Deutsche Biodiversitätsforschung im Ausland - Übersichtsstudie - VBio
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<strong>Deutsche</strong> <strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />
- <strong>Übersichtsstudie</strong><br />
Liane Chamsai, Katrin Vohland, Christoph Häuser<br />
Februar 2011<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung 4<br />
1. Einleitung 5<br />
2. Methoden 6-8<br />
2.1. Definition <strong>Biodiversitätsforschung</strong> 6<br />
2.2. Internet-Recherche Akteure 6<br />
2.3. Internet-Recherche auf der Ebene der Projekte und Gremien 7<br />
2.4. Umfrage 7<br />
2.5. Literaturrecherche 8<br />
3. Ergebnisse 8-19<br />
3.1. Geographische Verteilung 9<br />
3.2. Untersuchte Lebensräume 10<br />
3.3. Forschungsfelder/Disziplinen 10<br />
3.4. Perspektive der beteiligten Wissenschaftler 12<br />
3.4.1. Potentiale von Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> 12<br />
3.4.2. Herausforderungen 13<br />
3.4.3. Verbesserungsvorschläge 13<br />
3.4.4. Blick auf die Fördereinrichtung 15<br />
3.5. Einbindung in internationale Prozesse 17<br />
3.5.1. Literaturrecherche 17<br />
3.5.2. Beteiligung an internationalen Projekten und Gremien 18<br />
4. Diskussion 19-23<br />
4.1. Methodisches 19<br />
4.2. Inhaltliches 20<br />
4.2.1. Geographische Verteilung 20<br />
4.2.2. Lebensräume, Disziplinen 22<br />
4.2.3. Internationalisierung der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong> 22<br />
5. Empfehlungen 23-25<br />
Literatur 25<br />
Graphiken 26-34<br />
2
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Karte: <strong>Deutsche</strong> <strong>Biodiversitätsforschung</strong> weltweit 26<br />
Abb. 2: Geographische Verteilung der <strong>Biodiversitätsforschung</strong> 27<br />
Abb. 3: Disziplinen nach Lebensräumen 27<br />
Abb. 4: Umfrage: Untersuchte Lebensräume 28<br />
Abb. 5: Umfrage: Schwierigkeiten bei Umsetzung von Forschungsvorhaben<br />
<strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> 29<br />
Abb. 6: Umfrage: Schwierigkeiten mit den Fördereinrichtungen 30<br />
Abb. 7: Umfrage (Auswertung Freitext):Wünsche an die Projektförderung 30<br />
Abb. 8: <strong>Deutsche</strong> Beteiligung an Publikationen internationaler Organisationen 31<br />
Abb. 9: Thematische Ausrichtung deutscher Autoren 31<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Top 30 der Einrichtungen nach Anzahl der Länder 32<br />
Tab. 2: Anzahl von Einrichtungen/Institutionen mit Beteiligung an<br />
<strong>Ausland</strong>sforschung nach geographischen Regionen 10<br />
Tab. 3: Disziplinen nach Antworthäufigkeit 11<br />
Tab. 4: Länder in denen deutsche Einrichtungen forschen 34<br />
Anhänge<br />
Anhang I: Fragebogen<br />
Anhang II: <strong>Deutsche</strong> Forschende <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />
Anhang III: Projekte mit EU-Finanzierung<br />
Anhang IV: Projekte in außer-europäischen Zielländern<br />
Anhang V: DIVERSITAS und CoreProjekte<br />
Anhang VI: Liste der Publikationen für die Literaturrecherche<br />
Anhang VII: Liste deutscher Einrichtungen/Institutionen mit Beteiligung an<br />
<strong>Ausland</strong>sforschung<br />
Anhang VIII: Relevante wissenschaftliche und politische Einrichtungen <strong>im</strong> Kontext zur<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong><br />
Anhang IX: Personen in wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen<br />
3
Zusammenfassung<br />
Deutschland verfügt mit einer national gut ausgebildeten Forschungsinfrastruktur über große<br />
Kapazitäten, um einen Beitrag zur <strong>Biodiversitätsforschung</strong> zu leisten und damit der<br />
Mitverantwortung für eine Reduktion des Rückgangs der biologischen Vielfalt<br />
nachzukommen. In diesem Zusammenhang ist vor allem auch das internationale<br />
Engagement der deutschen Forschung wichtig. Die vorliegende Studie beschreibt die<br />
internationale Aufstellung der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Betrachtet werden<br />
Forschungsaktivitäten deutscher Forschungseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>, Publikationen<br />
deutscher Wissenschaftler und die Beteiligung an internationalen Prozessen. Dabei werden<br />
neben den geographischen, inhaltlichen und thematischen Schwerpunkten auch die, aus der<br />
Perspektive der Wissenschaftler praktischen, mit <strong>Ausland</strong>projekten verbunden<br />
Schwierigkeiten identifiziert und Lösungsansätze präsentiert. Die Studie zeigt, dass deutsche<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> sowohl geographisch und fachlich als auch auf<br />
Habitatebene sehr vielseitig ist. Die Forschungsvorhaben außerhalb Deutschlands beziehen<br />
sich auf insgesamt 116 Länder hauptsächlich <strong>im</strong> außereuropäischen <strong>Ausland</strong> und in Asien<br />
und Afrika. In Australien und Amerika waren dagegen nur wenige Einrichtungen aktiv. Die<br />
Projekte lassen sich 34 unterschiedlichen Forschungsdisziplinen zuordnen. Als Akteure der<br />
<strong>Ausland</strong>sforschung wurden ca. 600 Wissenschaftler an 500 deutschen Instituten identifiziert<br />
von denen die Mehrzahl zu universitären Einrichtungen gehört. Eine Betrachtung<br />
internationaler Forschungsprojekte ergab eine Beteiligung deutscher Einrichtungen von 18%<br />
und etwa ein Drittel der Projekte von deutschen Geldern finanziert wurden. Auch bei der<br />
Sichtung von Publikationen internationaler Organisationen schnitten deutsche<br />
Wissenschaftler mit einer Beteiligung an rund zwei Drittel der Publikationen verhältnismäßig<br />
gut ab. Wissenschaftler gaben in einer Umfrage als Hauptpotentiale von<br />
Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> die Möglichkeiten zur Internationalität und<br />
Interdisziplinarität an. Als maßgebliche Hürden wurden die Projektfinanzierung und die<br />
Beantragung von Forschungsgenehmigungen vor Ort genannt. Außerdem stellte die<br />
Koordination mit lokalen Projektpartnern, die Ausfuhr von Geräten, Proben und<br />
Sammlungsmaterial sowie unvollständige Datensätze in der Nachbereitung große<br />
Herausforderungen dar. Vorschläge zur Erleichterung der <strong>Ausland</strong>sforschung betrafen vor<br />
allem die zentrale Rolle von Forschungsvorbereitung, Kontakte/Netzwerken/Kommunikation<br />
sowie lokale Partner und Partizipation. Außerdem wünschten sich Wissenschaftler<br />
ausdrücklich eine Reduktion der Bürokratie, eine Erleichterung der Antragsphase und höhere<br />
Flexibilität in der Finanzierung und Projektausgestaltung auf Seiten der Förderer.<br />
4
1. Einleitung<br />
Wie aus dem Bundesbericht zur Forschung und Innovation 2010 hervorgeht, hat<br />
Deutschland unter anderem den Anspruch, mit seiner Forschung zur Lösung von Kl<strong>im</strong>a-,<br />
Ressourcen-, und Gesundheitsherausforderungen beizutragen (BMBF, 2010). Das gilt auch<br />
<strong>im</strong> Bereich der <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Auch in den Vilmer Handlungsempfehlungen für die<br />
Wissenschaft wird die deutsche <strong>Biodiversitätsforschung</strong> direkt dazu aufgefordert,<br />
Verantwortung zur Bewältigung der Probleme des globalen Wandels zu übernehmen (Vilmer<br />
Handlungsempfehlungen, 2008). Dafür ist es notwendig, verstärkt eine internationale<br />
Zusammenarbeit anzustreben, denn gerade in der <strong>Biodiversitätsforschung</strong> sind<br />
Forschungsinhalte regional, überregional und global stark verflochten. Dies ist auch<br />
besonders erforderlich, um <strong>im</strong> Hinblick auf die Umsetzung der strategischen Ziele der<br />
Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) einen Beitrag leisten zu können.<br />
In der Frage nach dem Stand der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> internationalen<br />
Kontext scheinen die Meinungen stark voneinander abzuweichen. Einerseits gibt es<br />
St<strong>im</strong>men, die anführen, Deutschland sei <strong>im</strong> internationalen Vergleich in der<br />
umsetzungsorientierten <strong>Biodiversitätsforschung</strong> nicht an der Spitzenposition (Vilmer<br />
Handlungsempfehlungen für die Wissenschaft, 2008). Andere dagegen loben die „große<br />
Zahl hervorragend ausgewiesener Biodiversitätsforschender“ und die international<br />
„vorbildlichen und sichtbaren“ <strong>Biodiversitätsforschung</strong>sprojekte (Fischer et al., 2008). Eine <strong>im</strong><br />
letzten Jahr veröffentlichte NeFo Überblickstudie (Marquard, 2010) kam ebenfalls zu dem<br />
Ergebnis, dass eine starke internationale Vernetztung zu den Stärken der deutschen<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> gehört. Die vorliegende Studie versteht sich als Ergänzung von<br />
vorhergehenden NeFo-Studien und soll in größerem Detail die internationalen Aktivitäten der<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> beleuchten. Zusätzlich präsentiert sie auch die Perspektive der<br />
beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler <strong>im</strong> Hinblick auf die Herausforderungen<br />
für Forschungsaktivitäten <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> sowie Lösungsvorschläge zur Überwindung dieser.<br />
Die Studie wurde <strong>im</strong> Rahmen des BMBF Projektes „Netzwerk-Forum zur<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> Deutschland“ durchgeführt und besteht <strong>im</strong> Wesentlichen aus drei<br />
methodischen Teilen<br />
(1) Internet-Recherche zu Akteuren und Projekten/Gremien<br />
(2) Umfrage bei Wissenschaftlern mit Forschungserfahrung <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />
(3) Literaturrecherche, die folgende Fragestellungen untersuchen:<br />
5
1. Welche Einrichtungen und Institutionen engagieren sich vorwiegend in der<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>? In welchen geographischen Regionen forschen<br />
deutsche Wissenschaftler <strong>im</strong> Bereich Biodiversität und welche Forschungsfelder decken<br />
sie dabei ab?<br />
2. Wie ist generell die Haltung der Wissenschaftler zu <strong>Ausland</strong>sforschung. Halten sie es für<br />
notwendig verstärkt <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu forschen und wenn ja, worin sehen sie die Potentiale<br />
und Chancen?<br />
3. Was sind, aus der Sicht der beteiligten Wissenschaftler, die Schwierigkeiten in Bezug auf<br />
die Planung, Umsetzung und Finanzierung von <strong>Ausland</strong>sforschungsprojekten? Welche<br />
Maßnahmen auf Seiten der Wissenschaftler, bzw. der Geldgeber wären nötig, um das<br />
<strong>Ausland</strong>sengagement zu verstärken?<br />
4. In wie weit sind deutsche Wissenschaftler in internationalen Prozessen und Gremien<br />
beteiligt? Welchen Anteil haben deutsche Wissenschaftler an nationalen und<br />
internationalen Projekten <strong>im</strong> europäischen und außereuropäischen <strong>Ausland</strong>?<br />
Die Erkenntnisse und Daten aus der Studie wurden dazu genutzt, die Datenbank des<br />
Projektes Netzwerk-Forums zur <strong>Biodiversitätsforschung</strong> Deutschland zu erweitern und zu<br />
ergänzen.<br />
2. Methoden<br />
2.1. Definition <strong>Biodiversitätsforschung</strong><br />
Für die Studie wurde von folgender, relativ breit gefasster, Definition des Begriffs der<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> ausgegangen:<br />
„Die <strong>Biodiversitätsforschung</strong> untersucht und analysiert die Vielfalt an Genen, Arten und<br />
Ökosystemen, mit dem Ziel, ihre Entstehung, Funktionen und Wechselwirkungen in<br />
Abhängigkeit von naturräumlichen Gegebenheiten, Kl<strong>im</strong>a und Landnutzung zu verstehen und<br />
zu erklären. Zudem entwickelt sie Methoden und Pfade, die den Schutz von Biodiversität, die<br />
nachhaltige Nutzung von Biodiversität und den gerechten Zugang zum Wohle heutiger und<br />
zukünftiger Generationen ermöglichen.“ (NeFo-Homepage: www.biodiversity.de)<br />
2.2. Internet-Recherche der Akteure<br />
Als Grundlage für diesen Teil der online-Recherche wurde die schon existierende interne<br />
NeFo-Datenbank mit ca. 500 Einträgen verwendet, die Informationen zu „Akteuren“ der<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> in Deutschland enthält. Unter „Akteuren“ sind hier deutsche<br />
Einrichtungen und Institute gemeint. Mit Hilfe von online verfügbaren Quellen wurden gezielt<br />
Informationen zu den Forschungsvorhaben der Akteure <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> gesammelt. Dabei<br />
6
wurden die Länder und Regionen ermittelt, in denen die Forschungsvorhaben stattfinden<br />
(Zielländer) und Daten zu Forschungsfeld, Lebensräumen und Inhalten mit aufgenommen.<br />
Durch die Recherche wurden auch neue Akteure identifiziert und die in der Datenbank<br />
fehlenden Informationen wenn möglich ergänzt. Im Verlauf der Recherche wurden nur<br />
<strong>Ausland</strong>saktivitäten aufgenommen, die <strong>im</strong> Jahr 2010 noch aktuell waren. Alle gewonnen<br />
Daten wurden deskriptiv ausgewertet (SPSS, Excel). Aus den geographischen Information<br />
wurde Kartenmaterial erstellt. (Beantwortung von Fragestellung 1)<br />
2.3. Internet-Recherche auf der Ebene der Projekte und Gremien<br />
Der zweite Teil der online Recherche bezog sich auf internationale Projekte und Gremien.<br />
Dabei wurden folgende Informationen zu den Projekten festgehalten: Projektacronym,<br />
vollständiger Projekttitel, thematische Einordnung, Geldgeber, Finanzrahmen, Anzahl der<br />
beteiligten Einichtungen, Leitende Einrichtungen, Schlüsselpersonen der beteiligten<br />
deutschen Einrichtungen, Laufzeiten, Zielländer, Nationaler/internationaler Projektaufbau.<br />
Aus den Angaben wurde eine prozentuale Beteiligung von deutschen Einrichtungen ermittelt.<br />
Im Laufe der Recherche stellte sich heraus, dass es zu zeitaufwändig war den<br />
Finanzrahmen aufzunehmen, da die Information <strong>im</strong> Internet nicht auf Anhieb zur Verfügung<br />
stand.<br />
Außerdem wurde eine Übersicht über die für die <strong>Biodiversitätsforschung</strong> relevanten<br />
politischen Gremien, Abkommen und Organisationen auf regionaler, internationaler und<br />
globaler Ebene erstellt und jeweils versucht die deutschen Beteiligten zu ermitteln. Dabei<br />
wurden die UN-Organisationen aus zeittechnischen Gründen außen vor gelassen.<br />
(Beantwortung von Fragestellung 4)<br />
2.4. Umfrage<br />
Die Umfrage richtete sich an deutsche Wissenschaftler mit <strong>Ausland</strong>serfahrungen, die nicht<br />
länger als 5 Jahre zurückliegen, und bestand aus einem Fragebogen mit 10 Fragen (s.<br />
Anhang I). Die Fragen konzentrierten sich vor allem auf die Herausforderungen für das<br />
berufliche und private Leben sowie mögliche Hemmschwellen, Schwierigkeiten und<br />
partizipative Aspekte der <strong>Ausland</strong>sforschung. Die Umfrage wurde in Form eines online<br />
Fragebogens durchgeführt, der mit der webbasierten Software EFS Survey gestaltet,<br />
angelegt und ausgewertet wurde. Um auf die Umfrage aufmerksam zu machen, erfolgten<br />
Einladungen per Email über die Netzwerke von Diversitas, GfÖ, BIOTA und GLOWA.<br />
Außerdem wurden Aufforderungen zur Beteiligung auch auf verschiedenen Homepages wie<br />
z. B. NeFo und GTÖ geschaltet. Insgesamt war die Umfrage über sechs Wochen online<br />
freigeschaltet.<br />
7
Die meisten der Fragen waren multiple-choice-Fragen, bei drei waren Freitextangaben<br />
gefordert. Bei den Freitextangaben wurde eine Auswertung vorgenommen, indem die<br />
Antworten inhaltlich in Themenbereiche eingeordnet wurden. Aus der Anzahl der Antworten<br />
pro Themenbereich ließen sich dann Prozentangaben machen. Um Interessierten die<br />
tatsächlichen Umstände der wissenschaftlichen Arbeit <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu vermitteln, sollten<br />
Wissenschaftler als Teil der Umfrage auch „einen Tag <strong>im</strong> Feld“ in anekdotischer Form<br />
beschreiben. Eine Auswahl dieser Beiträge findet sich in Form von Boxen in diesem Bericht.<br />
(Beantwortung von Fragenstellungen 2 und 3)<br />
2.5. Literaturrecherche<br />
Der Grundgedanke war es hier, durch die Betrachtung von Publikationen den Erfolg und die<br />
„Sichtbarkeit“ von wissenschaftlicher Arbeit zu beurteilen. Die Teilnahme an Publikationen<br />
wird hier auch als „Prozess“ verstanden. Um Anhaltspunkte für die Beteiligung von<br />
deutschen Wissenschaftlern in internationalen Prozessen zu liefern, wurden 63<br />
Publikationen von internationalen Organisationen wie z.B. UNEP, CBD, EEP, IPCC, TEEB,<br />
IGBP, etc. aus den Jahren 1999-2010 auf die Zahl der deutschen und nicht-deutschen<br />
Autoren hin gesichtet und thematisch eingeordnet. Dabei wurden die Hauptautoren, und bei<br />
den Publikationen von DIVERSITAS auch die wissenschaftlichen Berater aufgenommen.<br />
Wissenschaftler wurden als „deutsch“ eingestuft, wenn sie entweder deutscher Nationalität<br />
oder an deutschen Einrichtungen tätig sind. Eine komplette Liste aller betrachteten<br />
Publikationen, der Hauptautoren sowie der beteiligten deutschen Autoren befindet sich <strong>im</strong><br />
Anhang (s. Anhang 3 und 4). (Beantwortung von Fragenstellung 4)<br />
3. Ergebnisse<br />
Insgesamt ergaben die Auswertungen aller Daten einschließlich online Recherche Umfrage<br />
82 Einrichtungen und 126 Forschungsinstitute und Lehrstühle, die an der<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> beteiligt sind. Während die Mehrheit dieser Einrichtungen<br />
Universitäten sind (76,6%), gehören 12,6% zu der Leibnitz- und 6,5% zu der Helmholtz-<br />
Gemeinschaft. Einen geringeren Anteil hatten Regierungseinrichtungen des Bundes und der<br />
Länder mit 4,8% sowie Fachhochschulen mit 3,2%. Es liegt nun auch eine Liste von ca. 600<br />
namentlich aufgeführten Biodiversitätsforschenden mit Beteiligung an <strong>Ausland</strong>sforschung vor<br />
(s. Anhang 2 und 4). Eine Übersicht der in Bezug auf die Anzahl der Forschungsländer<br />
führenden deutschen Einrichtungen befindet sich in Tab. 1.<br />
8
….Feldarbeit bedeutet lange Arbeitstage und harte Arbeit……<br />
„Arbeit <strong>im</strong> Feld von 7 bis 18 oder 19 Uhr, dann Herbarbelege pressen bis 22 Uhr -> keine<br />
Zeit für Dateneingabe, geschweige denn Auswertung“<br />
(Wissenschaftler von der Universität Bonn und Tübingen in Ecuador)<br />
„6 Uhr aufstehen, 6:30 Frühstück, dabei Tagesziele besprechen, GPS vorbereiten, 7 Uhr<br />
Abfahrt <strong>im</strong> Geländewagen, 7:30 Ankunft am Zielort. Orientierung <strong>im</strong> Gelände,<br />
Wasserflaschen füllen, Zeitplanung mit den Kollegen abst<strong>im</strong>men. Feldassistenten<br />
instruieren und seine Ausrüstung prüfen. Suche nach geeigneten Probenlokalitäten,<br />
Probennahme, Verpacken des Materials, Rückkehr zum Auto. Diskussion der Ergebnisse<br />
des Tages mit den Kollegen, Dokumentation der Ergebnisse und Prüfen von Proben, Fotos<br />
und Unterlagen; Abst<strong>im</strong>mung der Planungen basierend auf den Ergebnissen <strong>im</strong> Laufe des<br />
Abends.“<br />
(Wissenschaftler des Museums für Naturkunde, Berlin aus Kenia)<br />
„5 Uhr aufstehen [….]. 6 Uhr Abfahrt mit dem Trawler von der Station [….]. 11 Uhr<br />
Ankunft am Untersuchungsstandort [….]. Auswaschen der Schlammproben bei<br />
zunehmenden Wind auf der He<strong>im</strong>fahrt [….].18 Uhr Endlich Ankunft. Probendurchsicht<br />
über dem Binokular bis 3 Uhr früh, da sonst alles kaputt geht.“<br />
(Wissenschaftler der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, LMU<br />
München berichtet von einer Meeresforschungsexkursion)<br />
3.1. Geographische Verteilung<br />
Die Studie fand in insgesamt 116 Ländern Forschungsaktivitäten deutscher Biodiversitäts-<br />
Akteure (Länderliste siehe Anhang 6). Aus der Übersichtskarte wird die Anzahl der<br />
Einrichtungen/Institute ersichtlich, die jeweils in einem Land arbeiten (Abb.1). 27,1% der<br />
Institute forscht in europäischen Regionen außerhalb Deutschland (29 Länder). In Asien und<br />
Afrika sind ebenfalls zahlreiche Einrichtungen aktiv (Asien 23,6% in 34 Ländern, Afrika 23%<br />
in 31 Ländern). In Südamerika sind mit 15% etwas weniger Forschungseinrichtungen in 15<br />
verschiedenen Ländern vertreten. In Australien und Nordamerika forschen nur wenige der<br />
Einrichtungen (Australien 4,2% in 4 Ländern, Nordamerika 1,6 % in 3 Ländern) (Abb.2).<br />
Zu den Ländern in denen die meisten deutschen Akteure aktiv sind, gehören China (20<br />
Akteure) Indonesien (19), Ecuador (14), Brasilien (12), Südafrika (10), Namibia und<br />
Elfenbeinküste (jeweils 9), Chile und Madagaskar (jeweils 8) und Italien (7). In 38 der 114<br />
Länder wurde nur ein Akteur ermittelt. 18 Einrichtungen/Institute gaben an<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> global zu betreiben und 10 nannten die Polarregionen als<br />
Zielgebiete. Eine Liste aller Länder nach geographischen Regionen und Anzahl der Akteure<br />
findet sich in Tabelle 4.<br />
9
Großregionen<br />
Einrichtungen/<br />
Institutionen<br />
10<br />
Anzahl der Länder<br />
in denen geforscht<br />
wird<br />
Europa (ohne DEU) 137 29<br />
Afrika 116 31<br />
Asien 119 34<br />
Südamerika 76 15<br />
Global 18 n.a.<br />
Australien 21 4<br />
Polargebiete 10 n.a.<br />
Nordamerika 8 3<br />
Gesamt 505 116<br />
Tab 2: Anzahl von Einrichtungen/Institutionen mit Beteiligung an<br />
<strong>Ausland</strong>sforschung nach geographischen Regionen (einschließlich der Akteure,<br />
die nur die geographischen Regionen angaben ohne konkret das Land zu<br />
benennen).<br />
3.2. Untersuchte Lebensräume<br />
Als Ergebnis werden hier ausschließlich die Antworten aus der Umfrage präsentiert, da sie<br />
von den Umfrageteilnehmern selbst stammen und daher zuverlässiger sind als die<br />
Informationen diesbezüglich aus der Datenbank. Anzumerken ist auch, dass bei der Frage<br />
nach den beforschten Lebensräumen Mehrfachnennungen möglich waren.<br />
Die Auswertung der Antworthäufigkeiten von 214 Teilnehmern ergab, dass die<br />
Forschungsprojekte folgendermaßen auf die Lebensräume verteilt sind: 100% Teilnehmer<br />
sagten aus, dass sie Forschungsvorhaben in Wäldern sowie Kulturlandschaften durchführen.<br />
Zahlreiche Wissenschaftler (69,2%) forschen in Grasland und Savannen sowie<br />
Trockengebiete und Wüsten (54,2%). 48,6% gaben Forschungsaktivitäten in den<br />
Lebensräumen Berge und Gebirge an. Auch Binnengewässer und Uferbereiche sind häufig<br />
Gegenstand der Forschung 44,9%. Ca. ein Drittel aller Forschungsprojekte bezieht sich auf<br />
den Lebensraum Boden (32,7%). Urbane Lebensräume (26,2%) und Küsten (inkl. Watt,<br />
Mangrove) (25,2%) sind mit etwas weniger als einem Drittel der Antworten abgedeckt.<br />
Meere, Ozeane/(Korallen-) Riffe (16,8%) und Inseln (15,4%) gehören zu den am wenigsten<br />
beforschten Lebensräumen (s. Abb.4).<br />
3.3. Forschungsfelder / Disziplinen<br />
Die Auswertung der Internet-Recherche und der Umfrage ergab, dass die internationale<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> insgesamt 34 verschiedene Disziplinen abdeckt (Tab. 3). Die sechs<br />
Fachbereiche Biologie/Autökologie/Verhalten, Taxonomie/Systematik, Biogeographie,<br />
Ökosystemforschung, Naturschutzforschung, Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei<br />
gehörten in der genannten Reihenfolge mit 18-27 % Antworthäufigkeit zu den am häufigsten<br />
beforschten Lebensräumen.
Bei einer Betrachtung der Disziplinen nach Lebensräumen, für die Daten aus der Umfrage<br />
verwendet wurden, zeigte sich, dass zu den Disziplinen Naturschutzforschung,<br />
Ökosystemforschung, Biogeographie, Taxonomie/Systematik, Umweltwissenschaften,<br />
Forschungsaktivitäten in allen angegebenen Lebensräumen gefunden wurden. Disziplinen,<br />
die <strong>im</strong> Zusammenhang mit 10 von 11 Lebensräumen genannt wurden sind<br />
Biologie/Autökologie/Verhalten, Landschaftsökologie/Land-schaftsplanung, und Evolutions-<br />
biologie (Abb. 3). Es fiel auf, dass die Forschung in den urbanen Lebensräumen sowie den<br />
Lebensräumen Meere/Ozeane/Korallenriffe thematisch am vielfältigsten war (Abb.4).<br />
Disziplin<br />
Antworthäufigkeit%<br />
Biologie / Autökologie / Verhalten<br />
27,0%<br />
Taxonomie/ Systematik<br />
26,6%<br />
Biogeographie<br />
24,6%<br />
Ökosystemforschung<br />
21,6%<br />
Naturschutzforschung<br />
21,2%<br />
Landwirtschaft / Forstwirtschaft / Fischerei<br />
18,0%<br />
Agrarbiologie/Agrarökologie 6,4%<br />
Physiologie / Entwicklungsbiologie<br />
5,2%<br />
Landschaftsökologie / Landschaftsplanung 5,1%<br />
Geologie / Paläoökologie / Paläontologie<br />
4,9%<br />
Genetik<br />
3,9%<br />
Umweltwissenschaften 3,4%<br />
Wirtschaftswissenschaften 3,0%<br />
Sozialwissenschaften / Ethik<br />
2,0%<br />
Wildtierbiologie<br />
1,5%<br />
Geographie 1,0%<br />
Kl<strong>im</strong>atologie 0,8%<br />
Ökologie 0,7%<br />
Ozeanologie 0,7%<br />
Agrar- und Umweltökonomie 0,5%<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong>/Kl<strong>im</strong>awandel 0,5%<br />
Hydrologie 0,5%<br />
Bodenkunde/Bodenökologie 0,3%<br />
Fernerkundung 0,2%<br />
Feuerökologie/Biomassenmanagement 0,2%<br />
Gartenbau 0,2%<br />
Humanbiologie / Medizin 0,2%<br />
Impaktforschung 0,2%<br />
Invasionsbiologie 0,2%<br />
Naturstoffchemie, Chemische Ökologie 0,2%<br />
Ökologische Modellierung 0,2%<br />
Pharmazeutische Biologie 0,2%<br />
Populationsökologie 0,2%<br />
Vegetationskunde 0,2%<br />
Tab 3: Disziplinen nach Antworthäufigkeit<br />
11
3.4. Perspektive der beteiligten Wissenschaftler<br />
Es erfolgte eine Einladung zur Umfragebeteiligung an mindestens 1,000 Wissenschaftler,<br />
von denen ca. 400 Personen tatsächlich an der Umfrage teilnahmen. Es wurden jedoch nur<br />
die Umfrageergebnisse ausgewertet, bei denen der Teilnehmer mehr als die Hälfte der<br />
Fragen beantwortet hatte (insgesamt 214). Die Freitextfragen (Fragen 7 bis 9) wurden<br />
teilweise von weniger Teilnehmern beantwortet. In den Ergebnissen wird jeweils die Anzahl<br />
der beteiligten Personen angegeben.<br />
3.4.1. Potentiale von Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />
Die Angaben beziehen sich auf die Antworten von 192 Personen. Die Prozentzahl<br />
bezeichnen die Antworthäufigkeiten. Eine Auswahl der Angaben, die unter der Kategorie<br />
„sonstiges“ gemacht wurden, wird ebenfalls präsentiert. 84% der Umfrageteilnehmer sind der<br />
Meinung, dass die <strong>Biodiversitätsforschung</strong> sich verstärkt mit Projekten <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />
engagieren sollte. Etwa die Hälfte (51%) sieht als Hauptpotential solcher Projekte die<br />
Möglichkeit internationale Kontakte zu knüpfen. Für weitere 45% sind die Chancen zum<br />
multi- und interdisziplinären Arbeiten, die sich dadurch ergeben, wichtig.<br />
34 - 39% erachteten Faktoren, die <strong>im</strong> Zusammenhang mit den lokalen Projektpartnern<br />
stehen, als wichtige Potentiale der <strong>Ausland</strong>sforschung. Darunter fallen z.B. die inhaltliche<br />
Bereicherung durch Kollegen vor Ort, die Möglichkeit des lokalen "Capacity building" und<br />
lokale Kontakte aufzubauen, der Export von Methoden und Forschungsansätzen, die zum<br />
Schutz der globalen Biodiversität beitragen könnten sowie die Chance Erfahrungen <strong>im</strong><br />
<strong>Ausland</strong> zu sammeln.<br />
32 - 34% gaben als Hauptanreiz für <strong>Ausland</strong>sforschung die hohe Biodiversitätsdichte (z.B.<br />
Tropen) und die Möglichkeit bisher noch unerforschte Gebiete zu untersuchen an. In diesem<br />
Zusammenhang wurde unter „sonstiges“ die Chance erwähnt, ein spezielles<br />
Forschungsinteresse bezüglich best<strong>im</strong>mter Arten und Lebensräume zu verfolgen, bzw.<br />
naturnahe Referenzökosysteme zu untersuchen, die in Europa nicht existieren.<br />
23% gaben an, dass sie das Potential in der Möglichkeit der Profilbildung und dem Erlernen<br />
neuer Methoden sehen.<br />
2% empfand die finanziellen Chancen, z.B. höheres Einkommen durch <strong>Ausland</strong>szulagen, als<br />
attraktiv. Außerdem wurde unter „sonstiges“ angegeben, dass der Stellenmangel in<br />
Deutschland auch ausschlaggebend für die Entscheidung war ins <strong>Ausland</strong> zu gehen.<br />
12
3.4.2. Herausforderungen<br />
Frage 4 der Umfrage wurde von 192 Personen beantwortet (Abb. 5). Die Prozentangaben<br />
beziehen sich auf die Antworthäufigkeiten der Umfrageteilnehmer.<br />
Die größte Herausforderung in der Vorbereitung stellt demnach die Finanzierung dar<br />
(43%). Während die Beantragung von Sammel- und Forschungsgenehmigungen eine<br />
weitere Hürde bildet (29%), birgt die Projektanbahnung ebenfalls Schwierigkeiten, jedoch<br />
etwas weniger häufig (16%).<br />
Die größte Herausforderung vor Ort scheint in der Koordination/Kommunikation mit lokalen<br />
Projektpartnern zu liegen (25%). Die Materialbeschaffung vor Ort wird von 19% der<br />
Umfregeteilnehmern als Schwierigkeit genannt. Interessant ist auch, dass Verpflichtungen<br />
am Arbeitsplatz in Deutschland eine wichtigere Rolle zu spielen scheinen (17%) als die<br />
sprachlichen und kulturellen Schwierigkeiten vor Ort (15%). 12 - 14% der Antworten<br />
beziehen sich auf das Thema Partizipation lokaler Stakeholder. Außerdem wurde zu den<br />
Herausforderungen vor Ort unter „sonstiges“ angegeben, dass das Feedback an lokale<br />
Partner nicht finanziert wird und Sicherheitsprobleme durch unsichere politische<br />
Gegebenheiten (z.B. Bürgerkrieg) die Arbeit behindern können.<br />
Als größte Herausforderung in der Nachbereitung wurde die Koordination/ Kommunikation<br />
mit lokalen Projektpartnern während der Datenauswertung genannt (24%). Ähnlich schwierig<br />
scheint sich die Ausfuhr von technischen Geräten/Proben/Sammlungsmaterial zu gestalten<br />
(22%). Außerdem behindern unvollständige Datensätze häufig die Phase der Nachbereitung<br />
(21%). Nur wenige Wissenschaftler gaben Schwierigkeiten be<strong>im</strong> beruflichen Wiedereinstieg<br />
an (6%). Unter „sonstige“ wurde Zeitknappheit erwähnt, die aus der Notwendigkeit entsteht,<br />
bei laufenden Projekten schon neue Projektanträge zu bearbeiten.<br />
3.4.3. Verbesserungsvorschläge<br />
Frage 7 der Umfrage wurde von 64 Umfrageteilnehmern beantwortet. Die Antworten wurden<br />
in folgende Themenbereiche eingeteilt: (1) Kontakte, Netzwerk, Kommunikation, (2) Lokale<br />
Partner, Partizipation, (3) Vorbereitung der <strong>Ausland</strong>sforschung.<br />
34,4% der Umfrageteilnehmer maßen dem Aspekt Kontakte/Netzwerke/Kommunikation<br />
einen hohen Stellenwert bei. Hierbei werden sowohl inner- als auch außereuropäische<br />
Kontakte und Netzwerke angesprochen. Einige befürworten ein verstärktes Organisieren von<br />
internationalen Meetings in Deutschland und eine verstärkte inner-europäische Kooperation.<br />
Dazu gehört auch eine größere Beteiligung an der Ausschreibung internationaler Projekte<br />
sowie Workshops und Kongresse, um das internationales Networking zu verbessern. Es<br />
wurde außerdem vorgeschlagen, auch kleinere Kooperationen einzugehen (z.B.<br />
Studentenaustausch), oder sich in Verbünden zusammenzuschließen, um die Arbeit <strong>im</strong><br />
<strong>Ausland</strong> zu erleichtern.<br />
13
28,1% der Kommentare bezogen sich auf den Themenbereich lokale Partner und<br />
Partizipation. Dabei wird betont, dass die Auswahl von kompetenten, engagierten,<br />
kommunikationsbereiten und zuverlässigen Projektpartnern sehr wichtig ist. Als gute<br />
Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit potentiellen Counterparts nennen die Wissenschaftler<br />
die Teilnahme an internationalen Konferenzen sowie die Unterstützung ausländischer<br />
Studenten und Doktorranden mit interessanten Forschungsgebieten (die auch potentielle<br />
Counterparts sein könnten). Reger Kontakt zu aktiv forschenden ausländischen Kollegen aus<br />
dem Mittelbau kann ebenfalls eine Projektanbahnung erleichtern. Für ein erfolgreiches<br />
Forschungsprojekt <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> ist die Beziehung zu den lokalen Partnern sehr wichtig. Sie<br />
müssen ernst genommen und als vollwertige Partner integriert werden. Es sollte eine<br />
nachhaltige Partnerschaft bestehen, bei der ein enger Kontakt, intensive Kommunikation und<br />
Vertrauen gegeben sind. Wissenschaftler, die <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> arbeiten, sollten versuchen, von<br />
nationalen Forschungsinstitutionen zu lernen. Die Kontakte zu Projektpartnern und<br />
Stakeholdern sollten frühzeitig geknüpft werden. Umfrageteilnehmer betonen hier, dass es<br />
wichtig ist, direkte, persönliche Kontakte zu pflegen. Möglicherweise können Partner schon<br />
in der Ausarbeitungsphase des Projektes beteiligt werden, was die Relevanz des Projektes<br />
für sie sichert und Gelegenheit gibt, Zielvorstellungen miteinander abzust<strong>im</strong>men, um das<br />
Projekt an lokale Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen. Gut wäre es auch, die<br />
potentiellen Endnutzer der Forschungsergebnisse in allen Phasen des Projektes mit<br />
….Feldarbeit bedeutet Schwierigkeiten meistern …..<br />
„Meine biogeographisch-ökologische Forschung <strong>im</strong> Vorderen Orient wurde durch<br />
Kriegsereignisse (Libanon, Irak-Iran) oder Bürgerkrieg (Syrien) behindert. Probenahmen<br />
<strong>im</strong> Fluss unter Bewachung durch ein Dutzend Militärs. Beschießung aus der Ferne von<br />
Einrichtungen zum Nachtlichtfang von Insekten. Verhaftung wegen auffälligen Verhaltens,<br />
erst der zwei Ränge höhere Diensthabende konnte die Genehmigungen richtig lesen, usw.“<br />
(Wissenschaftler von der Universität Rostock berichtet aus Libanon, Irak-Iran und Syrien)<br />
„Mal wieder umsonst ins Gelände gefahren, weil die Armee einen heute nicht arbeiten lässt<br />
oder weil Schießübungen in der Nähe stattfinden.“,… „Plots kaputtgegangen, weil ein<br />
Armeejeep oder Schmuggler durchgefahren sind.“<br />
(Wissenschaftler von der Universität Tübingen berichtet aus Israel, Jordanien und Palästina)<br />
„Bewaffneter Raubüberfall auf unsere Station: Niemand wird verletzt, aber alles Equipment<br />
und ein Großteil der Daten sind futsch.“<br />
(Wissenschaftler der Universität Freiburg berichtet aus Brasilien)<br />
„Der Arbeitsplan steht, die Reise ist gebucht. Bei der Ankunft <strong>im</strong> Feld stellt man fest, dass<br />
die Vegetationsperiode aber in diesem Jahre durch eine ungewöhnlich niederschlagsarme<br />
Regenzeit verschoben ist. Und schon ist die schöne Planung dahin.“<br />
(Wissenschaftler vom Pr<strong>im</strong>atenzentrum berichtet aus Peru)<br />
14
einzubeziehen, um lokale Mentalität, Wünsche und Bedürfnisse verstärkt zu berücksichtigen.<br />
Für die partizipativen Forschungsansätze sollte bei der Projektplanung zusätzlich Zeit<br />
einkalkuliert werden.<br />
17,2% der Umfrageteilnehmer betonen die Wichtigkeit der Vorbereitung. Dabei sind<br />
Sprachkenntnisse (Englisch, Landessprache) essentiell. Darüber hinaus sollten<br />
Wissenschaftler Grundkenntnisse der Kultur und der geographischen Gegebenheiten des<br />
Landes sowie interkulturelle Kompetenzen erwerben. Mehrere St<strong>im</strong>men befürworten die<br />
Durchführung von Vorstudien in der Anbahnungsphase. Da <strong>Ausland</strong>sprojekte viel zeitliche<br />
Investition erfordern, wird dazu geraten, sich als Voraussetzung größere Arbeitszeitflexibilität<br />
zu Hause einzuräumen. Zusätzlich sollten Wissenschaftler versuchen, eine größere<br />
Akzeptanz innerhalb der eigenen Institution für die Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> zu<br />
schaffen. Nützlich ist auch, Studenten verstärkt an <strong>Ausland</strong>sforschung heranzuführen.<br />
3.4.4. Blick auf die Fördereinrichtung<br />
Zu den Schwierigkeiten mit den Fördereinrichtungen haben sich 172 Teilnehmer in der<br />
Umfrage geäußert. Zu den am häufigsten genannten Schwierigkeiten gehörten zum einen<br />
die hohe Anforderung an die Berichterstattung (26,2%) und zum anderen Probleme die<br />
Projektziele mit den Prioritäten der Forschungsförderung abzust<strong>im</strong>men (18,5%). Eine<br />
Verspätung hinsichtlich der Projektgenehmigungen und dem Empfang von Projektgeldern<br />
spielte mit einer Antworthäufigkeit von 10,7% eine geringere Rolle.<br />
Außerdem wurden von den Umfrageteilnehmern unter „sonstige“ weitere Kritikpunkte an die<br />
Fördereinrichtungen erhoben: So wurde eine Diskrepanz zwischen den Zielen der<br />
Projektgeber (Ausschreibung) und den Zielen der lokalen Akteure (z.B. Behörden)<br />
festgestellt. Außerdem wurde die fehlende Finanzierung für lokale Partner und für Reisen <strong>im</strong><br />
Vorfeld des Projektes kritisiert. Einige Wissenschaftler führten auch an, dass die<br />
Forschungsanträge einen zu großen Aufwand erforderten und damit laufende Projekte<br />
behinderten. Einige St<strong>im</strong>men warnten vor der Förderung sehr großer Forschungsverbünde,<br />
weil diese den Überblick erschwerten. Es gab auch Kritik an Kommunikationsproblemen mit<br />
und zwischen verschiedenen Fördereinrichtungen (Abb. 6 und 7).<br />
80 Personen äußerten sich bei der Frage bezüglich ihrer Wünsche an die Projektförderer.<br />
Die Antworten wurden verschiedenen Themenbereichen zugeordnet (Abb.7), die <strong>im</strong><br />
Folgenden nach Antworthäufigkeiten aufgeführt sind: (1) Reduktion der Bürokratie (16,2%),<br />
(2) Erleichterungen der Antragsstellung (14,9%), (3) Höhere Flexibilität (10,8%), (4)<br />
Direktförderung ausländischer Partner (9,5%), (5) Spezielle Förderung einzelner Bereiche<br />
(6,8%), (6) Langfristige Förderung (6,8%), (7) Priorisierung des Anwendungsbezugs (5,4%),<br />
15
(8) Förderung von Nachwuchswissenschaftlern (4,1%), (9) Verstärkte Förderung von<br />
Kleinprojekten (4,1%).<br />
1) Bürokratie: Die Beiträge in diesem Bereich fordern weniger Bürokratie bei der<br />
Antragstellung und Berichterstattung, transparentere Begutachtungsverfahren und eine<br />
bessere Anpassung der Erfordernisse an die Realität der Gastländer. Dies schließt auch die<br />
Mittelverwendung mit ein, bei der kostenneutrale Verschiebungen, finanzielle Puffer und<br />
Posten für Außer-planmäßiges ermöglicht werden sollten. Wissenschaftliche<br />
Projektmitarbeiter sollten weniger mit bürokratischen Formalien belästigt werden.<br />
Stattdessen sollten diese idealerweise von einer professionellen Projektleitung übernommen<br />
werden. Eine größere Akzeptanz für Anpassungen an Situationen, die sich <strong>im</strong> Laufe der<br />
Projektlaufzeit ergeben, wird ebenfalls gefordert. Außerdem wurde auch angeregt, legale<br />
Hilfestellung für administrative Angelegenheiten wie z.B. Ausfuhrgenehmigungen (z.B. durch<br />
länderspezifischen Experten) anzubieten.<br />
2) Erleichterungen der Antragsstellung: Es wurde mehrfach geäußert, dass die<br />
Projektanträge unbürokratischer werden sollen. Dabei wurde vorgeschlagen, den Anträgen<br />
einen exper<strong>im</strong>entierfreudigen Charakter zuzugestehen, u.a. um die Zeit für ihre Formulierung<br />
zu reduzieren. Wissenschaftler wünschen sich generell schnellere<br />
Entscheidungsmechanismen und erhoffen sich dadurch eine zügigere Bearbeitung von<br />
Anträgen, die eine Verzögerung bei der Bewilligung verhindern sollen. Außerdem wurde<br />
angeregt, verstärkt Vorstudien und Vorbereitungsreisen zu fördern. Es gab auch einen<br />
Vorschlag für eine direkte Förderung von Anbahnungsfinanzierungen durch die Universitäten<br />
oder andere Förderinstitutionen. Die Vorlage einer lokalen Projektgenehmigung, die teilweise<br />
unter hohem Zeitaufwand organisiert werden muss, sollte erst nach einer Projektbewilligung<br />
von Seiten der Geldgeber gefordert werden.<br />
3) Höhere Flexibilität: Flexibilität wurde unter anderem in Bezug auf die Handhabung des<br />
Budgets, der Anzahl der Zielländer, Projektpartner und die Größe der Projektgruppe<br />
gewünscht. Generell sollten die Förderverfahren so flexibel gestaltet sein, dass sie auf die<br />
besonderen Schwierigkeiten der Arbeit <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> reagieren können.<br />
4) Direktförderung ausländischer Partner: Da lokale Projektpartner häufig keinen eigenen<br />
finanziellen Beitrag leisten können, regen einige Wissenschaftler an, sie direkt durch die<br />
Fördergelder zu unterstützten. Dadurch, dass die Mittel direkt für die lokale<br />
Projektinfrastruktur, lokalen Assistentenstellen und capacity-building-Maßnahmen verwendet<br />
werden können, entstehen Vorteile für das Projekt.<br />
5) Spezielle Förderung einzelner Bereiche: Hier wurde ausdrücklich die Förderung der<br />
klassischen Systematik und Taxonomie für die Erschließung und Inventarisierung der<br />
Artenvielfalt angesprochen. Außerdem regten einige Wissenschaftler an, verstärkt<br />
16
ökologische Freilandforschung zu unterstützen. Ebenfalls angesprochen wurde die<br />
Notwendigkeit von Langzeit-Monitoring in Bezug auf funktionelle Fragestellungen oder<br />
Prognosen. Außerdem wurde eine verstärkte Förderung junger Forscher gewünscht (z.B.<br />
durch bessere Bezahlung).<br />
6) Langfristige Förderung: In diesem Zusammenhang wurde der Wunsch nach einer<br />
langfristigen, kontinuierlichen und nachhaltigen Forschungsförderung geäußert, die den<br />
hohen Aufwand an Zeit und Engagement für den Aufbau von tragfähigen und<br />
funktionierenden Kooperationen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> berücksichtigt.<br />
7) Priorisierung des Anwendungsbezugs: Einige Wissenschaftler plädierten für eine<br />
erhöhte Wertschätzung der angewandten Forschung, da diese aus ihrer Sicht weniger<br />
gefördert wird als die grundlagenorientierte Forschung. Außerdem wurde der Vorschlag<br />
geäußert, verstärkt die Umsetzung des gesamten Prozesses von Grundlagenforschung über<br />
Transferleistung bis hin zur Anwendung zu unterstützen.<br />
8) und 9) Verstärkte Förderung von Kleinprojekten und Nachwuchswissenschaftlern:<br />
Da Kleinprojekte mit nur wenigen Partnern den Vorteil vereinfachter Kommunikation und<br />
Koordination haben, bergen sie großes Potential und sollten in der Forschungsförderung<br />
berücksichtigt werden.<br />
3.5. Einbindung in internationale Prozesse<br />
3.5.1 Literaturrecherche (Beteiligung deutscher Wissenschaftler an Publikationen<br />
internationaler Organisationen)<br />
Die Sichtung von 63 Publikationen <strong>im</strong> Rahmen der Literaturrecherche ergab, dass 41 der<br />
Publikationen mit Beteiligung deutscher Autoren erstellt worden sind. Von den insgesamt<br />
6,395 beteiligten Autoren waren 431 deutsch (6,7%). Im Jahr 2007 wurde die <strong>im</strong> Mittel<br />
höchste deutsche Autorenbeteiligung gefunden mit 16,4%, gefolgt von den Jahren 2010<br />
…Feldarbeit bedeutet kulturelle Differenzen erfahren……<br />
„Wer sich mit einem Insektennetz in Deutschland <strong>im</strong> Gelände bewegt, wird als Trottel<br />
angesehen. In vielen Teilen Afrikas ist man hingegen ein "großer Jäger" (man findet und<br />
erbeutet das, was man sucht) oder ein "heiliger Mann" (man kennt sich mit gehe<strong>im</strong>nisvollen<br />
Dingen aus). Umgekehrt ist es, wenn man eine aufwändige Fotoausrüstung trägt: In<br />
Deutschland versteht man vermeintlich etwas von komplizierter Technik, in Afrika ist man<br />
dann nur ein protziger Tourist.“<br />
(Wissenschaftler von der PH Karlsruhe berichtet aus Namibia, Kapverden und Mauritius)<br />
17
(13,45%) und 2003 (13,5%). In den Jahren 2005 und 2009 waren deutsche Wissenschaftler<br />
am wenigsten beteiligt (2,3%) (Abb. 8).<br />
Nach den Ergebnissen zu urteilen publizierten deutsche Wissenschaftler am häufigsten zu<br />
den Themenbereichen Kl<strong>im</strong>a (vor allem 2001, 2007), Meere (vor allem 2003, 2006),<br />
Ökosystemare Dienstleistungen/Ökosystemfunktionen (vor allem 2005), Gesundheit (2008)<br />
und Wälder (2009). Insgesamt ist mit den Jahren eine thematische Ausweitung zu<br />
beobachten (Abb.9). Eine Liste aller geprüften Publikationen findet sich <strong>im</strong> Anhang (Anhang<br />
7).<br />
3.5.2 Beteiligung an internationalen Projekten und Gremien Insgesamt wurden 114<br />
Projekte mit Projektlaufzeiten von 2002 bis 2014 betrachtet. Davon waren 42 der Projekte<br />
zum Zeitpunkt der Recherche schon abgeschlossen oder hatten keine deutschen<br />
… Feldarbeit bedeutet Natur erleben …….<br />
„Die schönsten Arbeitszeiten waren um 5 Uhr morgens bei Sonnenaufgang <strong>im</strong> Watt. Es gab<br />
keine herrlicheren Momente, als diese ruhigen Wellenschläge, die ersten Vögel und<br />
Sonnenstrahlen <strong>im</strong> Watt, ohne eine Menschenseele.“<br />
(Wissenschaftler der Universität Kiel)<br />
„[…] bei der Durchführung von 24-stündigen Kl<strong>im</strong>amessungen in einem größeren<br />
Waldgebiet geholfen. Einige Messungen in den frühen Morgenstunden mussten wir<br />
ausfallen lassen, weil uns die Wildschweine nicht aus dem Zelt gelassen haben.“<br />
(Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Giessen)<br />
„..als wir eines Morgens eine Kobra unter dem Feldbett entdeckt haben ... oder die<br />
Löwenkralle unter einem Baum in der Kalahari gefunden haben ... oder als eine<br />
Wolkenbruch innerhalb von Minuten die (vorher) trockene Salzpfanne, durch die unsere<br />
Straße zum Camp führte, 50 cm hoch überflutet hat (und wir trotzdem noch irgendwie<br />
durchgekommen sind) ...“<br />
(Wissenschaftlerin der Universität Bonn)<br />
„Feldtage <strong>im</strong> afrikanischen Busch sind <strong>im</strong>mer spannend und voller Überraschungen. Bei<br />
meiner Kleinsäugeruntersuchung <strong>im</strong> südlichen Namibia sind tägliche Begegnungen mit<br />
Antilopen, Schakalen, auch mit Schlangen durchaus normal gewesen. Selbst diese lösten<br />
keine Panik aus. Aber eines Nachts ließen unbekannte Trampelgeräusche an meinem Zelt<br />
den Adrenalinspiegel hoch schnellen. Be<strong>im</strong> Blick aus dem Zelt war es aber "nur" eine<br />
Rinderherde, die Freude daran hatte die Zelte anzuknabbern.“<br />
(Wissenschaftlerin des Museums für Naturkunde, Berlin berichtet aus Namibia)<br />
„Es war unerträglich Heiß, dennoch musste ich meinen Körper mit Stoff umhüllen, um vor<br />
den zahlreichen Moskitos sicher zu sein. […] Dennoch hat sich der Aufwand wieder einmal<br />
gelohnt. Die Libellen flogen und ich konnte meine Exper<strong>im</strong>ente durchführen.....“<br />
(Wissenschaftlerin der Universität Potsdam berichtet aus Honolulu)<br />
18
Partnereinrichtungen. Insgesamt lag die deutsche Beteiligung bei 39% (45 von 114<br />
Projekten). Davon befanden sich 37 der Projekte unter deutscher Leitung (32,5%).<br />
Insgesamt waren 848 Einrichtungen/Institute an den betrachteten Projekten beteiligt, von<br />
denen 152 deutsch sind. Damit liegt der Anteil deutscher Einrichtungen bei 17,9%.<br />
Betrachtet man ausschließlich die Projekte mit EU-Finanzierung, so liegt hier der Anteil<br />
deutscher Einrichtungen mit 12% etwas niedriger. Für die 72 noch laufenden Projekte mit<br />
deutscher Beteiligung wurden auch die Geldgeber ermittelt: 55,6% waren von der<br />
Europäischen Union finanziert (European Science Foundation, Europäische Kommission, EU<br />
Rahmenprogramme 5-7), 27,8% bekamen deutsche Gelder (BMBF, DFG, DBU, GTZ, BEAF)<br />
und 16,7% wurden von anderen wie z.B. IGBP/IHDP, The Swiss Agency for Development<br />
and Cooperation (SDC), Swedish International Biodiversity Programme, privaten Stiftungen,<br />
etc. unterstützt. Der Finanzumfang konnte <strong>im</strong> Einzelnen jedoch nicht ermittelt werden.<br />
Die Suche nach deutschen Beteiligten <strong>im</strong> Zusammenhang mit politischen Gremien,<br />
Abkommen und Organisationen ergab insgesamt um die 200 Personen. Eine detaillierte<br />
Liste findet sich <strong>im</strong> Anhang (Anhang 9). Sowohl bei den regionalen und internationalen<br />
Forschungsorganisationen und Programmen, als auch bei denen auf europäischer Ebene,<br />
zeigten sich zahlreiche deutsche Wissenschaftler aktiv. Dies konnte auch für Einrichtungen,<br />
Gremien und Organisationen der EU bestätigt werden (Anhang 9).<br />
4. Diskussion<br />
4.1. Methodisches<br />
Insgesamt hat der Rechercheprozess <strong>im</strong> Rahmen der vorliegenden Studie zu einer<br />
maßgeblichen Erweiterung und Vervollständigung der NeFo-Datenbank geführt, wodurch<br />
u.a. die Servicekomponente des NeFo-Projektes unterstützt wird.<br />
Die Studie erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bezüglich der Akteure sind<br />
Lücken vermutlich bei den Fachhochschulen zu finden. Obwohl einige der ca. 189<br />
Fachhochschulen in Deutschland, die das Fach Biologie anbieten sicherlich auch <strong>im</strong> Bereich<br />
Biodiversität <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> tätig sind, ergab die Recherche nur vier Fachhochschulen mit<br />
<strong>Ausland</strong>sprojekten. Dagegen ist anzunehmen, dass ein großer Anteil der deutschen<br />
Universitäten repräsentiert ist (Anzahl deutscher Universitäten mit Studiengang Biologie ca.<br />
104, Studie ergab 90). In wie weit alle <strong>Ausland</strong>saktivitäten der Einrichtungen/Institute<br />
ermittelt werden konnten, war zum einen von der Qualität der Internetauftritte und zum<br />
anderen vom Zeitfaktor abhängig. Da die NeFo-Akteurs-Datenbank besonders die<br />
„ökologische <strong>Biodiversitätsforschung</strong>“ erfasst, sind Lücken in Bezug auf best<strong>im</strong>mte Bereiche<br />
19
wie z.B. den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zu erwarten (Marquard, 2010).<br />
Anzumerken ist auch, dass institutionell nicht verankerte Biodiversitätsforscher, z.B. <strong>im</strong><br />
Bereich Taxonomie, durch die Studie ebenfalls nicht erfasst werden.<br />
Die Kombination aus Internet-Recherche und Umfrage erwies sich als günstig für die<br />
Datenaufnahme. Auf Grund der geringen Überschneidungen von Akteuren, die sich aus<br />
beiden ergaben, konnten dadurch der Datenbank zahlreiche neue Informationen hinzugefügt<br />
werden. Wissenschaftler zeigten eine rege Teilnahme an der Umfrage, obwohl zeitnah noch<br />
andere Umfragen teilweise an die gleichen Verteiler geschaltet wurden, was auf<br />
thematisches Interesse schließen lässt. Da der Fragebogen sich nicht ausschließlich auf<br />
einzelne Projekte bezog, sondern die Möglichkeit offen ließ, gleichzeitig Angaben zu<br />
mehreren Projekten zu machen, entstand eine gewisse Ungenauigkeit in den<br />
Umfrageergebnissen.<br />
Bei den geographischen Informationen ist unklar, um welche Art von Projekten es sich<br />
handelt. Einzelne Projekte individueller Wissenschaftler wurden bei der Datenaufnahme nicht<br />
von Gemeinschaftsprojekten und Projektverbünden unterschieden. Damit kann nur eine<br />
Aussage über die geographische Verteilung der Forschungsaktivitäten, nicht aber über den<br />
Umfang und Intensität der wissenschaftlichen Arbeit an den einzelnen Orten getroffen<br />
werden. Falls eine Einrichtung/Institut mit mehr als einem Projekt in einem Land tätig ist, wird<br />
das durch die Daten nicht erfasst. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurde die Größe und<br />
Geographie des Landes.<br />
Die Literaturrecherche stellte sich als eine geeignete Methode heraus, um die deutsche<br />
Beteiligung an der internationalen <strong>Biodiversitätsforschung</strong> herauszuarbeiten. Es wäre gut<br />
gewesen, noch mehr Publikationen zu sichten, was aber auf Grund des hohen<br />
Zeitaufwandes nicht möglich war. Für eine klarere Aussage bezüglich der deutschen<br />
Beteiligung hätten zum Vergleich die Autoren wenigsten einer anderer Nationalitäten<br />
ermittelt werden müssen. So ist nur der Anteil der deutschen Autoren bekannt.<br />
4.2. Inhaltliches<br />
4.2.1. Geographische Verteilung<br />
Die Tatsache, dass deutsche Wissenschaftler in 116 von insgesamt ca. 193 Ländern<br />
Forschungsvorhaben zum Thema Biodiversität durchführen, deutet zunächst auf eine rege<br />
Aktivität der <strong>Ausland</strong>sforschung in diesem Bereich. Die Ergebnisse zeigen in Bezug auf die<br />
Anzahl der Akteure eine geringe Präsenz in einigen und eine starke Präsenz in anderen<br />
Ländern. So ist in rund einem Drittel der beforschten Länder (38 von 116) nur eine einzelne<br />
Einrichtung tätig, während in anderen bis zu 20 verschiedene Akteure arbeiten. Dies<br />
20
estätigt die These, dass Biodiversitäts-forschung teilweise zu stark auf best<strong>im</strong>mte<br />
geographische Regionen fokussiert ist (Marquard, 2010). Um wirklich eine klare Aussage<br />
treffen zu können, müssten die Ergebnisse mit der Größe des Landes, bzw. der<br />
Einwohnerzahlen, verrechnet werden sowie die Intensität der Forschungsaktivitäten an Hand<br />
von Parametern wie z.B. Projektzahl, Anzahl der Doktoranden, finanzielle Mittel, etc.<br />
abgeschätzt werden. Vermutlich spielt die Präsenz bereits vorhandener deutscher<br />
Forschungsprojekte und ihrer Infrastrukturen eine wichtige Rolle für die weitere<br />
Projektanbahnung und erklärt die Häufung von Akteuren auf best<strong>im</strong>mte Länder. Sicherlich ist<br />
bei der geographischen Verteilung auch der Einfluss der deutschen Kolonialgeschichte und<br />
von großen Verbundprojekten zu spüren, was z.B. an Hand von Namibia und Südafrika<br />
deutlich wird, wo sich die hohe Anzahl verschiedener Akteure mit den geographischen<br />
Schwerpunkten des BIOTA Projektes erklären lässt. Der Vorschlag der Wissenschaftler (s.<br />
3.4.3.) verstärkt Vorstudien zu finanzieren, könnte evtl. den Aktionsradius der deutschen<br />
Forschung erhöhen und das Erschließen neuer Forschungsgebiete erleichtern.<br />
Vergleicht man die Übersicht der Länder in denen deutsche Akteure forschen (Abb.1), mit<br />
der globalen Verteilung der Biodiversität-Hotspots (Barthlott et al., 1997), so ergeben sich<br />
einige geographische Lücken. Im Folgenden sind die in Bezug auf die Gefäßpflanzen<br />
artenreichsten Länder aufgeführt (Arten pro 10,000 km 2 > 1000), für die keine deutschen<br />
Akteure identifiziert wurden. Afrika: Zaire, Z<strong>im</strong>babwe, Gabon, Äquatorial Guinea, Sierra<br />
Leone und Lybien. Europa: Kroatien, Bosnien. Asien: Afghanistan, Tajikistan, Laos, Taiwan.<br />
Australien: Salomon Inseln. Südamerika: Uruguay, Paraguay. Eine Lücke ergab sich<br />
ebenfalls auf den Karibischen Inseln, einschließlich Kuba, Haiti, Dominikanische Republik,<br />
etc.). In einigen Fällen, wie z.B. Sierra Leone und Afghanistan, ist die mangelnde<br />
wissenschaftliche Aktivität sicherlich auf die instabile politische Lage <strong>im</strong> Land<br />
zurückzuführen.<br />
Auch in den USA und in Australien fanden sich nur wenige Akteure, obwohl die USA laut<br />
BMBF Deutschlands wichtigster Partner in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit vor allem<br />
in den Bereichen Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aforschung ist (BMBF, online). Es wäre zu vermuten,<br />
dass hier andere Kooperationsformen wie z.B. Bildungsaustausch dominieren. Darauf<br />
deuten auch Zahlen einer Studie des BMBF, denen zu Folge Amerika bei deutschen<br />
Studenten an zweiter Stelle als Zielland für ein <strong>Ausland</strong>sstudium steht (BMBF, 2005).<br />
Außerdem belegt eine weitere Studie des BMBF, dass 14% aller promovierten deutschen<br />
Nachwuchswissenschaftler in die USA gehen und häufig dort in das Wissenschafts- und<br />
Forschungssystem eingegliedert werden (BMBF, 2001).<br />
21
4.2.2. Lebensräume, Disziplinen<br />
Die Tatsache, dass 100% der Umfrageteilnehmer angaben, sowohl in Wäldern als auch in<br />
Kulturlandschaften/Agrarlandschaften zu forschen (Abb.4), ist nur durch die Möglichkeit von<br />
Mehrfachnennungen zu erklären, da der Fragebogen sich nicht auf ein einziges<br />
Forschungsprojekt bezog, sondern die Möglichkeit offen ließ, gleichzeitig Angaben zu<br />
mehreren Projekten zu machen.<br />
Betrachtet man die aquatischen Lebensräume wie Binnengewässer, Küstenbereiche aller<br />
Kl<strong>im</strong>azonen sowie die Meere, Ozeane, (Koralle-)Riffe und Inseln, so findet man eine relativ<br />
geringe Abdeckung durch Akteure der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Angesichts der<br />
globalen Bedeutung dieser Bereiche, sollte zukünftig hier verstärkt gearbeitet werden.<br />
Bezüglich der fachlichen Ausrichtung ergibt sich ein sehr vielfältiges Bild der deutschen<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>. Bei der Betrachtung der Verteilung der Disziplinen auf<br />
die Lebensräume gab es <strong>im</strong> und Großen und Ganzen wenig Auffälliges. Wie zu erwarten<br />
findet sich eine Entsprechung von Disziplinen und Lebensräumen. Z.B. ist die<br />
Kl<strong>im</strong>aforschung gemäß ihren Fragestellungen in den Lebensräumen Wälder, Böden, Küsten<br />
aktiv. Tendenziell sind die an der Antworthäufigkeit gemessen wichtigsten Disziplinen auch<br />
in zahlreicheren Lebensräumen vertreten.<br />
4.2.3. Internationalisierung der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong><br />
Die Studie kommt grundsätzlich zu einer positiven Bewertung des internationalen<br />
Engagements der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. So ergab die Betrachtung von<br />
internationalen Forschungsprojekten, dass 18% aller beteiligten Einrichtungen deutsch<br />
sind. Etwa ein Drittel der Projekte stehen unter deutscher Leitung, was der deutschen<br />
Beteiligung noch mehr Gewicht verleiht. Auch bei der Sichtung von Publikationen<br />
internationaler Organisationen <strong>im</strong> Rahmen der Literaturrecherche (z.B. IGBP, WCRP, IHDP,<br />
UNEP, EEA, CBD) schnitten deutsche Wissenschaftler mit einer Beteiligung an 65% der<br />
Publikationen verhältnismäßig gut ab. Dieses Ergebnis hatte sich auch schon in einer<br />
vorhergehenden Studie gezeigt, die einen hohen Anteil deutscher Autoren an ISI-Web-<br />
Artikeln zum Thema Biodiversität feststellte (Marquard, 2010). Dabei ist in den letzten Jahren<br />
auch eine thematische Vervielfältigung der Publikationen zu beobachten. Außerdem hat sich<br />
herausgestellt, dass die deutsche Forschung insgesamt <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> geographisch und<br />
thematisch breit gefächert ist und eine Vielzahl von Lebensräumen abdeckt. Auch in den<br />
regionalen und internationalen politischen Gremien, Organisationen, Fachverbänden<br />
und Abkommen engagieren sich zahlreiche deutsche Akademiker, wobei diese stärker auf<br />
regionaler und europäischer Ebene aktiv sind. Ihre Rolle in den relevanten Organisationen<br />
der Vereinten Nationen (UNDP, UNEP, UNESCO, FAO, UNCCD, UNFCCC, etc.) ist noch<br />
ungeklärt, da der Aufwand den Rahmen der Studie überstiegen hätte. Den Zahlen des BFIO<br />
22
(Büro Führungskräfte zu Internatonalen Organisationen) zu Folge ist der Anteil von<br />
<strong>Deutsche</strong>n in den führenden Positionen internationaler Organisationen relativ hoch (4,547<br />
von 48,487 Positionen von <strong>Deutsche</strong>n besetzt) (BFIO, 2004). In wie weit dies für die<br />
Positionen <strong>im</strong> Bereich Umwelt und Biodiversität ebenfalls gilt, ist jedoch unklar.<br />
5. Empfehlungen<br />
5.1. für Projektgeber<br />
• Bei der Formulierung der Zielsetzungen von Förderprogrammen sollten auch die Ziele der<br />
der lokalen Akteure mit einbezogen werden.<br />
• Im Rahmen eines gezielten „Capacity Buildings“ für lokale Partner sollte über eine direkte<br />
Finanzierung dieser nachgedacht werden. Dies entspricht auch folgender Aussage des<br />
BMBF: „Bei Forschungsprojekten in Entwicklungsländern ist darauf zu achten, dass vor<br />
Ort Kapazitäten aufgebaut werden, die zu einem paritätischen Wissensaustausch führen.<br />
(BMBF, 2004)<br />
• Laut BMBF müssen „je nach Komplexität der Forschungsprojekte und Projektverbünde“<br />
Projektlaufzeiten von mindestens drei Jahren vorgesehen werden (BMBF, 2004). Da <strong>im</strong><br />
Fall der <strong>Ausland</strong>sforschung diese Komplexizität in vielerlei Hinsicht gegeben ist, sollte<br />
sich das in den Projektlaufzeiten widerspiegeln.<br />
• Da Vorstudien für eine erfolgreiche Projektanbahnung von Wissenschaftlern als wichtig<br />
erachtet werden, sollte die Forschungsförderung eine entsprechende Finanzierung (z.B.<br />
in Form von Reisemitteln) erleichtern.<br />
• Der Aufwand für Anträge sollte sich formal und inhaltlich <strong>im</strong> Rahmen halten, um Störun-<br />
gen laufender Projekte zu vermeiden. Daher sollten innovative Anträge mit exper<strong>im</strong>entier-<br />
freudigem Charakter ebenfalls zugelassen werden.<br />
• Da große Forschungsverbünde den Nachteil besitzen, dass sie den Überblick erschwe-<br />
ren, sollten verstärkt auch kleinere Projekte gefördert werden.<br />
• Die Kommunikation zwischen den Projektausführenden und den Fördereinrichtungen so-<br />
wie zwischen unterschiedlichen Fördereinrichtungen bedarf aus der Sicht der beteiligten<br />
Wissenschaftler einer Verbesserung.<br />
• Generell sollte die Bürokratie bei der Antragstellung und der Berichterstattung verringert<br />
werden. Um den bürokratischen Aufwand für die Wissenschaftler in Grenzen zu halten, ist<br />
eine professionelle Projektleitung erforderlich.<br />
23
• Förderverfahren sollten außerdem so flexibel gestaltet sein, dass sie auf die besonderen<br />
Schwierigkeiten der Arbeit <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> reagieren können, vor allem was die Mittelverwen-<br />
dung betrifft.<br />
• Da die klassische Systematik und die Taxonomie von grundlegender Wichtigkeit für die<br />
Erschließung und Inventarisierung von Biodiversität sind, sollten sie stärker gefördert<br />
werden.<br />
• Nachwuchswissenschaftler müssen <strong>im</strong> Bereich der internationalen Biodiversitätsfor-<br />
schung finanziell stärker gefördert werden.<br />
• Die Projektförderung sollte wissenschaftlichen Projekten Unterstützung in Bezug auf die<br />
Beantragung von Sammel- und Forschungsgenehmigungen, bzw. bei der Ein- und Aus-<br />
fuhr von Proben und Sammlungsmaterial bieten.<br />
• Die Forschungsförderung sollte Feedback-Aktivitäten für lokale Partner ermöglichen.<br />
5.2. für Projektausführende<br />
• Es sollten <strong>im</strong> Vorfeld zu einem <strong>Ausland</strong>sprojekt so frühzeitig wie möglich Kontakte zu lo-<br />
kalen Partnern und Stakeholdern geknüpft werden.<br />
• Bei der Wahl der Projektpartner sollte auf Kompetenz, Kommunikations-bereitschaft und<br />
Zuverlässigkeit geachtet werden.<br />
• Eine Verstärkte Teilnahme an internationalen Konferenzen fördert die Möglichkeit der An-<br />
bahnung von <strong>Ausland</strong>sprojekten.<br />
• Ausländischer Studierende an deutschen Universitäten stellen eine gute Möglichkeit dar<br />
internationale Kontakte zu knüpfen, die auch zu gemeinsamen Projekten führen können.<br />
• Be<strong>im</strong> internationalen Networking sollten besonders Kontakte zu aktiv forschenden Kolle-<br />
gen aus Mittelbau gepflegt werden, da diese oft für eine Projektanbahnung hilfreich sind.<br />
• Während eines Forschungsaufenthaltes <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> sollten deutsche Wissenschaftler ver-<br />
suchen, von nationalen Forschungsinstitutionen zu lernen.<br />
• Bei einem Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> ist vor allem eine gründliche Vorbereitung<br />
wichtig, was Sprach-, Landeskenntnisse sowie interkulturelle Kompetenzen mit ein-<br />
schließt.<br />
• Im Vorfeld zur <strong>Ausland</strong>sforschung sollten Wissenschaftler sich an ihrer He<strong>im</strong>atinstitution<br />
eine höhere zeitliche Flexibilität einfordern und bei Kollegen für eine gute Akzeptanz ge-<br />
genüber ihrem Forschungsvorhaben werben.<br />
• Generell sollten auch Studenten verstärkt an <strong>Ausland</strong>forschung herangeführt werden.<br />
24
• Es sollten verstärkt Internationale Meetings in Deutschland organisiert werden und Deut-<br />
sche Wissenschaftler sich mehr an internationalen Ausschreibungen aller Art beteiligen.<br />
• Auch die die inner-europäischen Kooperationen bedürfen einer Verbesserung.<br />
Literatur<br />
Barthlott W., Biedinger N., Braun G., Feig F., Kier G., Laurer W., Mutke J. (1997), Global Diversity:<br />
Species Numbers of Vascular Plants<br />
BfN (2008), Vilmer Handlungsempfehlungen für die Wissenschaft.<br />
BMBF (2001), <strong>Deutsche</strong> Nachwuchswissenschaftler in den USA, Perspektiven der Hochschul- und<br />
Wissenschaftspolitik<br />
BMBF (2005), Internationalisierung des Studiums – Ausländische Studierende in Deutschland - Deut-<br />
sche Studierende <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>, Ergebnisse der 17. Sozialerhebung des <strong>Deutsche</strong>n Studenten-<br />
werks (DSW)<br />
BMBF (2008), Das Studium der Naturwissenschaften - Eine Fachmonographie aus studentischer<br />
Sicht, Berlin.<br />
BMBF (2010), Forschung und Innovation in Deutschland 2008 – Im Spiegel der Statistik, Bonn, Berlin.<br />
BMBF, online<br />
http://www.bmbf.de/_dpsearch/highlight/searchresult.php?URL=http://www.bmbf.de/de/6845.p<br />
hp&QUERY=Amerika (Datum: 16.11.10)<br />
BMBF, PTD LR (2004), Thesen und Stellungnahmen zur <strong>Biodiversitätsforschung</strong>, Bonn<br />
BMU (2007), Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt.<br />
Bundesagentur für Arbeit, BFIO (2004), <strong>Deutsche</strong> Führungskräfte in Internationalen Organisationen<br />
Fischer M., Beck E., Boetius A., Gemeinholzer B., Hillebrand H., Weisser W. W. (2008), Zukunft der<br />
deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Ein Strategiepapier für das Forum für<br />
Forschungsförderung der Allianz der <strong>Deutsche</strong>n Wissenschaftsorganisationen.<br />
Marquard, L. (2010), <strong>Biodiversitätsforschung</strong> Deutschland, www.biodiversity.de<br />
PTD LR (2003), Stand und Perspektiven der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong>.<br />
Zusammenfassung von Materialien und Diskussionsrunden. PT DLR Umweltforschung Bonn.<br />
PT DLR (2004), Thesen und Stellungnahmen zur <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Band 2. PT DLR<br />
Umweltforschung Bonn.<br />
Schiffers K., Henrichmann C., Jeltsch F. (2009), Überblickstudie zur Biodiversitätslehre in<br />
Deutschland.<br />
Vohland K., Marquard L., Anton C., Neßhöver C. (2010), Zum Beitrag der deutschen<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> zu post-2010-Zielen des Übereinkommens zur biologischen Vielfalt.<br />
Natur und Landschaft 85(7): 306-309.<br />
25
Abb 1: Karte: <strong>Deutsche</strong> <strong>Biodiversitätsforschung</strong> weltweit<br />
26
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> außerhalb Deutschlands [N=505]<br />
Europa 27.1%<br />
Asien 23,6%<br />
Nordamerika 1,6%<br />
Polargebiete 2,0%<br />
27<br />
Global 3,6%<br />
Australien 4,2%<br />
Südamerika 15,0%<br />
Afrika 23,0%<br />
Abb 2: Geographische Verteilung der <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Anteil verschiedener Akteure an der<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> nach geographischen Regionen.<br />
100%<br />
0%<br />
Grasland, Savannen<br />
Wälder<br />
Kulturlandschaft /Agrarlandschaft<br />
Anteil der Disziplinen an Lebensräumen<br />
[N=214 Umfrageteilnehmer, 14 der Hauptdisziplinen]<br />
Trockengebiete, Wüsten<br />
Berge, Gebirge<br />
Binnengewässer, Uferbereiche<br />
Küsten (Watt, Mangrove)<br />
Böden<br />
Urbane Lebensräume (Städte, Dörfer)<br />
Abb 3: Forschungsfelder nach Lebensräumen.<br />
Meere, Ozeane / (Korallen-)Riffe<br />
Inseln<br />
Physiologie /<br />
Entwicklungsbiologie<br />
Kl<strong>im</strong>atologie<br />
Genetik<br />
Geographie<br />
Wirtschafts- und<br />
Sozialwissenschaften<br />
Evolutionsbiologie<br />
Umweltwissenschaften<br />
Taxonomie/ Systematik<br />
Landschaftsökologie /<br />
Landschaftsplanung<br />
Landwirtschaft / Forstwirtschaft /<br />
Fischerei<br />
Biogeographie<br />
Ökosystemforschung<br />
Naturschutzforschung<br />
Biologie / Autökologie / Verhalten
Teilnehmer<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Wälder<br />
Kulturlandschaft /Agrarlandschaft<br />
Grasland, Savannen<br />
Umfrage: Untersuchte Lebensräume<br />
[N= 214 Teilnehmer]<br />
Trockengebiete, Wüsten<br />
Berge, Gebirge<br />
Binnengewässer, Uferbereiche<br />
Abb 4: Lebensräume und Anzahl der Disziplinen<br />
Böden<br />
Urbane Lebensräume (Städte, Dörfer)<br />
28<br />
Küsten (Watt, Mangrove)<br />
Meere, Ozeane / (Korallen-)Riffe<br />
Inseln<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Anzahl der Disziplinen
Nachbereitung<br />
Koordination/Kommunikation mit lokalen Projektpartnern w ährend der Datenausw ertung<br />
Koordination/Kommunikation w ährend des <strong>Ausland</strong>saufenthaltes mit Projektpartnern zu Hause<br />
Vor Ort<br />
Vorbereitung<br />
Umfrage: Schwierigkeiten bei Umsetzung von Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong><br />
[N = 192 Teilnehmer]<br />
Schw ierigkeiten be<strong>im</strong> beruflichen Wiedereinstieg<br />
Unvollständige Datensätze<br />
Ausfuhr von technischen Geräten / Proben / Sammlungsmaterial<br />
Gesundheitliche Probleme<br />
Witterungsbedingungen<br />
Geringe Relevanz des Projektes für lokale Stakeholder<br />
Geringe Partizipation lokaler Stakeholder<br />
Sprachliche / kulturelle Schw ierigkeiten<br />
Verpflichtungen am Arbeitsplatz in Deutschland<br />
Schw ierigkeiten mit Arbeitsplatz vor Ort (Büro/Labor/Internet/Literatur)<br />
Transport vor Ort (z.B. zu Forschungsstandorten, etc.)<br />
Materialbeschaffung vor Ort<br />
Koordination/Kommunikation mit lokalen Projektpartnern<br />
Einreise Formalitäten (Visa u.ä.)<br />
Anbahnung der Zusammenarbeit mit möglichen lokalen Projektpartnern<br />
Einfuhr von technischen Geräten/ Forschungsmaterial<br />
Beantragung von Sammel-/Forschungsgenehmigungen<br />
Finanzierung<br />
1,0%<br />
5,7%<br />
8,9%<br />
9,9%<br />
12,0%<br />
29<br />
14,1%<br />
13,0%<br />
14,6%<br />
17,2%<br />
17,7%<br />
17,7%<br />
17,7%<br />
19,3%<br />
19,3%<br />
20,8%<br />
21,9%<br />
22,4%<br />
24,5%<br />
29,2%<br />
43,2%<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%<br />
Teilnehmer<br />
Abb 5: Herausforderungen bei der Umsetzung von Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>.
Hohe Anforderung an die Berichterstattung (zahlreiche<br />
Zwischenberichte, sehr detaillierte Finanzberichte, etc.)<br />
Schwierigkeiten die Projektziele mit den Prioritäten der<br />
Forschungsförderung abzust<strong>im</strong>men<br />
Projekt war zu sehr als Grundlagenforschung angelegt<br />
Projekt war zu sehr als angewandte Forschung angelegt<br />
Umfrage: Schwierigkeiten mit den Fördereinrichtungen<br />
[N = 172 Teilnehmer]<br />
Verspätete Genehmigung von Projekten<br />
Verspätetetes Eintreffen von Projektgeldern<br />
Abb 6: Schwierigkeiten mit den Fördereinrichtungen.<br />
Wünsche (mehr als 5 Nennungen)<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%<br />
30<br />
Teilnehmer %<br />
Umfrage (Auswertung Freitext): Wünsche an die Projektförderung<br />
[N = 80 Teilnehmer]<br />
Kleinprojekte<br />
Nachwuchsförderung<br />
Prioritisierung des Anwendungsbezugs<br />
Langfristige Förderung<br />
Spezielle Förderung einzelner Bereiche<br />
Direktförderung ausländischer Partner<br />
Höhere Flexibilität<br />
Erleichterungen der Antragsphase<br />
Reduktion der Bürokratie<br />
Abb 7: Wünsche an die Projektförderung.<br />
0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18%<br />
Teilnehmer
<strong>Deutsche</strong> Beteiligung<br />
[% der Publikationen]<br />
120%<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
<strong>Deutsche</strong> Beteiligung an Publikationen internationaler Organisationen <strong>im</strong><br />
Biodiversitätsbereich<br />
[N = 56 Publikationen]<br />
2001 2003 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Jahr<br />
Abb 8: <strong>Deutsche</strong> Beteiligung an Publikationen.<br />
Anzahl der Themen<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001<br />
2003<br />
2005<br />
Thematische Ausrichtung deutscher Autoren<br />
[N = 41 Publikationen]<br />
2006<br />
Jahr<br />
2007<br />
31<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
100%<br />
Anteil deutscher<br />
Autoren <strong>im</strong> Mittel [%],<br />
Anzahl der<br />
Publikationen<br />
deutsche Autoren %<br />
Meere<br />
Gesundheit<br />
Wälder<br />
Politik<br />
Publikationen<br />
ohne deutsche<br />
Beteiligung %<br />
Publikationen mit<br />
deutscher<br />
Beteiligung %<br />
Anteil deutscher<br />
Autoren <strong>im</strong> Mittel<br />
%<br />
Anzahl der<br />
Publikationen<br />
Gewässer/Wasser<br />
ÖSD/Ökosystemfun<br />
ktionen<br />
Artenschutz<br />
Inventarisierung/Mo<br />
nitoring<br />
Ökonomische<br />
Aspekte<br />
Soziologie<br />
Kl<strong>im</strong>a<br />
Überblicksstudien<br />
Anzahl der<br />
Themenbereiche<br />
Abb 9: Thematische Ausrichtung deutscher Autoren in Publikationen internationaler Organisationen<br />
sowie die Themenanzahl nach Jahren.
1<br />
Einrichtungen<br />
Georg-August-Universität<br />
Göttingen<br />
2 Museum für Naturkunde Berlin<br />
(MFN)<br />
3 Rheinische Friedrich-Wilhelms-<br />
Universität Bonn<br />
4 Bayerische Julius-Max<strong>im</strong>ilians-<br />
Universität Würzburg<br />
5 Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen<br />
6 Helmholtz-Zentrum Potsdam,<br />
<strong>Deutsche</strong>s<br />
GeoForschungsZentrum GFZ<br />
Institute<br />
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie,<br />
Institut für Forstökonomie, Albrecht-von-Haller-Institut für<br />
Pflanzenwissenschaften, Abteilung für Waldinventur und<br />
Fernerkundung, Zentrum für Naturschutz, Agrarökologie,<br />
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung,<br />
Institut für Zoologie und Anthropologie, Göttinger<br />
Zentrum für <strong>Biodiversitätsforschung</strong> und Ökologie<br />
Leibniz-Institut für Evolutions- und<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> an der Humboldt-Universität zu<br />
Berlin<br />
Fachgruppe Biologie, Zentrum für<br />
Entwicklungsforschung, Fachbereich Ökologie der<br />
Kulturlandschaft, Tierökologie, Institut für<br />
Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz,<br />
Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und<br />
Ressourcenschutz (INRES)<br />
Institut für Geographie, Biologiezentrum, Fakultät für<br />
Biologie: Zoologie III: Tierökologie und Tropenbiologie<br />
32<br />
Anzahl<br />
Länder<br />
in denen<br />
geforscht<br />
wird<br />
38<br />
Fachbereich Biologie, Fachbereich<br />
14<br />
Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und<br />
Umweltmanagement: Institut für Landschaftsökologie<br />
und Ressourcenmanagement, Institut für Agrarpolitik<br />
und Marktforschung, Institut für Tierökologie und<br />
Spezielle Zoologie<br />
Prozesse der Erdoberfläche 13<br />
7 Universität Rostock Institut für Biowissenschaften, Agrar- und<br />
Umweltwissenschaften<br />
8 Universität Potsdam Spezielle Botanik, Institut für Geoökologie, Institut für<br />
Erd- und Umweltwissenschaften<br />
9 Ernst-Moritz-Arndt-Universität Fachrichtung Biologie: Institut für Botanik und<br />
10<br />
Greifswald<br />
Landschaftsökologie<br />
10 Humboldt-Universität zu Berlin Landschaftlich-Gärtnerische Fakultät 9<br />
11 Universität Trier Institut für Biogeographie 9<br />
12 Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg<br />
Institut für Biologie / Geobotanik und Botanischer<br />
Garten, Institut für Biologie und Geobotanik<br />
13 Universität Ulm Fachbereich Biologie 8<br />
14 Westfälische Wilhelms- Institut für Evolution und Biodiversität, Institut für<br />
8<br />
Universität Münster<br />
Landschaftsökologie<br />
15 Universität Bayreuth Fachbereich Pflanzensystematik, Fachbereich<br />
Mykologie, Bayreuther Zentrum für Ökologie und<br />
Umweltforschung (BayCeer), Fachbereich Tierökologie I,<br />
Lehrstuhl für Bodenökologie<br />
8<br />
16 Johann Wolfgang Goethe- Fachbereich Biowissenschaften: Institut für Ökologie,<br />
7<br />
Universität Frankfurt am Main Evolution und Diversität<br />
17 Johannes Gutenberg- Fachbereich Leibniz-Gemeinschaft: Biologie, Institut für<br />
7<br />
Universität Mainz<br />
Spezielle Botanik<br />
18 Universität Hohenhe<strong>im</strong> Institut für Landschafts-und Pflanzenökologie (320),<br />
Tropenzentrum, Institut für Pflanzenproduktion und<br />
Agrarökologie in den Tropen und Subtropen (380)<br />
7<br />
19 Universität Erlangen-Nürnberg Institut für Geographie 6<br />
20 Universität Leipzig Institut für Biologie I 6<br />
21 Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg 6<br />
22 Universität Hamburg Biozentrum Klein Flottbek und Botanischer Garten, 6<br />
22<br />
16<br />
15<br />
13<br />
10<br />
9
23 Universität Bremen<br />
Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum, Zentrum<br />
Holzwirtschaft<br />
Zentrum für Marine Tropenökologie Bremen (ZMT),<br />
Fachbereich Biologie/Chemie<br />
6<br />
24 Leibniz Universität Hannover Institut für Geobotanik 6<br />
25 Technische Universität<br />
München<br />
Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung,<br />
Landnutzung und Umwelt (WZW)<br />
26 Leibniz-Institut für Zoo- und<br />
Wildtierforschung (IZW)<br />
5<br />
27 Universität Duisburg Essen Institut für Biologie 5<br />
28 Helmholtz-Zentrum für<br />
Umweltforschung - UFZ<br />
29 Universität Fridericiana zu<br />
Karlsruhe (Technische<br />
Hochschule)<br />
30 Ruprecht-Karls-Universität<br />
Heidelberg<br />
Umweltsystemmodellierung, Biodiversität und<br />
Terrestrische Ökosysteme, Sozialwissenschaften<br />
Zoologisches Institut I, Institut für Geographie und<br />
Geoökologie<br />
Heidelberg Institute for Plant Science (HIP),<br />
Geographisches Institut, Universitätsklinikum Heidelberg<br />
Tab. 1: Top 30 der Einrichtungen nach Anzahl der Länder, in denen sie aktiv sind (so weit aus NeFo-<br />
Datenbank und Umfrage bekannt).<br />
33<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5
Tab. 4: Länder in denen deutsche Einrichtungen forschen, gelistet nach geographischen Regionen und der Anzahl der Akteure.<br />
Afrika Akteure Asien Akteure Europa Akteure Südamerika Akteure Australien Akteure Nordamerika<br />
Algerien<br />
1<br />
Armenien<br />
1<br />
Belgien<br />
1<br />
Argentinien<br />
1<br />
Mikronesien 1 Mexiko 1<br />
Ghana<br />
1<br />
Bangladesch<br />
1<br />
Finnland<br />
1<br />
Guatemala<br />
1<br />
Neuseeland 1 U.S.A. 1<br />
Lesotho<br />
1<br />
Burma<br />
1<br />
Französisch-Guayana<br />
1<br />
Honduras<br />
1<br />
Papua-Neuguinea 1 Kanada 2<br />
Liberia<br />
1<br />
Kasachstan<br />
1<br />
Lettland<br />
1<br />
Kolumbien<br />
1<br />
Australien 11<br />
Nigeria<br />
1<br />
Katar<br />
1<br />
Mazedonien<br />
1<br />
Suriname<br />
1<br />
Ruanda<br />
1<br />
Singapur<br />
1<br />
Montenegro<br />
1<br />
Nicaragua<br />
2<br />
Sambia<br />
1<br />
Sri Lanka<br />
1<br />
Österreich<br />
1<br />
Bolivien<br />
3<br />
Senegal<br />
1<br />
Thailand<br />
1<br />
Serbien<br />
1<br />
Costa Rica<br />
3<br />
Sudan<br />
1<br />
Turkmenistan<br />
1<br />
Belarus<br />
1<br />
Panama<br />
3<br />
Mauritius<br />
1<br />
Usbekistan<br />
1<br />
Niederlande<br />
1<br />
Guyana<br />
4<br />
Mauritanien<br />
1<br />
Vereinigte Arabische Emirate<br />
1<br />
Dänemark<br />
2<br />
Venezuela<br />
4<br />
Ägypten 1<br />
Kyrgistan<br />
1<br />
Estland<br />
2<br />
Peru<br />
5<br />
Kongo 1<br />
Iran<br />
1<br />
Frankreich<br />
2<br />
Chile<br />
8<br />
Äthiopien<br />
2<br />
Albanien<br />
2<br />
Norwegen<br />
2<br />
Brasilien<br />
12<br />
Botswana<br />
2<br />
Bhutan<br />
2<br />
Portugal<br />
2<br />
Ecuador<br />
14<br />
Guinea<br />
2<br />
Israel<br />
2<br />
Slowakei<br />
2<br />
Malawi<br />
2<br />
Japan<br />
2<br />
Slowenien<br />
2<br />
Mosambik<br />
2<br />
Jemen<br />
2<br />
Ungarn<br />
2<br />
Seychellen<br />
2<br />
Jordanien<br />
2<br />
Bulgarien<br />
3<br />
Tunesien<br />
2<br />
Pakistan<br />
2<br />
Polen<br />
3<br />
Uganda<br />
2<br />
Syrien<br />
2<br />
Tschechische Republik<br />
3<br />
Kamerun<br />
4<br />
Aserbaidschan<br />
3<br />
Türkei<br />
3<br />
Kenia<br />
4<br />
Georgien<br />
3<br />
Schweiz<br />
4<br />
Benin<br />
5<br />
Malaysia<br />
3<br />
Russland<br />
5<br />
Marokko<br />
5<br />
Philippinen<br />
3<br />
Schweden<br />
5<br />
Tansania<br />
5<br />
Südkorea<br />
3<br />
Griechenland<br />
6<br />
Burkina Faso<br />
6<br />
Ukraine<br />
3<br />
Rumänien<br />
6<br />
Madagaskar<br />
8<br />
Nepal<br />
4<br />
Spanien<br />
6<br />
Elfenbeinküste 9 Mongolei<br />
5<br />
Italien<br />
7<br />
Namibia<br />
9<br />
Vietnam<br />
5<br />
Südafrika<br />
10<br />
Indien<br />
6<br />
Oman<br />
6<br />
Indonesien<br />
19<br />
China<br />
20<br />
Akteure gesamt 94 112 77 63 3 2<br />
34
Danksagung<br />
Wir danken dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) herzlich für die<br />
Unterstützung des Verbundprojektes Netzwerk-Forum zur <strong>Biodiversitätsforschung</strong><br />
Deutschland (FKZ: 01 LC 0831 A, B und C).<br />
35