Deutsche Biodiversitätsforschung im Ausland - Übersichtsstudie - VBio
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Zusammenfassung<br />
Deutschland verfügt mit einer national gut ausgebildeten Forschungsinfrastruktur über große<br />
Kapazitäten, um einen Beitrag zur <strong>Biodiversitätsforschung</strong> zu leisten und damit der<br />
Mitverantwortung für eine Reduktion des Rückgangs der biologischen Vielfalt<br />
nachzukommen. In diesem Zusammenhang ist vor allem auch das internationale<br />
Engagement der deutschen Forschung wichtig. Die vorliegende Studie beschreibt die<br />
internationale Aufstellung der deutschen <strong>Biodiversitätsforschung</strong>. Betrachtet werden<br />
Forschungsaktivitäten deutscher Forschungseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong>, Publikationen<br />
deutscher Wissenschaftler und die Beteiligung an internationalen Prozessen. Dabei werden<br />
neben den geographischen, inhaltlichen und thematischen Schwerpunkten auch die, aus der<br />
Perspektive der Wissenschaftler praktischen, mit <strong>Ausland</strong>projekten verbunden<br />
Schwierigkeiten identifiziert und Lösungsansätze präsentiert. Die Studie zeigt, dass deutsche<br />
<strong>Biodiversitätsforschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> sowohl geographisch und fachlich als auch auf<br />
Habitatebene sehr vielseitig ist. Die Forschungsvorhaben außerhalb Deutschlands beziehen<br />
sich auf insgesamt 116 Länder hauptsächlich <strong>im</strong> außereuropäischen <strong>Ausland</strong> und in Asien<br />
und Afrika. In Australien und Amerika waren dagegen nur wenige Einrichtungen aktiv. Die<br />
Projekte lassen sich 34 unterschiedlichen Forschungsdisziplinen zuordnen. Als Akteure der<br />
<strong>Ausland</strong>sforschung wurden ca. 600 Wissenschaftler an 500 deutschen Instituten identifiziert<br />
von denen die Mehrzahl zu universitären Einrichtungen gehört. Eine Betrachtung<br />
internationaler Forschungsprojekte ergab eine Beteiligung deutscher Einrichtungen von 18%<br />
und etwa ein Drittel der Projekte von deutschen Geldern finanziert wurden. Auch bei der<br />
Sichtung von Publikationen internationaler Organisationen schnitten deutsche<br />
Wissenschaftler mit einer Beteiligung an rund zwei Drittel der Publikationen verhältnismäßig<br />
gut ab. Wissenschaftler gaben in einer Umfrage als Hauptpotentiale von<br />
Forschungsvorhaben <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> die Möglichkeiten zur Internationalität und<br />
Interdisziplinarität an. Als maßgebliche Hürden wurden die Projektfinanzierung und die<br />
Beantragung von Forschungsgenehmigungen vor Ort genannt. Außerdem stellte die<br />
Koordination mit lokalen Projektpartnern, die Ausfuhr von Geräten, Proben und<br />
Sammlungsmaterial sowie unvollständige Datensätze in der Nachbereitung große<br />
Herausforderungen dar. Vorschläge zur Erleichterung der <strong>Ausland</strong>sforschung betrafen vor<br />
allem die zentrale Rolle von Forschungsvorbereitung, Kontakte/Netzwerken/Kommunikation<br />
sowie lokale Partner und Partizipation. Außerdem wünschten sich Wissenschaftler<br />
ausdrücklich eine Reduktion der Bürokratie, eine Erleichterung der Antragsphase und höhere<br />
Flexibilität in der Finanzierung und Projektausgestaltung auf Seiten der Förderer.<br />
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