Natürliche Heilmittel, ihre Potentiale, ihr Einsatz ... - Gesundheit Online
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Die Heilbäder und Kurorte erfüllen mit <strong><strong>ihr</strong>e</strong>n spezifischen Strukturen vor allem zwei Aufgaben in der<br />
Gesellschaft: Zum einen sind sie Orte der Krankenbehandlung mit bestimmten Mitteln und Methoden,<br />
zum anderen sind sie <strong>Gesundheit</strong>s-, Erholungs- und Sportzentren in Bereichen von Freizeit und Urlaub,<br />
auch weitgehend außerhalb des Aufgabenspektrums der Krankenbehandlung und damit auch<br />
außerhalb der Leistungspflicht von Sozialleistungsträgern.<br />
Die Kur als Begriff umschreibt den besonderen therapeutischen Prozess einer Heilbehandlung mit<br />
besonderen Mitteln, Methoden und Aufgaben in Heilbädern und Kurorten mit charakteristischen<br />
Strukturmerkmalen.<br />
In Folge dieser Entwicklungsfaktoren hat sich in Zusammenarbeit mit den Kranken- und Rentenkassen,<br />
die auch in die Strukturverantwortung für die Kur eingebunden sind, aus der ”klassischen Kur”<br />
ein differenziertes gegliedertes Kursystem entwickelt, in dem die verschiedenen Träger der gesetzlichen<br />
Sozialversicherung vielfach Kurformen für <strong><strong>ihr</strong>e</strong> jeweils spezifischen Aufgabenstellungen ausgeprägt<br />
haben.<br />
Mecklenburg-Vorpommern verfügt über 66 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit etwa<br />
10.900 Betten. Damit hat unser Land die höchste Bettenzahl aller Bundesländer je Einwohner. Nach<br />
1990 gab es einen enormen Aufschwung bei der stationären Rehabilitation. Im Jahre 1991 wurden in<br />
Mecklenburg-Vorpommern fünf Rehakliniken für Erwachsene (Heiligendamm, Graal-Müritz, Bad<br />
Doberan, Bad Sülze, Schwaan-Waldeck) und 12 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für Kinder<br />
verzeichnet. Diese Einrichtungen sind umfassend modernisiert und erweitert worden. Außerdem<br />
kam es zu einer Vielzahl von Neugründungen.<br />
Die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für Erwachsene, Kinder und Mutterkind befinden sich<br />
überwiegend in privater Trägerschaft, während die Suchteinrichtungen und die Einrichtungen des<br />
Müttergenesungswerkes im wesentlichen von frei-gemeinnützigen Verbänden oder Vereinen betrieben<br />
werden.<br />
In die 66 Standorte der Vorsorge- und Reha-Kliniken wurden rund 1,5 Mrd. Euro privates Kapital<br />
investiert.<br />
Seit 1991 hat sich die Zahl der Betten in Vorsorge-/Reha-Einrichtungen vervierfacht, 76 Prozent der<br />
Betten in Rehabilitationseinrichtungen konzentrieren sich auf die Kreise Bad Doberan, Nordvorpommern,<br />
Nordwestmecklenburg, Ostvorpommern und Rügen. 7<br />
Bezogen auf 10.000 Einwohner hat Mecklenburg-Vorpommern die meisten Betten in Vorsorge/-<br />
Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Seit 1991 ist in den Vorsorge- und Reha-Einrichtungen ein deutlicher Anstieg der Beschäftigten zu<br />
registrieren, wobei dieser in den Beschäftigungsgruppen Ärzte, Pflegedienst und medizinischtechnischer<br />
Dienst überdurchschnittlich hoch ist.<br />
Während es im Zeitraum 1998/99 in vielen Einrichtungen zu Personalreduzierungen kam, war seit<br />
2000 wieder ein Anstieg zu registrieren. Kamen 1997 noch 415 Vollkräfte auf 1.000 Betten, waren es<br />
1998 378 und 1999 nur noch 368, im Jahr 2000 stieg die Zahl wieder auf 398 und 2001 auf 419 Vollkräfte<br />
je 1.000 Betten. 8<br />
Der Trend der Zunahme der Beschäftigten in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, der bis<br />
1996 auch in den alten Bundesländern zu verzeichnen war, ist in den neuen Bundesländern aufgrund<br />
des enormen Investitionsgeschehens in diesem Sektor wesentlich ausgeprägter.<br />
Die staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorte bieten aufgrund <strong><strong>ihr</strong>e</strong>r natürlichen Gegebenheiten -<br />
den <strong>Heilmittel</strong>n des Bodens, des Meeres und des Klimas sowie einer bevorzugten landschaftlichen<br />
Lage - vielfältige Möglichkeiten für Erholungsaufenthalte sowie für die medizinische Rehabilitation<br />
und gesundheitliche Vorsorge.<br />
Die Anerkennung als Kur- und Erholungsort unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen, die im Kurortgesetz<br />
verankert worden sind.<br />
7 siehe <strong>Gesundheit</strong>sreport 2003, a.a.O.<br />
8 Ebenda.<br />
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