Magisterarbeiten 2006/07

von links: James Seddon, Katerina Hagen (Geschäftsfüherin
des MMZ), Alexander Schaefer (Technischer
Leiter des MMZ)
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Von Andrea Pinkwart und Sabine Wöller
Mr. Seddon, Sie haben dem MMZ gerade die begehrte
Premier License von Dolby Laboratories für sein erstklassiges
Tonstudio überbracht. Wie ist Ihr erster Eindruck von
Halle und speziell vom MMZ?
Das MMZ ist äußerst beeindruckend. Es ist ein zweckorientiert
entwickelter Gebäudekomplex von riesigen Ausmaßen.
Da haben sich die Investitionen wirklich gelohnt.
Was genau sind Ihre Aufgabenfelder bei Dolby?
Meine genaue Berufsbezeichnung ist Senior Sound Consultant.
Meine Hauptaufgabe besteht darin, bezüglich Technologien,
Serviceleistungen und Produkten, die Dolby im Zusammenhang
mit Filmsound anbietet, zu beraten. Dabei komme
ich mit den Studios in Kontakt. So einen Arbeitsprozess kann
man sich folgendermaßen vorstellen: Eine Produktionsfirma
kommt zu mir, weil sie unsere Filmsoundformate in ihrem
Film verwenden möchte, um diesem den typischen Kinosound
zu verleihen. Dazu benötigen sie ein
von Dolby ausgezeichnetes Studio.
Die Überprüfung solcher Studios zählt
ebenfalls zu meinen Aufgaben.
Was muss ein Studio tun, um von
Dolby ausgezeichnet zu werden?
Ein Studio bewirbt sich bei uns mit
entsprechenden Diagrammen, Berechnungen
und technischen Details sowie
einem Raumplan des Studios. Ich
schaue alles genau durch und bewerte
es anschließend. Bei guten Ergebnissen
geht der Bewerbungsprozess weiter.
Es gibt drei verschiedene Stufen von
Auszeichnungen: Bei der untersten
Stufe können nur Trailer und Werbespots
in allen Soundformaten gemischt
werden. Bei der mittleren Stufe
kann bereits alles gemischt werden.
Und dann gibt es natürlich die höchste
Auszeichnung: Die Premier License,
welche das MMZ erhalten hat! Diese
Studios zeichnen sich durch hohe
London, Moskau… Halle?
Der 27. November 2007 ist kein gewöhnlicher Tag für das
MMZ. Dass jemand in einem Tonstudio konzentriert die
Ohren spitzt, ist nichts Ungewöhnliches. Dass es an diesem
Tag ein Mann aus London tut, schon. Und dass er sogar eine
seltene Auszeichnung dabei haben soll, von der alle behaup-
ten, sie sei bislang nur an London und Moskau vergeben worden,
machte auch die Reporter des MukJournals neugierig…
3 Kilogramm geballter Ruhm:
Die Dolby Auszeichnung
technische Leistung aus und gehen dabei immer einen Schritt
weiter als unbedingt nötig, um das bestmögliche Ergebnis zu
erreichen.
Ein Regisseur, der sich für solch ein Studio entscheidet, erfährt,
wie wunderbar es ist, unter optimalen Bedingungen
das Potential eines Soundtracks vollständig ausschöpfen zu
können.
Was bedeutet es für ein Studio, von Dolby und darüber
hinaus mit der Premier License ausgezeichnet zu werden?
Die Premier License markiert den Standard an technischer
Qualität. Da es nur wenigen Studios weltweit gelingt, Dolby
Premier Studio zu werden, bilden diese einen ziemlich exklusiven
Club.
Eine Produktionsfirma wendet sich mit dem Anliegen an uns,
ein Studio zu finden, wo ein Filmsoundtrack abgemischt werden
kann. Wir geben ihnen daraufhin eine Liste mit allen
potenziellen Studios, auf welcher die
Dolby Premier Studios jedoch besonders
hervorgehoben sind. Diese Produktionsfirma
kann schließlich sagen:
„Wow, um eine wirklich gute Umgebung
zum Abmischen des Filmsounds
zu haben, sind diese Studios einfach
am besten geeignet.“
Und nach Moskau und London ist
es nun Halle…
Wir haben drei Studios in Moskau, bestehend
aus zwei großen Komplexen:
Mosfilm mit zwei Räumen und Mental
Cinema mit einem Raum. Direkt in
London haben wir noch kein Dolby
Premier Studio. Die Sigma Studios befinden
sich in Glasgow (Schottland).
Was, denken Sie, sind die Aussichten
für Halle als Medienstandort?
Die Anbindung zu Berlin ist wirklich
sehr gut. Mit dem Zug braucht man
nur eine Stunde…