstände.<br />
Im Gegensatz zum Betriebsrat,<br />
dessen Amtszeit vier Jahre beträgt,<br />
steht der JAV lediglich die Hälfte<br />
der Zeit zur Verfügung, um im Betrieb etwas<br />
zu bewegen. Außerhalb des zweijährigen<br />
Wahlrhythmus’ kann eine JAV-Wahl nur<br />
durchgeführt werden, wenn:<br />
∂ im Betrieb keine JAV existiert, obwohl die<br />
Voraussetzungen vorliegen<br />
∂ die Gesamtzahl der JAV-Mitglieder unter<br />
die vom Gesetzgeber vorgegebene Zahl gesunken<br />
ist, obwohl sämtlicher Ersatzmitglieder<br />
nachgerückt sind<br />
∂ die JAV komplett zurückgetreten ist<br />
∂ die Arbeitsgerichtsbarkeit die Anfechtung<br />
einer durchgeführten JAV-Wahl bestätigt<br />
hat<br />
∂ die JAV per Arbeitsgerichtsbeschluss<br />
zwangsweise aufgelöst wurde.<br />
Eine aus anderen Gründen außerhalb<br />
des regelmäßigen Wahlzeitraumsdurchgeführte<br />
Wahl ist grundsätzlich<br />
nichtig.<br />
Die derzeit amtierenden JAVen sollten<br />
den Betriebsrat schon jetzt auf das nahende<br />
Ende der Amtszeit der JAV hinweisen:<br />
Schließlich gehört es nach dem Willen des<br />
Gesetzgebers zu den Pflichten des Betriebsrats,<br />
die Wahl einer JAV vorzubereiten<br />
und durchzuführen (vgl. § 80 Abs.1 Nr.5 BetrVG).<br />
Je eher sich der Betriebsrat mit der<br />
JAV-Wahl beschäftigt, desto besser – unter<br />
allen Umständen sollte eine JAV-lose Zeit<br />
vermieden werden.<br />
Als ersten Schritt muss der Betriebsrat –<br />
nicht jedoch die amtierende JAV – den<br />
Wahlvorstand und seinen Vorsitzenden bestellen<br />
(vgl. § 63 Abs.2 BetrVG). Die Bestellung<br />
des Wahlvorstands ist eine Angelegenheit,<br />
die überwiegend die von der JAV<br />
vertretenden Beschäftigten betrifft, sodass<br />
der kompletten JAV hier das Stimmrecht<br />
zusteht (§ 67 Abs. 2 BetrVG).<br />
Die Bestellung muss spätestens acht<br />
Wochen vor Ablauf der Amtszeit der JAV<br />
vorgenommen werden. Diese Zeitvorgabe<br />
gilt allerdings nur, wenn die Wahl in dem alten<br />
klassischen Wahlverfahren durchzu-<br />
6 soli <strong>aktuell</strong> 05.04<br />
Einrücken, nachrücken, abrücken<br />
Sollten mehr als drei Mitglieder<br />
im Wahlvorstand sein…<br />
führen ist. Das setzt voraus, dass im Betrieb<br />
über 51 zur JAV-Wahl berechtigte Beschäftigte<br />
vorhanden sind.<br />
Sind jedoch nur zwischen fünf und 50 JAV-<br />
Wahl-berechtigte Beschäftigte im Betrieb,<br />
muss das so genannte vereinfachte Wahlverfahren<br />
durchgeführt werden. Die Frist zur Bestellung<br />
des Wahlvorstands verkürzt sich auf<br />
vier Wochen (vgl. § 63 Abs. 4 BetrVG).<br />
Während im vereinfachten Wahlverfahren<br />
die Mitgliederzahl des Wahlvorstands<br />
auf drei beschränkt ist (§ 17a Nr. 2 BetrVG),<br />
muss der Wahlvorstand im klassischen<br />
Wahlverfahren aus<br />
mindestens drei Wahlberechtigten<br />
bestehen, wobei der Betriebsrat<br />
berechtigt ist, schon<br />
im Vorfeld einen vergrößerten<br />
Wahlvorstand zu bestellen (§ 16<br />
Abs. 1 Satz 2 BetrVG). Eine<br />
Höchstgrenze hat der Gesetzgeber<br />
nicht vorgesehen, sodass dem Betriebsrat<br />
ein gewisser Ermessensspielraum<br />
zusteht – Aspekte wie die Größe des Betriebs<br />
oder die räumliche Entfernung verschiedener<br />
Betriebsteile müssen Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Sollten aber mehr als drei Mitglieder im<br />
Wahlvorstand sein, muss er auch dann unbe-<br />
dingt aus einer ungeraden<br />
Anzahl von Mitgliedern<br />
bestehen, da nur<br />
dann ein Mehrheitsbeschluss<br />
möglich ist und etwaige Pattsituationen<br />
bei Abstimmungen vermieden werden.<br />
Darüber hinaus sollte<br />
der Betriebsrat bei der<br />
Bestellung nicht vergessen,<br />
dass Mitglieder des<br />
Wahlvorstands auch an<br />
der Amtsausübung verhindert sein können.<br />
Für den Fall des Falles sollte mindestens<br />
ein Ersatzmitglied bestellt werden. Wird die<br />
Bestellung mehrerer Ersatzmitglieder für<br />
notwendig gehalten, sollte gleich eine Reihenfolge<br />
für das Nachrücken festgelegt<br />
werden. Alternativ dazu kann auch für jedes<br />
Wahlvorstandsmitglied ein Ersatzmitglied<br />
bestellt werden. Hinsichtlich der Zusammensetzung<br />
des Wahlvorstands gilt: Mindestens<br />
ein zum Betriebsrat wählbarer Arbeitnehmer<br />
muss ihm angehören (§ 38 Satz<br />
2 WO)<br />
Ansonsten kann der Betriebsrat nicht<br />
nur jeden jugendlichen Arbeitnehmer und<br />
Azubi, sondern auch jeden anderen betriebsangehörigen<br />
Arbeitnehmer zum<br />
Wahlvorstandsmitglied bestellen.<br />
Der JAV-Ratgeber.<br />
Mit Wolf-Dieter Rudolph<br />
…muss er auch dann unbedingt<br />
aus einer ungeraden Anzahl<br />
von Mitgliedern bestehen.<br />
Gehören dem Kreis der Wahlberechtigten<br />
Frauen und Männer an, sollten nach Möglichkeit<br />
auch im Wahlvorstand beide Geschlechter<br />
vertreten sein. Eine zwingende<br />
Berücksichtigung des jeweiligen Minderheitengeschlechts<br />
wie bei der Zusammensetzung<br />
der zu wählenden JAV existiert für die<br />
Zusammensetzung des Wahlvorstands nicht.<br />
Im Übrigen ist es nach der Rechtsprechung<br />
auch zulässig, dass Mitglieder der<br />
amtierenden JAV dem Wahlvorstand angehören.<br />
Wahlvorstandsmitglieder dürfen<br />
nach der Rechtsprechung des<br />
Bundesarbeitsgerichts selbstverständlich<br />
auch von ihrem<br />
passiven Wahlrecht Gebrauch<br />
machen, also auch zur Wahl<br />
kandidieren.<br />
Praxistipp: Um eine möglichst<br />
ordnungsgemäße Durchführung<br />
der JAV-Wahl zu gewährleisten,<br />
sollte darauf geachtet werden, dass zumindest<br />
ein »alter Hase« dem Wahlvorstand angehört.<br />
Hier bietet es sich an, einen erfahrenen<br />
Kollegen zu bestellen, der bereits in<br />
der Vergangenheit die JAV-Wahl bzw. auch<br />
die Betriebsratswahl gemanagt hat.<br />
Sobald ein ordnungsgemäßer Bestellungsbeschluss<br />
des Betriebsrats unter Beteiligung<br />
der JAV vorliegt, genießen die neuen<br />
Wahlvorstandsmitglieder genau wie Betriebsrats-<br />
und JAV-Mitglieder einen besonderen<br />
Kündigungs- und Versetzungsschutz<br />
(§ 103 BetrVG). Wer als Azubi ausschließlich<br />
dem Wahlvorstand und<br />
nicht der JAV/dem Betriebsrat<br />
angehört,<br />
kann sich allerdings<br />
nicht auf den Übernahmeanspruch<br />
nach § 78a BetrVG berufen.<br />
Um sein Amt ordnungsgemäß ausüben<br />
zu können, ist jedes Wahlvorstandsmitglied<br />
berechtigt, seine Tätigkeit als Mitglied des<br />
Wahlvorstands unter Fortzahlung der vereinbarten<br />
Vergütung auszuüben. Die Amtsausübung<br />
hat Vorrang vor allen anderen<br />
Tätigkeiten. Probleme für Azubis kann es<br />
hier nur dann geben, wenn sich die Aktivitäten<br />
des Wahlvorstands zeitlich mit Berufsschultagen<br />
überschneiden.<br />
Im Übrigen: Eine im Betrieb vertretene Gewerkschaft<br />
kann ein betriebsangehöriges<br />
Gewerkschaftsmitglied als nicht stimmberechtigtes<br />
Mitglied in den Wahlvorstand entsenden,<br />
wenn keines der Wahlvorstandsmitglieder<br />
dieser Gewerkschaft angehört (§ 38<br />
Satz 1 WO i.V.m. § 16 Abs.1 Satz 6 BetrVG). ∏
Geld und Gender<br />
Eine Methode für die Umsetzung<br />
von mehr Geschlechtergerechtigkeit<br />
ist das Gender Mainstreaming<br />
(GM). Auch in der<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfe wird<br />
es eingesetzt – begleitet vom<br />
Deutschen <strong>Jugend</strong>institut (DJI).<br />
Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.<br />
M zielt darauf ab, die Geschlechterperspektive<br />
in alle Politikberei-<br />
G che zu integrieren und macht dieses<br />
Ziel zu einer Gemeinschaftsaufgabe von<br />
Frauen und Männern.<br />
Auf Bundesebene wurde im Dezember<br />
2000 der Kinder- und <strong>Jugend</strong>plan zum Experimentierfeld<br />
von GM erklärt. Im Kinderund<br />
<strong>Jugend</strong>plan legt das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und <strong>Jugend</strong><br />
fest, welche bundesweiten Verbände und<br />
Einrichtungen der Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfe<br />
finanziell unterstützt werden. Die Fördermittel<br />
sind an bestimmte Voraussetzungen<br />
gebunden. Unter anderem haben diese Organisationen<br />
und Träger nun den klar formulierten<br />
gesellschaftlichen Auftrag zur<br />
Realisierung von GM.<br />
2002 hat das DJI vom Ministerium den<br />
Auftrag erhalten, die entsprechenden Organisationen<br />
bei der mitunter schwierigen<br />
Aufgabe zu unterstützen. Mit dem Projekt<br />
»Gender Mainstreaming in der Kinder- und<br />
as Informations- und Dokumentationszentrum<br />
für Antirassismusarbeit<br />
D e. V. (IDA) hat einen neuen Flyer veröffentlicht,<br />
der sich der Thematik antidiskriminierender<br />
Berichterstattung und des kritischen<br />
Umgangs mit Medien widmet.<br />
Dieser Flyer thematisiert die problematische<br />
Berichterstattung in den Medien<br />
über Menschen mit Migrationshintergrund<br />
und gibt Beispiele zur kritischen Lektüre<br />
von Medienberichten. Geschrieben von einem<br />
Mitarbeiter des Duisburger Instituts<br />
für Sprach- und Sozialforschung, der sich<br />
schon lange mit der Rolle der Medien im Integrationsdiskurs<br />
beschäftigt, bemüht sich<br />
der Flyer trotz der Komplexität der Thematik<br />
so klar und einfach wie möglich den Gebrauch<br />
und die Auswirkung von Vorurteilen,<br />
Stereotypisierungen und diskriminierenden<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe« werden die Träger bei der Entwicklung,<br />
Erprobung und Implementierung<br />
von GM vier Jahre lang wissenschaftlich begleitet.<br />
Erste Ergebnisse zeigen, dass Bewegung<br />
in die trägerinterne Auseinandersetzung<br />
mit Gender-Fragen kommt – auf verschiedenen<br />
Ebenen, sei es in der Organisationsstruktur,<br />
der Personalentwicklung oder<br />
der fachlichen Arbeit.<br />
Anhand der bislang vorliegenden Erfah-<br />
gender mainstreaming<br />
»Dass es bei den in der GAL (Grün-Alternative<br />
Liste, d. Red.) so beliebten Gender-Wörtern um<br />
die Gleichberechtigung der Geschlechter geht,<br />
wissen bestenfalls grüne Altonaer Akademikerinnen.«<br />
(»Hamburger Abendblatt«, 20. April <strong>2004</strong>)<br />
»Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen<br />
Vorhaben die unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen und Interessen von<br />
Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig<br />
zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale<br />
Wirklichkeit gibt.«<br />
(Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und <strong>Jugend</strong>, <strong>2004</strong>)<br />
Erste Ergebnisse der Auswertung einer schriftlichen<br />
DJI-Befragung von 140 Trägern in der<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfe, die aus dem Kinderund<br />
<strong>Jugend</strong>plan des Bundes finanziell unterstützt<br />
werden:<br />
∂ 82% der Befragten, die Qualitätsentwick-<br />
Gefährlich fremd?<br />
Antirassistische Anregungen zum kritischen Umgang mit Medien.<br />
Äußerungen in den Medien auf den Alltag<br />
darzustellen. Der Flyer beschäftigt sich dabei<br />
mit den Fragen, wie Medien Realitäten<br />
erzeugen (können), wie sich die Bedeutung<br />
von Worten je nach kontextuellem Gebrauch<br />
verändert, welchen Einfluss Kollektivsymbole<br />
bei der Berichterstattung haben<br />
und wie sich hinter vermeintlich sachlicher<br />
Berichterstattung, beispielsweise über<br />
Straftaten, ausgrenzendes und stigmatisierendes<br />
Verhalten finden kann.<br />
An gleicher Stelle ist das IDA-Ausstellungsverzeichnis<br />
neu erschienen. Es präsentiert<br />
Ausstellungen zu den Themenbereichen<br />
Rassismus/Antirassismus, Interkulturelles<br />
Lernen, Migration, Rechtsextremismus und<br />
Nationalsozialismus/Antisemitismus.<br />
Ausstellungen sind ein wichtiges Element<br />
innerhalb der Pädagogik, um durch die<br />
rungsberichte zeigt sich aber auch, dass<br />
Leitfäden und Checklisten, die in den letzten<br />
Jahren an verschiedenen Stellen entwickelt<br />
wurden, sehr genau an die besonderen<br />
Bedürfnisse der einzelnen Institutionen<br />
angepasst werden müssen. Ob und wie<br />
das am besten funktioniert, soll in enger Kooperation<br />
mit den Trägern der Kinder- und<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe herausgearbeitet werden. ∏<br />
www.dji.de<br />
lungsprozesse in ihrer Organisation durchführen<br />
(70% der Gesamtbefragten), beziehen<br />
geschlechtliche Aspekte mit ein.<br />
∂ 35% der Träger haben auf Bundesebene Beschlüsse<br />
zur Umsetzung von GM gefasst.<br />
∂ 70% beklagen allerdings einen Mangel an<br />
personellen und finanziellen Ressourcen in Bezug<br />
auf die Umsetzung von GM.<br />
∂ 75% der befragten Frauen und 57% der Männer<br />
halten es für wichtig, genderspezifische Angebote<br />
zu entwickeln.<br />
∂ 35% der Träger planen Veränderungen im<br />
Sinne von GM.<br />
∂ 88% der Befragten – Männer wie Frauen –<br />
halten Geschlechtergerechtigkeit für ein wichtiges<br />
Ziel von GM; 70% die Veränderung der<br />
Gremien- und Sitzungskultur.<br />
∂ 65% der Befragten halten GM allerdings für<br />
nachrangig, da die gesellschaftlichen Probleme<br />
momentan in anderen Bereichen lägen. ∏<br />
visuelle Darstellung unterschiedliche Themen<br />
einprägsam zu vermitteln. Optische<br />
Eindrücke erweitern das Verständnis verbal<br />
dargestellter Inhalte.<br />
Bei jeder präsentierten Ausstellung<br />
werden in einer kurzen Zusammenfassung<br />
Informationen über Ansatzpunkte, Thematik<br />
und inhaltliche Schwerpunkte dargestellt.<br />
Weiterhin macht der begleitende Text<br />
Angaben über Zielgruppen, Format, Verleihkonditionen,<br />
zusätzlich<br />
vorhandenes Begleitmaterial<br />
sowie zum Umfang der<br />
Ausstellungen. ∏<br />
Infos: Informations- und Dokumentationszentrum<br />
für Antirassismusarbeit<br />
e.V. (IDA), Volmerswerther Str. 20,<br />
40221 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/15 92 555, E-mail:<br />
Info@IDAeV.de<br />
projekte<br />
05.04 soli <strong>aktuell</strong> 7
tipps + termine<br />
Europe here we go: Ein<br />
+ Planspiel anlässlich der Europawahl<br />
am 13. Juni <strong>2004</strong>. Seminarteilnehmer<br />
übernehmen die<br />
Rollen von EU-Parlamentariern,<br />
Mitgliedern der EU-Kommission,<br />
des Konvents, Gewerkschaften,<br />
der Presse und vieler anderer beteiligter<br />
Institutionen.<br />
6. bis 11. Juni <strong>2004</strong>. Haus der Gewerkschaftsjugend,<br />
Königsteiner Str. 29,<br />
61440 Oberursel, Tel.: 06171/59 030,<br />
E-mail: info@hdgj.de<br />
Österreich spezial – auch<br />
+ im Alpenstaat grassiert der<br />
Sozialabbau. »Von Mumbai nach<br />
Linz« lautet deswegen der Titel<br />
des »Austrian Social Forum«, das<br />
vom 3. bis 5. Juni <strong>2004</strong> mit anschließendem<br />
Treffen der Sozialen<br />
Bewegungen am 6. Juni stattfindet.<br />
Zielsetzung: »Nie wieder<br />
Neoliberalismus!«<br />
www.socialforum.at<br />
8 soli <strong>aktuell</strong> 05.04<br />
web-tipp des monats<br />
Senf dazugeben: Das <strong>DGB</strong>-Bildungswerk<br />
bietet Nutzern von »Migration online« um<br />
Meinungen. Seit der letzten Befragung vor<br />
fast anderthalb Jahren konnte das Angebot<br />
des Informationsportals erheblich erweitert<br />
und verbessert werden. Aber auch in Zukunft<br />
will der Bereich Migration & Qualifizierung<br />
weiter an der Verbesserung der Seite<br />
arbeiten und das Angebot informativer,<br />
interessanter und nützlicher machen. Über<br />
einen Online-Fragebogen kann man seine<br />
Beurteilung des Angebots und seine Wünsche<br />
mitteilen.<br />
Die Befragung findet im Rahmen einer Projekt-Evaluation<br />
des Xenos-Projektes »Aktionsformen<br />
für die Arbeitswelt« statt.<br />
www.migration-online.de/umfrage<br />
Abo-Coupon<br />
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untenstehende Anschrift schicken.<br />
!<br />
Newsletter der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Frühjahr <strong>2004</strong><br />
An den<br />
<strong>DGB</strong>-Bundesvorstand, Abt. <strong>Jugend</strong><br />
<strong>Soli</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Henriette-Herz-Platz 2<br />
10178 Berlin<br />
A<br />
Arbeitslose reloaded:<br />
+ Der »Leitfaden für Arbeitslose«<br />
in der nunmehr 21.<br />
Auflage – der heißeste Renner<br />
der deutschen Literatur (»Stuttgarter<br />
Zeitung«: »Klassiker für<br />
Arbeitslose!) ist neu erschienen.<br />
Die Gimmicks: Das »Dritte<br />
Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt«<br />
vom 23. Dezember 2003, die durch das Job-<br />
Aqtiv-Gesetz seit 1. Januar <strong>2004</strong> geltenden Fördermöglichkeiten<br />
für junge Menschen, die Richtlinie<br />
»Arbeit für Langzeitarbeitslose« vom 16. Juli 2003<br />
u.v.m.<br />
Arbeitslosenprojekt TuWas: Leitfaden für Arbeitslose. Der Rechtsratgeber<br />
zum SGB III. Frankfurt/M. <strong>2004</strong>, Fachhochschulverlag,<br />
592 S., 11 Euro<br />
Erst informieren…<br />
soli<br />
soliextra extra<br />
Für ein<br />
solidarisches Europa<br />
m 1. Mai <strong>2004</strong> ist es endlich soweit:<br />
Nach jahrelangen Verhandlungen<br />
wird die Europäische Union um zehn<br />
Staaten erweitert. Insgesamt kommen 80<br />
Millionen neue EU-BürgerInnen hinzu, das<br />
Gebiet der EU wird um rund 25 Prozent wachsen.<br />
In Deutschland wird die Freude über das<br />
Zusammenwachsen Europas getrübt durch<br />
die Angst vor Lohndumping und Arbeitslosigkeit<br />
als Folge von befürchteter Masseneinwanderung<br />
und Produktionsverlagerungen.<br />
Für den <strong>DGB</strong> und seine Mitgliedsgewerkschaften<br />
gilt es, Vorurteile und Ängste auszuräumen<br />
– mithilfe von Begegnungsprojekten<br />
und umfassender Information.<br />
Für die europäischen Gewerkschaften<br />
kommt es jetzt darauf an, gemeinsam für ihre<br />
Vorstellungen eines sozialen und solidarischen<br />
Europas einzustehen. Die Strukturen<br />
dafür hat der Europäische Gewerkschaftsbund<br />
(EGB) bereits geschaffen. Die<br />
…dann wählen.<br />
Osterweiterung des EGB<br />
begann 1991 mit den ersten<br />
Aufnahmen von Gewerkschaftsbünden<br />
aus den<br />
mittel- und osteuropäischen<br />
Bewerberländern im<br />
Beobachterstatus. Seit<br />
1995 wurden solche Bünde<br />
als Vollmitglieder aufgenommen.<br />
Anlässlich der Wahlen<br />
zum Europäischen Parlament<br />
am 13. Juni <strong>2004</strong> hat<br />
der EGB die Kampagne<br />
»Unser Europa – Europa,<br />
das sind wir!« initiiert. In<br />
deren Rahmen sollen die<br />
nationalen Gewerkschaftsbünde<br />
ihre Mitglieder über<br />
die EP-Wahlen informieren.<br />
Denn mit der neuen Zusammensetzung<br />
des EP<br />
werden entscheidende<br />
Weichen für die zukünftige<br />
EU-Politik gestellt.<br />
In dieser <strong>Soli</strong> extra geben wir einen<br />
Überblick über die wichtigsten europäischen<br />
Politikfelder und Institutionen.<br />
Außerdem beschäftigen wir uns mit den<br />
Veränderungen, die die EU-Erweiterung mit<br />
sich bringt: Wie wird sich die Erweiterung<br />
auf die Volkswirtschaften und Arbeitsmärkte<br />
der Beitrittsstaaten und der »alten« EU<br />
auswirken? Wie verhalten sich die westeuropäischen<br />
Unternehmen? Droht uns ein<br />
Export von Arbeitsplätzen? Entstehen neue<br />
Wanderungsbewegungen?<br />
Neben wirtschaftlichen und sozialen<br />
Eckdaten der neuen EU-Mitglieder stellen<br />
wir auch deren Gewerkschaftsstrukturen<br />
vor. Darüber hinaus zeigen wir die vielfältigen<br />
Projekte und Aktivitäten der Gewerkschaften<br />
in Europa. ∏<br />
Mirjam Muhs<br />
Mirjam Muhs ist in der Abteilung <strong>Jugend</strong> des <strong>DGB</strong>-<br />
Bundesvorstandes verantwortlich für Internationales.<br />
Europa<br />
inhalt<br />
2 aufgabe europa<br />
Was steht an in Europa? Was<br />
wollen die Gewerkschaften?<br />
Chronologie der EU<br />
4 eu-osterweiterung<br />
Neustart: Die Erweiterung produziert<br />
Gewinner und Verlierer<br />
»Soziale Traditionen verteidigen«:<br />
Interview mit Ingrid Sehrbrock<br />
6 migration<br />
Should I stay or should I go? Die<br />
Angst vor einem Massenansturm<br />
neuer Arbeitskräfte<br />
8 transeuropäische<br />
unternehmen<br />
Alles dreht sich um den Absatz:<br />
Auch für die Unternehmen ist die<br />
Erweiterung riskant<br />
Vorsicht, Vorurteil! Rechtsextreme<br />
Parteien versuchen, die Ängste<br />
der Bevölkerung zu nutzen<br />
10 glossar<br />
Was ist was in Europa?<br />
12 gewerkschaften<br />
»Die Attraktivität für <strong>Jugend</strong>liche<br />
ist überschaubar«: Interview mit<br />
Frank Hantke über Gewerkschaften<br />
in den Beitrittsländern<br />
Ökonomische Daten: Wie arm sind<br />
die neuen EU-Länder wirklich?<br />
14 strukturpolitik<br />
Verschärftes Wohlstandsgefälle:<br />
Die EU-Strukturpolitik wird über<br />
den Aufbau Ost entscheiden<br />
»Relevant sind die weichen Faktoren«:<br />
Katharina Erdmenger über<br />
regionale Förderung<br />
15 europäisierung<br />
der gewerkschaften<br />
Internationale <strong>Soli</strong>darität: Die Gewerkschaftsverbände<br />
müssen gemeinsame<br />
Ziele formulieren<br />
16 jugendvertretung<br />
Pilotprojekt Airbus: JAVis üben<br />
die europäische Zusammenarbeit<br />
Werkstattbericht<br />
»EGB-<strong>Jugend</strong>, das sind wir alle«:<br />
Domenico Perroni über die jugendpolitische<br />
Arbeit im EGB<br />
18 jugendprojekte<br />
Europa bundesweit: Europäische<br />
Projekte der Einzelgewerkschaften<br />
und Landesverbände<br />
Im Download: www.dgb-jugend.de<br />
A 8895<br />
extra soli <strong>aktuell</strong> 1<br />
Absender: <strong>DGB</strong>-Bundesvorstand, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin<br />
Neuerscheinungen: Drei<br />
+ neue Attac-Basis-Texte zu<br />
zentralen Themen sind herausgekommen:<br />
Peter Hauschild u.a.:<br />
Privatisierung: Wahn und Wirklichkeit,<br />
Kommunen im Fadenkreuz.<br />
Jörg Huffschmid, Dieter<br />
Eißel u.a.: Öffentliche Finanzen:<br />
gerecht gestalten! Anne Karrass:<br />
Europa: lieber sozial als neoliberal.<br />
Infos unter: www.vsa-verlag.de<br />
Sick of it all? Von »Ihr<br />
+ könnt mich mal« zu »Ich<br />
mach mal was« – ein Seminar für<br />
alle, die keinen »Bock mehr drauf<br />
haben, keinen Bock zu haben.«<br />
Hier geht’s um neue Wege der<br />
Motivation.<br />
13. bis 18. Juni <strong>2004</strong>. Haus der Gewerkschaftsjugend,<br />
Königsteiner Str. 29,<br />
61440 Oberursel, Tel.: 06171/59 030,<br />
E-mail: info@hdgj.de<br />
People, party, politics… so das<br />
+ Motto des diesjährigen Sommerspektakels<br />
der ver.di-<strong>Jugend</strong> vom 10. bis<br />
13. Juni <strong>2004</strong>. 1.500 <strong>Jugend</strong>liche werden<br />
auf dem Gelände über der Loreley am<br />
Rhein erwartet. Tagsüber: politische Arbeit.<br />
Abends: Cocktails und Bierchen.<br />
Informationen: www.sommerspektakel.de<br />
impressum<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Ingrid Sehrbrock<br />
Herausgeber:<br />
<strong>DGB</strong>-Bundesvorstand, Abt. <strong>Jugend</strong>,<br />
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin,<br />
Tel.: 030 / 240 60 172, Fax: -409<br />
E-mail:<br />
jkiontke@web.de<br />
Internet:<br />
www.dgb-jugend.de<br />
Druck:<br />
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Redaktion:<br />
Jürgen Kiontke<br />
Grafik:<br />
Heiko von Schrenk<br />
Aboverwaltung:<br />
Daniela Linke, Tel.: 030 / 240 60 166,<br />
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Gefördert aus Mitteln des Kinder- und<br />
<strong>Jugend</strong>plans des Bundes (BMFSFJ)<br />
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stimmen der Nutzung im Internet zu.<br />
soli <strong>aktuell</strong><br />
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