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Situation im Wartezimmer<br />

Wie ist Ihrer Erfahrung nach die Situation für die Kinder im Wartezimmer?<br />

26 Prozent der befragten Ärzte halten die Situation im Wartezimmer für Kinder nur für eine geringe Belas-<br />

tung. Die Realität zeigt, dass ein Viertel der Kinder mit geringen bis großen Ängsten zu kämpfen hat. Dies<br />

konnten Arzthelferinnen bei Befragungen bestätigen.<br />

Lesen/Vorlesen im Wartezimmer<br />

1. Passiert es häufig oder selten, dass Eltern ihren Kindern im Wartezimmer vorlesen?<br />

Die Tatsache, dass signifikante 73 Prozent der Befragten angaben, in ihrem Wartezimmer werde viel vor-<br />

gelesen, lässt darauf schließen, dass die Kinderarztpraxis ein geeigneter Ort ist, um Kinder mit Literatur in<br />

Berührung zu bringen.<br />

Die Praxen, deren Ärzte feststellten, es werde selten vorgelesen, befinden sich in den unterschiedlichsten<br />

Stadtteilen. Somit ist das Vorleseverhalten nicht direkt am Grad der Bildungsnähe der Bevölkerung eines<br />

Stadtteils festzumachen. So gab zum Beispiel ein Arzt in Schwachhausen 11 an, dass in seinem Wartezim-<br />

mer verhältnismäßig wenig vorgelesen werde. Den Grund sehe er in der hohen Rezeption von Bilderbü-<br />

chern im familiären Bereich. Diese Kinder beschäftigen sich im Wartezimmer eher mit den angebotenen<br />

Spielsachen. Daneben gab es auch Praxen, in denen wenig vorgelesen wurde, weil die Eltern der kleinen<br />

Patienten der deutschen Schriftsprache nicht mächtig sind. Diese Eltern haben auf Grund ihrer Sprachbar-<br />

riere Hemmungen, ihren Kindern in der Öffentlichkeit vorzulesen.<br />

2. Schauen sich Kinder häufig oder selten Bücher selber an? Gibt es Favoriten?<br />

Bei dieser Frage ergab sich die gleiche Verteilung wie bei der vorherigen Frage. Dies ist nicht verwunder-<br />

lich, da Vorlesen das eigenständige Lesen beeinflusst. Das heißt, Kinder denen viel vorgelesen wird, neigen<br />

in der Regel eher dazu, selbstständig Bücher zu rezipieren. Regelmäßiger Kontakt mit Büchern kann aller-<br />

dings auch zu einer Selbstverständlichkeit werden und Kinder somit veranlassen, bei einer Wahlmöglich-<br />

keit zwischen Büchern und ihnen nicht bekanntem Spielzeug zu letzterem zu greifen. Kommen Kinder<br />

selten oder nie mit Literatur in Kontakt (durch regelmäßiges Vorlesen, etc.), so sinkt die Wahrscheinlich-<br />

keit, dass sie aus Eigeninteresse zu Büchern greifen. Nicht jeder Kinderarzt konnte eine konkrete Antwort<br />

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