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Rechtswissenschaftliche Forschung und Lehre an einer
Technischen Universität – Cui bono?
Rechtsordnung aufzuzeigen, Hintergründe zu erläutern und – wo auch
immer möglich – aktuelle Rechtsfragen aus der Praxis in die Lehre
einzubeziehen. Nur so lässt sich das Interesse der Studierenden an dem Fach
„Rechtswissenschaft“ wecken, das nun nicht jedem an einer Technischen
Universität gleichsam „in die Wiege“ gelegt wurde. Und nur so lässt sich
auch den Studierenden ein lebendiges und – denken wir an die Aufgaben des
Rechtswissenschaftlers – auch zutreffendes Bild der Rechtswissenschaft
vermitteln, die eben entgegen landläufiger Meinung ganz und gar nicht
trocken ist.
V. Schluss
Bei Larenz heißt es: „Solange die Menschen nicht aufhören, nach einer
gerechten Lösung ihrer mannigfachen Interessenkonflikte und nach einer
ihnen zuträglichen Ordnung ihres Zusammenlebens zu fragen, solange wird
es Rechtswissenschaft geben, wird sie (…) dem Menschen unentbehrlich
sein.“ 34 Auch wenn dem an sich nichts hinzuzufügen ist, soll hier zum
Schluss gleichwohl noch die Frage beantwortet werden: Was ist die
rechtswissenschaftliche Forschung und Lehre an einer Technischen
Universität denn nun – wertlos oder unentbehrlich?
Auf diese – bewusst überspitzte – Fragestellung soll in einer für Juristen
typischen Weise geantwortet werden, nämlich wie folgt: „Es kommt darauf
an.“ Wenn und soweit es gelingt, die naturwissenschaftlich-technische
Forschung zu begleiten und zu flankieren, die sich aus dem technischen
Fortschritt ergebenden rechtlichen Fragen frühzeitig aufzugreifen und dabei
Lösungen anzubieten, aber auch Grenzen aufzuzeigen, bei der Vermittlung
der notwendigen Rechtskenntnisse an die Studierenden vor allem auf
Struktur- und Systemverständnis zu setzen und den Studierenden zu
vermitteln, dass es wichtig ist, eine kritische Distanz zu Rechtsnormen,
Gerichtsentscheidungen und Verwaltungshandeln zu wahren, dann ist die
rechtswissenschaftliche Forschung und Lehre an einer Technischen
Universität unentbehrlich.
34 LARENZ, (Fn. 12), S. 27.
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