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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel II Grundlagen<br />

II.9.2 Dynamische Lichtstreuung (DLS)<br />

Die Licht- und Röntgenstreumethoden<br />

nutzen die Wechselwirkung elektromagnetischer<br />

Strahlung mit der Ladungsverteilung<br />

der Materie aus, um Mikrostrukturen<br />

gelöster Teilchen zu charakterisieren,<br />

und s<strong>in</strong>d deswegen von anderen<br />

Streumethoden mit korpuskularer Strahlung<br />

(z.B. Neutronen- oder Positronenstreuung)<br />

zu unterscheiden. Der Unterschied<br />

besteht hauptsächlich <strong>in</strong> der Art<br />

der Wechselwirkung mit der Materie<br />

sowie den zugänglichen Wellenlängenbereichen<br />

und den daraus resultierenden<br />

Auflösungsvermögen von Strukturen verschiedener<br />

Größe und Zusammensetzung.<br />

Auf Grund der guten Kontrastver-<br />

Abb. 2 Darstellung der Intensitätsanteile, die bei<br />

der Wechselwirkung von Strahlung mit e<strong>in</strong>er Probe<br />

auftreten können; I p I t, I s und I a bezeichnen die<br />

primäre, transmittierte, gestreute und absorbierte<br />

Intensitäten <strong>in</strong> der Reihenfolge<br />

hältnisse eignen sich diese Methoden für die Charakterisierung von Teilchen, die<br />

hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen bestehen und sich <strong>in</strong> wässrigen Lösungen<br />

bef<strong>in</strong>den. Ladungsverteilungen reagieren auf elektrische Felder durch Ladungsverschiebungen.<br />

Die Stärke dieser Polarisation wird durch die Polarisierbarkeit α der Probe<br />

bestimmt. Diese steht <strong>in</strong> direktem Zusammenhang mit der Dielektrizitätszahl ε und dem<br />

Brechungs<strong>in</strong>dex n. Wenn die Probe e<strong>in</strong>em def<strong>in</strong>ierten elektromagnetischen Primärstrahl<br />

ausgesetzt wird, dessen Eigenschaften wie z.B. Intensität, Wellenlänge und Divergenz<br />

bekannt s<strong>in</strong>d, werden sich diese Eigenschaften beim Passieren des Strahls durch die<br />

Probe und der Wechselwirkung mit ihr mehr oder weniger ändern. Im allgeme<strong>in</strong>en<br />

passiert nur e<strong>in</strong> gewisser Teil der Primärstrahlung I p die Probe unverändert, der als<br />

transmittierte Intensität I t bezeichnet wird. E<strong>in</strong> anderer Teil I a wird von der Probe<br />

absorbiert und der Dritte I s von ihr gestreut (Abb. 2). Für Streuexperimente stellt I s den<br />

wichtigen Anteil dar und ist dabei mit e<strong>in</strong>er Richtungsänderung gekennzeichnet. Die<br />

abhängigen Variabeln hier s<strong>in</strong>d die Streu<strong>in</strong>tensität, Polarisation und Wellenlänge der<br />

Streustrahlung. Der durchschnittliche Betrag der Streu<strong>in</strong>tensität < I > ist im allgeme<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>e Funktion der Beobachtungsw<strong>in</strong>kel und anderer Faktoren wie Primär<strong>in</strong>tensität und<br />

Frequenz.<br />

Die zeitlichen Schwankungen der Streu<strong>in</strong>tensität resultieren aus Konzentrationsfluktuationen<br />

durch die Diffusion der Teilchen <strong>in</strong>folge der Brown’schen Bewegung, die<br />

ihrerseits von Teilchen-form, -größe und -wechselwirkung abhängt. Polarisationsänderungen<br />

treten auf, wenn das die Streuung verursachende Medium anisotrope Moleküle<br />

oder Teilchen enthält. Änderungen der Wellenlänge kommen auf Grund von Doppler-<br />

Effekten <strong>in</strong>folge der Bewegungsprozesse im Medium oder auch bei <strong>in</strong>elastischen Streuprozessen<br />

vor, bei denen sich e<strong>in</strong> Energieübertrag ereignet. Hier unterscheidet man<br />

zwischen statischen (SLS) und dynamischen (DLS) Lichtstreuungsexperimenten. Die<br />

SLS geht auf elastische Streuprozesse zurück und eignet sich besonders für die<br />

Ermittlung der zeitlich und räumlich gemittelten Streu<strong>in</strong>tensität, die bei Kenntnis der<br />

Lösungskonzentration <strong>in</strong> die Masse der Teilchen oder bei mizellaren Systemen <strong>in</strong> die<br />

Aggregationszahl der Cluster umgerechnet werden kann. Bei der DLS, die auch unter<br />

dem Begriff „Photokorrelationsspektroskopie“ bekannt ist, spielt die o.g. Doppler-<br />

Verschiebung e<strong>in</strong>e Rolle, und die Streuung erfolgt nicht ganz elastisch sondern<br />

quasielastisch, was ihren dritten Namen “Quasielastische Lichtstreuung“ rechtfertigt.<br />

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