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Vorlesung Neuroanatomie Erstversion vom 30.07.2003 Überarbeitet ...

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sich vor dem Ausführen einer willkürlichen Bewegung zum Intentionstremor steigern kann. Beide<br />

Symptome gehen mit unwillkürlichen Bewegungen der Finger (Pillendrehen oder Geldzählen)<br />

einher.<br />

Während die Akinese beim M. Parkinson eine direkte Folge des striatalen Dopaminmangels<br />

darstellt, kommen die anderen Symptome des M. parkinson wie Rigidität und Tremor durch die<br />

resultierende Enthemmung spinaler Reflexe zustande.<br />

Für eine Therapie des Morbus Parkinson stehen mittlerweile verschiedene medikamentöse und<br />

operative Strategien zur Verfügung. Die medikamentöse Therapie besteht dabei in einer Erhöhung<br />

der striatalen Dopaminkonzentration durch die Gabe von L-DOPA. L-DOPA, eine hydrophile<br />

Vorstufe der Dopaminsynthese, kann im Gegensatz zu Dopamin das lipophil ist, die Blut-Hirn-<br />

Schranke passieren.<br />

Operativ kann durch die Zerstörung des Nucleus subthalamicus indirekt die Inhibition des<br />

Thalamus und damit des motorischen Cortex aufgehoben werden. In ähnlicher Weise wirkt auch die<br />

Implantation einer Stimulationselektrode, über die der Nucleus subthalamicus gehemmt werden<br />

kann.<br />

Chorea Huntington:<br />

Bei der huntingtonschen Chorea fallen enkephalinerge GABAerge Neurone die zum äußeren<br />

Segment des Globus pallidum projizieren aus. Dadurch kommt es zu einer Inhibition des Nucleus<br />

subthalamicus und dadurch wiederum zu einem Wegfall der Inhibition des Thalamus.<br />

Dadurch erhöht sich letztlich die Erregbarkeit des motorischen Cortex, was zur Entstehung der für<br />

dieses Krankheitsbild typischen Bewegungsstörungen führt. Dabei treten rasche unwillkürliche<br />

Zuckungen auf, welche unregelmäßig in einzelnen Muskeln auftreten und dadurch vielfältige<br />

Bewegungseffekte zur Folge haben.<br />

Die Erkrankung verläuft progredient und erfaßt zunächst nur die Extremitätenenden, später auch<br />

zunehmend proximale Extremitäten- und Körperabschnitte. Auch hier kommt es aufgrund der<br />

Einbeziehung der mimischen Muskulatur zur Grimassenbildung.<br />

Mit einem durchschnittlichen Erkrankungsalter von 35-40 Jahren bricht die Erkrankung<br />

vergleichsweise spät aus. Ihre Ursachen sind rein genetisch. Sie beruht auf einer erhöhten Anzahl

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