Konzept, Material, Zeitplan in Stichworten - DGB-Jugend
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Anlage 6 Reproduktionskreislauf/Erweiterter Arbeitsbegriff<br />
Im folgenden Schritt soll Arbeit als lebensnotwendiger Bestandteil herausgearbeitet,<br />
sowie der erweiterte Arbeitsbegriff (Es gibt bezahlte und unbezahlte Arbeit )<br />
verdeutlicht werden. Dafür werden Fragen gestellt, die den Reproduktionskreislauf<br />
aufgreifen und darstellen sollen.<br />
TN stehen <strong>in</strong> der Wohnung und bekommen folgende Fragen und sollen anschließend<br />
kurz darüber diskutieren:<br />
1. "Stellt euch vor, der Lebensbereich Arbeit würde entfallen. Welche<br />
Konsequenzen hätte dies zeitlich <strong>in</strong> Bezug auf euer Leben bzw. eure anderen<br />
Lebensbereiche?"<br />
Die TN welche im Raum Arbeit und Ausbildung stehen sollen sich <strong>in</strong> Abstimmung mit<br />
der Klasse auf die anderen Räume verteilen. Der Raum Arbeit bleibt leer.<br />
Ziel ist es herauszustellen, dass es <strong>in</strong> diesem Gesellschaftssystem (fast) ke<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit der Lebensf<strong>in</strong>anzierung ohne Arbeit gibt.<br />
2. "Stellt euch nun vor, es gibt durch Veränderungen <strong>in</strong> Eurem Lebensbereich Arbeit<br />
& Ausbildung durch Überstunden, Mehrarbeit, Arbeitszeitverlängerung. Diese<br />
Veränderung nimmt soviel Platz (ca. 4 Stunden) <strong>in</strong> eurem Leben e<strong>in</strong>, dass die<br />
anderen Lebensbereiche stark e<strong>in</strong>geschränkt bzw. nicht mehr von euch erledigt<br />
oder wahrgenommen werden können. Welche Konsequenzen würde das nach<br />
sich ziehen?"<br />
H<strong>in</strong>weis für die TeamerInnen:<br />
Hier ist es wichtig deutlich zu machen, dass Reproduktion alle notwendigen<br />
Tätigkeiten und vor allem Entspannungen umfassen, die es e<strong>in</strong>em Menschen<br />
ermöglichen, se<strong>in</strong>e bzw. ihre Arbeitskraft zu erhalten. Entsprechend gehören dazu:<br />
Freizeit, Familie, Freunde, Hobby, Partnerschaft und Schlafen. Im besonderen ist<br />
hierbei Haushalt und Erziehung herauszuheben da diese Bereiche die e<strong>in</strong>zigen s<strong>in</strong>d,<br />
die <strong>in</strong> Fremdhände gelegt werden können (wenn man es sich leisten kann). Wenn<br />
man diese Bereiche selber macht, wie das die meisten Menschen machen, ist es<br />
auch Arbeit, die jedoch nicht bezahlt wird. Dies ist als erweiterter Arbeitsbegriff<br />
def<strong>in</strong>iert.<br />
Nun erfolgt e<strong>in</strong>e Überleitung auf die Lebensbereiche der PenthousebewohnerInnen.<br />
Alle TN sitzen wieder im Stuhlkreis. Auf Zuruf soll von den TN herausgearbeitet<br />
werden, welche Personengruppen nicht auf den Lebensbereich Arbeit angewiesen<br />
s<strong>in</strong>d. Denkbar s<strong>in</strong>d folgende Antworten, welchen durch das Team sofort kritisch zu<br />
entgegnen ist :<br />
• SoziahilfeempfängerInnen: ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Mittel erlauben nicht die Ausfüllung<br />
der anderen Lebensbereiche<br />
• Lottogew<strong>in</strong>nerInnen: davon gibt es aber sehr wenige (die Werbung ”Es trifft mehr<br />
als man denkt” ist <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht eher an dem Wunschdenken der Menschen<br />
ausgerichtet) J<br />
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