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Hauszeitung der ASIG Wohngenossenschaft Nr. 108 Frühling 2012 ...

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REPORTAGE Stefan Hartmann, Text<br />

Die Schweiz ist ein Pionierland <strong>der</strong><br />

Rechtsform Genossenschaft. Kleine Alpgenossenschaften<br />

folgen ebenso wie Coop,<br />

Migros o<strong>der</strong> die <strong>ASIG</strong> <strong>der</strong> gleichen Grundidee:<br />

Menschen schliessen sich zusammen,<br />

um gemeinsam wirtschaftliche Ziele zu verfolgen:<br />

Bewirtschaftung einer Alp, Vertrieb<br />

gesun<strong>der</strong>, günstiger Lebensmittel o<strong>der</strong> Bau<br />

von günstigem Wohnraum. Auch an<strong>der</strong>e<br />

grosse Schweizer Firmen sind Genossenschaften:<br />

die Raiffeisenbank, die Mobiliar<br />

o<strong>der</strong> Mobility-Carsharing. Anfangs ging es<br />

immer um die Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht<br />

von ungefähr nennt sich auch unser Staat<br />

«Eidgenossenschaft»!<br />

Das Erfolgsmodell<br />

Eine starke Erfolgsgeschichte ist das<br />

Genossenschaftsmodell gerade im gemeinnützigen<br />

Wohnbau. Das UNO-Jahr bietet<br />

darum den rund 900 Schweizer Wohnbaugenossenschaften<br />

eine einmalige Chance,<br />

die Vorzüge dieser Genossenschaftsform<br />

und insbeson<strong>der</strong>e die Leistungen <strong>der</strong> gemeinnützigen<br />

Bauträger bekannt zu machen.<br />

Der Schweizerische Verband für<br />

Wohnungswesen (SVW), <strong>der</strong> Dachverband<br />

<strong>der</strong> gemeinnützigen Bauträger, will<br />

das Internationale Jahr <strong>der</strong> Genossenschaften<br />

<strong>2012</strong> auch zu einem Aktionsjahr <strong>der</strong><br />

Baugenossenschaften machen und in <strong>der</strong><br />

breiten Öffentlichkeit sowie bei Politik und<br />

Behörden das Bewusstsein über den Nutzen<br />

<strong>der</strong> Wohnbaugenossenschaften stärker<br />

vera1nkern. Doch was ist eine Genossenschaft<br />

überhaupt?<br />

8 nachbarn 1/<strong>2012</strong><br />

UNO-Jahr <strong>der</strong> Genossenschaften<br />

Folge 1: Hilfe zur Selbsthilfe<br />

DIE UNO HAT DAS JAHR <strong>2012</strong> ZUM INTERNATIONALEN JAHR DER GENOSSENSCHAFTEN ERKLÄRT. AUF DER GANZEN<br />

WELT FEIERN GENOSSENSCHAFTLICH ORGANISIERTE UNTERNEHMEN DIESEN ANLASS. «NACHBARN» GEHT <strong>2012</strong> IN<br />

LOSER FOLGE DEN BESONDERHEITEN DES HÖCHST ERFOLGREICHEN GESCHÄFTSMODELLS NACH.<br />

Beim Brandfall wird <strong>der</strong> Schaden auf viele<br />

verteilt<br />

Die genossenschaftliche Idee hat eine<br />

lange historische Tradition. Ein gutes Beispiel<br />

ist die Entwicklung <strong>der</strong> Gebäudeversicherung:<br />

Im Spätmittelalter war das Risiko<br />

eines Feuers allgegenwärtig und konnte<br />

die Existenzen <strong>der</strong> Familien vernichten.<br />

Aufgrund dieser Tatsache hatte <strong>der</strong> Gedanke<br />

<strong>der</strong> gegenseitigen Unterstützung in<br />

Brandfällen in Form von genossenschaftsähnlichen<br />

Vereinigungen schon früh konkrete<br />

Formen angenommen. Denn was lag<br />

näher, als den Verlust des Heimes durch<br />

Feuer auf viele zu verteilen, wo ja alle von<br />

Brandfällen betroffen werden können? So<br />

entstanden die ersten «Brandkassen»; sie<br />

sicherten Immobilien bzw. ihre Bewohner<br />

bei einem Verlust durch Feuer finanziell<br />

ab. Daraus wurde später die Gebäudeversicherung.<br />

1825 wird in Murten <strong>der</strong><br />

Vorläufer <strong>der</strong> Schweizerischen Mobiliar,<br />

die «Schweizerische Mobiliar-Assekuranzkasse»<br />

gegründet. Diese soll gegen den<br />

Verlust <strong>der</strong> beweglichen Habe schützen.<br />

Die Prämien konnten damals übrigens in<br />

Naturalien bezahlt werden, etwa in Form<br />

von Gemüse, Eiern, Schinken!<br />

Ökonomisch und sozial verantwortlich<br />

«Genossenschaften erinnern die internationale<br />

Gemeinschaft daran, dass<br />

es möglich ist, ökonomisch und sozial<br />

verantwortlich zu handeln», erinnert <strong>der</strong><br />

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Heute<br />

gibt es in über 100 Län<strong>der</strong>n unzählige<br />

Genossenschaften mit mehr als 800 Millionen<br />

Genossenschaftsmitglie<strong>der</strong>n – Sie,<br />

lieber Leser, liebe Leserin, gehören als<br />

<strong>ASIG</strong>-Genossenschafter auch dazu! Nach<br />

Schätzungen <strong>der</strong> UNO findet die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Weltbevölkerung ihre Ernährungsgrundlage<br />

in Genossenschaften. Allein in<br />

<strong>der</strong> Schweiz sind 13 000 Betriebe genossenschaftlich<br />

organisiert.<br />

Genossenschaften haben Zukunft; im Gegensatz<br />

zu den börsenkotierten Unternehmen<br />

sind sie vor dem System <strong>der</strong> unseligen<br />

Quartalsbilanzen und <strong>der</strong> Ertragsjongliererei<br />

verschont. Das Topmanagement erhält<br />

keine Boni – Gier findet bei den Genossenschaften<br />

keinen Boden. «Die Kluft zwischen<br />

den tiefsten und den höchsten Gehältern ist<br />

in den Genossenschaften so eng wie sonst<br />

nirgends», rühmte sich die Migros kürzlich<br />

in ihrem Magazin. Tatsächlich: Die Rendite<br />

ist nicht das alles dominierende Thema. Im<br />

Gegenteil: Statt die Gewinne unter den Kapitalgebern<br />

(Aktionäre) und Managern zu<br />

verteilen und die Verluste zu sozialisieren,<br />

werden sie bei den Genossenschaften reinvestiert,<br />

d.h., sie kommen uneingeschränkt<br />

<strong>der</strong> Allgemeinheit zugute.<br />

Im nächsten Heft berichten wir über die<br />

grosse Genossenschaftstagung des SVW-Regionalverbandes<br />

Zürich vom 23. März <strong>2012</strong>.<br />

HINWEIS<br />

Der 7. Juli <strong>2012</strong>, <strong>der</strong> internationalen Tag<br />

<strong>der</strong> Genossenschaften, wird an verschiedenen<br />

Orten mir Festivitäten begangen.<br />

Details folgen im Mai-Heft.

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