Natürliche Heilmittel, ihre Potentiale, ihr Einsatz ... - Gesundheit Online
Natürliche Heilmittel, ihre Potentiale, ihr Einsatz ... - Gesundheit Online
Natürliche Heilmittel, ihre Potentiale, ihr Einsatz ... - Gesundheit Online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einleitung<br />
Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist auf dem Weg, eine bedeutende Rolle im <strong>Gesundheit</strong>s- und<br />
Wellness-Tourismus in Deutschland einzunehmen.<br />
Die Nachfrage nach <strong>Gesundheit</strong>sangeboten in Reha-Einrichtungen, Hotels und Wellness-<br />
Einrichtungen jeglicher Preiskategorien boomt - auch und gerade im Tourismusland Mecklenburg-<br />
Vorpommern.<br />
Auf dem I. Internationalen Wellnesskongress 2003 auf Usedom konnte der Bäderverband Meckle nburg-Vorpommern<br />
eine Zuwachsrate der Gästenachfrage von 20 Prozent im letzten Jahr feststellen<br />
und der Trend zur Nutzung der vor Ort vorhandenen <strong>Heilmittel</strong> auf qualitativ hohem Niveau geht weiter.<br />
Unbestritten ist die Tourismuswirtschaft ein ökonomischer und gesellschaftlicher Faktor von hohem<br />
Wert. In keiner anderen Branche finden in unserem Land so viele Menschen Arbeit wie in den Kern-<br />
und Randbereichen des Tourismus.<br />
Die folgende Studie zeigt neben aktuellen Fakten und Zahlen zu diesem Thema vor allem die historische<br />
Entwicklung des <strong>Gesundheit</strong>stourismus in Mecklenburg und Vorpommern.<br />
Die Darstellung erfolgt zwangsläufig und wie allgemein üblich anhand von Fallbeispielen. Das Prinzip<br />
der Vollständigkeit ist auf Grund des Gegenstandes, des geplanten Umfanges und der vorgegebenen<br />
Bearbeitungszeit nicht angestrebt worden bzw. war nicht erreichbar. Die Beispiele sind so gewählt<br />
worden, dass sie für Allgemeingültiges zum Thema stehen und auch für Außenstehende, bzw. Nichtfachleute,<br />
einsichtig und nachvollziehbar sind.<br />
Eine Aufstellung sämtlicher bekannter Bäderjournale von Mecklenburg und Vorpommern vom 18.<br />
Jahrhundert bis 1945 dokumentiert den Inhalt der Studie. Des Weiteren geben wir einen Überblick<br />
über Heilbäder, Erholungsorte und Luftkurorte, über <strong><strong>ihr</strong>e</strong> Titel und Organisationsformen. Bekannt ist,<br />
dass Heiligendamm 1793 unter fürstliche Verwaltung von Mecklenburg-Schwerin kam. Aber kaum<br />
jemand weiß, dass 1873 eine Aktiengesellschaft gegründet wurde, Heiligendamm bis 1885 in Privatbesitz<br />
ging und um 1900 die Ostseebad Heiligendamm GmbH entstand. Ähnliche Beispiele lassen sich<br />
auch für andere Orte finden. Die Aufstellung ist jedoch noch nicht vollständig, hier muss weiter geforscht<br />
werden.<br />
1.1. Die ersten Ostseebäder in Mecklenburg und Vorpommern<br />
Das erste deutsche Seebad wurde 1793 in Heiligendamm gegründet.<br />
Der große Erfolg in Heiligendamm führte dazu, dass an der Ostseeküste nach und nach weitere Badeorte<br />
entstanden. Schon im Jahre 1794 entstand in Sagard der erste Badeort auf der Insel Rügen. Da der<br />
Ort aber zu weit von der Küste entfernt lag, konnte er sich nicht lange gegen die schnell aufkommende<br />
Konkurrenz behaupten. Der Fürst zu Putbus gründet 1815 das Bad gleichen Namens und ebenfalls um<br />
diese Zeit entwickelte sich Sassnitz zum führenden Badeort auf der Insel Rügen. Unmittelbar darauf<br />
wurden auf der Insel Usedom zahlreiche Bäder gegründet, so 1825 Heringsdorf, 1851 Zinnowitz und<br />
1852 Ahlbeck. Weitere Gründungen an der gesamten Ostseeküste folgten, so 1857 Kühlungsborn,<br />
1880 Prerow, 1882 Binz und Göhren, 1887 Bansin und Sellin. Um 1900 zählte man an der Ostseeküste<br />
Mecklenburgs und Vorpommerns 25 Badeorte, deren Zahl weiter stieg. Zu den Spitzenreitern der<br />
Besucherstatistiken zählten Warnemünde, Ahlbeck, Heringsdorf und Binz. Besucher wurden<br />
vornehmlich aus Berlin, der Provinz Brandenburg und Sachsen registriert.<br />
Doch nicht nur an der Ostseeküste begann sich der Badeverkehr zu entwickeln, auch im Binnenland<br />
entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts bereits Kur- und Erholungsorte, so 1822 in Bad Sülze,<br />
1845 in Bad Stuer und 1855 in Feldberg.<br />
1.2. Sommerfrische und Tourismus in Waren/Müritz<br />
Der Aufschwung des Fremdenverkehrs und des Bäderwesens in Deutschland im ausgehenden 19.<br />
Jahrhundert war untrennbar mit der Entwicklung von Industrie, Handel und Verkehr verbunden. Erst<br />
um die Jahrhundertwende konnten es sich größere Teile der mittleren und höheren Angestellten leisten,<br />
in den Urlaub zu fahren.<br />
3