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Konzept, Material, Zeitplan in Stichworten - DGB-Jugend

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BST<br />

Der Ablauf des Berufsschultages:<br />

<strong>Konzept</strong>, <strong>Material</strong>, <strong>Zeitplan</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Stichworten</strong><br />

Projektskizze _____________________________________________________________________ 2<br />

Anlage 1 Projektvorstellung __________________________________________________________ 3<br />

Anlage 2 Standogramm _____________________________________________________________ 4<br />

Anlage 3 Kommunikationsregeln, Learn<strong>in</strong>g Contract _______________________________________ 5<br />

Anlage 4 E<strong>in</strong>leitende Beschreibung für Wolkenkratzer der Möglichkeiten _______________________ 7<br />

Anlage 5 Lebensbereich der Auszubildenden ___________________________________________ 10<br />

Anlage 6 Reproduktionskreislauf/Erweiterter Arbeitsbegriff _________________________________ 12<br />

Anlage 7 Lebensbereiche der Besitzenden_____________________________________________ 14<br />

Anlage 8 Interessengegensatz Kapital und Arbeit________________________________________ 16<br />

Anlage 9 Reichstumsverteilung______________________________________________________ 17<br />

Anlage 10 Überleitung vom Wirtschaftspart zu den Gewerkschaften__________________________ 19<br />

Anlage 11: Puzzle zu Gewerkschaften_________________________________________________ 20<br />

Anlage 12: Der <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>e Mitgliedsgewerkschaften __________________________________ 25<br />

Anlage 13 Der <strong>DGB</strong> und andere Nicht-<strong>DGB</strong> Gewerkschaften _______________________________ 27<br />

Anlage 14 Gewerkschaftsjugend _____________________________________________________ 29<br />

Anlage 15 Die JAV und Rechte der Azubis _____________________________________________ 31<br />

Anlage 16 “Sensibilisierung für Solidarität”______________________________________________ 34<br />

Anlage 17 Spielanleitung Rollenspiel “Zoff an der Basis”___________________________________ 37<br />

Anlage 18 Organisationen der Mitbestimmung___________________________________________ 44<br />

Anlage 19 RegioKontakte (H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos für diesen Schritt) _____________________________ 46<br />

Anlage 20 Stimmungsbarometer _____________________________________________________ 47<br />

Anlage 21 Evaluation ______________________________________________________________ 48<br />

Anlage 22 Auswertungen ___________________________________________________________ 49<br />

Fragebogen zur Auswertung der Berufsschultage ________________________________________ 51<br />

Berufsschultag/<strong>Zeitplan</strong> ____________________________________________________________ 56<br />

1


Projektskizze<br />

2


Anlage 1 Projektvorstellung<br />

Wer s<strong>in</strong>d wir?<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund (<strong>DGB</strong>) bzw. dessen Gewerkschaftsjugend.<br />

Frage an die TN nach <strong>DGB</strong>, notfalls Erklärung (Deutscher Gewerkschaftsbund)<br />

Was machen wir?<br />

Wird später im Laufe des Tages erklärt, an dieser Stelle nur so viel:<br />

Interessensvertretung für <strong>Jugend</strong>liche und Auszubildende. Wir machen auch noch<br />

Sem<strong>in</strong>are für <strong>Jugend</strong>liche und Auszubildende und für unsere Interessen und<br />

Forderungen machen wir coole Aktionen.<br />

Warum s<strong>in</strong>d wir hier?<br />

In Schulen wird zu wenig bis gar nicht darüber gesprochen, was Gewerkschaften<br />

s<strong>in</strong>d und warum es sie gibt.<br />

Es besteht Unwissenheit über Gewerkschaften bei jungen Menschen.<br />

Der übliche Weg der gewerkschaftlichen Kontaktaufnahme ist der betriebliche Weg,<br />

aber: im Betrieb werden zunehmend weniger Menschen erreicht (kle<strong>in</strong>e Betriebe,<br />

LeiharbeiterInnen, etc.)<br />

Warum BST?<br />

Um euch zu zeigen, welche Möglichkeiten ihr habt, um eure Lebens- und<br />

Arbeitssituation positiv zu bee<strong>in</strong>flussen und wie Gewerkschaftsjugend euch dabei<br />

unterstützen kann. Ihr werdet im Laufe des Tages sehen, wie vielfältig unsere Arbeit<br />

ist, und ihr habt auch die Möglichkeit heute mit(zu)machen.<br />

Variabel: Dafür ist es wichtig, den Arsch hoch zu kriegen und was zu tun.<br />

Unser Bildungskonzept<br />

Wir s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e LehrerInnen und wollen heute ke<strong>in</strong>en Unterricht, so wie ihr ihn kennt<br />

machen, sondern mit euch zusammenarbeiten. Ihr seid mit euren Interessen und<br />

Bedürfnissen im Mittelpunkt!<br />

3


Anlage 2 Standogramm<br />

TN stehen zum Standogramm der Reihe nach auf, nennen ihren Namen und<br />

Ausbildungsbezeichnung.<br />

TN orientieren sich an e<strong>in</strong>em Barometer, ob sie die Frage eher bejahen oder<br />

verne<strong>in</strong>en können. Die Fragen werden nache<strong>in</strong>ander gestellt.<br />

Vorschlag, wie ihr e<strong>in</strong>leiten könnt: ”Da ihr <strong>in</strong> unserem BST im Mittelpunkt steht, wir<br />

aber nicht viel bis gar nichts über euch und eure Ausbildung wissen, wollen wir das<br />

jetzt ändern. Steht doch mal bitte alle auf.”<br />

- Stellt euch doch mal bitte nach der Größe eurer Betriebe auf kle<strong>in</strong> -> groß<br />

(optional bei nur 1 Betrieb)<br />

- Anzahl der Auszubildenden kle<strong>in</strong> -> groß<br />

- Wieviel wisst ihr über Betriebsräte und JAVs ? wenig -> viel<br />

- Seid ihr mit eurer Ausbildung zufrieden? gar nicht -> sehr<br />

- Habt ihr schon mit Gewerkschaften zu tun gehabt? gar nichts -> viel<br />

(evtl. nachfragen: wenn ja, was?)<br />

- Habt ihr viele oder wenige Erwartungen an den Tag? gar ke<strong>in</strong>e -> viele<br />

(evtl. nachfragen: wenn ja, welche?)<br />

Überleitung zum Tagesablauf:<br />

”Dann stellen wir euch jetzt vor, was wir an diesem Tag vorhaben”<br />

4


Anlage 3 Kommunikationsregeln, Learn<strong>in</strong>g Contract<br />

Geme<strong>in</strong>same Verabredungen treffen<br />

Mit den Regeln ist nicht etwa e<strong>in</strong> umfangreiches Regelwerk von Paragraphen und<br />

Abschnitten geme<strong>in</strong>t. Vielmehr geht es um die Frage, welche geme<strong>in</strong>samen<br />

Verabredungen <strong>in</strong> der Gruppe gelten sollen, damit effektiv und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Klima<br />

gearbeitet werden kann. Denkt daran: Die Berufsschule ist sowieso schon voller<br />

Regeln.<br />

Aus den Erwartungen erarbeiten<br />

Die Regeln oder Verabredungen sollten geme<strong>in</strong>sam erarbeitet und aufgestellt<br />

werden. TeilnehmerInnen und TeamerInnen sollen herausarbeiten, wie das<br />

Kommunizieren und der Umgang gestaltet werden müssen, damit die Erwartungen<br />

möglichst aller erfüllt werden.<br />

Werden die Verabredungen aus den Erwartungen herausgearbeitet, ist es<br />

notwendig, die Erwartungen <strong>in</strong> Absichten umzuformulieren, also statt ”Ich möchte<br />

beim Reden nicht unterbrochen werden!” die Formulierung ”Wir wollen uns<br />

gegenseitig ausreden lassen!”. Die Frage dazu kann lauten: ”Was müssen wir tun<br />

bzw. wie müssen wir uns verhalten, um die von euch genannten Erwartungen zu<br />

erfüllen?”<br />

Wandzeitung hängen lassen<br />

Es ist wichtig, die getroffenen Verabredungen auf e<strong>in</strong>e Wandzeitung zu schreiben<br />

und während des ganzen Tages hängen zu lassen. Auf diese Weise können sie<br />

immer wieder <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufen und ergänzt werden.<br />

Beispiele, Verabredungen können lauten:<br />

- andere ausreden lassen<br />

- ke<strong>in</strong>e Totschlagargumente/Killerphrasen<br />

- verabredete Zeiten e<strong>in</strong>halten<br />

- LehrerIn nimmt nicht aktiv am Geschehen teil<br />

- nicht zu lange reden<br />

- e<strong>in</strong>ander ernst nehmen<br />

- “Störungen” haben Vorrang (damit s<strong>in</strong>d ausschließlich Unklarheiten geme<strong>in</strong>t)<br />

- offener Austausch<br />

- andere nicht ausgrenzen und verletzen<br />

- “dumme” Fragen stellen dürfen<br />

- Handys aus<br />

E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen durch die TeamerInnen<br />

Die TeamerInnen sollten nicht darauf drängen, dass bestimmte Verabredungen<br />

genannt werden. Wenn die TeamerInnen an bestimmten Verabredungen <strong>in</strong>teressiert<br />

s<strong>in</strong>d, sollten sie das ebenso e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, wie die TeilnehmerInnen.<br />

5


Anlage 4 E<strong>in</strong>leitende Beschreibung für Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />

"Das ist der “Wolkenkratzer der Möglichkeiten”. Stellt euch vor, eurer Leben ist e<strong>in</strong><br />

Aufstieg <strong>in</strong> diesen Wolkenkratzer!<br />

In den hohen Etagen wohnen “die da oben”, auf die wir so gerne schimpfen. Aus den<br />

großen Fenstern hat man e<strong>in</strong>e ziemlich gute Aussicht. Der Service ist nett, die Luft<br />

gut und die Möbel teuer, besonders im Penthouse.<br />

Kostet natürlich Geld! Aber hier wollen alle h<strong>in</strong>.<br />

Auf den Treppen herrscht e<strong>in</strong> ziemliches Gedrängel. Ihr seid noch jung und<br />

dementsprechend weit unten im Haus. Aber ihr fühlt euch kräftig und guten Mutes,<br />

viele Etagen h<strong>in</strong>ter euch zu lassen.<br />

Aber Vorsicht! Unterwegs warten viele Hürden. Da muss erst die Schule geschafft<br />

werden. Dann müssen wir uns durch die Bewerbungsmühle quetschen, um e<strong>in</strong>en<br />

Ausbildungsplatz zu f<strong>in</strong>den. Viele scheitern schon hier und müssen sich <strong>in</strong> den<br />

untersten Etagen ansiedeln und e<strong>in</strong>en schlecht bezahlten Job, z.B. als<br />

Re<strong>in</strong>igungskraft annehmen.<br />

Aber die Treppen s<strong>in</strong>d immer noch voll genug. Und wer sich ausbilden lassen will,<br />

muss sich erst mal warm anziehen. Denn Lehrjahre s<strong>in</strong>d ja bekanntlich.....na ja. Auch<br />

die Student<strong>in</strong>nen und Studenten drängeln sich hier. Die meisten müssen arbeiten,<br />

um wenigstens hier e<strong>in</strong> Bett bezahlen zu können.<br />

Aber oben soll es doch so schön se<strong>in</strong>. Das kann man jeden Tag <strong>in</strong> der Zeitung lesen,<br />

im Radio hören und im Fernsehen sehen. Und hier ist jeder und jede für sich selbst<br />

verantwortlich. Da heißt es die Ellenbogen ausfahren, auch wenn man schon e<strong>in</strong>e<br />

nette Wohnung <strong>in</strong> den mittleren Etagen hat und als Lehrer oder Kfz-Mechaniker<strong>in</strong><br />

ganz gut leben kann.<br />

Aber es w<strong>in</strong>ken doch die schönen Wohnungen mit den großen Fenstern <strong>in</strong> den<br />

oberen Etagen. Und dann ist es ja auch entspannend schön, nach unten auf das<br />

Gedrängel zu schauen. Oh, da ist jemand die Treppe runtergefallen (oder gestoßen<br />

worden?) Na ja, jeder ist se<strong>in</strong>es Glückes Schmied. “Muss halt besser aufpassen!”<br />

Und wenn‘s uns selbst erwischt? Na ja.....<br />

Deprimiert euch diese Vorstellung? Dann denkt mal drüber nach, ob die, die oben<br />

wohnen, eigentlich das Haus <strong>in</strong> Schuss zu halten? Wäre die Aussicht so nett, wenn<br />

nicht irgendjemand ab und zu die Fenster putzen würde. Und das Brot, dass sie<br />

essen, wer backt das eigentlich? Ist hier vielleicht e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Verarschung im<br />

Gange? Ist es gerecht, dass sie oben wohnen und wir unten, bloß weil sie besser<br />

drängeln?<br />

Und dann gibt’s noch welche, die gleich oben geboren werden. Und, haben wir am<br />

Anfang gar nicht gesehen, e<strong>in</strong>en Fahrstuhl. Leider gibt es nur ganz oben und ganz<br />

unten Türen. Und die s<strong>in</strong>d bewacht. Was sagen sie uns, wenn wir auch den<br />

7


Fahrstuhl benutzen wollen, so wie manche Besucher? Sie sagen: ”Denkt nicht an<br />

unseren Reichtum! Den haben wir uns erkämpft. Denkt lieber an die, die noch<br />

weniger haben als ihr. Viele stehen noch vor der Tür im Regen. Die hätten bestimmt<br />

gern eure Wohnungen” Und? Haben sie Recht? Oder ist das e<strong>in</strong>fach Uns<strong>in</strong>n?<br />

E<strong>in</strong>leitende Kurzbeschreibung für den Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />

• Hochhaus gemalt als Abbild der Gesellschaft<br />

• Um h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu kommen, muss man e<strong>in</strong>ige wichtige Stufen erklimmen, z.B.<br />

allgeme<strong>in</strong>e Bildung, so wie Rechnen und Lesen (stehen nicht für alle Menschen<br />

auf der Welt zur Verfügung)<br />

• Ist man erst mal im Foyer, gibt es zwei Treppen; e<strong>in</strong>e führt abwärts <strong>in</strong> den Keller<br />

(für diejenigen, denen es wirklich schlecht geht)<br />

• Die andere führt zum Treppenhaus, wo es für jeden die Möglichkeit gibt<br />

Raufzusteigen, je nachdem welche Bildung und Qualifikation er hat<br />

• Auf jeder Etage gibt es Wohnungen, die sich jedoch von Stockwerk zu Stockwerk<br />

unterscheiden<br />

• In den ersten Etagen s<strong>in</strong>d sie noch sehr kle<strong>in</strong>, eng und mit wenig Fenstern<br />

ausgestattet<br />

• Schaut man sich die oberen Etage an, s<strong>in</strong>d die Wohnungen dort schon viel heller<br />

und größer; ganz oben bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Penthouse, was über e<strong>in</strong>en eigenen Lift<br />

verfügt, so dass die Person, die im Penthouse wohnt, ke<strong>in</strong>e Treppen zu steigen<br />

braucht.<br />

• Jede Person hat die Möglichkeit über die Treppen <strong>in</strong> obere Etagen zu kommen,<br />

braucht natürlich aber das nötige Kle<strong>in</strong>geld, um die Mieten, die entsprechend<br />

höher s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> den oberen Stockwerken zu bezahlen<br />

• Es herrscht e<strong>in</strong> reger Verkehr auf den Treppen, jeder will nach oben, ist doch<br />

klar!"<br />

Ansprüche an das Hochhaus der Möglichkeiten (H<strong>in</strong>tergund<strong>in</strong>fo)<br />

Das Hochhaus der Möglichkeiten soll deutlich höher ausfallen als auf der Skizze,<br />

damit der Unterschied zwischen unten und ganz oben verdeutlicht werden kann.<br />

Das Penthouse soll sehr luxuriös wirken, und die Fensterfläche soll von unten nach<br />

oben größer werden, um zu zeigen, dass die Wohnungen nach oben h<strong>in</strong> teurer und<br />

“besser” werden!!<br />

Der Fahrstuhl sollte möglichst nur von außen erreicht werden können und dieser<br />

E<strong>in</strong>gang oder der Ausgang sollten bewacht oder irgendwie anders blockiert se<strong>in</strong>.<br />

Die Treppen sollen sich deutlich erkennbar durch das Hochhaus ziehen und sollen<br />

deutlich vor dem Penthouse aufhören, weil da kommt man ja eh nicht h<strong>in</strong>. Und auf<br />

den Treppen sollen Menschen zu erkennen se<strong>in</strong> und im oberen Drittel sollen schon<br />

e<strong>in</strong> Paar Menschen die Treppen h<strong>in</strong>unterstürzen.<br />

8


Evtl. kann auf der rechten Seite die Sonne sche<strong>in</strong>en und auf der l<strong>in</strong>ken Seite e<strong>in</strong>e<br />

Regenwolke se<strong>in</strong>, das kommt aber auf das Aussehen an und ist dem/der GrafikerIn<br />

überlassen und ist nicht unbed<strong>in</strong>gt notwendig.<br />

Keller sollte schon se<strong>in</strong>, sollte aber nicht größer als die Fläche des Hauses.<br />

E<strong>in</strong>gang mit Vorhof soll besonders schlecht aussehen, oder wenigstens erkennbar<br />

se<strong>in</strong> ,dass dies der Internationale Vorhof ist, wo Menschen stehen die nicht mal mit <strong>in</strong><br />

das Hochhaus h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> kommen.<br />

9


Anlage 5 Lebensbereich der Auszubildenden<br />

Im folgenden Schritt sollen die TN ihre eigenen Interessen benennen und sich ihres<br />

eigenen Standpunktes <strong>in</strong> der bundesrepublikanischen Gesellschaft bewusst werden<br />

(objektive Interessenslage).<br />

Mit Tesakrepp werden fünf Räume der Lebenswohnung geklebt. Sie stellen den<br />

Grundriss e<strong>in</strong>er Wohnung dar, welche die Lebensbereiche der Auszubildenden und<br />

anderer abhängig Beschäftigter enthält.<br />

Die TN können aus folgenden vorgefertigten Karten (Lebensbereiche) die Räume der<br />

Wohnung benennen. Folgende Karten stehen zur Verfügung:<br />

• Arbeit<br />

• Wegezeit<br />

• Ausbildung<br />

• Schlaf<br />

• Haushalt<br />

• Erziehung.<br />

• Freizeit<br />

• Hobbys,<br />

• Familie<br />

• Freunde,<br />

• Partnerschaft.<br />

Folgende Aufgabe erhalten die TN:<br />

Ihr stellt geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>en 24 Stunden Tag dar: Jeder von Euch ist e<strong>in</strong> gleicher Teil<br />

Zeit dieses Tages (siehe Tabelle).Wie müsstet ihr Euch auf die Räume aufteilen um<br />

euren Tagesablauf zeitlich darzustellen?<br />

Die TN aus den verschiedenen Räumen benennen ihre jeweiligen Interessen. Was<br />

ist euch persönlich wichtig an diesem Lebensbereich. Ergänzungen können<br />

selbstverständlich auch aus dem Rest der Klasse kommen.<br />

H<strong>in</strong>weis für später: Das Team sollte darauf achten, dass besonders beim<br />

Lebensbereich “Arbeit & Ausbildung” Interessen benannt werden, die uns beim<br />

Interessengegensatz von Nutzen s<strong>in</strong>d (z.B. neues Arbeitsmaterial, mehr Geld,<br />

längere Pausen, mehr Urlaub, etc.).<br />

Währenddessen werden von e<strong>in</strong>em Teil des Teams Auszüge der genannten<br />

Interessen auf Metaplankarten mitgeschrieben und anschließend auf die rechte Seite<br />

der bereitstehenden P<strong>in</strong>nwand gep<strong>in</strong>nt. (Diese ist die Vorarbeit für den<br />

Interessengegensatz).<br />

10


Anlage zum Wohnungsspiel<br />

TN-Zahl 1TN ≅ Zeit<br />

12 Teilnehmer 120 M<strong>in</strong>uten<br />

13 Teilnehmer 111 M<strong>in</strong>uten<br />

14 Teilnehmer 103 M<strong>in</strong>uten<br />

15 Teilnehmer 96 M<strong>in</strong>uten<br />

16 Teilnehmer 90 M<strong>in</strong>uten<br />

17 Teilnehmer 85 M<strong>in</strong>uten<br />

18 Teilnehmer 80 M<strong>in</strong>uten<br />

19 Teilnehmer 76 M<strong>in</strong>uten<br />

20 Teilnehmer 72 M<strong>in</strong>uten<br />

21 Teilnehmer 69 M<strong>in</strong>uten<br />

22 Teilnehmer 65 M<strong>in</strong>uten<br />

23 Teilnehmer 63 M<strong>in</strong>uten<br />

24 Teilnehmer 60 M<strong>in</strong>uten<br />

25 Teilnehmer 58 M<strong>in</strong>uten<br />

26 Teilnehmer 55 M<strong>in</strong>uten<br />

27 Teilnehmer 53 M<strong>in</strong>uten<br />

28 Teilnehmer 51 M<strong>in</strong>uten<br />

29 Teilnehmer 50 M<strong>in</strong>uten<br />

30 Teilnehmer 48 M<strong>in</strong>uten<br />

31 Teilnehmer 46 M<strong>in</strong>uten<br />

32 Teilnehmer 45 M<strong>in</strong>uten<br />

33 Teilnehmer 44 M<strong>in</strong>uten<br />

34 Teilnehmer 42 M<strong>in</strong>uten<br />

35 Teilnehmer 41 M<strong>in</strong>uten<br />

11


Anlage 6 Reproduktionskreislauf/Erweiterter Arbeitsbegriff<br />

Im folgenden Schritt soll Arbeit als lebensnotwendiger Bestandteil herausgearbeitet,<br />

sowie der erweiterte Arbeitsbegriff (Es gibt bezahlte und unbezahlte Arbeit )<br />

verdeutlicht werden. Dafür werden Fragen gestellt, die den Reproduktionskreislauf<br />

aufgreifen und darstellen sollen.<br />

TN stehen <strong>in</strong> der Wohnung und bekommen folgende Fragen und sollen anschließend<br />

kurz darüber diskutieren:<br />

1. "Stellt euch vor, der Lebensbereich Arbeit würde entfallen. Welche<br />

Konsequenzen hätte dies zeitlich <strong>in</strong> Bezug auf euer Leben bzw. eure anderen<br />

Lebensbereiche?"<br />

Die TN welche im Raum Arbeit und Ausbildung stehen sollen sich <strong>in</strong> Abstimmung mit<br />

der Klasse auf die anderen Räume verteilen. Der Raum Arbeit bleibt leer.<br />

Ziel ist es herauszustellen, dass es <strong>in</strong> diesem Gesellschaftssystem (fast) ke<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit der Lebensf<strong>in</strong>anzierung ohne Arbeit gibt.<br />

2. "Stellt euch nun vor, es gibt durch Veränderungen <strong>in</strong> Eurem Lebensbereich Arbeit<br />

& Ausbildung durch Überstunden, Mehrarbeit, Arbeitszeitverlängerung. Diese<br />

Veränderung nimmt soviel Platz (ca. 4 Stunden) <strong>in</strong> eurem Leben e<strong>in</strong>, dass die<br />

anderen Lebensbereiche stark e<strong>in</strong>geschränkt bzw. nicht mehr von euch erledigt<br />

oder wahrgenommen werden können. Welche Konsequenzen würde das nach<br />

sich ziehen?"<br />

H<strong>in</strong>weis für die TeamerInnen:<br />

Hier ist es wichtig deutlich zu machen, dass Reproduktion alle notwendigen<br />

Tätigkeiten und vor allem Entspannungen umfassen, die es e<strong>in</strong>em Menschen<br />

ermöglichen, se<strong>in</strong>e bzw. ihre Arbeitskraft zu erhalten. Entsprechend gehören dazu:<br />

Freizeit, Familie, Freunde, Hobby, Partnerschaft und Schlafen. Im besonderen ist<br />

hierbei Haushalt und Erziehung herauszuheben da diese Bereiche die e<strong>in</strong>zigen s<strong>in</strong>d,<br />

die <strong>in</strong> Fremdhände gelegt werden können (wenn man es sich leisten kann). Wenn<br />

man diese Bereiche selber macht, wie das die meisten Menschen machen, ist es<br />

auch Arbeit, die jedoch nicht bezahlt wird. Dies ist als erweiterter Arbeitsbegriff<br />

def<strong>in</strong>iert.<br />

Nun erfolgt e<strong>in</strong>e Überleitung auf die Lebensbereiche der PenthousebewohnerInnen.<br />

Alle TN sitzen wieder im Stuhlkreis. Auf Zuruf soll von den TN herausgearbeitet<br />

werden, welche Personengruppen nicht auf den Lebensbereich Arbeit angewiesen<br />

s<strong>in</strong>d. Denkbar s<strong>in</strong>d folgende Antworten, welchen durch das Team sofort kritisch zu<br />

entgegnen ist :<br />

• SoziahilfeempfängerInnen: ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Mittel erlauben nicht die Ausfüllung<br />

der anderen Lebensbereiche<br />

• Lottogew<strong>in</strong>nerInnen: davon gibt es aber sehr wenige (die Werbung ”Es trifft mehr<br />

als man denkt” ist <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht eher an dem Wunschdenken der Menschen<br />

ausgerichtet) J<br />

12


• Studierende: die Annahme stimmt nur bed<strong>in</strong>gt, denn die meisten Studis s<strong>in</strong>d auf<br />

Jobs angewiesen, außerdem ist das Studium nur e<strong>in</strong> kurzer Lebensabschnitt.<br />

• RentnerInnen: haben ihren Arbeitsprozess bereits h<strong>in</strong>ter sich. Für dieser<br />

F<strong>in</strong>anzierung im Alter haben RentnerInnen ihr gesamtes Arbeitsleben Beiträge an<br />

die Rentenversicherungsanstalt gezahlt.<br />

Für den weiteren Verlauf ist hier die Erkenntnis besonders wichtig, dass die<br />

BewohnerInnen der Penthousewohnung, nicht auf den Lebensbereich Arbeit<br />

angewiesen s<strong>in</strong>d !!!<br />

13


Anlage 7 Lebensbereiche der Besitzenden<br />

Im folgenden Schritt soll herausgearbeitet werden, dass es kle<strong>in</strong>e Personengruppen<br />

(Besitzende / Kapital, hier jedoch PenthousebewohnerInnen genannt) <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft gibt, die nicht lebensnotwendig auf den Bereich Arbeit angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

Als erstes wird an die auf dem Boden geklebte Wohnung e<strong>in</strong> Raum h<strong>in</strong>zugefügt (z.B.<br />

durch e<strong>in</strong>en zusätzlichen Klebestreifen e<strong>in</strong>en Raum teilen).<br />

Folgende Lebensbereiche stehen zur Verfügung:<br />

• Produktion und F<strong>in</strong>anzen<br />

• Arbeit<br />

• Wegezeit<br />

• Ausbildung<br />

• Schlaf<br />

• Haushalt<br />

• Erziehung.<br />

• Freizeit<br />

• Hobbys,<br />

• Familie<br />

• Freunde,<br />

• Partnerschaft.<br />

E<strong>in</strong> beispielhafter Lebensstil e<strong>in</strong>es Tages wird nun an Hand der vorgefertigten Karten<br />

und Fotos vom Team dargestellt (exklusive Partys, teure Autos, Montags mit der<br />

Concorde zum e<strong>in</strong>kaufen nach New York und am Wochenende Skilaufen <strong>in</strong> St.<br />

Moritz, etc....).<br />

Nun wird der Raum Produktion/F<strong>in</strong>anzen genauer betrachtet.<br />

Erklärung an die TN:<br />

"Produktion ist hier der Besitz von bzw. an Fabriken oder<br />

Dienstleistungsunternehmen. F<strong>in</strong>anzen verkörpert das angesammelte Vermögen und<br />

den Aktienbesitz, der Börsenspekulationen erlaubt."<br />

Die TN sollen nun auf Zuruf die Interessen der PenthousebewohnerInnen im Bereich<br />

Produktion/F<strong>in</strong>anzen benennen.<br />

H<strong>in</strong>weis: Es geht hier vor allem darum, Profit und Gew<strong>in</strong>n zu erwirtschaften, der<br />

durch die Senkung von Produktionskosten, steigt<br />

H<strong>in</strong>weis für später: Auch hier ist es wieder wichtig, dass im Bereich Produktion &<br />

F<strong>in</strong>anzen Interessen genannt werden, die uns beim Interessengegensatz von Nutzen<br />

s<strong>in</strong>d (z.B. mehr Profit / Gew<strong>in</strong>n, weniger Lohn für ArbeitnehmerInnen, billige<br />

Produktion etc.).<br />

14


Der/die Zweite im Team visualisiert ausgewählte der geäußerten Interessen auf<br />

Metaplankarten, die auf der l<strong>in</strong>ken Seite auf der P<strong>in</strong>nwand, wo rechts schon die<br />

Interessen der TN stehen, angep<strong>in</strong>nt werden.<br />

Dieser Schritt soll damit abgeschlossen werden, dass durch das Team noch e<strong>in</strong>mal<br />

betont wird, dass der Lebensbereich Arbeit bei den PenthousebewohnerInnen<br />

durchaus wegfallen kann und die anderen genannten Lebensbereiche deshalb<br />

trotzdem weiterbestehen können. Die PenthousebewohnerInnen (Besitzende /<br />

Kapital) hängen also im Gegensatz zu den abhängig Beschäftigten (Azubis,<br />

ArbeiterInnen, Angestellte) nicht lebensnotwendig von dem eigens erbrachten Faktor<br />

Arbeit ab.<br />

15


Anlage 8 Interessengegensatz Kapital und Arbeit<br />

Benennung von Gegensätzen bei der gegenüber gestellten Interessenlage von<br />

abhängig Beschäftigten (die TN als Azubis) und von Besitzenden<br />

(PenthousebewohnerInnen).<br />

"Jetzt wollen wir uns noch mal die Interessen anschauen, die wir geme<strong>in</strong>sam<br />

erarbeitet haben. Auf der l<strong>in</strong>ken Seite seht ihr die Interessen der Penthousebesitzer<br />

und auf der rechten Seite haben wir die Interessen angep<strong>in</strong>nt, die ihr für Euch selbst<br />

benannt habt.<br />

Das s<strong>in</strong>d eure Interessen, die ihr vorh<strong>in</strong> für die Lebensbereiche aufgezählt habt. Was<br />

fällt auf, wenn man sich die Interessenlisten genauer ansieht?<br />

Da s<strong>in</strong>d zum Beispiel auf der l<strong>in</strong>ken Seite...........(weniger Lohn, weniger Urlaub,<br />

ger<strong>in</strong>ge Produktionskosten diese s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>kr<strong>in</strong>geln herauszuheben) und auf der<br />

anderen Seite, bei euren Interessen, haben wir ......(mehr Lohn, mehr Urlaub,<br />

Firmenwagen, also Interessen aus dem Bereich Arbeit diese s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>kr<strong>in</strong>geln<br />

herauszuheben) .<br />

Da wird deutlich, dass hier Interessen aufe<strong>in</strong>anderprallen. Wenn diese Leute<br />

(PenthousebesitzerInnen) Fabriken und Dienstleistungsunternehmen besitzen, also<br />

Arbeitgeber s<strong>in</strong>d, Geld e<strong>in</strong>sparen wollen, um mehr Gew<strong>in</strong>n zu machen, dann könnt<br />

ihr ja nicht gleichzeitig eure Interessen verwirklichen, die den Arbeitgebern mehr<br />

Geld kosten.<br />

Das nennt man den Interessengegensatz großen Blitz <strong>in</strong> die Mitte malen und<br />

“Interessengegensatz” darunter schreiben zwischen Kapital und Arbeit<br />

(visualisieren!)"<br />

Interessen (Penthouse) Interessen (Azubis)<br />

z.B. mehr<br />

Profit/Gew<strong>in</strong>n<br />

z.B. flexible<br />

Arbeitszeiten<br />

z.B. billige<br />

Produktion<br />

...<br />

...<br />

z.B. mehr Geld<br />

z.B. längeren<br />

Urlaub<br />

z.B. neue<br />

Masch<strong>in</strong>en<br />

Gew<strong>in</strong>nmaximierung Lebensqualität<br />

Interessengegensatz<br />

Kapital - Arbeit<br />

...<br />

...<br />

16


Anlage 9 Reichstumsverteilung<br />

Alle TN sitzen im Kreis. 5% der TN (siehe Tabelle) erhalten als Gruppe Karten, auf<br />

denen die Namen von Firmen/Konzernen (BMW etc. als lam<strong>in</strong>ierte Karten) stehen.<br />

Diese TN sollen sich auf die 2 größten Räume des Penthouses ausbreiten.<br />

Jetzt bekommen 45% der TN als Gruppe vorgefertigte lam<strong>in</strong>ierte Karten, auf denen<br />

MitarbeiterInnen aus diesen Firmen stehen. Diese 45% dürfen sich auf die restlichen<br />

4 Räume der Penthousewohnung ausbreiten.<br />

Nun erhalten die restlichen TN, die die verbleibenden 50% darstellen, ebenfalls<br />

Namenskärtchen. Sie dürfen sich auf ke<strong>in</strong>en Raum aufteilen. Diesen 50% werden<br />

Schlagzeilen (lam<strong>in</strong>iert) aus Zeitungen ausgeteilt, die das High-Society-Leben der<br />

5%-Gruppe darstellen.<br />

Die 5%-Gruppe stellt jene 5% der Haushalte <strong>in</strong> Deutschland dar, die 32% der<br />

Immobilien und 45% des Geldvermögens <strong>in</strong> Deutschland besitzen. Die 45%-Gruppe<br />

stellt jene 45% der Haushalte <strong>in</strong> Deutschland, die 68% der Immobilien und 50% des<br />

Geldvermögens <strong>in</strong> Deutschland besitzen. Die restlichen 50% besitzen weder<br />

Immobilien noch Netto-Geldvermögen (Netto= Guthaben/Besitz – Schulden). Beide<br />

Verhältniswerte werden durch die Aufteilung der Wohnungsräume symbolisiert.<br />

Danach erhält je e<strong>in</strong> TN aus der 5%-Gruppe e<strong>in</strong> Kärtchen, auf der das Jahresgehalt<br />

e<strong>in</strong>es Managers oder Vorstandsmitgliedes des Konzerns (Aldi, BMW etc.) als Zahl<br />

steht. JedeR TN aus der 50%-Gruppe erhält e<strong>in</strong> Kärtchen, auf der das<br />

durchschnittliche Jahrese<strong>in</strong>kommen der entsprechenden Angestellten (z.B.<br />

Verkäufer<strong>in</strong> bei Aldi) steht.<br />

Den TN soll auf diesem Wege bewusst gemacht werden, dass genügend Geld für die<br />

Interessen der ArbeitnehmerInnen vorhanden ist. Der gesellschaftliche Reichtum ist<br />

so verteilt, dass 50% der Bevölkerung (“e<strong>in</strong> Großteil von euch, die sich im Hochhaus<br />

unten gepunktet haben”) komplett ausgeschlossen s<strong>in</strong>d.<br />

In der Diskussion sollte der Rückbezug auf den Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />

herausgearbeitet werden. Wir alle s<strong>in</strong>d im Hochhaus eher unten anzutreffen. Wir<br />

drängeln uns auf den Treppen, um nach oben zu kommen. Viele fahren ihre<br />

Ellenbogen aus, und manche fallen die Treppe runter. Dabei gibt es zwischen uns<br />

gar nichts aufzuteilen. Wenn jemand runterfällt, haben die anderen gar nichts<br />

gewonnen, weil der Reichtum immer noch “oben” ist. Schaut doch mal auf eure<br />

Gehaltskärtchen. Wer nutzt denn hier wen aus? Was wäre gerecht, wenn alle etwas<br />

vom Kuchen abhaben wollen. Müssen wir nicht eher zusammenhalten. Dafür gibt es<br />

e<strong>in</strong> Wort: Solidarität. Und wenn ihr bis jetzt nicht gewusst habt, was Gewerkschaften<br />

machen, dann kennt ihr jetzt ihr Grundpr<strong>in</strong>zip: die Solidarität der abhängig<br />

Beschäftigten.<br />

17


N-Zahl 5% 45% 50%<br />

15 1 7 8<br />

16 1 7 8<br />

17 1 8 9<br />

18 1 8 9<br />

19 1 9 10<br />

20 1 9 10<br />

21 1 10 11<br />

22 1 10 11<br />

23 1 11 12<br />

24 1 11 12<br />

25 1 12 13<br />

26 1 12 13<br />

27 1 13 14<br />

28 1 13 14<br />

29 1 14 15<br />

30 2 13 15<br />

Die beiden nachfolgenden Tabellen enthalten dieselben Werte, e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> DM und<br />

e<strong>in</strong>mal von uns <strong>in</strong> Euro umgerechnet. Quelle: Wem gehört die Republik 2001.<br />

Konzern/<br />

Unternehmen<br />

Vorstand<br />

(Mio p.P. <strong>in</strong><br />

DM<br />

Gew<strong>in</strong>n<br />

(Mio <strong>in</strong> DM)<br />

Abhängig<br />

Beschäftigte<br />

∅ Gehalt <strong>in</strong><br />

DM<br />

Lufthansa 1,267 1.232,9 66.207 77.691<br />

Metro 2,369 712,9 225.265 34.599<br />

Nestlé 0,725 136,2 11.744 72.480<br />

Philips 0,562 52,1 13.600 88.603<br />

Porsche 2,383 373,3 8.712 102.993<br />

Allianz 1,673 4.367,8 113.584 70.280<br />

Adidas 2,908 445,4 12.829 73.349<br />

DaimlerChrysler 8,334 11.238 466.938 88.144<br />

Konzern/<br />

Unternehmen<br />

Vorstand<br />

(Mio p.P. <strong>in</strong><br />

Euro<br />

Gew<strong>in</strong>n<br />

(Mio <strong>in</strong> Euro)<br />

Abhängig<br />

Beschäftigte<br />

∅ Gehalt <strong>in</strong><br />

Euro<br />

Lufthansa 0,647 630,4 66.207 39722<br />

Metro 1,211 364,5 225.265 17690<br />

Nestlé 0,370 69,63 11.744 37058<br />

Philips 0,287 26,6 13.600 45302<br />

Porsche 1,218 190,9 8.712 52660<br />

Allianz 0,855 2233,2 113.584 35933<br />

Adidas 1,486 227,7 12.829 37502<br />

DaimlerChrysler 4,261 5745,9 466.938 45067<br />

18


Anlage 10 Überleitung vom Wirtschaftspart zu den Gewerkschaften<br />

Ziel:<br />

Die TN s<strong>in</strong>d auf das Thema Gewerkschaften e<strong>in</strong>gestimmt und erkennen die<br />

Zusammenhänge zum vorherigen Wirtschaftspart.<br />

Inhalt:<br />

Wichtig ist es an dieser Stelle, zu vermitteln, dass sich Gewerkschaften aus diesem<br />

Interessenkonflikt heraus gebildet haben.<br />

Versucht dabei mittels des Hochhauses an vielen Stellen des vorherigen Parts<br />

anzuknüpfen, um darzustellen, dass Gewerkschaften genau die Interessen der<br />

Teilnehmenden vertreten (mit Beispielen aus dem Wirtschaftspart unterlegen).<br />

"Im Kapitalismus gibt es halt viele Leute, deren Lebensbed<strong>in</strong>gungen besser se<strong>in</strong><br />

könnten (untere Ebene des Hochhauses).<br />

Die Gewerkschaften s<strong>in</strong>d die Interessenvertretung der abhängig Beschäftigten und<br />

versuchen deren Lebensbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern.<br />

Deswegen wollen wir uns jetzt noch mal mit dem Thema Gewerkschaften näher<br />

beschäftigen und schauen, was für Ziele Gewerkschaften haben und was die<br />

eigentlich genau machen."<br />

Methode:<br />

Kurzreferat (nicht ewig lang, aber darauf achten, dass die Überleitung rund ist) ggf.<br />

mit rhetorischen Fragen Interesse wecken.<br />

19


Anlage 11: Puzzle zu Gewerkschaften<br />

Ziel:<br />

Die TN erkennen die Wichtigkeit der Gewerkschaft mit ihren Zielen und Aufgaben für<br />

sich selbst.<br />

Das Puzzle wurde konzipiert, um die vielfältigen Beteiligungsfelder der<br />

Gewerkschaften <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> der BerufsschülerInnen zu rücken, aber auch um<br />

klarzumachen, dass jedeR E<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> den Gewerkschaften und somit auch <strong>in</strong> der<br />

Gesellschaft etwas bewegen kann.<br />

Arbeitsgruppenphase Puzzle<br />

Vorbereitung:<br />

Die Teamenden müssen <strong>in</strong> der Pause vorher bereits die Puzzleteile raussuchen, die<br />

verwendet werden sollen. Dabei beachten, dass die Klasse weder unter- noch<br />

überfordert ist und die Anzahl der Puzzleteile eher begrenzen, als zu viele wählen.<br />

Schließlich soll die AG-Phase auch noch ausgewertet werden.<br />

H<strong>in</strong>weis: Entsprechend der vermuteten Fitness des Klasse (bis hierh<strong>in</strong> gelaufener<br />

Tag) und des Vorwissens (Barometer am Anfang des Tages) können mehr oder<br />

weniger Karten verwendet werden (allerd<strong>in</strong>gs aus jedem Komplex etwa gleich viele).<br />

Alle Karten s<strong>in</strong>d zu viel, um die AG-Ergebnisse h<strong>in</strong>terher gut auszuwerten. E<strong>in</strong>e gute<br />

Basis können 15 Karten se<strong>in</strong>.<br />

H<strong>in</strong>weis: An dieser Stelle auch überlegen, ob ihr die “falschen” Begriffe mit<br />

re<strong>in</strong>nehmen möchtet oder nicht (siehe dazu der extra Unterpunkt ‚Falsche Karten’)<br />

und den AG-Auftrag entsprechend formulieren.<br />

Inhalt:<br />

Dieser Schritt soll dazu dienen, unterschiedliche Wissensstände <strong>in</strong> der Gruppe<br />

auszugleichen und die TN anzuregen, die Grundpositionen von Gewerkschaften zu<br />

erfassen. Weiterh<strong>in</strong> dienen die Aussagen auf den Puzzleteilen dazu, bestimmte<br />

Handlungsfelder, Grundpositionen und Ansätze von Gewerkschaften gesammelt zu<br />

vermitteln.<br />

AG-Auftrag:<br />

Jede Arbeitsgruppe bekommt die gleichen Puzzleteile.<br />

In der AG sollen diese Teile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Anordnung gebracht werden und mit<br />

Pfeilen oder Klammern verknüpft werden.<br />

Überlegt genau, was die e<strong>in</strong>zelnen Teile bedeuten und wo sie sich zuordnen lassen.<br />

Wenn Unklarheiten bestehen, dann versucht sie <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe zu klären.<br />

Wenn ihr bei Teilen denkt, dass sie nicht re<strong>in</strong>passen, dann legt sie raus.<br />

Methode:<br />

Die TN bekommen den Auftrag erklärt und werden <strong>in</strong> zwei oder drei gleich große<br />

Gruppen e<strong>in</strong>geteilt (entsprechend wie groß die Klasse ist). E<strong>in</strong>e Möglichkeit zum<br />

E<strong>in</strong>teilen ist das Abzählen, man kann aber nach Geschlecht, Alter, Alphabet etc.<br />

e<strong>in</strong>teilen.<br />

20


Die TN sollen <strong>in</strong> den AGs die Puzzleteile an e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nwand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />

Anordnung br<strong>in</strong>gen und diese angeordneten Teile mit Pfeilen oder Klammern <strong>in</strong><br />

Beziehung setzten.<br />

Auswertung der AG-Phase<br />

Ziel:<br />

Die TN erkennen Geme<strong>in</strong>samkeiten und Unterschiede ihrer Erarbeitung und<br />

ergänzen ihr Wissen. Sie reflektieren ihre Entscheidungen <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe.<br />

Inhalt:<br />

Nach der AG-Arbeit werden die Ergebnisse kurz vorgestellt (wahlweise durch TN<br />

oder Teamende).<br />

Unter Umständen können die Teamenden bestimmte Aspekte, die ihnen zu kurz<br />

gekommen s<strong>in</strong>d noch ergänzen und betonen.(allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> erneutes Kurzreferat<br />

halten)<br />

Bei dieser Auswertung ist rüberzubr<strong>in</strong>gen, dass Gewerkschaften vielfältige Aktionen<br />

und Handlungsgebiete haben, diese aber immer von der Beteiligung abhängig s<strong>in</strong>d.<br />

Fragen zur Reflexion:<br />

Warum habt ihr diese Karten rausgelegt?<br />

Wo s<strong>in</strong>d Unterschiede der Arbeitsgruppenergebnisse?<br />

Wie s<strong>in</strong>d diese Unterschiede entstanden?<br />

Um das Bild rund zu machen, können über die Ausgangsfragen die Überschriften<br />

gesetzt werden, damit e<strong>in</strong> schlüssiges Bild der Aufgaben, Ziele und Struktur von<br />

Gewerkschaften entsteht. Also:<br />

“Was machen Gewerkschaften?”, darüber “Aufgaben der Gewerkschaften:”<br />

“Wer oder was s<strong>in</strong>d Gewerkschaften?”, darüber “Gewerkschaften s<strong>in</strong>d:”<br />

“Was wollen Gewerkschaften erreichen?”, darüber “Ziele der Gewerkschaften:”<br />

Methode:<br />

Vorstellung der AG-Ergebnisse durch Teilnehmende oder Teamende<br />

moderierte Diskussion zur Auswertung und Reflexion<br />

nach diesem gesamten Part die Karten (allerd<strong>in</strong>gs nicht die “falschen Karten”)<br />

aufkleben, um e<strong>in</strong> dauerhaftes Ergebnis zu produzieren – aufhängen im Raum<br />

Falsche Karten<br />

Im Puzzle selbst gibt es zwei Teile, die absolut falsch s<strong>in</strong>d, nämlich:<br />

1. e<strong>in</strong>e Partei<br />

2. e<strong>in</strong> Tierschutzvere<strong>in</strong><br />

Ansonsten gibt es <strong>in</strong> diesem Puzzle ke<strong>in</strong> richtig und/oder falsch. Das wurde deshalb<br />

so gemacht, weil wir ke<strong>in</strong> Wissen testen wollen, sondern die TN zum reflektieren<br />

anregen wollen.<br />

Das ist auch das Spannungsfeld, <strong>in</strong> dem ihr euch als Teamende bewegt. Zum e<strong>in</strong>en<br />

könnt ihr die falschen Karten mit re<strong>in</strong>nehmen, um damit Vorurteile (z.B.<br />

Gewerkschaften s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Partei) aufzugreifen und widerlegen zu können. Außerdem<br />

21


ist es bei den falschen Karten notwendig, diese h<strong>in</strong>terher aus dem Puzzle<br />

rauszunehmen, bevor es aufgeklebt wird.<br />

Natürlich könnt ihr auch die zwei oder e<strong>in</strong>en der falschen Begriffe herausnehmen,<br />

falls ihr der Me<strong>in</strong>ung seid, dass dies die TN nur verwirren würde. In diesem Falle gibt<br />

es wirklich ke<strong>in</strong> richtig oder falsch, und die Puzzles können so aufgeklebt werden,<br />

wie sie s<strong>in</strong>d. Das erzeugt e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz bei den <strong>Jugend</strong>lichen, weil es ihr<br />

Ergebnis ist.<br />

Je nachdem, ob diese beiden Karten mit <strong>in</strong> das Puzzle re<strong>in</strong>genommen werden,<br />

diesen Punkt beim AG-Auftrag noch mal separat erläutern. (“Es gibt <strong>in</strong> diesem Puzzle<br />

zwei Karten, die absolut nicht re<strong>in</strong>passen. Bei allen anderen Karten gibt es ke<strong>in</strong><br />

richtig oder falsch.”)<br />

In der Auswertung müssen die falschen Karten auch entsprechend anders behandelt<br />

werden. Versucht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Diskussion mit der Gruppe die Karten auszusondern.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs müssen die Karten auch gut begründet weggenommen werden, damit das<br />

Ergebnis trotzdem authentisch bleibt.<br />

<strong>Material</strong><br />

AG-Auftrag:<br />

als lam<strong>in</strong>ierte Karten, ausdrucken als Querformat, Schriftgröße 70<br />

Br<strong>in</strong>gt die Puzzleteile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Anordnung.<br />

Versucht, die Teile mit Pfeilen oder Klammern <strong>in</strong> Beziehung zu setzen.<br />

Überlegt, was die Puzzleteile bedeuten und klärt Fragen <strong>in</strong> der Gruppe.<br />

Wenn Teile gar nicht re<strong>in</strong>passen, legt sie raus.<br />

Fragen:<br />

die Fragen werden zusammen mit den Puzzleteilen direkt an die Arbeitsgruppen<br />

gegeben (alle drei Fragen für jede AG), sowohl die Fragen, als auch die neuen<br />

Überschriften <strong>in</strong> Schriftgröße 80 und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Farbe als die AG-Aufträge<br />

ausdrucken<br />

• Was machen Gewerkschaften?<br />

• Wer oder was s<strong>in</strong>d Gewerkschaften?<br />

• Was wollen Gewerkschaften erreichen?<br />

Überschriften:<br />

die Überschriften werden <strong>in</strong> der Auswertung über die Fragen drübergehängt<br />

• Aufgaben der Gewerkschaften:<br />

• Gewerkschaften s<strong>in</strong>d:<br />

• Ziele der Gewerkschaften:<br />

22


Puzzleteile:<br />

auf Querformat Schriftgröße 80 ausdrucken, außerdem für die AGs unterschiedliche<br />

Farben für die Puzzleteile verwenden, die Puzzleteile, sowie Fragen und<br />

Überschriften s<strong>in</strong>d Verbrauchsmaterial, da sie immer aufgeklebt werden<br />

Komplex “Was machen Gewerkschaften?”<br />

Coole<br />

Tarifverträge<br />

Durchsetzung<br />

eurer Rechte<br />

Bildung und<br />

Weiterbildung<br />

Vermittlung bei<br />

Problemen zwischen<br />

ArbeitgeberInnen und<br />

ArbeitnehmerInnen<br />

E<strong>in</strong>richtung von Ferienund<br />

Erholungsorten für<br />

Mitglieder<br />

Komplex “Wer oder was s<strong>in</strong>d Gewerkschaften?”<br />

Du<br />

Hauptamtliche<br />

Funktionäre<br />

Umweltschutz<br />

Hilfe zur<br />

Selbsthilfe<br />

Persönliche<br />

Betreuung ihrer<br />

Mitglieder<br />

Unterstützung der<br />

betrieblichen und<br />

außerbetrieblichen<br />

Interessensvertretung<br />

gewerkschaftliche<br />

<strong>Jugend</strong>arbeit<br />

Ich<br />

Ehrenamtliche<br />

Interessensvertretung<br />

der abhängig<br />

Beschäftigten<br />

Menschen, die<br />

etwas bewegen<br />

wollen <strong>Jugend</strong>gremien<br />

23


Komplex “Was wollen Gewerkschaften erreichen?”<br />

Gleichbehandlung<br />

aller<br />

ArbeitnehmerInnen<br />

Übernahme nach<br />

der Ausbildung<br />

Solidarität<br />

bessere Arbeitszeiten<br />

Die zwei Puzzleteile, die nicht passen:<br />

e<strong>in</strong>e Partei<br />

gleicher Lohn für<br />

gleiche Arbeit<br />

Faire Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

qualifizierte<br />

Ausbildung<br />

e<strong>in</strong> Tierschutzvere<strong>in</strong><br />

24


Anlage 12: Der <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>e Mitgliedsgewerkschaften<br />

Ziel:<br />

Die TN erkennen die Relevanz der Mitgliedsgewerkschaften. Sie kennen den <strong>DGB</strong><br />

und se<strong>in</strong>e Grundpr<strong>in</strong>zipien.<br />

Inhalt:<br />

Dieser Part dient vor allem dazu, die erstellten Puzzle aufzugreifen, daran<br />

anzuknüpfen und die reale Situation der Mitgliedsgewerkschaften und des <strong>DGB</strong>s<br />

kurz darzustellen.<br />

Mitgliedsgewerkschaften (Anknüpfung an die AGs):<br />

• <strong>in</strong> den AGs wurde jeweils e<strong>in</strong>e Gewerkschaft e<strong>in</strong>zeln betrachtet<br />

• es gibt viele Gewerkschaften (alle nennen und Zuständigkeitsbereich sagen)<br />

• weil unterschiedliche Berufe auch unterschiedliche Probleme mit sich br<strong>in</strong>gen (z.<br />

B. E<strong>in</strong>zelhandelskauffrau/man und Kfz-MechanikerIn), gibt es die Gewerkschaften<br />

nach Branchen und Berufen unterteilt (Branchenpr<strong>in</strong>zip)<br />

• diese e<strong>in</strong>zelnen Gewerkschaften haben die Funktion, <strong>in</strong> ihrem entsprechenden<br />

Bereich die Mitglieder zu vertreten, ihre Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu<br />

verbessern (Verweis auf das Puzzle) (Def<strong>in</strong>ition: Gewerkschaften s<strong>in</strong>d die<br />

Interessenvertretung der abhängig Beschäftigten)<br />

Bitte sagen, zu welcher Gewerkschaft die TN gehören würden (-> Achtung: e<strong>in</strong>ige<br />

Branchen s<strong>in</strong>d gewerkschaftsübergreifend bzw. ganze Betriebe gehören mit allen<br />

Berufen e<strong>in</strong>er Gewerkschaft an)<br />

Dachverband:<br />

• Dachverband als Vere<strong>in</strong>igung dieser acht Gewerkschaften<br />

• Vere<strong>in</strong>igung, weil man geme<strong>in</strong>sam und solidarisch mehr erreichen kann<br />

• <strong>DGB</strong> – Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

• jeder, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der Mitgliedsgewerkschaften Mitglied ist, ist gleichzeitig beim<br />

<strong>DGB</strong> Mitglied, anders kann man ke<strong>in</strong> Mitglied werden<br />

• Dachverband kann ke<strong>in</strong>e Streiks machen, kann für Mitglieder ke<strong>in</strong>e Tarifverträge<br />

aushandeln, o.ä., das können nur die Mitgliedsgewerkschaften<br />

• Dachverband übernimmt Aufgaben, die alle Gewerkschaften wahrnehmen<br />

müssten, z.B. politische Vertretung nach außen, Vorfeldarbeit (das s<strong>in</strong>d wir),<br />

Aufklärung zu bestimmten Themen, <strong>Material</strong> vorhalten bzw. Broschüren zeigen<br />

<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>:<br />

• sowohl <strong>in</strong> den Mitgliedsgewerkschaften, als auch beim <strong>DGB</strong> gibt es spezielle<br />

<strong>Jugend</strong>strukturen<br />

• <strong>Jugend</strong> hat immer spezielle Probleme und Interessen – Ausbildung, Berufsanfang<br />

etc.<br />

• deswegen gibt es auch immer <strong>Jugend</strong>gremien, <strong>Jugend</strong>sekretäre, <strong>Jugend</strong>foren<br />

etc., die sich speziell um diese Belange kümmern<br />

• manchmal auch ganz gut, dass mensch ohne die Erwachsenen etwas machen<br />

kann<br />

25


Methode:<br />

Damit werden zentrale Punkte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kurzen Referat (max. 5 m<strong>in</strong>)<br />

zusammengefasst. Dazu das Schaubild zur Verdeutlichung nutzen.<br />

Schaubild:<br />

Das Schaubild bereits fertig aufgemalt (bzw. aufgeklebt) als Präsentationswand fertig<br />

haben.<br />

Die Mitgliedsgewerkschaften und ihre Zuständigkeitsbereiche<br />

Gewerkschaft Bereiche und Branchen<br />

IG Bauen, Agrar und Umwelt<br />

Baugewerbe, Architekturbüros, Floristik,<br />

Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau,<br />

Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz,<br />

www.igbau.de<br />

Wohnungswirtschaft<br />

IG Bergbau Chemie und Energie<br />

www.igbce.de<br />

IG Metall<br />

www.igmetall.de<br />

Nahrung, Gaststätten, Genussmittel<br />

www.ngg.net<br />

Vere<strong>in</strong>te<br />

Dienstleistungsgewerkschaft<br />

www.verdi.de<br />

TRANSNET<br />

Gewerkschaft der Eisenbahner<br />

Deutschlands<br />

www.gded.de<br />

Gewerkschaft der Polizei<br />

www.gdp.org<br />

Gewerkschaft Erziehung und<br />

Wissenschaft<br />

www.gew.de<br />

Deutscher<br />

Gewerkschaftsbund<br />

www.dgb.de<br />

Energiewirtschaft, Glas- und Keramik<strong>in</strong>dustrie,<br />

Chemie<strong>in</strong>dustrie, Kohle-, Kali- und<br />

Nichtkohlebergbau,<br />

Öl- und Gaswirtschaft<br />

Automobil- und Schiffbau, Metall<strong>in</strong>dustrie,<br />

Holz<strong>in</strong>dustrie, kunststoffverarbeitende Industrie,<br />

Textil- und Bekleidungs<strong>in</strong>dustrie<br />

Hotel, Restaurants, Gaststätten, Cafés,<br />

Tabak<strong>in</strong>dustrie, Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie<br />

Versicherungen, Banken, Ver- und Entsorger,<br />

Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt, Kirchen,<br />

Bildung, Wissenschaft, Forschung, Bund, Länder,<br />

Geme<strong>in</strong>den, Medien, Kunst, Kultur, Druck, Papier,<br />

Logistik, Telekommunikation, Verkehr, Postdienste,<br />

Handel, Datenverarbeitung, Informationstechnologie,<br />

Speditionen<br />

Transporte, Schienennetze<br />

Polizei, BGS, Feuerwehr<br />

Lehrer, Hochschulangestellte, K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />

<strong>Jugend</strong>heime, wissenschaftliche Institute und<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Dachverband der E<strong>in</strong>zelgewerkschaften<br />

26


Anlage 13 Der <strong>DGB</strong> und andere Nicht-<strong>DGB</strong> Gewerkschaften<br />

Bei der Vorstellung des <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>er Mitgliedsgewerkschaften mittels des<br />

Schaubildes kann es vorkommen, dass die <strong>Jugend</strong>lichen noch nach anderen<br />

Gewerkschaften fragen. Die anderen Gewerkschaften sollten nicht von den<br />

Teamenden angesprochen oder erwähnt werden. Wenn trotzdem Fragen kommen,<br />

dann soll euch diese Anlage die für diese Fragen notwendigen H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos und<br />

Argumentationsl<strong>in</strong>ien geben.<br />

Neben dem <strong>DGB</strong> gibt es noch andere kle<strong>in</strong>ere Verbände und sogenannte<br />

Gewerkschaften. Nach dem Grundgesetz Artikel 9 hat jedeR das Recht, sich <strong>in</strong><br />

Verbänden zusammen zu schließen und die Interessen se<strong>in</strong>er Gruppe zu vertreten.<br />

Daher leitet sich auch das Recht ab, dass sich ArbeitnehmerInnen zusammen tun<br />

können und sich durch ihren Verband vertreten lassen dürfen.<br />

Im Gegensatz zu anderen Gewerkschaften – z.B. christliche Gewerkschaften -<br />

verhalten sich die <strong>DGB</strong>-Gewerkschaften religiös neutral (d. h. auch dass die Religion<br />

des e<strong>in</strong>zelnen Mitgliedes egal ist) und parteipolitisch unabhängig (d.h. dass ke<strong>in</strong>e<br />

Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e Partei erfolgt).<br />

E<strong>in</strong> Ziel ist es weiterh<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb nur e<strong>in</strong>e Gewerkschaft die<br />

ArbeitnehmerInnen vertritt (soweit ke<strong>in</strong>e Trennung wie Angestellte und BeamtInnen).<br />

Es soll <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Betriebes ke<strong>in</strong>e Konkurrenz unter den<br />

Mitgliedsgewerkschaften des <strong>DGB</strong> entstehen. Deshalb vertritt e<strong>in</strong>e Gewerkschaft<br />

auch alle ArbeitnehmerInnen <strong>in</strong> allen Berufen und Berufszweigen <strong>in</strong>nerhalb<br />

desselben Betriebes. Im Vordergrund stehen die ArbeitnehmerInnen, die gegenüber<br />

den ArbeitgeberInnen vertreten werden sollen.<br />

Jedoch entstanden <strong>in</strong> den letzten 100 Jahren weitere Verbände, die sich für<br />

ArbeitnehmerInnen e<strong>in</strong>setzen. Daher gibt es Betriebe, <strong>in</strong> denen <strong>DGB</strong>-<br />

Mitgliedsgewerkschaften mit kle<strong>in</strong>eren Verbänden <strong>in</strong> Konkurrenz stehen. Der<br />

Unterschied zwischen e<strong>in</strong>er <strong>DGB</strong>-Gewerkschaft und anderen<br />

ArbeitnehmerInnenverbänden ist im folgenden ausgeführt:<br />

27


<strong>DGB</strong>-Mitgliedsgewerkschaft Andere ArbeitnehmerInnenverbände, die<br />

sich auch als Gewerkschaften<br />

bezeichnen<br />

Mitgliedsbeitrag zwischen 1-1,25 % Mitgliedsbeitrag i.d.R. weniger als 1 %<br />

qualifiziertes hauptamtliches bundesweit nur wenig Fachpersonal, i.d.R.<br />

Fachpersonal<br />

flächendeckendes Netz von<br />

Geschäftsstellen (<strong>in</strong> jeder größeren<br />

Stadt), <strong>in</strong> der Auskunft und<br />

persönliche Gespräche angeboten<br />

werden<br />

aufgrund der hohen<br />

Mitgliederzahlen e<strong>in</strong><br />

ernstgenommener und akzeptierter<br />

Tarifpartner, mit e<strong>in</strong>er starken<br />

Tarifpolitik<br />

großes Bildungsangebot für<br />

Mitglieder<br />

stellt Streikpersonal zur Verfügung,<br />

welches Streiks plant und<br />

organisiert (wichtig, um Ängste bei<br />

streikenden ArbeitnehmerInnen<br />

abzubauen, rechtliche Fragen zu<br />

klären und<br />

E<strong>in</strong>schüchterungsmaßnahmen von<br />

Arbeitgeberseite zu unterb<strong>in</strong>den)<br />

aufgrund der Mitgliederstärke e<strong>in</strong>e<br />

ernstgenommene politische<br />

Opposition<br />

Solidarpr<strong>in</strong>zip des <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>er<br />

Mitgliedsgewerkschaften<br />

Vertritt die Interessen der abhängig<br />

Beschäftigten als politische<br />

Vertretung<br />

pro Bundesland nur 1-2 Personen<br />

i.d.R. nur e<strong>in</strong>e zentrale Geschäftsstelle, <strong>in</strong><br />

der man telefonisch Auskunft bekommt<br />

ger<strong>in</strong>ge Mitgliederzahlen schwächen die<br />

Tarifpolitik und verr<strong>in</strong>gern die tariflichen<br />

Erfolge für die Mitglieder<br />

durch ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Mittel nur<br />

begrenztes Angebot<br />

kann i.d.R. ke<strong>in</strong>e größeren Streiks<br />

durchführen, da kaum hauptamtliches<br />

Personal<br />

Da Streiks nur von den Gewerkschaften<br />

ausgerufen werden können, m<strong>in</strong>dert das<br />

die Kampfkraft, s<strong>in</strong>d weniger streikfreudig<br />

nur ger<strong>in</strong>ge Lobby, um sich für Mitglieder<br />

e<strong>in</strong>zusetzen<br />

Gewerkschaften des Deutschen<br />

Beamtenbundes arbeiten weniger nach<br />

Solidarpr<strong>in</strong>zip, sondern s<strong>in</strong>d<br />

Ständeorganisationen<br />

Von Arbeitgebern künstlich groß gemacht<br />

-> “wirtschaftsfriedlicher”<br />

28


Anlage 14 Gewerkschaftsjugend<br />

Ziel:<br />

Die TN s<strong>in</strong>d motiviert und aktiviert, um sich <strong>in</strong> der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> und den<br />

Mitgliedsgewerkschaftsjugenden e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Inhalt:<br />

Anknüpfung und Rückbezug zum Puzzle:<br />

Mit Verweis auf das Puzzle (Was machen Gewerkschaften und wofür setzten sie sich<br />

e<strong>in</strong>) können e<strong>in</strong>ige Punkte zum Anknüpfen genommen werden, um die zentralen<br />

Forderungen der Gewerkschaftsjugend e<strong>in</strong>zuleiten.<br />

zentrale Forderungen der Gewerkschaftsjugend:<br />

Bestimmte zentrale Forderungen sowohl der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> als auch der<br />

Mitgliedsgewerkschaftsjugenden sollen kennen gelernt werden (siehe dazu den extra<br />

Punkt dieser Anlage – zentrale Forderungen der Gewerkschaftsjugend). Zusätzlich<br />

dazu werden die Forderungen von den TN argumentativ unterlegt und begründet.<br />

Aktionen und Erfolge der Gewerkschaftsjugend:<br />

Um Mitbestimmungs-, Mitmach- und E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten für die TN zu<br />

verdeutlichen, werden die zentralen Forderungen und ihre argumentative<br />

Unterlegung noch mit vergangenen Erfolgen der Gewerkschaftsjugend, sowie<br />

Möglichkeiten zum Mitmachen verknüpft.<br />

Endeffektiv soll rauskommen, dass die Gewerkschaftsjugendlichen für die TN gute<br />

Forderungen haben und auch die Mittel, Möglichkeiten und den Spaß, dass die TN<br />

diese mit der Gewerkschaftsjugend umsetzen können.<br />

Methode:<br />

Im Raum werden Comics, Cartoons und Bilder verteilt, die jeweils thematisch mit<br />

e<strong>in</strong>er zentralen Forderung der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> verknüpft s<strong>in</strong>d (die Forderung steht dabei<br />

direkt unter dem Comic/Bild/Cartoon). Sucht dabei von den vorhanden Forderungen<br />

+ Comic/Cartoon/Bild fünf oder sechs aus, von denen ihr denkt, dass sie <strong>in</strong> der<br />

Klasse auf Anklang treffen (nach eurem bisherigen Erfahrungsstand über die<br />

TeilnehmerInnen der Klasse).<br />

Die TN sollen im Raum herumlaufen und sich die Sachen ansehen (dabei auch<br />

darauf achten, dass genügend Zeit für alle besteht). Danach sollen sich die TN <strong>in</strong> die<br />

Ecke positionieren (h<strong>in</strong>bewegen), deren Forderung sie am besten/<br />

angebrachtesten/wichtigsten f<strong>in</strong>den.<br />

Wenn die TN <strong>in</strong> den Ecken stehen, exemplarische Begründungen abfragen, warum<br />

sie gerade diese Forderung gewählt haben und warum diese Forderung so wichtig<br />

ist. Nicht alle Leute aus e<strong>in</strong>er Ecke fragen, aber die wichtigsten Eckpunkte nennen<br />

lassen (oder ggf. selbst ergänzen).<br />

An dieser Stelle nennen die Teamenden für die Ecken noch vergangene Erfolge,<br />

Mitmachmöglichkeiten, Aktionen und Projekte der Gewerkschaftsjugend, <strong>in</strong> denen<br />

sich die Forderungen verwirklichen lassen. Dabei möglichst regionale, erreichbare<br />

29


Sachen ansprechen und vermitteln, dass sich jeder der TN beteiligen kann und dass<br />

die Forderungen nur mit engagierter Beteiligung erreicht werden können (z. B.<br />

Tarifause<strong>in</strong>andersetzungen)<br />

Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ecke niemand steht, diese nicht weiter mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Zentrale Forderungen der Gewerkschaftsjugend<br />

zentrale Forderungen: bisherige Erfolge, momentane Projekte, Aktionen und<br />

Mitmachmöglichkeiten:<br />

Verbesserung der Qualität der<br />

Ausbildung:<br />

ke<strong>in</strong>e Schmalspurausbildung und<br />

gute Qualität <strong>in</strong> der Berufsschule<br />

(pädagogisch und materiell)<br />

Volle Anrechnung von<br />

Berufsschulzeiten auf die<br />

Arbeitszeiten<br />

Erhöhung der<br />

Ausbildungsvergütungen, so dass<br />

Eigenf<strong>in</strong>anzierung des<br />

Lebensunterhalts möglich ist<br />

zentrale Forderung bei ”Her mit dem schönen Leben”<br />

<strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz (1976) verh<strong>in</strong>dert<br />

Wochenendarbeit, Nachtarbeit und regelt Arbeitszeiten<br />

für <strong>Jugend</strong>liche<br />

Kampagnen ”Ausbildung checken und verbessern” (IGM,<br />

ver.di, BCE) – mit Azubis und JAVs werden<br />

Ausbildungs<strong>in</strong>halte überprüft<br />

Versuch, das mit der Novellierung des BBIG umzusetzen<br />

ansonsten <strong>in</strong> Tarifverträgen und Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />

erkämpft<br />

50 € plus (IGM-Tarifkampf 2002)<br />

Azubis s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Tarifverträgen mit <strong>in</strong>begriffen, so dass<br />

sie prozentuale Erhöhung bekommen<br />

deshalb sollten Azubis auch mitstreiken<br />

Übernahme nach der Ausbildung Forderungen <strong>in</strong> den Tarifverhandlungen<br />

<strong>in</strong> den Tarifverträgen geregelt oder <strong>in</strong><br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />

Bekämpfung von Rassismus und<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

Interessenvertretung für<br />

außerbetriebliche Auszubildende<br />

Interessenvertretung für betriebliche<br />

Auszubildende<br />

”Wer nicht ausbildet muss zahlen.”,<br />

Schaffung von ausreichend<br />

betrieblichen Ausbildungsplätze oder<br />

solidarische Umlagef<strong>in</strong>anzierung<br />

Courage-Projekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundesländern<br />

Rundbrief antirassistischer Gewerkschafter (RAG)<br />

verschiedene andere Antira-Projekte, Novellierung<br />

BetrVG – offener Rassismus als Kündigungsgrund, JAV<br />

muss auch auf Diskrim<strong>in</strong>ierung im Betrieb schauen und<br />

entsprechend handeln<br />

<strong>in</strong> der Berufsausbildung e<strong>in</strong> Part (seit neuestem)<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />

Novellierung des Berufsbildungsgesetzes, so dass<br />

außerbetriebliche Interessenvertretung jetzt möglich<br />

(wenn die entsprechende Rechtsverordnung kommt).<br />

BetrVG, so dass nicht nur <strong>Jugend</strong>vertreter, sondern<br />

JAV (für alle bis 25 vertretend)<br />

Hilfestellungen und Kampagnen zu den JAV-Wahlen<br />

(Broschüren, Sem<strong>in</strong>are etc.)<br />

zentrale Forderung bei HmdsL (Achtung: nicht alle<br />

Gewerkschaften haben mitgemacht)<br />

Gegen Gewalt und Krieg Beteiligung <strong>in</strong> Friedens<strong>in</strong>itiativen<br />

<strong>in</strong>ternationale Solidaritätsarbeit<br />

30


Anlage 15 Die JAV und Rechte der Azubis<br />

Ziel:<br />

Die TN erfahren die (außer-) betriebliche Interessensvertretung als Möglichkeit zur<br />

Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebenssituation.<br />

Überleitung von Gewerkschaften zum Rechtsteil<br />

Inhalt:<br />

"Gewerkschaften s<strong>in</strong>d der Interessensverband der abhängig Beschäftigen und<br />

versuchen, deren Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern.<br />

Die Interessensvertretung im Betrieb ist e<strong>in</strong> direktes Element, um betriebliche<br />

Verbesserungen zu erreichen, deshalb unterstützen die Gewerkschaften die<br />

betrieblichen Interessensvertretungen auch stark.<br />

Um die Möglichkeiten der Interessensvertretung für <strong>Jugend</strong>liche im Betrieb soll es<br />

jetzt gehen.."<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Zwar soll der Zusammenhang zwischen betrieblicher Interessensvertretung und<br />

Gewerkschaften gut dargestellt werden, jedoch genauso wichtig ist es, beide Sachen<br />

getrennt zu betrachten.<br />

Vorbereitung zum Video-Schauen<br />

Inhalt:<br />

Im Video geht es um die <strong>Jugend</strong>- und Auszubildenden-Vertretung (JAV). Deshalb die<br />

beiden Fragen an die <strong>Jugend</strong>lichen (lam<strong>in</strong>iert anp<strong>in</strong>nen):<br />

1) “Was ist e<strong>in</strong>e <strong>Jugend</strong>- und Auszubildendenvertretung (JAV)?”<br />

2) “Welche Aufgaben hat diese JAV?”<br />

Video schauen (“Der Clip zum BetrVG”)<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Im Video werden <strong>in</strong> kurzen Interviews mit <strong>Jugend</strong>lichen die JAV, ihre Ziele und<br />

Aufgaben und das BetrVG e<strong>in</strong>geführt.<br />

In e<strong>in</strong>em weiteren kurzen Abschnitt geht es um das vere<strong>in</strong>fachte Wahlverfahren und<br />

die Frauenquote <strong>in</strong> der JAV (darauf kann bei Bedarf <strong>in</strong> der Klasse noch näher<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden).<br />

Auswertung und Vertiefung<br />

H<strong>in</strong>weise:<br />

Ganz pr<strong>in</strong>zipiell können wir es nicht leisten, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Rechtsberatung für<br />

Azubis anzubieten. Deswegen versucht, euch auf <strong>in</strong>dividuelle Fragen, die ihr nicht<br />

beantworten könnt, gar nicht erst e<strong>in</strong>zulassen. Blockt mit dem H<strong>in</strong>weis ab, dass es<br />

31


dafür regionale Profis gibt (siehe Regio-Part) und dass es euch nicht um E<strong>in</strong>zelfälle<br />

geht.<br />

Schaut genau, was für Leute ihr <strong>in</strong> der Klasse habt. Wenn e<strong>in</strong>ige Leute unter 18<br />

Jahre alt s<strong>in</strong>d, lohnt es, etwas zum <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz zu sagen. Für die<br />

Azubis über 18 Jahre gilt selbiges nicht mehr.<br />

Für die Azubis <strong>in</strong> außerbetrieblichen Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen gibt es nicht die<br />

Möglichkeit, JAVen zu wählen. Die Änderung des BBIG hat für diese Azubis die<br />

gesetzliche Grundlage geschaffen, um Interessensvertretungen zu wählen. Die dafür<br />

notwendige Rechtsverordnung muss erst noch erlassen werden und wird dann<br />

rechtzeitig nachgeliefert.<br />

Inhalt:<br />

1. Fragen zum Video beantworten:<br />

Was ist e<strong>in</strong>e JAV? (BetrVG § 60) Antwort: Interessensvertretung der <strong>Jugend</strong>lichen<br />

(bis 18 Jahre) und der Azubis bis 25 Jahre. Die JAV hat die besonderen Belange<br />

dieser Gruppe wahrzunehmen. Gewählt wird die JAV von diesen <strong>Jugend</strong>lichen und<br />

Azubis (ab 5 Personen)<br />

Welche Aufgaben hat e<strong>in</strong>e JAV? (BetrVG §70) Antwort: Maßnahmen für die<br />

<strong>Jugend</strong>lichen und Azubis beim BR beantragen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Fragen der<br />

Berufsausbildung (Überleitung zum BR). Anregungen der Azubis aufnehmen und<br />

falls sie berechtigt ersche<strong>in</strong>en, zu versuchen, beim Betriebsrat (BR) durchzusetzen.<br />

geltende Gesetze, Betriebsvere<strong>in</strong>barungen, Tarifverträge etc. durchführen<br />

(Überleitung zu “Welche Rechte habt ihr <strong>in</strong> der Ausbildung?”)<br />

2) kurze E<strong>in</strong>führung Betriebsrat – JAV:<br />

"Der Betriebsrat ist das von allen ArbeitnehmerInnen gewählte Gremium zur<br />

Interessensvertretung im Betrieb. Er muss zu bestimmten Punkten vom Arbeitgeber<br />

<strong>in</strong>formiert werden, zu anderen hat er Mitbestimmungs- und Entscheidungsrechte.<br />

Die JAV selber kann gegenüber dem Arbeitgeber nichts e<strong>in</strong>klagen oder verlangen.<br />

Deshalb ist es notwendig, dass sie alle ihre Forderungen und H<strong>in</strong>weise an den<br />

Betriebsrat richtet. E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat hilft der JAV,<br />

jugendspezifische Interessen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und durchzusetzen.<br />

Auch wenn es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb e<strong>in</strong>en Betriebsrat gibt, ist es trotzdem notwendig (und<br />

vorgeschrieben), e<strong>in</strong>e JAV zu wählen, gerade damit Fragen der Berufsausbildung<br />

und jugendspezifische Fragen nicht verloren gehen."<br />

3) Welche Rechte habt ihr <strong>in</strong> der Ausbildung?:<br />

"Berufsausbildung umfasst die für die qualifizierte Tätigkeit notwendigen Fähigkeiten<br />

und Inhalte und die notwendige praktische Erfahrung das heißt konkret, dass ihr zum<br />

Lernen die Ausbildung macht und nicht um Kaffee zu kochen, Zäune zu streichen<br />

oder permanent den Hof zu fegen"<br />

32


dazu mal <strong>in</strong> den Ausbildungsrahmenplan re<strong>in</strong>schauen, da steht fe<strong>in</strong> aufgegliedert<br />

dr<strong>in</strong>, wie lange welche Tätigkeiten gemacht werden müssen, und fegen ist <strong>in</strong> dem<br />

Umfang da nicht mit dabei (ausbildungsfremde Tätigkeiten)<br />

Rechte aus dem <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz (unter 18 Jahre):<br />

Arbeitszeit: nicht mehr als acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich, ke<strong>in</strong>e<br />

Nachtarbeit von 20.00 bis 6.00 Uhr (außer <strong>in</strong> besonderen Fällen wie Krankenhaus,<br />

Bäcker etc.), ke<strong>in</strong>e Wochenendarbeit (allerd<strong>in</strong>gs viele Ausnahmen)<br />

Freistellung für die Berufsschule für <strong>Jugend</strong>liche für den ganzen Tag (unter 18 Jahre)<br />

Bereitstellung von Arbeitsmaterialien (BBIG §6, Abs. 3):<br />

Ausbildungsmittel müssen kostenlos vom Betrieb gestellt werden, alles, was im<br />

Betrieb und für die Zwischen- und Abschlussprüfung erforderlich ist<br />

Zeit <strong>in</strong> der Ausbildung zum Führen der Berichtshefte zur Verfügung stellen (abgeleitet<br />

aus BBIG §6, Abs. 4)<br />

Methode:<br />

Dieser ganze Inhalt soll NICHT <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Referates vermittelt werden.<br />

Die Antworten zu den Fragen zum Film sollten zunächst per Zuruf gesammelt und an<br />

der P<strong>in</strong>nwand visualisiert werden (diese P<strong>in</strong>nwand kann auch <strong>in</strong> der Klasse hängen<br />

gelassen werden).<br />

Für die anderen Inhalte ist s<strong>in</strong>nvoll, zunächst durch gezielte Fragen den<br />

Wissensstand der Klasse herauszufiltern und diese Antworten gezielt zu ergänzen.<br />

Bei dieser Form der <strong>in</strong>teraktiven Diskussion ist es möglich, den Verlauf gezielt<br />

<strong>in</strong>haltlich zu bee<strong>in</strong>flussen und trotzdem die Erfahrungen und das Wissen der Leute<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Gut wäre e<strong>in</strong> Handout mit genau diesen Fakten (dabei auf bisherige<br />

Veröffentlichungen des <strong>DGB</strong> oder der E<strong>in</strong>zelgewerkschaften wie Broschüren „Rechte<br />

<strong>in</strong> der Ausbildung“ zurückgreifen)<br />

33


Anlage 16 “Sensibilisierung für Solidarität”<br />

Es gibt verschiedene Spiele, um TN für das Thema Solidarität zu sensibilisieren. Wir<br />

haben nachfolgend verschiedene Spiele aufgelistet, die alle ihre Vor- und Nachteile<br />

haben. Als sichersten Weg zum Erreichen des Zieles sehen wir das Spiel<br />

“Zerreißprobe”.<br />

Dafür braucht das Telefonbuch-Spiel sehr wenig Zeit, weswegen es bei<br />

Zeitknappheit e<strong>in</strong>gesetzt werden kann. Das Verhandlungs-Spiel ist demgegenüber<br />

sehr anspruchsvoll und kann bei dementsprechenden Klassen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Zerreißprobe<br />

TN: bis 35 je nach Raumgröße<br />

<strong>Material</strong>: Tapetenrolle oder mehrere Zeitungen oder P<strong>in</strong>nwandpapier<br />

Zeit: ca. 10-15 m<strong>in</strong><br />

Ziel: Die TN wissen, dass Sie mit Solidarität Ziele erreichen können.<br />

Ablauf:<br />

Benötigt wird e<strong>in</strong> Bogen P<strong>in</strong>nwandpapier oder mehr. Dieser wird auf dem Boden zu<br />

e<strong>in</strong>er großen Fläche ausgelegt. Die TN s<strong>in</strong>d Azubis und das Plakat auf dem sie<br />

stehen s<strong>in</strong>d ihre Rechte (ihr toller Ausbildungsplan usw.) Von außen kommen die<br />

Ausbilder und nehmen den TN was weg (reißen Papier ab). Es wird weniger. Die TN<br />

sollen ausprobieren wie sie sich verhalten. Wer runter fällt hat verloren.<br />

Auswertung: Diskussionsleitfaden<br />

• "Seid ihr zufrieden mit eurem Ergebnis?<br />

• Wenn ja, warum?<br />

• Wenn ne<strong>in</strong>, warum nicht?<br />

• Warum wurden eure Rechte immer weniger/ Warum nicht?<br />

• Habt Ihr Ideen, wie Ihr Eure Rechte behalten könntet?"<br />

Wenn noch Zeit ist <strong>in</strong> der 4. Stunde, kann das Spiel noch e<strong>in</strong>mal gespielt werden.<br />

Methode "Telefonbuch zerreißen!" (Alternative zur Zerreißprobe bei Zeitknappheit)<br />

Um den TN zu verdeutlichen und aufzuzeigen, dass e<strong>in</strong>e "starke, große Gruppe"<br />

schwerer ause<strong>in</strong>ander zu kriegen ist als e<strong>in</strong>zelne Personen und kle<strong>in</strong>e Grüppchen,<br />

versucht die/der TeamerIn oder alternativ e<strong>in</strong>zelne freiwillige TN aus e<strong>in</strong>em<br />

(veralteten) Telefonbuch e<strong>in</strong>zelne Seiten, viele Seiten geme<strong>in</strong>sam und das ganze<br />

Telefonbuch auf e<strong>in</strong>mal zu zerreißen.<br />

Sichtbar wird, dass e<strong>in</strong>zelne Seiten eher zu zerstören s<strong>in</strong>d, als sehr viele Seiten oder<br />

gar das ganze Telefonbuch selbst. Nicht viel anders verhält es sich auch <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Gesellschaft. Nur <strong>in</strong> der Gruppe und als soziales Gefüge können wir unsere<br />

Interessen wahrnehmen, uns verteidigen und behaupten.<br />

34


Übung "Verhandlungsspiel" (als anspruchsvolle, zeit<strong>in</strong>tensive Alternative)<br />

E<strong>in</strong>e Übung zur Sensibilisierung zum Thema “Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaft, Solidarität, Verhandlungsprobleme etc.”<br />

In der <strong>in</strong>ternationalen Politik ist es ebenso wie <strong>in</strong> der Gesellschaft oder <strong>in</strong> Gruppen<br />

notwendig, sich bei bestimmten Fragen zu e<strong>in</strong>igen. Dieser Verhandlungs- und<br />

E<strong>in</strong>igungsprozess ist oft mühsam und schwierig.<br />

Diese Übung gibt die Möglichkeit, Verhandlungen geme<strong>in</strong>sam zu führen, Probleme<br />

bei Verhandlungen zu erfahren, geme<strong>in</strong>same Entscheidungen herbeizuführen,<br />

Solidarität zu erfahren.<br />

Vorgehensweise:<br />

Die TN werden <strong>in</strong> Gruppen zu 3-5 Personen aufgeteilt. Jeweils drei Gruppen s<strong>in</strong>d an<br />

der Übung beteiligt, verhandeln also mite<strong>in</strong>ander. Die Übung kann ggf. gleichzeitig<br />

von zwei oder drei mal drei Untergruppen durchgeführt werden.<br />

Die Gruppen geben sich Namen (die Erfahrung zeigt, dass gerade junge TN Freude<br />

an der Namensgebung für die eigene Gruppe haben, wenn jedoch nichts Besseres<br />

e<strong>in</strong>fällt, dann eben A, B, C etc.). Gruppe A erhält drei Bleistifte, deren Spitze<br />

abgebrochen s<strong>in</strong>d, Gruppe B drei Bleistiftspitzer und Gruppe C viele kle<strong>in</strong>e<br />

ungeschriebene Blätter/Kärtchen (idealer Weise e<strong>in</strong>e mittelgroße durch drei teilbare<br />

Anzahl plus e<strong>in</strong>s mehr!).<br />

Es geht nun für jede Gruppe darum, möglichst viele Papierblättchen/Karten, mit<br />

ihrem Gruppenbuchstaben bzw. mit jeweils gezeichneten Schafen (siehe alternativen<br />

Namensvorschlag der Übung, oben), zu erwerben.<br />

Die Gruppen müssen nach folgendem Verfahren vorgehen:<br />

1. jede Gruppe muss sich <strong>in</strong>tern jeweils auf e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Vorgehen e<strong>in</strong>igen,<br />

den sie jeweils der anderen Gruppe, den anderen Gruppen unterbreitet. Die Gruppen<br />

entscheiden zunächst e<strong>in</strong>mal für sich <strong>in</strong>tern, danach nehmen sie Kontakt zu e<strong>in</strong>er<br />

oder beiden anderen Gruppe(n) auf und unterbreiten diesen ihre Vorschläge. Die<br />

Gruppen beraten darüber und teilen ihre Entscheidungen wieder mit.<br />

2. die Gruppen müssen mite<strong>in</strong>ander verhandeln.<br />

3. es ist auch möglich, dass e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Gesprächsrunde von<br />

GruppenvertreterInnen durchgeführt wird. Das jedoch nur mit jeweiliger vorheriger<br />

Gruppenabsprache (also Legitimation)<br />

4. benutzt werden dürfen nur die ausgeteilten Mittel (Stifte, Spitzer und Papiere bzw.<br />

Karten).<br />

5. es darf ke<strong>in</strong>e Gewalt (körperliche oder sonstige zerstörerische) angewandt<br />

werden.<br />

6. nur im gegenseitigen E<strong>in</strong>vernehmen (der anderen Gruppen) dürfen die<br />

ausgeteilten <strong>Material</strong>ien ggf. "verändert" werden (z.B. Papiere/Karten<br />

weggepackt, Stifte angespitzt, Spitzer zur Seite gepackt werden etc.)<br />

Nachdem die Gruppen zu e<strong>in</strong>em Ergebnis gekommen s<strong>in</strong>d oder die Zeit abgelaufen<br />

ist, wird die Zahl der erworbenen und beschrifteten Blätter gezählt.<br />

Auswertungsfragen (optional):<br />

• wie wurden <strong>in</strong> eurer Gruppe E<strong>in</strong>igungen auf Vorschläge erzielt?<br />

35


• wenn jede Untergruppe (A, B, C etc.) e<strong>in</strong>e Gruppe aus der Gesellschaft (z.B. alle<br />

Frauen, Azubis, SchülerInnen, MigrantInnen, Beh<strong>in</strong>derte, Homosexuelle,<br />

ArbeiterInnen, ArbeitgeberInnen etc.) repräsentieren würde, was symbolisieren<br />

dann Bleistift, Spitzer und Papier?<br />

• welche Elemente der Spielsituation weisen Parallelen zum Alltag (Politik <strong>in</strong><br />

Deutschland, <strong>in</strong>ternationale Politik, gesellschaftliche Interessengruppen etc.) auf?<br />

36


Anlage 17 Spielanleitung Rollenspiel “Zoff an der Basis”<br />

Ziel des Rollenspieles:<br />

Die TN erleben (gewerkschaftliche) solidarische Organisierung als Mittel<br />

demokratischer Mitbestimmung.<br />

Idee:<br />

Die TN sollen anhand e<strong>in</strong>es fiktiven, dennoch sehr greifbaren Beispiels aus der<br />

Ausbildung erleben, welche Möglichkeiten e<strong>in</strong>zelne Parteien zur Lösung des<br />

Problems haben. Uns geht es weniger um die Lösung des Problems selbst, sondern<br />

vielmehr darum, dass die <strong>Jugend</strong>lichen ihre eigene Rolle erkennen und die<br />

Wichtigkeit e<strong>in</strong>er solidarischen Organisierung (<strong>in</strong> der Gewerkschaft) erkennen.<br />

Die Machtverhältnisse spielen dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, die wir mit zeitlichen<br />

Sprachregelungen deutlich machen wollen.<br />

• Es werden acht freiwillige TN aus der Gesamtgruppe gesucht. Diese bilden vier<br />

gleich große Parteien (Azubis, JAV, Gewerkschaft, Ausbildende). Achtet darauf,<br />

dass <strong>in</strong> der Gewerkschaft starke Leute sitzen.<br />

• Jede der Parteien erhält e<strong>in</strong>e lam<strong>in</strong>ierte Karte mit der Beschreibung des<br />

Problems. Da mehrere Probleme zur Auswahl stehen, sollte es so gewählt se<strong>in</strong>,<br />

dass es am Lebensalltag der TN ansetzt.<br />

• Jede der Parteien erhält außerdem e<strong>in</strong>e lam<strong>in</strong>ierte Karte, auf der der jeweilige<br />

Gruppentyp steht (“Azubis” für die Azubis usw.),die sie während der Diskussion<br />

für alle sichtbar halten.<br />

• Jede der Parteien erhält ihre Rollenbeschreibung. Die Parteien sollen sich<br />

unabhängig von e<strong>in</strong>ander mit ihrer Rolle vertraut machen und sich gut e<strong>in</strong>arbeiten<br />

(2-5 M<strong>in</strong>uten).<br />

Des weiteren werden acht Stühle im Quadrat aufgebaut, wobei jeweils zwei Stühle<br />

e<strong>in</strong>e Seite bilden. Alle Parteien sitzen mit dem Gesicht zue<strong>in</strong>ander auf den Stühlen.<br />

Beobachtungsaufträge (für alle, die nicht mitspielen)<br />

Diese dienen eher dazu im Anschluss an das Spiel e<strong>in</strong>e Diskussion zu bekommen.<br />

Die BeobachterInnen erhalten vor Diskussionsbeg<strong>in</strong>n folgende Aufgabe:<br />

• “Welche Strategie verfolgen die e<strong>in</strong>zelnen Parteien?”<br />

Wenn die Gruppen auf ihren Stühlen sitzen, werden für alle die Regeln erklärt.<br />

Regeln:<br />

• alle dürfen und sollen mite<strong>in</strong>ander diskutieren und das Problem lösen<br />

• Die Azubis dürfen alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz sagen (Teamende geben jeweils<br />

Zeichen -> dafür auch die Sanduhr).<br />

• Die JAV darf alle 30 Sekunden drei Sätze sagen (Teamende geben jeweils<br />

Zeichen -> dafür auch die zweite Sanduhr).<br />

• Gewerkschaft und Ausbildende dürfen immer und soviel reden, wie sie wollen.<br />

Sie können auch weiter reden, wenn die Azubis bzw. die JAV reden.<br />

• Vergesst nicht zu sagen, dass alle Beteiligten aus e<strong>in</strong>em Betrieb kommen, sprich:<br />

die Azubis, die JAV, die Gewerkschafter und die Ausbildende werkeln <strong>in</strong> der<br />

selben Firma.<br />

37


Tipp für Azubis:<br />

• Wenn ihr im Vorfeld den E<strong>in</strong>druck habt, dass die TN nur langsam <strong>in</strong> das Spiel<br />

re<strong>in</strong>wachsen (könnten), dann gebt den Azubis noch den Tipp, dass sie schnell <strong>in</strong><br />

die Diskussion mit JAV und Gewerkschaft treten sollten (natürlich alles unter<br />

E<strong>in</strong>haltung der Zeit- und Sprechregeln).<br />

Durchführung<br />

• die Teamenden leiten das Spiel<br />

• die Teamenden lesen noch mal das Problem für alle vor<br />

• die Teamenden betreuen auch die Sanduhren (wahlweise auch andere Uhren)<br />

• die Teamenden beenden das Spiel, wenn sie es für richtig halten<br />

• Das Spiel beg<strong>in</strong>nt, wenn die Azubis ihren ersten Satz gesagt haben (Spielregel).<br />

Danach darf die JAV etwas zu dem Problem sagen (3 Sätze). Nun dürfen sich<br />

alle anderen am Gespräch beteiligen und das Problem diskutieren.<br />

Spielende:<br />

• entweder wurde das Problem gelöst<br />

• oder die Parteien haben sich anderweitig gee<strong>in</strong>igt<br />

• oder sich die gesamte Diskussion im Nirwana verfahren hat<br />

• Zeitlimit maximal 10 M<strong>in</strong>uten<br />

Nach Ende des Spiels werden die SpielerInnen aus ihrer Rolle entlassen (e<strong>in</strong><br />

“Dankeschön”, Applaus).<br />

Auswertung:<br />

Diskussionsziel: Die TN erkennen, dass Gewerkschaften Möglichkeiten zur<br />

demokratischen Mitbestimmung bieten.<br />

Fragen an die SpielerInnen:<br />

• “Wie geht’s euch?”<br />

Fragen an die BeobachterInnen:<br />

• “Welche Strategie verfolgten die e<strong>in</strong>zelnen Parteien?”<br />

Fragen an alle:<br />

• “Haben die Azubis und die JAV ihr Problem gelöst?”<br />

• “Wenn ja, warum?” (Die Antworten stichpunktartig auf P<strong>in</strong>nwand visualisieren)<br />

• “Wenn ne<strong>in</strong>, warum nicht? Wie hätte es besser laufen können?” (Die Antworten<br />

stichpunktartig auf P<strong>in</strong>nwand visualisieren)<br />

38


Rollenbeschreibung AZUBI<br />

Ihr seid Azubis, bei denen während der Ausbildung Probleme auftreten (siehe<br />

Problembeschreibung). Überlegt, mit welcher Strategie ihr das Problem zu eurer<br />

Zufriedenheit lösen könnt. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass eure<br />

Ausbildung durch irgendwelche S<strong>in</strong>nlos-Arbeiten, die nicht im<br />

Ausbildungsrahmenplan dr<strong>in</strong>stehen, ersetzt wird.<br />

Damit die Machtverteilung im Spiel genauso ist wie im realen Leben, darf eure<br />

Gruppe nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz zum Problem sagen. Sobald ihr euren Satz<br />

gesagt habt, müsst ihr 30 Sekunden bis zu eurem nächsten E<strong>in</strong>satz warten. Die<br />

Spielleitung gibt euch immer Bescheid, wann ihr wieder sprechen dürft.<br />

Die JAV darf übrigens alle 30 Sekunden drei Sätze sagen, während die Ausbildende<br />

und die Gewerkschaft so viel reden können wie sie wollen.<br />

Da ihr das Problem mit der schlechten Ausbildung <strong>in</strong> die Diskussion e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, dürft<br />

ihr auch mit der Diskussion anfangen, das heißt: Ihr habt das erste Wort (e<strong>in</strong>en Satz).<br />

39


Rollenbeschreibung JAV<br />

Ihr seid die <strong>Jugend</strong>auszubildendenvertretung (JAV) des Betriebes, <strong>in</strong> welchem e<strong>in</strong>ige<br />

Azubis e<strong>in</strong> Problem haben (siehe Problembeschreibung). Eure Aufgabe ist es<br />

natürlich, euch des Problems anzunehmen. Klare Ansagen dazu macht etwa das<br />

Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG), wo <strong>in</strong> Paragraf 70, Absatz 3 dr<strong>in</strong> steht, dass die<br />

JAV Anregungen und Fragen der Azubis aufnehmen und weitergeben soll. Es kann<br />

ja schließlich nicht angehen, dass die Ausbildung von Azubis durch irgendwelche<br />

S<strong>in</strong>nlos-Arbeiten, die nicht im Ausbildungsrahmenplan stehen, ersetzt wird.<br />

Es gibt klare Pläne darüber, was man alles lernen muss, was <strong>in</strong> die Ausbildung<br />

gehört und was nicht.<br />

Überlegt, mit welcher Strategie ihr euch für die Interessen der Azubis e<strong>in</strong>setzen<br />

könnt! Ihr könnt natürlich die Aufzeichnungen zum Thema JAV, die wir heute schon<br />

erarbeitet haben, nutzen.<br />

Damit die Machtverteilung im Spiel genauso ist wie im realen Leben, darf eure<br />

Gruppe nur alle 30 Sekunden drei Sätze zum Problem sagen. Sobald ihr euren Satz<br />

gesagt habt, müsst ihr 30 Sekunden bis zu eurem nächsten E<strong>in</strong>satz warten. Die<br />

Spielleitung gibt euch immer Bescheid, wann ihr wieder sprechen dürft.<br />

Die Azubis dürfen übrigens nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz sagen, während die<br />

Ausbildende und die Gewerkschaft so viel reden können wie sie wollen.<br />

40


Rollenbeschreibung Gewerkschaft<br />

Ihr seid die Gewerkschaft und hört von den Problemen der Azubis (siehe<br />

Problembeschreibung). Selbstverständlich betrifft dies e<strong>in</strong>es der wichtigsten Themen<br />

eurer Arbeit, da <strong>Jugend</strong>liche e<strong>in</strong>e sehr gute Ausbildung ohne wenn und aber haben<br />

müssen. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass die Ausbildung von Azubis durch<br />

irgendwelche S<strong>in</strong>nlos-Arbeiten, die nicht im Ausbildungsrahmenplan stehen, ersetzt<br />

wird. Es gibt klare Pläne darüber, was man alles lernen muss, was <strong>in</strong> die Ausbildung<br />

gehört und was nicht. Schließlich schreibt auch das Gesetz vor, dass e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung nach dem Ausbildungsrahmenplan durchgeführt werden muss (etwa<br />

Berufsbildungsgesetz Paragraph 23, Absatz 1,2).<br />

Aufgrund der häufigen Klagen über die schlechte Ausbildung der Firma, habt ihr<br />

diese schon seit längerem im Visier.<br />

Schaut euch dieses Problem genau an, diskutiert und überlegt, mit welcher Strategie<br />

ihr euch für die Interessen der Azubis e<strong>in</strong>setzen könnt!<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n der Diskussion haben die Azubis das erste Wort (e<strong>in</strong> Satz). Als zweites<br />

darf die JAV drei Sätze sagen. Danach könnt Ihr soviel reden und diskutieren, wie ihr<br />

wollt.<br />

Während des Spiels dürfen die Azubis übrigens nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz<br />

sagen, die JAV alle 30 Sekunden 3 Sätze, während die Ausbildende und ihr so viel<br />

reden könnt wie ihr wollt.<br />

41


Rollenbeschreibung Ausbildende<br />

Ihr seid verantwortlich für die Ausbildung von Azubis, also Ausbilder/Ausbilder<strong>in</strong>, die<br />

ihre <strong>Jugend</strong>lichen häufiger mal ordentlich rannehmen. Die <strong>Jugend</strong>lichen müssen<br />

neben der Ausbildung auch bei anderen Sachen helfen. Da ihr selbst nie große Lust<br />

habt, die S<strong>in</strong>nlos-Jobs zu machen, schickt ihr dafür immer eure Azubis los. Ihr habt<br />

damit ke<strong>in</strong> Problem, schließlich haben sich die <strong>Jugend</strong>lichen ja bisher auch nicht<br />

darüber aufgeregt. Und überhaupt: Lehrjahre s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Herrenjahre.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n der Diskussion haben die Azubis das erste Wort (e<strong>in</strong> Satz). Als zweites<br />

darf die JAV drei Sätze sagen. Danach könnt Ihr soviel reden und diskutieren, wie ihr<br />

wollt.<br />

Während des Spiels dürfen die Azubis übrigens nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz<br />

sagen, die JAV alle 30 Sekunden 3 Sätze, während ihr und die Gewerkschaft so viel<br />

reden können wie ihr wollt.<br />

42


Problem “Schlosser/Schlosser<strong>in</strong>nen”<br />

Ihr seid angehende Schlosser/Schlosser<strong>in</strong>nen und lernt diesen Beruf seit mehr als<br />

zwei Jahren. Immer wieder verdonnern euch eure Ausbilder bzw. Ausbilder<strong>in</strong>nen<br />

dazu, den gesamten Vorhof und die Werkstatt sauber zu machen. Dies dauert für<br />

gewöhnlich etwa zwei Stunden. Ihr habt <strong>in</strong>zwischen das Gefühl, dass ihr dadurch<br />

nicht mehr die Sachen lernt, die für eure gesamte Ausbildung wichtig s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e gute<br />

Ausbildung sche<strong>in</strong>t auf der Strecke zu bleiben.<br />

Problem “Bürokaufleute”<br />

Ihr seid angehende Bürokaufleute und lernt diesen Beruf seit mehr als zwei Jahren.<br />

Eure Ausbilder bzw. eure Ausbilder<strong>in</strong>nen haben nichts besseres zu tun, als euch den<br />

ganzen Tag Kaffee kochen und br<strong>in</strong>gen zu lassen. Da dies fast euer “Hauptjob” <strong>in</strong><br />

der Firma ist, habt ihr das Gefühl, dass ihr zu wenig <strong>in</strong> eurer Ausbildung lernt. E<strong>in</strong>e<br />

gute Ausbildung sche<strong>in</strong>t auf der Strecke zu bleiben.<br />

Problem “Köche/Köch<strong>in</strong>nen”<br />

Ihr seid angehende Köche bzw. Köch<strong>in</strong>nen und lernt diesen Beruf seit mehr als zwei<br />

Jahren. Eure Ausbilder haben nichts besseres zu tun, als euch immer noch den<br />

ganzen Tag Gurken und Kartoffeln schneiden zu lassen. Da dies fast euer “Hauptjob”<br />

<strong>in</strong> der Küche ist, habt ihr das Gefühl, dass ihr zu wenig <strong>in</strong> eurer Ausbildung lernt.<br />

E<strong>in</strong>e gute Ausbildung sche<strong>in</strong>t auf der Strecke zu bleiben.<br />

43


Anlage 18 Organisationen der Mitbestimmung<br />

(H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos für diesen Schritt)<br />

TN erhalten Handout, wo verschiedene regionale Mitmachorganisationen vorgestellt<br />

werden (nebst Ansprechpartner, evtl. Öffnungszeiten bzw. Erreichbarkeit).<br />

Bei der Auswahl der Organisationen & der Auslage von Infomaterial (Job für<br />

Hauptamtliche vor Ort) sollte darauf geachtet werden, dass es sich um<br />

Organisationen handelt, die sich auch tatsächlich um die Belange von <strong>Jugend</strong>lichen<br />

kümmern bzw. entsprechende Beteiligungsmöglichkeiten bieten (Benennung<br />

konkreter, aktueller Angebote!) und dass die Infomaterialien jugendgerecht<br />

aufgemacht s<strong>in</strong>d.<br />

Durchführung<br />

Aufzählen (auf Karten visualisieren) von Organisationen, <strong>in</strong> denen die TN mitmachen<br />

können (ihre eigenen Interessen vertreten können).<br />

Standards für Hand out (Kontaktadressen <strong>in</strong> der Region)<br />

• AnsprechpartnerIn muss erreichbar se<strong>in</strong><br />

• AnsprechpartnerIn muss e<strong>in</strong>en Bezug zur <strong>Jugend</strong> haben<br />

• Es müssen Mitmachorganisationen se<strong>in</strong> (nicht das Arbeitsamt)<br />

• Sie müssen konkrete Angebote machen können<br />

• E<strong>in</strong>heitliches Layout (siehe Vorlage)<br />

• Zusätzliche Infomaterialien müssen jugendgerecht se<strong>in</strong> (ansprechend,<br />

verständlich)<br />

Textvorschlag<br />

Hier erhältst du e<strong>in</strong>e Liste mit Organisationen aus de<strong>in</strong>er Region, bei denen du<br />

mitmachen kannst. Dies ist nur e<strong>in</strong>e Auswahl. Schau dich doch e<strong>in</strong>fach mal um oder<br />

frag nach, wo du dich entsprechend de<strong>in</strong>er Interessen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kannst. Vielleicht<br />

kannst du ja auch de<strong>in</strong>e Freunde dafür begeistern...?!<br />

Luci groß im H<strong>in</strong>tergrund, davor Text<br />

Du bist gefragt!<br />

oder Es geht um dich!<br />

Organisationsname AnsprechpartnerIn,<br />

Telefon<br />

Mögliche Organisationen, wo du mitmachen kannst<br />

Gewerkschaften<br />

Attac<br />

Umweltverbände<br />

AI<br />

Falken<br />

Naturfreunde<br />

Aktiv <strong>in</strong> folgenden<br />

Bereichen ... aktuelle<br />

Projekte<br />

Adresse<br />

44


Vere<strong>in</strong>e (beachte die o.g. Kriterien!)<br />

Bürger<strong>in</strong>is<br />

...<br />

Stiftungen (Bezug zur Berufsschule?)<br />

45


Anlage 19 RegioKontakte (H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos für diesen Schritt)<br />

Der BST ist fast zu Ende. Wir wollen aber auch über das Sem<strong>in</strong>ar h<strong>in</strong>aus wirken.<br />

Deswegen ist es uns wichtig, neben allgeme<strong>in</strong>en Mitmachmöglichkeiten, auch<br />

niederschwellige Gewerkschaftsangebote bekannt zu machen.<br />

Die <strong>Jugend</strong>lichen dürften nach dem Tag vieles mehr über unsere Arbeit, den<br />

Interessen von Kapital und Arbeit etc. wissen. Bisher wissen sie aber noch nicht, an<br />

wen sie sich wenden können. Hier ist e<strong>in</strong>e qualitativ gute, auf unsere Zielgruppe<br />

abgestimmte Werbung notwendig.<br />

Werbung heißt nicht, e<strong>in</strong>e Internetadresse aufzuschreiben, e<strong>in</strong> Postfach irgendwo am<br />

anderen Ende der Republik anzugeben oder e<strong>in</strong>e Telefonnummer anzugeben, die<br />

selten besetzt ist.<br />

Die Regio-Kontakte sollen wirkliche Regio-Kontakte se<strong>in</strong>. Niederschwellige Angebote<br />

für die Mitarbeit, etwa im Team der Berufsschultage, müssen gemacht werden. Der<br />

langfristige Erfolg liegt <strong>in</strong> der Hand der regionalen Verantwortlichen.<br />

Die TN erhalten e<strong>in</strong> Handout, dessen Rückseite bundesweit identisch se<strong>in</strong> soll. Die<br />

Vorderseite soll eben diese regionalen Anlaufstellen auflisten (nebst<br />

Ansprechpartner, evtl. Öffnungszeiten bzw. Erreichbarkeit).<br />

Standards für Hand out (Kontaktadressen <strong>in</strong> der Region)<br />

• AnsprechpartnerIn muss erreichbar se<strong>in</strong><br />

• AnsprechpartnerIn muss e<strong>in</strong>en Bezug zur <strong>Jugend</strong> haben<br />

• Es müssen Mitmachorganisationen se<strong>in</strong> (nicht das Arbeitsamt)<br />

• Sie müssen konkrete Angebote machen können<br />

• E<strong>in</strong>heitliches Layout (siehe Vorlage)<br />

• Zusätzliche Infomaterialien müssen jugendgerecht se<strong>in</strong> (ansprechend,<br />

verständlich)<br />

46


Anlage 20 Stimmungsbarometer<br />

Beschreibung:<br />

Auf dem Boden liegen zwei Karten. Die e<strong>in</strong>e Karte zeigt e<strong>in</strong> Plus (+), die andere<br />

Karte e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us (-). Alle Teilnehmenden stehen zwischen + und – <strong>in</strong> der Mitte. Nun<br />

folgen Fragen zum Tag. Die Teilnehmenden dürfen sich glasklar zu e<strong>in</strong>er Wertung<br />

stellen oder die Zwischenräume nutzen.<br />

Nach jeder Frage stellen sich die Teilnehmenden zurück <strong>in</strong> die Ausgangsposition<br />

(Mitte).<br />

Vorteil:<br />

Die Gruppe kann als Gruppe e<strong>in</strong> Urteil geben.<br />

Jeder e<strong>in</strong>zelne Teilnehmende kann e<strong>in</strong> Urteil geben.<br />

Durch Bewegung f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Auflockerung nach e<strong>in</strong>em langen Tag statt.<br />

Variante:<br />

Das Team fragt nach, warum sich die Teilnehmenden gerade so positionieren.<br />

Fragen für den Berufsschultag:<br />

- Wie hat euch das Team gefallen?<br />

- Wie hat euch der Tag gefallen?<br />

- Wie haben euch die Methoden gefallen?<br />

- Wie hat euch der Inhalt gefallen?<br />

- Was haltet ihr nach dem Tag von Gewerkschaften?<br />

- Möchtet ihr euch nach dem Tag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gewerkschaft oder der JAV engagieren?<br />

- Möchtet ihr euch außerhalb von Gewerkschaft e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen?<br />

47


Anlage 21 Evaluation<br />

H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formation:<br />

Der Evaluationsbogen dient e<strong>in</strong>erseits den e<strong>in</strong>zelnen Bundesländern zur<br />

Überprüfung ihrer Arbeit, andererseits der Qualitätskontrolle für den gesamten<br />

Bereich der Berufsschultage als Teil der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>-Vorfeldarbeit. Unser Anspruch<br />

muss es se<strong>in</strong>, dass zu e<strong>in</strong>er sehr guten Veranstaltung der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> nicht nur die<br />

Vorbereitung <strong>in</strong> Form von ZIM-Papieren etc. sehr gut se<strong>in</strong> muss, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />

fundierte Nachbereitung bzw. Auswertung notwendig ist.<br />

Das Übertragen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vorgefertigte Maske dauert pro Veranstaltung höchstens e<strong>in</strong>e<br />

_ Stunde.<br />

Da die Bögen so oder so gelesen werden (sonst müssten die Bögen von den<br />

Teilnehmenden nicht ausgefüllt werden), ist hier e<strong>in</strong>e anschließende Auswertung<br />

durch das betreuende Team vor Ort mit zu denken.<br />

48


Anlage 22 Auswertungen<br />

Auswertungs- bzw. Abschlussrunden s<strong>in</strong>d sehr wichtig um e<strong>in</strong>e Sem<strong>in</strong>ar gut<br />

abzuschließen. Pr<strong>in</strong>zipiell dient e<strong>in</strong>e Auswertungsrunde der Überprüfung der eigenen<br />

Arbeit. Sie br<strong>in</strong>gt Feedback für die Teamenden, ermöglicht den TN die offene Kritik<br />

am Sem<strong>in</strong>ar und produziert – wenn e<strong>in</strong>e entsprechende Methode gewählt wurde –<br />

schriftliche Ergebnisse für e<strong>in</strong>e eventuelle Weiterarbeit. Vergesst nie, selbst e<strong>in</strong><br />

Feedback zum Tag zu geben.<br />

Es gibt verschiedenste Methoden (das Stimmungsbarometer/Anlage 20 ist etwa auch<br />

e<strong>in</strong>e), wir haben hier zwei aufgeführt.<br />

1. Blitzlicht<br />

E<strong>in</strong> Blitzlicht ist e<strong>in</strong>e kurze Äußerung aller TeilnehmerInnen zu e<strong>in</strong>em klar<br />

umrissenen Thema.<br />

Vorgehensweise<br />

• Die TeilnehmerInnen sitzen im Kreis<br />

• Die Sem<strong>in</strong>arleitung benennt die Fragen<br />

• ”Sagt bitte, was euch an dem heutigen Tag gefallen hat, was nicht und was ihr für<br />

euch mitnehmen könnt.”<br />

• Dabei gibt sie e<strong>in</strong>en Stift an den/die Nebensitzer weiter.<br />

Varianten<br />

• Bei diskussionsfreudigen Gruppen kann man die E<strong>in</strong>schränkung machen, dass<br />

jedeR nur e<strong>in</strong>en Satz sagen darf.<br />

• Wahlweise kann man auch e<strong>in</strong>en Gegenstand <strong>in</strong> die Mitte legen und jedeR nimmt<br />

ihn sich nache<strong>in</strong>ander und sagt was.<br />

• Man kann auch e<strong>in</strong>en Ball nehmen und jemandem zuwerfen. Wenn dieseR fertig<br />

ist, dann kann er/sie aussuchen, wem er/sie den Ball als nächstes zuwirft.<br />

Wer nichts sagen will, gibt den Stift wortlos weiter. Auf diese Weise äußern sich der<br />

Reihe nach alle TeilnehmerInnen. Vorsicht: Oft ist es so, dass die Antworten der TN<br />

ähnlich gelagert s<strong>in</strong>d. Wenn somit der/die Erste nichts sagt, wird der Rest auch sehr<br />

wenig sagen.<br />

Wichtig ist, dass während des Blitzlichtes ke<strong>in</strong>e Diskussion stattf<strong>in</strong>det. Die<br />

Äußerungen der E<strong>in</strong>zelnen sollen auch nicht kommentiert oder kritisiert werden.<br />

Jedoch können die Teamenden kurze Verständnisfragen stellen, aber nur wenn<br />

etwas unklar war. Jede/r drückt zunächst nur se<strong>in</strong>e/ihre Me<strong>in</strong>ung und E<strong>in</strong>stellung<br />

aus.<br />

Diese Art von Feedback soll nicht weiterverarbeitet werden. Es dient lediglich den<br />

Teamenden dazu, e<strong>in</strong> Stimmungs-/Me<strong>in</strong>ungsbild zu erhalten und den Teilnehmenden<br />

dazu, e<strong>in</strong>e Möglichkeit zu haben, letzte Worte <strong>in</strong> dieser Runde zu äußern.<br />

49


2. ”Koffer - Fragezeichen - Mülleimer”<br />

Vorbereitung:<br />

Drei lam<strong>in</strong>ierte Symbole (”Koffer”, ”Fragezeichen” und ”Mülleimer”) werden auf den<br />

Boden gelegt oder an die P<strong>in</strong>nwand gehangen. Die Symbole s<strong>in</strong>d auf verschieden<br />

farbigen Blättern gemalt bzw. gedruckt.<br />

Der Koffer symbolisiert diejenigen D<strong>in</strong>ge, welche die TN aus dem Sem<strong>in</strong>ar<br />

mitgenommen haben, was sie <strong>in</strong>teressant fanden etc. Das Fragezeichen verkörpert<br />

alle D<strong>in</strong>ge, die am Tag vorkamen, aber unklar geblieben s<strong>in</strong>d, wo also<br />

Klärungsbedarf herrscht. Im Mülleimer wiederum f<strong>in</strong>den alle D<strong>in</strong>ge Platz, die man<br />

wirklich <strong>in</strong> die Tonne treten kann, was am Tag un<strong>in</strong>teressant war oder womit die TN<br />

nichts anfangen konnten.<br />

Nachdem den TN die drei Symbole erklärt wurden, werden diese selbst aktiv. JedeR<br />

TN bekommt drei verschieden farbige Karten (es macht wirklich S<strong>in</strong>n, wenn die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Kartenfarben mit den Farben der Symbole übere<strong>in</strong>stimmen, sprich wenn<br />

der Koffer auf grünem Papier gedruckt wurde, dann sollten die Metaplankarten auch<br />

grün se<strong>in</strong>).<br />

Gebt den Leuten fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten Zeit zum aufschreiben. Ihr könnt danach die<br />

Ergebnisse von allen e<strong>in</strong>zeln vortragen lassen (und natürlich zum entsprechenden<br />

Symbol legen lassen) oder unkommentiert e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>legen lassen.<br />

Ihr habt <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>en Stapel Karten danach, mit welchem ihr das Sem<strong>in</strong>ar<br />

nachbereiten könnt.<br />

50


Fragebogen zur Auswertung der Berufsschultage<br />

Bitte fülle den Fragebogen aus. Du hilfst uns damit, den Berufsschultag für dich und<br />

andere zu verbessern. Die Datenerhebung erfolgt anonym. Die Beantwortung der 22<br />

Fragen dauert ca. fünf M<strong>in</strong>uten.<br />

Vielen Dank für de<strong>in</strong>e Mühe !<br />

De<strong>in</strong>e <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />

Angaben zur Person<br />

1. Wie alt bist du ?<br />

16 Jahre 19 Jahre<br />

17 Jahre 20 Jahre<br />

18 Jahre 21 Jahre und älter<br />

2. Zu welchem Geschlecht gehörst du?<br />

männlich weiblich<br />

3. In welchem Bundesland wohnst du?<br />

4. Bist du Mitglied e<strong>in</strong>er Gewerkschaft?<br />

ja ne<strong>in</strong><br />

wenn ja, <strong>in</strong> welcher<br />

ver.di IG BAU<br />

IG-Metall IG BCE<br />

GEW GdP<br />

NGG Transnet<br />

andere<br />

5. Was für e<strong>in</strong>e Ausbildung machst du?<br />

6. Welcher Nationalität gehörst du an?<br />

51


Erwartungen<br />

7. Welche Erwartungen an den Berufsschultag hattest du? (Mehrfachnennungen s<strong>in</strong>d<br />

möglich)<br />

ke<strong>in</strong>e Erwartungen<br />

mehr über das Thema Gewerkschaften<br />

erfahren<br />

Abwechslung zum „normalen“ Unterricht<br />

Kontaktpersonen kennen zu lernen<br />

musste teilnehmen<br />

Beurteilung des Sem<strong>in</strong>ars<br />

8. Inwieweit s<strong>in</strong>d de<strong>in</strong>e Erwartungen erfüllt worden?<br />

sehr gut ausreichend<br />

gut mangelhaft<br />

befriedigend ungenügend<br />

9. Wie beurteilst du <strong>in</strong>sgesamt den Berufsschultag?<br />

Sehr gut eher schlecht<br />

gut schlecht<br />

eher gut sehr schlecht<br />

10. Wie beurteilst du die Zusammenarbeit von TeilnehmerInnen und Team?<br />

sehr kooperativ eher unkooperativ<br />

kooperativ unkooperativ<br />

eher kooperativ sehr unkooperativ<br />

11. Wie bewertest du die Arbeit des Teams?<br />

sehr gut eher schlecht<br />

gut schlecht<br />

noch gut sehr schlecht<br />

52


12. Wie wirkte die Sprache der Teamenden während dem Berufsschultag auf dich?<br />

allgeme<strong>in</strong>verständlich<br />

verständlich<br />

noch verständlich<br />

eher unverständlich<br />

unverständlich<br />

sehr unverständlich<br />

13. Wie zufrieden bist du mit dem, was du heute gelernt hast?<br />

sehr zufrieden eher unzufrieden<br />

zufrieden unzufrieden<br />

eher zufrieden sehr unzufrieden<br />

14. Wie wurden die Methoden (Gruppenarbeit, Spiele, etc.) de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach<br />

e<strong>in</strong>gesetzt?<br />

vollkommen angemessen<br />

angemessen<br />

überwiegend angemessen<br />

überwiegend unangemessen<br />

unangemessen<br />

vollkommen unangemessen<br />

a) welche Methoden haben dir besonders gut gefallen?<br />

b) welche Methoden fandest du schlecht?<br />

15. Wie wirkte der Sem<strong>in</strong>araufbau auf dich?<br />

sehr strukturiert<br />

strukturiert<br />

überwiegend strukturiert<br />

eher zusammengewürfelt<br />

zusammengewürfelt<br />

sehr zusammengewürfelt<br />

53


16. Wie wurden Medien und <strong>Material</strong> de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>gesetzt?<br />

vollkommen angemessen<br />

angemessen<br />

überwiegend angemessen<br />

überwiegend unangemessen<br />

unangemessen<br />

vollkommen unangemessen<br />

Auswirkungen des Berufsschultages<br />

17. Inwieweit hast du während dieses Berufsschultages Denkanstöße bekommen?<br />

sehr stark eher schwach<br />

stark schwach<br />

noch stark sehr schwach<br />

18. Hast du jetzt Lust irgendwo mitzumachen?<br />

ja weiß noch nicht<br />

ne<strong>in</strong><br />

19. Würdest du bei uns e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar aus unserem <strong>Jugend</strong>bildungsangebot<br />

besuchen?<br />

ja weiß noch nicht<br />

ne<strong>in</strong><br />

20. Wenn „ne<strong>in</strong>“, warum nicht?<br />

21. Was hat dir gar nicht an Berufsschultag gefallen?<br />

21. Was hat dir am besten am Berufsschultag gefallen?<br />

22. Was möchtest du sonst noch sagen?<br />

54


Berufsschultag/<strong>Zeitplan</strong><br />

Ziel: Die Teilnehmenden besitzen die Fähigkeit und die Motivation, Mitbestimmungs- und Interessenvertretungsmöglichkeiten wahrzunehmen und zu nutzen. Die<br />

Teilnehmenden kennen gewerkschaftliche Basisarbeit als Möglichkeit jugendgemäßer Mitbestimmung und Interessenvertretung.<br />

Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

1.Stunde - E<strong>in</strong>führung<br />

1 2 m<strong>in</strong> Die TN kennen die TeamerInnen Begrüßung durch TeamerInnen<br />

Die Teamenden sagen was zu ihrem<br />

gewerkschaftlichen H<strong>in</strong>tergrund.<br />

2 5 m<strong>in</strong> Die TN füllen die TN-Listen aus.<br />

Namen werden für alle sichtbar.<br />

TN-Listen<br />

Kreppband für Namen der TN<br />

H<strong>in</strong>weisen auf sauberes Ausfüllen<br />

3 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen das Projekt Projektvorstellung:<br />

Wer s<strong>in</strong>d wir?<br />

Was machen wir?<br />

Warum s<strong>in</strong>d wir hier?<br />

Warum Berufsschultag?<br />

Unser Bildungskonzept<br />

4 5 m<strong>in</strong> Die TeamerInnen kennen<br />

Namen, Berufsbild und<br />

Vorwissen über Gewerkschaften<br />

der TN.<br />

5 3 m<strong>in</strong> Den TN erhalten e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über den Ablauf des Tages.<br />

Spielerklärung<br />

Fragen aus Anlage<br />

Tagesablauf vorstellen<br />

1./2.Stunde<br />

Guten Morgen. Wer wir s<strong>in</strong>d<br />

Wer wird Millionär? Wie wollen wir leben?<br />

3.Stunde<br />

“We want bread. But roses too!” Was machen<br />

eigentlich Gewerkschaften?<br />

4.Stunde<br />

Ke<strong>in</strong>e Angst vor Paragrafen! Euer Recht ist<br />

Kurzreferat<br />

TN schreiben Namen auf<br />

Kreppband<br />

Blitzvortrag mit Live-<br />

Visualisierung<br />

TN-Listen,<br />

Kreppband, Stifte<br />

Lam<strong>in</strong>ierte Karten,<br />

P<strong>in</strong>nwand,<br />

Anlage 1<br />

Standogramm Anlage 2<br />

(Spielanleitung)<br />

Blitzvortrag mit Live-<br />

Visualisierung<br />

Lam<strong>in</strong>ierte Karten,<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

56


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

6 7 m<strong>in</strong> Den TN die Möglichkeit durch<br />

Festlegung von Grenzen e<strong>in</strong><br />

faires und gleichberechtigtes<br />

Mite<strong>in</strong>ander für diesen Tag zu<br />

schaffen<br />

7 5 m<strong>in</strong> Die TN kennen den<br />

Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />

als e<strong>in</strong> Abbild der Gesellschaft<br />

8 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen ihren IST-<br />

Zustand als Azubis und abhängig<br />

Beschäftigte<br />

9 10m<strong>in</strong> Den TN werden die Grenzen und<br />

Möglichkeiten ihrer<br />

Lebensumstände aufgezeigt.<br />

GesetzT<br />

5.Stunde<br />

Alle<strong>in</strong> machen sie Dich e<strong>in</strong> – (Mit) Bestimmung<br />

6.Stunde<br />

Und tschüß. Soll es das gewesen se<strong>in</strong>?<br />

”Umgangsregeln”<br />

Ausreden lassen<br />

Alle s<strong>in</strong>d beteiligt<br />

Ke<strong>in</strong>e ”Totschlagargumente”<br />

Pause ist Pause/ Stunde ist Stunde<br />

Immer fragen<br />

Handys aus<br />

Ergänzungen durch TN ebenfalls visualisieren<br />

”Wolkenkratzer der Möglichkeiten”<br />

Das Modell Hochhaus ausschmückend<br />

erklären!!!<br />

Abbild der Gesellschaft<br />

Es gibt Wohnungen auf allen Ebenen<br />

Ganz oben Penthouse<br />

Treppenhaus als (beruflichen und<br />

gesellschaftlichen) F<strong>in</strong>dungsweg<br />

TeamerInnen und TN bestimmen ihren eigenen<br />

Standort im Hochhaus<br />

Frage: ”Wo seht Ihr euch jetzt im Hochhaus?”<br />

Teamer punkten mit! Nicht davor oder danach.<br />

Wichtig, sich selbst nicht zu hoch punkten ;)<br />

kurze Auswertung mit e<strong>in</strong>er Fokussierung auf die<br />

Stelle, an der die meisten Punkte kleben<br />

„wie ihr seht, haben sich meisten von uns nicht<br />

besonders hoch gepunktet<br />

„Die Wohnungen, <strong>in</strong> denen wir leben s<strong>in</strong>d eher<br />

Blitzvortrag mit Live-<br />

Visualisierung<br />

(oder Learn<strong>in</strong>g Contract)<br />

Kurzreferat mit<br />

Visualisierung<br />

Lam<strong>in</strong>ierte Karten,<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

Anlage 3<br />

Vorbereitetes Plakat,<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

Anlage 4<br />

Punkten Vorbereitetes<br />

Hochhausplakat,<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

Klebepunkte<br />

(e<strong>in</strong>farbig)<br />

Mündliche Auswertung<br />

57


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

10 3 m<strong>in</strong> Die TN geben e<strong>in</strong>er<br />

unrealistischen und<br />

unsolidarischen<br />

Wunschvorstellung Ausdruck<br />

2.Stunde – Wer wird Millionär?<br />

11 Die TN kennen e<strong>in</strong>zelne<br />

Bereiche ihres Lebens<br />

kle<strong>in</strong>. Durch angrenzende Wohnhäuser haben wir<br />

wenig Licht und Ausblick. Uns stört der<br />

Straßenlärm etc.<br />

Mit anderen Worten: Unsere Lebensumstände<br />

werden stark begrenzt.<br />

”Wollt ihr an eurem Standpunkt bleiben?”<br />

”Wo wollt Ihr h<strong>in</strong>?”<br />

H<strong>in</strong>weis für das Team: Je näher sich die TN am<br />

Penthouse orientieren, desto besser können die<br />

Interessen herausgearbeit werden<br />

Ausdifferenzierung des IST-Standortes<br />

(=Querschnitt der Punkte aller TN im<br />

Hochhaus)<br />

e<strong>in</strong>e Wohnung als IST-Standort<br />

<strong>in</strong> Wohnung gibt es verschiedene Räume,<br />

diese verkörpern eure möglichen<br />

Lebensbereiche<br />

• TN e<strong>in</strong>igen sich darauf welche<br />

Lebensbereiche<br />

geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum gehören<br />

• TN sollen die Tageszeit auf die Räume<br />

aufteilen<br />

Skizze: Beispiel für Azubi Wohnungsgrundriss<br />

Zurufabfrage Hochhausplakat mit<br />

Punkten, P<strong>in</strong>nwand<br />

Diskussion mit<br />

Erlebnispart und<br />

Visualisierung auf<br />

Grundriss<br />

TeamerInnen kleben mit<br />

Kreppband den<br />

Grundriss auf den<br />

Fußboden<br />

Grundriss e<strong>in</strong>er<br />

Wohnung mit<br />

Tesakrepp, Stifte<br />

Anlage 5<br />

58


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

12 Die TN benennen ihre Interessen<br />

<strong>in</strong> ihren e<strong>in</strong>zelnen Lebens-<br />

Bereichen<br />

13 Die TN kennen den<br />

Reproduktions-<br />

Prozess. Sie erkennen Arbeit als<br />

notwendigen Bestandteil des<br />

Lebens an und erfahren e<strong>in</strong>en<br />

erweiterten Arbeitsbegriff<br />

14 Die TN wissen, dass e<strong>in</strong>ige<br />

Menschen nicht auf eigene Arbeit<br />

angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

Frage:<br />

„Was ist euch <strong>in</strong> eurem Bereich wichtig?”<br />

→ Interessen abfragen<br />

Frage:<br />

„Denkt Euch mal den Raum Arbeit weg. Wie<br />

würdet ihr die restlichen Räume f<strong>in</strong>anzieren?”<br />

und<br />

„Stellt euch nun vor, der Bereich<br />

Arbeit/Ausbildung nimmt so viel Zeit <strong>in</strong> Anspruch,<br />

dass die anderen Bereiche stark e<strong>in</strong>geschränkt<br />

werden und nicht mehr von Euch erledigt werden<br />

können?!<br />

Was passiert im Bereich Haushalt & Erziehung?<br />

Frage:<br />

”Wer ist nicht auf den Raum Arbeit angewiesen?”<br />

Abfrage mit<br />

Visualisierung auf<br />

Interessenwand (rechts<br />

aufhängen)<br />

Diskussion mit<br />

Erlebnispart<br />

Wohnungsgrundriss,<br />

P<strong>in</strong>nwand, Stifte,<br />

Karten<br />

Anlage 5<br />

Wohnungsgrundriss,<br />

Anlage 6<br />

Diskussion mit Abfrage Wohnungsgrundriss,<br />

Anlage 6<br />

15 Die TN kennen die Penthouse-Grundriss wird am selben Grundriss Diskussion mit Penthousegrundriss,<br />

59


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

Lebensbereiche von Besitzenden erklärt:<br />

• das Penthouse ist größer als die Wohnung<br />

• BewohnerInnen haben luxuriösen Lebensstil<br />

(an Bildern der High-Society darstellen)<br />

• Arbeitsraum teilen, den neuen Raum<br />

Produktion<br />

& F<strong>in</strong>anzen nennen und dessen Bedeutung<br />

kurz<br />

erklären<br />

Frage:<br />

Stellt euch vor, ihr würdet <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em Penthouse<br />

wohnen. Welche Interessen hättet ihr im Raum<br />

Produktion & F<strong>in</strong>anzen?<br />

16 Die TN kennen die Interessen<br />

der Besitzenden <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bereichen<br />

Skizze:<br />

Frage:<br />

Stellt euch vor, ihr würdet <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em Penthouse<br />

wohnen. Welche Interessen hättet ihr im Raum<br />

Erlebnispart und<br />

Visualisierung auf<br />

Grundriss<br />

TeamerInnen zeichnen<br />

neuen Grundriss vom<br />

Penthouse mit<br />

Kreppband<br />

Abfrage mit<br />

Visualisierung auf<br />

Interessenwand (l<strong>in</strong>ks)<br />

Stifte, Bilder,<br />

Anlage 7<br />

Interessenwand , Stift,<br />

Metaplankarten<br />

60


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

17 Die TN kennen den<br />

Interessengegensatz von Kapital<br />

und Arbeit<br />

Produktion & F<strong>in</strong>anzen?<br />

Interessengegensatz von Kapital<br />

(Penthousebesitzer) und Arbeit (TN)<br />

herausheben<br />

durch Interessenwand<br />

durch arbeits- bzw. produktionsspezifische<br />

Interessen (z.B. neue Masch<strong>in</strong>en, mehr Lohn<br />

etc.)<br />

Skizze:<br />

Kurzreferat mit Live-<br />

Visualisierung<br />

Wandzeitung, Stift<br />

Anlage 8<br />

61


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

18 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen Beispiele für<br />

Besitzende und ihre<br />

Unternehmen<br />

19 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen Beispiele für<br />

abhängig Beschäftigte und ihre<br />

Betriebszugehörigkeiten<br />

20 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen die<br />

Reichtumsverhältnisse <strong>in</strong><br />

Deutschland<br />

21 3 m<strong>in</strong> Die TN erkennen, dass<br />

genügend gesellschaftlicher<br />

Reichtum vorhanden ist<br />

22 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen Solidarität als<br />

Mittel zur Durchsetzung<br />

geme<strong>in</strong>samer Interessen.<br />

E<strong>in</strong>ige Besitzende vorstellen, z.B. Adidas,<br />

Siemens, DaimlerChrysler<br />

Frage:<br />

”Was kennt ihr für Konzerne und wem gehören<br />

sie?”<br />

E<strong>in</strong>ige ArbeitnehmerInnen e<strong>in</strong>ordnen, z.B.<br />

Verkäufer<strong>in</strong>, Siemens-Techniker,<br />

DaimlerChrysler-Mechaniker etc.<br />

”Wer arbeitet <strong>in</strong> diesen Betrieben? Welche<br />

Berufsbezeichnung?<br />

Reichtumsverteilung nach Prozenten <strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>sicht auf gesellschaftliche Klassen<br />

ca.5% der Bevölkerung besitzen 45 % des<br />

Geldvermögens<br />

ca.45% gehören 55% des Geldvermögens<br />

ca.50% haben nichts<br />

Den TN werden anhand von Schlagzeilen die<br />

Argumente der Diskussion veranschaulicht und<br />

die Positionen beider Seiten erklärt. Dabei wird<br />

klar, dass<br />

genügend Geld für die Interessen der<br />

Arbeitnehmer vorhanden ist.<br />

Rückbezug auf Hochhaus<br />

alle wollen nach oben, drängeln und benutzen<br />

Ellenbogen<br />

e<strong>in</strong>ige fallen sogar runter<br />

”Man erreicht se<strong>in</strong> Ziel besser, wenn man es<br />

geme<strong>in</strong>sam verfolgt, anstatt......”<br />

mit Solidarität erreicht man mehr!<br />

dieses Grundpr<strong>in</strong>zip nutzen auch<br />

Gewerkschaften<br />

Inputreferat mit Live-<br />

Visualisierung<br />

Inputreferat mit Live-<br />

Visualisierung<br />

Inputreferat mit Live-<br />

Visualisierung<br />

P<strong>in</strong>nwand, lam<strong>in</strong>ierte<br />

Karten,<br />

Anlage 9<br />

P<strong>in</strong>nwand, lam<strong>in</strong>ierte<br />

Karten,<br />

Anlage 9<br />

P<strong>in</strong>nwand, Stift,<br />

Anlage 9<br />

Kurzreferat Interessenwand,<br />

Reichtumswand,<br />

lam<strong>in</strong>ierte<br />

Schlagzeilen<br />

Anlage 9<br />

Kurzreferat Vorbereitetes<br />

Hochhausplakat<br />

Anlage 9<br />

62


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

3. Stunde – Gewerkschaften und <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />

23 2 m<strong>in</strong> Die TN s<strong>in</strong>d auf das Thema<br />

Gewerkschaften e<strong>in</strong>gestimmt und<br />

erkennen die Zusammenhänge<br />

zum vorherigen Wirtschaftspart.<br />

Überleitung und E<strong>in</strong>leitung Kurzreferat Anlage 10, P<strong>in</strong>nwand<br />

mit visualisiertem<br />

Hochhaus zum<br />

Anknüpfen<br />

Anmerkung für die Teamenden: In der Vorstellungsrunde wurden Fragen zum gewerkschaftlichen Wissen und Erfahrungsstand der TN gestellt. Diese Fragen dienen<br />

auch dazu, zu entscheiden, welche und wie viele Puzzleteile an dieser Stelle verwendet werden. Beachtet bitte, dass ihr die Klasse weder über- noch unterfordert.<br />

Außerdem sollte das Puzzle auch noch auswertbar se<strong>in</strong>, also nicht zu viele Puzzleteile verwenden.<br />

24 3 m<strong>in</strong> Die TN s<strong>in</strong>d bereit und fähig, die<br />

nächste Arbeitsgruppenphase zu<br />

bewältigen.<br />

25 15<br />

m<strong>in</strong><br />

26 10<br />

m<strong>in</strong><br />

Die TN kennen die Wichtigkeit<br />

der Gewerkschaft mit ihren<br />

Zielen und Aufgaben.<br />

Die TN erkennen<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten und<br />

Unterschiede ihrer Erarbeitung<br />

und ergänzen ihr Wissen.<br />

27 5 m<strong>in</strong> Die TN erkennen die Struktur der<br />

Mitgliedsgewerkschaften. Sie<br />

kennen den <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>e<br />

Grundpr<strong>in</strong>zipien.<br />

AG-Auftrag verständlich erläutern<br />

E<strong>in</strong>teilung der Klasse <strong>in</strong> zwei oder drei gleich<br />

große Gruppen (entsprechend Klassengröße)<br />

Kurzreferat und Klärung<br />

von Fragen<br />

AG-E<strong>in</strong>teilung<br />

Puzzle zu Gewerkschaften Puzzle anordnen <strong>in</strong> 2<br />

oder 3 getrennten AGs,<br />

Teamende betreuen<br />

nach Bedarf und<br />

beantworten ggf. Fragen<br />

kurze Vorstellung durch die AG<br />

Ergänzung durch die Teamenden von sehr<br />

relevanten Punkten<br />

Mitgliedsgewerkschaften, der <strong>DGB</strong> als<br />

Dachverband und die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />

Präsentation<br />

<strong>in</strong>teraktive Diskussion<br />

Kurzreferat unter<br />

E<strong>in</strong>beziehung des<br />

Schaubildes<br />

Anlage 11, lam<strong>in</strong>ierte<br />

Karten AG-Aufträge<br />

Anlage 11, 2-3 Sätze<br />

Puzzlespiele, 2-3<br />

Sätze Fragen und<br />

Überschr., 2-3<br />

P<strong>in</strong>nwände, P<strong>in</strong>s<br />

Anlage 11, alle<br />

P<strong>in</strong>nwände der AGs<br />

Anlage 12 und 13,<br />

Schaubild „<strong>DGB</strong>“,<br />

Schaubild groß an<br />

e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nwand,<br />

28 10 Die TN s<strong>in</strong>d motiviert und Forderungen und Ziele der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Aktivierungsecken Anlage 14, Comic mit<br />

63


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

m<strong>in</strong> aktiviert, um sich <strong>in</strong> der <strong>DGB</strong>-<br />

<strong>Jugend</strong> und den<br />

Mitgliedsgewerkschaftsjugenden<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

darstellen<br />

Interessenschwerpunkte setzen: „Welche<br />

Forderung oder welches Ziel ist für dich<br />

besonders wichtig?“<br />

exemplarisch e<strong>in</strong>zelne TN nach der Begründung<br />

für diese Wahl fragen, nach Argumenten und<br />

Begründungen für die Forderung kitzeln<br />

H<strong>in</strong>weise auf Mitmachmöglichkeiten, Aktionen<br />

und Projekte, Beispiele für Erfolge<br />

entsprechend wie sich die Leute positioniert<br />

haben<br />

exemplarisch<br />

Begründungen abfragen<br />

Kurzreferat<br />

Forderungen auf<br />

Zetteln, Kreppband<br />

Anmerkung für die Teamenden: Am Ende der dritten oder am Anfang der vierten Stunde halten wir es für s<strong>in</strong>nig, e<strong>in</strong> Auflockerungsspiel zu machen. Versucht,<br />

entsprechend der Zeitsituation das an dieser Stelle e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Außerdem daran denken, <strong>in</strong> der Pause den Fernseher und Videorecorder vorzubereiten, sowie die<br />

Fragen zum Video an e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nwand zu schreiben.<br />

4. Stunde - (außer-)betriebliche Interessenvertretung<br />

29 5 m<strong>in</strong> Die TN erfahren die<br />

Interessensvertretung als<br />

Möglichkeit zur Verbesserung<br />

der Arbeits- und<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Überleitung:<br />

Gewerkschaften s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Verband der abhängig<br />

Beschäftigen und versuchen, deren Lebens- und<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern<br />

Die Interessenvertretung im Betrieb wird deshalb<br />

von den Gewerkschaften stark unterstützt<br />

Um die Möglichkeiten der Interessenvertretung<br />

für <strong>Jugend</strong>liche im Betrieb soll es jetzt gehen.<br />

Auftrag zum Video schauen:<br />

zwei Fragen: danach beantworten: „Was ist e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Jugend</strong>- und Auszubildendenvertretung (JAV)?“<br />

und „Welche Aufgaben hat diese JAV?“<br />

Kurzreferat Anlage 15<br />

P<strong>in</strong>nwand mit den<br />

zwei vorbereiteten<br />

Fragen<br />

64


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

30 15<br />

m<strong>in</strong><br />

31 20<br />

m<strong>in</strong><br />

Die TN erkennen die<br />

Interessenvertretung als<br />

Möglichkeit, ihre Situation zu<br />

verbessern.<br />

Die TN s<strong>in</strong>d für Solidarität<br />

sensibilisiert.<br />

5.Stunde – (Mit)Bestimmung<br />

32 25<br />

m<strong>in</strong><br />

Die TN erleben<br />

gewerkschaftliche Organisation<br />

als Mittel demokratischer<br />

Mitbestimmung.<br />

Das Video führt <strong>in</strong> JAV und BetrVG e<strong>in</strong>. Video schauen<br />

(außer-) betriebliche Interessenvertretung und<br />

deren Aufgaben<br />

Rechte und Pflichten <strong>in</strong> der Ausbildung<br />

Verweis auf den Regio-Part (Schritt 37), <strong>in</strong> dem<br />

spezifische AnsprechpartnerInnen auch für<br />

betriebliche Probleme gegeben werden<br />

Erklärung des Spieles<br />

„Die TN s<strong>in</strong>d Azubis und das Plakat auf dem sie<br />

stehen s<strong>in</strong>d ihre Rechte (ihr toller<br />

Ausbildungsplan usw.) Von außen kommen die<br />

Ausbilder und nehmen den TN was weg (reißen<br />

Papier ab). Es wird weniger. Die TN sollen<br />

ausprobieren wie sie sich verhalten. Wer runter<br />

fällt hat verloren.“<br />

Auswertung<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Spiel<br />

Erklärung<br />

Besetzung der 4 Gruppen (Ausbildende, Azubi,<br />

JAV, Gewerkschaft) mit jeweils 2 Leuten<br />

Gruppenaufträge<br />

Problembeispiel<br />

Beobachteraufträge<br />

<strong>in</strong>teraktive Diskussion mit<br />

Visualisierung<br />

Zerreißprobe, Anlage<br />

Diskussion<br />

Video „Der Clip zum<br />

BetrVG“, TV und<br />

Videorecorder<br />

Anlage 15,<br />

Moderationsmaterial<br />

Anlage 16,<br />

P<strong>in</strong>nwandpapier,<br />

Rollenspiel Anlage 17,<br />

Gruppenaufträge,<br />

zwei Sanduhren,<br />

lam<strong>in</strong>ierte<br />

Berufsbezeichnungen<br />

65


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

33 10<br />

m<strong>in</strong><br />

Die TN erkennen die Bedeutung<br />

der gewerkschaftlichen<br />

Organisierung auf solidarischer<br />

Grundlage und s<strong>in</strong>d motiviert sich<br />

zu engagieren<br />

Den TN muss E<strong>in</strong>arbeitungszeit gegeben<br />

werden!<br />

Spiel<br />

(Es geht nicht um die Lösung des Falles (das<br />

können wir nicht leisten), eher um e<strong>in</strong>e Pro-<br />

Kontra-Diskussion mit motivierendem<br />

Charakter!)<br />

Diskussion<br />

Anlage<br />

Auswertung des Spiels Frage-Antwort mit<br />

Visualisierung von<br />

Stichpunkten<br />

34 2 m<strong>in</strong> Überleitung Es gibt nicht nur die Gewerkschaften, sondern<br />

noch viele andere Organisationen, <strong>in</strong> denen ihr<br />

euch beteiligen könnt.<br />

„Wer von euch ist denn irgendwo aktiv?“<br />

35 5 m<strong>in</strong> Die TN kennen Organisationen<br />

der Mitbestimmung (auch aus<br />

ihrer Region) und ihre jeweiligen<br />

Aktionen<br />

Organisationen der Mitbestimmung aufzählen<br />

und auf Aktionen h<strong>in</strong>weisen; Auf regionalen<br />

Bezug achten<br />

Erfolge der Organisationen benennen<br />

36 4 m<strong>in</strong> Überleitung Überleitung zum Regio-Kontakt-Part<br />

„Wisst ihr überhaupt, wo ihr euch wie <strong>in</strong> der<br />

Region <strong>in</strong> Gewerkschaften e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen könnt?“<br />

Abfrage, was vor Ort an Mitmachorganisationen<br />

bekannt ist & wer schon mal <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form<br />

aktiv geworden ist...<br />

Anlage 17,<br />

P<strong>in</strong>nwand, Stifte,<br />

Karten<br />

Lockere Abfrage Karten, Stifte,<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

Referat mit<br />

Visualisierung der<br />

Organisationen<br />

Zuruf durch TN und<br />

Teamende schreiben mit<br />

& br<strong>in</strong>gen sie an der<br />

Metaplanwand oder Tafel<br />

an<br />

Anlage 18, Karten,<br />

Stift, P<strong>in</strong>nwand,<br />

Karten, Stifte,<br />

P<strong>in</strong>nwand<br />

66


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

6.Stunde – Über das Sem<strong>in</strong>ar h<strong>in</strong>aus<br />

37 15<br />

m<strong>in</strong><br />

Die TN kennen ihre regionalen<br />

Ansprechpartner & s<strong>in</strong>d zur<br />

aktiven Mitarbeit angeregt<br />

38 2 m<strong>in</strong> Die Teamenden haben<br />

Stimmungsbild, wie es den TN<br />

am Ende des Tages geht.<br />

39 10<br />

m<strong>in</strong><br />

Die OrganisatorInnen des BST<br />

erfahren e<strong>in</strong>e qualitative<br />

E<strong>in</strong>schätzung der TN.<br />

Regionalkontakt-Part<br />

Nachfrage bezüglich der von den TN gemachten<br />

Erfahrungen<br />

TN sollen von Erfahrungen berichten, Ergänzung<br />

& Vervollständigung der Metaplanwand oder<br />

Tafel durch TeamerIn <strong>in</strong>cl. stichpunktartiger<br />

Benennung weiterer Organisationen aus dem<br />

Gew.-Spektrum<br />

Nennung von Erfolgen <strong>in</strong> der Vergangenheit &<br />

akt. Konfliktfelder (~potenzieller<br />

Beteiligungsmöglichkeiten)<br />

Auftrag für Bef<strong>in</strong>dlichkeitsskala:<br />

„Ordnet euch bitte auf dem Barometer danach<br />

an, wie es euch jetzt mit dem bisherigen Tag<br />

geht!“<br />

Anonyme Evaluation<br />

erster E<strong>in</strong>druck zählt<br />

ke<strong>in</strong>e Romane<br />

„Dieser Bogen ist für uns e<strong>in</strong>e schriftliche<br />

Auswertung des Tages um den Tag immer weiter<br />

verbessern zu können.“<br />

umgedreht e<strong>in</strong>sammeln bzw. zusammen gefaltet<br />

-> Anonymität wahren<br />

Diskussion, Inputreferat Anlage 19, Karten,<br />

Infomaterialien<br />

e<strong>in</strong>zelner Orgas,<br />

Handout<br />

Stimmungsbarometer,<br />

Anlage<br />

Selbstständige Arbeit (5<br />

M<strong>in</strong>uten)<br />

Anlage 20, Karten<br />

„gut“ und „Schlecht“,<br />

lam<strong>in</strong>ierte Fragen<br />

Anlage 21,<br />

Evaluationsbogen<br />

40 20 Die Teamenden haben e<strong>in</strong> Feedback Kreisabfrage, Anlage Anlage 22<br />

67


Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />

m<strong>in</strong> Feedback zu ihrer Arbeit. „Sagt bitte, was euch an dem heutigen Tag<br />

gefallen hat, was nicht und was ihr für euch<br />

mitnehmen konntet.“<br />

Liebe TeamerInnen,<br />

bitte vergesst nicht, evtl. ausgegebenes <strong>Material</strong> (Stifte etc.) wieder e<strong>in</strong>zusammeln.<br />

Außerdem sollte der Sem<strong>in</strong>arraum nach dem Ende wieder genauso aussehen wie vorher.<br />

oder ähnliche<br />

Auswertungsmethode<br />

Gegenstand<br />

68

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