Konzept, Material, Zeitplan in Stichworten - DGB-Jugend

Anlage 9 Reichstumsverteilung
Alle TN sitzen im Kreis. 5% der TN (siehe Tabelle) erhalten als Gruppe Karten, auf
denen die Namen von Firmen/Konzernen (BMW etc. als laminierte Karten) stehen.
Diese TN sollen sich auf die 2 größten Räume des Penthouses ausbreiten.
Jetzt bekommen 45% der TN als Gruppe vorgefertigte laminierte Karten, auf denen
MitarbeiterInnen aus diesen Firmen stehen. Diese 45% dürfen sich auf die restlichen
4 Räume der Penthousewohnung ausbreiten.
Nun erhalten die restlichen TN, die die verbleibenden 50% darstellen, ebenfalls
Namenskärtchen. Sie dürfen sich auf keinen Raum aufteilen. Diesen 50% werden
Schlagzeilen (laminiert) aus Zeitungen ausgeteilt, die das High-Society-Leben der
5%-Gruppe darstellen.
Die 5%-Gruppe stellt jene 5% der Haushalte in Deutschland dar, die 32% der
Immobilien und 45% des Geldvermögens in Deutschland besitzen. Die 45%-Gruppe
stellt jene 45% der Haushalte in Deutschland, die 68% der Immobilien und 50% des
Geldvermögens in Deutschland besitzen. Die restlichen 50% besitzen weder
Immobilien noch Netto-Geldvermögen (Netto= Guthaben/Besitz – Schulden). Beide
Verhältniswerte werden durch die Aufteilung der Wohnungsräume symbolisiert.
Danach erhält je ein TN aus der 5%-Gruppe ein Kärtchen, auf der das Jahresgehalt
eines Managers oder Vorstandsmitgliedes des Konzerns (Aldi, BMW etc.) als Zahl
steht. JedeR TN aus der 50%-Gruppe erhält ein Kärtchen, auf der das
durchschnittliche Jahreseinkommen der entsprechenden Angestellten (z.B.
Verkäuferin bei Aldi) steht.
Den TN soll auf diesem Wege bewusst gemacht werden, dass genügend Geld für die
Interessen der ArbeitnehmerInnen vorhanden ist. Der gesellschaftliche Reichtum ist
so verteilt, dass 50% der Bevölkerung (“ein Großteil von euch, die sich im Hochhaus
unten gepunktet haben”) komplett ausgeschlossen sind.
In der Diskussion sollte der Rückbezug auf den Wolkenkratzer der Möglichkeiten
herausgearbeitet werden. Wir alle sind im Hochhaus eher unten anzutreffen. Wir
drängeln uns auf den Treppen, um nach oben zu kommen. Viele fahren ihre
Ellenbogen aus, und manche fallen die Treppe runter. Dabei gibt es zwischen uns
gar nichts aufzuteilen. Wenn jemand runterfällt, haben die anderen gar nichts
gewonnen, weil der Reichtum immer noch “oben” ist. Schaut doch mal auf eure
Gehaltskärtchen. Wer nutzt denn hier wen aus? Was wäre gerecht, wenn alle etwas
vom Kuchen abhaben wollen. Müssen wir nicht eher zusammenhalten. Dafür gibt es
ein Wort: Solidarität. Und wenn ihr bis jetzt nicht gewusst habt, was Gewerkschaften
machen, dann kennt ihr jetzt ihr Grundprinzip: die Solidarität der abhängig
Beschäftigten.
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