Konzept, Material, Zeitplan in Stichworten - DGB-Jugend
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BST<br />
Der Ablauf des Berufsschultages:<br />
<strong>Konzept</strong>, <strong>Material</strong>, <strong>Zeitplan</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Stichworten</strong><br />
Projektskizze _____________________________________________________________________ 2<br />
Anlage 1 Projektvorstellung __________________________________________________________ 3<br />
Anlage 2 Standogramm _____________________________________________________________ 4<br />
Anlage 3 Kommunikationsregeln, Learn<strong>in</strong>g Contract _______________________________________ 5<br />
Anlage 4 E<strong>in</strong>leitende Beschreibung für Wolkenkratzer der Möglichkeiten _______________________ 7<br />
Anlage 5 Lebensbereich der Auszubildenden ___________________________________________ 10<br />
Anlage 6 Reproduktionskreislauf/Erweiterter Arbeitsbegriff _________________________________ 12<br />
Anlage 7 Lebensbereiche der Besitzenden_____________________________________________ 14<br />
Anlage 8 Interessengegensatz Kapital und Arbeit________________________________________ 16<br />
Anlage 9 Reichstumsverteilung______________________________________________________ 17<br />
Anlage 10 Überleitung vom Wirtschaftspart zu den Gewerkschaften__________________________ 19<br />
Anlage 11: Puzzle zu Gewerkschaften_________________________________________________ 20<br />
Anlage 12: Der <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>e Mitgliedsgewerkschaften __________________________________ 25<br />
Anlage 13 Der <strong>DGB</strong> und andere Nicht-<strong>DGB</strong> Gewerkschaften _______________________________ 27<br />
Anlage 14 Gewerkschaftsjugend _____________________________________________________ 29<br />
Anlage 15 Die JAV und Rechte der Azubis _____________________________________________ 31<br />
Anlage 16 “Sensibilisierung für Solidarität”______________________________________________ 34<br />
Anlage 17 Spielanleitung Rollenspiel “Zoff an der Basis”___________________________________ 37<br />
Anlage 18 Organisationen der Mitbestimmung___________________________________________ 44<br />
Anlage 19 RegioKontakte (H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos für diesen Schritt) _____________________________ 46<br />
Anlage 20 Stimmungsbarometer _____________________________________________________ 47<br />
Anlage 21 Evaluation ______________________________________________________________ 48<br />
Anlage 22 Auswertungen ___________________________________________________________ 49<br />
Fragebogen zur Auswertung der Berufsschultage ________________________________________ 51<br />
Berufsschultag/<strong>Zeitplan</strong> ____________________________________________________________ 56<br />
1
Projektskizze<br />
2
Anlage 1 Projektvorstellung<br />
Wer s<strong>in</strong>d wir?<br />
Deutscher Gewerkschaftsbund (<strong>DGB</strong>) bzw. dessen Gewerkschaftsjugend.<br />
Frage an die TN nach <strong>DGB</strong>, notfalls Erklärung (Deutscher Gewerkschaftsbund)<br />
Was machen wir?<br />
Wird später im Laufe des Tages erklärt, an dieser Stelle nur so viel:<br />
Interessensvertretung für <strong>Jugend</strong>liche und Auszubildende. Wir machen auch noch<br />
Sem<strong>in</strong>are für <strong>Jugend</strong>liche und Auszubildende und für unsere Interessen und<br />
Forderungen machen wir coole Aktionen.<br />
Warum s<strong>in</strong>d wir hier?<br />
In Schulen wird zu wenig bis gar nicht darüber gesprochen, was Gewerkschaften<br />
s<strong>in</strong>d und warum es sie gibt.<br />
Es besteht Unwissenheit über Gewerkschaften bei jungen Menschen.<br />
Der übliche Weg der gewerkschaftlichen Kontaktaufnahme ist der betriebliche Weg,<br />
aber: im Betrieb werden zunehmend weniger Menschen erreicht (kle<strong>in</strong>e Betriebe,<br />
LeiharbeiterInnen, etc.)<br />
Warum BST?<br />
Um euch zu zeigen, welche Möglichkeiten ihr habt, um eure Lebens- und<br />
Arbeitssituation positiv zu bee<strong>in</strong>flussen und wie Gewerkschaftsjugend euch dabei<br />
unterstützen kann. Ihr werdet im Laufe des Tages sehen, wie vielfältig unsere Arbeit<br />
ist, und ihr habt auch die Möglichkeit heute mit(zu)machen.<br />
Variabel: Dafür ist es wichtig, den Arsch hoch zu kriegen und was zu tun.<br />
Unser Bildungskonzept<br />
Wir s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e LehrerInnen und wollen heute ke<strong>in</strong>en Unterricht, so wie ihr ihn kennt<br />
machen, sondern mit euch zusammenarbeiten. Ihr seid mit euren Interessen und<br />
Bedürfnissen im Mittelpunkt!<br />
3
Anlage 2 Standogramm<br />
TN stehen zum Standogramm der Reihe nach auf, nennen ihren Namen und<br />
Ausbildungsbezeichnung.<br />
TN orientieren sich an e<strong>in</strong>em Barometer, ob sie die Frage eher bejahen oder<br />
verne<strong>in</strong>en können. Die Fragen werden nache<strong>in</strong>ander gestellt.<br />
Vorschlag, wie ihr e<strong>in</strong>leiten könnt: ”Da ihr <strong>in</strong> unserem BST im Mittelpunkt steht, wir<br />
aber nicht viel bis gar nichts über euch und eure Ausbildung wissen, wollen wir das<br />
jetzt ändern. Steht doch mal bitte alle auf.”<br />
- Stellt euch doch mal bitte nach der Größe eurer Betriebe auf kle<strong>in</strong> -> groß<br />
(optional bei nur 1 Betrieb)<br />
- Anzahl der Auszubildenden kle<strong>in</strong> -> groß<br />
- Wieviel wisst ihr über Betriebsräte und JAVs ? wenig -> viel<br />
- Seid ihr mit eurer Ausbildung zufrieden? gar nicht -> sehr<br />
- Habt ihr schon mit Gewerkschaften zu tun gehabt? gar nichts -> viel<br />
(evtl. nachfragen: wenn ja, was?)<br />
- Habt ihr viele oder wenige Erwartungen an den Tag? gar ke<strong>in</strong>e -> viele<br />
(evtl. nachfragen: wenn ja, welche?)<br />
Überleitung zum Tagesablauf:<br />
”Dann stellen wir euch jetzt vor, was wir an diesem Tag vorhaben”<br />
4
Anlage 3 Kommunikationsregeln, Learn<strong>in</strong>g Contract<br />
Geme<strong>in</strong>same Verabredungen treffen<br />
Mit den Regeln ist nicht etwa e<strong>in</strong> umfangreiches Regelwerk von Paragraphen und<br />
Abschnitten geme<strong>in</strong>t. Vielmehr geht es um die Frage, welche geme<strong>in</strong>samen<br />
Verabredungen <strong>in</strong> der Gruppe gelten sollen, damit effektiv und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Klima<br />
gearbeitet werden kann. Denkt daran: Die Berufsschule ist sowieso schon voller<br />
Regeln.<br />
Aus den Erwartungen erarbeiten<br />
Die Regeln oder Verabredungen sollten geme<strong>in</strong>sam erarbeitet und aufgestellt<br />
werden. TeilnehmerInnen und TeamerInnen sollen herausarbeiten, wie das<br />
Kommunizieren und der Umgang gestaltet werden müssen, damit die Erwartungen<br />
möglichst aller erfüllt werden.<br />
Werden die Verabredungen aus den Erwartungen herausgearbeitet, ist es<br />
notwendig, die Erwartungen <strong>in</strong> Absichten umzuformulieren, also statt ”Ich möchte<br />
beim Reden nicht unterbrochen werden!” die Formulierung ”Wir wollen uns<br />
gegenseitig ausreden lassen!”. Die Frage dazu kann lauten: ”Was müssen wir tun<br />
bzw. wie müssen wir uns verhalten, um die von euch genannten Erwartungen zu<br />
erfüllen?”<br />
Wandzeitung hängen lassen<br />
Es ist wichtig, die getroffenen Verabredungen auf e<strong>in</strong>e Wandzeitung zu schreiben<br />
und während des ganzen Tages hängen zu lassen. Auf diese Weise können sie<br />
immer wieder <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufen und ergänzt werden.<br />
Beispiele, Verabredungen können lauten:<br />
- andere ausreden lassen<br />
- ke<strong>in</strong>e Totschlagargumente/Killerphrasen<br />
- verabredete Zeiten e<strong>in</strong>halten<br />
- LehrerIn nimmt nicht aktiv am Geschehen teil<br />
- nicht zu lange reden<br />
- e<strong>in</strong>ander ernst nehmen<br />
- “Störungen” haben Vorrang (damit s<strong>in</strong>d ausschließlich Unklarheiten geme<strong>in</strong>t)<br />
- offener Austausch<br />
- andere nicht ausgrenzen und verletzen<br />
- “dumme” Fragen stellen dürfen<br />
- Handys aus<br />
E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen durch die TeamerInnen<br />
Die TeamerInnen sollten nicht darauf drängen, dass bestimmte Verabredungen<br />
genannt werden. Wenn die TeamerInnen an bestimmten Verabredungen <strong>in</strong>teressiert<br />
s<strong>in</strong>d, sollten sie das ebenso e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, wie die TeilnehmerInnen.<br />
5
Anlage 4 E<strong>in</strong>leitende Beschreibung für Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />
"Das ist der “Wolkenkratzer der Möglichkeiten”. Stellt euch vor, eurer Leben ist e<strong>in</strong><br />
Aufstieg <strong>in</strong> diesen Wolkenkratzer!<br />
In den hohen Etagen wohnen “die da oben”, auf die wir so gerne schimpfen. Aus den<br />
großen Fenstern hat man e<strong>in</strong>e ziemlich gute Aussicht. Der Service ist nett, die Luft<br />
gut und die Möbel teuer, besonders im Penthouse.<br />
Kostet natürlich Geld! Aber hier wollen alle h<strong>in</strong>.<br />
Auf den Treppen herrscht e<strong>in</strong> ziemliches Gedrängel. Ihr seid noch jung und<br />
dementsprechend weit unten im Haus. Aber ihr fühlt euch kräftig und guten Mutes,<br />
viele Etagen h<strong>in</strong>ter euch zu lassen.<br />
Aber Vorsicht! Unterwegs warten viele Hürden. Da muss erst die Schule geschafft<br />
werden. Dann müssen wir uns durch die Bewerbungsmühle quetschen, um e<strong>in</strong>en<br />
Ausbildungsplatz zu f<strong>in</strong>den. Viele scheitern schon hier und müssen sich <strong>in</strong> den<br />
untersten Etagen ansiedeln und e<strong>in</strong>en schlecht bezahlten Job, z.B. als<br />
Re<strong>in</strong>igungskraft annehmen.<br />
Aber die Treppen s<strong>in</strong>d immer noch voll genug. Und wer sich ausbilden lassen will,<br />
muss sich erst mal warm anziehen. Denn Lehrjahre s<strong>in</strong>d ja bekanntlich.....na ja. Auch<br />
die Student<strong>in</strong>nen und Studenten drängeln sich hier. Die meisten müssen arbeiten,<br />
um wenigstens hier e<strong>in</strong> Bett bezahlen zu können.<br />
Aber oben soll es doch so schön se<strong>in</strong>. Das kann man jeden Tag <strong>in</strong> der Zeitung lesen,<br />
im Radio hören und im Fernsehen sehen. Und hier ist jeder und jede für sich selbst<br />
verantwortlich. Da heißt es die Ellenbogen ausfahren, auch wenn man schon e<strong>in</strong>e<br />
nette Wohnung <strong>in</strong> den mittleren Etagen hat und als Lehrer oder Kfz-Mechaniker<strong>in</strong><br />
ganz gut leben kann.<br />
Aber es w<strong>in</strong>ken doch die schönen Wohnungen mit den großen Fenstern <strong>in</strong> den<br />
oberen Etagen. Und dann ist es ja auch entspannend schön, nach unten auf das<br />
Gedrängel zu schauen. Oh, da ist jemand die Treppe runtergefallen (oder gestoßen<br />
worden?) Na ja, jeder ist se<strong>in</strong>es Glückes Schmied. “Muss halt besser aufpassen!”<br />
Und wenn‘s uns selbst erwischt? Na ja.....<br />
Deprimiert euch diese Vorstellung? Dann denkt mal drüber nach, ob die, die oben<br />
wohnen, eigentlich das Haus <strong>in</strong> Schuss zu halten? Wäre die Aussicht so nett, wenn<br />
nicht irgendjemand ab und zu die Fenster putzen würde. Und das Brot, dass sie<br />
essen, wer backt das eigentlich? Ist hier vielleicht e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Verarschung im<br />
Gange? Ist es gerecht, dass sie oben wohnen und wir unten, bloß weil sie besser<br />
drängeln?<br />
Und dann gibt’s noch welche, die gleich oben geboren werden. Und, haben wir am<br />
Anfang gar nicht gesehen, e<strong>in</strong>en Fahrstuhl. Leider gibt es nur ganz oben und ganz<br />
unten Türen. Und die s<strong>in</strong>d bewacht. Was sagen sie uns, wenn wir auch den<br />
7
Fahrstuhl benutzen wollen, so wie manche Besucher? Sie sagen: ”Denkt nicht an<br />
unseren Reichtum! Den haben wir uns erkämpft. Denkt lieber an die, die noch<br />
weniger haben als ihr. Viele stehen noch vor der Tür im Regen. Die hätten bestimmt<br />
gern eure Wohnungen” Und? Haben sie Recht? Oder ist das e<strong>in</strong>fach Uns<strong>in</strong>n?<br />
E<strong>in</strong>leitende Kurzbeschreibung für den Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />
• Hochhaus gemalt als Abbild der Gesellschaft<br />
• Um h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu kommen, muss man e<strong>in</strong>ige wichtige Stufen erklimmen, z.B.<br />
allgeme<strong>in</strong>e Bildung, so wie Rechnen und Lesen (stehen nicht für alle Menschen<br />
auf der Welt zur Verfügung)<br />
• Ist man erst mal im Foyer, gibt es zwei Treppen; e<strong>in</strong>e führt abwärts <strong>in</strong> den Keller<br />
(für diejenigen, denen es wirklich schlecht geht)<br />
• Die andere führt zum Treppenhaus, wo es für jeden die Möglichkeit gibt<br />
Raufzusteigen, je nachdem welche Bildung und Qualifikation er hat<br />
• Auf jeder Etage gibt es Wohnungen, die sich jedoch von Stockwerk zu Stockwerk<br />
unterscheiden<br />
• In den ersten Etagen s<strong>in</strong>d sie noch sehr kle<strong>in</strong>, eng und mit wenig Fenstern<br />
ausgestattet<br />
• Schaut man sich die oberen Etage an, s<strong>in</strong>d die Wohnungen dort schon viel heller<br />
und größer; ganz oben bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Penthouse, was über e<strong>in</strong>en eigenen Lift<br />
verfügt, so dass die Person, die im Penthouse wohnt, ke<strong>in</strong>e Treppen zu steigen<br />
braucht.<br />
• Jede Person hat die Möglichkeit über die Treppen <strong>in</strong> obere Etagen zu kommen,<br />
braucht natürlich aber das nötige Kle<strong>in</strong>geld, um die Mieten, die entsprechend<br />
höher s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> den oberen Stockwerken zu bezahlen<br />
• Es herrscht e<strong>in</strong> reger Verkehr auf den Treppen, jeder will nach oben, ist doch<br />
klar!"<br />
Ansprüche an das Hochhaus der Möglichkeiten (H<strong>in</strong>tergund<strong>in</strong>fo)<br />
Das Hochhaus der Möglichkeiten soll deutlich höher ausfallen als auf der Skizze,<br />
damit der Unterschied zwischen unten und ganz oben verdeutlicht werden kann.<br />
Das Penthouse soll sehr luxuriös wirken, und die Fensterfläche soll von unten nach<br />
oben größer werden, um zu zeigen, dass die Wohnungen nach oben h<strong>in</strong> teurer und<br />
“besser” werden!!<br />
Der Fahrstuhl sollte möglichst nur von außen erreicht werden können und dieser<br />
E<strong>in</strong>gang oder der Ausgang sollten bewacht oder irgendwie anders blockiert se<strong>in</strong>.<br />
Die Treppen sollen sich deutlich erkennbar durch das Hochhaus ziehen und sollen<br />
deutlich vor dem Penthouse aufhören, weil da kommt man ja eh nicht h<strong>in</strong>. Und auf<br />
den Treppen sollen Menschen zu erkennen se<strong>in</strong> und im oberen Drittel sollen schon<br />
e<strong>in</strong> Paar Menschen die Treppen h<strong>in</strong>unterstürzen.<br />
8
Evtl. kann auf der rechten Seite die Sonne sche<strong>in</strong>en und auf der l<strong>in</strong>ken Seite e<strong>in</strong>e<br />
Regenwolke se<strong>in</strong>, das kommt aber auf das Aussehen an und ist dem/der GrafikerIn<br />
überlassen und ist nicht unbed<strong>in</strong>gt notwendig.<br />
Keller sollte schon se<strong>in</strong>, sollte aber nicht größer als die Fläche des Hauses.<br />
E<strong>in</strong>gang mit Vorhof soll besonders schlecht aussehen, oder wenigstens erkennbar<br />
se<strong>in</strong> ,dass dies der Internationale Vorhof ist, wo Menschen stehen die nicht mal mit <strong>in</strong><br />
das Hochhaus h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> kommen.<br />
9
Anlage 5 Lebensbereich der Auszubildenden<br />
Im folgenden Schritt sollen die TN ihre eigenen Interessen benennen und sich ihres<br />
eigenen Standpunktes <strong>in</strong> der bundesrepublikanischen Gesellschaft bewusst werden<br />
(objektive Interessenslage).<br />
Mit Tesakrepp werden fünf Räume der Lebenswohnung geklebt. Sie stellen den<br />
Grundriss e<strong>in</strong>er Wohnung dar, welche die Lebensbereiche der Auszubildenden und<br />
anderer abhängig Beschäftigter enthält.<br />
Die TN können aus folgenden vorgefertigten Karten (Lebensbereiche) die Räume der<br />
Wohnung benennen. Folgende Karten stehen zur Verfügung:<br />
• Arbeit<br />
• Wegezeit<br />
• Ausbildung<br />
• Schlaf<br />
• Haushalt<br />
• Erziehung.<br />
• Freizeit<br />
• Hobbys,<br />
• Familie<br />
• Freunde,<br />
• Partnerschaft.<br />
Folgende Aufgabe erhalten die TN:<br />
Ihr stellt geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>en 24 Stunden Tag dar: Jeder von Euch ist e<strong>in</strong> gleicher Teil<br />
Zeit dieses Tages (siehe Tabelle).Wie müsstet ihr Euch auf die Räume aufteilen um<br />
euren Tagesablauf zeitlich darzustellen?<br />
Die TN aus den verschiedenen Räumen benennen ihre jeweiligen Interessen. Was<br />
ist euch persönlich wichtig an diesem Lebensbereich. Ergänzungen können<br />
selbstverständlich auch aus dem Rest der Klasse kommen.<br />
H<strong>in</strong>weis für später: Das Team sollte darauf achten, dass besonders beim<br />
Lebensbereich “Arbeit & Ausbildung” Interessen benannt werden, die uns beim<br />
Interessengegensatz von Nutzen s<strong>in</strong>d (z.B. neues Arbeitsmaterial, mehr Geld,<br />
längere Pausen, mehr Urlaub, etc.).<br />
Währenddessen werden von e<strong>in</strong>em Teil des Teams Auszüge der genannten<br />
Interessen auf Metaplankarten mitgeschrieben und anschließend auf die rechte Seite<br />
der bereitstehenden P<strong>in</strong>nwand gep<strong>in</strong>nt. (Diese ist die Vorarbeit für den<br />
Interessengegensatz).<br />
10
Anlage zum Wohnungsspiel<br />
TN-Zahl 1TN ≅ Zeit<br />
12 Teilnehmer 120 M<strong>in</strong>uten<br />
13 Teilnehmer 111 M<strong>in</strong>uten<br />
14 Teilnehmer 103 M<strong>in</strong>uten<br />
15 Teilnehmer 96 M<strong>in</strong>uten<br />
16 Teilnehmer 90 M<strong>in</strong>uten<br />
17 Teilnehmer 85 M<strong>in</strong>uten<br />
18 Teilnehmer 80 M<strong>in</strong>uten<br />
19 Teilnehmer 76 M<strong>in</strong>uten<br />
20 Teilnehmer 72 M<strong>in</strong>uten<br />
21 Teilnehmer 69 M<strong>in</strong>uten<br />
22 Teilnehmer 65 M<strong>in</strong>uten<br />
23 Teilnehmer 63 M<strong>in</strong>uten<br />
24 Teilnehmer 60 M<strong>in</strong>uten<br />
25 Teilnehmer 58 M<strong>in</strong>uten<br />
26 Teilnehmer 55 M<strong>in</strong>uten<br />
27 Teilnehmer 53 M<strong>in</strong>uten<br />
28 Teilnehmer 51 M<strong>in</strong>uten<br />
29 Teilnehmer 50 M<strong>in</strong>uten<br />
30 Teilnehmer 48 M<strong>in</strong>uten<br />
31 Teilnehmer 46 M<strong>in</strong>uten<br />
32 Teilnehmer 45 M<strong>in</strong>uten<br />
33 Teilnehmer 44 M<strong>in</strong>uten<br />
34 Teilnehmer 42 M<strong>in</strong>uten<br />
35 Teilnehmer 41 M<strong>in</strong>uten<br />
11
Anlage 6 Reproduktionskreislauf/Erweiterter Arbeitsbegriff<br />
Im folgenden Schritt soll Arbeit als lebensnotwendiger Bestandteil herausgearbeitet,<br />
sowie der erweiterte Arbeitsbegriff (Es gibt bezahlte und unbezahlte Arbeit )<br />
verdeutlicht werden. Dafür werden Fragen gestellt, die den Reproduktionskreislauf<br />
aufgreifen und darstellen sollen.<br />
TN stehen <strong>in</strong> der Wohnung und bekommen folgende Fragen und sollen anschließend<br />
kurz darüber diskutieren:<br />
1. "Stellt euch vor, der Lebensbereich Arbeit würde entfallen. Welche<br />
Konsequenzen hätte dies zeitlich <strong>in</strong> Bezug auf euer Leben bzw. eure anderen<br />
Lebensbereiche?"<br />
Die TN welche im Raum Arbeit und Ausbildung stehen sollen sich <strong>in</strong> Abstimmung mit<br />
der Klasse auf die anderen Räume verteilen. Der Raum Arbeit bleibt leer.<br />
Ziel ist es herauszustellen, dass es <strong>in</strong> diesem Gesellschaftssystem (fast) ke<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit der Lebensf<strong>in</strong>anzierung ohne Arbeit gibt.<br />
2. "Stellt euch nun vor, es gibt durch Veränderungen <strong>in</strong> Eurem Lebensbereich Arbeit<br />
& Ausbildung durch Überstunden, Mehrarbeit, Arbeitszeitverlängerung. Diese<br />
Veränderung nimmt soviel Platz (ca. 4 Stunden) <strong>in</strong> eurem Leben e<strong>in</strong>, dass die<br />
anderen Lebensbereiche stark e<strong>in</strong>geschränkt bzw. nicht mehr von euch erledigt<br />
oder wahrgenommen werden können. Welche Konsequenzen würde das nach<br />
sich ziehen?"<br />
H<strong>in</strong>weis für die TeamerInnen:<br />
Hier ist es wichtig deutlich zu machen, dass Reproduktion alle notwendigen<br />
Tätigkeiten und vor allem Entspannungen umfassen, die es e<strong>in</strong>em Menschen<br />
ermöglichen, se<strong>in</strong>e bzw. ihre Arbeitskraft zu erhalten. Entsprechend gehören dazu:<br />
Freizeit, Familie, Freunde, Hobby, Partnerschaft und Schlafen. Im besonderen ist<br />
hierbei Haushalt und Erziehung herauszuheben da diese Bereiche die e<strong>in</strong>zigen s<strong>in</strong>d,<br />
die <strong>in</strong> Fremdhände gelegt werden können (wenn man es sich leisten kann). Wenn<br />
man diese Bereiche selber macht, wie das die meisten Menschen machen, ist es<br />
auch Arbeit, die jedoch nicht bezahlt wird. Dies ist als erweiterter Arbeitsbegriff<br />
def<strong>in</strong>iert.<br />
Nun erfolgt e<strong>in</strong>e Überleitung auf die Lebensbereiche der PenthousebewohnerInnen.<br />
Alle TN sitzen wieder im Stuhlkreis. Auf Zuruf soll von den TN herausgearbeitet<br />
werden, welche Personengruppen nicht auf den Lebensbereich Arbeit angewiesen<br />
s<strong>in</strong>d. Denkbar s<strong>in</strong>d folgende Antworten, welchen durch das Team sofort kritisch zu<br />
entgegnen ist :<br />
• SoziahilfeempfängerInnen: ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Mittel erlauben nicht die Ausfüllung<br />
der anderen Lebensbereiche<br />
• Lottogew<strong>in</strong>nerInnen: davon gibt es aber sehr wenige (die Werbung ”Es trifft mehr<br />
als man denkt” ist <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht eher an dem Wunschdenken der Menschen<br />
ausgerichtet) J<br />
12
• Studierende: die Annahme stimmt nur bed<strong>in</strong>gt, denn die meisten Studis s<strong>in</strong>d auf<br />
Jobs angewiesen, außerdem ist das Studium nur e<strong>in</strong> kurzer Lebensabschnitt.<br />
• RentnerInnen: haben ihren Arbeitsprozess bereits h<strong>in</strong>ter sich. Für dieser<br />
F<strong>in</strong>anzierung im Alter haben RentnerInnen ihr gesamtes Arbeitsleben Beiträge an<br />
die Rentenversicherungsanstalt gezahlt.<br />
Für den weiteren Verlauf ist hier die Erkenntnis besonders wichtig, dass die<br />
BewohnerInnen der Penthousewohnung, nicht auf den Lebensbereich Arbeit<br />
angewiesen s<strong>in</strong>d !!!<br />
13
Anlage 7 Lebensbereiche der Besitzenden<br />
Im folgenden Schritt soll herausgearbeitet werden, dass es kle<strong>in</strong>e Personengruppen<br />
(Besitzende / Kapital, hier jedoch PenthousebewohnerInnen genannt) <strong>in</strong> unserer<br />
Gesellschaft gibt, die nicht lebensnotwendig auf den Bereich Arbeit angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />
Als erstes wird an die auf dem Boden geklebte Wohnung e<strong>in</strong> Raum h<strong>in</strong>zugefügt (z.B.<br />
durch e<strong>in</strong>en zusätzlichen Klebestreifen e<strong>in</strong>en Raum teilen).<br />
Folgende Lebensbereiche stehen zur Verfügung:<br />
• Produktion und F<strong>in</strong>anzen<br />
• Arbeit<br />
• Wegezeit<br />
• Ausbildung<br />
• Schlaf<br />
• Haushalt<br />
• Erziehung.<br />
• Freizeit<br />
• Hobbys,<br />
• Familie<br />
• Freunde,<br />
• Partnerschaft.<br />
E<strong>in</strong> beispielhafter Lebensstil e<strong>in</strong>es Tages wird nun an Hand der vorgefertigten Karten<br />
und Fotos vom Team dargestellt (exklusive Partys, teure Autos, Montags mit der<br />
Concorde zum e<strong>in</strong>kaufen nach New York und am Wochenende Skilaufen <strong>in</strong> St.<br />
Moritz, etc....).<br />
Nun wird der Raum Produktion/F<strong>in</strong>anzen genauer betrachtet.<br />
Erklärung an die TN:<br />
"Produktion ist hier der Besitz von bzw. an Fabriken oder<br />
Dienstleistungsunternehmen. F<strong>in</strong>anzen verkörpert das angesammelte Vermögen und<br />
den Aktienbesitz, der Börsenspekulationen erlaubt."<br />
Die TN sollen nun auf Zuruf die Interessen der PenthousebewohnerInnen im Bereich<br />
Produktion/F<strong>in</strong>anzen benennen.<br />
H<strong>in</strong>weis: Es geht hier vor allem darum, Profit und Gew<strong>in</strong>n zu erwirtschaften, der<br />
durch die Senkung von Produktionskosten, steigt<br />
H<strong>in</strong>weis für später: Auch hier ist es wieder wichtig, dass im Bereich Produktion &<br />
F<strong>in</strong>anzen Interessen genannt werden, die uns beim Interessengegensatz von Nutzen<br />
s<strong>in</strong>d (z.B. mehr Profit / Gew<strong>in</strong>n, weniger Lohn für ArbeitnehmerInnen, billige<br />
Produktion etc.).<br />
14
Der/die Zweite im Team visualisiert ausgewählte der geäußerten Interessen auf<br />
Metaplankarten, die auf der l<strong>in</strong>ken Seite auf der P<strong>in</strong>nwand, wo rechts schon die<br />
Interessen der TN stehen, angep<strong>in</strong>nt werden.<br />
Dieser Schritt soll damit abgeschlossen werden, dass durch das Team noch e<strong>in</strong>mal<br />
betont wird, dass der Lebensbereich Arbeit bei den PenthousebewohnerInnen<br />
durchaus wegfallen kann und die anderen genannten Lebensbereiche deshalb<br />
trotzdem weiterbestehen können. Die PenthousebewohnerInnen (Besitzende /<br />
Kapital) hängen also im Gegensatz zu den abhängig Beschäftigten (Azubis,<br />
ArbeiterInnen, Angestellte) nicht lebensnotwendig von dem eigens erbrachten Faktor<br />
Arbeit ab.<br />
15
Anlage 8 Interessengegensatz Kapital und Arbeit<br />
Benennung von Gegensätzen bei der gegenüber gestellten Interessenlage von<br />
abhängig Beschäftigten (die TN als Azubis) und von Besitzenden<br />
(PenthousebewohnerInnen).<br />
"Jetzt wollen wir uns noch mal die Interessen anschauen, die wir geme<strong>in</strong>sam<br />
erarbeitet haben. Auf der l<strong>in</strong>ken Seite seht ihr die Interessen der Penthousebesitzer<br />
und auf der rechten Seite haben wir die Interessen angep<strong>in</strong>nt, die ihr für Euch selbst<br />
benannt habt.<br />
Das s<strong>in</strong>d eure Interessen, die ihr vorh<strong>in</strong> für die Lebensbereiche aufgezählt habt. Was<br />
fällt auf, wenn man sich die Interessenlisten genauer ansieht?<br />
Da s<strong>in</strong>d zum Beispiel auf der l<strong>in</strong>ken Seite...........(weniger Lohn, weniger Urlaub,<br />
ger<strong>in</strong>ge Produktionskosten diese s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>kr<strong>in</strong>geln herauszuheben) und auf der<br />
anderen Seite, bei euren Interessen, haben wir ......(mehr Lohn, mehr Urlaub,<br />
Firmenwagen, also Interessen aus dem Bereich Arbeit diese s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>kr<strong>in</strong>geln<br />
herauszuheben) .<br />
Da wird deutlich, dass hier Interessen aufe<strong>in</strong>anderprallen. Wenn diese Leute<br />
(PenthousebesitzerInnen) Fabriken und Dienstleistungsunternehmen besitzen, also<br />
Arbeitgeber s<strong>in</strong>d, Geld e<strong>in</strong>sparen wollen, um mehr Gew<strong>in</strong>n zu machen, dann könnt<br />
ihr ja nicht gleichzeitig eure Interessen verwirklichen, die den Arbeitgebern mehr<br />
Geld kosten.<br />
Das nennt man den Interessengegensatz großen Blitz <strong>in</strong> die Mitte malen und<br />
“Interessengegensatz” darunter schreiben zwischen Kapital und Arbeit<br />
(visualisieren!)"<br />
Interessen (Penthouse) Interessen (Azubis)<br />
z.B. mehr<br />
Profit/Gew<strong>in</strong>n<br />
z.B. flexible<br />
Arbeitszeiten<br />
z.B. billige<br />
Produktion<br />
...<br />
...<br />
z.B. mehr Geld<br />
z.B. längeren<br />
Urlaub<br />
z.B. neue<br />
Masch<strong>in</strong>en<br />
Gew<strong>in</strong>nmaximierung Lebensqualität<br />
Interessengegensatz<br />
Kapital - Arbeit<br />
...<br />
...<br />
16
Anlage 9 Reichstumsverteilung<br />
Alle TN sitzen im Kreis. 5% der TN (siehe Tabelle) erhalten als Gruppe Karten, auf<br />
denen die Namen von Firmen/Konzernen (BMW etc. als lam<strong>in</strong>ierte Karten) stehen.<br />
Diese TN sollen sich auf die 2 größten Räume des Penthouses ausbreiten.<br />
Jetzt bekommen 45% der TN als Gruppe vorgefertigte lam<strong>in</strong>ierte Karten, auf denen<br />
MitarbeiterInnen aus diesen Firmen stehen. Diese 45% dürfen sich auf die restlichen<br />
4 Räume der Penthousewohnung ausbreiten.<br />
Nun erhalten die restlichen TN, die die verbleibenden 50% darstellen, ebenfalls<br />
Namenskärtchen. Sie dürfen sich auf ke<strong>in</strong>en Raum aufteilen. Diesen 50% werden<br />
Schlagzeilen (lam<strong>in</strong>iert) aus Zeitungen ausgeteilt, die das High-Society-Leben der<br />
5%-Gruppe darstellen.<br />
Die 5%-Gruppe stellt jene 5% der Haushalte <strong>in</strong> Deutschland dar, die 32% der<br />
Immobilien und 45% des Geldvermögens <strong>in</strong> Deutschland besitzen. Die 45%-Gruppe<br />
stellt jene 45% der Haushalte <strong>in</strong> Deutschland, die 68% der Immobilien und 50% des<br />
Geldvermögens <strong>in</strong> Deutschland besitzen. Die restlichen 50% besitzen weder<br />
Immobilien noch Netto-Geldvermögen (Netto= Guthaben/Besitz – Schulden). Beide<br />
Verhältniswerte werden durch die Aufteilung der Wohnungsräume symbolisiert.<br />
Danach erhält je e<strong>in</strong> TN aus der 5%-Gruppe e<strong>in</strong> Kärtchen, auf der das Jahresgehalt<br />
e<strong>in</strong>es Managers oder Vorstandsmitgliedes des Konzerns (Aldi, BMW etc.) als Zahl<br />
steht. JedeR TN aus der 50%-Gruppe erhält e<strong>in</strong> Kärtchen, auf der das<br />
durchschnittliche Jahrese<strong>in</strong>kommen der entsprechenden Angestellten (z.B.<br />
Verkäufer<strong>in</strong> bei Aldi) steht.<br />
Den TN soll auf diesem Wege bewusst gemacht werden, dass genügend Geld für die<br />
Interessen der ArbeitnehmerInnen vorhanden ist. Der gesellschaftliche Reichtum ist<br />
so verteilt, dass 50% der Bevölkerung (“e<strong>in</strong> Großteil von euch, die sich im Hochhaus<br />
unten gepunktet haben”) komplett ausgeschlossen s<strong>in</strong>d.<br />
In der Diskussion sollte der Rückbezug auf den Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />
herausgearbeitet werden. Wir alle s<strong>in</strong>d im Hochhaus eher unten anzutreffen. Wir<br />
drängeln uns auf den Treppen, um nach oben zu kommen. Viele fahren ihre<br />
Ellenbogen aus, und manche fallen die Treppe runter. Dabei gibt es zwischen uns<br />
gar nichts aufzuteilen. Wenn jemand runterfällt, haben die anderen gar nichts<br />
gewonnen, weil der Reichtum immer noch “oben” ist. Schaut doch mal auf eure<br />
Gehaltskärtchen. Wer nutzt denn hier wen aus? Was wäre gerecht, wenn alle etwas<br />
vom Kuchen abhaben wollen. Müssen wir nicht eher zusammenhalten. Dafür gibt es<br />
e<strong>in</strong> Wort: Solidarität. Und wenn ihr bis jetzt nicht gewusst habt, was Gewerkschaften<br />
machen, dann kennt ihr jetzt ihr Grundpr<strong>in</strong>zip: die Solidarität der abhängig<br />
Beschäftigten.<br />
17
N-Zahl 5% 45% 50%<br />
15 1 7 8<br />
16 1 7 8<br />
17 1 8 9<br />
18 1 8 9<br />
19 1 9 10<br />
20 1 9 10<br />
21 1 10 11<br />
22 1 10 11<br />
23 1 11 12<br />
24 1 11 12<br />
25 1 12 13<br />
26 1 12 13<br />
27 1 13 14<br />
28 1 13 14<br />
29 1 14 15<br />
30 2 13 15<br />
Die beiden nachfolgenden Tabellen enthalten dieselben Werte, e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> DM und<br />
e<strong>in</strong>mal von uns <strong>in</strong> Euro umgerechnet. Quelle: Wem gehört die Republik 2001.<br />
Konzern/<br />
Unternehmen<br />
Vorstand<br />
(Mio p.P. <strong>in</strong><br />
DM<br />
Gew<strong>in</strong>n<br />
(Mio <strong>in</strong> DM)<br />
Abhängig<br />
Beschäftigte<br />
∅ Gehalt <strong>in</strong><br />
DM<br />
Lufthansa 1,267 1.232,9 66.207 77.691<br />
Metro 2,369 712,9 225.265 34.599<br />
Nestlé 0,725 136,2 11.744 72.480<br />
Philips 0,562 52,1 13.600 88.603<br />
Porsche 2,383 373,3 8.712 102.993<br />
Allianz 1,673 4.367,8 113.584 70.280<br />
Adidas 2,908 445,4 12.829 73.349<br />
DaimlerChrysler 8,334 11.238 466.938 88.144<br />
Konzern/<br />
Unternehmen<br />
Vorstand<br />
(Mio p.P. <strong>in</strong><br />
Euro<br />
Gew<strong>in</strong>n<br />
(Mio <strong>in</strong> Euro)<br />
Abhängig<br />
Beschäftigte<br />
∅ Gehalt <strong>in</strong><br />
Euro<br />
Lufthansa 0,647 630,4 66.207 39722<br />
Metro 1,211 364,5 225.265 17690<br />
Nestlé 0,370 69,63 11.744 37058<br />
Philips 0,287 26,6 13.600 45302<br />
Porsche 1,218 190,9 8.712 52660<br />
Allianz 0,855 2233,2 113.584 35933<br />
Adidas 1,486 227,7 12.829 37502<br />
DaimlerChrysler 4,261 5745,9 466.938 45067<br />
18
Anlage 10 Überleitung vom Wirtschaftspart zu den Gewerkschaften<br />
Ziel:<br />
Die TN s<strong>in</strong>d auf das Thema Gewerkschaften e<strong>in</strong>gestimmt und erkennen die<br />
Zusammenhänge zum vorherigen Wirtschaftspart.<br />
Inhalt:<br />
Wichtig ist es an dieser Stelle, zu vermitteln, dass sich Gewerkschaften aus diesem<br />
Interessenkonflikt heraus gebildet haben.<br />
Versucht dabei mittels des Hochhauses an vielen Stellen des vorherigen Parts<br />
anzuknüpfen, um darzustellen, dass Gewerkschaften genau die Interessen der<br />
Teilnehmenden vertreten (mit Beispielen aus dem Wirtschaftspart unterlegen).<br />
"Im Kapitalismus gibt es halt viele Leute, deren Lebensbed<strong>in</strong>gungen besser se<strong>in</strong><br />
könnten (untere Ebene des Hochhauses).<br />
Die Gewerkschaften s<strong>in</strong>d die Interessenvertretung der abhängig Beschäftigten und<br />
versuchen deren Lebensbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern.<br />
Deswegen wollen wir uns jetzt noch mal mit dem Thema Gewerkschaften näher<br />
beschäftigen und schauen, was für Ziele Gewerkschaften haben und was die<br />
eigentlich genau machen."<br />
Methode:<br />
Kurzreferat (nicht ewig lang, aber darauf achten, dass die Überleitung rund ist) ggf.<br />
mit rhetorischen Fragen Interesse wecken.<br />
19
Anlage 11: Puzzle zu Gewerkschaften<br />
Ziel:<br />
Die TN erkennen die Wichtigkeit der Gewerkschaft mit ihren Zielen und Aufgaben für<br />
sich selbst.<br />
Das Puzzle wurde konzipiert, um die vielfältigen Beteiligungsfelder der<br />
Gewerkschaften <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> der BerufsschülerInnen zu rücken, aber auch um<br />
klarzumachen, dass jedeR E<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> den Gewerkschaften und somit auch <strong>in</strong> der<br />
Gesellschaft etwas bewegen kann.<br />
Arbeitsgruppenphase Puzzle<br />
Vorbereitung:<br />
Die Teamenden müssen <strong>in</strong> der Pause vorher bereits die Puzzleteile raussuchen, die<br />
verwendet werden sollen. Dabei beachten, dass die Klasse weder unter- noch<br />
überfordert ist und die Anzahl der Puzzleteile eher begrenzen, als zu viele wählen.<br />
Schließlich soll die AG-Phase auch noch ausgewertet werden.<br />
H<strong>in</strong>weis: Entsprechend der vermuteten Fitness des Klasse (bis hierh<strong>in</strong> gelaufener<br />
Tag) und des Vorwissens (Barometer am Anfang des Tages) können mehr oder<br />
weniger Karten verwendet werden (allerd<strong>in</strong>gs aus jedem Komplex etwa gleich viele).<br />
Alle Karten s<strong>in</strong>d zu viel, um die AG-Ergebnisse h<strong>in</strong>terher gut auszuwerten. E<strong>in</strong>e gute<br />
Basis können 15 Karten se<strong>in</strong>.<br />
H<strong>in</strong>weis: An dieser Stelle auch überlegen, ob ihr die “falschen” Begriffe mit<br />
re<strong>in</strong>nehmen möchtet oder nicht (siehe dazu der extra Unterpunkt ‚Falsche Karten’)<br />
und den AG-Auftrag entsprechend formulieren.<br />
Inhalt:<br />
Dieser Schritt soll dazu dienen, unterschiedliche Wissensstände <strong>in</strong> der Gruppe<br />
auszugleichen und die TN anzuregen, die Grundpositionen von Gewerkschaften zu<br />
erfassen. Weiterh<strong>in</strong> dienen die Aussagen auf den Puzzleteilen dazu, bestimmte<br />
Handlungsfelder, Grundpositionen und Ansätze von Gewerkschaften gesammelt zu<br />
vermitteln.<br />
AG-Auftrag:<br />
Jede Arbeitsgruppe bekommt die gleichen Puzzleteile.<br />
In der AG sollen diese Teile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Anordnung gebracht werden und mit<br />
Pfeilen oder Klammern verknüpft werden.<br />
Überlegt genau, was die e<strong>in</strong>zelnen Teile bedeuten und wo sie sich zuordnen lassen.<br />
Wenn Unklarheiten bestehen, dann versucht sie <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe zu klären.<br />
Wenn ihr bei Teilen denkt, dass sie nicht re<strong>in</strong>passen, dann legt sie raus.<br />
Methode:<br />
Die TN bekommen den Auftrag erklärt und werden <strong>in</strong> zwei oder drei gleich große<br />
Gruppen e<strong>in</strong>geteilt (entsprechend wie groß die Klasse ist). E<strong>in</strong>e Möglichkeit zum<br />
E<strong>in</strong>teilen ist das Abzählen, man kann aber nach Geschlecht, Alter, Alphabet etc.<br />
e<strong>in</strong>teilen.<br />
20
Die TN sollen <strong>in</strong> den AGs die Puzzleteile an e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nwand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />
Anordnung br<strong>in</strong>gen und diese angeordneten Teile mit Pfeilen oder Klammern <strong>in</strong><br />
Beziehung setzten.<br />
Auswertung der AG-Phase<br />
Ziel:<br />
Die TN erkennen Geme<strong>in</strong>samkeiten und Unterschiede ihrer Erarbeitung und<br />
ergänzen ihr Wissen. Sie reflektieren ihre Entscheidungen <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe.<br />
Inhalt:<br />
Nach der AG-Arbeit werden die Ergebnisse kurz vorgestellt (wahlweise durch TN<br />
oder Teamende).<br />
Unter Umständen können die Teamenden bestimmte Aspekte, die ihnen zu kurz<br />
gekommen s<strong>in</strong>d noch ergänzen und betonen.(allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> erneutes Kurzreferat<br />
halten)<br />
Bei dieser Auswertung ist rüberzubr<strong>in</strong>gen, dass Gewerkschaften vielfältige Aktionen<br />
und Handlungsgebiete haben, diese aber immer von der Beteiligung abhängig s<strong>in</strong>d.<br />
Fragen zur Reflexion:<br />
Warum habt ihr diese Karten rausgelegt?<br />
Wo s<strong>in</strong>d Unterschiede der Arbeitsgruppenergebnisse?<br />
Wie s<strong>in</strong>d diese Unterschiede entstanden?<br />
Um das Bild rund zu machen, können über die Ausgangsfragen die Überschriften<br />
gesetzt werden, damit e<strong>in</strong> schlüssiges Bild der Aufgaben, Ziele und Struktur von<br />
Gewerkschaften entsteht. Also:<br />
“Was machen Gewerkschaften?”, darüber “Aufgaben der Gewerkschaften:”<br />
“Wer oder was s<strong>in</strong>d Gewerkschaften?”, darüber “Gewerkschaften s<strong>in</strong>d:”<br />
“Was wollen Gewerkschaften erreichen?”, darüber “Ziele der Gewerkschaften:”<br />
Methode:<br />
Vorstellung der AG-Ergebnisse durch Teilnehmende oder Teamende<br />
moderierte Diskussion zur Auswertung und Reflexion<br />
nach diesem gesamten Part die Karten (allerd<strong>in</strong>gs nicht die “falschen Karten”)<br />
aufkleben, um e<strong>in</strong> dauerhaftes Ergebnis zu produzieren – aufhängen im Raum<br />
Falsche Karten<br />
Im Puzzle selbst gibt es zwei Teile, die absolut falsch s<strong>in</strong>d, nämlich:<br />
1. e<strong>in</strong>e Partei<br />
2. e<strong>in</strong> Tierschutzvere<strong>in</strong><br />
Ansonsten gibt es <strong>in</strong> diesem Puzzle ke<strong>in</strong> richtig und/oder falsch. Das wurde deshalb<br />
so gemacht, weil wir ke<strong>in</strong> Wissen testen wollen, sondern die TN zum reflektieren<br />
anregen wollen.<br />
Das ist auch das Spannungsfeld, <strong>in</strong> dem ihr euch als Teamende bewegt. Zum e<strong>in</strong>en<br />
könnt ihr die falschen Karten mit re<strong>in</strong>nehmen, um damit Vorurteile (z.B.<br />
Gewerkschaften s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Partei) aufzugreifen und widerlegen zu können. Außerdem<br />
21
ist es bei den falschen Karten notwendig, diese h<strong>in</strong>terher aus dem Puzzle<br />
rauszunehmen, bevor es aufgeklebt wird.<br />
Natürlich könnt ihr auch die zwei oder e<strong>in</strong>en der falschen Begriffe herausnehmen,<br />
falls ihr der Me<strong>in</strong>ung seid, dass dies die TN nur verwirren würde. In diesem Falle gibt<br />
es wirklich ke<strong>in</strong> richtig oder falsch, und die Puzzles können so aufgeklebt werden,<br />
wie sie s<strong>in</strong>d. Das erzeugt e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz bei den <strong>Jugend</strong>lichen, weil es ihr<br />
Ergebnis ist.<br />
Je nachdem, ob diese beiden Karten mit <strong>in</strong> das Puzzle re<strong>in</strong>genommen werden,<br />
diesen Punkt beim AG-Auftrag noch mal separat erläutern. (“Es gibt <strong>in</strong> diesem Puzzle<br />
zwei Karten, die absolut nicht re<strong>in</strong>passen. Bei allen anderen Karten gibt es ke<strong>in</strong><br />
richtig oder falsch.”)<br />
In der Auswertung müssen die falschen Karten auch entsprechend anders behandelt<br />
werden. Versucht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Diskussion mit der Gruppe die Karten auszusondern.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs müssen die Karten auch gut begründet weggenommen werden, damit das<br />
Ergebnis trotzdem authentisch bleibt.<br />
<strong>Material</strong><br />
AG-Auftrag:<br />
als lam<strong>in</strong>ierte Karten, ausdrucken als Querformat, Schriftgröße 70<br />
Br<strong>in</strong>gt die Puzzleteile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Anordnung.<br />
Versucht, die Teile mit Pfeilen oder Klammern <strong>in</strong> Beziehung zu setzen.<br />
Überlegt, was die Puzzleteile bedeuten und klärt Fragen <strong>in</strong> der Gruppe.<br />
Wenn Teile gar nicht re<strong>in</strong>passen, legt sie raus.<br />
Fragen:<br />
die Fragen werden zusammen mit den Puzzleteilen direkt an die Arbeitsgruppen<br />
gegeben (alle drei Fragen für jede AG), sowohl die Fragen, als auch die neuen<br />
Überschriften <strong>in</strong> Schriftgröße 80 und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Farbe als die AG-Aufträge<br />
ausdrucken<br />
• Was machen Gewerkschaften?<br />
• Wer oder was s<strong>in</strong>d Gewerkschaften?<br />
• Was wollen Gewerkschaften erreichen?<br />
Überschriften:<br />
die Überschriften werden <strong>in</strong> der Auswertung über die Fragen drübergehängt<br />
• Aufgaben der Gewerkschaften:<br />
• Gewerkschaften s<strong>in</strong>d:<br />
• Ziele der Gewerkschaften:<br />
22
Puzzleteile:<br />
auf Querformat Schriftgröße 80 ausdrucken, außerdem für die AGs unterschiedliche<br />
Farben für die Puzzleteile verwenden, die Puzzleteile, sowie Fragen und<br />
Überschriften s<strong>in</strong>d Verbrauchsmaterial, da sie immer aufgeklebt werden<br />
Komplex “Was machen Gewerkschaften?”<br />
Coole<br />
Tarifverträge<br />
Durchsetzung<br />
eurer Rechte<br />
Bildung und<br />
Weiterbildung<br />
Vermittlung bei<br />
Problemen zwischen<br />
ArbeitgeberInnen und<br />
ArbeitnehmerInnen<br />
E<strong>in</strong>richtung von Ferienund<br />
Erholungsorten für<br />
Mitglieder<br />
Komplex “Wer oder was s<strong>in</strong>d Gewerkschaften?”<br />
Du<br />
Hauptamtliche<br />
Funktionäre<br />
Umweltschutz<br />
Hilfe zur<br />
Selbsthilfe<br />
Persönliche<br />
Betreuung ihrer<br />
Mitglieder<br />
Unterstützung der<br />
betrieblichen und<br />
außerbetrieblichen<br />
Interessensvertretung<br />
gewerkschaftliche<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit<br />
Ich<br />
Ehrenamtliche<br />
Interessensvertretung<br />
der abhängig<br />
Beschäftigten<br />
Menschen, die<br />
etwas bewegen<br />
wollen <strong>Jugend</strong>gremien<br />
23
Komplex “Was wollen Gewerkschaften erreichen?”<br />
Gleichbehandlung<br />
aller<br />
ArbeitnehmerInnen<br />
Übernahme nach<br />
der Ausbildung<br />
Solidarität<br />
bessere Arbeitszeiten<br />
Die zwei Puzzleteile, die nicht passen:<br />
e<strong>in</strong>e Partei<br />
gleicher Lohn für<br />
gleiche Arbeit<br />
Faire Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />
qualifizierte<br />
Ausbildung<br />
e<strong>in</strong> Tierschutzvere<strong>in</strong><br />
24
Anlage 12: Der <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>e Mitgliedsgewerkschaften<br />
Ziel:<br />
Die TN erkennen die Relevanz der Mitgliedsgewerkschaften. Sie kennen den <strong>DGB</strong><br />
und se<strong>in</strong>e Grundpr<strong>in</strong>zipien.<br />
Inhalt:<br />
Dieser Part dient vor allem dazu, die erstellten Puzzle aufzugreifen, daran<br />
anzuknüpfen und die reale Situation der Mitgliedsgewerkschaften und des <strong>DGB</strong>s<br />
kurz darzustellen.<br />
Mitgliedsgewerkschaften (Anknüpfung an die AGs):<br />
• <strong>in</strong> den AGs wurde jeweils e<strong>in</strong>e Gewerkschaft e<strong>in</strong>zeln betrachtet<br />
• es gibt viele Gewerkschaften (alle nennen und Zuständigkeitsbereich sagen)<br />
• weil unterschiedliche Berufe auch unterschiedliche Probleme mit sich br<strong>in</strong>gen (z.<br />
B. E<strong>in</strong>zelhandelskauffrau/man und Kfz-MechanikerIn), gibt es die Gewerkschaften<br />
nach Branchen und Berufen unterteilt (Branchenpr<strong>in</strong>zip)<br />
• diese e<strong>in</strong>zelnen Gewerkschaften haben die Funktion, <strong>in</strong> ihrem entsprechenden<br />
Bereich die Mitglieder zu vertreten, ihre Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu<br />
verbessern (Verweis auf das Puzzle) (Def<strong>in</strong>ition: Gewerkschaften s<strong>in</strong>d die<br />
Interessenvertretung der abhängig Beschäftigten)<br />
Bitte sagen, zu welcher Gewerkschaft die TN gehören würden (-> Achtung: e<strong>in</strong>ige<br />
Branchen s<strong>in</strong>d gewerkschaftsübergreifend bzw. ganze Betriebe gehören mit allen<br />
Berufen e<strong>in</strong>er Gewerkschaft an)<br />
Dachverband:<br />
• Dachverband als Vere<strong>in</strong>igung dieser acht Gewerkschaften<br />
• Vere<strong>in</strong>igung, weil man geme<strong>in</strong>sam und solidarisch mehr erreichen kann<br />
• <strong>DGB</strong> – Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
• jeder, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der Mitgliedsgewerkschaften Mitglied ist, ist gleichzeitig beim<br />
<strong>DGB</strong> Mitglied, anders kann man ke<strong>in</strong> Mitglied werden<br />
• Dachverband kann ke<strong>in</strong>e Streiks machen, kann für Mitglieder ke<strong>in</strong>e Tarifverträge<br />
aushandeln, o.ä., das können nur die Mitgliedsgewerkschaften<br />
• Dachverband übernimmt Aufgaben, die alle Gewerkschaften wahrnehmen<br />
müssten, z.B. politische Vertretung nach außen, Vorfeldarbeit (das s<strong>in</strong>d wir),<br />
Aufklärung zu bestimmten Themen, <strong>Material</strong> vorhalten bzw. Broschüren zeigen<br />
<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>:<br />
• sowohl <strong>in</strong> den Mitgliedsgewerkschaften, als auch beim <strong>DGB</strong> gibt es spezielle<br />
<strong>Jugend</strong>strukturen<br />
• <strong>Jugend</strong> hat immer spezielle Probleme und Interessen – Ausbildung, Berufsanfang<br />
etc.<br />
• deswegen gibt es auch immer <strong>Jugend</strong>gremien, <strong>Jugend</strong>sekretäre, <strong>Jugend</strong>foren<br />
etc., die sich speziell um diese Belange kümmern<br />
• manchmal auch ganz gut, dass mensch ohne die Erwachsenen etwas machen<br />
kann<br />
25
Methode:<br />
Damit werden zentrale Punkte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kurzen Referat (max. 5 m<strong>in</strong>)<br />
zusammengefasst. Dazu das Schaubild zur Verdeutlichung nutzen.<br />
Schaubild:<br />
Das Schaubild bereits fertig aufgemalt (bzw. aufgeklebt) als Präsentationswand fertig<br />
haben.<br />
Die Mitgliedsgewerkschaften und ihre Zuständigkeitsbereiche<br />
Gewerkschaft Bereiche und Branchen<br />
IG Bauen, Agrar und Umwelt<br />
Baugewerbe, Architekturbüros, Floristik,<br />
Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau,<br />
Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz,<br />
www.igbau.de<br />
Wohnungswirtschaft<br />
IG Bergbau Chemie und Energie<br />
www.igbce.de<br />
IG Metall<br />
www.igmetall.de<br />
Nahrung, Gaststätten, Genussmittel<br />
www.ngg.net<br />
Vere<strong>in</strong>te<br />
Dienstleistungsgewerkschaft<br />
www.verdi.de<br />
TRANSNET<br />
Gewerkschaft der Eisenbahner<br />
Deutschlands<br />
www.gded.de<br />
Gewerkschaft der Polizei<br />
www.gdp.org<br />
Gewerkschaft Erziehung und<br />
Wissenschaft<br />
www.gew.de<br />
Deutscher<br />
Gewerkschaftsbund<br />
www.dgb.de<br />
Energiewirtschaft, Glas- und Keramik<strong>in</strong>dustrie,<br />
Chemie<strong>in</strong>dustrie, Kohle-, Kali- und<br />
Nichtkohlebergbau,<br />
Öl- und Gaswirtschaft<br />
Automobil- und Schiffbau, Metall<strong>in</strong>dustrie,<br />
Holz<strong>in</strong>dustrie, kunststoffverarbeitende Industrie,<br />
Textil- und Bekleidungs<strong>in</strong>dustrie<br />
Hotel, Restaurants, Gaststätten, Cafés,<br />
Tabak<strong>in</strong>dustrie, Lebensmittel<strong>in</strong>dustrie<br />
Versicherungen, Banken, Ver- und Entsorger,<br />
Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt, Kirchen,<br />
Bildung, Wissenschaft, Forschung, Bund, Länder,<br />
Geme<strong>in</strong>den, Medien, Kunst, Kultur, Druck, Papier,<br />
Logistik, Telekommunikation, Verkehr, Postdienste,<br />
Handel, Datenverarbeitung, Informationstechnologie,<br />
Speditionen<br />
Transporte, Schienennetze<br />
Polizei, BGS, Feuerwehr<br />
Lehrer, Hochschulangestellte, K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />
<strong>Jugend</strong>heime, wissenschaftliche Institute und<br />
Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />
Dachverband der E<strong>in</strong>zelgewerkschaften<br />
26
Anlage 13 Der <strong>DGB</strong> und andere Nicht-<strong>DGB</strong> Gewerkschaften<br />
Bei der Vorstellung des <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>er Mitgliedsgewerkschaften mittels des<br />
Schaubildes kann es vorkommen, dass die <strong>Jugend</strong>lichen noch nach anderen<br />
Gewerkschaften fragen. Die anderen Gewerkschaften sollten nicht von den<br />
Teamenden angesprochen oder erwähnt werden. Wenn trotzdem Fragen kommen,<br />
dann soll euch diese Anlage die für diese Fragen notwendigen H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos und<br />
Argumentationsl<strong>in</strong>ien geben.<br />
Neben dem <strong>DGB</strong> gibt es noch andere kle<strong>in</strong>ere Verbände und sogenannte<br />
Gewerkschaften. Nach dem Grundgesetz Artikel 9 hat jedeR das Recht, sich <strong>in</strong><br />
Verbänden zusammen zu schließen und die Interessen se<strong>in</strong>er Gruppe zu vertreten.<br />
Daher leitet sich auch das Recht ab, dass sich ArbeitnehmerInnen zusammen tun<br />
können und sich durch ihren Verband vertreten lassen dürfen.<br />
Im Gegensatz zu anderen Gewerkschaften – z.B. christliche Gewerkschaften -<br />
verhalten sich die <strong>DGB</strong>-Gewerkschaften religiös neutral (d. h. auch dass die Religion<br />
des e<strong>in</strong>zelnen Mitgliedes egal ist) und parteipolitisch unabhängig (d.h. dass ke<strong>in</strong>e<br />
Anb<strong>in</strong>dung an e<strong>in</strong>e Partei erfolgt).<br />
E<strong>in</strong> Ziel ist es weiterh<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb nur e<strong>in</strong>e Gewerkschaft die<br />
ArbeitnehmerInnen vertritt (soweit ke<strong>in</strong>e Trennung wie Angestellte und BeamtInnen).<br />
Es soll <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Betriebes ke<strong>in</strong>e Konkurrenz unter den<br />
Mitgliedsgewerkschaften des <strong>DGB</strong> entstehen. Deshalb vertritt e<strong>in</strong>e Gewerkschaft<br />
auch alle ArbeitnehmerInnen <strong>in</strong> allen Berufen und Berufszweigen <strong>in</strong>nerhalb<br />
desselben Betriebes. Im Vordergrund stehen die ArbeitnehmerInnen, die gegenüber<br />
den ArbeitgeberInnen vertreten werden sollen.<br />
Jedoch entstanden <strong>in</strong> den letzten 100 Jahren weitere Verbände, die sich für<br />
ArbeitnehmerInnen e<strong>in</strong>setzen. Daher gibt es Betriebe, <strong>in</strong> denen <strong>DGB</strong>-<br />
Mitgliedsgewerkschaften mit kle<strong>in</strong>eren Verbänden <strong>in</strong> Konkurrenz stehen. Der<br />
Unterschied zwischen e<strong>in</strong>er <strong>DGB</strong>-Gewerkschaft und anderen<br />
ArbeitnehmerInnenverbänden ist im folgenden ausgeführt:<br />
27
<strong>DGB</strong>-Mitgliedsgewerkschaft Andere ArbeitnehmerInnenverbände, die<br />
sich auch als Gewerkschaften<br />
bezeichnen<br />
Mitgliedsbeitrag zwischen 1-1,25 % Mitgliedsbeitrag i.d.R. weniger als 1 %<br />
qualifiziertes hauptamtliches bundesweit nur wenig Fachpersonal, i.d.R.<br />
Fachpersonal<br />
flächendeckendes Netz von<br />
Geschäftsstellen (<strong>in</strong> jeder größeren<br />
Stadt), <strong>in</strong> der Auskunft und<br />
persönliche Gespräche angeboten<br />
werden<br />
aufgrund der hohen<br />
Mitgliederzahlen e<strong>in</strong><br />
ernstgenommener und akzeptierter<br />
Tarifpartner, mit e<strong>in</strong>er starken<br />
Tarifpolitik<br />
großes Bildungsangebot für<br />
Mitglieder<br />
stellt Streikpersonal zur Verfügung,<br />
welches Streiks plant und<br />
organisiert (wichtig, um Ängste bei<br />
streikenden ArbeitnehmerInnen<br />
abzubauen, rechtliche Fragen zu<br />
klären und<br />
E<strong>in</strong>schüchterungsmaßnahmen von<br />
Arbeitgeberseite zu unterb<strong>in</strong>den)<br />
aufgrund der Mitgliederstärke e<strong>in</strong>e<br />
ernstgenommene politische<br />
Opposition<br />
Solidarpr<strong>in</strong>zip des <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>er<br />
Mitgliedsgewerkschaften<br />
Vertritt die Interessen der abhängig<br />
Beschäftigten als politische<br />
Vertretung<br />
pro Bundesland nur 1-2 Personen<br />
i.d.R. nur e<strong>in</strong>e zentrale Geschäftsstelle, <strong>in</strong><br />
der man telefonisch Auskunft bekommt<br />
ger<strong>in</strong>ge Mitgliederzahlen schwächen die<br />
Tarifpolitik und verr<strong>in</strong>gern die tariflichen<br />
Erfolge für die Mitglieder<br />
durch ger<strong>in</strong>ge f<strong>in</strong>anzielle Mittel nur<br />
begrenztes Angebot<br />
kann i.d.R. ke<strong>in</strong>e größeren Streiks<br />
durchführen, da kaum hauptamtliches<br />
Personal<br />
Da Streiks nur von den Gewerkschaften<br />
ausgerufen werden können, m<strong>in</strong>dert das<br />
die Kampfkraft, s<strong>in</strong>d weniger streikfreudig<br />
nur ger<strong>in</strong>ge Lobby, um sich für Mitglieder<br />
e<strong>in</strong>zusetzen<br />
Gewerkschaften des Deutschen<br />
Beamtenbundes arbeiten weniger nach<br />
Solidarpr<strong>in</strong>zip, sondern s<strong>in</strong>d<br />
Ständeorganisationen<br />
Von Arbeitgebern künstlich groß gemacht<br />
-> “wirtschaftsfriedlicher”<br />
28
Anlage 14 Gewerkschaftsjugend<br />
Ziel:<br />
Die TN s<strong>in</strong>d motiviert und aktiviert, um sich <strong>in</strong> der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> und den<br />
Mitgliedsgewerkschaftsjugenden e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Inhalt:<br />
Anknüpfung und Rückbezug zum Puzzle:<br />
Mit Verweis auf das Puzzle (Was machen Gewerkschaften und wofür setzten sie sich<br />
e<strong>in</strong>) können e<strong>in</strong>ige Punkte zum Anknüpfen genommen werden, um die zentralen<br />
Forderungen der Gewerkschaftsjugend e<strong>in</strong>zuleiten.<br />
zentrale Forderungen der Gewerkschaftsjugend:<br />
Bestimmte zentrale Forderungen sowohl der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> als auch der<br />
Mitgliedsgewerkschaftsjugenden sollen kennen gelernt werden (siehe dazu den extra<br />
Punkt dieser Anlage – zentrale Forderungen der Gewerkschaftsjugend). Zusätzlich<br />
dazu werden die Forderungen von den TN argumentativ unterlegt und begründet.<br />
Aktionen und Erfolge der Gewerkschaftsjugend:<br />
Um Mitbestimmungs-, Mitmach- und E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten für die TN zu<br />
verdeutlichen, werden die zentralen Forderungen und ihre argumentative<br />
Unterlegung noch mit vergangenen Erfolgen der Gewerkschaftsjugend, sowie<br />
Möglichkeiten zum Mitmachen verknüpft.<br />
Endeffektiv soll rauskommen, dass die Gewerkschaftsjugendlichen für die TN gute<br />
Forderungen haben und auch die Mittel, Möglichkeiten und den Spaß, dass die TN<br />
diese mit der Gewerkschaftsjugend umsetzen können.<br />
Methode:<br />
Im Raum werden Comics, Cartoons und Bilder verteilt, die jeweils thematisch mit<br />
e<strong>in</strong>er zentralen Forderung der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> verknüpft s<strong>in</strong>d (die Forderung steht dabei<br />
direkt unter dem Comic/Bild/Cartoon). Sucht dabei von den vorhanden Forderungen<br />
+ Comic/Cartoon/Bild fünf oder sechs aus, von denen ihr denkt, dass sie <strong>in</strong> der<br />
Klasse auf Anklang treffen (nach eurem bisherigen Erfahrungsstand über die<br />
TeilnehmerInnen der Klasse).<br />
Die TN sollen im Raum herumlaufen und sich die Sachen ansehen (dabei auch<br />
darauf achten, dass genügend Zeit für alle besteht). Danach sollen sich die TN <strong>in</strong> die<br />
Ecke positionieren (h<strong>in</strong>bewegen), deren Forderung sie am besten/<br />
angebrachtesten/wichtigsten f<strong>in</strong>den.<br />
Wenn die TN <strong>in</strong> den Ecken stehen, exemplarische Begründungen abfragen, warum<br />
sie gerade diese Forderung gewählt haben und warum diese Forderung so wichtig<br />
ist. Nicht alle Leute aus e<strong>in</strong>er Ecke fragen, aber die wichtigsten Eckpunkte nennen<br />
lassen (oder ggf. selbst ergänzen).<br />
An dieser Stelle nennen die Teamenden für die Ecken noch vergangene Erfolge,<br />
Mitmachmöglichkeiten, Aktionen und Projekte der Gewerkschaftsjugend, <strong>in</strong> denen<br />
sich die Forderungen verwirklichen lassen. Dabei möglichst regionale, erreichbare<br />
29
Sachen ansprechen und vermitteln, dass sich jeder der TN beteiligen kann und dass<br />
die Forderungen nur mit engagierter Beteiligung erreicht werden können (z. B.<br />
Tarifause<strong>in</strong>andersetzungen)<br />
Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ecke niemand steht, diese nicht weiter mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Zentrale Forderungen der Gewerkschaftsjugend<br />
zentrale Forderungen: bisherige Erfolge, momentane Projekte, Aktionen und<br />
Mitmachmöglichkeiten:<br />
Verbesserung der Qualität der<br />
Ausbildung:<br />
ke<strong>in</strong>e Schmalspurausbildung und<br />
gute Qualität <strong>in</strong> der Berufsschule<br />
(pädagogisch und materiell)<br />
Volle Anrechnung von<br />
Berufsschulzeiten auf die<br />
Arbeitszeiten<br />
Erhöhung der<br />
Ausbildungsvergütungen, so dass<br />
Eigenf<strong>in</strong>anzierung des<br />
Lebensunterhalts möglich ist<br />
zentrale Forderung bei ”Her mit dem schönen Leben”<br />
<strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz (1976) verh<strong>in</strong>dert<br />
Wochenendarbeit, Nachtarbeit und regelt Arbeitszeiten<br />
für <strong>Jugend</strong>liche<br />
Kampagnen ”Ausbildung checken und verbessern” (IGM,<br />
ver.di, BCE) – mit Azubis und JAVs werden<br />
Ausbildungs<strong>in</strong>halte überprüft<br />
Versuch, das mit der Novellierung des BBIG umzusetzen<br />
ansonsten <strong>in</strong> Tarifverträgen und Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />
erkämpft<br />
50 € plus (IGM-Tarifkampf 2002)<br />
Azubis s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Tarifverträgen mit <strong>in</strong>begriffen, so dass<br />
sie prozentuale Erhöhung bekommen<br />
deshalb sollten Azubis auch mitstreiken<br />
Übernahme nach der Ausbildung Forderungen <strong>in</strong> den Tarifverhandlungen<br />
<strong>in</strong> den Tarifverträgen geregelt oder <strong>in</strong><br />
Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />
Bekämpfung von Rassismus und<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
Interessenvertretung für<br />
außerbetriebliche Auszubildende<br />
Interessenvertretung für betriebliche<br />
Auszubildende<br />
”Wer nicht ausbildet muss zahlen.”,<br />
Schaffung von ausreichend<br />
betrieblichen Ausbildungsplätze oder<br />
solidarische Umlagef<strong>in</strong>anzierung<br />
Courage-Projekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundesländern<br />
Rundbrief antirassistischer Gewerkschafter (RAG)<br />
verschiedene andere Antira-Projekte, Novellierung<br />
BetrVG – offener Rassismus als Kündigungsgrund, JAV<br />
muss auch auf Diskrim<strong>in</strong>ierung im Betrieb schauen und<br />
entsprechend handeln<br />
<strong>in</strong> der Berufsausbildung e<strong>in</strong> Part (seit neuestem)<br />
Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />
Novellierung des Berufsbildungsgesetzes, so dass<br />
außerbetriebliche Interessenvertretung jetzt möglich<br />
(wenn die entsprechende Rechtsverordnung kommt).<br />
BetrVG, so dass nicht nur <strong>Jugend</strong>vertreter, sondern<br />
JAV (für alle bis 25 vertretend)<br />
Hilfestellungen und Kampagnen zu den JAV-Wahlen<br />
(Broschüren, Sem<strong>in</strong>are etc.)<br />
zentrale Forderung bei HmdsL (Achtung: nicht alle<br />
Gewerkschaften haben mitgemacht)<br />
Gegen Gewalt und Krieg Beteiligung <strong>in</strong> Friedens<strong>in</strong>itiativen<br />
<strong>in</strong>ternationale Solidaritätsarbeit<br />
30
Anlage 15 Die JAV und Rechte der Azubis<br />
Ziel:<br />
Die TN erfahren die (außer-) betriebliche Interessensvertretung als Möglichkeit zur<br />
Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebenssituation.<br />
Überleitung von Gewerkschaften zum Rechtsteil<br />
Inhalt:<br />
"Gewerkschaften s<strong>in</strong>d der Interessensverband der abhängig Beschäftigen und<br />
versuchen, deren Lebens- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern.<br />
Die Interessensvertretung im Betrieb ist e<strong>in</strong> direktes Element, um betriebliche<br />
Verbesserungen zu erreichen, deshalb unterstützen die Gewerkschaften die<br />
betrieblichen Interessensvertretungen auch stark.<br />
Um die Möglichkeiten der Interessensvertretung für <strong>Jugend</strong>liche im Betrieb soll es<br />
jetzt gehen.."<br />
H<strong>in</strong>weis:<br />
Zwar soll der Zusammenhang zwischen betrieblicher Interessensvertretung und<br />
Gewerkschaften gut dargestellt werden, jedoch genauso wichtig ist es, beide Sachen<br />
getrennt zu betrachten.<br />
Vorbereitung zum Video-Schauen<br />
Inhalt:<br />
Im Video geht es um die <strong>Jugend</strong>- und Auszubildenden-Vertretung (JAV). Deshalb die<br />
beiden Fragen an die <strong>Jugend</strong>lichen (lam<strong>in</strong>iert anp<strong>in</strong>nen):<br />
1) “Was ist e<strong>in</strong>e <strong>Jugend</strong>- und Auszubildendenvertretung (JAV)?”<br />
2) “Welche Aufgaben hat diese JAV?”<br />
Video schauen (“Der Clip zum BetrVG”)<br />
H<strong>in</strong>weis:<br />
Im Video werden <strong>in</strong> kurzen Interviews mit <strong>Jugend</strong>lichen die JAV, ihre Ziele und<br />
Aufgaben und das BetrVG e<strong>in</strong>geführt.<br />
In e<strong>in</strong>em weiteren kurzen Abschnitt geht es um das vere<strong>in</strong>fachte Wahlverfahren und<br />
die Frauenquote <strong>in</strong> der JAV (darauf kann bei Bedarf <strong>in</strong> der Klasse noch näher<br />
e<strong>in</strong>gegangen werden).<br />
Auswertung und Vertiefung<br />
H<strong>in</strong>weise:<br />
Ganz pr<strong>in</strong>zipiell können wir es nicht leisten, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Rechtsberatung für<br />
Azubis anzubieten. Deswegen versucht, euch auf <strong>in</strong>dividuelle Fragen, die ihr nicht<br />
beantworten könnt, gar nicht erst e<strong>in</strong>zulassen. Blockt mit dem H<strong>in</strong>weis ab, dass es<br />
31
dafür regionale Profis gibt (siehe Regio-Part) und dass es euch nicht um E<strong>in</strong>zelfälle<br />
geht.<br />
Schaut genau, was für Leute ihr <strong>in</strong> der Klasse habt. Wenn e<strong>in</strong>ige Leute unter 18<br />
Jahre alt s<strong>in</strong>d, lohnt es, etwas zum <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz zu sagen. Für die<br />
Azubis über 18 Jahre gilt selbiges nicht mehr.<br />
Für die Azubis <strong>in</strong> außerbetrieblichen Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen gibt es nicht die<br />
Möglichkeit, JAVen zu wählen. Die Änderung des BBIG hat für diese Azubis die<br />
gesetzliche Grundlage geschaffen, um Interessensvertretungen zu wählen. Die dafür<br />
notwendige Rechtsverordnung muss erst noch erlassen werden und wird dann<br />
rechtzeitig nachgeliefert.<br />
Inhalt:<br />
1. Fragen zum Video beantworten:<br />
Was ist e<strong>in</strong>e JAV? (BetrVG § 60) Antwort: Interessensvertretung der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
(bis 18 Jahre) und der Azubis bis 25 Jahre. Die JAV hat die besonderen Belange<br />
dieser Gruppe wahrzunehmen. Gewählt wird die JAV von diesen <strong>Jugend</strong>lichen und<br />
Azubis (ab 5 Personen)<br />
Welche Aufgaben hat e<strong>in</strong>e JAV? (BetrVG §70) Antwort: Maßnahmen für die<br />
<strong>Jugend</strong>lichen und Azubis beim BR beantragen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Fragen der<br />
Berufsausbildung (Überleitung zum BR). Anregungen der Azubis aufnehmen und<br />
falls sie berechtigt ersche<strong>in</strong>en, zu versuchen, beim Betriebsrat (BR) durchzusetzen.<br />
geltende Gesetze, Betriebsvere<strong>in</strong>barungen, Tarifverträge etc. durchführen<br />
(Überleitung zu “Welche Rechte habt ihr <strong>in</strong> der Ausbildung?”)<br />
2) kurze E<strong>in</strong>führung Betriebsrat – JAV:<br />
"Der Betriebsrat ist das von allen ArbeitnehmerInnen gewählte Gremium zur<br />
Interessensvertretung im Betrieb. Er muss zu bestimmten Punkten vom Arbeitgeber<br />
<strong>in</strong>formiert werden, zu anderen hat er Mitbestimmungs- und Entscheidungsrechte.<br />
Die JAV selber kann gegenüber dem Arbeitgeber nichts e<strong>in</strong>klagen oder verlangen.<br />
Deshalb ist es notwendig, dass sie alle ihre Forderungen und H<strong>in</strong>weise an den<br />
Betriebsrat richtet. E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat hilft der JAV,<br />
jugendspezifische Interessen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und durchzusetzen.<br />
Auch wenn es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb e<strong>in</strong>en Betriebsrat gibt, ist es trotzdem notwendig (und<br />
vorgeschrieben), e<strong>in</strong>e JAV zu wählen, gerade damit Fragen der Berufsausbildung<br />
und jugendspezifische Fragen nicht verloren gehen."<br />
3) Welche Rechte habt ihr <strong>in</strong> der Ausbildung?:<br />
"Berufsausbildung umfasst die für die qualifizierte Tätigkeit notwendigen Fähigkeiten<br />
und Inhalte und die notwendige praktische Erfahrung das heißt konkret, dass ihr zum<br />
Lernen die Ausbildung macht und nicht um Kaffee zu kochen, Zäune zu streichen<br />
oder permanent den Hof zu fegen"<br />
32
dazu mal <strong>in</strong> den Ausbildungsrahmenplan re<strong>in</strong>schauen, da steht fe<strong>in</strong> aufgegliedert<br />
dr<strong>in</strong>, wie lange welche Tätigkeiten gemacht werden müssen, und fegen ist <strong>in</strong> dem<br />
Umfang da nicht mit dabei (ausbildungsfremde Tätigkeiten)<br />
Rechte aus dem <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz (unter 18 Jahre):<br />
Arbeitszeit: nicht mehr als acht Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich, ke<strong>in</strong>e<br />
Nachtarbeit von 20.00 bis 6.00 Uhr (außer <strong>in</strong> besonderen Fällen wie Krankenhaus,<br />
Bäcker etc.), ke<strong>in</strong>e Wochenendarbeit (allerd<strong>in</strong>gs viele Ausnahmen)<br />
Freistellung für die Berufsschule für <strong>Jugend</strong>liche für den ganzen Tag (unter 18 Jahre)<br />
Bereitstellung von Arbeitsmaterialien (BBIG §6, Abs. 3):<br />
Ausbildungsmittel müssen kostenlos vom Betrieb gestellt werden, alles, was im<br />
Betrieb und für die Zwischen- und Abschlussprüfung erforderlich ist<br />
Zeit <strong>in</strong> der Ausbildung zum Führen der Berichtshefte zur Verfügung stellen (abgeleitet<br />
aus BBIG §6, Abs. 4)<br />
Methode:<br />
Dieser ganze Inhalt soll NICHT <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Referates vermittelt werden.<br />
Die Antworten zu den Fragen zum Film sollten zunächst per Zuruf gesammelt und an<br />
der P<strong>in</strong>nwand visualisiert werden (diese P<strong>in</strong>nwand kann auch <strong>in</strong> der Klasse hängen<br />
gelassen werden).<br />
Für die anderen Inhalte ist s<strong>in</strong>nvoll, zunächst durch gezielte Fragen den<br />
Wissensstand der Klasse herauszufiltern und diese Antworten gezielt zu ergänzen.<br />
Bei dieser Form der <strong>in</strong>teraktiven Diskussion ist es möglich, den Verlauf gezielt<br />
<strong>in</strong>haltlich zu bee<strong>in</strong>flussen und trotzdem die Erfahrungen und das Wissen der Leute<br />
e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
H<strong>in</strong>weis:<br />
Gut wäre e<strong>in</strong> Handout mit genau diesen Fakten (dabei auf bisherige<br />
Veröffentlichungen des <strong>DGB</strong> oder der E<strong>in</strong>zelgewerkschaften wie Broschüren „Rechte<br />
<strong>in</strong> der Ausbildung“ zurückgreifen)<br />
33
Anlage 16 “Sensibilisierung für Solidarität”<br />
Es gibt verschiedene Spiele, um TN für das Thema Solidarität zu sensibilisieren. Wir<br />
haben nachfolgend verschiedene Spiele aufgelistet, die alle ihre Vor- und Nachteile<br />
haben. Als sichersten Weg zum Erreichen des Zieles sehen wir das Spiel<br />
“Zerreißprobe”.<br />
Dafür braucht das Telefonbuch-Spiel sehr wenig Zeit, weswegen es bei<br />
Zeitknappheit e<strong>in</strong>gesetzt werden kann. Das Verhandlungs-Spiel ist demgegenüber<br />
sehr anspruchsvoll und kann bei dementsprechenden Klassen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Zerreißprobe<br />
TN: bis 35 je nach Raumgröße<br />
<strong>Material</strong>: Tapetenrolle oder mehrere Zeitungen oder P<strong>in</strong>nwandpapier<br />
Zeit: ca. 10-15 m<strong>in</strong><br />
Ziel: Die TN wissen, dass Sie mit Solidarität Ziele erreichen können.<br />
Ablauf:<br />
Benötigt wird e<strong>in</strong> Bogen P<strong>in</strong>nwandpapier oder mehr. Dieser wird auf dem Boden zu<br />
e<strong>in</strong>er großen Fläche ausgelegt. Die TN s<strong>in</strong>d Azubis und das Plakat auf dem sie<br />
stehen s<strong>in</strong>d ihre Rechte (ihr toller Ausbildungsplan usw.) Von außen kommen die<br />
Ausbilder und nehmen den TN was weg (reißen Papier ab). Es wird weniger. Die TN<br />
sollen ausprobieren wie sie sich verhalten. Wer runter fällt hat verloren.<br />
Auswertung: Diskussionsleitfaden<br />
• "Seid ihr zufrieden mit eurem Ergebnis?<br />
• Wenn ja, warum?<br />
• Wenn ne<strong>in</strong>, warum nicht?<br />
• Warum wurden eure Rechte immer weniger/ Warum nicht?<br />
• Habt Ihr Ideen, wie Ihr Eure Rechte behalten könntet?"<br />
Wenn noch Zeit ist <strong>in</strong> der 4. Stunde, kann das Spiel noch e<strong>in</strong>mal gespielt werden.<br />
Methode "Telefonbuch zerreißen!" (Alternative zur Zerreißprobe bei Zeitknappheit)<br />
Um den TN zu verdeutlichen und aufzuzeigen, dass e<strong>in</strong>e "starke, große Gruppe"<br />
schwerer ause<strong>in</strong>ander zu kriegen ist als e<strong>in</strong>zelne Personen und kle<strong>in</strong>e Grüppchen,<br />
versucht die/der TeamerIn oder alternativ e<strong>in</strong>zelne freiwillige TN aus e<strong>in</strong>em<br />
(veralteten) Telefonbuch e<strong>in</strong>zelne Seiten, viele Seiten geme<strong>in</strong>sam und das ganze<br />
Telefonbuch auf e<strong>in</strong>mal zu zerreißen.<br />
Sichtbar wird, dass e<strong>in</strong>zelne Seiten eher zu zerstören s<strong>in</strong>d, als sehr viele Seiten oder<br />
gar das ganze Telefonbuch selbst. Nicht viel anders verhält es sich auch <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Gesellschaft. Nur <strong>in</strong> der Gruppe und als soziales Gefüge können wir unsere<br />
Interessen wahrnehmen, uns verteidigen und behaupten.<br />
34
Übung "Verhandlungsspiel" (als anspruchsvolle, zeit<strong>in</strong>tensive Alternative)<br />
E<strong>in</strong>e Übung zur Sensibilisierung zum Thema “Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schaft, Solidarität, Verhandlungsprobleme etc.”<br />
In der <strong>in</strong>ternationalen Politik ist es ebenso wie <strong>in</strong> der Gesellschaft oder <strong>in</strong> Gruppen<br />
notwendig, sich bei bestimmten Fragen zu e<strong>in</strong>igen. Dieser Verhandlungs- und<br />
E<strong>in</strong>igungsprozess ist oft mühsam und schwierig.<br />
Diese Übung gibt die Möglichkeit, Verhandlungen geme<strong>in</strong>sam zu führen, Probleme<br />
bei Verhandlungen zu erfahren, geme<strong>in</strong>same Entscheidungen herbeizuführen,<br />
Solidarität zu erfahren.<br />
Vorgehensweise:<br />
Die TN werden <strong>in</strong> Gruppen zu 3-5 Personen aufgeteilt. Jeweils drei Gruppen s<strong>in</strong>d an<br />
der Übung beteiligt, verhandeln also mite<strong>in</strong>ander. Die Übung kann ggf. gleichzeitig<br />
von zwei oder drei mal drei Untergruppen durchgeführt werden.<br />
Die Gruppen geben sich Namen (die Erfahrung zeigt, dass gerade junge TN Freude<br />
an der Namensgebung für die eigene Gruppe haben, wenn jedoch nichts Besseres<br />
e<strong>in</strong>fällt, dann eben A, B, C etc.). Gruppe A erhält drei Bleistifte, deren Spitze<br />
abgebrochen s<strong>in</strong>d, Gruppe B drei Bleistiftspitzer und Gruppe C viele kle<strong>in</strong>e<br />
ungeschriebene Blätter/Kärtchen (idealer Weise e<strong>in</strong>e mittelgroße durch drei teilbare<br />
Anzahl plus e<strong>in</strong>s mehr!).<br />
Es geht nun für jede Gruppe darum, möglichst viele Papierblättchen/Karten, mit<br />
ihrem Gruppenbuchstaben bzw. mit jeweils gezeichneten Schafen (siehe alternativen<br />
Namensvorschlag der Übung, oben), zu erwerben.<br />
Die Gruppen müssen nach folgendem Verfahren vorgehen:<br />
1. jede Gruppe muss sich <strong>in</strong>tern jeweils auf e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Vorgehen e<strong>in</strong>igen,<br />
den sie jeweils der anderen Gruppe, den anderen Gruppen unterbreitet. Die Gruppen<br />
entscheiden zunächst e<strong>in</strong>mal für sich <strong>in</strong>tern, danach nehmen sie Kontakt zu e<strong>in</strong>er<br />
oder beiden anderen Gruppe(n) auf und unterbreiten diesen ihre Vorschläge. Die<br />
Gruppen beraten darüber und teilen ihre Entscheidungen wieder mit.<br />
2. die Gruppen müssen mite<strong>in</strong>ander verhandeln.<br />
3. es ist auch möglich, dass e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Gesprächsrunde von<br />
GruppenvertreterInnen durchgeführt wird. Das jedoch nur mit jeweiliger vorheriger<br />
Gruppenabsprache (also Legitimation)<br />
4. benutzt werden dürfen nur die ausgeteilten Mittel (Stifte, Spitzer und Papiere bzw.<br />
Karten).<br />
5. es darf ke<strong>in</strong>e Gewalt (körperliche oder sonstige zerstörerische) angewandt<br />
werden.<br />
6. nur im gegenseitigen E<strong>in</strong>vernehmen (der anderen Gruppen) dürfen die<br />
ausgeteilten <strong>Material</strong>ien ggf. "verändert" werden (z.B. Papiere/Karten<br />
weggepackt, Stifte angespitzt, Spitzer zur Seite gepackt werden etc.)<br />
Nachdem die Gruppen zu e<strong>in</strong>em Ergebnis gekommen s<strong>in</strong>d oder die Zeit abgelaufen<br />
ist, wird die Zahl der erworbenen und beschrifteten Blätter gezählt.<br />
Auswertungsfragen (optional):<br />
• wie wurden <strong>in</strong> eurer Gruppe E<strong>in</strong>igungen auf Vorschläge erzielt?<br />
35
• wenn jede Untergruppe (A, B, C etc.) e<strong>in</strong>e Gruppe aus der Gesellschaft (z.B. alle<br />
Frauen, Azubis, SchülerInnen, MigrantInnen, Beh<strong>in</strong>derte, Homosexuelle,<br />
ArbeiterInnen, ArbeitgeberInnen etc.) repräsentieren würde, was symbolisieren<br />
dann Bleistift, Spitzer und Papier?<br />
• welche Elemente der Spielsituation weisen Parallelen zum Alltag (Politik <strong>in</strong><br />
Deutschland, <strong>in</strong>ternationale Politik, gesellschaftliche Interessengruppen etc.) auf?<br />
36
Anlage 17 Spielanleitung Rollenspiel “Zoff an der Basis”<br />
Ziel des Rollenspieles:<br />
Die TN erleben (gewerkschaftliche) solidarische Organisierung als Mittel<br />
demokratischer Mitbestimmung.<br />
Idee:<br />
Die TN sollen anhand e<strong>in</strong>es fiktiven, dennoch sehr greifbaren Beispiels aus der<br />
Ausbildung erleben, welche Möglichkeiten e<strong>in</strong>zelne Parteien zur Lösung des<br />
Problems haben. Uns geht es weniger um die Lösung des Problems selbst, sondern<br />
vielmehr darum, dass die <strong>Jugend</strong>lichen ihre eigene Rolle erkennen und die<br />
Wichtigkeit e<strong>in</strong>er solidarischen Organisierung (<strong>in</strong> der Gewerkschaft) erkennen.<br />
Die Machtverhältnisse spielen dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, die wir mit zeitlichen<br />
Sprachregelungen deutlich machen wollen.<br />
• Es werden acht freiwillige TN aus der Gesamtgruppe gesucht. Diese bilden vier<br />
gleich große Parteien (Azubis, JAV, Gewerkschaft, Ausbildende). Achtet darauf,<br />
dass <strong>in</strong> der Gewerkschaft starke Leute sitzen.<br />
• Jede der Parteien erhält e<strong>in</strong>e lam<strong>in</strong>ierte Karte mit der Beschreibung des<br />
Problems. Da mehrere Probleme zur Auswahl stehen, sollte es so gewählt se<strong>in</strong>,<br />
dass es am Lebensalltag der TN ansetzt.<br />
• Jede der Parteien erhält außerdem e<strong>in</strong>e lam<strong>in</strong>ierte Karte, auf der der jeweilige<br />
Gruppentyp steht (“Azubis” für die Azubis usw.),die sie während der Diskussion<br />
für alle sichtbar halten.<br />
• Jede der Parteien erhält ihre Rollenbeschreibung. Die Parteien sollen sich<br />
unabhängig von e<strong>in</strong>ander mit ihrer Rolle vertraut machen und sich gut e<strong>in</strong>arbeiten<br />
(2-5 M<strong>in</strong>uten).<br />
Des weiteren werden acht Stühle im Quadrat aufgebaut, wobei jeweils zwei Stühle<br />
e<strong>in</strong>e Seite bilden. Alle Parteien sitzen mit dem Gesicht zue<strong>in</strong>ander auf den Stühlen.<br />
Beobachtungsaufträge (für alle, die nicht mitspielen)<br />
Diese dienen eher dazu im Anschluss an das Spiel e<strong>in</strong>e Diskussion zu bekommen.<br />
Die BeobachterInnen erhalten vor Diskussionsbeg<strong>in</strong>n folgende Aufgabe:<br />
• “Welche Strategie verfolgen die e<strong>in</strong>zelnen Parteien?”<br />
Wenn die Gruppen auf ihren Stühlen sitzen, werden für alle die Regeln erklärt.<br />
Regeln:<br />
• alle dürfen und sollen mite<strong>in</strong>ander diskutieren und das Problem lösen<br />
• Die Azubis dürfen alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz sagen (Teamende geben jeweils<br />
Zeichen -> dafür auch die Sanduhr).<br />
• Die JAV darf alle 30 Sekunden drei Sätze sagen (Teamende geben jeweils<br />
Zeichen -> dafür auch die zweite Sanduhr).<br />
• Gewerkschaft und Ausbildende dürfen immer und soviel reden, wie sie wollen.<br />
Sie können auch weiter reden, wenn die Azubis bzw. die JAV reden.<br />
• Vergesst nicht zu sagen, dass alle Beteiligten aus e<strong>in</strong>em Betrieb kommen, sprich:<br />
die Azubis, die JAV, die Gewerkschafter und die Ausbildende werkeln <strong>in</strong> der<br />
selben Firma.<br />
37
Tipp für Azubis:<br />
• Wenn ihr im Vorfeld den E<strong>in</strong>druck habt, dass die TN nur langsam <strong>in</strong> das Spiel<br />
re<strong>in</strong>wachsen (könnten), dann gebt den Azubis noch den Tipp, dass sie schnell <strong>in</strong><br />
die Diskussion mit JAV und Gewerkschaft treten sollten (natürlich alles unter<br />
E<strong>in</strong>haltung der Zeit- und Sprechregeln).<br />
Durchführung<br />
• die Teamenden leiten das Spiel<br />
• die Teamenden lesen noch mal das Problem für alle vor<br />
• die Teamenden betreuen auch die Sanduhren (wahlweise auch andere Uhren)<br />
• die Teamenden beenden das Spiel, wenn sie es für richtig halten<br />
• Das Spiel beg<strong>in</strong>nt, wenn die Azubis ihren ersten Satz gesagt haben (Spielregel).<br />
Danach darf die JAV etwas zu dem Problem sagen (3 Sätze). Nun dürfen sich<br />
alle anderen am Gespräch beteiligen und das Problem diskutieren.<br />
Spielende:<br />
• entweder wurde das Problem gelöst<br />
• oder die Parteien haben sich anderweitig gee<strong>in</strong>igt<br />
• oder sich die gesamte Diskussion im Nirwana verfahren hat<br />
• Zeitlimit maximal 10 M<strong>in</strong>uten<br />
Nach Ende des Spiels werden die SpielerInnen aus ihrer Rolle entlassen (e<strong>in</strong><br />
“Dankeschön”, Applaus).<br />
Auswertung:<br />
Diskussionsziel: Die TN erkennen, dass Gewerkschaften Möglichkeiten zur<br />
demokratischen Mitbestimmung bieten.<br />
Fragen an die SpielerInnen:<br />
• “Wie geht’s euch?”<br />
Fragen an die BeobachterInnen:<br />
• “Welche Strategie verfolgten die e<strong>in</strong>zelnen Parteien?”<br />
Fragen an alle:<br />
• “Haben die Azubis und die JAV ihr Problem gelöst?”<br />
• “Wenn ja, warum?” (Die Antworten stichpunktartig auf P<strong>in</strong>nwand visualisieren)<br />
• “Wenn ne<strong>in</strong>, warum nicht? Wie hätte es besser laufen können?” (Die Antworten<br />
stichpunktartig auf P<strong>in</strong>nwand visualisieren)<br />
38
Rollenbeschreibung AZUBI<br />
Ihr seid Azubis, bei denen während der Ausbildung Probleme auftreten (siehe<br />
Problembeschreibung). Überlegt, mit welcher Strategie ihr das Problem zu eurer<br />
Zufriedenheit lösen könnt. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass eure<br />
Ausbildung durch irgendwelche S<strong>in</strong>nlos-Arbeiten, die nicht im<br />
Ausbildungsrahmenplan dr<strong>in</strong>stehen, ersetzt wird.<br />
Damit die Machtverteilung im Spiel genauso ist wie im realen Leben, darf eure<br />
Gruppe nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz zum Problem sagen. Sobald ihr euren Satz<br />
gesagt habt, müsst ihr 30 Sekunden bis zu eurem nächsten E<strong>in</strong>satz warten. Die<br />
Spielleitung gibt euch immer Bescheid, wann ihr wieder sprechen dürft.<br />
Die JAV darf übrigens alle 30 Sekunden drei Sätze sagen, während die Ausbildende<br />
und die Gewerkschaft so viel reden können wie sie wollen.<br />
Da ihr das Problem mit der schlechten Ausbildung <strong>in</strong> die Diskussion e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt, dürft<br />
ihr auch mit der Diskussion anfangen, das heißt: Ihr habt das erste Wort (e<strong>in</strong>en Satz).<br />
39
Rollenbeschreibung JAV<br />
Ihr seid die <strong>Jugend</strong>auszubildendenvertretung (JAV) des Betriebes, <strong>in</strong> welchem e<strong>in</strong>ige<br />
Azubis e<strong>in</strong> Problem haben (siehe Problembeschreibung). Eure Aufgabe ist es<br />
natürlich, euch des Problems anzunehmen. Klare Ansagen dazu macht etwa das<br />
Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG), wo <strong>in</strong> Paragraf 70, Absatz 3 dr<strong>in</strong> steht, dass die<br />
JAV Anregungen und Fragen der Azubis aufnehmen und weitergeben soll. Es kann<br />
ja schließlich nicht angehen, dass die Ausbildung von Azubis durch irgendwelche<br />
S<strong>in</strong>nlos-Arbeiten, die nicht im Ausbildungsrahmenplan stehen, ersetzt wird.<br />
Es gibt klare Pläne darüber, was man alles lernen muss, was <strong>in</strong> die Ausbildung<br />
gehört und was nicht.<br />
Überlegt, mit welcher Strategie ihr euch für die Interessen der Azubis e<strong>in</strong>setzen<br />
könnt! Ihr könnt natürlich die Aufzeichnungen zum Thema JAV, die wir heute schon<br />
erarbeitet haben, nutzen.<br />
Damit die Machtverteilung im Spiel genauso ist wie im realen Leben, darf eure<br />
Gruppe nur alle 30 Sekunden drei Sätze zum Problem sagen. Sobald ihr euren Satz<br />
gesagt habt, müsst ihr 30 Sekunden bis zu eurem nächsten E<strong>in</strong>satz warten. Die<br />
Spielleitung gibt euch immer Bescheid, wann ihr wieder sprechen dürft.<br />
Die Azubis dürfen übrigens nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz sagen, während die<br />
Ausbildende und die Gewerkschaft so viel reden können wie sie wollen.<br />
40
Rollenbeschreibung Gewerkschaft<br />
Ihr seid die Gewerkschaft und hört von den Problemen der Azubis (siehe<br />
Problembeschreibung). Selbstverständlich betrifft dies e<strong>in</strong>es der wichtigsten Themen<br />
eurer Arbeit, da <strong>Jugend</strong>liche e<strong>in</strong>e sehr gute Ausbildung ohne wenn und aber haben<br />
müssen. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass die Ausbildung von Azubis durch<br />
irgendwelche S<strong>in</strong>nlos-Arbeiten, die nicht im Ausbildungsrahmenplan stehen, ersetzt<br />
wird. Es gibt klare Pläne darüber, was man alles lernen muss, was <strong>in</strong> die Ausbildung<br />
gehört und was nicht. Schließlich schreibt auch das Gesetz vor, dass e<strong>in</strong>e<br />
Ausbildung nach dem Ausbildungsrahmenplan durchgeführt werden muss (etwa<br />
Berufsbildungsgesetz Paragraph 23, Absatz 1,2).<br />
Aufgrund der häufigen Klagen über die schlechte Ausbildung der Firma, habt ihr<br />
diese schon seit längerem im Visier.<br />
Schaut euch dieses Problem genau an, diskutiert und überlegt, mit welcher Strategie<br />
ihr euch für die Interessen der Azubis e<strong>in</strong>setzen könnt!<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der Diskussion haben die Azubis das erste Wort (e<strong>in</strong> Satz). Als zweites<br />
darf die JAV drei Sätze sagen. Danach könnt Ihr soviel reden und diskutieren, wie ihr<br />
wollt.<br />
Während des Spiels dürfen die Azubis übrigens nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz<br />
sagen, die JAV alle 30 Sekunden 3 Sätze, während die Ausbildende und ihr so viel<br />
reden könnt wie ihr wollt.<br />
41
Rollenbeschreibung Ausbildende<br />
Ihr seid verantwortlich für die Ausbildung von Azubis, also Ausbilder/Ausbilder<strong>in</strong>, die<br />
ihre <strong>Jugend</strong>lichen häufiger mal ordentlich rannehmen. Die <strong>Jugend</strong>lichen müssen<br />
neben der Ausbildung auch bei anderen Sachen helfen. Da ihr selbst nie große Lust<br />
habt, die S<strong>in</strong>nlos-Jobs zu machen, schickt ihr dafür immer eure Azubis los. Ihr habt<br />
damit ke<strong>in</strong> Problem, schließlich haben sich die <strong>Jugend</strong>lichen ja bisher auch nicht<br />
darüber aufgeregt. Und überhaupt: Lehrjahre s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Herrenjahre.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der Diskussion haben die Azubis das erste Wort (e<strong>in</strong> Satz). Als zweites<br />
darf die JAV drei Sätze sagen. Danach könnt Ihr soviel reden und diskutieren, wie ihr<br />
wollt.<br />
Während des Spiels dürfen die Azubis übrigens nur alle 30 Sekunden e<strong>in</strong>en Satz<br />
sagen, die JAV alle 30 Sekunden 3 Sätze, während ihr und die Gewerkschaft so viel<br />
reden können wie ihr wollt.<br />
42
Problem “Schlosser/Schlosser<strong>in</strong>nen”<br />
Ihr seid angehende Schlosser/Schlosser<strong>in</strong>nen und lernt diesen Beruf seit mehr als<br />
zwei Jahren. Immer wieder verdonnern euch eure Ausbilder bzw. Ausbilder<strong>in</strong>nen<br />
dazu, den gesamten Vorhof und die Werkstatt sauber zu machen. Dies dauert für<br />
gewöhnlich etwa zwei Stunden. Ihr habt <strong>in</strong>zwischen das Gefühl, dass ihr dadurch<br />
nicht mehr die Sachen lernt, die für eure gesamte Ausbildung wichtig s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e gute<br />
Ausbildung sche<strong>in</strong>t auf der Strecke zu bleiben.<br />
Problem “Bürokaufleute”<br />
Ihr seid angehende Bürokaufleute und lernt diesen Beruf seit mehr als zwei Jahren.<br />
Eure Ausbilder bzw. eure Ausbilder<strong>in</strong>nen haben nichts besseres zu tun, als euch den<br />
ganzen Tag Kaffee kochen und br<strong>in</strong>gen zu lassen. Da dies fast euer “Hauptjob” <strong>in</strong><br />
der Firma ist, habt ihr das Gefühl, dass ihr zu wenig <strong>in</strong> eurer Ausbildung lernt. E<strong>in</strong>e<br />
gute Ausbildung sche<strong>in</strong>t auf der Strecke zu bleiben.<br />
Problem “Köche/Köch<strong>in</strong>nen”<br />
Ihr seid angehende Köche bzw. Köch<strong>in</strong>nen und lernt diesen Beruf seit mehr als zwei<br />
Jahren. Eure Ausbilder haben nichts besseres zu tun, als euch immer noch den<br />
ganzen Tag Gurken und Kartoffeln schneiden zu lassen. Da dies fast euer “Hauptjob”<br />
<strong>in</strong> der Küche ist, habt ihr das Gefühl, dass ihr zu wenig <strong>in</strong> eurer Ausbildung lernt.<br />
E<strong>in</strong>e gute Ausbildung sche<strong>in</strong>t auf der Strecke zu bleiben.<br />
43
Anlage 18 Organisationen der Mitbestimmung<br />
(H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos für diesen Schritt)<br />
TN erhalten Handout, wo verschiedene regionale Mitmachorganisationen vorgestellt<br />
werden (nebst Ansprechpartner, evtl. Öffnungszeiten bzw. Erreichbarkeit).<br />
Bei der Auswahl der Organisationen & der Auslage von Infomaterial (Job für<br />
Hauptamtliche vor Ort) sollte darauf geachtet werden, dass es sich um<br />
Organisationen handelt, die sich auch tatsächlich um die Belange von <strong>Jugend</strong>lichen<br />
kümmern bzw. entsprechende Beteiligungsmöglichkeiten bieten (Benennung<br />
konkreter, aktueller Angebote!) und dass die Infomaterialien jugendgerecht<br />
aufgemacht s<strong>in</strong>d.<br />
Durchführung<br />
Aufzählen (auf Karten visualisieren) von Organisationen, <strong>in</strong> denen die TN mitmachen<br />
können (ihre eigenen Interessen vertreten können).<br />
Standards für Hand out (Kontaktadressen <strong>in</strong> der Region)<br />
• AnsprechpartnerIn muss erreichbar se<strong>in</strong><br />
• AnsprechpartnerIn muss e<strong>in</strong>en Bezug zur <strong>Jugend</strong> haben<br />
• Es müssen Mitmachorganisationen se<strong>in</strong> (nicht das Arbeitsamt)<br />
• Sie müssen konkrete Angebote machen können<br />
• E<strong>in</strong>heitliches Layout (siehe Vorlage)<br />
• Zusätzliche Infomaterialien müssen jugendgerecht se<strong>in</strong> (ansprechend,<br />
verständlich)<br />
Textvorschlag<br />
Hier erhältst du e<strong>in</strong>e Liste mit Organisationen aus de<strong>in</strong>er Region, bei denen du<br />
mitmachen kannst. Dies ist nur e<strong>in</strong>e Auswahl. Schau dich doch e<strong>in</strong>fach mal um oder<br />
frag nach, wo du dich entsprechend de<strong>in</strong>er Interessen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kannst. Vielleicht<br />
kannst du ja auch de<strong>in</strong>e Freunde dafür begeistern...?!<br />
Luci groß im H<strong>in</strong>tergrund, davor Text<br />
Du bist gefragt!<br />
oder Es geht um dich!<br />
Organisationsname AnsprechpartnerIn,<br />
Telefon<br />
Mögliche Organisationen, wo du mitmachen kannst<br />
Gewerkschaften<br />
Attac<br />
Umweltverbände<br />
AI<br />
Falken<br />
Naturfreunde<br />
Aktiv <strong>in</strong> folgenden<br />
Bereichen ... aktuelle<br />
Projekte<br />
Adresse<br />
44
Vere<strong>in</strong>e (beachte die o.g. Kriterien!)<br />
Bürger<strong>in</strong>is<br />
...<br />
Stiftungen (Bezug zur Berufsschule?)<br />
45
Anlage 19 RegioKontakte (H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos für diesen Schritt)<br />
Der BST ist fast zu Ende. Wir wollen aber auch über das Sem<strong>in</strong>ar h<strong>in</strong>aus wirken.<br />
Deswegen ist es uns wichtig, neben allgeme<strong>in</strong>en Mitmachmöglichkeiten, auch<br />
niederschwellige Gewerkschaftsangebote bekannt zu machen.<br />
Die <strong>Jugend</strong>lichen dürften nach dem Tag vieles mehr über unsere Arbeit, den<br />
Interessen von Kapital und Arbeit etc. wissen. Bisher wissen sie aber noch nicht, an<br />
wen sie sich wenden können. Hier ist e<strong>in</strong>e qualitativ gute, auf unsere Zielgruppe<br />
abgestimmte Werbung notwendig.<br />
Werbung heißt nicht, e<strong>in</strong>e Internetadresse aufzuschreiben, e<strong>in</strong> Postfach irgendwo am<br />
anderen Ende der Republik anzugeben oder e<strong>in</strong>e Telefonnummer anzugeben, die<br />
selten besetzt ist.<br />
Die Regio-Kontakte sollen wirkliche Regio-Kontakte se<strong>in</strong>. Niederschwellige Angebote<br />
für die Mitarbeit, etwa im Team der Berufsschultage, müssen gemacht werden. Der<br />
langfristige Erfolg liegt <strong>in</strong> der Hand der regionalen Verantwortlichen.<br />
Die TN erhalten e<strong>in</strong> Handout, dessen Rückseite bundesweit identisch se<strong>in</strong> soll. Die<br />
Vorderseite soll eben diese regionalen Anlaufstellen auflisten (nebst<br />
Ansprechpartner, evtl. Öffnungszeiten bzw. Erreichbarkeit).<br />
Standards für Hand out (Kontaktadressen <strong>in</strong> der Region)<br />
• AnsprechpartnerIn muss erreichbar se<strong>in</strong><br />
• AnsprechpartnerIn muss e<strong>in</strong>en Bezug zur <strong>Jugend</strong> haben<br />
• Es müssen Mitmachorganisationen se<strong>in</strong> (nicht das Arbeitsamt)<br />
• Sie müssen konkrete Angebote machen können<br />
• E<strong>in</strong>heitliches Layout (siehe Vorlage)<br />
• Zusätzliche Infomaterialien müssen jugendgerecht se<strong>in</strong> (ansprechend,<br />
verständlich)<br />
46
Anlage 20 Stimmungsbarometer<br />
Beschreibung:<br />
Auf dem Boden liegen zwei Karten. Die e<strong>in</strong>e Karte zeigt e<strong>in</strong> Plus (+), die andere<br />
Karte e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us (-). Alle Teilnehmenden stehen zwischen + und – <strong>in</strong> der Mitte. Nun<br />
folgen Fragen zum Tag. Die Teilnehmenden dürfen sich glasklar zu e<strong>in</strong>er Wertung<br />
stellen oder die Zwischenräume nutzen.<br />
Nach jeder Frage stellen sich die Teilnehmenden zurück <strong>in</strong> die Ausgangsposition<br />
(Mitte).<br />
Vorteil:<br />
Die Gruppe kann als Gruppe e<strong>in</strong> Urteil geben.<br />
Jeder e<strong>in</strong>zelne Teilnehmende kann e<strong>in</strong> Urteil geben.<br />
Durch Bewegung f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Auflockerung nach e<strong>in</strong>em langen Tag statt.<br />
Variante:<br />
Das Team fragt nach, warum sich die Teilnehmenden gerade so positionieren.<br />
Fragen für den Berufsschultag:<br />
- Wie hat euch das Team gefallen?<br />
- Wie hat euch der Tag gefallen?<br />
- Wie haben euch die Methoden gefallen?<br />
- Wie hat euch der Inhalt gefallen?<br />
- Was haltet ihr nach dem Tag von Gewerkschaften?<br />
- Möchtet ihr euch nach dem Tag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gewerkschaft oder der JAV engagieren?<br />
- Möchtet ihr euch außerhalb von Gewerkschaft e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen?<br />
47
Anlage 21 Evaluation<br />
H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formation:<br />
Der Evaluationsbogen dient e<strong>in</strong>erseits den e<strong>in</strong>zelnen Bundesländern zur<br />
Überprüfung ihrer Arbeit, andererseits der Qualitätskontrolle für den gesamten<br />
Bereich der Berufsschultage als Teil der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>-Vorfeldarbeit. Unser Anspruch<br />
muss es se<strong>in</strong>, dass zu e<strong>in</strong>er sehr guten Veranstaltung der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> nicht nur die<br />
Vorbereitung <strong>in</strong> Form von ZIM-Papieren etc. sehr gut se<strong>in</strong> muss, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />
fundierte Nachbereitung bzw. Auswertung notwendig ist.<br />
Das Übertragen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vorgefertigte Maske dauert pro Veranstaltung höchstens e<strong>in</strong>e<br />
_ Stunde.<br />
Da die Bögen so oder so gelesen werden (sonst müssten die Bögen von den<br />
Teilnehmenden nicht ausgefüllt werden), ist hier e<strong>in</strong>e anschließende Auswertung<br />
durch das betreuende Team vor Ort mit zu denken.<br />
48
Anlage 22 Auswertungen<br />
Auswertungs- bzw. Abschlussrunden s<strong>in</strong>d sehr wichtig um e<strong>in</strong>e Sem<strong>in</strong>ar gut<br />
abzuschließen. Pr<strong>in</strong>zipiell dient e<strong>in</strong>e Auswertungsrunde der Überprüfung der eigenen<br />
Arbeit. Sie br<strong>in</strong>gt Feedback für die Teamenden, ermöglicht den TN die offene Kritik<br />
am Sem<strong>in</strong>ar und produziert – wenn e<strong>in</strong>e entsprechende Methode gewählt wurde –<br />
schriftliche Ergebnisse für e<strong>in</strong>e eventuelle Weiterarbeit. Vergesst nie, selbst e<strong>in</strong><br />
Feedback zum Tag zu geben.<br />
Es gibt verschiedenste Methoden (das Stimmungsbarometer/Anlage 20 ist etwa auch<br />
e<strong>in</strong>e), wir haben hier zwei aufgeführt.<br />
1. Blitzlicht<br />
E<strong>in</strong> Blitzlicht ist e<strong>in</strong>e kurze Äußerung aller TeilnehmerInnen zu e<strong>in</strong>em klar<br />
umrissenen Thema.<br />
Vorgehensweise<br />
• Die TeilnehmerInnen sitzen im Kreis<br />
• Die Sem<strong>in</strong>arleitung benennt die Fragen<br />
• ”Sagt bitte, was euch an dem heutigen Tag gefallen hat, was nicht und was ihr für<br />
euch mitnehmen könnt.”<br />
• Dabei gibt sie e<strong>in</strong>en Stift an den/die Nebensitzer weiter.<br />
Varianten<br />
• Bei diskussionsfreudigen Gruppen kann man die E<strong>in</strong>schränkung machen, dass<br />
jedeR nur e<strong>in</strong>en Satz sagen darf.<br />
• Wahlweise kann man auch e<strong>in</strong>en Gegenstand <strong>in</strong> die Mitte legen und jedeR nimmt<br />
ihn sich nache<strong>in</strong>ander und sagt was.<br />
• Man kann auch e<strong>in</strong>en Ball nehmen und jemandem zuwerfen. Wenn dieseR fertig<br />
ist, dann kann er/sie aussuchen, wem er/sie den Ball als nächstes zuwirft.<br />
Wer nichts sagen will, gibt den Stift wortlos weiter. Auf diese Weise äußern sich der<br />
Reihe nach alle TeilnehmerInnen. Vorsicht: Oft ist es so, dass die Antworten der TN<br />
ähnlich gelagert s<strong>in</strong>d. Wenn somit der/die Erste nichts sagt, wird der Rest auch sehr<br />
wenig sagen.<br />
Wichtig ist, dass während des Blitzlichtes ke<strong>in</strong>e Diskussion stattf<strong>in</strong>det. Die<br />
Äußerungen der E<strong>in</strong>zelnen sollen auch nicht kommentiert oder kritisiert werden.<br />
Jedoch können die Teamenden kurze Verständnisfragen stellen, aber nur wenn<br />
etwas unklar war. Jede/r drückt zunächst nur se<strong>in</strong>e/ihre Me<strong>in</strong>ung und E<strong>in</strong>stellung<br />
aus.<br />
Diese Art von Feedback soll nicht weiterverarbeitet werden. Es dient lediglich den<br />
Teamenden dazu, e<strong>in</strong> Stimmungs-/Me<strong>in</strong>ungsbild zu erhalten und den Teilnehmenden<br />
dazu, e<strong>in</strong>e Möglichkeit zu haben, letzte Worte <strong>in</strong> dieser Runde zu äußern.<br />
49
2. ”Koffer - Fragezeichen - Mülleimer”<br />
Vorbereitung:<br />
Drei lam<strong>in</strong>ierte Symbole (”Koffer”, ”Fragezeichen” und ”Mülleimer”) werden auf den<br />
Boden gelegt oder an die P<strong>in</strong>nwand gehangen. Die Symbole s<strong>in</strong>d auf verschieden<br />
farbigen Blättern gemalt bzw. gedruckt.<br />
Der Koffer symbolisiert diejenigen D<strong>in</strong>ge, welche die TN aus dem Sem<strong>in</strong>ar<br />
mitgenommen haben, was sie <strong>in</strong>teressant fanden etc. Das Fragezeichen verkörpert<br />
alle D<strong>in</strong>ge, die am Tag vorkamen, aber unklar geblieben s<strong>in</strong>d, wo also<br />
Klärungsbedarf herrscht. Im Mülleimer wiederum f<strong>in</strong>den alle D<strong>in</strong>ge Platz, die man<br />
wirklich <strong>in</strong> die Tonne treten kann, was am Tag un<strong>in</strong>teressant war oder womit die TN<br />
nichts anfangen konnten.<br />
Nachdem den TN die drei Symbole erklärt wurden, werden diese selbst aktiv. JedeR<br />
TN bekommt drei verschieden farbige Karten (es macht wirklich S<strong>in</strong>n, wenn die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Kartenfarben mit den Farben der Symbole übere<strong>in</strong>stimmen, sprich wenn<br />
der Koffer auf grünem Papier gedruckt wurde, dann sollten die Metaplankarten auch<br />
grün se<strong>in</strong>).<br />
Gebt den Leuten fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten Zeit zum aufschreiben. Ihr könnt danach die<br />
Ergebnisse von allen e<strong>in</strong>zeln vortragen lassen (und natürlich zum entsprechenden<br />
Symbol legen lassen) oder unkommentiert e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>legen lassen.<br />
Ihr habt <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>en Stapel Karten danach, mit welchem ihr das Sem<strong>in</strong>ar<br />
nachbereiten könnt.<br />
50
Fragebogen zur Auswertung der Berufsschultage<br />
Bitte fülle den Fragebogen aus. Du hilfst uns damit, den Berufsschultag für dich und<br />
andere zu verbessern. Die Datenerhebung erfolgt anonym. Die Beantwortung der 22<br />
Fragen dauert ca. fünf M<strong>in</strong>uten.<br />
Vielen Dank für de<strong>in</strong>e Mühe !<br />
De<strong>in</strong>e <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />
Angaben zur Person<br />
1. Wie alt bist du ?<br />
16 Jahre 19 Jahre<br />
17 Jahre 20 Jahre<br />
18 Jahre 21 Jahre und älter<br />
2. Zu welchem Geschlecht gehörst du?<br />
männlich weiblich<br />
3. In welchem Bundesland wohnst du?<br />
4. Bist du Mitglied e<strong>in</strong>er Gewerkschaft?<br />
ja ne<strong>in</strong><br />
wenn ja, <strong>in</strong> welcher<br />
ver.di IG BAU<br />
IG-Metall IG BCE<br />
GEW GdP<br />
NGG Transnet<br />
andere<br />
5. Was für e<strong>in</strong>e Ausbildung machst du?<br />
6. Welcher Nationalität gehörst du an?<br />
51
Erwartungen<br />
7. Welche Erwartungen an den Berufsschultag hattest du? (Mehrfachnennungen s<strong>in</strong>d<br />
möglich)<br />
ke<strong>in</strong>e Erwartungen<br />
mehr über das Thema Gewerkschaften<br />
erfahren<br />
Abwechslung zum „normalen“ Unterricht<br />
Kontaktpersonen kennen zu lernen<br />
musste teilnehmen<br />
Beurteilung des Sem<strong>in</strong>ars<br />
8. Inwieweit s<strong>in</strong>d de<strong>in</strong>e Erwartungen erfüllt worden?<br />
sehr gut ausreichend<br />
gut mangelhaft<br />
befriedigend ungenügend<br />
9. Wie beurteilst du <strong>in</strong>sgesamt den Berufsschultag?<br />
Sehr gut eher schlecht<br />
gut schlecht<br />
eher gut sehr schlecht<br />
10. Wie beurteilst du die Zusammenarbeit von TeilnehmerInnen und Team?<br />
sehr kooperativ eher unkooperativ<br />
kooperativ unkooperativ<br />
eher kooperativ sehr unkooperativ<br />
11. Wie bewertest du die Arbeit des Teams?<br />
sehr gut eher schlecht<br />
gut schlecht<br />
noch gut sehr schlecht<br />
52
12. Wie wirkte die Sprache der Teamenden während dem Berufsschultag auf dich?<br />
allgeme<strong>in</strong>verständlich<br />
verständlich<br />
noch verständlich<br />
eher unverständlich<br />
unverständlich<br />
sehr unverständlich<br />
13. Wie zufrieden bist du mit dem, was du heute gelernt hast?<br />
sehr zufrieden eher unzufrieden<br />
zufrieden unzufrieden<br />
eher zufrieden sehr unzufrieden<br />
14. Wie wurden die Methoden (Gruppenarbeit, Spiele, etc.) de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach<br />
e<strong>in</strong>gesetzt?<br />
vollkommen angemessen<br />
angemessen<br />
überwiegend angemessen<br />
überwiegend unangemessen<br />
unangemessen<br />
vollkommen unangemessen<br />
a) welche Methoden haben dir besonders gut gefallen?<br />
b) welche Methoden fandest du schlecht?<br />
15. Wie wirkte der Sem<strong>in</strong>araufbau auf dich?<br />
sehr strukturiert<br />
strukturiert<br />
überwiegend strukturiert<br />
eher zusammengewürfelt<br />
zusammengewürfelt<br />
sehr zusammengewürfelt<br />
53
16. Wie wurden Medien und <strong>Material</strong> de<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>gesetzt?<br />
vollkommen angemessen<br />
angemessen<br />
überwiegend angemessen<br />
überwiegend unangemessen<br />
unangemessen<br />
vollkommen unangemessen<br />
Auswirkungen des Berufsschultages<br />
17. Inwieweit hast du während dieses Berufsschultages Denkanstöße bekommen?<br />
sehr stark eher schwach<br />
stark schwach<br />
noch stark sehr schwach<br />
18. Hast du jetzt Lust irgendwo mitzumachen?<br />
ja weiß noch nicht<br />
ne<strong>in</strong><br />
19. Würdest du bei uns e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar aus unserem <strong>Jugend</strong>bildungsangebot<br />
besuchen?<br />
ja weiß noch nicht<br />
ne<strong>in</strong><br />
20. Wenn „ne<strong>in</strong>“, warum nicht?<br />
21. Was hat dir gar nicht an Berufsschultag gefallen?<br />
21. Was hat dir am besten am Berufsschultag gefallen?<br />
22. Was möchtest du sonst noch sagen?<br />
54
Berufsschultag/<strong>Zeitplan</strong><br />
Ziel: Die Teilnehmenden besitzen die Fähigkeit und die Motivation, Mitbestimmungs- und Interessenvertretungsmöglichkeiten wahrzunehmen und zu nutzen. Die<br />
Teilnehmenden kennen gewerkschaftliche Basisarbeit als Möglichkeit jugendgemäßer Mitbestimmung und Interessenvertretung.<br />
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
1.Stunde - E<strong>in</strong>führung<br />
1 2 m<strong>in</strong> Die TN kennen die TeamerInnen Begrüßung durch TeamerInnen<br />
Die Teamenden sagen was zu ihrem<br />
gewerkschaftlichen H<strong>in</strong>tergrund.<br />
2 5 m<strong>in</strong> Die TN füllen die TN-Listen aus.<br />
Namen werden für alle sichtbar.<br />
TN-Listen<br />
Kreppband für Namen der TN<br />
H<strong>in</strong>weisen auf sauberes Ausfüllen<br />
3 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen das Projekt Projektvorstellung:<br />
Wer s<strong>in</strong>d wir?<br />
Was machen wir?<br />
Warum s<strong>in</strong>d wir hier?<br />
Warum Berufsschultag?<br />
Unser Bildungskonzept<br />
4 5 m<strong>in</strong> Die TeamerInnen kennen<br />
Namen, Berufsbild und<br />
Vorwissen über Gewerkschaften<br />
der TN.<br />
5 3 m<strong>in</strong> Den TN erhalten e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über den Ablauf des Tages.<br />
Spielerklärung<br />
Fragen aus Anlage<br />
Tagesablauf vorstellen<br />
1./2.Stunde<br />
Guten Morgen. Wer wir s<strong>in</strong>d<br />
Wer wird Millionär? Wie wollen wir leben?<br />
3.Stunde<br />
“We want bread. But roses too!” Was machen<br />
eigentlich Gewerkschaften?<br />
4.Stunde<br />
Ke<strong>in</strong>e Angst vor Paragrafen! Euer Recht ist<br />
Kurzreferat<br />
TN schreiben Namen auf<br />
Kreppband<br />
Blitzvortrag mit Live-<br />
Visualisierung<br />
TN-Listen,<br />
Kreppband, Stifte<br />
Lam<strong>in</strong>ierte Karten,<br />
P<strong>in</strong>nwand,<br />
Anlage 1<br />
Standogramm Anlage 2<br />
(Spielanleitung)<br />
Blitzvortrag mit Live-<br />
Visualisierung<br />
Lam<strong>in</strong>ierte Karten,<br />
P<strong>in</strong>nwand<br />
56
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
6 7 m<strong>in</strong> Den TN die Möglichkeit durch<br />
Festlegung von Grenzen e<strong>in</strong><br />
faires und gleichberechtigtes<br />
Mite<strong>in</strong>ander für diesen Tag zu<br />
schaffen<br />
7 5 m<strong>in</strong> Die TN kennen den<br />
Wolkenkratzer der Möglichkeiten<br />
als e<strong>in</strong> Abbild der Gesellschaft<br />
8 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen ihren IST-<br />
Zustand als Azubis und abhängig<br />
Beschäftigte<br />
9 10m<strong>in</strong> Den TN werden die Grenzen und<br />
Möglichkeiten ihrer<br />
Lebensumstände aufgezeigt.<br />
GesetzT<br />
5.Stunde<br />
Alle<strong>in</strong> machen sie Dich e<strong>in</strong> – (Mit) Bestimmung<br />
6.Stunde<br />
Und tschüß. Soll es das gewesen se<strong>in</strong>?<br />
”Umgangsregeln”<br />
Ausreden lassen<br />
Alle s<strong>in</strong>d beteiligt<br />
Ke<strong>in</strong>e ”Totschlagargumente”<br />
Pause ist Pause/ Stunde ist Stunde<br />
Immer fragen<br />
Handys aus<br />
Ergänzungen durch TN ebenfalls visualisieren<br />
”Wolkenkratzer der Möglichkeiten”<br />
Das Modell Hochhaus ausschmückend<br />
erklären!!!<br />
Abbild der Gesellschaft<br />
Es gibt Wohnungen auf allen Ebenen<br />
Ganz oben Penthouse<br />
Treppenhaus als (beruflichen und<br />
gesellschaftlichen) F<strong>in</strong>dungsweg<br />
TeamerInnen und TN bestimmen ihren eigenen<br />
Standort im Hochhaus<br />
Frage: ”Wo seht Ihr euch jetzt im Hochhaus?”<br />
Teamer punkten mit! Nicht davor oder danach.<br />
Wichtig, sich selbst nicht zu hoch punkten ;)<br />
kurze Auswertung mit e<strong>in</strong>er Fokussierung auf die<br />
Stelle, an der die meisten Punkte kleben<br />
„wie ihr seht, haben sich meisten von uns nicht<br />
besonders hoch gepunktet<br />
„Die Wohnungen, <strong>in</strong> denen wir leben s<strong>in</strong>d eher<br />
Blitzvortrag mit Live-<br />
Visualisierung<br />
(oder Learn<strong>in</strong>g Contract)<br />
Kurzreferat mit<br />
Visualisierung<br />
Lam<strong>in</strong>ierte Karten,<br />
P<strong>in</strong>nwand<br />
Anlage 3<br />
Vorbereitetes Plakat,<br />
P<strong>in</strong>nwand<br />
Anlage 4<br />
Punkten Vorbereitetes<br />
Hochhausplakat,<br />
P<strong>in</strong>nwand<br />
Klebepunkte<br />
(e<strong>in</strong>farbig)<br />
Mündliche Auswertung<br />
57
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
10 3 m<strong>in</strong> Die TN geben e<strong>in</strong>er<br />
unrealistischen und<br />
unsolidarischen<br />
Wunschvorstellung Ausdruck<br />
2.Stunde – Wer wird Millionär?<br />
11 Die TN kennen e<strong>in</strong>zelne<br />
Bereiche ihres Lebens<br />
kle<strong>in</strong>. Durch angrenzende Wohnhäuser haben wir<br />
wenig Licht und Ausblick. Uns stört der<br />
Straßenlärm etc.<br />
Mit anderen Worten: Unsere Lebensumstände<br />
werden stark begrenzt.<br />
”Wollt ihr an eurem Standpunkt bleiben?”<br />
”Wo wollt Ihr h<strong>in</strong>?”<br />
H<strong>in</strong>weis für das Team: Je näher sich die TN am<br />
Penthouse orientieren, desto besser können die<br />
Interessen herausgearbeit werden<br />
Ausdifferenzierung des IST-Standortes<br />
(=Querschnitt der Punkte aller TN im<br />
Hochhaus)<br />
e<strong>in</strong>e Wohnung als IST-Standort<br />
<strong>in</strong> Wohnung gibt es verschiedene Räume,<br />
diese verkörpern eure möglichen<br />
Lebensbereiche<br />
• TN e<strong>in</strong>igen sich darauf welche<br />
Lebensbereiche<br />
geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum gehören<br />
• TN sollen die Tageszeit auf die Räume<br />
aufteilen<br />
Skizze: Beispiel für Azubi Wohnungsgrundriss<br />
Zurufabfrage Hochhausplakat mit<br />
Punkten, P<strong>in</strong>nwand<br />
Diskussion mit<br />
Erlebnispart und<br />
Visualisierung auf<br />
Grundriss<br />
TeamerInnen kleben mit<br />
Kreppband den<br />
Grundriss auf den<br />
Fußboden<br />
Grundriss e<strong>in</strong>er<br />
Wohnung mit<br />
Tesakrepp, Stifte<br />
Anlage 5<br />
58
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
12 Die TN benennen ihre Interessen<br />
<strong>in</strong> ihren e<strong>in</strong>zelnen Lebens-<br />
Bereichen<br />
13 Die TN kennen den<br />
Reproduktions-<br />
Prozess. Sie erkennen Arbeit als<br />
notwendigen Bestandteil des<br />
Lebens an und erfahren e<strong>in</strong>en<br />
erweiterten Arbeitsbegriff<br />
14 Die TN wissen, dass e<strong>in</strong>ige<br />
Menschen nicht auf eigene Arbeit<br />
angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />
Frage:<br />
„Was ist euch <strong>in</strong> eurem Bereich wichtig?”<br />
→ Interessen abfragen<br />
Frage:<br />
„Denkt Euch mal den Raum Arbeit weg. Wie<br />
würdet ihr die restlichen Räume f<strong>in</strong>anzieren?”<br />
und<br />
„Stellt euch nun vor, der Bereich<br />
Arbeit/Ausbildung nimmt so viel Zeit <strong>in</strong> Anspruch,<br />
dass die anderen Bereiche stark e<strong>in</strong>geschränkt<br />
werden und nicht mehr von Euch erledigt werden<br />
können?!<br />
Was passiert im Bereich Haushalt & Erziehung?<br />
Frage:<br />
”Wer ist nicht auf den Raum Arbeit angewiesen?”<br />
Abfrage mit<br />
Visualisierung auf<br />
Interessenwand (rechts<br />
aufhängen)<br />
Diskussion mit<br />
Erlebnispart<br />
Wohnungsgrundriss,<br />
P<strong>in</strong>nwand, Stifte,<br />
Karten<br />
Anlage 5<br />
Wohnungsgrundriss,<br />
Anlage 6<br />
Diskussion mit Abfrage Wohnungsgrundriss,<br />
Anlage 6<br />
15 Die TN kennen die Penthouse-Grundriss wird am selben Grundriss Diskussion mit Penthousegrundriss,<br />
59
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
Lebensbereiche von Besitzenden erklärt:<br />
• das Penthouse ist größer als die Wohnung<br />
• BewohnerInnen haben luxuriösen Lebensstil<br />
(an Bildern der High-Society darstellen)<br />
• Arbeitsraum teilen, den neuen Raum<br />
Produktion<br />
& F<strong>in</strong>anzen nennen und dessen Bedeutung<br />
kurz<br />
erklären<br />
Frage:<br />
Stellt euch vor, ihr würdet <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em Penthouse<br />
wohnen. Welche Interessen hättet ihr im Raum<br />
Produktion & F<strong>in</strong>anzen?<br />
16 Die TN kennen die Interessen<br />
der Besitzenden <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Bereichen<br />
Skizze:<br />
Frage:<br />
Stellt euch vor, ihr würdet <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em Penthouse<br />
wohnen. Welche Interessen hättet ihr im Raum<br />
Erlebnispart und<br />
Visualisierung auf<br />
Grundriss<br />
TeamerInnen zeichnen<br />
neuen Grundriss vom<br />
Penthouse mit<br />
Kreppband<br />
Abfrage mit<br />
Visualisierung auf<br />
Interessenwand (l<strong>in</strong>ks)<br />
Stifte, Bilder,<br />
Anlage 7<br />
Interessenwand , Stift,<br />
Metaplankarten<br />
60
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
17 Die TN kennen den<br />
Interessengegensatz von Kapital<br />
und Arbeit<br />
Produktion & F<strong>in</strong>anzen?<br />
Interessengegensatz von Kapital<br />
(Penthousebesitzer) und Arbeit (TN)<br />
herausheben<br />
durch Interessenwand<br />
durch arbeits- bzw. produktionsspezifische<br />
Interessen (z.B. neue Masch<strong>in</strong>en, mehr Lohn<br />
etc.)<br />
Skizze:<br />
Kurzreferat mit Live-<br />
Visualisierung<br />
Wandzeitung, Stift<br />
Anlage 8<br />
61
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
18 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen Beispiele für<br />
Besitzende und ihre<br />
Unternehmen<br />
19 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen Beispiele für<br />
abhängig Beschäftigte und ihre<br />
Betriebszugehörigkeiten<br />
20 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen die<br />
Reichtumsverhältnisse <strong>in</strong><br />
Deutschland<br />
21 3 m<strong>in</strong> Die TN erkennen, dass<br />
genügend gesellschaftlicher<br />
Reichtum vorhanden ist<br />
22 3 m<strong>in</strong> Die TN kennen Solidarität als<br />
Mittel zur Durchsetzung<br />
geme<strong>in</strong>samer Interessen.<br />
E<strong>in</strong>ige Besitzende vorstellen, z.B. Adidas,<br />
Siemens, DaimlerChrysler<br />
Frage:<br />
”Was kennt ihr für Konzerne und wem gehören<br />
sie?”<br />
E<strong>in</strong>ige ArbeitnehmerInnen e<strong>in</strong>ordnen, z.B.<br />
Verkäufer<strong>in</strong>, Siemens-Techniker,<br />
DaimlerChrysler-Mechaniker etc.<br />
”Wer arbeitet <strong>in</strong> diesen Betrieben? Welche<br />
Berufsbezeichnung?<br />
Reichtumsverteilung nach Prozenten <strong>in</strong><br />
H<strong>in</strong>sicht auf gesellschaftliche Klassen<br />
ca.5% der Bevölkerung besitzen 45 % des<br />
Geldvermögens<br />
ca.45% gehören 55% des Geldvermögens<br />
ca.50% haben nichts<br />
Den TN werden anhand von Schlagzeilen die<br />
Argumente der Diskussion veranschaulicht und<br />
die Positionen beider Seiten erklärt. Dabei wird<br />
klar, dass<br />
genügend Geld für die Interessen der<br />
Arbeitnehmer vorhanden ist.<br />
Rückbezug auf Hochhaus<br />
alle wollen nach oben, drängeln und benutzen<br />
Ellenbogen<br />
e<strong>in</strong>ige fallen sogar runter<br />
”Man erreicht se<strong>in</strong> Ziel besser, wenn man es<br />
geme<strong>in</strong>sam verfolgt, anstatt......”<br />
mit Solidarität erreicht man mehr!<br />
dieses Grundpr<strong>in</strong>zip nutzen auch<br />
Gewerkschaften<br />
Inputreferat mit Live-<br />
Visualisierung<br />
Inputreferat mit Live-<br />
Visualisierung<br />
Inputreferat mit Live-<br />
Visualisierung<br />
P<strong>in</strong>nwand, lam<strong>in</strong>ierte<br />
Karten,<br />
Anlage 9<br />
P<strong>in</strong>nwand, lam<strong>in</strong>ierte<br />
Karten,<br />
Anlage 9<br />
P<strong>in</strong>nwand, Stift,<br />
Anlage 9<br />
Kurzreferat Interessenwand,<br />
Reichtumswand,<br />
lam<strong>in</strong>ierte<br />
Schlagzeilen<br />
Anlage 9<br />
Kurzreferat Vorbereitetes<br />
Hochhausplakat<br />
Anlage 9<br />
62
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
3. Stunde – Gewerkschaften und <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />
23 2 m<strong>in</strong> Die TN s<strong>in</strong>d auf das Thema<br />
Gewerkschaften e<strong>in</strong>gestimmt und<br />
erkennen die Zusammenhänge<br />
zum vorherigen Wirtschaftspart.<br />
Überleitung und E<strong>in</strong>leitung Kurzreferat Anlage 10, P<strong>in</strong>nwand<br />
mit visualisiertem<br />
Hochhaus zum<br />
Anknüpfen<br />
Anmerkung für die Teamenden: In der Vorstellungsrunde wurden Fragen zum gewerkschaftlichen Wissen und Erfahrungsstand der TN gestellt. Diese Fragen dienen<br />
auch dazu, zu entscheiden, welche und wie viele Puzzleteile an dieser Stelle verwendet werden. Beachtet bitte, dass ihr die Klasse weder über- noch unterfordert.<br />
Außerdem sollte das Puzzle auch noch auswertbar se<strong>in</strong>, also nicht zu viele Puzzleteile verwenden.<br />
24 3 m<strong>in</strong> Die TN s<strong>in</strong>d bereit und fähig, die<br />
nächste Arbeitsgruppenphase zu<br />
bewältigen.<br />
25 15<br />
m<strong>in</strong><br />
26 10<br />
m<strong>in</strong><br />
Die TN kennen die Wichtigkeit<br />
der Gewerkschaft mit ihren<br />
Zielen und Aufgaben.<br />
Die TN erkennen<br />
Geme<strong>in</strong>samkeiten und<br />
Unterschiede ihrer Erarbeitung<br />
und ergänzen ihr Wissen.<br />
27 5 m<strong>in</strong> Die TN erkennen die Struktur der<br />
Mitgliedsgewerkschaften. Sie<br />
kennen den <strong>DGB</strong> und se<strong>in</strong>e<br />
Grundpr<strong>in</strong>zipien.<br />
AG-Auftrag verständlich erläutern<br />
E<strong>in</strong>teilung der Klasse <strong>in</strong> zwei oder drei gleich<br />
große Gruppen (entsprechend Klassengröße)<br />
Kurzreferat und Klärung<br />
von Fragen<br />
AG-E<strong>in</strong>teilung<br />
Puzzle zu Gewerkschaften Puzzle anordnen <strong>in</strong> 2<br />
oder 3 getrennten AGs,<br />
Teamende betreuen<br />
nach Bedarf und<br />
beantworten ggf. Fragen<br />
kurze Vorstellung durch die AG<br />
Ergänzung durch die Teamenden von sehr<br />
relevanten Punkten<br />
Mitgliedsgewerkschaften, der <strong>DGB</strong> als<br />
Dachverband und die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong><br />
Präsentation<br />
<strong>in</strong>teraktive Diskussion<br />
Kurzreferat unter<br />
E<strong>in</strong>beziehung des<br />
Schaubildes<br />
Anlage 11, lam<strong>in</strong>ierte<br />
Karten AG-Aufträge<br />
Anlage 11, 2-3 Sätze<br />
Puzzlespiele, 2-3<br />
Sätze Fragen und<br />
Überschr., 2-3<br />
P<strong>in</strong>nwände, P<strong>in</strong>s<br />
Anlage 11, alle<br />
P<strong>in</strong>nwände der AGs<br />
Anlage 12 und 13,<br />
Schaubild „<strong>DGB</strong>“,<br />
Schaubild groß an<br />
e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nwand,<br />
28 10 Die TN s<strong>in</strong>d motiviert und Forderungen und Ziele der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Aktivierungsecken Anlage 14, Comic mit<br />
63
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
m<strong>in</strong> aktiviert, um sich <strong>in</strong> der <strong>DGB</strong>-<br />
<strong>Jugend</strong> und den<br />
Mitgliedsgewerkschaftsjugenden<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
darstellen<br />
Interessenschwerpunkte setzen: „Welche<br />
Forderung oder welches Ziel ist für dich<br />
besonders wichtig?“<br />
exemplarisch e<strong>in</strong>zelne TN nach der Begründung<br />
für diese Wahl fragen, nach Argumenten und<br />
Begründungen für die Forderung kitzeln<br />
H<strong>in</strong>weise auf Mitmachmöglichkeiten, Aktionen<br />
und Projekte, Beispiele für Erfolge<br />
entsprechend wie sich die Leute positioniert<br />
haben<br />
exemplarisch<br />
Begründungen abfragen<br />
Kurzreferat<br />
Forderungen auf<br />
Zetteln, Kreppband<br />
Anmerkung für die Teamenden: Am Ende der dritten oder am Anfang der vierten Stunde halten wir es für s<strong>in</strong>nig, e<strong>in</strong> Auflockerungsspiel zu machen. Versucht,<br />
entsprechend der Zeitsituation das an dieser Stelle e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Außerdem daran denken, <strong>in</strong> der Pause den Fernseher und Videorecorder vorzubereiten, sowie die<br />
Fragen zum Video an e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nwand zu schreiben.<br />
4. Stunde - (außer-)betriebliche Interessenvertretung<br />
29 5 m<strong>in</strong> Die TN erfahren die<br />
Interessensvertretung als<br />
Möglichkeit zur Verbesserung<br />
der Arbeits- und<br />
Lebensbed<strong>in</strong>gungen.<br />
Überleitung:<br />
Gewerkschaften s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Verband der abhängig<br />
Beschäftigen und versuchen, deren Lebens- und<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern<br />
Die Interessenvertretung im Betrieb wird deshalb<br />
von den Gewerkschaften stark unterstützt<br />
Um die Möglichkeiten der Interessenvertretung<br />
für <strong>Jugend</strong>liche im Betrieb soll es jetzt gehen.<br />
Auftrag zum Video schauen:<br />
zwei Fragen: danach beantworten: „Was ist e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Jugend</strong>- und Auszubildendenvertretung (JAV)?“<br />
und „Welche Aufgaben hat diese JAV?“<br />
Kurzreferat Anlage 15<br />
P<strong>in</strong>nwand mit den<br />
zwei vorbereiteten<br />
Fragen<br />
64
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
30 15<br />
m<strong>in</strong><br />
31 20<br />
m<strong>in</strong><br />
Die TN erkennen die<br />
Interessenvertretung als<br />
Möglichkeit, ihre Situation zu<br />
verbessern.<br />
Die TN s<strong>in</strong>d für Solidarität<br />
sensibilisiert.<br />
5.Stunde – (Mit)Bestimmung<br />
32 25<br />
m<strong>in</strong><br />
Die TN erleben<br />
gewerkschaftliche Organisation<br />
als Mittel demokratischer<br />
Mitbestimmung.<br />
Das Video führt <strong>in</strong> JAV und BetrVG e<strong>in</strong>. Video schauen<br />
(außer-) betriebliche Interessenvertretung und<br />
deren Aufgaben<br />
Rechte und Pflichten <strong>in</strong> der Ausbildung<br />
Verweis auf den Regio-Part (Schritt 37), <strong>in</strong> dem<br />
spezifische AnsprechpartnerInnen auch für<br />
betriebliche Probleme gegeben werden<br />
Erklärung des Spieles<br />
„Die TN s<strong>in</strong>d Azubis und das Plakat auf dem sie<br />
stehen s<strong>in</strong>d ihre Rechte (ihr toller<br />
Ausbildungsplan usw.) Von außen kommen die<br />
Ausbilder und nehmen den TN was weg (reißen<br />
Papier ab). Es wird weniger. Die TN sollen<br />
ausprobieren wie sie sich verhalten. Wer runter<br />
fällt hat verloren.“<br />
Auswertung<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Spiel<br />
Erklärung<br />
Besetzung der 4 Gruppen (Ausbildende, Azubi,<br />
JAV, Gewerkschaft) mit jeweils 2 Leuten<br />
Gruppenaufträge<br />
Problembeispiel<br />
Beobachteraufträge<br />
<strong>in</strong>teraktive Diskussion mit<br />
Visualisierung<br />
Zerreißprobe, Anlage<br />
Diskussion<br />
Video „Der Clip zum<br />
BetrVG“, TV und<br />
Videorecorder<br />
Anlage 15,<br />
Moderationsmaterial<br />
Anlage 16,<br />
P<strong>in</strong>nwandpapier,<br />
Rollenspiel Anlage 17,<br />
Gruppenaufträge,<br />
zwei Sanduhren,<br />
lam<strong>in</strong>ierte<br />
Berufsbezeichnungen<br />
65
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
33 10<br />
m<strong>in</strong><br />
Die TN erkennen die Bedeutung<br />
der gewerkschaftlichen<br />
Organisierung auf solidarischer<br />
Grundlage und s<strong>in</strong>d motiviert sich<br />
zu engagieren<br />
Den TN muss E<strong>in</strong>arbeitungszeit gegeben<br />
werden!<br />
Spiel<br />
(Es geht nicht um die Lösung des Falles (das<br />
können wir nicht leisten), eher um e<strong>in</strong>e Pro-<br />
Kontra-Diskussion mit motivierendem<br />
Charakter!)<br />
Diskussion<br />
Anlage<br />
Auswertung des Spiels Frage-Antwort mit<br />
Visualisierung von<br />
Stichpunkten<br />
34 2 m<strong>in</strong> Überleitung Es gibt nicht nur die Gewerkschaften, sondern<br />
noch viele andere Organisationen, <strong>in</strong> denen ihr<br />
euch beteiligen könnt.<br />
„Wer von euch ist denn irgendwo aktiv?“<br />
35 5 m<strong>in</strong> Die TN kennen Organisationen<br />
der Mitbestimmung (auch aus<br />
ihrer Region) und ihre jeweiligen<br />
Aktionen<br />
Organisationen der Mitbestimmung aufzählen<br />
und auf Aktionen h<strong>in</strong>weisen; Auf regionalen<br />
Bezug achten<br />
Erfolge der Organisationen benennen<br />
36 4 m<strong>in</strong> Überleitung Überleitung zum Regio-Kontakt-Part<br />
„Wisst ihr überhaupt, wo ihr euch wie <strong>in</strong> der<br />
Region <strong>in</strong> Gewerkschaften e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen könnt?“<br />
Abfrage, was vor Ort an Mitmachorganisationen<br />
bekannt ist & wer schon mal <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form<br />
aktiv geworden ist...<br />
Anlage 17,<br />
P<strong>in</strong>nwand, Stifte,<br />
Karten<br />
Lockere Abfrage Karten, Stifte,<br />
P<strong>in</strong>nwand<br />
Referat mit<br />
Visualisierung der<br />
Organisationen<br />
Zuruf durch TN und<br />
Teamende schreiben mit<br />
& br<strong>in</strong>gen sie an der<br />
Metaplanwand oder Tafel<br />
an<br />
Anlage 18, Karten,<br />
Stift, P<strong>in</strong>nwand,<br />
Karten, Stifte,<br />
P<strong>in</strong>nwand<br />
66
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
6.Stunde – Über das Sem<strong>in</strong>ar h<strong>in</strong>aus<br />
37 15<br />
m<strong>in</strong><br />
Die TN kennen ihre regionalen<br />
Ansprechpartner & s<strong>in</strong>d zur<br />
aktiven Mitarbeit angeregt<br />
38 2 m<strong>in</strong> Die Teamenden haben<br />
Stimmungsbild, wie es den TN<br />
am Ende des Tages geht.<br />
39 10<br />
m<strong>in</strong><br />
Die OrganisatorInnen des BST<br />
erfahren e<strong>in</strong>e qualitative<br />
E<strong>in</strong>schätzung der TN.<br />
Regionalkontakt-Part<br />
Nachfrage bezüglich der von den TN gemachten<br />
Erfahrungen<br />
TN sollen von Erfahrungen berichten, Ergänzung<br />
& Vervollständigung der Metaplanwand oder<br />
Tafel durch TeamerIn <strong>in</strong>cl. stichpunktartiger<br />
Benennung weiterer Organisationen aus dem<br />
Gew.-Spektrum<br />
Nennung von Erfolgen <strong>in</strong> der Vergangenheit &<br />
akt. Konfliktfelder (~potenzieller<br />
Beteiligungsmöglichkeiten)<br />
Auftrag für Bef<strong>in</strong>dlichkeitsskala:<br />
„Ordnet euch bitte auf dem Barometer danach<br />
an, wie es euch jetzt mit dem bisherigen Tag<br />
geht!“<br />
Anonyme Evaluation<br />
erster E<strong>in</strong>druck zählt<br />
ke<strong>in</strong>e Romane<br />
„Dieser Bogen ist für uns e<strong>in</strong>e schriftliche<br />
Auswertung des Tages um den Tag immer weiter<br />
verbessern zu können.“<br />
umgedreht e<strong>in</strong>sammeln bzw. zusammen gefaltet<br />
-> Anonymität wahren<br />
Diskussion, Inputreferat Anlage 19, Karten,<br />
Infomaterialien<br />
e<strong>in</strong>zelner Orgas,<br />
Handout<br />
Stimmungsbarometer,<br />
Anlage<br />
Selbstständige Arbeit (5<br />
M<strong>in</strong>uten)<br />
Anlage 20, Karten<br />
„gut“ und „Schlecht“,<br />
lam<strong>in</strong>ierte Fragen<br />
Anlage 21,<br />
Evaluationsbogen<br />
40 20 Die Teamenden haben e<strong>in</strong> Feedback Kreisabfrage, Anlage Anlage 22<br />
67
Nr. Zeit Ziel Inhalt Methode <strong>Material</strong> Wer?<br />
m<strong>in</strong> Feedback zu ihrer Arbeit. „Sagt bitte, was euch an dem heutigen Tag<br />
gefallen hat, was nicht und was ihr für euch<br />
mitnehmen konntet.“<br />
Liebe TeamerInnen,<br />
bitte vergesst nicht, evtl. ausgegebenes <strong>Material</strong> (Stifte etc.) wieder e<strong>in</strong>zusammeln.<br />
Außerdem sollte der Sem<strong>in</strong>arraum nach dem Ende wieder genauso aussehen wie vorher.<br />
oder ähnliche<br />
Auswertungsmethode<br />
Gegenstand<br />
68