DER BIEBRICHER - Gerich
DER BIEBRICHER - Gerich
DER BIEBRICHER - Gerich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Neue Drehbrücke am Mainzer Winterhafen stammt aus<br />
Biebrich<br />
Ein weiterer Großauftrag für die<br />
Biebricher Stahl- und Metallbaufi<br />
rma Huhle ist abgeschlossen.<br />
Nach fünfmonatiger Bauzeit<br />
in den Huhle-Werk-<br />
stätten an der Hagenauer<br />
Straße wurde<br />
Ende Oktober mit<br />
einem Großkran eine<br />
neue Drehbrücke am<br />
Mainzer Winterhafen<br />
installiert.<br />
Die ursprüngliche Drehbrücke<br />
am Mainzer Winterhafen wurde<br />
1877 eröffnet und zählte damit<br />
zu den ältesten noch erhaltenen<br />
Drehbrücken in Deutschland.<br />
Jedoch war der Drehmechanismus<br />
schon lange Zeit funktionsuntüchtig<br />
und auch die Brücke<br />
selbst aus statischen Gründen<br />
nicht mehr zu sanieren. So<br />
wurde die Brücke im März von<br />
Huhle-Mitarbeitern demontiert,<br />
zerlegt und verschrottet.<br />
Herausforderung<br />
bei Bau und<br />
Transport<br />
Die neue Brücke lehnt sich in<br />
der Form an die alte Brücke an.<br />
Jedoch wird der Drehmechanismus<br />
nun nicht mehr mechanisch<br />
sondern hydraulisch<br />
gesteuert.<br />
Das neue Brückenelement<br />
mit einer Länge<br />
von 39 Metern und<br />
einer Breite von 4,8 Metern<br />
wurde in einem Stück<br />
in Biebrich gefertigt und hat ein<br />
Transportgewicht von 50 Tonnen.<br />
„Da seit 1979 in Deutschland<br />
keine Drehbrücke mehr<br />
gefertigt und montiert wurde,<br />
ist es uns eine besondere Freude,<br />
der Stadt Mainz ihr neues<br />
Bauwerk übergeben zu können“,<br />
erklärt Projektleiter Oliver<br />
Huhle. Stolz weißt er darauf hin,<br />
dass bis auf die hy-draulischen<br />
Elemente alle Einzelteile in den<br />
Huhle-Werkstätten gefertigt<br />
worden sind. Um die zunächst<br />
drei Teile, die jeweils zehn Ton-<br />
Am Ziel: Nur wenige Meter trennen die neue Drehbrücke am<br />
Mainzer Winterhafen noch von dem Brückenpfeiler, auf dem<br />
sich der Drehmechanismus befi ndet.<br />
Die Brücke im herbstlichen Nebel auf dem Rhein, unterwegs nach Mainz.<br />
HUHLE<br />
nen gewogen haben, zusammenfügen<br />
zu können, wurde<br />
auf dem Firmengelände eigens<br />
ein Großzelt errichtet. Besonderen<br />
Dank spricht Huhle seinen<br />
Mitarbeitern aus, die „mit<br />
höchstem persönlichen Einsatz,<br />
unbedingtem Willen und au-<br />
ßerordentlichem Engagement“<br />
maßgeblich zu einem erfolgreichen<br />
Abschluss des sechsmonatigen<br />
Projekts mit beigetragen<br />
hätten.<br />
Da das neue Brückenelement<br />
nur in einem Stück transportiert<br />
werden konnte, waren umfangreiche<br />
logistische Planungen im<br />
Vorfeld der Auslieferung nach<br />
Mainz erforderlich. In der Nacht<br />
vom 26. auf den 27. Oktober<br />
wurde mit dem Transport nach<br />
Mainz begonnen. Da jedoch<br />
weder die Schiersteiner Brücke<br />
noch die Theodor-Heuss-Brücke<br />
für solch einen gewichtigen<br />
Transport ausgelegt sind, erfolgte<br />
der Straßentransport nur bis<br />
zum Schiersteiner Hafen. Dort<br />
wurde die Brücke mittels eines<br />
500-Tonnen-Autokrans auf einen<br />
Schwerlastponton umgeladen<br />
und anschließend über den<br />
Rhein nach Mainz transportiert,<br />
wo am 29. Oktober der Aufbau<br />
stattfand. Etwas problematisch<br />
Das Projektleitungs-Team kann zu recht stolz auf die gemeinsame<br />
Arbeit sein (v.l.): Oliver Huhle, David Bialy, Dirk Hentschel<br />
und Siegfried Huhle.<br />
erwies sich dabei der momentan<br />
extreme Niedrigwasserstand des<br />
Rheins, doch auch diese Hürde<br />
wurde von den Huhle-Experten<br />
genommen.<br />
Noch vor Weihnachten soll die<br />
neue Drehbrücke voll funktionsfähig<br />
sowie für Fußgänger und<br />
Radfahrer wieder als Verbindung<br />
zur Winterhafenmole passierbar<br />
sein. Nach mehreren Jahrzehnten<br />
wird es dann auch wieder<br />
möglich sein, den Hafen für Segelschiffe<br />
und andere höhere<br />
Boote zu öffnen. Die Erneuerung<br />
der Drehbrücke hat nach<br />
Angaben der Stadt Mainz rund<br />
1,1 Millionen Euro gekostet.<br />
(fhg)<br />
<strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / NOVEMBER 2009 9<br />
HUHLE<br />
FRANK HENNIG